Bürgerwerkstatt am 20. Oktober 2015

Stadt Bad Oldesloe – Protokoll Bürgerwerkstatt 20-10-2015
Blockinnenbereich Bahnhofstraße – Brunnenstraße – Mewesstraße – Reimer-Hansen-Straße
Moderation Bürgerwerkstatt
Stadt Bad Oldesloe – Blockinnenbereich
20. Oktober 2015, 19:00 – 20:30 Uhr
Bella-Donna-Haus, Bad Oldesloe
19:00 Uhr Begrüßung: Kerstin Langmaack (Stadtplanerin, BCS stadt und region) begrüßt die rund 15 interessierten AnwohnerInnen und EigentümerInnen und stellt die anwesenden Fachpersonen vor, welche
innerhalb der geplanten Arbeitsgruppenphase mit Fachwissen zur Seite stehen. Im Anschluss stellen sich
die Teilnehmenden kurz einander vor.
19:05 Uhr Präsentation zur Bürgerwerkstatt: Stephanie Eilers (Stadtplanerin, BCS stadt und region) zeigt
die Ziele sowie den Ablauf des gesamten Planungsprozesses auf. Weiterhin stellt sie die wesentlichen
Ergebnisse der bisherigen Beteiligung sowie entsprechende Ideenbeispiele vor. Abschließend erläutert sie
den Ablauf der Bürgerwerkstatt.
19:15 Uhr Erste Fragen und Anmerkungen: Eine Anwohnerin der Genossenschaftswohnungen verweist
auf die vorgestellten Varianten, in denen die Mehrfamilienhäuser z.T. baulich verändert wurden und fragt,
inwieweit ein Neubau geplant ist. Ein Vertreter der Wohnstättengenossenschaft e.G. Bad Oldesloe antwortet, dass die Wohnungen langfristig in jedem Fall energetisch saniert werden müssten. Hierbei ist ein
Neubau effizienter, zumal dann von Vornherein alle energetischen sowie barrierefreien Aspekte berücksichtigt werden können. Er bestätigt, dass die Gebäude nicht saniert, sondern abgerissen würden. In den
nächsten 4-5 Jahren werden jedoch keine großen Änderungen vorgenommen.
Eine Anwohnerin der Genossenschaftswohnungen weist darauf hin, dass in den Mehrfamilienhäusern
eher sozial schwächere MieterInnen wohnen, die auf günstigen Wohnraum angewiesen sind. Kleinere,
kostengünstige Wohnungen sollten weiterhin angeboten werden.
Eine Anwohnerin bemerkt, dass die Lebensqualität in der Bahnhofstraße nicht besser, sondern lauter und
dreckiger geworden ist. Hier müsste seitens der Stadtverwaltung etwas getan werden.
Thilo Scheuber (Fachbereichsleiter Bauamt, Stadt Bad Oldesloe) betont nochmals die Zielsetzung des Beteiligungsverfahrens, Ideen für die zukünftige Entwicklung des Blockinnenbereichs zu sammeln. Der Blockinnenbereich liegt im Sanierungsgebiet „Südliche Innenstadt“ und entsprechende Maßnahmen zur
Aufwertung, Neugliederung und Gestaltung können im Rahmen des Städtebauförderprogrammes „Stadtumbau West“ gefördert werden.
19:25 Uhr Arbeitsgruppenphase: An zwei Arbeitsplätzen werden Entwicklungspotenziale sowie Problemstellungen durch die anwesenden AnwohnerInnen und EigentümerInnen eingebracht und diskutiert. Die
Mitarbeiterinnen des Stadtplanungsbüros BCS stadt und region Anika Slawski, Lisa Homagk und Stephanie
Eilers führen Protokoll in den einzelnen Arbeitsgruppen. Zur Klärung von fachlichen Fragen werden die
Gruppen durch Thilo Scheuber (Fachbereichsleiter Bauamt, Stadt Bad Oldesloe), Nicole Rowe (Sachbereichsleiterin Planung und Umwelt, Stadt Bad Oldesloe), Marianne Sommer (Landschaftsplanerin, BCSG
GmbH), Dominik Larsen (Verkehrsplaner, BCSG GmbH), Kerstin Langmaack (Stadtplanerin, BCS stadt und
region) und Stephanie Eilers (Stadtplanerin, BCS stadt und region) begleitet.
20:15 Uhr Ergebnisse der Arbeitsgruppenphase: Zum Ende der Arbeitsgruppenphase hängen die Gruppen
ihre Pläne bzw. Darstellungen an ein Flip-Chart. Die erarbeiteten Resultate werden durch EigentümerInnen und AnwohnerInnen des Blockinnenbereiches sowie Anika Slawski vorgestellt.
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Stadt Bad Oldesloe – Protokoll Bürgerwerkstatt 20-10-2015
Blockinnenbereich Bahnhofstraße – Brunnenstraße – Mewesstraße – Reimer-Hansen-Straße
Die Arbeitsgruppen thematisierten Folgendes für ihren Blockinnenbereich:
Entwässerung
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Probleme mit Entwässerung, Ableitung des anfallenden Regenwassers notwendig
 Entwässerungsgräben (z.B. bei Stellplatzflächen integrieren)
 Kann selbst entwässert werden? Neuen, privaten Abwasserkanal im Innenbereich verlegen?
Einige EigentümerInnen sind nicht an die öffentliche Abwasserleitung (Bahnhofstraße, Brunnenstraße) angeschlossen, sondern an eine private Abwasserleitung im Innenbereich
 Leitung ist marode und zu stark belastet, verursacht Probleme
 Wohngebäude im Innenbereich liegt über der dort verlaufenden privaten Wasserleitung
 EigentümerInnen sollten ihre Abwasserleitung an das öffentliche Kanalsystem anschließen
(wurden zuletzt 1999 informiert / aufgefordert, bisher ist jedoch nichts geschehen)
 Befürchtung, dass sich nicht alle EigentümerInnen der privaten Wasserleitung an einer Erneuerung der Leitung beteiligen
Eine Eigentümerin in der Brunnenstraße ist bereit, ihr Stück der Leitung zu sanieren, aber nicht
die der übrigen Grundstücke. Alternativ ist ein Anschluss an das öffentliche Kanalnetz denkbar,
dann sollte jedoch keine Haftung für mögliche Schäden durch die alte Leitung bestehen bleiben
 Plan, eigenes Grundstück zu entwässern / begrünen
Silo auf der Fläche mit Stellplätzen
Bebauung
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Anbau-Balkone und Terrassen bei den Mehrfamilienhäusern
 Balkone am Bestand eher nicht lohnend, wenn Neubau geplant ist (bei Neubau mit einplanen)
Fassadensanierung
 Eine Eigentümerin in der Brunnenstraße plant, die Fassade zu sanieren und daraufhin die Farbe von gelb in grau umzuändern (Einblick in Gestaltungssatzung erforderlich, wird ihr seitens der
Stadtverwaltung zugestellt), Gebäude soll in den nächsten Jahren optisch komplett modernisiert
werden
Kleines Gebäude Bahnhofstraße 55/Ecke Brunnenstraße: Möglicher Abriss (Leerstand), Erweiterung Nachbargebäude/-grundstück denkbar
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Stadt Bad Oldesloe – Protokoll Bürgerwerkstatt 20-10-2015
Blockinnenbereich Bahnhofstraße – Brunnenstraße – Mewesstraße – Reimer-Hansen-Straße
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Bauliche Veränderung der Mehrfamilienhäuser denkbar: Ergänzung der Gebäude (s. Variante 2
bzw. 4) oder versetzte Anordnung des Gebäudes (s. Variante 3)
 geschützter Innenbereich, weniger (Verkehrs-)Lärm
 Variante 3 wird favorisiert (Blockrandstruktur, straßenabgewandter Freiraum)
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Material bei Neubau: Klinker und/oder Holz (mehr Lebendigkeit)
Bei möglichem Neubau sollte kein Wohnraum wegfallen
Durchmischung der Wohnformen
Mehrgenerationenprojekt möglich
Single-Wohnungen einbeziehen
Teilhaber der Genossenschaft (Mitentscheidung)
 Genossenschaft entscheidet nicht über die Köpfe der MieterInnen hinweg
Ausrichtung / Anordnung der Baukörper berücksichtigen (Energieeinsparung durch Solarnutzung
und Vermeidung gegenseitiger Verschattung)
Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern
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Freiräume / Begrünung
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Insgesamt mehr Begrünung gewünscht
Begrünung als Abgrenzung der Rasenflächen zur Mewesstraße, z.B. durch höhere Hecken
Bepflanzung mit Blumen, z.B. Rosen
Kleine Mietergärten (Rasenfläche zwischen den Mehrfamilienhäusern wird derzeit nicht genutzt)
Abhang auf dem Grundstück der Wohnstättengenossenschaft problematisch (spielende Kinder)
Gemeinschaftlicher Freiraum, Treffpunkt
 Sitzmöglichkeiten
 Grillplatz
Angebote für Kinder
 Spielgeräte gewünscht (nicht unbedingt als Spielplatz, sondern eher kleinere Geräte auf den
Flächen verteilt), z.B. Sandkiste
Wasserelemente im Innenbereich (für Tiere)
Mülltonnenbox in Holzbauweise
Regelmäßige Pflege der (Grün-)Flächen notwendig
 Grünflächen / Begleitgrün der Stadt
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Stadt Bad Oldesloe – Protokoll Bürgerwerkstatt 20-10-2015
Blockinnenbereich Bahnhofstraße – Brunnenstraße – Mewesstraße – Reimer-Hansen-Straße
Verkehr / Parken
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Mewesstraße: Begradigung, Radstreifen (Straße wirkt breiter)
 Autos fahren zu schnell
 Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung / -entschleunigung, z.B. Poller?
 durch neues Material (Oberfläche) lauter
Parksituation nicht optimal
Durch Straßensanierung sind Stellplätze weggefallen, Autos parken z.T. auf dem Gehweg, Fahrradständer wird zugeparkt
 Eckgrundstück Bahnhofstraße / Brunnenstraße wird widerrechtlich zugeparkt, Eigentümer
wünschen sich Lösung, z.B. Poller, Bepflanzung, Ausweisung als Behindertenstellplatz (Stadtverwaltung hat Vorschläge bereits aufgenommen)
 Parkplatz benötigt, um Flächen für Fußgänger und Fahrradfahrer freizuhalten
 Welchen Bedarf an Stellplätzen gibt es? Für wie viele Stellplätze gibt es Platz?
Begrünung der Stellplätze gewünscht
Verkehrssituation im Innenbereich derzeit gefährlich: Im Eingangsbereich zum Innenhof werden
Personen bzw. Pkw nicht schnell genug gesehen, Autos fahren zu schnell, Kinder können sich dort
nicht aufhalten
 Neuordnung der Innenhofstellplätze notwendig
 Mehr Übersichtlichkeit schaffen
 Materialität
Rückwärtige Erschließung / Zuwegung für die Grundstücke erhalten
 Weg sollte breit genug sein für Transporter / Anlieferung (schon heute ist die Zufahrt recht
schmal für die Anlieferung und für Baufahrzeuge)
Innenhof recht laut (Verkehrslärm, Baulärm)
Errichten einer Tiefgarage sinnvoll zur Komprimierung der benötigten Stellplatzflächen
 Weniger Versiegelung (Grünfläche bleibt erhalten)
 Bodenuntergrund berücksichtigen
Carport-Anlage mit Gründach
Ehemals gab es eine Garage auf dem Grundstück der Wohnstättengenossenschaft (derzeit wird
die Fläche für Stellplätze genutzt)
 Bei einer Garage kann das Dach als Grünfläche genutzt werden (Erweiterung des Freiraumes,
aufgrund des Höhenunterschiedes Mehrfamilienhäuser – Stellplätze gut umsetzbar)
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Stadt Bad Oldesloe – Protokoll Bürgerwerkstatt 20-10-2015
Blockinnenbereich Bahnhofstraße – Brunnenstraße – Mewesstraße – Reimer-Hansen-Straße
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Grundstück der Erbengemeinschaft und Hintergrundstück der Stadt Bad Oldesloe (Brachfläche in
der Brunnenstraße): Interesse von Nachbarin, die Grundstücke anzukaufen und zu entwickeln
 Abstimmung mit Erbengemeinschaft abwarten
 Grundstück der Stadt kann auch vorher / allein gekauft werden
 Schaffung von begrünten Stellplätzen zur Vermietung
 Stadt wird innerhalb der Planung keine Grundstücke veräußern, das Interesse ist aber
vermerkt und die Stadtverwaltung wird ggf. auf die Eigentümerin zukommen, wenn weitere Schritte möglich sind
Allgemeines
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Anmerkung: Internetseite mit Informationen über die Planung für den Blockinnenbereich war
schwierig zu finden, ein direkter Link wäre hilfreich
 Auch Karte zur Entwässerung (Wasserleitungen) sollte dort bereitgestellt werden
Insgesamt wird das aktive Einbringen der einzelnen EigentümerInnen und AnwohnerInnen als
notwendig erachtet, damit eine an die jeweiligen Wünsche und Bedarfe angepasste Planung zur
Aufwertung des Blockinnenbereiches entwickelt werden kann – je mehr mitmachen, desto mehr
kann gemeinsam erreicht werden
20:30 Uhr Verabschiedung und Ende der Veranstaltung: Frau Langmaack sagt einige abschließende Worte zur Beteiligung und weist nochmals auf die Abschlussveranstaltung hin, welche Anfang nächsten Jahres
durchgeführt wird. Am Ende der Veranstaltung bekommt jeder Teilnehmende einen Klebepunkt, welcher
auf ein Stimmungsbarometer geklebt wird:
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Stadt Bad Oldesloe
Innenverdichtung des Blockinnenbereichs „Bahnhofstraße –
Brunnenstraße – Mewesstraße – Reimer-Hansen-Straße“
- 2. Bürgerwerkstatt -
20. Oktober 2015
BCS stadt+region
Maria-Goeppert-Straße 1
23562 Lübeck
Fon
+49 451 31 75 04 50
Fax
+49 451 31 75 04 66
Mail
[email protected]
Web
www.bcsg.de
AGENDA
01 | ZIELSETZUNG & PLANUNGSPROZESS
02 | ERGEBNISSE DER BETEILIGUNG
03 | IDEENBEISPIELE
04 | ABLAUF DER BÜRGERWERKSTATT
01 | ZIELSETZUNG & PLANUNGSPROZESS
Zielsetzung:
 Entwicklung einer städtebaulichen Lösung
für den Blockinnenbereich zwischen Bahnhofstraße,
Brunnenstraße, Mewesstraße und Reimer-Hansen-Straße
 Aufzeigen von Entwicklungspotentialen:
 Gestalterische und funktionale Neuordnung
 Entwicklung von Freiräumen, Nutzungsergänzung
 Ergänzung und Entwicklung der Baustrukturen
 Steigerung der Aufenthalts- und Wohnqualität
 Klimaschützende und energetische Aspekte
 Der Bereich liegt innerhalb des Sanierungsgebietes
„Südliche Innenstadt“ und ist Teil des Städtebauförderprogrammes „Stadtumbau West“
01 | ZIELSETZUNG & PLANUNGSPROZESS
Ablauf des Planungsprozesses:
 Grundlagenermittlung
- Bestandsaufnahme
- Eigentümerbeteiligung
 Vorentwurf
- Konzepte inkl. Alternativen (Varianten)
 Bürgerwerkstatt am 29.09.2015
- Information und Ideensammlung
 2. Bürgerwerkstatt am 20.10.2015
- Ideensammlung für den Entwurf
Entwurf
- Ausarbeitung der ausgewählten Alternative
Abschlussveranstaltung Anfang 2016
- Präsentation der Ergebnisse
parallel:
Beteiligung
02 | ERGEBNISSE DER BETEILIGUNG
ENTWÄSSERUNG
 Anschlüsse der Grundstücke klären
 Regenrückhaltemaßnahmen
 Begrünung notwendig
BEBAUUNG




nur leichte Nachverdichtung, Baulückenschließung
Bedarf an kleineren und barrierefreie Wohnungen
Balkone, (Dach-)Terrassen für mehr Freiraum
Dachbegrünung
PARKSITUATION
 Neuordnung der Stellplätze
 Zweigeschossige Garage oder Tiefgarage
 Komprimierte Fläche, weniger Versiegelung
 Bestandsgaragen aufbessern (Farbe, Begrünung)
FREIRAUMGESTALTUNG
 Grünflächen, Gemeinschaftsgärten
 Spiel- und Sportmöglichkeiten, Sitzmöglichkeiten
 Sauberkeit, Ordnung, Müllsammelplätze, Fahrradstellplätze
03 | IDEENBEISPIELE
BEBAUUNG




Balkone als Anbau
Dachausbau
Dachbegrünung
Fassadenbegrünung
Quelle: kfs-architekten.de
Quelle: kfs-architekten.de
03 | IDEENBEISPIELE
PARKSITUATION
 (Tief-)Garage für weniger Versiegelung
 Begrünung der Stellplätze und Garagendächer
 Entwässerung berücksichtigen
03 | IDEENBEISPIELE
FREIRAUMGESTALTUNG
 Grünflächen, Begrünung
 Gemeinschaftsgärten
 Spielmöglichkeiten
03 | IDEENBEISPIELE
FREIRAUMGESTALTUNG
 Einheitliches Farbkonzept
 Fahrradschuppen und Müllboxen in Holz
 Innenhofbegrünung, Sitzmöglichkeiten
04 | ABLAUF DER BÜRGERWERKSTATT
 Vorstellen der Ziele und bisherigen Ergebnisse
Erste Fragen und Anregungen zum Ablauf
Gruppenarbeit
- Entwicklung von Ideen
Präsentation der Ergebnisse
Diskussion der Ergebnisse
Fragen und Anregungen
 Einarbeiten der Ideen in den Entwurf
 Abschlussveranstaltung: Präsentation der Ergebnisse
WIR WÜNSCHEN IHNEN
EINE NETTE UND KREATIVE
ARBEITSPHASE