TIERWELTEN UM 1900 Verkaufsausstellung vom 22. April bis 14. Mai 2016 bei KUNKEL FINE ART Mittwoch bis Freitag 15 bis 18 Uhr und Samstag 11 bis 14 Uhr sowie nach Vereinbarung „Was hier lebt und liebt ist strotzendste, wildeste Gesundheit. Wie schwach und unvoll kommen kommt sich da die Krone der Schöpfung, das Menschlein, unter diesen Recken vor! So ist das afrikanische Tierparadies in seiner unbeschreiblichen Großartigkeit, in seinem hinreißenden Zauber eine nie versiegende Fundgrube unvergesslicher Eindrücke.“ Wilhelm Kuhnert: Im Land meiner Modelle. Leipzig 1918 Der Kontakt mit der Tierwelt Afrikas war nicht nur für den Maler Wilhelm Kuhnert ein Schlüsselerlebnis, sondern für eine ganze Generation von Künstlern, die sich um 1900 mit der Darstellung des Tieres befasste. Zwar war es nur wenigen von ihnen vergönnt, wie Kuhnert den schwarzen Kontinent selbst zu bereisen, um seine exotischen Bewohner in ihrer natürlichen Umgebung zu studieren, doch tat dies der Beliebtheit des Genres keinen Abbruch. Wander zirkusse, zoologische Gärten und Präparatensammlungen boten vielfältige Möglichkeiten der Anschauung und Betrachtung. Daneben zählten heimische Tierarten zum gleichermaßen festen wie gefragten Gegenstand der bildenden Kunst. Anhand von über 30 Zeichnungen, Gemälden und Plastiken zeigt KUNKEL FINE ART in der Ausstellung T IERWELTEN UM 1900 die motivische und künstlerische Viel seitigkeit des Themas auf. Vertreten sind u. a. August Gaul, Ernst Moritz Geyger, Olaf Gulbransson, Ludwig von Hofmann, Heinrich Kley, Wilhelm Kuhnert, Paul Meyerheim, Eduard Thöny, Wilhelm Trübner, Louis Tuaillon sowie Heinrich von Zügel. Eine Auswahl aus unserem Bildmaterial finden Sie auf den folgenden Seiten. Hochauflösende Bilddateien und weitere Informationen erhalten Sie gerne per E-Mail. AUGUST GAUL: Schreitender Strauß, 1902 KUNKEL FINE ART Prinzregentenstraße 71 · D-81675 München · Telefon +49 89 21869034 [email protected] · www.kunkelfineart.de TIERWELTEN UM 1900 Verkaufsausstellung vom 22. April bis 14. Mai 2016 bei KUNKEL FINE ART PAUL MEYERHEIM: Auf der Lauer, 1881 Einer der bemerkenswertesten Schüler Paul Meyerheims war Ernst Moritz Geyger, der sich als Zeichner, Maler, Radierer und Bildhauer profilierte. Die Bronze „Der Dornauszieher“ ist eines der plastischen Hauptwerke des Künstlers und zeigt einen auf einem Kissen thronenden Schweinsaffen. Dieser ist im Begriff, sich einen Splitter aus der Fußsohle zu ziehen, womit Geyger auf die weltberühmte antike Statue „Il Spinario“ im Konservatorenpalast in Rom anspielt, die einen Knaben bei der gleichen Tätigkeit wiedergibt. Unter dem Vorzeichen der Erkenntnis Darwins, dass der Mensch vom Affen abstammt, erfährt die Bildtradition eine satirische Umdeutung, was von den Zeitge nossen durchaus als provokant empfunden wurde, zugleich aber aufgrund der meister haften technischen Umsetzung Bewunderung erntete. Als erster Professor für Tiermalerei an der Berliner Akademie zählte Paul Meyerheim zu den wichtigsten Vertretern des Fachs in Deutschland und hatte wesentlichen Anteil an dessen Etablierung im Kunstbetrieb. Beliebt waren vor allem seine Löwendarstellungen, für die das Gemälde „Auf der Lauer“ ein charakteristisches Beispiel ist. In der afrikani schen Savanne hält ein Löwenpaar Ausschau nach Beute, bereit, sogleich die Verfolgung aufzunehmen. Wie auf einer Safari wird der Betrachter Zeuge der sich anbahnenden Jagd szene, wobei die Bewunderung für die Anmut und Stärke der Wildkatzen einhergehen mit einem wohligen Schauer ob der Bedrohlich keit der Situation. ERNST MORITZ GEYGER: Der Dornauszieher, 1891 KUNKEL FINE ART Prinzregentenstraße 71 · D-81675 München · Telefon +49 89 21869034 [email protected] · www.kunkelfineart.de TIERWELTEN UM 1900 Verkaufsausstellung vom 22. April bis 14. Mai 2016 bei KUNKEL FINE ART WILHELM KUHNERT: Rotrückiges Dornschwanzhörnchen, 1909 Ein weiterer wichtiger Schüler Paul Meyer heims war Wilhelm Kuhnert. Seine Vorliebe galt der afrikanischen Tierwelt, die er auf Expeditionen sowie in zoologischen Gärten studierte. Während eines Aufenthalts in London entstand die Zeichnung des im Kongo beheimateten rotrückigen Dorn schwanzhörnchens, das wie ein Akrobat auf einem Baumstamm balanciert. Typisch für den Künstler ist die genaue Beobachtung der Anatomie sowie der Bewegung des possierli chen Nagetiers. Die Angaben in lateinischer Sprache unterstreichen zudem den naturwis senschaftlichen Anspruch des Künstlers bei seinen Darstellungen, der auch von Fach leuten sehr geschätzt wurde. So gehörte die Zeichnung einst Lutz Heck, dem Direktor des Zoologischen Gartens in Berlin, der sie später dem Tierbuchautor Paul Eipper widmete. Eine der bekanntesten Tierplastiken der Jahrhundertwende schuf der Malerfürst Franz von Stuck. Seine Amazone verbindet auf kongeniale Weise heroische mit erotischen Elementen, indem die speerschleudernde Reiterin mit dem von ihr gebändigten Pferd zur Einheit verschmilzt. Durch das Wech selspiel von Bewegung und Gegenbewegung unterstreicht der Künstler die Sinnlichkeit der Gruppe, ihr martialischer Charakter tritt dagegen in den Hintergrund. Dies mag die Berühmtheit des Werkes erklären, welches nach dem Tod Franz von Stucks auch in Lebensgröße gegossen wurde und vor dessen herrschaftlicher Villa an der Münchner Prinz regentenstraße zur Aufstellung kam. FRANZ VON STUCK: Amazone, 1897 KUNKEL FINE ART Prinzregentenstraße 71 · D-81675 München · Telefon +49 89 21869034 [email protected] · www.kunkelfineart.de
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