Diss. ETH Nr. 12960 Präzise Messung hoher Stossspannungen, Systeme und Verfahren ABHANDLUNG zur Erlangung des Titels eines Doktors der Technischen Wissenschaften der EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE 'Zl'"TRlt'-'H I_i ) < - .''"-''.''_ vorzelest von b b SOMCHAI YIMVUTHIKUL Dip1. geboren am 9. Juni 1956 von Bangkok, Thailand Angenommen auf Antrag von Prof. Dr. Kraus Fröhlich, Referent Prof. Dr.-Ing. Waltet Zaengl, Korreferent (Leiter der Dissertation) Prof. Dr-Ina. Dieter Kind, Korreferent c., Zürich, 1998 Kurzfassung Aktueller Anlass für die vorliegende Arbeit war namentlich die neue internationale Vorschrift IEC 60-2/1994, die aufgrund der allzu gros sen Messfehler bei weltweit durchgeführten Vergleichsmessungen hoher Stossspannungen revidiert wurde. Das Ziel der Arbeit bestand darin, durch Vergleichsmessungen den Nachweis für eine möglichst geringe Unsicherheit bei der Messung hoher Stossspannungen zu erbringen, Der eigentlichen Arbeit liegt die in der Metrologie übliche Strategie der Rückführbarkeit und der Einsatz herkömmlicher Messmethoden zu Grunde: Es wurden auf der Grundlage von zwei bekannten Prinzipien (Ohmsche- und kapazitive Teiler) mehrere Spannungsteiler für Stossspannungen bis 500 kV gebaut und deren Übersetzungsverhältnis berechnet Dieses wurde auf der Basis der theoretischen Spannungsteilung sowie der präzisen Einzelmessung der Widerstände und Kondensatoren bei Gleich- bzw, bei niederfrequenten Wechse1spannungen ermittelt. Da die gemessenen Stossspannungen bei einem Vergleich auch auf die Unsicherheit des Übersetzungsverhältnisses schliessen lassen, wurde das errechnete Übersetzungsverhältnis den Vergleichsmessungen mit hohen Stossspannungen zugrundegelegt. Auch die möglichen Umgebungseinflüsse auf das Übersetzungsverhältnis der konzipierten Messsysteme wurden durch umfangreiche Untersuchungen nachgewiesen, Die ermittelten Schrittantwortparameter aller Messsysteme erfüllen die Anforderungen der IEC 60-2/1994. Bei Vergleichsmessung wurde aber festgestellt, dass die erzielbare Genauigkeit emes Vergleichs von der Art des angewandten Messverfahrens abhängt. Soll ein Vergleichsverfahren eine Präzision mit Abweichungen von geringer als 0, I % erzielen können, so genügt ein simultanes Verfahren nach lEC 60-2/1994 nicht. Es wurde daher ein neues Vergleichsverfahren entwickelt, mit dem relative Abweichungen zwischen den Messsystemen von kleiner als 0, I % feststellbar sind, Dies zeigte eine Unsicherheit der Amplituden-Mittelwerte stets innerhalb ±0.09 % (bei 95%-Vertrauensniveau). Das neue Verfahren geht von der Verwendung nur eines Oszillographen-Eingangs aus und basiert auf seriellen, d.h. zeitlich aufeinanderfolgenden Messungen. Die Konsistenz der Messergebnisse wurde erfolgreich mittels der statistischen Tests bestätigt. Abstract The essential motive for this work was tbe issue 01' the new international recommendation lEC 60-2/1994, which was revised as a consequence 01' measuring errors experienced in world-wide comparison measurements 01' high impulse voltages, which were considered to be too great. The aim 01' the work is to establish the smallest possible uncertainty in high impulse voltage measurements by the comparison method. The actual work done is based on the strategy 01' traceability commonly used in metrology and tbe application 01' conventional measuring methods: several voltage dividers for impulse voltages up to 500 kV were designed and constructed on the basis 01' the two known principles (resistor and capacitor dividers) and their scale-factors were accordingly derived, These were determined on the basis 01' the theoretical input/output voltage-ratio as weIl as the precise individual measurement 01' the resistances and capacitances in the high and low voltage arrns with direct- and low-frequency alternating voltages. Since the impulse voltages measured also permit conclusions regarding the uncertainty 01' the scale-factor, the derived scale-factor was taken as a basis in the comparative measurements. In addition, the possible environmental influences on the scale-factor of the measuring systems were extensively assessed. The response parameters 01' the measuring systems fulfil the requirements defined in lEC 60-2/1994. During comparative measurements it was noticecl that the achievable accuracy depends on the measuring or data-acquisition procedure. If relative cleviations less than 0.1 % are to be obtained, then a simultaneous procedure according to IEC 60-2/1994 is insufficient. The best deviation achieved using such a procedure was only within ±l Therefore a new proceclure was developed and introduced, which improved relative cleviations to less than 0.] giving an uncertainty in average crest-amplitudes within ±O.09 (95 % confidence level). The new procedure is based on the use of a single oscilloscope channel and serial data-acquisition. Consistency of results was confirmed by appropriate statistical tests.
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