EnergieNews 2014 - EWD Elektrizitätswerk Davos AG

ENERGIENEWS
NETZ
EWD Elektrizitätswerk Davos AG / Geschäftsjahr 2014
Strommarktöffnung 2018
«Ünschi Energie chunnt vo Davos»
INHALT
Neue Stromversorgung für die Luftseilbahn auf der Ischalp
4–5
Die Planung des Kraftwerks am Flüelabach schreitet voran
6–7
Intelligente Stromnetze bedienen sich der Breitband-Technologie
8
Wettbewerb
9
Ein Goal für die Natur – die EWD AG unterstützt den HCD-Nachwuchs
10
Für die EWD AG beim Weltcup-Rennen am Start
11
Solarenergie richtig nutzen – so funktioniert es
12 – 13
Wie denken Sie über die Strommarktöffnung?
14 – 16
Davoser PV Anlagen und Kraftwerke
17
Die Öffnung des Strommarktes – und was sich alles ändert
18 – 19
Erfolgsrechnung 2014
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Energieabsatz 2014
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Netz
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Kontakte
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2
EDITORIAL
Strommarktöffnung
Nun befinden wir uns im 7. Jahr nach der teilweisen Strommarktöffnung vom 1.1. 2009 und dem in
Kraft gesetzten Stromversorgungsgesetzes. Die
Randbedingungen haben sich in der Zwischenzeit
merklich verändert. Grosshandelsmarktpreise im
schweizerischen Raum sind unter dem Einfluss der
Marktverhältnisse im EU-Raum, aber auch aufgrund der Wechselkursveränderung, um ca. 60%
gesunken. Die Förder- und Einsparmodelle wurden
und werden in der Schweiz und auch im EU-Raum
angepasst und ausgeweitet, was den Druck weiter
erhöht hat bzw. erhöhen wird. Konventionelle
Technologien wie Wasserkraft-, Kohlekraft- und
Gaskraftwerke sind massiv unter Druck geraten bereits werden auch junge, insbesondere fossile
Kraftwerke, ausser Betrieb genommen. Die Wasserkraftwerke in der Schweiz haben lange zu den
tiefen durchschnittlichen Endverbraucherpreisen
beigetragen und werden wegen den veränderten
Verhältnissen nun eher zur Last.
Beim Umbau des Stromversorgungssystems entsprechend der Strategie 2050 des Bundesrats
zeichnen sich Schwierigkeiten ab, welche aber aufgrund des Langzeitverhaltens noch nicht sehr deutlich zum Vorschein kommen. Die Preisentwicklung
auf dem europäischen Strommarkt, die stark durch
die Förderpolitik beeinflusst wurde bzw. wird,
drückt in die Schweiz durch. Die vorgesehenen
Fördergelder werden durch die sich vergrössernde
Preisdifferenz zwischen Marktpreis und den Abnahmepreisen zu Gestehungskosten immer stärker
beansprucht. Wird das Fördersystem nicht verändert und die Marktpreise bleiben auf dem heutigen tiefen Niveau, so ist fraglich, ob die geförder-
ten Anlagen nach Auslaufen der Förderung genügend Ertrag abwerfen, damit sie unterhalten und
betrieben werden können. Ein «Vergammeln» der
Anlagen ist nicht auszuschliessen. Die hohen Wasserzinsen sowie die tiefen Marktpreise ermöglichen
auch bei vielen Wasserkraftanlagen nur noch einen
Energieverkauf am Grosshandelsmarkt unter Inkaufnahme von Verlusten. Diese nicht auf sehr
lange Zeit haltbare Situation könnte durch die Einführung eines geeigneten CO2-Abgabesystems
merklich verbessert werden. Macht es doch keinen
Sinn, dass auf der einen Seite kleine Produktionsanlagen gefördert werden, um unser Energiesystem umzustellen, und auf der anderen Seite wird
die Grosswasserkraft in den Konkurs getrieben.
Marktpreise nach Auslaufen der Förderbeiträge
wirtschaftlich gegeneinander abwiegen.
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung danken allen Mitarbeitenden für ihr Engagement zugunsten des Unternehmens. Durch den grossen
Einsatz aller konnte sich die EWD AG im teilgeöffneten Strommarkt gut positionieren und eine gute
Ausgangslage erarbeiten. Zudem konnten viele
kleinere und grössere Projekte zum Wohle der Kunden und der Firma umgesetzt werden.
Stefan Engler
Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 kann
die EWD AG zufrieden sein. Der gesamte Energieumsatz ist gegenüber dem Vorjahr um 13.2% auf
246,66 GWh gestiegen. Dies ist auf die gute Wasserführung und die Erweiterung des Kundenportfolios zurück zu führen. Der Unternehmenserfolg
von CHF 1,32 Mio. ist gegenüber dem Vorjahr um
10.7% tiefer, liegt jedoch ca. 30% über dem budgetierten Betrag.
Die EWD AG hat im Bereich des Netzes die üblichen Erneuerungen und Umbauten realisiert und
Nettoinvestitionen von ca. CHF 5 Mio. getätigt.
Die Planung für das Kraftwerk Flüelabach wurde
erarbeitet und das Baugesuch wird nach Erteilung
der Konzession beim Kanton eingereicht. Für einen
Bauentscheid wird der Verwaltungsrat alle wichtigen Faktoren wie Baukosten, Förderbeiträge und
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Hans Jörg Meier
NETZ
Neue Stromversorgung für die Luftseilbahn auf der
Ischalp
In diesem Frühjahr geht ein anspruchsvolles Projekt der EWD AG zu
Ende: Nach 30 Jahren hat die Luftseilbahn auf der Ischalp eine neue Stromversorgung erhalten – EWD-Netzmonteure haben unter zum Teil widrigsten Bedingungen gearbeitet.
Vor vier Jahren hat die Davos Klosters Bergbahnen
AG bekannt gegeben, dass die 30 Jahre alte Luftseilbahn Davos Platz – Ischalp erneuert werden
muss. Bereits damals war den EWD-Verantwortlichen klar, dass davon auch die bestehende EWDTransformatorenstation Ischalp betroffen sein
würde. Diese war im Untergeschoss der Talstation
Luftseilbahn Ischalp–Jakobshorn eingerichtet und
besass zwei Netztransformatoren. Schnell stellte
sich allerdings heraus, dass die Bahnerneuerung
einen dritten Netztransformator erforderlich machen würde. Dazu war der bisherige Stationsraum
jedoch zu klein; und die wegen der nahe gelegenen Touristenunterkunft vorgeschriebenen Grenzwerte für Elektrosmog konnten am jetzigen Ort
nicht eingehalten werden. Zusammen mit den Verantwortlichen der Bergbahnen musste also ein
neuer Stationsstandort gesucht werden. Im ehemaligen Öllager der Bergbahnen wurde man
schliesslich fündig: Der Raum war genügend gross
für den Einbau von maximal vier Netztransformatoren und allen notwendigen Apparaturen. Ausserdem befand er sich in nächster Nähe zum Antrieb
der neuen Luftseilbahn.
Über drei Tonnen schwere
Netztransformatoren auf der
Materialseilbahn
Zunächst waren die Davos Klosters Bergbahnen
AG davon ausgegangen, mit der Bahnerneuerung
schon im 2012 beginnen zu können. Die hohen
Baukosten und damit verbundene Projektüberarbeitungen verzögerten jedoch den Start. Ein neuer
Zeitplan sah schliesslich vor, die Transformatorenstation im April 2014 in Betrieb zu nehmen. Damit
aber die EWD-Netzmonteure während der Wintersaison auf der Ischalp überhaupt arbeiten konn-
ten, wurden alle schweren Apparate noch vor dem
grossen Schnee hinauf transportiert. Die Materialseilbahn hatte deshalb im November 2013 zwei
Netztransformatoren mit einem Gewicht von je
über drei Tonnen zu befördern – für die Beteiligten eine echte Herausforderung. Im Februar 2014
begannen die EWD-Netzmonteure dann mit dem
Innenausbau der neuen Transformatorenstation.
Enger Zeitplan
Weil der Zeitplan sehr eng war, und die neue Bahn
schon im Dezember 2014 den Betrieb aufnehmen
sollte, stand im Skigebiet Jakobshorn die Luftseilbahn bereits Ende März 2014 still. Wenige Wochen
später wurde die alte Bahnanlage abgebrochen.
EWD-Netzmonteure legten bei widrigsten Wetter-
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bedingungen Hochspannungskabel um und
schlossen sie an die neue Transformatorenstation
an. Anschliessend wurde die neue Station in Betrieb genommen und alle Niederspannungskabel
für die Stromerschliessung der umliegenden Gebäude und Anlagen umgelegt.
Im August 2014 wurde die neue Luftseilbahn
schliesslich mit einer 690-Volt-Leitung für den
Bahnantrieb und einer 400-Volt-Leitung für die
Bergstation installiert. Im September fanden die ersten Probefahrten statt. Komplett abgeschlossen
ist das anspruchsvolle EWD-Projekt allerdings erst
im Frühling 2015 – wenn die alte Transformatorenstation demontiert ist und ihre Einrichtungen
abtransportiert sind.
Foto: Davos Klosters Bergbahnen AG
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ANLAGEN
Die Planung des Kraftwerks am Flüelabach
schreitet voran
Eine Wasserfassung mit fischfreundlichem Rechen, eine Kraftwerkszentrale, die Interessierten Einblicke auf
Turbine und Generator bietet, und
neue Druckleitungen: Der Bau des
Kraftwerks Flüelabach beginnt voraussichtlich Anfang 2017.
Beim Projekt Kraftwerk am Flüelabach hat das Projektteam drei Bauwerke an die Bedürfnisse und
Vorgaben der Umwelt angepasst: Wasserfassung,
Druckleitung und Zentrale. So muss die Wassererfassung 30 Meter nach oben verschoben werden
und liegt neu ausserhalb des Gefahrenbereichs für
Lawinen. Ursprünglich sollte ausserdem eine Fischtreppe ermöglichen, dass Fische aufwärts wandern
können. Abklärungen mit dem Amt für Jagd und
Fischerei (AJF) des Kantons Graubünden ergaben
jedoch, dass dies auf Grund natürlicher Hindernisse
ohnehin nicht möglich ist. Deshalb wurde auf eine
Fischtreppe verzichtet. Weil aber die Abwärtswanderung auch für Kleinstlebewesen (Makrozoobenthos) möglich sein muss, entschied man sich
für ein klassisches Überfallwehr mit so genanntem
Coanda-Rechen. Dieser besteht aus einem groben,
massiven Schutzrechen mit darunter liegenden
Feinrechen, der einen Stababstand von wenigen
Millimetern aufweist. Der Coanda-Rechen ist
selbstreinigend und kann nicht vereisen – was ihn
sowohl für Umwelt als auch Betreiber zu einem
Gewinn macht.
Neben dem geplanten Bau der Wasserfassung erstellt die Gemeinde Davos an gleicher Stelle einen
neuen Trinkwasserhauptsammler für das Quellgebiet Flüela. Die gemeinsame Zufahrt ab der Flüelapassstrasse ermöglicht einen ganzjährigen Zugang
zur Anlage. Hauptsammler und Fassungsbauwerk
wurden dabei optimal ins bestehende Gelände integriert.
Visualisierung Wasserfassung Dörfji
Druckleitung als grosse
Herausforderung
Unter dem Wanderweg von Dörfji in Richtung
Waldji-Äbibrücke werden die Druckleitung der
EWD AG und die Trinkwasserleitungen der Wasserversorgung in die Erde verlegt. Dabei stellen steiles Gelände und knappe Platzverhältnisse das Planungsteam vor grosse Herausforderungen. Für den
Bau der Leitungen wird ausserdem auf einem Streifen von etwa 12 Metern der Wald gerodet – vorübergehend zumindest, denn nach dem Bau darf
bis auf den Leitungskorridor wieder Wald aufkommen.
Bereits heute verläuft ab Dörfji die wichtige Trinkwassertransportleitung vom Quellgebiet Hochflüela
im Wanderweg und der Waldstrasse. Mit dem Bau
der Druckleitung kann diese zum Teil hundert jährige Leitung komplett ersetzt werden. Zusätzlich ist
zwischen Dörfji und Waldji die Umlegung der heute
rechtsufrigen und ebenfalls sehr alten Leitung in
denselben Leitungsgraben geplant.
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Multifunktionale Kraftwerkszentrale
In der Kraftwerkszentrale wird aus dem in Dörfji
gefassten Wasser elektrische Energie produziert.
Als Turbine ist eine mehrdüsige Pelton-Turbine mit
direkt gekoppeltem Synchrongenerator vorgesehen. Neben dem Maschinenraum wird sich in dem
Gebäude ausserdem eine Trafostation befinden
sowie ein Raum für die Pumpstation, die die Beschneiung der Langlauflopien ermöglicht. Die multifunktionale Kraftwerkszentrale wird im Färich vor
Beginn des Seilparks in den Hang gebaut und teilweise mit Erde überdeckt. Für den sichtbaren Fassadenteil ist eine Holzverkleidung vorgesehen.
Ausserdem ist für Interessierte ein Fenster vorgesehen, das einen Blick auf Turbine und Generator
ermöglicht. Um die Lärmemissionen der Anlage
unter den vorgeschriebenen Grenzwerten zu halten, sind der Gebäudehülle sowie den Öffnungen
(Türen, Fenster, Lüftungen) besonders Beachtung
zu schenken.
ANLAGEN
Die EWD AG baut die Turbine dabei direkt in den
Hauptzufluss des Reservoirs Schiatobel. Damit die
Trinkwasserversorgung jederzeit gewährleistet ist,
baut das Unternehmen parallel zur Turbine einen
Bypass ein. Somit steht auch bei einer Störung oder
beim Ausschalten der Turbine ausreichend Trinkwasser zur Verfügung. Die Installation beginnen
voraussichtlich im August; spätestens Ende September kann die Anlage erstmals Strom produzieren.
Das geplante Trinkwasserkraftwerk Schiatobel in
Davos Dorf ist nach den Anlagen Chalten Brunnen
(2011) und Rüchiwald (2013) in Davos Wiesen das
dritte Trinkwasserkraftwerk. Die Energieproduktion
aus Trinkwasser der Gemeinde Davos verdoppelt
die EWD AG auf diese Weise künftig fast – von
heute 165’000 kWh auf demnächst 325’000 kWh.
Damit lassen sich rund 100 Haushalte mit Strom
versorgen.
Visualisierung Kraftwerkszentrale Färich
Baubeginn in zwei Jahren
Trinkwasserkraftwerk Reservoir
Für den Bau steht pro Jahr nur ein sehr kurzes Zeit- Schiatobel
fenster von Mai bis Oktober zur Verfügung. Zudem
sind die Platzverhältnisse und Zufahrtswege beschränkt. Abschnittweise wird sogar das Sperren
von Wanderwegen notwendig sein. Das Begehen
des Flüelatals sollte aber durch Umleitungen nach
wie vor möglich sein. Die durch den Bau verursachten Eingriffe in Natur und Umwelt sind per Gesetz in Form von Ersatzmassnahmen zu kompensieren. Dazu evaluiert die EWD AG sinnvolle Möglichkeiten (Revitalisierungen, Landschaftspflege,
usw.) in der Gemeinde Davos. Insgesamt rechnet
die EWD AG für Wassererfassung, Druckleitung
und Zentrale mit einer Bauzeit von rund 2,5 Jahren. Liegen Konzession, Baubewilligung und die definitive Zusage für die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) vor, kann der Verwaltungsrat der
EWD AG über den definitiven Bauentscheid beraten. Ein Bau des Kraftwerks ist voraussichtlich ab
Anfang 2017 möglich.
Bereits im Herbst dieses Jahres kann die EWD AG
mit dem Trinkwasserkraftwerk Schiatobel Strom
produzieren. Denn zwischen dem neu erstellten
Reservoir Parsenn und dem bestehenden Reservoir
Schiatobel nutzt sie das Trinkwasser in Zukunft zur
Energieproduktion. Ein grosser Teil der dafür notwendigen Infrastruktur – wie Wassersammler,
Druckleitung und Maschinenhaus – sind bereits
vorhanden. Diese darf die EWD AG gegen eine
Entschädigung an die Gemeinde Davos nutzen. Im
Reservoir Parsenn läuft das Wasser aus verschiedenen Quellgebieten zusammen. So entsteht auch
während den Wintermonaten ein konstantes und
hohes Wasserangebot.
Über ein Bruttogefälle von rund 56 Metern sowie
einer mittleren Nutzwassermenge von 60 l/s kann
die EWD AG pro Jahr 160’000 kWh Strom erzeugen. Als Turbine kommt der gleiche Typ zum Einsatz, der sich in der Pilotanlage Rüchiwald in Davos
Wiesen seit mehr als einem Jahr bewährt hat.
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Das Potenzial von Trinkwasserkraftwerken in der
Gemeinde Davos ist damit noch lange nicht ausgeschöpft. Allerdings sind viele vorhandene Trinkwasserleitungen sehr alt und halten den Anforderungen an die Turbinierung nicht mehr stand. Die
EWD AG und die Gemeinde Davos arbeiten deshalb an weiteren Lösungen, um noch mehr Trinkwasserkraftwerke zu realisieren.
Turbine und Generator im Trinkwasser
DIENSTLEISTUNGEN
Intelligente Stromnetze bedienen sich
der Breitband-Technologie
Längst fliesst nicht nur Elektrizität
durch Stromnetze: Intelligente Netze
übertragen heute auch Verbrauchsdaten, die Smart-Meter beim Endkunden
aufzeichnen. Eine Kommunikationstechnik für intelligente Stromnetze ist
die Breitband-Powerline.
Intelligenten Stromzählern und -netzen gehört die
Zukunft. Denn die Intelligenz in den Stromnetzen
verspricht neue Produkte, erhebliche Kosteneinsparungen und eine höhere Energieeffizienz. Zusammen mit erneuerbaren Energien und Speichersystemen gelten diese sogenannten Smart-Grids
deshalb als wichtigste Säule bei der Weiterentwicklung der Energieversorgungssysteme.
Ein zentraler Baustein intelligenter Netze ist die
Fernauslesung der Zähler. Dank neuen, elektronischen Verbrauchszählern sind die tatsächlichen
Verbrauchsdaten der Endkunden viel transparenter, als dies bisher möglich war. Von diesen SmartMetern profitieren Verbraucher ebenso wie Energieversorger. Voraussetzung für die Einführung der
Smart-Meter wiederum ist eine leicht zu implementierende, kostengünstige Kommunikationsinfrastruktur – wie etwa die Breitband-Technologie.
Diese nutzt zur Datenübertragung die bestehenden Stromnetze kostengünstig, breitbandig und in
Echtzeit.
Breitband-Powerline
BPL-Repeater
Die Breitband-Powerline-Technik (BPL) bedient sich
der bestehenden Stromnetze in einem Frequenzbereich zwischen 1 und 30 MHz zur Datenübertragung mit Bandbreiten von 1 bis 10 Mbit/s.
Der BPL-Repeater verstärkt die Signale vom
Headend oder der Gateways. Die Repeater werden in jeden Netzwerkknoten (Stromverteilkabine)
installiert. Das intelligente Netz fügt jeden verfügbaren BPL-Repeater in die Netzwerkstruktur ein. Je
nach Zustand des Netzes erfolgt die Datenübertragung mal über den einen, mal über den anderen Repeater. Ziel ist es, ein möglichst gut vermaschtes Kommunikationsnetz zu erhalten, um
Kommunikationsunterbrüche zu vermeiden.
Die Infrastruktur der BPL-Technik in Niederspannungsnetzen (230/400V) besteht dabei aus folgenden Komponenten:
• BPL-Headend
• BPL-Repeater
• BPL-Gateway
• IP- Backbone
BPL-Headend
BPL-Gateway
Das BPL-Gateway, das im Haus installiert wird, verbindet das Niederspannungsnetz auf der einen
Seite mit dem intelligenten Zähler auf der anderen
Seite. Auch jede weitere Applikation der SmartGrids kann über das Gateway angebunden werden, wie zum Beispiel der Frischwasserzähler, der
Wärmezähler und die Rundsteuerempfänger.
Das BPL-Headend stellt den Punkt dar, an dem alle
Gateways die übertragenen Datensignale sammeln und an das Netzwerkmanagement der EWD
AG weiterleiten.
IP-Backbone
Die Standorte mit BPL-Headend müssen über eine
IP-Backbone-Anbindung (LAN-Anschluss) verfügen. Dies geschieht im Normalfall über einen Glasfaseranschluss. Die übertragenen Daten an das
Headend werden über das Glasfasernetz an das
Netzwerkmanagement der EWD AG weitergeleitet.
Breitband
Powerline
Variomuc
BPL
Gateway
Haus mit mehreren
Zählerpunkten
WAN
BPL
Repeater
BPL
Headend
NetzwerkManagement
Verteilkabine
Trafostation/
Unterwerk
Installiert bei
EWD
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WETTBEWERB
Bild – Rätsel
Finden Sie das Lösungswort
Wettbewerbspreise
1. – 50. Preis
Nachtessen für zwei Personen inkl. MultimediaShow
51. – 100. Preis
Gutschein für 1 Getränk / 1 Wurst am Davos
Sounds Good Festival am 10. Juli 2015 beim
EWD.
Was ist das?
Bitte schreiben Sie das Lösungswort, Ihren Namen
und Adresse auf die untenstehende Rückantwortkarte… und ab in den Briefkasten.
Einsendeschluss ist der 30. Juni 2015
Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. EWD Mitarbeiter/innen sind von der Wettbewerbsteilnahme ausgeschlossen.
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Nicht frankieren!
Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
MARKETING + VERTRIEB
Ein Goal für die Natur –
die EWD AG unterstützt den HCD-Nachwuchs
Weil der EWD AG der Nachwuchs sehr
am Herzen liegt, unterstützen wir schon
seit vielen Jahren zahlreiche Kinderund Jugendprojekte in den Bereichen
Sport, Kultur und Umwelt. Bereits die
vierte Saison steht die EWD AG dem
HCD-Nachwuchs als Sponsor zur Seite.
Die EWD AG sieht sich nicht nur als Energiedienstleister und -versorger, sondern auch als verlässlicher
und engagierter Partner für die Menschen der Region. Das verdeutlicht das vielfältige Engagement
für soziale, sportliche und kulturelle Aktivitäten.
Dabei steht beim EWD Sponsoring besonders die
Nachwuchsförderung im Mittelpunkt.
Ihre Bestellung bestimmt den Ausbau
Ein Goal für die Natur
Mit dem Projekt «Ein Goal für die Natur» unterstreicht die EWD AG diese Verantwortung und
speist pro erzieltes Tor des gesamten HCD-Nachwuchses in der laufenden Saison 100 Kilowattstunden sauberen Ökostrom ins Netz ein. Die eingespeiste Menge an DAVOSER.STROM (95%
Wasserkraft und mind. 5% Solarstrom) wird in der
Vaillant Arena für die Kühlung des Eises verwendet. «Ein Goal für die Natur!»
davoser
strom
Das Produkt DAVOSER.STROM enthält mindestens
fünf Prozent Davoser Solarstrom. Damit die EWD
AG dies gewährleisten kann, muss die Produktion
von Solarstrom mit den Bestellungen übereinstimmen.
Je mehr Kunden also das Produkt DAVOSER.STROM bestellen, desto mehr Solaranlagen müssen
in Davos gebaut werden. Um den enormen Bedarf an DAVOSER.STROM zu decken, hat die EWD
AG im letzten Jahr eine neue Solaranlage auf dem Dach des Oberstufenschulhauses errichtet.
Diese hat eine Peakleistung von 42,6 Kilowatt. Ebenfalls für den DAVOSER.STROM produziert die
Solaranlage auf dem Kongresszentrum. Sie erbringt eine Peakleistung von 172 Kilowatt.
Das Ergebnis der letzten Jahre kann
sich sehen lassen
• Saison 2012/2013 - mit 704 Toren erzielte der
HCD-Nachwuchs die Einspeisung von insgesamt
70 400 Kilowattstunden sauberen DAVOSER.
STROM – das entspricht Ökostrom für rund 20
Haushalte.
• Saison 2013/2014 – mit 697 Toren erzielte der
HCD-Nachwuchs die Einspeisung von insgesamt
69 700 Kilowattstunden sauberen DAVOSER.
STROM – das entspricht Ökostrom für rund 20
Haushalte.
Für die laufende Saison wünschen wir dem HCDNachwuchs mindestens so viele Tore/Goals für die
Natur!
Mannschaft
Bini
Erzielte Tore
224
Einspeisung Kilowattstunden
22'400 kWh
Bambini
Piccolo
Moskito B
Moskito A
Mini A
Mini Top
Novizen Elite
Elite Junioren
TOTAL
83
143
145
198
106
221
148
153
1’421
8'300 kWh
14'300 kWh
14'500 kWh
19'800 kWh
10'600 kWh
22'100 kWh
14'800 kWh
15'300 kWh
142'100 kWh
142'100 Kilowattstunden sauberer Ökostrom – das entspricht Ökostrom für rund 40 Haushalte!
Ein grosses Dankeschön geht an den HCD-Nachwuchs für die vielen Tore. Auch in der Saison 2015/16
hoffen wir wieder auf viele Goals – Goals für die Natur!
10
MARKETING + VERTRIEB
Für die EWD AG beim Weltcup-Rennen am Start
Die 18-jährige Bigna Schmidt blickt auf
eine erfolgreiche Saison zurück. Sie ist
Mitglied im Swiss Paralympic Ski Team
und fährt für die EWD AG.
Die EWD AG macht sich für die Nachwuchsförderung stark – zum Beispiel als Sponsor der Skifahrerin Bigna Schmidt. Sie ist Mitglied im Swiss Paralympic Ski Team und kann auf eine erfolgreiche Saison zurück blicken. Der 18-Jährigen fehlen seit Geburt die Speichen in beiden Unterarmen, was eine
Verkürzung und Krümmung zur Folge hat. «Trotz
dieser Behinderung lasse ich mich nicht einschränken», so Schmidt.
Mithalten mit den Weltbesten
Dank ihrer guten Resultate in diversen Rennen, bei
denen die Davoserin mehrere Weltcup-Fahrerinnen
hinter sich liess, qualifizierte sich Schmidt in dieser
Saison für ihr erstes Weltcup-Rennen. Dieses fand
im Februar in St. Moritz statt. «Für meinen ersten
Weltcup-Einsatz bin ich mit meinen Leistungen zufrieden», so Schmidt. «Die Fahrten waren noch
nicht super, aber Abschnitte davon schon ziemlich
gut. Jetzt habe ich gesehen, was noch fehlt, um
mit den Weltbesten auf schwierigen Pisten mitzuhalten. Daran versuche ich zu arbeiten, um es
nächstes Jahr besser zu machen.»
Ihr grösstes Ziel für diese Saison hat Bigna Schmidt
jedoch erreicht: Im Europacup kam sie unter die
Top 7. Zudem wurde sie im Riesenslalom Fünfte
und im Slalom Siebte.
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SPEZIAL
Solarenergie richtig nutzen – so funktioniert es
Für die meisten Solaranlagen ist seit
letztem Jahr keine Baubewilligung
mehr nötig – allerdings muss die Installation angemeldet sein. Wie die
Kollektoren an Dächern anzubringen
sind und worauf bei der Gestaltung zu
achten ist, regelt ein Leitfaden.
Im Vergleich zur Nutzung von Wasserkraft hat die
Solarenergie in Graubünden eine kurze Tradition –
obwohl das Klima dafür ideale Voraussetzungen
bietet. Damit Solarenergie künftig ihren Beitrag zur
Energiewende leisten kann, hat der Bund die Baubewilligungspflicht vereinfacht. Dies ist 2014 mit
einer Änderung des Raumplanungsgesetzes geschehen: Seither ist für «genügend angepasste»
Solaranlagen keine Baubewilligungspflicht mehr
vorgesehen. Davon ausgenommen sind Solaranlagen auf Kultur- und Naturdenkmälern von kantonaler oder nationaler Bedeutung. Gleichzeitig ist
auch die revidierte eidgenössische Raumplanungsverordnung (RPV) in Kraft getreten. Darin
wird umschrieben, was unter «genügend angepasst» zu verstehen ist: Solaranlagen, die die Dachfläche im rechten Winkel um maximal 20 Zentimeter überragen, nicht über die Dachfläche hinaus
stehen, reflexionsarm sind und als kompakte Fläche zusammenhängen.
Baubewilligungsfreiheit bedeutet
Meldepflicht
Die Baubewilligungsfreiheit gilt in Bau- und Landwirtschaftszonen. Gleichzeitig wurde für solche Anlagen eine Meldepflicht eingeführt. Wer eine Solaranlage plant, muss diese also vor Baubeginn bei
der kommunalen Baubewilligungsbehörde anmelden. Dazu füllt man ein Meldeformular mit Selbstdeklaration aus, in dem die Bauherrschaft bestätigt, dass Solaranlage und Unterbau den geforderten SIA-Normen entsprechen. Das Formular kann
auf der Homepage der Gemeinde Davos heruntergeladen werden (www.gemeinde-davos.ch > Verwaltung > Dienstleistungen > Solaranlagen: Meldeformular und Selbstdeklaration). Ausserdem verlangt die Baubewilligungsbehörde eine Visualisierung der geplanten Solaranlage – etwa in Form
einer Skizze –, um zu prüfen, ob die Anlage die
Voraussetzung «genügend angepasst» erfüllt und
somit baubewilligungsfrei ist.
Leitfaden für Solaranlagen
Sowohl bewilligungsfreie als auch bewilligungspflichtige Solaranlagen müssen grundsätzlich so installiert werden, dass sie sich bestmöglich ins Gesamtbild eines Gebäudes einfügen. Dazu hat das
Amt für Raumentwicklung in Zusammenarbeit mit
anderen Fachstellen einen Leitfaden für Solaranlagen erarbeitet. Dieser Leitfaden kann ebenfalls auf
der Homepage der Gemeinde heruntergeladen
werden (www.gemeinde-davos.ch > Verwaltung
> Dienstleistungen > Solaranlagen: Leitfaden).
Konkret empfiehlt der Leitfaden unter anderem:
Gestaltung bei Schrägdächern
Der Einbau der Kollektoren in die Dachneigung soll
bündig mit der Dachoberfläche sein. Die Kollektoren dürfen die Dachbegrenzungen, wie First und
Traufe, nicht überragen. Ist der integrierte Einbau
nicht möglich oder unverhältnismässig, sind Kollektoren und Befestigungsmaterialien mit geringer
Bauhöhe zu wählen (kleiner als 20 Zentimeter).
Bei der Verteilung der Kollektoren auf der Dachfläche sollte auf die Anordnung der Öffnungen in der
Fassade (z. B. Türen, Fenster) geachtet werden. Generell sind vollflächige Anlagen Teilflächen vorzuziehen sowie der Dachform angepasste Kollektorfelder.
Ausserdem sollte auf die Konturen des Gebäudes
geachtet werden. So dürfen aufgesetzte, nicht
dachbündige Kollektoren die First- bzw. Seitenlinien des Daches nicht überragen. Bei dachbündigen Kollektoren wiederum kann der Dachrand als
Begrenzung des Kollektorfeldes dienen. Grundsätzlich sind Ein-Feld-Anlagen mehreren Feldern
vorzuziehen; Kollektoren müssen parallel zur Dachfläche montiert werden, und der Anstellwinkel
sollte der Dachneigung entsprechen.
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Gestaltung bei Flachdächern
Werden Kollektorfelder auf Flachdächern angebracht, lässt sich eine Aufständerung meist nicht
vermeiden. Trotzdem sind auch hier ein paar
Grundregeln zu beachten: So sollten die Kollektoren in 50 Zentimeter Abstand zum Dachrand stehen. Die maximale Höhe der Aufständerung hängt
von der Schneehöhe ab und beträgt in Davos 170
Zentimeter. Aufgeständerte Anlagen sollen in mehrere Felder mit gleicher Neigung und Orientierung
aufgestellt werden. Damit sie nicht stören, müssen
sie parallel zur Dachkante montiert werden. Überschreiten sie eine Höhe von 20 Zentimetern
braucht es eine Baubewilligung.
Gestaltung von Anlagen auf
Fassaden
Auch bei der Befestigung von Solaranlagen an Fassaden sollten die Proportionen der Anlage auf bestehende Bauteile ausgerichtet werden – so entsteht eine harmonisch wirkende Symmetrie. Auch
hier wird eine Montage parallel zur Fassade einer
Aufständerung vorgezogen. Alle Anlagen an Fassaden und Brüstungen benötigen ausserdem eine
Baubewilligung.
Gestaltung von Details
Grundsätzlich sollen Leitungen und Armaturen
unter Dach geführt werden. Die Farben und Oberflächen der Kollektoren müssen dabei sorgfältig
gewählt werden; die Übergänge zwischen Solaranlage und Dach gilt es zu beachten. Auch darf
kein Kontrast zwischen der Anlage und der restlichen Dachfläche sowie den Dächern der Umgebung entstehen. Spiegelungen sind ebenfalls zu
vermeiden.
Bauhistorisch wertvolle oder gar geschützte Bauten vertragen in der Regel keine Solaranlagen. Ob
dort eine Installation in Frage kommt, beurteilt im
Einzelfall die kommunale Bauberatung oder die
kantonalen Denkmalpflege. Solche Anlagen benötigen immer eine Baubewilligung.
SPEZIAL
A
B
E
D
C
D Aufbau auf Dach
E Einbau in Dach
Photovoltaikanlagen am Stromnetz
anschliessen
Seit dem 1. Dezember 2013 benötigen kleine
Photovoltaikanlagen keine Plangenehmigung des
Eidgenössischen Starkstrominspektorats (ESTI)
mehr. Wichtig bleibt jedoch die korrekte Installation. Neu sind nur noch Photovoltaikanlagen mit
über 30 Kilowattampère vorlagepflichtig, sofern
diese mit einem Verteilnetz verbunden sind. Für die
A auf Flachdach
B Aufbau auf Fassade
C Parallel zur Fassade
Genehmigung des Plans hat das Starkstrominspektorat ein Formular erstellt, das im Internet zu
finden ist: www.esti.admin.ch > Dokumentation >
Formulare > Planvorlagen.
Jede Photovoltaikanlage muss die technischen
Mindestanforderungen für den Anschluss an das
Elektrizitätsnetz erfüllen. Ausserdem sollte gewährleistet sein, dass die Anlage die Netzstabilität
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nicht beeinträchtigt. Für Energieerzeugungsanlagen im Parallelbetrieb mit dem Stromversorgungsnetz muss immer vor dem Baubeginn ein Anschlussgesuch beim Verteilnetzbetreiber gestellt
werden. Mehr Infos dazu finden sich in den Werkvorschriften der EWD AG.
Gian Paul Calonder
Delegierter für Umweltschutz
BERICHT
Wie denken Sie über die Strommarktöffnung?
Am 1. Januar 2018 erfolgt in der
Schweiz die volle Strommarktöffnung.
Das bedeutet: Auch Privathaushalte
können ab diesem Zeitpunkt selber
wählen, wo sie ihren Strom beziehen
wollen. Der Vorgang ist vergleichbar
mit jenem bei den Krankenkassen, also
jedes Jahr einmal und zwar jeweils im
Herbst. Wir wollten von einigen Davoserinnen und Davosern wissen: Haben
Sie von der Neuerung schon gehört?
Was halten Sie davon? Werden Sie
voraussichtlich die entsprechenden
Angebote vergleichen? Werden Sie
womöglich davon Gebrauch machen
und den Stromlieferanten wechseln?
Falls Sie wechseln werden: Aus welchem Grund könnte das passieren?
Und zum Schluss: Wie nehmen Sie die
EWD AG wahr und haben Sie Anregungen und Wünsche? Die Antworten
auf unsere Fragen sind sehr unterschiedlich und äusserst interessant
ausgefallen.
Ladina Bebi
Ich habe von der Strommarktöffnung gehört. Im
ersten Moment dachte ich: Wie mühsam. Schon
wieder etwas mit dem man sich permanent befassen muss! Mir war nicht bewusst, wann genau
die Neuerung in Kraft tritt. Meine Befürchtung ist,
dass die Nachfrage nach Ökostrom unter Druck
kommen könnte und die Leute eher den preisgünstigen Strom wählen werden. Ich stehe dem Ganzen eher kritisch gegenüber. Wir werden uns sicher
über die verschiedenen Angebote informieren.
Aber ich denke nicht, dass wir hin- und herwechseln werden. Falls wir tatsächlich wechseln sollten,
müsste ein sehr grosser Preisunterschied bestehen.
Grundsätzlich sollte man Firmen aus der Landschaft Davos berücksichtigen, die hier ihre Steuern
zahlen. Ich nehme das EWD sehr positiv wahr. Man
tut viel für die Davoserinnen und Davoser. Ich
denke beispielsweise an einen Wettbewerb, wo ich
einen schönen Preis gewinnen konnte. Dass das
EWD beim Seehofseeli jeweils die Eisbahn herrichtet und betreut, finde ich toll. Generell finde ich,
man sollte in Davos die Sonnenenergie vermehrt
nutzen. Vor allem bei Neubauten sollte das einfach
dazu gehören. In Deutschland ist man in dieser Hinsicht schon sehr viel weiter.
Bernhard
Krummenacher
Die Thematik ist mir vertraut, die Medien haben ja
schon verschiedentlich darüber berichtet. Die
Strommarktöffnung halte ich für einen völligen
Blödsinn. Man muss Strom unbedingt regional produzieren und auch regional verbrauchen. Die Überschüsse und Mängel auszugleichen, dafür ist das
Stromsystem durchaus nützlich. Sicher will ich nicht
Atomstrom aus Frankreich beziehen. Ich werde
keine Angebote vergleichen, ich bin Davoser und
werde demzufolge weiterhin Davoser Strom nützen. Es braucht viel, damit ich an einen Wechsel
denke. Wenn der Preisunterschied beispielsweise
50 Prozent betragen würde... Meine Firma und das
EWD arbeiten ausgezeichnet zusammen. Das ist
ein wichtiger Grund, warum ich kaum je den Stromanbieter wechseln werde: Es ist wichtig, dass
man lokal denkt und handelt. Mein Gesamteindruck vom EWD ist sehr gut!
14
Philipp Wilhelm
Ich habe viel davon gehört. Dieses Thema ist für
die Zukunft der Stromversorgung wichtig. Wahlfreiheit empfinden wir zwar meist als etwas Positives. Wichtiger als die Sicht eines Einzelnen ist aber
die Gesamtsicht, die alle gesellschaftlichen und
ökologischen Aspekte berücksichtigt. Die geplante
Öffnung birgt enorme Unsicherheiten und kann
sehr problematische bis gefährliche Konsequenzen
haben. Wenn der Preiskampf der Stromlieferanten
dazu führt, dass dreckiger Billigstrom der heimischen Wasserkraft vorgezogen wird, dann finde ich
die Wahlfreiheit schlecht für Mensch und Umwelt.
Ich werde die entsprechenden Angebote nicht vergleichen und dem EWD sicher treu bleiben. Mir ist
primär wichtig, woher und aus welcher Produktion
der Strom kommt. Möglichst viel Strom soll aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Der finanzielle Nutzen für den Einzelnen wird zudem
sehr überschaubar sein. Ich hoffe, dass die Davoserinnen und Davoser ihren Strom weiterhin von
unserem EWD beziehen werden. Für viele Haushalte ist letztendlich entscheidend, wie viel Geld
am Ende im Portemonnaie übrig bleibt. Ich schätze
das EWD sehr, halte seine Mitarbeitenden für
äusserst kompetent und empfinde die Führung
als aufgeschlossen gegenüber einer ökologischen
Stromversorgung. In diesem Zusammenhang hoffe
ich natürlich, dass das EWD weiter versucht, den
Anteil erneuerbarer Energie an seinem Strommix
zu erhöhen, am liebsten mit mehr Solarenergie.
BERICHT
Hans Laely
Natürlich habe ich schon davon gehört, auch im
kleinen Monstein interessiert man sich für die
grosse Welt! Ich begrüsse die Strommarktöffnung.
Es geht in Ordnung, dass man seinen Stromlieferanten selber wählen kann. Wegen der voraussichtlich etwa 30 Franken, die man jährlich einsparen kann, werde ich sicher keine Preisvergleiche
anstellen. Die Folgen dieser Liberalisierung sind
übrigens noch offen. Der Strom selbst ist nur ein
Faktor, der den Endpreis beeinflusst. Ich werde
Kunde des EWD bleiben. Ich habe ja die Wahl und
anerkenne die tolle Arbeit des EWD. Es geht hier
um den Erhalt von Arbeitsplätzen für Einheimische
und es geht um die Nähe zum Produkt, die ich
auch in anderen Bereichen schätze. Ein weiterer
wichtiger Punkt für mich ist: Das EW Davos unterstützt zahlreiche Davoser Vereine und Anlässe mit
namhaften Sponsoringbeiträgen. Ich würde mir lächerlich vorkommen, den Strom von auswärts zu
beziehen und gleichzeitig die Grosszügigkeit eines
einheimischen Betriebes zu erwarten oder in Anspruch zu nehmen.
Jörg Oberrauch
Ich wurde schon frühzeitig durch das EWD darüber informiert und kenne die Thematik. Die Strommarktliberalisierung ist auch für mich als Unternehmer bestens bekannt. Dass man in Zukunft seinen Stromlieferanten selber wählen kann, gehört
sicher zum Lauf der Zeit. Warum soll sich nicht
auch der Strommarkt dem öffentlichen Wettbewerb stellen? Auch da wird sich langfristig die
Spreu vom Weizen trennen, wie das im übrigen Gewerbe bereits üblich ist. Ich bleibe so oder so beim
EWD. Denn es ist eine einheimische Unternehmung
und zudem ein fairer, transparenter, sicherer und
nicht zuletzt sehr kundenorientierter Partner. Ich
bin mit dem EWD in Sachen Preis, Leistung und
Support sehr zufrieden. Man sollte nicht nur den
Preis vergleichen, ich würde einen Leistungsvergleich dem reinen Preisvergleich vorziehen. Davoserstrom ist gar nicht teuer, nur kein Strom ist teuer.
Für mich besteht zurzeit überhaupt kein Handlungsbedarf, sag aber niemals nie!
Andy Hoffmann
Ich habe mich mit diesem Thema noch nicht vertieft befasst. Die Frage, ob diese Neuerung sinnvoll
ist, ist deshalb für mich zum heutigen Zeitpunkt relativ schwierig zu beantworten. Ich werde die verschiedenen Angebote der jeweiligen Stromlieferanten nicht vergleichen. Für mich als Davoser steht
jetzt schon fest, dass ich auch nach dem 1. Januar
2018 den Strom vom EWD beziehen werde. Der
Preis hat auf meine Entscheidung keinen Einfluss.
Ich bin mit den Leistungen des EWD vollumfänglich
zufrieden. Zudem unterstütze ich gerne unsere lokalen Geschäft und Firmen, zu denen auch das
EWD gehört. Ich versuche wenn immer möglich
einheimische Produkte zu kaufen, denn so bleibt
die Wertschöpfung in unserem Landwassertal,
meiner Heimat. Indem ich den Strom beim EWD
beziehe kann ich einen kleinen Teil zum Erfolg der
Davoser Wirtschaft beitragen. Zudem ist mir bewusst, dass der Strom nicht nur aus der Steckdose
kommt. Es braucht eine aufwendige Infrastruktur
um beispielsweise eine Glühbirne zum Leuchten zu
bringen. Ich bin ein sehr zufriedener EWD-Kunde.
Das EWD macht auf mich einen sehr positiven Ein-
15
druck und ich bin froh dass wir ein lokales Elektrizitätswerk haben. Wie heisst es doch so schön:
EWD – Energie us Davos!
Othmar
Bürgisser
Ja, mir ist die Neuerung bekannt. Ich halte nichts
davon, sie ist für Privatpersonen kaum interessant
und macht nur einen kleinen Betrag aus. Der
Stromlieferant hat wohl einen Aufwand der ein
Mehrfaches davon ist. Bald werden wir vermutlich
für die Übertragung speziell zahlen müssen. Rein
technisch gesehen ist die Quelle der Energie aus
der Steckdose weder grün, blau oder uranhaltig
und keiner sieht ob der Strom aus Filisur oder aus
Saudi-Arabien kommt. Aber über die Computer
kann man dann verrechnen was man bestellt hat.
Ich werde die entsprechenden Angebote nicht vergleichen und den Stromlieferanten sicher nicht
wechseln. Die Angestellten des EWD zahlen
schliesslich in Davos ihre Steuern. Das EWD nehme
ich als gutes und gesundes Davoser Unternehmen
wahr. Ich finde, das EWD sollte sich auf die Wasserkraft konzentrieren und die Sonnenenergie nur
dort nutzen, wo die Schneefreiheit auch im Winter
gewährleistet ist, beispielsweise an Fassaden. Die
Windenergie überlässt man am Besten den Meeranstössern.
BERICHT
Silvia Brunner
Ich muss zugeben, ich habe davon noch nichts gehört. Wir leben in Davos und zahlen hier Steuern.
Deshalb werden wir die einheimische Firma bestimmt weiterhin unterstützen. Das EWD sichert
wichtige Arbeitsplätze. Mehrere Leute, die mir
nahe stehen, arbeiten beim EWD. Für mich ist es
eine klare Sache, dass wir unserem lokalen Stromlieferanten treu bleiben. Ich werde deshalb auch
keine Konkurrenzangebote vergleichen. Ich finde
es wichtig, dass Strom aus Biogas hergestellt wird
und dass es Strom aus einheimischer Produktion
gibt. Auch der Davosersee wird ja zur Stromherstellung benützt. Ich nehme das EWD als sehr positiv und sympathisch wahr. Der Strom ist immer
da, es funktioniert alles, wir können uns auf die
Firma verlassen. Darum, liebes EWD: bleibt dran an
ünscher Energie! Was ich noch erwähnen möchte:
Die Chauffeure der Firmenfahrzeuge sind mir durch
ihren anständigen, vorbildlichen Fahrstil aufgefallen. Es gäbe da andere, schlechtere Beispiele von
einheimischen Firmen.
Nuot Lietha
Ich habe davon munkeln gehört, aber so richtig
konkret wusste ich nicht, wann das Thema aktuell
wird. Der Grundgedanke ist sicher gut. Mir ist es
wichtig, dass man mit der wertvollen Energie sorgfältig umgeht. Wenn man auf Energie setzen kann,
die erneuerbar ist, ist das sicher eine gute Sache.
Ich fände es schlecht, wenn es Anbieter gäbe, die
Billigstrom aus Quellen produzierten die nicht erneuerbar und damit nicht sinnvoll sind. Die Energieversorgung durch das EWD ist sicher top, sie
funktioniert bestens. Man kann bereits aus unterschiedlichen Produkten wählen und beispielsweise
auf Ökostrom setzen. Davon mache ich jetzt schon
16
Gebrauch. Ich achte darauf dass die Ernergie die
ich verbrauche auch entsprechend erneuerbar ist.
Falls ich jemals wechseln sollte, dann höchstens
aus dem Grund, dass es hundertprozentiger Strom
aus Sonnen- oder Windenergie wäre. Ich gehe
aber nicht davon aus dass ich wechseln werde.
Das EWD erbringt jetzt schon gute Leistungen
und wird vermutlich die Produktepalette noch
anpassen bzw. verbessern. Ich nehme das EWD als
sehr kompetente Firma wahr und bin sehr zufrieden damit. Wann immer ich mit Angestellten des
EWD zu tun habe, sind sie immer sehr freundlich
und kompetent.
PV Anlage
Bünda
PV Anlage
Kongresszentrum
PV Anlage
EWD
PV Anlage
Oberstufenschulhaus
Kraftwerk
Frauenkirch
Kraftwerk
Glaris
Trinkwasserkraftwerk
Wiesen
Photovoltaik-Anlage
Wasserkraft
Wasserkraft geplant
17
Kraftwerk
Flüela
ENERGIEINFO
Die Öffnung des Strommarktes – und was sich
alles ändert
Ab dem 1. Januar 2018 sind Endverbraucher beim Strombezug nicht
mehr an ihr lokales Versorgungsunternehmen gebunden. Doch wie funktioniert der Wechsel in den freien Markt?
Wie die Rückkehr in die Grundversorgung? Und was sind die Prognosen für
den Strompreis?
Bereits 2007 hat das Parlament die Öffnung des
Strommarktes verabschiedet und festgelegt, dass
dies in zwei Schritten geschehen soll: Ab 2009 für
grosse Endverbraucher, die pro Jahr über 100‘000
Kilowattstunden Strom verbrauchen; ab 2014 für
sämtliche Stromkonsumenten. 2011 allerdings trafen Bundesrat und Parlament den Grundsatzentscheid zum schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie – und beschäftigten sich daraufhin zunächst mit der Energiestrategie 2050. Die Marktöffnung für die kleinen Endverbraucher wurde deshalb zurück gestellt.
Per Anfang 2017 sollen nun jedoch die neuen Bestimmungen in Kraft treten. Was bedeutet: Kleine
Endverbraucher können sich ab dem 1. Januar
2018 vom Stromlieferanten ihrer Wahl beliefern lassen.
Was ändert sich?
Wie funktioniert das WAS-Modell?
Kleine Endverbraucher
(Stromverbrauch unter 100‘000
Kilowattstunden/Jahr)
Jeweils im Sommer geben die Stromversorgungsunternehmen ihre Tarife für das Folgejahr bekannt,
Endverbraucher können daraufhin ihren Stromlieferanten frei wählen. Erstmals ist dies per 1. Januar
2018 möglich. Danach können die kleinen Endverbraucher jährlich wechseln (jeweils mit einer Kündigungsfrist von zwei Monaten).
Ein Wechsel in den freien Markt ist
nicht obligatorisch
Endverbraucher erhalten den Strom weiterhin von
ihrem lokalen Versorgungsunternehmen. Kündigen
sie diesen nicht, sind sie automatisch in der sogenannten «Grundversorgung mit abgesicherter
Stromversorgung» (WAS-Modell). Die Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom prüft die Tarife
im WAS-Modell und setzt sie wenn nötig herab.
Der Wechsel aus der abgesicherten Grundversorgung in den freien Markt soll dabei möglichst einfach sein. Anfallende Wechselkosten dürfen Endverbrauchern nicht in Rechnung gestellt werden.
Rückkehr in die Grundversorgung
Die Rückkehr in die Grundversorgung ist jedes Jahr
möglich, so dass die Wechselbereitschaft und
damit der Wettbewerb gefördert werden. Der
Preisüberwacher und bei Bedarf die Wettbewerbskommission überwachen und kontrollieren
die Strompreise im freien Markt.
Grosse Endverbraucher
(Stromverbrauch ab 100‘000
Kilowattstunden/Jahr)
Grosse Endverbraucher müssen ab 2017 zwingend
in den freien Markt; die abgesicherte Grundversorgung entfällt für sie. Die bisherigen Erfahrungen
sind positiv: Heute nutzen etwa 27 Prozent aller
Grossverbraucher die Wahlmöglichkeit – was rund
der Hälfte des gesamten Schweizer Stromkonsums
entspricht.
18
Im Wahlmodell der abgesicherten Stromversorgung (WAS-Modell) soll es keine Preisregulierung
geben. Kernelement ist die Absicherung: Kein
Kleinverbraucher soll plötzlich ohne Stromlieferant
dastehen oder in den Markt gedrängt werden.
WAS-Kunden können das Modell verlassen, falls
sie die Preise als zu hoch erachten. Vergleichsportale liefern hierbei einen guten Überblick. Somit
steht der Anbieter im WAS-Modell unter Wettbewerbsdruck, monopolistische Praktiken werden
verhindert. Für den Gesetzgeber erübrigt sich dadurch die aufwändige Festlegung eines angemessenen Preises.
Kein Einheitspreis
Anders als z.B. beim Benzin gibt es in der Schweiz
keinen einheitlichen Strompreis. Je nach Region
oder Kundenkategorie können die Preise mehr als
50 Prozent auseinanderliegen. Dies sollte man bedenken, wenn von Durchschnittspreisen die Rede
ist.
Zusammensetzung des Strompreises
Der Strompreis setzt sich aus drei Komponenten
zusammen: dem Preis für die Energie, den Netzkosten (d.h. dem Transport des Stroms über das
Netz vom Kraftwerk bis zum Konsumenten) sowie
den Steuern und Abgaben. Am freien Markt wird
lediglich der Energieteil frei wählbar sein.
Strompreiszusammensetzung
(Ø Haushaltkunden)
Abgaben
ca. 19%
Energie
ca. 40%
Netz
ca. 41 %
ENERGIEINFO
Entwicklung des Strompreises
Für 2015 ist von einem durchschnittlichen Strompreis für Privatkunden von rund 21 Rp./kWh auszugehen (www.elcom.ch). Die jährliche Stromrechnung eines Durchschnittshaushaltes mit einem
Verbrauch von 4500 kWh/Jahr liegt somit bei etwa
950 Franken. Der Strompreis ist zwischen 1995
und 2008 kontinuierlich zurückgegangen. Seither
steigen die Preise wieder leicht. Dafür massgebend
sind die gestiegenen Kosten für Netzbetrieb und
Reservehaltung sowie höhere Steuern und Abgaben. Einem anderen Muster folgen die reinen Energiepreise, die sich durch Angebot und Nachfrage
an der Börse bilden. Sie sind in den letzten Jahren
stark gesunken. Dank diesem Umstand liegen die
Strompreise trotz höherer Netzkosten und Abgaben insgesamt immer noch unter dem Niveau der
Neunzigerjahre – was sich nicht von allen Gütern
des täglichen Bedarfs sagen lässt. Die weitere
Preisentwicklung hingegen ist ungewiss.
Volle Marktöffnung als Bedingung
für ein Stromabkommen mit der EU?
Per 2015 will die EU ihren Energiebinnenmarkt realisieren. Dafür hat sie die volle Strommarktöffnung
für alle Endkunden zur Bedingung gemacht. Seit
Jahren verhandelt die Schweiz deshalb mit der EU
über ein Strom- und Energieabkommen. Dem sind
bisher jedoch die fehlende Marktöffnung im Weg
gestanden sowie ungelöste institutionelle Fragen.
Wegen Fukushima (2011) und dem Beschluss zum
Atomausstieg hat der Bundesrat den zweiten Liberalisierungsschritt verschoben. Er hat das Geschäft 2014 wieder aufgenommen, als er eine Gesetzesvorlage in die Vernehmlassung gegeben hat.
Kommt es zu keinem Referendum, tritt das Gesetz
2018 in Kraft.
Nominelle Strompreisentwicklung 1990 – 2014
30 Cent/kWh
25 Cent/kWh
20 Cent/kWh
15 Cent/kWh
10 Cent/kWh
5 Cent/kWh
0 Cent/kWh
2007
2008
Deutschland
2009
Italien
2010
2011
2012
Schweiz (Bern)
2013
Frankreich
Vergleichsweise günstige
Strompreise
Die Preise für Strom bleiben in der Schweiz günstig im Vergleich mit dem europäischen Ausland.
Schweizerinnen und Schweizer bezahlen für den
Strom (nur Energie) rund 20 Prozent pro KWh weniger als im europäischen Durchschnitt. Etwas
höher als im Ausland schlagen hierzulande lediglich die Netztarife zu Buche. Gründe dafür sind
unter anderem die topografischen Verhältnisse der
Schweiz und die gegenüber dem Ausland besonderen Anforderungen an die Reservehaltung.
Haushalt inkl. MWSt / Gewerbe und Industrie ohne MWSt
25.0 Rp/kWh
22.5 Rp/kWh
20.0 Rp/kWh
17.5 Rp/kWh
15.0 Rp/kWh
Haushalt 4‘500 kWh pro Jahr
Haushalt 4‘500 kWh mit hohem Nachtstromanteil
Haushalt 13‘000 kWh mit unterbrechbarer Anwendung
Gewerbe und Dienstleistungen 150‘000 kWh Niederspannung
Industrie 1‘500‘000 kWh Benutzungsdauer 3750h Mittelspannung
12.5 Rp/kWh
10.0 Rp/kWh
1990
1994
1998
2002
2006
2010
2014
19
2014
KAUFMÄNNISCHES
Erfolgsrechnung 2014
2014
CHF
2013
%
CHF
BETRIEBSERTRAG
Energieverkauf
Erträge aus Durchleitung
Übrige Erträge
Total Betriebsertrag Netto
15'593'446.68
15'731'105.27
3'605'927.11
34'930'479.06
BETRIEBSAUFWAND
Energie- und Materialaufwand
Personalaufwand
Sonstiger Betriebsaufwand
-19'278'979.12
-6'151'497.70
-2'793'866.74
-18'557'665.96
-5'920'934.40
-3'030'425.95
-101'027.71
-107'977.19
Finanzerfolg
Total Betriebsaufwand
100.0
%
16'048'333.97
15'121'255.92
3'611'962.62
34'781'552.51 100.0
-28'325'371.27
-81.1
-27'617'003.50
-79.4
Betriebsergebnis vor Abschreibungen,
Neutralem und Steuern
6'605'107.79
18.9
7'164'549.01
20.6
Abschreibungen
Liegenschaftserfolg / Neutrales
Gewinn aus Veräusserung Anlagevermögen
Steueraufwand
-5'038'479.14
49'176.05
0.00
-293'730.00
Jahresgewinn
1'322'074.70
Die Erfolgsrechnung 2014 ist zufriedenstellend und
präsentiert sich in den wesentlichen Positionen, im
Vergleich zum Geschäftsjahr 2013, wie folgt:
Der Betriebsertrag netto verzeichnet eine Zunahme von TCHF 149 oder 0.4% gegenüber dem
Vorjahr. Die Reduktion beim Energieverkauf ist auf
die anspruchsvolle Situation bei den Marktpreisen
zurückzuführen. Diese sinken seit Jahren kontinuierlich, was entsprechenden Einfluss auf die EWD AG
hat. Bei den Erträgen aus Durchleitung zeigen
sich vor allem die höheren Systemdienstleistungen für
den Anstieg verantwortlich.
-6'183'820.59
35'836.65
704'814.80
-240'969.15
3.8
Der Energie- und Materialaufwand hat gesamthaft um TCHF 721 zugenommen. Höhere Kosten
gegenüber den Vorliegern sowie der Anstieg bei den
Systemdienstleistungen zeigen sich dafür verantwortlich.
Der Personalaufwand erhöhte sich um TCHF 231.
Eine Rückstellung im Versicherungsbereich führt zu
höheren Kosten bei den Sozialversicherungen.
Der Sonstige Betriebsaufwand zeigt eine Reduktion von TCHF 237. Neben tieferem Unterhalt fielen
auch die Werbeaufwendungen tiefer aus als im
Vorjahr.
20
1'480'410.72
4.3
Die Abschreibungen haben um TCHF 1 146 abgenommen. Die Abnahme ist überwiegend auf tiefere
Investitionen im Anlagen- und Leitungsbau zurückzuführen.
Der Finanzerfolg weist gesamthaft ein besseres Ergebnis aus. Etwas höhere Dividendenerträge zeigen
sich für diese Entwicklung verantwortlich. Die Zinskosten konnten zudem leicht gesenkt werden.
Der Steueraufwand zeigt höhere Aufwendungen
als im Vorjahr und berücksichtigt das Jahresergebnis
aus der Berichtsperiode. Hierbei gilt zu erwähnen,
dass es sich um provisorische Steuerrechnungen
sowie Rückstellungen handelt.
ENERGIE
Energieabsatz 2014
Mio. kWh
246.7
%
100
150.5
12.0
61.0
4.8
Eigenproduktion
Beteiligungsenergie (Albula Landwasser Kraftwerke)
Kraftwerke Frauenkirch und Glaris
Photovoltaik (Solarstrom)
70.8
13.3
0.1
28.7
5.4
0.1
Energieabgabe 2014 (im Versorgungsgebiet)
Dienstleistung*
Haushalte
Gewerbe
Landwirtschaft
Verkehr**
76.5
39.7
10.5
2.1
11.0
%
54.7
28.4
7.5
1.5
7.9
Energieeinkauf
Markt (inkl. Abnahmeverpflichtung
Kostendeckende Einspeisevergütung)
Konzessionsenergie (Davosersee)
* Dienstleistung Handel, Gastgewerbe,
Reparaturgewerbe, Banken, Versicherungen,
Immobilien, öffentliche Verwaltung, Schulen,
Spitäler
** Verkehr Bahnen (inkl. Bergbahnen, Skilifte),
Belüftung und Beleuchtung von Strassentunnels, Fernmeldedienste, Bahnhöfe
Produktion Davoser.Strom 2014
KW Glaris 8’109’306 kWh
TMKW Wiesen
155’957 kWh
PV Oberstufenschulhaus 48’116 kWh
PV EWD Dach
12’325 kWh
PV Kongresshaus
151’745 kWh
PV Hallenbad
20’494 kWh
PV Mover
23’491 kWh
KW Frauenkirch 5’186’162 kWh
21
NETZ
Das Davoser Stromnetz ist von der
Netzebene 3 bis 7 im Eigentum der
EWD AG. Als Betreiberin und Eigentümerin von Verteilnetzen ist die EWD
AG verpflichtet für jedes Netz je eine
Jahresrechnung sowie eine Kostenrechnung zu erstellen. Die Kostenrechnung ist der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) jährlich
vorzulegen.
Die Netzkosten müssen nach einheitlichen Richtlinien
wie sie das Gesetz vorgibt berechnet werden und
innerhalb der Netzebenen diskriminierungsfrei sein.
Die Berechnung des Netzpreises pro Netzebene basiert auf der Anlagenbuchhaltung und der Kostenrechnung und muss die Netzkosten so abdecken,
dass ein sicherer Betrieb des Netzes gewährleistet ist
und Neuinvestitionen möglich sind (Versorgungssicherheit). Nach Bundesrecht darf ebenfalls ein angemessener Gewinn einberechnet werden.
Hochspannung
bis 280.000 Volt
Hochspannung
110.000 Volt
Mittelpannung
20.000 Volt
Kraftwerk
Umspannwerk
Umspannwerk
In der Vergangenheit erzielte Unter- oder Überdeckungen können gemäss der Stromversorgungsverordnung (Artikel 19 Abs. 2) durch Erhöhung oder Senkung der Netznutzungstarife in der Zukunft kompensiert werden. Die Kostenrechnung wird jährlich durch
die ElCom überprüft.
Niederspannung
110.000 Volt
Umspannstation
Kundengruppe
(Netztarif)
Zuteilungskriterien
nicht dauernd genutzt
Dieser Netztarif wird angewendet bei Kunden mit «nicht dauernd» genutzten Messstellen. Bsp. Ferienwohnungen,
Ferienhaus, etc.
dauernd genutzt
Dieser Netztarif wird angewendet bei Kunden mit «dauernd» genutzten Messstellen. Bsp. Wohnungen, Allgemein, Stall,
Garage, etc.
Wärme
Dieser Netztarif wird angewendet bei bestehenden Wärmeverbrauchern, dessen Besitzer für diesen Anschluss (neben der
Anschlusstaxe) eine zusätzliche Gebühr bezahlt haben. Die Wärmeverbraucher werden im Rahmen der Werkvorschriften
zur Optimierung der Netz- und Energielast eingesetzt. Bei Fremdeingriffen behalten wir uns vor, die Verbraucher einer
anderen Kundengruppe zuzuteilen. Seit 1. Januar 2008 wird der Preis EWD Wärme nicht mehr vergeben. Neue
Wärmeverbraucher werden der entsprechenden Kundengruppe zugeteilt.
Temporäranschluss
Dieser Netztarif wird angewendet bei allen temporären Anschlüssen wie: Baustellenanschlüsse, Schausteller, Festzelte, etc.
Leistung NS
(Niederspannung)
Dieser Netztarif wird angewendet bei Kunden mit Leistungsmessung und einem jährlichen Stromkonsum >50‘000 kWh.
Als Basis gilt der höchste Leistungswert während eines Jahres (über einen Zeitraum von 15 Minuten gemittelter Wert in
Kilowatt) – Mindestverrechnung 3 Kilowatt pro Jahr.
Leistung MS
(Mittelspannung)
Dieser Netztarif wird angewendet bei Kunden mit einer eigenen Trafostation.
23
Energie us Davos
Verwaltungsrat
Geschäftsleitung
Direktkontakte
Stefan Engler, Präsident
Stefan Walser, Vizepräsident
Tarzisius Caviezel, Mitglied
Phyllis Scholl, Mitglied
Andreas Widmer, Mitglied
Cornelia Huber, VR-Sekretärin
Hans Jörg Meier, Vorsitzender
Leiter Energie, Tel. 081 415 38 10
Claude Schweyer, Stv. Vorsitzender
Kaufmännischer Leiter, Tel. 081 415 38 24
Martin Simioni, Mitglied
Leiter Netz, Tel. 081 415 38 11
Services + IT / Gian Marco Albin, 081 415 38 28
Marketing + Vertrieb / Fabio Bühler, 081 415 38 17
Netz / Andrea Sprecher, 081 415 38 31
Anlagen / Stefan Müller 081 415 38 13
Dienstleistungen / Ralf Naef, 081 415 38 62