Eisenacher Allgemeine TAEI Familienunternehmen Gardé-Uhren investiert in Ruhlaer Standort Dienstag,.März Forum bündelt Ideen für Region Erste Vorschläge werden vorgestellt Der Eingang mit Werksverkauf wird gerade umgebaut. Firmeneigenes Uhrenmuseum soll im nächsten Jahr an die Reihe kommen Ruhla Wartburgkreis Eisenach Von Birgit Schellbach Ruhla. Das Treppenhaus ist nach oben mit blauer Folie luftdicht abgeklebt. Kein Baustaub darf in die Räume ziehen, wo die Uhren hergestellt werden. Bei der Gardé Uhren und Feinmechanik Ruhla GmbH wird das Foyer umgestaltet. Deshalb sind das Uhrenmuseum und der Werksverkauf zurzeit geschlossen (unsere Zeitung berichtete). Geschäftsführer Fredy Kehr-Ritz spricht gerade mit Werbefachmann Achim Köllner die neue Beschriftung ab. Ein Zeitstrahl soll beispielsweise die Entwicklung der Uhrenindustrie in Ruhla von der Gründung der Thiel-Werke 1862 bis in die Gegenwart verdeutlichen. Noch gehört Fantasie dazu, sich den neuen Eingangsbereich vorzustellen. Aus der Deckenverkleidung ragen Kabel, erste LED-Lampen sind installiert. Maler streichen die Wände. „Wir haben vor vier Jahren angefangen, uns auf Farben festzulegen wegen der Markenidentität“, erläutert Kehr-Ritz. Es sind Schwarz, Weiß und Rot. Dazu kommt jetzt noch Grau ins Spiel. Neue Vitrinen werden angeschafft, um die eigenen Produkte besser präsentieren zu können. Eine Sitzecke wird aufgestellt. „Meist warten dort die Frauen, während sich die Män- Stefan Winkler und Stefanie Schlothauer fertigen eine GMT Uhr, die vier Zeiger hat, weil sie eine zweite Zeitzone anzeigen kann. Fotos (): Birgit Schellbach ner die Ausstellung ansehen“, weiß der Geschäftsführer. Das Museum selber (es ist über das Foyer erreichbar) soll im nächsten Jahr neu gestaltet werden. Pro Jahr zählt es immerhin rund 6000 Gäste. Die Firma Gardé hat zwei Standbeine: Feinmechanik und Uhrenproduktion, die je zur Hälfte zum Umsatz beitragen. Gefertigt werden beispielsweise Schlüssel, Zylinder und elektronische Komponenten für Sicherheits-Schließsysteme. Diese werden unter anderem in Krankenhäusern und Seniorenheimen eingebaut. Auch Entlüftungsventile für die Firma Conti werden hergestellt. Sie sorgen dafür, dass beim Gießen der Autoreifen die Luft entzogen Der Tanzabend am Wiedereröffnungstag der „Goldenen Aue“ in Mihla war ein Erfolg. Etwa 80 Tanzlustige ließen sich von der Musik der Gruppe „Spätlese“ und den Anleitungen von Diotima Grüneberg mitreißen und erlebten ausgelassene Stunden auf dem Tanzboden. Bei Rheinländer, Polka, Walzer, Kreis- und Gassentänzen war nicht nur die Koordination gefragt, sondern vor allem auch das miteinander Agieren. Viele staunten, wie schnell die Tanz-Anleitungen zu Formationen führten. C Fachtag zum Pflanzenschutz Das Landwirtschaftsamt Bad Salzungen führt am Dienstag, 17. März, von 8.30 bis 12.30 Uhr, eine amtliche Fortbildung zur Sachkunde im Pflanzenschutz durch. Die Veranstaltung findet im Saal des Bürgerhauses „Klostergarten“, Klosterstraße 34, in Creuzburg statt. Für die Ausstellung einer Teilnahmebescheinigung sind 15 Euro an der Tageskasse zu entrichten. E Sperrung wegen Kanalarbeiten Die Kupfersuhler Straße ist noch bis 10. April, 17 Uhr, voll gesperrt. Das teilte das Landratsamt mit. Grund sind Kanalbauarbeiten. Umgeleitet wird über die L 1023, Möhra, Kupfersuhl. Uhren werden über Fachhandel vertrieben Gardé hat sowohl mechanische als auch Quarz- und Funkuhren im Angebot. Das Innenleben, die Uhrwerke, werden nicht mehr selbst hergestellt, sondern aus der Schweiz und Japan bezogen. „Dort gelten ähnliche Qualitätsstandards“, fügt der Unternehmer hinzu. Das Funk-Modul aber wird in Ruhla produziert. 70 Mitarbeiter sind beschäftigt. Laut Fredy Kehr-Ritz wird es immer schwieriger, Fachkräfte und Lehrlinge zu finden. „Man muss am Montagmorgen hoch konzentriert sein und darf keine müden Augen haben“, nennt der Geschäftsführer eine Anforderung an junge Leute. In diesem Jahr werde ein Auszubildender eingestellt. Bis auf einen Lehrling seien bisher alle im Werk in Ruhla geblieben. Darauf ist das Familienunternehmen stolz. Jüngst ist Tochter Patricia Kehr-Ritz als Mitgesellschafterin eingestiegen. Die 25Jährige hat mittelständische Wirtschaft studiert. Die Unter- nehmensnachfolge ist also gesichert. Gardé verkauft Uhren in ganz Europa, wobei das Deutschlandgeschäft den Großteil ausmacht. „Wir leben von der Breite des Sortiments und einer gewissen Individualität“, so Fredy KehrRitz. Zu einer Serie gehören im Durchschnitt tausend Uhren. Pro Jahr werden hundert Modelle gewechselt. Das mittelständische Unternehmen hat eine eigene Designerin. Vertrieben werden Gardé Uhren nur über den Fachhandel oder den eigenen Werksverkauf. Die Preisklasse liegt zwischen 70 und 700 Euro. Der Betrieb sieht sich in der Tradition der Firma Thiel, die im 19. Jahrhundert durch Massenproduktion Uhren für den „klei- nen Mann“ bezahlbar gemacht hat. Die Reichstaschenuhr für lediglich drei Mark war der Renner. 1899 sind am Tag 4000 Taschenuhren gefertigt worden, ist Kehr-Ritz heute noch begeistert von der Produktivität. Er zeigt im Museum auf ein Foto vom riesigen Betriebsgelände mit einem eigenen Maschinenbau und Messingwerk. Gardé ist in zwei benachbarten Gebäuden in der Bahnhofstraße beheimatet. Das ältere wurde 1930 im Bauhausstil errichtet und steht unter Denkmalschutz. Kosten der Die aktuelle Umgestaltung: 60 000 Euro . ! Wiedereröffnung Uhrenmuseum und Werksverkauf am . März. Erste Krötenschutzzäune sind aufgebaut M Tanzabend war voller Erfolg wird. Allein zwölf Millionen dieser Ventile verlassen jährlich das Ruhlaer Werk. Auch Spezialfräser für die Chipkartenfertigung gehören zu den Produkten. „Und spezielle Aufträge auf Kundenwunsch“, fügt Fredy Kehr-Ritz hinzu. Sandro Kirsch von Bau Müller Immelborn malert im neuen Foyer, über das auch das Uhrenmuseum zu erreichen ist. Entlang der B 88 kontrollieren Mitglieder des Heimatvereins Thal die Auffangeimer und tragen Tiere zu Laichgewässern Von Klaus Fink Thal. Die Amphibien-Wandersaison zu den Laichplätzen steht bevor oder hat in einigen Landstrichen schon begonnen: Bei nasskaltem Wetter sorgten am Samstag Mitglieder von Heimatverein Thal, BUND und andere Bürger für den Schutz heimischer Arten wie Erdkröte, Teichund Bergmolch. Nach fünf Stunden schweißtreibender Arbeit mit Spaten, Hacke, Hammer, Rechen und bloßen Händen stehen nun etwa 800 Meter Schutzzaun an der Bundesstraße B 88. Die Wanderung zum Laichgrund „Baliser- Loch-Teich“ kann beginnen. Dessen Besitzer gilt der besondere Dank von Heike Braun, der Spartenleiterin der Umweltgruppe des Heimatvereins Thal, und ihren Mitstreitern. Die erwachten Amphibien begeben sich auf Wanderschaft zu ihren Laichplätzen, wenn das Thermometer beständig, auch nachts, über sechs Grad Celsius anzeigt, feuchte Witterung vorherrscht und die Laichgebiete eisfrei sind. Viele der Erdkröten hüpfen per „Huckepack“ voran – eine Tortur für die Weibchen, an die sich die zahlenmäßig weit überlegenen kleineren Männchen wie Kletten heften. Bis etwa Ende April werden die Auffangeimer von Mitgliedern des Heimatvereins täglich zweimal kontrolliert und die eingesammelten Amphibien zu ihrem Refugium geschafft, dabei wird akribisch protokolliert. Auf die Statistik 2015 darf man gespannt sein. Vergangenes Jahr retteten der Heimatverein Thal und seine Helfer insgesamt etwa 600 Erdkröten und wenige Molche. Gegenüber den Vorjahren bedeutet dies einen dramatischen Rückgang der Erdkröten-Population um mehr als die Hälfte, für den es (noch) keine stichhaltige Erklärung gibt. Gumpelstadt. Die Regionale Aktionsgruppe (RAG) Leader Wartburgregion präsentiert am 19. März in der Kulturscheune die Ergebnisse zweier Arbeitstreffen zur zukünftigen Entwicklung in der Region. Gemeinsam seien in der vergangenen Woche Bevölkerung, Akteure aus Politik, Verwaltung, Vereinen und Unternehmen der Frage nachgegangen, was sie bis 2020 für die Wartburgregion erreichen wollen, besagt eine Mitteilung. Im ersten Workshop wurden Ziele für Umweltschutz, Energie und Klima, Dorfentwicklung, Mobilität, Nahversorgung, Vereinswesen, Ehrenamt und Zusammenleben der Generationen diskutiert. Im zweiten Treffen ging es um Ziele für Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft, Fachkräfte, Tradition, Brauchtum, Freizeitangebote, Kultur. Die Ergebnisse werden an diesem Donnerstag zum Regionalforum präsentiert. Interessierte sind zur Auswertung willkommen. Bis 13. April bestehe außerdem die Möglichkeit, sich online unter beteiligung.ragwartburgregion.de mit eigenen Ideen einzubringen. Mit der Regionalen Entwicklungsstrategie bewirbt sich die Wartburgregion als Förderregion im Rahmen des Europäischen Leader-Programms. ! Donnerstag, . März, Uhr, Gumpelstadt, Kulturscheune I Dorf hatte keinen Strom Ohne Strom standen vor einigen Tagen die Bewohner der Gemeinde Ifta da. Die Nachfragen bei Bürgermeister Wolfgang Uth hatten zur Folge, dass sein Mobiltelefon ebenfalls recht schnell stromlos war. Als Ursache für den kurzzeitigen Energieausfall wurde ein Defekt an der Mittelspannungsleitung ausgemacht. Nach und nach ging das Dorf dann wieder ans Netz. S Batik gefärbte Ostereier Hier befestigen gerade Detlef Knop und Volkmar Wieners ein Stück Zaun. Foto: Klaus Fink Die Kunstschule in Schweina lädt Erwachsene am Mittwoch, 18. März, 19.30 Uhr, ein, die Wachs-Batik-Technik kennenzulernen und Ostereier auf diese Weise zu verzieren. Mit Wachs, Farbbädern und Federkiel, Nadel und Pinsel entstehen Muster und Farbverläufe. Bitte ausgeblasene oder 20 Minuten hart gekochte Eier mitbringen. Anmeldung: (03 69 61) 73 05 08. Jürgen Holland-Nell ist neuer Vorsitzender der Kreis-SPD Der Mann aus Schweina übernimmt die Führung der Sozialdemokraten im Wartburgkreis. Oliver Rindschwentner aus Mihla neu im Vorstand Von Birgit Schellbach Creuzburg. So richtig haben die Sozialdemokraten ihre Wahlniederlagen nicht verdaut. Das wurde beim Kreisparteitag am Wochenende in Creuzburg deutlich. Werner Pidde, Mitglied im Landtag aus Gotha, der sowohl für seinen Landkreis als auch den Wartburgkreis zuständig ist, sprach von der Notwendigkeit, das „katastrophale Ergebnis“ der Landtagswahl „weiter aufzuarbeiten“. Er machte aber auch deutlich, dass die aktuelle Politik wichtig sei. Die scheidende Schatzmeisterin Doris Kaltenbach sagte, dass die für Wahlkämpfe bereitgestellten Mittel besser eingesetzt werden müssten, wenn man sehe, welche Ergebnisse die SPD erzielt habe. Ihrer Aussage nach sind 77 840 Euro in verschiede- Der neue Kreischef: Jürgen Holland-Nell. Will kein politisches Amt mehr: Ralf Pollmeier. ne Wahlkämpfe geflossen. „Warum kommen unsere Erfolge bei den Menschen nicht an?“, fragte Rudolf Witschel (85) aus Förtha, der sich in seinem sieben Mitglieder starken Ortsverband allein gelassen fühlt. An der Basis könne man sich „abstrampeln“ und komme doch nicht weiter. Gunter Kunze, Vorsitzender des Ortsverbands Bad Salzungen, betonte, dass er die Worte „man müsste und sollte“ nicht mehr hören könne. „Wir tun es“, verwies er beispielsweise darauf, dass sich die SPD in Bad Salzun- gen am Markt mit einem Informationszentrum präsentiere. Der scheidende Kreisvorsitzende Ralf Pollmeier hatte die von Kunze kritisierten Formulierungen gebraucht. Pollmeier ist nicht mehr für den Vorsitz angetreten, weil er als Unternehmer keine Zeit mehr habe (unsere Zeitung berichtete). Der mit großer Mehrheit neu gewählte Vorsitzende Jürgen Holland-Nell aus Schweina scheint ein schwieriges Erbe anzutreten. Er sprach von Austritten wegen Rot-Rot-Grün, für die er Verständnis habe. Aber nicht dafür, dass Sabine Doht aus Eisenach, die 20 Jahre für die SPD im Landtag gesessen hat, die Partei verlassen hat. Das wiederum trug ihm grummelndes Gemurmel von der Bank ein, auf der vor allem Vertreter aus dem Nordkreis saßen. Hans-Joachim Ziegler aus Ruhla verstand nicht, warum ihm als langjährigem Stellvertreter und davor Vorsitzenden nicht gedankt worden ist. Das passierte erst, als einige ihren Unmut äußerten, allerdings nicht öffentlich, sondern in Pausen-Gesprächen. „Wir müssen uns wieder finden und einiges anders machen“, sagte Holland-Nell. Ihm zur Seite steht ein fast komplett neu gewählter Vorstand. Erster Stellvertreter ist Maik Klotzbach vom Ortsverband Unterbreizbach, Vorsitzender der Jungen Sozialdemokraten (kurz Jusos). Zweiter Stellvertreter bleibt Christian Gesang vom Ortsverband Moorgrund. Neuer Schatzmeister ist Timo Jacob (Ortsverband Vacha), als Schriftführer fungiert weiter Rüdiger Christ (Ortsverband Oberes Feldatal). Von den weiteren Beisitzern im Vorstand stammen drei aus dem Ortsverband Bad Salzungen und einer aus dem Nordkreis. Es ist Oliver Rindschwentner aus Mihla. Lutz Kromke aus Creuzburg hat aus persönlichen Gründen seine Kandidatur zurückgezogen. Creuzburg Wartburgkreis Eisenach
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