5 E R Ö F F N U N G S KO N Z E RT Samstag, 5. September 2015 19:00 Uhr Liederhalle Beethoven-Saal Wolfgang Amadeus Mozart Idomeneo, Rè di Creta Die Internationale Bachakademie Stu:gart dankt dem Hautsponsor Baden-Wür:embergische Bank. Inhalt E R Ö F F N U N G S KO N Z E RT Samstag, 5. September 2015 19:00 Uhr Liederhalle Beethoven-Saal Programm 3 Handlung 4 Einführung Zu Mozarts Oper Idomeneo 6 Biographien Marlis Petersen Stella Doufexis Anna Lucia Richter Lothar Odinius Kenneth Tarver David SteDens Benjamin Glaubi; Gächinger Kantorei & Bach-Collegium Stu:gart Tilman Michael Nelly Danker Hans-Christoph Rademann 12 13 14 15 16 17 19 21 24 24 26 Eine Veranstaltung der Internationalen Bachakademie Stu:gart Johann-Sebastian-Bach-Pla; 70178 Stu:gart www.musikfest.de Tel. 0711 61 921-0 Redaktion Dr. Christiane Plank-Baldauf Der Abdruck des Textes »Zu Mozarts Idomeneo« erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autors. Sa; vjp Druck OKzin Scheufele Änderungen vorbehalten. . . . . . . Begrüßung durch Gernot Rehrl, Intendant der Internationalen Bachakademie Stu:gart und des MUSIKFESTUAGART Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791 Idomeneo, Rè di Creta, ossia Ilia ed Idamante K V 366 Opera seria in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart Libre:o von Giamba:ista Varesco Konzertante AuDührung — In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln . Konzertdauer 3 Stunden Pause nach dem 2. Akt, 4. Szene (Marcia) . . . . . . Marlis Petersen Ele:ra Stella Doufexis Idamante Anna Lucia Richter Ilia Lothar Odinius Idomeneo Kenneth Tarver Arbace David SteDens La Voce Benjamin Glaubi; Gran Sacerdote . . Stephanie Lönne Sopran Brynne McLeod Alt Wolfgang Frisch Tenor Martin Schicketanz Bass Gächinger Kantorei & Bach-Collegium Stu:gart Tilman Michael Einstudierung Chor Nelly Danker Szenische Einrichtung Ingo Jooß Licht Hans-Christoph Rademann Leitung . Deutschlandradio Kultur überträgt das EröDnungskonzert vom Musikfest Stu:gart live und bundesweit. Sie empfangen Deutschlandradio Kultur in Stu:gart auf U K W 87,9 sowie DA B +, Kabel, Satellit, Online oder App. Weitere Informationen finden Sie unter: www.deutschlandradiokultur.de Außerdem wird das Konzert von S W R 2 aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt in der Sendung »S W R 2 Oper« gesendet. 3 Handlung Akt 1 4 Ilia, die Tochter des trojanischen Königs Priamos, lebt nach dem Untergang ihrer Heimatstadt als Gefangene in Kreta. Erschwert wird ihr Schicksal noch dadurch, dass sie sich in Idamante, den Sohn des Kreterkönigs Idomeneo, verliebt hat. Und Idamante scheint nur Augen für Ele:ra zu haben, die vor den Blu:aten ihrer Familie von Argos nach Kreta geflohen ist. Doch da gesteht Idamante Ilia seine Liebe und schenkt nicht nur ihr, sondern allen trojanischen Gefangenen die Freiheit – was ihm Vorwürfe von Seiten der eifersüchtigen Ele:ra einträgt. Arbace, der Erzieher des Prinzen und Vertraute Idomeneos, bringt eine traurige Nachricht: Der König sei vor der Küste in einen Sturm geraten und ertrunken. Das erweist sich zwar als falsch, doch für seine Re:ung musste Idomeneo einen hohen Preis zahlen. Er hat dem Meeresgo: Neptun versprochen, ihm den ersten Menschen zu opfern, dem er an Land begegnet. Und dieser Mensch ist nun kein anderer als sein eigener Sohn Idamante, der an den Strand geeilt ist. Von dem Gelübde weiß Idamante allerdings nichts; er ist verzweifelt darüber, dass sein Vater ihn zurückstößt. Der Akt endet mit einem Balle: und einem Chor zur Feier der glücklichen Wiederkehr der Kreter. Akt 2 Im Palast sucht Idomeneo nach einer Möglichkeit, seinen Sohn vor dem Opfertod zu re:en. Arbace rät ihm, Idamante außer Landes zu schaDen. Er soll Ele:ra in Argos gegen ihre Feinde beistehen. Diese triumphiert nun: Fern von ihrer Rivalin Ilia, hoDt sie den Prinzen doch noch für sich zu gewinnen. Marschmusik ruI die beiden auf das SchiD und sie verabschieden sich — Ele:ra voller Freude, Idamante traurig, weil sein Herz bei Ilia ist. Doch dann verhindert ein plö;lich einse;ender Sturm die Abfahrt. Zudem schickt der zornige Neptun ein Seeungeheuer; das Volk flieht entse;t. Akt 3 Im königlichen Garten gesteht Idamante Ilia erneut seine Liebe, und dieses Mal erklärt sie sich ihm ebenfalls. Idomeneo und Ele:ra überraschen die beiden, und der König weist seinen Sohn noch einmal von sich. Idamante will nun im Kampf mit dem Seeungeheuer den Tod suchen. In einem Quarte: geben die vier Hauptakteure ihrer Verzweiflung Ausdruck, die sie aus ganz unterschiedlichen Gründen quält. Je;t bringt Arbace die Nachricht, dass das Volk, geführt vom Oberpriester, RechenschaI fordert. Idomeneo gibt den entse;ten Kretern bekannt, dass es sein Sohn ist, den er opfern muss. Während im Tempel das Opfer vorbereitet wird, hört man aus der Ferne einen Triumphchor: Idamante hat das Ungeheuer getötet. Dennoch bietet er sich als Opfer an und überredet den Vater, seine Pflicht zu tun. Idomeneo hebt bereits die Axt, doch da hält ihn Ilia auf: Sie selbst sei als Feindin der Griechen das geeignetere Opfer. Diese Liebestat besänIigt endlich den Meeresgo: und man hört eine unterirdische Stimme: Idomeneo soll abdanken, Idamante an seiner Sta: König werden und Ilia seine Gemahlin. Alle sind glücklich — außer Ele:ra, die rasend vor Zorn abgeht. Mit Tänzen huldigt das Volk dem neuen König. 5 Zu Mozarts Oper »Idomeneo« »S 6 agen Sie mir, finden Sie nicht, dass die Rede von der unterirdischen Stimme zu lang ist? Überlegen Sie es recht. — Stellen Sie sich das Theater vor, die Stimme muss schreckbar sein — sie muss eindringen — man muss glauben, es sei wirklich so — wie kann sie das bewirken, wenn die Rede zu lang ist, durch welche Länge die Zuhörer immer mehr von dessen Nichtigkeit überzeugt werden? — Wäre im Hamlet die Rede des Geistes nicht so lang, sie würde noch von besserer Wirkung sein.« In seinem Brief vom 29. November 1780 spricht Mozart das Happy End des Idomeneo an, das erst durch das Eingreifen der gö:lichen Mächte möglich wird. Die Briefstelle ist bei weitem nicht die einzige, die uns den 24-jährigen Komponisten als erfahrenen und selbstbewussten Ceater praktiker zeigt. Wie Mozart den Idomeneo schrieb, wann und aus welchen Gründen er einzelne Passagen so und nicht anders gestaltete — das ist durch seine Korrespondenz besser dokumentiert als bei all seinen anderen Opern. Der Grund dafür liegt in den Entstehungsbedingungen des Werks: Mozart ha:e im Sommer 1780 den AuIrag erhalten, eine repräsentative Oper für den Münchner Karneval 1781 zu schreiben. Dazu sollte zunächst der Salzburger Geistliche Giamba:ista Varesco ein älteres französisches Textbuch bearbeiten und ins Italienische überse;en. Mozart begann die Vertonung zwar noch in Salzburg, doch es war üblich, dass ein Großteil der Komposition erst vor Ort, in enger Abstimmung mit den Sängern und anderen Beteiligten entstand. Von seinem Dienstherrn, dem Erzbischof, erhielt Mozart daher Urlaub. Doch als er am 5. November 1780 nach München reiste, blieb sein Libre:ist in Salzburg. Ebenso sein Vater Leopold, der als Mi:elsmann zu Varesco diente. Die räumliche Entfernung mag die Arbeit an der Oper erschwert haben, doch für die Nachwelt erwies sie sich als Glücksfall: Zwischen Vater und Sohn Mozart gingen fast täglich Briefe hin und her; Leopold gab gute Ratschläge, und Wolfgang berichtete ausführlich vom Verlauf der Proben, von kleinen Erfolgen und Schwierigkeiten und verlangte unzählige Änderungen im Libre:o, die Leopold dem entnervten Abbate Varesco abringen musste. In Mozarts Briefen sind aber nicht nur solche Einzelheiten dokumentiert; auch Grundsä;liches zu Opernfragen kommt zur Sprache. Vor allem werden, wie im Eingangszitat, immer wieder Natürlichkeit und dramatische GlaubhaIigkeit angemahnt. Da diese Qualitäten nicht gerade zu den Stärken der traditionellen Opera seria zählten, stellt sich die Frage, welcher Ga:ung Mozarts Idomeneo eigentlich angehört. Generationen von Musikern zogen einen einfachen, aber womöglich falschen Schluss: Das Stück wird in italienischer Sprache gesungen, und es gibt nichts zu lachen — also Opera seria. Dieser AuDassung stellte kürzlich Nikolaus Harnoncourt seine Cese entgegen, das Stück sei eigentlich eine französische Tragédie lyrique, die nur zufällig (oder aus auDührungspraktischer Notwendigkeit) auf Italienisch gesungen wurde. Viele MusikwissenschaIler — und mit ihnen auch der Dirigent René Jacobs — meinen dagegen, dass Idomeneo Züge beider Genres der ernsten Oper in sich vereint. Doch worin liegen eigentlich die Hauptunterschiede zwischen Opera seria und Tragédie lyrique? In der Opera seria, wie sie sich etwa in den Libre:i des Wiener Hofpoeten Pietro Metastasio und den Partituren Johann Adolf Hasses darstellt, wechseln sich handlungstreibende Secco-Rezitative und innehaltende Da-capo-Arien ab. Für diese schematische, dramatisch wenig überzeugende Reihung entschädigen allerdings hohe Sängervirtuosität und starker ADektausdruck. Dagegen verlangt die Tragédie lyrique, wie sie Jean-Baptiste Lully und sein Libre:ist Philippe Quinault geschaDen ha:en, keine strikte Trennung zwischen Rezitativen und Arien, vielmehr einen durchgehend ariosen Stil. Und sie konzentriert sich nicht auf den Sologesang, sondern bezieht Chöre, Balle:e und SzeneneDekte (mit Hilfe von Bühnenmaschinen) ein. Zahlreiche Komponisten des späteren 18. Jahrhunderts 7 versuchten die überlebte Ga:ung der Opera seria zu reformieren, indem sie Elemente der Tragédie lyrique einstreuten. Deshalb ist es wohl kaum ein Zufall, dass Mozarts Münchner AuIrag geber — der kunstsinnige Kurfürst Carl Ceodor und sein Ceater intendant Graf Seeau — ein französisches Libre:o als Grundlage der geplanten italienischen Oper wählten. Es war Antoine Danchets Operntragödie Idoménée, die André Campra bereits im Jahr 1712 vertont ha:e. Carl Ceodor, Sohn eines deutschen und einer französischen Adeligen, ha:e bis 1778 in Mannheim einen stark französisch geprägten Hof geführt. Als er den bayerischen Cron erbte und nach München zog, brachte er sein Orchester, das als das beste Europas galt, mit und fusionierte es mit der Münchner Kapelle. Die Mannheimer Musiker saßen an allen ersten Pulten. Mozart kannte viele von ihnen und auch den Kurfürsten selbst — schließlich ha:e er im Winter 1777/1778 auf seiner Reise nach Paris für fünf Monate in Mannheim Station gemacht. So waren es nicht zule;t wohl persönliche Beziehungen, die ihm den AuIrag zum Idomeneo einbrachten. Daneben erschien Mozart allerdings auch als idealer Kandidat für ein italienisch-französisches Projekt, wie es dem Kurfürsten und seinem Intendanten vorschwebte. Denn einerseits ha:e er selbst Seria-Opern für ein italienisches Publikum komponiert — 1770 Mitridate und 1773 Lucio Silla, beide für das Mailänder Ceater. Und andererseits war er durch seine Parisreise auch mit der französischen Musik bestens vertraut. Wie machen sich nun die italienischen, wie die französischen Elemente im Idomeneo bemerkbar? Zunächst einmal schrieb Mozart durchaus große Seria-Arien im Stil Hasses. Sie sind etwa für Idomeneo bestimmt, der ja in der Oper für die traditionelle, von Menschenopfern und Gö:erfurcht geprägte Kultur der Kreter steht. Arien konventionellen Typs gibt es auch für Arbace, den in München der Italiener Domenico de Panzacchi ver körperte. Er war ein verdienter Sänger, der vor Carl Ceodors Regierungsantri: Hauptrollen in vielen Münchner Seria-Produktionen übernommen ha:e. Auch die Figur der Ele:ra lässt sich wohl nur im Rahmen der Opera seria verstehen. Als handelnde Person wäre sie in Varescos Bearbeitung (anders als in Danchets Original) eigentlich überflüssig. Unverzichtbar ist sie dagegen für das Gleichgewicht der ADekte: Denn was wäre schon eine italienische Oper ohne Zornes- und Rachearien? Ganz Mpisch für die Opera seria ist schließlich auch der »lieto fine«, das glückliche Ende. Danchets Stück ha:e noch einen tragischen Schluss — mit einem toten Idamante und einem wahnsinnigen Idomeneo. Bei Varesco dagegen bringt die wundersame unterirdische Stimme die Wende — um deren Glaubwürdigkeit sich Mozart ja berechtigte Sorgen machte. Wolfgang Amadeus Mozart, Portrait von Johann Nepomuk della Croce, 1780 – 1781 9 Neben solchen italienischen sind die französischen Züge der Oper allerdings nicht weniger ausgeprägt: etwa in den eindrucksvollen Chorsä;en, den Tanzeinlagen und in szenischen EDekten wie dem drohenden SchiDbruch oder dem AuIauchen des Seeungeheuers. Die Rezitative werden oImals vom Orchester, nicht nur vom Generalbass begleitet, und die Arien haben in mehreren Fällen keine abschließende Kadenz, sondern gehen ins folgende Rezitativ über — so als sollte der Applaus des Publikums unterbunden werden, weil er den Fortgang des Dramas stört. Unterbrochen wird die Abfolge von Rezitativen und Arien nicht nur durch Chöre und Instrumentalmusik, sondern auch durch Ensembles: Das Quarte: aus dem dri:en Akt, in dem alle vier Hauptfiguren an die Grenzen ihrer Leidensfähigkeit kommen, ist vielleicht sogar der Höhepunkt der ganzen Oper. Mozart war sich dessen wohl bewusst. Als Anton RaaD (der Münchner Idomeneo) an der Bühnenwirksamkeit dieses Stücks zweifelte, sagte er ihm: »Liebster Freund! 10 Wenn ich nur eine Note wüsste, die in diesem Quartetto zu ändern wäre, so würde ich es sogleich tun. Allein — ich bin noch mit keiner Sache in dieser Opera so zufrieden gewesen wie mit diesen Quartett. [...] Ich habe mich bei Ihren zwei Arien alle Mühe gegeben, Sie recht zu bedienen [...] aber was Terzetten und Quartetten anbelangt, muss man dem Compositeur seinen freien Willen lassen.« Bemerkenswert ist auch die Behandlung des Orchesters, dessen Klangfarben Mozart in keiner anderen Oper so phantasievoll genu;t hat wie hier. Französische Vorbilder mögen dabei eine Rolle gespielt haben, vor allem aber die hervorragenden Mannheimer Musiker, deren Fähigkeiten Mozart kannte und bewunderte. Im Idomeneo hat jedes Stück seine eigene instrumentale Einkleidung: So kommen beispielsweise in Ilias Arie im zweiten Akt vier konzertierende Holzbläser zum Einsa;, in der zweiten Sturmszene eine Piccoloflöte. Zum ersten Mal nu;t Mozart in einer Oper Klarine:en, außerdem vier Hörner. Posaunen werden nur in der Orakelszene des dri:en Akts verlangt — doch um sie durchzuse;en, riskierte Mozart sogar einen »starken Streit« mit dem Intendanten und strich für die Münchner UrauDührung die Posaunen wieder. GedämpIe Trompeten und Hörner hört man im Marsch aus dem zweiten Akt und in der Szene des dri:en, in der die Kreter vom verhängnisvollen Schwur ihres Königs erfahren. Mozart ließ sich dafür eigens Dämpfer aus Salzburg schicken, damit sie in München nachgebaut werden konnten. Höchst einfallsreich ist aber auch seine Behandlung der Streicher: etwa das Tremolando während des Rezitativs des Oberpriesters oder das harfenähnliche Pizzicato bei der Beschwörung Neptuns zu Beginn der le;ten Szene. Leider konnte sich Mozart auf seine Sänger nicht in gleichem Maße verlassen wie auf die Instrumentalisten. Mit den Schwägerinnen Dorothea und Elisabeth Wendling waren die Partien der Ilia und der Ele:ra immerhin hervorragend bese;t; beide kannte der Komponist noch aus Mannheim. Dagegen musste er dem jungen Kastraten Vincenzo dal Prato den Idamante Note für Note eintrichtern. »Der Bub kann doch gar nichts«, beklagte sich Mozart bei seinem Vater. »Seine Stimme wäre nicht so übel, wenn er sie nicht in den Hals und in die Gurgel nehmete. Übrigens hat er aber gar keine Intonation, keine Methode, keine Empfindung.« Anton RaaD schließlich, der Darsteller der Titelpartie, war ein berühmter Tenor, der zu seiner Zeit große Erfolge in Italien und Portugal gefeiert ha:e, nun aber, im Alter von 66 Jahren, seine le;te große Rolle übernahm. Mozart schä;te seinen Gesang sehr, bemängelte aber seine darstellerischen Fähigkeiten: Er und dal Prato seien »die elendsten Acteurs, die jemals die Bühne trug«. Die erste Bese;ung des Idomeneo ist auch für heutige Interpretationen noch von Bedeutung. Denn natürlich gestaltete Mozart seine Opern nicht alleine nach dramaturgischen Gesichtspunkten; auch die Stärken der verfügbaren Sänger musste er zur Geltung bringen, ihre Schwächen überspielen. Als er nach den Münchner AuDührungen von 1781 im Jahr 1786 noch einmal eine konzertante Wiedergabe des Idomeneo in Wien realisieren konnte, revidierte er daher die Urfassung, arbeitete beispielsweise die Kastratenpartie des »Idamante« für Tenor um und schrieb für den weniger versierten Idomeneo-Darsteller eine vereinfachte Version der Bravourarie »Fuor del mar«. Das Balle:, mit dem der dri:e Akt schließt, hat mit dem Drama selbst zwar nichts zu tun, doch nach französischem Brauch musste jeder Akt mit einem festlichen »Divertissement« enden. Die Zuhörer sollten sich nach all den schweren emotionalen Konflikten entspannen, bevor sie das Ceater verließen. Obwohl diese Balle:musik in konzertanten Fassungen oI gestrichen wird, muss dennoch niemand traurig nach Hause gehen — schließlich gibt es in Varescos Stück, anders als in einer reinen Tragédie lyrique, ein Happyend. Jürgen Ostmann 11 Foto Y. Mavropoulos 12 Der Schwerpunkt von Marlis Petersens Repertoire liegt im klassischen Koloraturfach, doch hat sie sich auch als Interpretin zeitgenössischer Musik einen Namen gemacht. Sie begann ihre Lau7ahn als Ensemblemitglied der Städtischen Bühnen Nürnberg. Gastspiele führten Marlis Petersen schon damals u. a. an die Opernhäuser von Berlin, Bremen, Düsseldorf, Hannover, München und Frankfurt. Mit Beginn der Spielzeit 1998/1999 wurde sie an die Deutsche Oper am Rhein engagiert, wo sie als Susanna in Le nozze di Figaro debütierte. Ihren Einstand an der Wiener Staatsoper gab Marlis Petersen in der Titelpartie von Bergs Lulu. Als Zerbine:a brillierte sie am Londoner Covent Garden, bei den Bregenzer Festspielen wirkte sie als Oscar in Un ballo in maschera mit, an der Opéra Bastille in Paris, an der Metropolitan Opera New York und an der Chicago Lyric Opera als Adele in Strauss’ Fledermaus. Zu den UrauDührungen, bei denen Marlis Petersen mitwirkte, zählen u. a. Henzes Phaedra in Berlin und Brüssel sowie Reimanns Medea an der Wiener Staatsoper. Mit großem Erfolg sang sie Lulu und Ophélie an der New Yorker Met. Im Konzertbereich arbeitete die Sopranistin eng mit Helmuth Rilling und der Internationalen Bachakademie Stu:gart sowie mit René Jacobs zusammen. Außerdem konzertierte sie u. a. mit den Orchestern der R A I Turin (Die Schöpfung unter JeDrey Tate), der Santa Cecilia in Rom sowie beim Boston Symphony Orchestra oder dem R I A S -Kammerchor. OpernauIri:e werden Marlis Petersen u. a. ans Ceater an der Wien, die Wiener Staatsoper, nach München und an die Metropolitan Opera New York führen. Foto Milena Schloesser Die deutsch-griechische Mezzosopranistin Stella Doufexis kann auf ein breit gefächertes Repertoire vom Barock bis zur Moderne verweisen und ist sowohl auf der Opernbühne als auch auf dem Konzertpodium eine gefragte Sängerin. Bei den renommierten deutschen Rundfunk- und Sinfonieorchestern ist sie ebenso zu Gast wie u. a. beim B B C Symphony Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra, Ensemble Intercontemporain, Orchestre de Paris, London Symphony Orchestra und dem Mahler Chamber Orchestra. Dort arbeitete sie mit namhaIen Dirigenten wie Zubin Mehta, Claudio Abbado, Semyon Bychkov, Kent Nagano, Kurt Masur, Roger Norrington, Christopher Hogwood, Ingo Me;macher, Ivor Bolton, Helmuth Rilling, Jukka-Pekka Saraste, Christoph Eschenbach oder Gustavo Dudamel. Eine enge Verbindung besteht außerdem zu den Berliner Philharmonikern. Stella Doufexis ist ein gern gesehener Gast bei internationalen Festivals und gastiert u. a. an den Opernhäusern von Berlin (Deutsche Staatsoper, Komische Oper), Glasgow, Barcelona, Genf und München. Stella Doufexis, u. a. ausgebildet von Dietrich Fischer-Dieskau und Aribert Reimann, ist auch eine renommierte Liedinterpretin. Ihre Aufnahme mit Brahms’ Liebesliederwalzern wurde mit dem Diapason d’Or ausgezeichnet. Nach der hoch gelobten C D Hamlet Echoes, Lieder von u. a. LoeLer, Liszt, Brahms und Jost wurden zwei C D s mit französischem Repertoire veröDentlicht: eine Orchester-Lieder Aufnahme mit den Nuits d’été von Berlioz, Ravels Shéhérazade und dem Poème de l’amour et de la mer von Chausson sowie eine Aufnahme mit Liedern (Poèmes) von Debussy, begleitet von Daniel Heide. 13 Foto Jessy Lee 14 Anna Lucia Richter entstammt einer Musikerfamilie. Seit ihrem neunten Lebensjahr erhielt sie Gesangsunterricht bei ihrer Mu:er Regina Dohmen. Zwischen 2004 und 2008 erhielt sie regelmäßigen Unterricht von Prof. Kurt Widmer, Basel. Im Anschluss an ihr Jungstudium bei Frau Prof. Klesie Kelly-Moog an der Musikhochschule Köln studierte sie weiterhin dort und schloss ihr Hauptstudium im Sommer 2013 ab. Sie sang unter der Leitung von Markus Stenz, Paavo und Kristjan Järvi, Marin Alsop, Helmut Froschauer oder Christoph Altstaedt und zu ihren Opernpartien zählen u. a. Sandmann / Taumann in Hänsel und Gretel, Barbarina in Le nozze di Figaro und Zerlina in Don Giovanni an der Deutschen Oper am Rhein. Anna Lucia Richter gibt regelmäßig Liederabende. Zu ihren Begleitern zählen Mori; Eggert, Michael Gees, Hartmut Höll, Igor Levit, Gerold Huber und András SchiD. In der Spielzeit 2014/2015 debutierte sie in der New Yorker Park Avenue Armory; es folgten Liederabende u. a. bei der Ruhrtriennale und beim Oxford Liedfestival. Zahlreiche Konzertengagements führten die junge Sängerin u. a. nach Budapest, zum W D R Sinfonieorchester nach Köln und ins Wiener Konzerthaus. Auf der Opernbühne war sie als Eurydice und La Musica in einer von Sasha Wal; inszenierten Version von Monteverdis L’Orfeo mit dem Freiburger Barockorchester in der Nederlandse Opera Amsterdam, in Luxembourg, Baden-Baden und Berlin zu erleben. Die Künstlerin ist Preisträgerin des Bundeswe:bewerbs Gesang Berlin, sie erhielt den Luitpold-Preis des Kissinger Sommers 2011 und den Felix Mendelssohn Bartholdy Preis 2011. Im Jahr 2012 gewann sie den internationalen Robert-Schumann-We:bewerb in Zwickau. Foto Rut Sigurbardó:ir Lothar Odinius gehört zu den gefragtesten Konzert- und Oratorien sängern. Nach einem Studium bei Prof. Anke Eggers an der Berliner Universität der Künste Berlin sowie bei Dietrich Fischer-Dieskau und Neil Semer hat er sich als Interpret mit einem Repertoire vom Barock bis in die Gegenwart international einen Namen gemacht. Er ist regelmäßiger Gast bei internationalen Festivals und in allen wichtigen Konzertsälen von Berlin, Wien, Mailand, London bis nach New York. Lothar Odinius war an zahllosen Rundfunkaufnahmen und vielen C D -Produktionen beteiligt. Neben der LeidenschaI für den Konzert gesang haben die Tätigkeit als Opernsänger und besonders die lyrischen Mozart-Partien einen hohen Stellenwert. Wichtige Opernproduktionen waren außerdem Strawinskys Renard / Rossignol an der Canadian Opera in Toronto, mit Gastspielen in New York und an der Opéra Lyon, Schuberts Alfons und Estrella am Opernhaus Zürich unter Nikolaus Harnoncourt, sowie SteDanis Niobe bei den Schwe;inger Festspielen und dem Royal Opera House Covent Garden unter Comas Hengelbrock. Im Sommer 2011 erfolgte sein Debüt bei den Bayreuther Festspielen als Walther von der Vogelweide (Tannhäuser) unter Comas Hengelbrock, 2012 sang er diese Partie unter Christian Cielemann. 2013 war er als Froh (Rheingold) unter Kirill Petrenko zu hören. In der vergangenen Spielzeit war er in den Mozart-Titelpartien Idomeneo (Opéra Lyon) und Lucio Silla an der Komischen Oper Berlin zu erleben, bei den Wiener Festwochen ist er mit Händels Jephtha zu Gast. 15 Foto Joan Tom 16 Kenneth Tarver ist in zahlreichen Fachpartien an den weltweit renommiertesten Opernhäusern aufgetreten und arbeitete mit Dirigenten wie Claudio Abbado, James Levine, Alberto Zedda, Ricardo Chailly, Carlo Rizzi, Bobby McFerrin, Frans Brüggen und mit Orchestern wie dem Royal Concertgebouw Orchestra, Gewandhaus Orchester Leipzig, London Symphony Orchestra, Cleveland Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Baltimore Symphony Orchestra, Orchestra Sinfonica Giuseppe Verdi und dem Orchestra Nazionale della R A I di Torino zusammen. Zu seinen aktuellen Projekten zählen Il barbiere di Siviglia in Genua and Padua, Bachs Magnificat mit Il Giardino Armonico und Giovanni Antonini in Wrocław, Hasses Leucippo an der Oper Köln, Il barbiere di Siviglia an der Staatoper Berlin, Bri:ens Horn Serenade unter Marc Piollet bei den Bielefelder Philharmonikern und Berlioz’ Romeo et Juliette in Sea:le. Seine nächsten Engagements beinhalten u. a. in Sassari Elisabetta, regina d’Inghilterra, Messiah mit der Dresdner Philharmonie unter Michael Sanderling, Il barbiere di Siviglia an der Opera Australia in Sydney, die h-Moll-Messe beim Bayerischen Rundfunk in München und Lucio Silla in Madrid. Viele Aufnahmen dokumentieren die außergewöhnliche Karriere von Kenneth Tarver, zu erwähnen wäre insbesondere die zweifach mit dem Grammy ausgezeichnete C D mit Les Troyens von Berlioz. Foto C. Kaufmann David SteDens studierte am Mozarteum in Salzburg und wurde 2006 Stipendiat beim Musikerförderprogramm des Cusanuswerks (Bonn). Für sein absolviertes Masterstudium erhielt er 2011 die Lilli-LehmannMedaille der Internationalen StiIung Mozarteum in Salzburg. 2010 Debüt am Salzburger Landestheater als Bartolo in Le nozze di Figaro. 2011/2012 Mitglied im Internationalen Opernstudio am Opernhaus Zürich, wo er in Salome, Palestrina, Die Nase und Ariadne auf Naxos mitwirkte. Bei den Salzburger Festspielen 2012 Teilnahme am Young Singers Project u. a. als Sarastro. Von 2012 bis 2014 war er Ensemble mitglied am Stad:heater Klagenfurt, an dem er 2013 als Baron Ochs in Der Rosenkavalier debütierte. Als Konzertsolist gastierte u. a. am Gewandhaus Leipzig, am Teatro Manzoni Bologna, bei den Tiroler Osterfestspielen, bei der Salzburger Mozartwoche 2009 sowie mit Johannes Brahms’ Deutschem Requiem beim Festival de Louvie-Juzon. 2014 Debüt beim Herrenchiemsee Festival als Rocco in Fidelio, sowie im März 2015 an der Schubertiade in Schwarzenberg. In der Spielzeit 2014/2015 ist David SteDens als Wassermann in der Neuinszenierung von Nixe an der Jungen Oper Stu:gart sowie als TruDaldin in Ariadne auf Naxos an der Oper Stu:gart zu erleben. 17 L 2015/16 zerte i e d ko n ac | Schw onzert hheitS-S puren pp TedneLoSrSohn barthoLdy e h L h o en tian k ten | m 1. Liedk SebanSn | purceLL | brit teLema S ernhau 015 | op 4. okt 2 ädteb rt | St dkonze ewohne r ran oke sop n e d art a L Stuttg er ange L | eiSL auSpieL 2. Lie dem Sch n | weiL heyman enarBeiT miT m m a S in Zus pieLhau SchauS | 6 1 0 2 20. Jan nzert n | FLöte töne Foto Agentur on s-BariT as ter Staa meier B a z iT miT d Stuttgart t e B a r k a n e samm kunSt otto o 3. Liedk Zu t de | mozar tag | in SteLLen kurtág um 90. geburtS uSik und dar m z r g ü á F t kur huLe e hochSc Lichen hSchuL uSikhoc m | 6 1 0 2 19. Feb zeiten JahreS um der a r t | onzert 4. Liedk ran p kuta so z yukonSk|adebuSSy | berLio boeSma uS pernha 2016 | o 28. apr eSke he grot ruSSiSc | t r e onz BariTon 5. Liedk uS LeiFerk sopran i e g r e S avchuk aLLa kr németi Tenor y gergeLiJ gSk m u SS o r S ernhau 16 | op 8. mai 20 w | wien z iS erett chen op r vantga e und a r sopran e d i e n Sch Simone S kLink Tenor a matthi onzert 6. Liedk | berg LhauS Léhar hauSpie 16 | Sc 0 2 i n u J 23. karten : 0711.2 0 20 90 | w r-S t u w w.o p e t tg a r t .d e/ko n zert de Benjamin Glaubi; erhielt seine erste musikalische Ausbildung im Dresdner Kreuzchor, wo er 2005 das »RudolfMauersbergerStipendium« erhielt. Sein Gesangsstudium absolvierte an der Hochschule für Musik in Dresden bei Prof. Margret Trappe-Wiel und in der Meisterklasse bei K S Prof. Olaf Bär. Zusä;lich absolvierte er Meisterkurse bei Charlo:e Lehmann, K S Peter Schreier, K S Dietrich FischerDieskau, Lothar Odinius und Gerold Huber. Er musizierte u. a. mit Ensembles wie den Hamburger Philharmonikern, dem TonhalleOrchester Zürich, der Dresdner Philharmonie, dem Dresdner Barock orchester, der Lau:en Compagney Berlin, La Partita Zürich, der Staatskapelle Halle, Symphony Prague, dem Philharmonischen Kammerorchester Dresden, Musikern der Staatskapelle Dresden sowie dem Dresdner Kreuzchor und sang unter Dirigenten wie KarlFriedrich Beringer (Philharmonie Gasteig München/ Mozarts Requiem), Alessandro De Marchi (Staatsoper Hamburg/ John Neumeiers Weihnachtsoratorium), Ludwig Gü:ler, Wolfgang Katschner, Ekkehard Klemm (Dresdner Musikfestspiele, Semperoper/ Mozarts Krönungs messe), Joachim Krause (Tonhalle Zürich/ Händels Messiah) Roderich Kreile, Hans-Christoph Rademann, Helmuth Rilling (Bachwoche Stu:gart 2011/ Chile 2014) und Jörg-Peter Weigle. Konzerte als Solist oder mit Ensembles (wie dem Collegium Vocale Gent) führten ihn in zahlreiche europäische, asiatische und südamerikanische Musikzentren. 19 Die Gächinger Kantorei und das Bach-Collegium Stu:gart stehen seit August 2013 unter der künstlerischen Leitung von Hans-Christoph Rademann, dem Leiter der Internationalen Bachakademie Stu:gart. Unter der TrägerschaI der Bachakademie gestalten die Ensembles eine Vielzahl an Konzerten und Gastspielen (u. a. nach China, Latein amerika und zu den Festspielen in Salzburg, New York, Paris und Seoul), Hörfunk- und C D -Aufnahmen. Im Zentrum der Ensemblearbeit stehen Werke von Schü; bis hin zu zeitgenössischen AuIragswerken. Einen Fokus bilden seit jeher die Vokalwerke von Johann Sebastian Bach. Die Gächinger Kantorei Stu:gart wurde 1954 von Helmuth Rilling gegründet. Neben AuIri:en mit dem Partner-Ensemble BachCollegium Stu:gart arbeitet sie u. a. auch mit dem Freiburger Barock orchester, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, den Wiener Philharmonikern oder dem New York Philharmonic sowie mit renommierten Gastdirigenten zusammen. Eine enge PartnerschaI besteht zum Radio-Sinfonieorchester Stu:gart des S W R . Mit dem Bach-Collegium Stu:gart (1965 als instrumentaler Partner des Chores gegründet) hat sich ein Klangkörper auf modernem Instrumentarium herausgebildet, der sich einer historisch informierten AuDührung von Barockmusik ebenso widmet wie dem oratorischen Repertoire unserer Zeit. Die von der Bachakademie initiierte Weiterbildung hoch talentierter Ensemblemusiker wird durch die Kursarbeit von Dozenten aus den Kreisen des Bach-Collegiums entscheidend mitgeprägt. Hunderte von C D -Einspielungen umfassen neben dem Vokalwerk Bachs oratorische Literatur vom 18. Jahrhundert bis hin zu etlichen UrauDührungen (u. a. von Penderecki, Pärt oder Rihm). Mit AuDührungen der vergangenen Saison, so z. B. mit Bachs h-Moll-Messe in Deutschland und auf Tournee durch Südamerika, konnten die Ensembles die Entwicklung einer künstlerischen Neupositionierung unter Leitung von Hans-Christoph Rademann eindrucksvoll belegen. Foto Holger Schneider 20 21 DIE STUTTGARTER LIEDSAISON 2015/16 Gächinger Kantorei Stu:gart STUTTGARTER GALERIEKONZERTE Sopran Barbara Bübl Isabel Delemarre Katja Kunze Minyoung Lee Stephanie Lönne Ellen Majer Christiane Opfermann Alevtina Prokhorenko Uta Scheirle Leonie Zehle Alt Magdalena Fischer Jennifer Gleinig Anne Hartmann Tanja Haßler Constanze Hirsch Wiebke Kre;schmar Brynne McLeod Rebekka Nee; Franziska Neumann Patricia Wagner Tenor Sebastian Franz Wolfgang Frisch Christoph Haßler Andrejus Kalinovas Daniel Karrasch Daniel Käsmann Jens Krekeler Hithoshi Tamada Bass Martin Hermann Simon Millán Julian Millán Stefan Müller-Ruppert Hanns Pommerien Nicholas Probst Martin Schicketanz Stefan Weiler Katarina Karnéus Mezzosopran / Joseph Middleton Klavier So, 22. November 2015 – Sibelius, Grieg Ausstellungskonzert „Poesie der Farbe“ Do, 28. Januar 2016 – mit Emma Moore, Klara Hornig u.a. Nuria Rial Sopran / Marcelo Amaral Klavier Do, 11. Februar 2016 – Schumann, Ravel, Obradors u.a. Michael Nagy Bariton / Gerold Huber Klavier So, 10. April 2016 – Schumann, Wolf, Tschaikowsky LIEDMATINEE: HOMMAGE AN ELLY AMELING So, 08. November 2015 I Opernhaus, Staatstheater Stuttgart Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille mit Christoph & Julian Prégardien (Tenor), Marcelo Amaral (Klavier), Robert Holl (Laudatio) ELISABETH SCHWARZKOPF zum 100. Geburtstag Mi, 09. Dezember 2015 I Vortragsaal, Staatsgalerie Stuttgart mit Birgid Steinberger (Sopran), Graham Johnson (Klavier), André Tubeuf (Festrede) u.a. FRANZ SCHUBERT: WINTERREISE Mark Padmore Tenor / Kristian Bezuidenhout Hammerfl ügel Do, 24. September 2015 / Konzertaal, Musikhochschule Stuttgart Daniel Behle Tenor / Oliver Schnyder Trio So, 05. Juni 2016 / Mozart-Saal, Liederhalle Stuttgart LIEDERABENDE IN DER MUSIKHOCHSCHULE Ludwig Mittelhammer Bariton / Jonathan Ware Klavier Mi, 14. Oktober 2015 – Schubert, Schumann, Wolf, Medtner Sarah Wegener Sopran / Götz Payer Klavier Mi, 13. Januar 2016 – Schubert, Brahms, Grieg, Sibelius ...und vieles mehr... KARTEN & INFO www.ihwa.de I Tel. 0711.72 23 36 99 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bach-Collegium Stu:gart . . . . . . . . . . . . Flöte Catarina Laske-Trier Vera Bayh Piccolo Caroline Hens Oboe Julia Ströbel-Bänsch Irene Draxinger Klarine:e Jörg Angerer Rudolf König Fago: Michael Roser Stephen Rex Horn Franz Draxinger Elke Schulze-Höckelmann Trompete Sebastian Zech Eberhard Kübler Pauke Martin Ruda Violine I Anne-Katharina Schreiber Anna Rokicka Bertram Schade Christina Eychmüller Anne Roser Fabian Bischof Violine II Ada Gosling-Pozo Gotelind Himmler Julia Glocke Julia Greve Megan Chapelas Viola Jan Melchiar Carolin Kriegbaum Isolde Jonas Katharina Henke Violoncello Hans-Jakob Eschenburg Joachim Hess Comas Bruder Kontrabass Albert Michael Locher Folkert Weitzel Hammerflügel Boris Kleiner . . . . . . . . . . . . . . 23 . . . . . . . . . Tilman Michael ist seit der Spielzeit 2014/2015 Chordirektor der Oper Frankfurt. Vorher ha:e er die gleiche Position am Nationaltheater Mannheim inne. Unter seiner Leitung erhielt der Chor dort von der ZeitschriI »Opernwelt« die Auszeichnung »Opernchor des Jahres«. Zugleich wurde Tilman Michael in der Kategorie »Dirigent des Jahres« nominiert. Direkt nach dem Studium in Stu:gart und Köln wurde Tilman Michael als zweiter Chordirektor an die Hamburgische Staatsoper engagiert. Seit 2004 ist er zudem als Assistent des Chordirektors bei den Bayreuther Festspielen tätig. Tilman Michael gastierte an den Opernhäusern von Amsterdam, Moskau und Stu:gart, dazu arbeitete er mit dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor und mit den Rundfunkchören des N D R und des W D R . Mit verschiedenen Vokalensembles konzertierte er in ganz Europa, Asien und Südamerika. Neben dem gesamten Opernchor-Repertoire haben für ihn ebenso die Chormusik a cappella und die chorsinfonische Literatur eine große Bedeutung. Seine Begeisterung für das Phänomen Chor umfasst auch die Neue Musik: Mit großem Erfolg studierte er UrauDührungen von Bernhard Lang, Salvatore Sciarrino, Olga Neuwirth und Adriana Hölszky ein. 24 Nelly Danker ist japanisch-deutscher HerkunI und wurde 1978 in Karlsruhe geboren. Von 1990 –1998 gehörte sie zunächst der KinderStatisterie des Badischen Staatstheaters Karlsruhe an. Sie studierte Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und war von 2002 bis 2006 Regie-Mitarbeiterin von Hans Neuenfels. Die Stipendiatin der »Akademie Musiktheater heute« (2008 – 2010) und der Akademie Schloss Solitude (2009) inszenierte u. a. Carmen im Saalbau Neukölln, Mori; Eggerts Die Schnecke sowie Ruggiero Leoncavallos La Bohème am Luzerner Ceater, Lonely house (mit Liedern von Kurt Weill) an der Hamburgischen Staatsoper (opera stabile), La Didone abbandonata von Niccolo Jommelli auf Schloss Solitude in Stu:gart, die japanische Oper Ai En von Minoru Miki am Ceater Heidelberg, im Rahmen von Innenleben. Eine musiktheatralische Ausstellung drei UrauDührungen von Calogero Scanio im Bockenheimer Depot Frankfurt sowie Robin Hood am Staatstheater Karlsruhe. Seit 2015 arbeitet sie im Team des Jungen Pfalzbaus Ludwigshafen und ist Dozentin für Gruppenarbeit und Rollenspiel an der S R H Hochschule Heidelberg. Nelly Danker ist Alumna der von der Deutsche Bank StiIung initiierten »Akademie Musiktheater heute«. J. S. Bach MESSE IN HMOLL Aus Bachs Handschrift: Erstmals eine Einspielung nach den von Bach selbst detailliert eingerichteten „Dresdner Stimmen“ J. S. BACH MESSE IN H-MOLL MASS IN B MINOR · BWV 232 DELUXE Sampson · Vondung · Johannsen · Berndt Gächinger Kantorei Stuttgart · Freiburger Barockorchester Hans-Christoph Rademann 2 CDs & DVD J. S. BACH MESSE IN H-MOLL CCarus MASS IN B MINOR · BWV 232 Sampson · Vondung · Johannsen · Berndt Gächinger Kantorei Stuttgart · Freiburger Barockorchester Hans-Christoph Rademann 2 CDs CCarus Carolyn Sampson, Anke Vondung, Daniel Johannsen, Tobias Berndt Gächinger Kantorei Stuttgart, Freiburger Barockorchester Hans-Christoph Rademann D ie Messe in h-Moll von Johann Sebastian Bach wird oft als „Gipfelpunkt der abend ländischen Musikkultur“ bezeichnet. Erstmals basiert nun eine Einspielung in Kyrie und Gloria konsequent auf den von Bach selbst detailliert eingerichteten „Dresdner Stimmen“. Mit seiner ersten CD als Leiter der Internatio nalen Bachakademie Stuttgart setzt Hans Christoph Rademann mit renommierten Solisten und Ensembles in künstlerischer und aufführungspraktischer Hinsicht Maßstäbe. Carus 83.314 (2 CDs) Carus 83.315 (Deluxe: 2 CDs inkl. Bonustracks + 1 DVD) C Carus 26 27 Foto Holger Schneider Hans-Christoph Rademann wurde in Dresden geboren und wuchs in Schwarzenberg (Erzgebirge) auf. Er studierte an der Musikhochschule Dresden Chor- und Orchesterdirigieren. Bereits während seines Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor, den er noch heute leitet. Bis 1999 war er Dirigent der Singakademie Dresden. Von 1999 bis 2004 war er Chefdirigent des N D R Chors und von 2007 bis 2015 Chefdirigent des R I A S Kammerchors. Gastspiele führten ihn an die Pulte anderer führender Chöre und Orchester (Collegium Vocale Gent, B R Chor, Rundfunkchor Berlin, M D R Chor, Freiburger Barockorchester, Akademie für Alte Musik Berlin, Sächsische Staatskapelle Dresden, u. a.). Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Alte Musik, insbesondere die Erschließung bislang unbekannter Schä;e der Dresdner und der sächsischen Musikgeschichte. Im Bereich der Neuen Musik liegt sein Interesse v. a. im Ausloten neuer Perspektiven zur Weiterentwicklung vokalen Komponierens. Zahlreiche (Erst-)Einspielungen mit Werken u. a. von Ernst Krenek und Wolfgang Rihm dokumentieren darüber hinaus seine Auseinanderse;ung mit der jüngeren Musikgeschichte. Seit 2010 ist Hans-Christoph Rademann Intendant des Musikfest Erzgebirge und seit Juni 2013 Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stu:gart; darüber hinaus hat er eine Professur für Chorleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden inne. Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. die Sächsische Verfassungsmedaille (2008), die Johann Walter Plake:e des Sächsischen Musikrats e. V. sowie den Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden (2014). Seine Aufnahmen wurden mehrfach mit dem Preis der Deutschen Schallpla:enkritik (zule;t 2014) ausgezeichnet und erhielten außerdem u. a. den Classics Today 10/10 oder den Best Baroque Vocal Award 2014 für seine Einspielung von Carl Philipp Emanuel Bachs Magnificat.
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