Thematisches Medienbegleitheft KOMPETENZORIENTIERTES ARBEITEN MIT BILDERN ZUM JAHR 1938 Thematisches Medienbegleitheft 2015 Inhaltsverzeichnis 1. Allgemeines und Einleitung .......................................................................................... 4 2. Kino-Wochenschauen in Österreich in den 1930er Jahren als Propagandamedium ................................................................................................ 5 2.1. „Österreich in Bild und Ton“ (ÖBUT) als Propagandainstrument des austrofaschistischen Ständestaates ......................................................................... 7 2.2. Die „Ostmark-Wochenschau“als Propagandainstrument für den „Anschluss“ ................. 9 2.3. Weiterführende Literatur ................................................................................................16 3. Chronologie des „Anschlusses“ 1938 ....................................................................... 17 3.1. Arbeitsblatt zum Einführungsfilm der DVD 1938 (Kopiervorlage) ...................................17 3.2. Lösungsvorschläge........................................................................................................21 3.3. Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung zur „Chronologie des Anschlusses 1938“ ..............24 4. Analyse der „Ostmark-Wochenschau“ 12/1938 ........................................................ 21 4.1. Beobachtungsraster zur Filmanalyse im Unterricht (Kopiervorlage) ...............................21 4.2. Arbeitsfragen zur Filmanalyse der „Ostmark-Wochenschau“ 12/1938 (Kopiervorlage) ..26 4.3. Lösungen zum Beobachtungsraster ..............................................................................27 4.4. Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung zur „Ostmark-Wochenschau“ 12/1938 ..................30 5. Vorschläge für die Unterrichtsarbeit mit einzelnen WS- Beiträgen ......................... 33 5.1 Arbeitsaufträge für Gruppen zur Analyse eines „Ostmark-Wochenschau“-Beitrags (Kopiervorlage) ..............................................................................................................34 6. Weiterführende Informationen, Tipps und hilfreiche Links ...................................... 35 1. Allgemeines und Einleitung Die Verankerung der Kompetenzorientierung als Grundprinzip des Geschichtsunterrichts im Lehrplan für die Sekundarstufe I1 sowie der Vorbereitungen für die standardisierte kompetenzorientierte Reifeprüfung ab dem Schuljahr 2014 / 20152 stellen auch eine Herausforderung für die Unterrichtsgestaltung im Fach Geschichte und Sozialkunde / Politische Bildung dar. Die Schülerinnen und Schüler müssen im Unterricht die Gelegenheit erhalten, historische und politische Kompetenzen (Fragekompetenz, Methodenkompetenz, Orientierungskompetenz, Sachkompetenz, Urteilskompetenz, Handlungskompetenz) 3,4 zu entwickeln und sollen durch einen kompetenzbasierten Unterricht an die Aufgabenstellungen der Neuen Reifeprüfung herangeführt werden. So weisen die AutorInnen der BMBF-Handreichung für LehrerInnen zur kompetenzorientierten Reifeprüfung für das Unterrichtsfach Geschichte und Sozialkunde / Politische Bildung darauf hin, dass die sachkundige Interpretation unterschiedlicher historischer Quellen als Grundkenntnis der historischen Methodenkompetenz zu sehen ist, und dass „spätestens seit der visuellen Wende Bildquellen, (Wahl-) Plakate, Nachrichtenfilme, Wochenschauberichte und Internetquellen zu wichtigen historischen Quellen aufgestiegen sind“5. Das vorliegende Modul versteht sich als Begleitmaterial für LehrerInnen zur Arbeit mit der über das Portal bildungsmedien.tv6 verfügbaren DVD „1938 – Kommentierte Filmdokumente zum Anschlussjahr“ (Filmarchiv Austria 2008), die Wochenschau-Beiträge aus dem Anschlussjahr 1938 („Ostmark-Wochenschau“) beinhaltet. Aufgrund der Komplexität der Thematik eignet sich dieses Unterrichtsmodul für den Einsatz im Unterrichtsfach Geschichte und Sozialkunde / Politische Bildung in der Sekundarstufe II, im Wahlpflichtfach Geschichte sowie für Projektarbeiten mit entsprechender Themenstellung (Oberstufenklassen). Das Modul beinhaltet einerseits inhaltliche Hintergrundinformationen (für LehrerInnen) zu den Besonderheiten der Kinowochenschauen in den 1930er Jahren in Österreich („Österreich in Bild und Ton“ und „Ostmark-Wochenschau“) sowie Vorschläge für die Unterrichtsgestaltung mit den auf der DVD „1938 – Kommentierte Filmdokumente zum Anschlussjahr“ verfügbaren Filmbeiträgen (mit Arbeitsaufträgen für SchülerInnen inkl. Arbeitsblättern). Die Materialien 1 BMBF: Informationen zum Lehrplan: siehe https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/lp/lp_ahs_oberstufe.html (zuletzt geöffnet Februar 2015) 2 BMBF: Informationen zur standardisierten, kompetenzorientierten Reifeprüfung in der AHS; siehe http://www.BMBF.gv.at/schulen/unterricht/ba/reifepruefung.xml (zuletzt geöffnet Februar 2015) 3 Siehe Waltraud Schreiber: Ein Kompetenz-Strukturmodell historischen Denkens, 2008 – Zeitschrift f. Pädag. – online unter: http://www.erinnern.at/bundeslaender/oesterreich/lernmaterial-unterricht/methodik-didaktik1/schreiber-ein-kompetenz-strukturmodell-historischen-denkens.pdf (zuletzt geöffnet Februar 2015) 4 Siehe Reinhard Krammer: Die durch politische Bildung zu erwerbenden Kompetenzen – Ein KompetenzStrukturmodell, online unter: http://www.didactics.eu/fileadmin/pdf/Kompetenzmodell_Politische_Bildung.pdf (zuletzt geöffnet Februar 2015) 5 BMBF: Handreichung zur kompetenzorientieren Reifeprüfung für Geschichte und Sozialkunde/ Politische Bildung; siehe http://www.BMBF.gv.at/medienpool/21067/ reifepruefung_ahs_lfgsk.pdf , S. 22 (zuletzt geöffnet Februar 2015) 6 Plattform Bildungsmedien.tv – Filme für den Unterricht – online: siehe http://www.bildungsmedien.tv/ (zuletzt geöffnet Februar 2015) -4- verstehen sich als Unterstützung zur Gestaltung eines SchülerInnenzentrierten, kompetenzorientierten Unterrichts, der letztlich zu den Aufgabenstellungen der kompetenzorientierten Reifeprüfung hinführen soll. 2. Kino-Wochenschauen in Österreich in den 1930er Jahren als Propagandamedium Kino-Wochenschauen waren wöchentlich für das Kino produzierte Zusammenstellungen von Filmberichten über politische, gesellschaftliche, sportliche und kulturelle Ereignisse. Die Anfänge liegen in der Frühzeit des Films, so wurden schon im Ersten Weltkrieg Kriegswochenschauberichte produziert (beispielsweise die „Sascha-Meszter-Woche“ in Österreich7). 1933 war die Wochenschau fester Bestandteil der österreichischen Kinolandschaft, beliebt waren die „Fox Tönende Wochenschau“ oder die „Paramount-Tonwoche“. Bereits kurz nach der Ausschaltung des Parlaments 1933 durch Dollfuß lässt sich die erste Tendenz zur Zentralisierung der Filmpropaganda in Österreich erkennen. Der Regierung Dollfuß8 war die Schaffung eines günstigen Meinungsklimas für die einseitige Beendigung der politischen Gegensätze in Österreich sehr wichtig. Dies zeigt sich allein darin, dass die erste Notmaßnahme nach der Ausschaltung des Parlaments einer Einschränkung der Pressefreiheit galt. In der Folge wurde der Einfluss der Regierung auf die öffentliche Meinung durch verschiedene Maßnahmen gefestigt. Im Zentrum der Medienpolitik des Ständestaates standen die Propagierung der neuen Staatsform (Ständestaat), das Schaffen von Verständnis für den Regierungskurs, die Betonung der Eigenstaatlichkeit Österreichs, die Abgrenzung von Hitlerdeutschland, die Schaffung eines österreichischen Patriotismus, das energische Niederhalten oppositioneller Gruppen sowie die Befriedungsversuche gegenüber der Arbeiterschaft und den Nationalsozialisten9. Die ersten Einschränkungen nach der Ausschaltung des Parlaments betrafen natürlich die Printmedien, oppositionelle Medien wurden unter Vorzensur gestellt. Aber auch die Möglichkeiten der visuellen Einflussnahme wurden offenbar rasch erkannt. So wurde im Juni 1933 per Verordnung die obligatorische Vorführung von Wochenschauen in den Kinos durchgesetzt, die Kinobetreiber wurden zum Bezug der von der „Selenophon Licht- und Tonbildgesellschaft m.b.H.“ produzierten Wochenschau „Österreich in Bild und Ton“ (kurz ÖBUT) gegen einen Leihpreis und zur Abspielung bei jeder öffentlichen Vorführung verpflichtet. Die Entscheidung, welche Filmbeiträge für diese Wochenschau geeignet waren, 7 Informationen zu verschiedenen Wochenschauen unter didactics online: http://www.didactics.eu/index.php?id=492 8 Über den Link https://forum.geizhals.at/t551962.html erhält man einen Überblicksartikel der Wiener Zeitung mit Informationen zu Engelbert Dollfuß und dem Ständestaat. (Titel: Engelbert Dollfuß. Kanzler des Ständestaates). 9 Nach Gerhard Hajicsek: „Die Medienpolitik des austrofaschistischen Staates“; in Michael Achenbach, Karin Moser (HG.): Österreich in Bild und Ton – Die Filmwochenschau des austrofaschistischen Ständestaates; S.49 ff, Film Archiv Austria 2002 -5- lag beim Bundesministerium für Handel und Verkehr, das für diesen Zweck ein wöchentlich tagendes Gutachterkollegium ins Leben rief. Eine weitere Maßnahme zur visuellen Einflussnahme war die Erklärung bestimmter Filme zu „obligatorischen Kulturfilmen“, die von den Kinobesitzern ausnahmslos vorzuführen waren10. Während die ÖBUT als staatliche Wochenschau des Ständestaats die Vorzüge des austrofaschistischen Systems veranschaulichen wollte und Österreich-Identität stiftende Bilder lieferte, beschränkten sich die Auslandsberichte im Wesentlichen auf Freizeit- und Sportaktivitäten. Für politische Berichte aus dem nationalsozialistischen Deutschland, für NS-Propaganda und die Person Adolf Hitler war in der ÖBUT kein Platz. Durch die Änderungen im politischen System nach dem „Anschluss“ im März 1938 kam es naturgemäß zu tiefgreifenden Veränderungen hinsichtlich der Gestaltung der Kino-Wochenschau in Österreich. Nach dem „Anschluss“ wurde den Kinobesuchern am 18. März 1938 zum üblichen Erscheinungstermin der Ständestaat-Wochenschau die erste von der österreichischen Selenophon Licht- und Tonbildgesellschaft m.b.H.“ produzierte, ganz im NS-Stil gestaltete „Ostmark-Wochenschau“ präsentiert, die einzig und allein dem „Anschluss“ gewidmet war. In der Folgezeit sollten die „Selenophon“-MitarbeiterInnen mit einem ausgewechselten Kontrollorgan und geringen personellen Änderungen die NS-Machtübernahme und die für den 10. April angesetzte Volksabstimmung mit der „Ostmark-Wochenschau“ propagandistisch unterstützen, einerseits durch die Gestaltung eigener Beiträge aber insbesondere durch das Ummontieren und Umarbeiten alter ÖBUT-Wochenschauen im nationalsozialistischen Sinn. Denn das wesentliche Problem, mit dem sich die neuen Machthaber hinsichtlich der Kinowochenschau in der „Ostmark“ konfrontiert sahen, war der Umstand, dass die ÖBUTWochenschau mit relativ wenigen Kopien eine sehr lange Nachspielzeit (bis zu einem halben Jahr) in den Provinzkinos hatte. So waren im März 1938 noch Wochenschauen aus Oktober 1937 mit der entsprechenden Ständestaat-Propaganda-Zielsetzung im Umlauf. Gleichzeitig hätte es auch bedeutet, dass die Berichte über die „Anschluss“ -Ereignisse erst mit einem halben Jahr Verspätung in die letzten Nachspielkinos gelangt wären, wenn man nicht rasch in die bestehende Verleihpolitik eingegriffen hätte und die alten ÖBUT-Wochenschauen unzensuriert ausgelaufen wären.11 Man konzentrierte sich also zunächst auf die Darstellung der Ereignisse vom März 1938 und präsentierte den Zuschauern in der Ostmark unter Einhaltung des Produktionstermins (Freitag, 18. März 1938) eine propagandistisch durchgestaltete Ausgabe mit dem Titel „Die Ostmark kehrt heim ins Reich“ („Ostmark-Wochenschau“ 12/1938), die ausschließlich den Ereignissen vom 11. bis 14. März 1938 gewidmet war. Neben der Neuproduktion spielte aber die Bearbeitung der alten ÖBUT-Wochenschauausgaben, die noch in den Nachspielkinos liefen, eine nicht unbedeutende Rolle – insbesondere auch für die Volksabstimmungs10 Aus Nadežda Kinsky: Die Filmzensur der österreichischen Presse bis 1938, http://www.kakanien.ac.at/rez/NKinsky2.pdf 11 Nach Hans Petschar: Die Darstellung der nationalsozialistischen Machtergreifung in der „OstmarkWochenschau“; in: Hrvoje Miloslavic (Hg.): Die „Ostmark-Wochenschau“ – Ein Propagandamedium des Nationalsozialismus, Verlag Film Archiv Austria, 2008 (S.110 ff) -6- propaganda. Diese wurden von Beiträgen mit austrofaschistischen Inhalten bereinigt und mit Beiträgen im Sinne der NS-Propaganda ergänzt. Die „Selenophon“ und somit die Produktion der „Ostmark-Wochenschau“ wurde im August 1938 von der TOBIS-Gruppe übernommen. Die TOBIS sicherte sich damit praktisch das Monopol bis zum Auslaufen der „OstmarkWochenschau“ im Mai 1939. Später übernahm die Deutsche Wochenschau die politische Propaganda, insbesondere auch die Kriegspropaganda.12 2.1. „Österreich in Bild und Ton“ (ÖBUT) als Propagandainstrument des austrofaschistischen Ständestaates Die „austrofaschistische Wochenschau Österreich in Bild und Ton“ (ÖBUT) wurde von Juni 1933 bis März 1938 im Auftrag der österreichischen Bundesregierung produziert und war Teil eines medienübergreifenden Propagandakonzepts, das insbesondere der Legitimierung des bestehenden autoritären Regimes dienen sollte. Das Bild eines neuen „vaterländischen“ Österreichs gestützt auf katholische Werte und ständisch-faschistische Ideologie zu transportieren war Auftrag und Ziel dieser Kinowochenschau. Kulturelle und wissenschaftliche Leistungen, sportliche Erfolge und Bilder vom wirtschaftlichen Fortschritt wurden propagiert, um die österreichische Identität zu stärken und einem „Anschluss“ an das nationalsozialistische Deutschland entgegenzuwirken. Mit der Eingliederung ins Deutsche Reich wurden die österreichischen Wochenschauen vom Reichsbildarchiv übernommen – erst in den 60er Jahren gelangte ein Teil der Bestände nach Österreich zurück. Das restliche Material, das im staatlichen Filmarchiv der DDR aufbewahrt wurde, wurde erst 1996 vom Filmarchiv Austria übernommen.13 1933 waren (auch verschiedene ausländische) Wochenschauen fixer Bestandteil im österreichischen Kino. Bald nach der Ausschaltung des Parlaments wurde „die Wichtigkeit eines großzügigen Propagandadienstes für die Regierungsmaßnahmen“ erkannt. Mit Regierungsverordnungen wurde die obligatorische Vorführung von Wochenschauen eingeführt, am 09. Juni 1933 erschien die erste Ausgabe von Österreich in Bild und Ton (kurz ÖBUT) in den Kinos. Alle österreichischen Kinos wurden zum Bezug dieser Wochenschauen (gegen einen festgelegten Leihpreis) und zum Abspielen bei jeder öffentlichen Aufführung verpflichtet. Nach Einführung der Vorführpflicht für ÖBUT verschwanden die ausländischen Wochenschauen fast gänzlich aus den heimischen Kinos.14 Auftraggeber der nunmehr staatlichen Wochenschau war die „Vaterländische Tonfilmgesellschaft“, die die Herstellung an die „Selenophon Licht- und Tonbildgesellschaft m.b.H.“ vergab. Die erstellten Beiträge wurden einem Gutachterkollegium vorgelegt, das auch die 12 Hans Petschar, siehe Fußnote 11 13 Michael Achenbach und Karin Moser: Vorwort; in Michael Achenbach, Karin Moser (Hg.): Österreich in Bild und Ton – Die Filmwochenschau des austrofaschistischen Ständestaates; Film Archiv Austria 2002, S. 7 14 Nach Michael Achenbach: …wenn der Erfolg gewährleistet sein soll. Hintergründe zu einem Propagandainstrument des Ständestaates; in Michael Achenbach, Karin Moser (Hg.): Österreich in Bild und Ton – Die Filmwochenschau des austrofaschistischen Ständestaates; S. 73 ff. -7- propagandistischen Inhalte bewertete. Im ersten Produktionsjahr lag die Regierungsvorgabe für heimische Beiträge bei 50-60 %, ab Sommer 1935 kann man von einer Vorgabe von einem Drittel heimischer Beiträge ausgehen. Nach der Kontrolle wurde die Wochenschau gefertigt, zum Programmwechsel am Freitag wurden eine A- und eine B-Ausgabe mit jeweils 13 Kopien an die Kinos ausgegeben. Diese insgesamt 26 Kopien waren ausgesprochen wenig für ca. 700 Kinos, an die die Wochenschauen in der Folge verteilt werden mussten. Gleich nach Anlaufen der ÖBUT häuften sich Kritiken sowohl von Seiten der Kinobesucher als auch der Kinobetreiber, diese bezogen sich auf die „naiven Sujets“, die schlechten und inaktuellen Auslandsbilder sowie die Inaktualität aufgrund der langen Nachspieldauer15. Die ÖBUT war vor allem als Propagandainstrument konzipiert, weniger als Nachrichtenmedium und sollte schon gar nicht der internationalen Berichterstattung dienen. Mit dem Auftrag, das gegenwärtige politische (austrofaschistische) System zu propagieren, die österreichische Identität zu stärken und damit dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich entgegenzuwirken, hatte die Wochenschau einen vorgegebenen Gestaltungsspielraum. Da Österreich international keine wesentliche Rolle spielte, wurde auf Vergangenheit und Tradition zurückgegriffen. Das austrofaschistische System sollte in einem positiven Licht dargestellt werden, es erfolgte eine regelmäßige Berichterstattung über die führenden Kräfte des Regimes. Neben den Persönlichkeiten wurden auch die vaterländischen Institutionen und deren Werke (wie Mutterschutzwerk, Kinderferienwerk etc.) dem Kinopublikum vorgestellt. Identitätsstiftende Bilder lieferten Beiträge über die industrielle Entwicklung, österreichische Landschaften und Städte, sowie Traditions- und Brauchtumspflege und kulturelle Veranstaltungen. Mit dem propagierten wirtschaftlichen Aufbau sollte die Existenzfähigkeit des Kleinstaates belegt werden. Geschichte, Kultur und Tradition sollten ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln, darüber hinaus wurden die Erfolge österreichischer SportlerInnen zur Entwicklung des nationalen Selbstwertgefühls herangezogen. Den Großteil der Auslandberichte machten Beiträge über sportliche Wettbewerbe und Freizeitaktivitäten aus. Beiträge mit politischen Botschaften fanden sich ausschließlich in den Berichten aus den verbündeten Staaten Ungarn und Italien. Ansonsten wurde das politische Weltgeschehen in der ÖBUT ausgespart16. In der ÖBUT hatte NS-Propaganda keinen Platz – auch nicht nach dem Juliabkommen von 1936. Hakenkreuze wurden in der österreichischen Wochenschau nur in einem absoluten Mindestmaß gezeigt – sogar die Beiträge über die Olympischen Spiele 1936 kommen in der ÖBUT nahezu ohne Hakenkreuz-Darstellungen aus. Hitler selbst wurde nur als Staatsoberhaupt gezeigt, war meist nur kurz und niemals in Nahaufnahmen im Bild und kam insgesamt nur viermal vor (dreimal im Rahmen der Olympischen Spiele 1936). Berichte über die deutsche Innen- und Außenpolitik waren zwischen 1933 und 1937 Tabu für die ÖBUT. Auch von 15 Siehe 14 16 Zusammengefasst nach Karin Moser: Die Bilderwelt der Österreich in Bild und Ton – Die konstruierte Realität eines ständestaatlichen Propagandainstruments; in: Michael Achenbach, Karin Moser (Hg.): Österreich in Bild und Ton – Die Filmwochenschau des austrofaschistischen Ständestaates; S. 99 ff. – Der Artikel ist auch zu finden unter: http://www.demokratiezentrum.org/fileadmin/media/pdf/moser_oesterreichbildton.pdf -8- der Wirkung Hitlers auf die Massen konnte man sich in Österreich kaum ein Bild machen. 17 Während also Hitler beinahe gänzlich ignoriert wurde, war Mussolini wiederholt Thema einer Wochenschaureportage. Die Zensur wurde in Österreich mit der Ständeverfassung 1934 offiziell wieder eingeführt. Die katholische Kirche als Stütze des Systems trat für eine umfassende Filmzensur ein. So wurden beispielsweise Scheidung, Selbstmord und die Existenz von unehelichen Kindern als verwerflich angesehen und durften jugendlichem Kinopublikum auch nicht zugemutet werden. Dementsprechend werden diese Themen auch in der ÖBUT ausgespart – Familienidylle wird als heile ständestaatliche Welt vermittelt. Auch das Ideal der aufopfernden Mutter wird in der ÖBUT aufrechterhalten. Gewalttätige Aufnahmen wurden ausgespart, ebenso wie Tote und Verletzte bei Naturkatastrophen oder Unglücken. Die Darstellung von Krieg beschränkte sich in der ÖBUT fast ausschließlich auf Manöver und die Vorbereitung von Kampfhandlungen, als Folge von Krieg wurden zerstörte Häuser gezeigt. Politische Gegner im Land (SozialistenInnen, KommunistInnen und NationalsozialistInnen) wurden entweder völlig ignoriert oder nur schwach und in ihrer Niederlage gezeigt.18 2.2. Die „Ostmark-Wochenschau“als Propagandainstrument für den „Anschluss“ Die Nationalsozialisten haben schnell die Möglichkeiten des Films zur Nutzung als Propagandamittel erkannt, Goebbels nannte den Film eines der „modernsten und weitreichendsten Mittel zur Beeinflussung der Massen“. Analysiert man aber die Wochenschauen im Dritten Reich in den 30er Jahren, wird laut Kay Hoffmann deutlich, „dass sie von den neuen Machthabern weit weniger zu Propagandazwecken genutzt wurden, als dies vermutet werden könnte“19. Von den in Deutschland zwischen 1933 und 1939 produzierten Wochenschauen (UFA, Deulig-Tonwoche, Bavaria / Tobis / Emelka-Wochenschau und Fox) sind Ausgaben erhalten. Die darin enthaltenen propagandistischen Sujets sind im Wesentlichen die positive Darstellung der NS-Ideologie, nationalsozialistische Aufmärsche und Veranstaltungen, die Utopie der Gleichstellung von Arbeitern, Angestellten und Unternehmern sowie die Darstellung von Sport- und Freizeitaktivitäten. Zentrale Elemente der NS-Ideologie wie die Rassenpolitik oder die antisemitische und antikommunistische Hetze kommen in den Wochenschauen kaum vor. Die Wochenschauen hatten eine Länge von durchschnittlich 10 bis 12 Minuten und boten dabei 8 bis 12 Sujets, die stark vom Konzept „Menschen, Tiere, Sensationen“ geprägt waren. Bis 1937 standen Naturkatastrophen, Unglücke, Rekorde, Sport und Sensationen im Vordergrund, erst 1938 änderte sich sowohl die Sprache als auch 17 Vrääth Ohner: Ausblende. Die Präsenz NS-Deutschlands, Italiens und Ungarns in der Österreich in Bild und Ton; in: Michael Achenbach, Karin Moser (Hg.): Österreich in Bild und Ton – Die Filmwochenschau des austrofaschistischen Ständestaates; S. 369 ff. 18 Siehe 17 19 Kay Hoffmann: Die Wochenschauen der 30er Jahre als Propaganda-Instrument? Ein Vergleich zwischen den deutschen Wochenschauen und der „OSTMARK-WOCHENSCHAU“. – in: Hrvoje Miloslavic (Hg.): Die „Ostmark-Wochenschau“ – Ein Propagandamedium des Nationalsozialismus, Verlag Film Archiv Austria, 2008 -9- die Zusammensetzung der präsentierten Sujets. Immer häufiger werden nationalsozialistische Veranstaltungen gezeigt, erläutert durch einen entsprechend gestalteten propagandistischen Kommentar20. Der „Anschluss“ konfrontierte die Nationalsozialisten mit dem Umstand, dass in Österreich ständestaatliche Kino-Wochenschauen in Umlauf waren, die unter anderem die Eigenständigkeit Österreichs propagieren sollten (siehe oben). Darüber hinaus hatten die ÖBUTWochenschauen eine Nachlaufzeit von bis zu einem halben Jahr in den Nachspielkinos, von Aktualität konnte keine Rede sein. Hätten die Nationalsozialisten nicht rasch in die bestehende Produktions- und Verleihpraxis eingegriffen, wären einerseits auch nach dem „Anschluss“ noch Wochenschaubeiträge ständestaatlicher Prägung relativ lange im Umlauf gewesen, anderseits wären die Propagandabilder von den „Anschluss“-Ereignissen auch erst mit großer zeitlicher Verzögerung in die letzten Nachspielkinos gelangt. So wurde rasch gehandelt: Noch am 13. März wurde das für die Abnahme der ÖBUT-Wochenschaubeiträge zuständige Gutachtergremium aufgelöst, die Belieferung der Kinos umgestellt und von nun an von Parteiseite geleitet. Per telegrafischer Mitteilung wurden die Nachspielkinos und die Auslieferstellen der ÖBUT veranlasst, die „vaterländischen Sujets“ aus den Wochenschauen herauszunehmen.21 Schon am 15. März 1938 wurde von Reichskommissar Bürckel per Rundschreiben die Österreich in Bild und Ton in „Ostmark-Wochenschau“ umbenannt22. Eine kürzere Laufzeit und Verbesserungen in der technischen Umsetzung waren die Zielsetzung. Unmittelbar nach dem „Anschluss“ wurde einerseits die erste eigenständige Ausgabe der „Ostmark-Wochenschau“ produziert, und zwar als thematische Ausgabe („Ostmark-Wochenschau“ 12/1938), die ganz den „Anschluss“-Ereignissen gewidmet war. Darüber hinaus wurden Ausgaben der ÖBUT-Wochenschau rückwirkend umgearbeitet und dann als „Ostmark-Wochenschau“ in den Kinos präsentiert23. Dabei wurden bestimmte Gestaltungselemente beibehalten, die Änderungen betrafen den Titelvorspann mit den Einblendungen der Worte „Ostmark“ und „Wochenschau“, weiters wurde als Erstes ein Sujet einmontiert, das direkten Bezug zum Deutschen Reich hatte (z.B. Adolf Hitler oder Prestigeveranstaltungen des NS-Regimes). Vaterländische Sujets wurden entfernt, die Beiträge aus Österreich behandeln oft Brauchtum, Handwerk oder Aktivitäten rund um die Berge und sind im bisherigen Stil der ÖBUT24 gehalten. 20 Kay Hoffmann, siehe 19 21 Hans Petschar: Die Darstellung der nationalsozialistischen Machtergreifung in der „Ostmark-Wochenschau“; in: Hrvoje Miloslavic (Hg.): Die „Ostmark-Wochenschau“ – Ein Propagandamedium des Nationalsozialismus, Verlag Film Archiv Austria, 2008 (S110ff) 22 Sebastian Pumberger: Der strukturelle „Anschluss“ der Selenophon Ges.m.b.H; in: Hrvoje Miloslavic (Hg.): Die „Ostmark-Wochenschau“ – Ein Propagandamedium des Nationalsozialismus, Verlag Film Archiv Austria, 2008 23 Kay Hoffmann, siehe 19 24 Kay Hoffmann: Die Wochenschauen der 30er Jahre als Propaganda-Instrument? Ein Vergleich zwischen den deutschen Wochenschauen und der „OSTMARK-WOCHENSCHAU“; in: Hrvoje Miloslavic (Hg.): Die „Ostmark-Wochenschau“ – Ein Propagandamedium des Nationalsozialismus, Verlag Film Archiv Austria, 2008 - 10 - Nach Hrvoje Miloslavic lassen sich in Bezug auf das propagandistische Kalkül einige Themenbereiche herausarbeiten, die den „Anschluss“ in den Beiträgen der „OstmarkWochenschau“manifestieren sollen25: Die kontinuierliche visuelle Überflutung österreichischer städtischer Wahrzeichen mit nationalsozialistischen Symbolen mit dem Ziel, die historischen und kulturellen Wahrzeichen österreichischer Städte in einen großdeutschen Kontext zu bringen. Die Faschisierung des österreichischen Brauchtums und der Folklore, wobei dezenter vorgegangen wurde: Hakenkreuzfahnen bei Trachtenumzügen und Volkstanztreffen halten sich im (sichtbaren) Hintergrund und sollen wohl die Verbundenheit der „österreichischen Provinz“ mit dem Deutschen Reich veranschaulichen. Konsequent angesprochen wird in den „Ostmark-Wochenschau“-Beiträgen die Bruderhilfe aus dem Altreich. Vor dem Hintergrund insbesondere der wirtschaftlichen Situation und der sich daraus ergebenden sozialen und politischen Spannungen soll den ÖsterreicherInnen die Notwendigkeit des Anschlusses an Deutschland vor Augen geführt werden. Weiters wird den österreichischen Nationalsozialisten als „Kämpfern der ersten Stunde“ viel Platz eingeräumt, womit die Existenz eines genuinen österreichischen Nationalsozialismus verbildlicht werden soll. Propagandistisch genutzt werden in der „Ostmark-Wochenschau“ auch Sportberichte, bei denen die sportlichen Aktivitäten der SA im Mittelpunkt stehen. Wesentliches Element der Inszenierung des „Anschlusses“ in der „Ostmark-Wochenschau“ sind die Auftritte prominenter Nationalsozialisten, die mit ihrem Besuch in der Ostmark das historische Ereignis würdigen. Die Auftritte der Nazigrößen werden mit den bereits genannten propagandistischen Inhalten visuell verschmolzen. Nachfolgend soll nun auf die Besonderheiten der ersten Ausgabe der „Ostmark-Wochenschau“ vom 18. März 1938 (Ausgabe 12 / 1938) eingegangen werden, zudem soll die Vorgehensweise bei der Umgestaltung der zensurierten „ ÖBUT- Wochenschauen“ (Oktober 1937 bis März 1938) genauer skizziert werden. 2.2.1. Die erste Ausgabe der „Ostmark-Wochenschau“: „Die Ostmark kehrt heim ins Deutsche Reich“ Am 18. März 1938 wurde den Besuchern der Premierenkinos zum üblichen Erscheinungstermin eine von der „Selenophon“ produzierte, ganz im Stile der nationalsozialistischen Propaganda gestaltete Ausgabe der Wochenschau (nunmehr „Ostmark-Wochenschau“) präsentiert. Es handelte sich dabei um eine thematische Wochenschau, die einzig und allein dem Thema „Anschluss“ gewidmet war. Bereits das Eingangssignet veranschaulicht den Wechsel von einem politischen System in das andere: In gotischen Lettern erscheint das 25 Zusammengefasst nach Hrvoje Miloslavic, Vorwort – in: Hrvoje Miloslavic (Hg.): Die „Ostmark-Wochenschau“ – Ein Propagandamedium des Nationalsozialismus, Verlag Film Archiv Austria, 2008 - 11 - Wort „Ostmark“, dann „Wochenschau“ – das zweite Insert mit dem einzigen Beitragstitel dieser Ausgabe „Die Ostmark kehrt heim ins Deutsche Reich“ ist ebenfalls in gotischen Lettern gehalten – so wird dem Zuseher der Machtwechsel auch mit dem Wechsel des Zeichensystems veranschaulicht. Schon in der Eingangssequenz mit Aufnahmen aus der Steiermark wird nach Hans Petschar die propagandistische Absicht deutlich: der „Anschluss“ sollte als spontane, von „unten“, von der gesamten österreichischen Bevölkerung ausgehende Befreiungsbewegung dargestellt werden.26 So ging es insbesondere darum, die „Volkserhebung“ visuell zu propagieren. Die etwas später folgenden Bilder aus Wien zeigen Hakenkreuzfahnen an Rathaus und Parlament und kommentieren das „Entfernen der verhassten Zeichen des Regimes“ (Kruckenkreuz). Bei den Darstellungen des Fackelzuges, sowie beim Einzug von SS und SA lässt die Inszenierung den Originalton (Geschrei der Menge, „Sieg Heil“ und „Hitler“-Rufe) für sich sprechen, teilweise untermalt mit Marschmusik. Auch beim Einrücken deutscher Truppen in Salzburg werden die jubelnde Bevölkerung und Hakenkreuzfahnen gezeigt, kurz ist der Sprecherkommentar zu hören. Höhepunkt ist der Einzug Hitlers, der vom (gerührten) Sprecher kommentiert wird, unterlegt wieder mit dem Originalton des Jubelgeschreis. „Der Jubel in Wien kennt keine Grenzen“ kommentiert der Sprecher die Aufnahmen vom 14. März, die Fahrt Hitlers im offenen Wagen über den Ring bis zum Hotel Imperial. Das Endsignet dieser Wochenschau-Ausgabe bildet ein riesiges schwarzes Hakenkreuz auf weißem Hintergrund. 27 26 Hans Petschar, Die Darstellung der nationalsozialistischen Machtergreifung in der „Ostmark-Wochenschau“; in: Hrvoje Miloslavic (Hg.): Die „Ostmark-Wochenschau“ – Ein Propagandamedium des Nationalsozialismus, Verlag Film Archiv Austria, 2008 27 Zusammengefasst nach Hans Petschar: Die Darstellung der nationalsozialistischen Machtergreifung in der „Ostmark-Wochenschau“; in: Hrvoje Miloslavic (Hg.): Die „Ostmark-Wochenschau“ – Ein Propagandamedium des Nationalsozialismus, Verlag Film Archiv Austria, 2008 - 12 - 2.2.2. Umgestaltung der „ÖBUT-Wochenschau“ zur „Ostmark-Wochenschau“ Ein wichtiges propagandistisches Ziel der Nationalsozialisten nach dem „Anschluss“ war die Vorbereitung auf die Volksabstimmung am 10. April 1938. Sowohl die gesamte Neuproduktion der „Ostmark-Wochenschau“ als auch die Bearbeitungen der ÖBUT-Ausgaben von Oktober 1937 bis März 1938, die noch in den österreichischen Kinos im Umlauf waren, standen im Dienste dieses Ziels. Von den originalen Ausgaben der „ÖBUT- Wochenschauen“ für den Zeitraum Oktober 1937 bis März 1938 sind nur noch die Titellisten erhalten. Vergleicht man diese mit den im Filmarchiv Austria erhaltenen 26 zensurierten Ausgaben, die umgearbeitet und mit dem OstmarkSignet versehen wurden, kommt man laut Hans Petschar28 zu dem Schluss, „dass die Zensurmaßnahmen weit mehr umfassten als nur das Austauschen von Beiträgen“, in denen ständestaatliche Inhalte zu sehen waren. Weitgehend übernommen wurden ausländische Berichte, während die österreichischen in erheblichem Umfang zensuriert und ausgetauscht wurden. Hinzuweisen ist hier auf einige gestalterischen Elemente: Austausch der Eingangs- und Endbeiträge durch Beiträge, die Propaganda im nationalsozialistischen Sinne beinhalteten. Die Unterhaltungsbeiträge wurden meist beibehalten. Wesentliches Element der Umarbeitung war auch das Prinzip der „emotionalen Verkettung“. In der Zusammensetzung folgten auf „positiv“ gestaltetet nationalsozialistische Inhalte „positiv“ besetzte österreichische Beiträge. Massiver Einsatz des Originaltons, der „für sich spricht“ – häufig untermalt mit Marschmusik (insbesondere bei den Beiträgen aus der Provinz). Einmontiert wurden teilweise auch alte österreichische Beiträge aus dem ÖBUT-Archiv – so wurde beispielsweise in die Zensurfassung der Ausgabe 41B/1937 ein alter Beitrag aus 1936 eingearbeitet. Diese alten österreichischen Beiträge haben die „vertraute Stimme“ des Sprechers der früheren ÖBUT-Beiträge und sollten dem Zuseher wohl ein gewisses Maß an Kontinuität vermitteln. Auf diese Vorgehensweise hat man aber bei der Bearbeitung der Ausgaben Jänner bis März 1938 wohl aufgrund des hohen Aufwandes verzichtet und auf neue UFA-Beiträge zurückgegriffen. Die alten österreichischen Beiträge zeigen im Insert noch das Wappen der Bundesländer der ÖBUT-Beiträge. Das Hauptthema ist die „Heimholung“ Hitlers und des Nationalsozialismus nach Österreich, die Themenpalette umfasst aber auch die nationalsozialistische Armutshilfe, die Bemühungen um die Arbeiterschaft, die Beschwörung der Volksgemeinschaft oder die Reichsautobahn. Wesentlich ist auch die starke regionale Streuung der Beiträge. Regionalbeiträge wie „Im befreiten Kärnten“ (Ausgabe 7A/11.02.1938), „Begrüßung deutscher Truppen in der Steiermark“ (Ausgabe 8B/18.02.1938) oder „Kundgebung im befreiten Wien“ (Ausgabe 28 Zusammengefasst nach Hans Petschar: Die Darstellung der nationalsozialistischen Machtergreifung in der „Ostmark-Wochenschau“; in: Hrvoje Miloslavic (Hg.): Die „Ostmark-Wochenschau“ – Ein Propagandamedium des Nationalsozialismus, Verlag Film Archiv Austria, 2008 - 13 - 10B/04.03.1938) sollen den Zusehern suggerieren „ganz Österreich ist nationalsozialistisch“.29 2.2.3. Darstellung der Ostmark in der „Ostmark-Wochenschau“ Die Auseinandersetzung mit der beschriebenen Thematik führt zwangsläufig zu der Frage, wie die nunmehrige Ostmark in der „Ostmark-Wochenschau“ den Zusehern präsentiert wurde. Dies ist natürlich insbesondere vor dem Hintergrund zu betrachten, dass ja die bisherige Österreich in Bild und Ton das Streben nach der Unabhängigkeit und Eigenständigkeit Österreichs propagierte, ein bestimmtes österreichisches Selbstbild entwarf und damit ja gerade auch diesem „Anschluss“ entgegen wirken wollte. Björn Seidel-Dreffke kommt in seiner Arbeit zur Bildästhetik in der „Ostmark-Wochenschau“ zu dem Schluss, dass „man von einem bestimmten Bild der Ostmark in der „OstmarkWochenschau“ ausgehen kann, das an manchen Stellen bewusst Kontrapunkte zu dem setzt, was man als reichsdeutsch verstand.“30 Man kann davon ausgehen, dass Hitler selbst sich anfangs nicht darüber im Klaren war, ob er ein in bestimmter Hinsicht von Deutschland autonomes Österreich bevorzugen oder die Einverleibung ins Deutsche Reich anstreben sollte. Zwar wurde letztlich die verwaltungsmäßige Einverleibung Österreichs vollzogen, trotzdem begriffen die nationalsozialistischen Machthaber, dass eine zu schnell erwirkte Gleichschaltung hinsichtlich der Unterstützung der Bevölkerung kontraproduktiv gewesen wäre. Man bemühte sich also, eine gewisse kulturelle Autonomie zu gewährleisten, es sollten die „dauerhaften Werte“ der österreichischen Kulturlandschaft bewahrt blieben. In der bildhaften Darstellung der „Ostmark-Wochenschau“ ist auch beides zu finden, einerseits das Bestreben nach Inbesitznahme und anderseits ein bestimmtes Maß an insbesondere kultureller Autonomie. Vereinfacht kann man sagen, dass sich die Ostmark in ihrer landschaftlichen Bildhaftigkeit entsprechend den traditionellen Vorstellungen präsentieren darf: man zeigt eine natürlich belassene Umwelt und versucht nicht, sie sich einzuverleiben (typische Landschaften, Bauern, Handwerk, Traditionen). Anders ist dies bei der Präsentation der städtischen Kultur: das bedeutet namentlich Bilder von Militär, Heldenkult, Waffen, Aufmärsche, Paraden, Bautätigkeit – geprägt durch die massive Verknüpfung mit NSSymbolik. 29 Siehe Fußnote 28. 30 Björn Seidel-Dreffke: Ästhetik des Besonderen oder Einverleibung ins Allgemeine? Die OSTMARK in der „OSTMARK-WOCHENSCHAU“ und der UFA-TONWOCHE (1938 – 1940), in: Hrvoje Miloslavic (Hg.): Die „Ostmark-Wochenschau“ – Ein Propagandamedium des Nationalsozialismus, Verlag Film Archiv Austria, 2008, S. 146 - 14 - In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, wie die Ostmark vergleichsweise in den deutschen Wochenschauen dargestellt wird. So wird in der „UFA-Tonwoche“ die idyllische Komponente betont, diese Wochenschau zeigt die Ostmark als rückständig und schutzbedürftig, aber durchaus entwicklungsfähig.31 31 Zusammengefasst nach Björn Seidel-Dreffke: Ästhetik des Besonderen oder Einverleibung ins Allgemeine? Die OSTMARK in der „OSTMARK-WOCHENSCHAU“ und der UFA-TONWOCHE (1938 – 1940), in: Hrvoje Miloslavic (Hg.): Die „Ostmark-Wochenschau“ – Ein Propagandamedium des Nationalsozialismus, Verlag Film Archiv Austria, 2008 - 15 - 2.3. Weiterführende Literatur Michael Achenbach, Karin Moser (Hg.): Österreich in Bild und Ton – Die Filmwochenschau des austrofaschistischen Ständestaates, Filmarchiv Austria 2002 Die Bilder der austrofaschistischen Wochenschau sind aus diversen Fernsehdokumentationen teilweise bekannt, wurden aber bisher mit der ÖBUT nicht in Verbindung gebracht. Das Filmarchiv Austria entschloss sich daher, das Filmmaterial der ÖBUT wissenschaftlich aufzuarbeiten und damit diesen medien- und zeitgeschichtlich hochinteressanten Bestand erstmals in breiterer Form der Öffentlichkeit zugängig zu machen. (Zitat aus dem Vorwort, S. 7) Hrvoje Miloslavic (Hg.): Die „Ostmark-Wochenschau“– Ein Propagandamedium des Nationalsozialismus, Verlag Filmarchiv Austria 2008 Der vom Bundesarchiv-Filmarchiv Koblenz zugegangene Filmbestand der OstmarkWochenschau bescherte dem Filmarchiv Austria einen bis dato unbekannten Fundus an historischen Bilddokumenten… Die auffallend gut erhaltenen 50 Wochenschauausgaben umfassen den Erscheinungszeitraum 18. März 1938 (Ostmark-Wochenschau 12/1938) bis 05. August 1938 („Ostmark-Wochenschau“ 32/1938). Neben fehlenden Ausgaben für diesen Zeitraum (22, 23, 24, 25, 26 und 31) müssen auch die Wochenschauausgaben der zweiten Hälfte des Jahres 1938 bis auf weiteres als verschollen betrachtet werden. (Aus dem Vorwort, S. 7) Nach dem Einmarsch der Hitler-Truppen wurde mit den praktisch unveränderten Produktionsstrukturen der ständestaatlichen Wochenschau Österreich in Bild und Ton eine lokale NS-konforme Wochenschau hergestellt. Die Bildberichte waren selbst Spezialisten nicht geläufig und standen de facto unter Verschluss. (Zitat: Björn Seidel-Dreffke, S. 145) - 16 - 3. Chronologie des „Anschlusses“ 1938 3.1. Arbeitsblatt zum Einführungsfilm der DVD 1938 (Kopiervorlage) Erkläre die nachfolgenden Ereignisse genauer: die ersten vier Daten sind eine Wiederholung von dir bereits bekannten Ereignissen die weiteren Daten und Ereignisse werden im Einführungsfilm zur DVD „1938 – Kommentierte Filmdokumente zum „Anschlussjahr“ (ca. Minute 00:00 bis 11:00) genauer erläutert 30. Jänner 1933 Deutschland: 04. März 1933 Österreich: 1. Mai 1934 Österreich: 25. Juli 1934 Österreich: 11. Juli 1936 Juliabkommen: - 17 - Ende 1937 Die Situation für Österreich verschärft sich: Aus diesen Gründen wollte DL den Anschluss Österreichs: 12. Februar 1938 Treffen Schuschnigg und Hitler: 20. Februar 1938 Hitler fordert das Selbstbestimmungsrecht der Völker ein: 24. Februar 1938 Kurt Schuschniggs Rede im österreichischen Bundestag - 18 - 09. März 1938 Schuschniggs Rede in Innsbruck: 11. März 1938 Ultimatum Hitlers und Rücktritt Schuschniggs und Radioansprache: 12. März 1938 Einmarsch deutscher Truppen in Österreich Adolf Hitler trifft in Österreich ein: 13. März 1938 Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich: - 19 - 15: März 1938 Hitlers Rede am Wiener Heldenplatz: Wann gab es die erste „Ostmark-Wochenschau“? 10. April 1938 Volksabstimmung über den Anschluss: - 20 - 3.2. Lösungsvorschläge 30.Jänner 1933 Deutschland: 04.März 1933 Österreich: 1. Mai 1934 Österreich: 25.Juli 1934 Österreich: 11. Juli 1936 Juliabkommen: Ständestaat macht sich in diesem Abkommen von DL abhängig: DL hob die Tausend-Mark-Sperre auf und versprach, sich nicht in die inneren Angelegenheiten Österreichs einzumischen; der Ständestaat musste im Gegenzug verhaftete Nationalsozialisten amnestieren, seine Außenpolitik an die DLs anzulehnen und 2 Nationalsozialisten (Guido Schmidt und Edmund Glaise-Horstenau) mussten in die Regierung aufgenommen werden 1937 Die Situation für Österreich verschärft sich: DL will Österreich annektieren DL als treibende Kraft in diesem Konflikt Österreich nur reagierender Teil Vaterländische Front wird für Nationalsozialisten geöffnet Volkspolitische Referate werden Sammelbecken der illegalen Nationalsozialisten Genaueres dazu siehe auch Hoßbach-Protokoll von 1937, online unter: http://www.ns-archiv.de/krieg/1937/hossbach/ Aus diesen Gründen wollte DL den Anschluss Österreichs: * Deutsche Gold- und Devisenreserven waren aufgrund der massiven Aufrüstung nahezu erschöpft Rohstoffversorgung war dadurch gefährdet * Akuter Arbeitskräftemangel in DL (Autobahnbau, Bau des Westwalls) * Österreichischen Währungsreserven, Rohstoffe und hohe Arbeitslosenrate machte es für DL interessant - 21 - 12. Februar 1938 Treffen Schuschnigg und Hitler: Schwer belastete Beziehungen sollten besprochen werden durch Vermittlung des deutschen Botschafters von Papen Schuschnigg reist zu Hitler ( Obersalzberg) Hitler setzt Schuschnigg mit militärischen Drohungen massiv unter Druck Schuschnigg lenkt ein unterzeichnet Dokument in dem unter anderem der NSDAP die freie Betätigung erlaubt wird und durch eine Regierungsumbildung Arthur Seys-Inquart zum Innenminister ernannt wird 20. Februar 1938 Hitler fordert das Selbstbestimmungsrecht der Völker ein: Hitler fordert es auch für die Deutschen in Österreich und in der Tschechoslowakei konnte als Drohung für die beiden Staaten verstanden werden Rede wurde auch vom österreichischen Rundfunk übertragen während dieser Radioübertragung schmücken sich bereits einige österreichische Ortschaften mit Hakenkreuzfahnen 24. Februar 1938 Kurt Schuschniggs Rede im österreichischen Bundestag Stellt in dieser kämpferisch gehaltenen Rede fest, dass „Österreich Österreich bleiben muss“ – „Bis in den Tod Rot-Weiss-Rot“ Mit dieser Rede mobilisierte Schuschnigg den Österreichpatriotismus weiter Bevölkerungsteile: auch KommunistInnen und SozialistInnen bieten Unterstützung an, auf dieses Angebot gehen die Austrofaschisten aber viel zu spät ein. 09. März 1938 Schuschniggs Rede in Innsbruck: Kündigt für den 12. März eine Volksbefragung für ein „freies und deutsches, unabhängiges und soziales, christliches und einiges Österreich“ an Wahlalter wurde auf 24 Jahre hinaufgesetzt um der jungen Anhängerschaft der Nationalsozialisten keine Stimmmöglichkeit zu geben 11. März 1938 Ultimatum Hitlers und Rücktritt Schuschniggs und Radioansprache Hitler fordert Absetzung bzw. Verschiebung der Volksbefragung Schuschnigg stimmt zu daraufhin fordert DL den Rücktritt Schuschniggs Rücktritt erfolgte am frühen Abend und wurde im österreichischen Rundfunk bekanntgegeben Österreich sucht Hilfe bei Großbritannien, Frankreich und Italien da war aber keine Hilfe zu erwarten (u.a. aufgrund der Fehler, die der Ständestaat in seiner Geschichte begangen hatte…) Via Radio teilt Schuschnigg den Österreichern mit „dass wir der Gewalt weichen!“ Seys-Inquart wird als Schuschniggs Nachfolger eingesetzt (mit Verzögerungen wegen der Ablehnung durch Bundespräsident Miklas) 12. März 1938 Einmarsch deutscher Truppen in Österreich - 22 - Fingiertes Hilfeersuchen der neuen Regierung an Berlin bot Vorwand für Einmarsch der dt. Truppen In der Nacht zum 12. März begann Verhaftungswelle gegen bekannte Gegner des Nationalsozialismus, Ständestaatfunktionäre und Juden erste Kundgebungen der Nationalsozialisten Österreichischen Polizei mit Hakenkreuzarmbinden im Dienst Am Morgen: Heinrich Himmler landet in Wien und koordiniert die Unterstellung der österreichischen Polizei unter deutsche Oberhoheit Adolf Hitler trifft in Österreich ein: am Abend: Adolf Hitler trifft in Linz ein: Der überwältigende Empfang durch die österreichische Bevölkerung veranlasst ihn zur sofortigen Durchführung des Anschlusses, statt der geplanten langsamen Übergangsphase. 13. März 1938 Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich: wird in Berlin und Wien bekanntgegeben Hitler wird in Wien von jubelnden Menschenmassen empfangen 15. März 1938 Hitlers Rede am Wiener Heldenplatz: Verkündet den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich – Heldenplatz! der „Anschluss“ sollte durch eine reichsweite Volksabstimmung am 10.April sanktioniert werden Wann gab es die erste „Ostmark-Wochenschau“? Die vormalige Propagandainstrument des Ständestaates, die Wochenschau „Österreich in Bild und Ton“ (ÖBUT) berichtet schon in der ersten Woche nach dem Anschluss unter dem neuen Namen „OSTMARKWOCHENSCHAU“ ganz im Stile der NS-Propaganda von den Geschehnissen in Österreich Bilder, die noch vor dem „Anschluss“ aufgenommen wurden, wurden nun eingesetzt um den Ständestaat zu diffamieren. Die Inhalte der WS wurden geändert 10. April 1938 Volksabstimmung über den Anschluss: Extremer propagandistischer Aufwand wurde betrieben; Abstimmung selbst: manipulativ gestalteter Stimmzettel, Einschüchterung, Missachtung des Wahlgeheimnisses etc. Offizielles Ergebnis: 99,6 % der Wahlberechtigten stimmten für den Anschluss! - 23 - 3.3. Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung zur „Chronologie des Anschlusses 1938“ Materialien: DVD „1938 – Kommentierte Filmdokumente zum Anschlussjahr“: Einführungsfilm (Minuten 00:00 – 11:00) Arbeitsblatt zur Chronologie des „Anschlusses“ 1938 (Kapitel 2.1. – Kopiervorlage) Für die Arbeit mit dieser Filmsequenz und dem Arbeitsblatt bietet sich die Gestaltung einer Doppelstunde an. Ziel des Arbeitsauftrages ist die Erarbeitung der historischen Sachkenntnis zu den Ereignissen rund um den „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland 1938. Aufgabenstellung Min Arbeitsform 20 L-S-Gespräch Besprechung des Arbeitsblattes und des Arbeitsauftrages 5 L-S-Gespräch 1. Sichtung der Filmsequenz (11 Minuten) im Plenum – S. machen sich erste Notizen 12 Einzelarbeit 2. Sichtung der Filmsequenz (11 Minuten) im Plenum – Notizen am Arbeitsblatt 12 Einzelarbeit Fertigstellung der Einträge am Arbeitsblatt 15 Einzelarbeit Material Anmerkung 2 UNTERRICHTSEINHEITEN 1. 2. 3. 4. 5. Wiederholung von bereits bekannten Inhalten zum „Ständestaat“ sowie zum Aufstieg Hitlers und der NSDAP in Deutschland - 24 - Arbeitsblatt „Chronologie des Anschlusses 1938“ Video Arbeitsblatt „Chronologie des Anschlusses 1938“ Video Arbeitsblatt „Chronologie des Anschlusses 1938“ Arbeitsblatt „Chronologie des Anschlusses 1938“ Schulbuch, Mitschrift, Internet Aktivieren von bereits bekannten Inhalten Austrofaschismus, Ständestaat, Aufstieg der NSDAP, Machtergreifung Hitlers in Deutschland L. und S. sichten das Arbeitsblatt und besprechen die nachfolgenden Arbeitsschritte S. versuchen schon bei der ersten Sichtung Notizen am Arbeitsblatt zu machen S. ergänzen ihre Notizen am Arbeitsblatt S. stellen ihre Einträge am AB in Einzelarbeit fertig, für die ersten 4 Daten können das Schulbuch, die Mitschriften oder (wenn verfügbar) das Internet herangezogen werden 6. 7. Ergänzungen und Vergleich der Ergebnisse in Partnerarbeit – Klärung offener Fragen am Arbeitsblatt im Tandem Besprechung der Ergebnisse im Plenum 20 Partnerarbeit 15 Plenum: L-S-S - 25 - Arbeitsblatt „Chronologie des Anschlusses 1938“ Schulbuch, Mitschrift, Internet Klärung der Ergebnisse und Ergänzungen durch den Lehrer/ die Lehrerin 4. Analyse der „Ostmark-Wochenschau“ 12/1938 4.1. Beobachtungsraster zur Filmanalyse im Unterricht (Kopiervorlage) Zeit (min.) Bilder: Was wird gezeigt? Ton: Was hört man (außer Sprecherkommentar?) Sprecherkommentar (Text) 00:00 – 02:00 - 21 - Besonderheiten, Auffälligkeiten 02:00 – 03:00 02:00 – 03:00 03:00 – 04:00 - 22 - 04:00 – 07:00 - 23 - 07:00 – 08:00 08:00 – 09:00 - 24 - 09:00 – 10:00 10:00 – 11:00 - 25 - 4.2. Arbeitsfragen zur Filmanalyse32 der „Ostmark-Wochenschau“ 12/1938 (Kopiervorlage) 1. Zielt dieser Film / diese Wochenschau-Ausgabe eher auf Information, auf Unterhaltung oder etwas anderes ab? Beschreibe deinen Eindruck! 2. Beschreibe die Sprechweise des Kommentators: Ist sie um Objektivität bemüht? Wird eher nüchtern und sachlich berichtet, oder bezieht der Sprecher Stellung, indem Wertungen vorgenommen werden (moralisch, politisch)? Welches Vokabular verwendet der Sprecher – eher nüchtern, sachlich oder eher emotional / reißerisch? Wie ist der Tonfall des Sprechers? 3. Welche Bilder werden gezeigt? Welche Funktion haben die Bilder deiner Meinung nach? 4. Veranschaulichen sie nur das Gesagte oder enthalten sie selbst Information? Werden die Bilder durch den Sprecherkommentar in eine bestimmte Richtung interpretiert? Was ist neben dem Sprecherkommentar noch zu hören? Welche Funktion hat der Einsatz der Geräusche und Musik in diesem Filmbeitrag? 5. Will dieser Film von etwas überzeugen, einer Meinung zum Durchbruch verhelfen? Hat er eine „Message“? Mit welchen Mitteln wird diese transportiert? 6. Wer war der Auftraggeber dieses Beitrages? Welches Interesse des Auftraggebers könnte hinter der Gestaltung dieses Films stecken? 32 Fragen angelehnt an Heinrich Ammerer: Analyse von Nachrichtensendungen und Nachrichtenbeiträgen im Unterricht; online unter: http://www.demokratiezentrum.org/fileadmin/media/pdf/nachrichtensendung_infoblatt.pdf und Reinhard Krammer: Der politische Film im Unterricht: Analyse, Interpretation, Diskussion; online unter: http://www.politischebildung.com/pdfs/29_film.pdf - 26 - 4.3. Lösungen zum Beobachtungsraster Zeit Bilder: Was wird gezeigt? (Minute) 00:00 – 02:00 Ton: Was hört man Sprecherkommentar (Text) (außer Sprecherkommentar)? Besonderheiten, Auffälligkeiten Anfangszeichen der „OstmarkWochenschau“ Die Ostmark kehrt heim ins Reich Musik – Tusch Individuell Straßenszenen aus Graz, sich formierender Aufmarsch, berittene Polizei Flugzeug Originalton in dem „Adolf Hitler“ und „Sieg-Heil-Rufe“ zu hören sind – Jubelgeschrei Mit aufgepflanzten Bajonetten müssen die Menschenmassen in den Straßen der österreichischen Städte – hier zum Beispiel in Graz – zurückgehalten werden, die immer wieder ihre Erbitterung gegen die versuchte Abstimmung und ihre unerbittliche Treue zu Führer und Reich zum Ausdruck bringen. Mit Hakenkreuzfahnen beflaggter Uhrturm, Menschenauflauf, Hitlergruß, Fahrt eines SS-Führers durch Graz (Walter Oberhaidacher) Originalton in dem „Adolf Hitler“ und „Sieg-Heil-Rufe“ zu hören sind – Jubelgeschrei Graz 24 Stunden später: Der Rücktritt der österreichischen Regierung löst grenzenlosen Jubel aus. In allen Städten, in den kleinsten Gemeinden ist das Volk auf den Beinen. Österreich ist frei – Österreich ist nationalsozialistisch. Österreich ist wieder die Ostmark des Reiches. In Kolonnen ziehen SA und SS aus allen umliegenden Gemeinden nach Linz. teilweise Marschmusik 02:00 – 03:00 Marschierende Gruppen mit Hakenkreuzfahnen auf der Landstraße Marschmusik, Blasmusik - 27 - Individuell 02:00 – 03:00 03:00 – 04:00 04:00 – 07:00 07:00 – 08:00 Hauptplatz in Linz, Menschenmassen, Hakenkreuze, Hitlergruß, einmarschierende Hitlerjugend, Plakate (z.B. Oberösterreich ist nationalsozialistisch) Wien: kurz wird die Hakenkreuzfahne auf Rathaus und Parlament eingeblendet Jubelnde Menschenmassen, Hitlergruß Abmontieren der Tafel mit dem Kruckenkreuz, Beifall der Bevölkerung, Hitlerbild, Hitlergruß Seys-Inquart und Jury (in Zivil) zeigen sich der jubelnden Menschenmenge Marschmusik Bilder vom Fackelzug (bei Nacht), Motorräder, Fahrräder, Autos, jubelnde Menschenmengen, marschierende Formationen, Hakenkreuzfahnen, Hitlergruß Einzug der SA und der SS, Menschenmassen am Straßenrand (müssen zurückgedrängt werden) Originalton, Jubelschreie (Sieg Heil, Hitler) Polizist, der die Menge abschreitet Marschmusik Originalton mit Jubelgeschrei Marschmusik Originalton, Jubelschreie (Führer, Adolf Hitler, Sieg Heil) Originalton, Jubelschreie Originalton – Jubelgeschrei (Sieg Heil) Wien: Nach Beseitigung des unerhörten Druckes der letzten Tage zeigt sich in spontanen Kundgebungen eindeutig das klare Bekenntnis des deutsch-österreichischen Volkes. Die verhassten Zeichen des Systems, dass seit dem Jahre 1933 das Land vergewaltigte sind vernichtet. Individuell Dr. Seys-Inquart, der durch das Vertrauen des Führers auch das Vertrauen des ganzen deutschen Volkes genießt; ihm zur Seite Dr. Jury. Individuell Individuell Ein imposanter Fackelzug bewegt sich in endlosen Kolonnen über den Ring. Aus der Umgebung Wiens rücken die SS und die SA in die Stadt ein. Auch er ist zufrieden! - 28 - individuell 08:00 – 09:00 09:00 – 10:00 10:00 – 11:00 Bilder vom Einrücken deutscher Truppen, Menschenmengen am Straßenrand, Hakenkreuzfahnen Marschmusik Deutsche Truppen marschieren in Salzburg ein! Grenzübertritt Hitlers im offenen Wagen, wartende und jubelnde Menschen, Hitlergruß Originalton mit HitlerGeschrei Jubelnde Menschenmassen in Wien (Parlament), Hakenkreuzfahnen (auf Oper) Originalton mit Sieg-HeilRufen Alle diese bewegenden Ereignisse sollten aber noch überboten werden. Der Führer – unser Führer – betritt als Triumphator den Boden seiner Heimat! Der Jubel in Wien kennt keine Grenzen! Fahrt Hitlers in Wien im offenen Wagen, begleitet von Autokolonnen Originalton mit Jubelgeschrei Sieg-Heil-Rufen Hitler auf der Straße (Begrüßung), Hakenkreuz wird eingeblendet Schlusszeichen der Wochenschau = Hakenkreuz Marschmusik nochmals ein setzt Individuell Individuell Individuell Weiterführende Informationen, hilfreiche Links zur Arbeit mit Filmen im Unterricht: Heinrich Ammerer: Analyse von Nachrichtensendungen und Nachrichtenbeiträgen im Unterricht; online unter: http://www.demokratiezentrum.org/fileadmin/media/pdf/nachrichtensendung_infoblatt.pdf (zuletzt aufgerufen im Februar 2015) Reinhard Krammer: Der politische Film im Unterricht: Analyse, Interpretation, Diskussion; online unter: http://www.politischebildung.com/pdfs/29_film.pdf (zuletzt aufgerufen im Februar 2015) - 29 - 4.4. Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung zur „Ostmark-Wochenschau“ 12/1938 Materialien: DVD „1938 – Kommentierte Filmdokumente zum Anschlussjahr“: Kapitel „Der Anschluss“ Allgemein „Ostmark-Wochenschau“ 12/1938 (10: 36 Min.) Beobachtungsraster zur Filmanalyse im Unterricht (Kapitel 3.1. – Kopiervorlage) Arbeitsfragen zur Filmanalyse, zur „Ostmark-Wochenschau“ 12/1938 (Kapitel 3.2. – Kopiervorlage) Die „Ostmark-Wochenschau“ 12/1938 vom 18. März 1938 mit dem Titel „Die Ostmark kehrt heim ins Reich“ liefert – wie bereits erläutert – einen wertvollen Bestand an historischen Bilddokumenten zum „Anschluss“ Österreichs. Unter Bezugnahme auf die Richtlinien zur Kompetenzorientierten Reifeprüfung für das Fach Geschichte und Sozialkunde/ Politische Bildung33 kann dieses historische Quellematerial als wertvolle Arbeitsgrundlage im kompetenzorientierten Geschichtsunterricht herangezogen werden. Die SchülerInnen können anhand des Films, des vorgeschlagenen Beobachtungsrasters und der Arbeitsfragen ihre historische Methodenkompetenz schulen und insbesondere Einblicke in die propagandistischen Möglichkeiten von Filmgestaltung erlangen. Hinsichtlich der Vorschläge für die Themenpools der Neuen Mündlichen Reifeprüfung finden sich Bezüge sowohl zu Baukasten 1 (aspekt – und konzeptorientiert; 13. und 20.) als auch zu Baukasten 2 (methoden- und gattungsorientiert; 1. und 13.)34. Für die Arbeit im Unterricht ist natürlich insbesondere zu berücksichtigen, inwieweit die SchülerInnen in der Filmanalyse und Beobachtung von filmgestalterischen Aspekten geübt sind. Zur Hilfestellung wurde der Beobachtungsraster zeitlich vorstrukturiert. Die SchülerInnen sollen genau beobachten und notieren was gezeigt wird, was zu hören ist und wie der Sprechertext gestaltet ist. Die Gestaltung des Unterrichts wird dabei auch von den technischen Möglichkeiten der Schule bzw. des Klassenraums abhängen. So wird es für die Planung einen Unterschied machen, ob der Film im Plenum (über einen Beamer) gesichtet werden muss, oder ob die SchülerInnen einzeln Zugang zum Medium haben. In jedem Fall muss bedacht werden, dass die SchülerInnen ausreichend Zeit zur Verfügung haben, die Einträge am Beobachtungsraster auszufüllen: die Wochenschau soll in jedem Fall mehrmals angesehen werden. Als Hilfestellung zum Ausfüllen des Beobachtungsrasters ist im Falle einer Sichtung im Plenum auch zu empfehlen, dass der/die Unterrichtende den Film mehrmals unterbricht – idealerweise zeitlich entsprechend der Zeiteinteilung am Beobachtungsraster. Dies ermöglicht auch ungeübteren SchülerInnen die Erledigung des Arbeitsauftrages. 33 BMBF: Die kompetenzorientierte Reifeprüfung – Geschichte und Sozialkunde, Politische Bildung – Richtlinien und Beispiele für Themenpool und Prüfungsaufgaben; siehe online unter: http://www.BMBF.gv.at/medienpool/21067/reifepruefung_ahs_lfgsk.pdf (aufgerufen im August 2012), S. 22 34 Siehe 31, S. 24 und S. 25 - 30 - Für die Analysearbeit an dieser Wochenschau sollten daher auf jeden Fall drei Unterrichtseinheiten zur Verfügung stehen. Insbesondere die Notizen zum Sprechertext können ein mehrmaliges Abspielen der jeweiligen Sequenz erforderlich machen. Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung mit Sichtung im Plenum: Aufgabenstellung Mi n Arbeitsform Material Anmerkung Besprechung des Beobachtungsrasters für die Notizen und der Vorgehensweise beim Ausfüllen 1. Sichtung: gesamte „Ostmark-Wochenschau“ 12/1938 einmal ansehen 5 L-Vortrag Beobachtungsraster zur Filmanalyse WS 12/1938 S. sollen wissen, dass sie ausreichend Zeit zur Verfügung haben, die Einträge auszufüllen 11 Einzelarbeit Video 2. Sichtung: OSTMARK – WS ansehen, Pausen entsprechend der vorgegebenen Zeitraster – Bilder und Geräusche 3. Sichtung der Filmsequenz – Sprechertext und Gestaltung des Kommentars 24 Einzelarbeit Video Beobachtungsraster 30 Einzelarbeit Video Beobachtungsraster 5. 4. Sichtung der Filmsequenz wenn erforderlich 15 Einzelarbeit 6. Gruppenarbeit: Ergänzungen am Beobachtungsraster, Klärung offener Fragen und Bearbeitung der Arbeitsfragen zur Filmanalyse in der Gruppe 30 Gruppenarbeit – Zufallsgruppen Video Beobachtungsraster Beobachtungsraster Arbeitsfragen zur Filmanalyse S. sollten bei der ersten Sichtung noch keine Notizen machen, sondern insbesondere auf ihren ersten Eindruck achten S. sollen sich bei dieser Sichtung insbesondere auf die Rubriken Bilder und Ton, Geräusche konzentrieren S. sollen sich bei dieser Sichtung insbesondere auf den Sprechertext und die Besonderheiten des Kommentars konzentrieren – unter Umständen ist das wiederholte Abspielen einer Textsequenz erforderlich! Wenn erforderlich gesamten WS-Beitrag nochmals abspielen S. ergänzen ihre Einträge und diskutieren die Arbeitsfragen in der Gruppe 3 UNTERRICHTSEINHEITEN 1. 2. 3. 4. - 31 - 7. Besprechung der Ergebnisse im Plenum 20 Plenum: L-S-S Klärung der Ergebnisse und Ergänzungen durch den Lehrer/ die Lehrerin Bei der Besprechung im Plenum könnten auch folgende Aspekte diskutiert werden: Hat es unterschiedliche Wahrnehmungen zur Wirkung und zum Inhalt des Films in den Gruppen gegeben? Wie könnte diese Wochenschau vom Publikum 1938 aufgenommen worden sein? Wie könnte ein Kinobesucher/ eine Kinobesucherin 1938 diesen Film beurteilt haben? Hinweis für die vertiefende Arbeit zum Thema „Wochenschau“ im Unterricht über die Plattform Bildungsmedien.tv: Über die Plattform www.bildungsmedien.tv sind auch Wochenschau-Beiträge aus der 1 Republik und 2. Republik verfügbar (Rubrik Geschichte und Gesellschaft). Ein Vergleich mit diesen Beiträgen hinsichtlich der gestalterischen Elemente kann den SchülerInnen einen vertiefenden Einblick in die Gestaltung von Wochenschauberichten bieten. Aus urheberrechtlichen Gründen ist die Nutzung dieses Services nur für Schulen, Schulbibliotheken und Erwachsenenbildungseinrichtungen in Österreich möglich. - 32 - 5. Vorschläge für die Unterrichtsarbeit mit einzelnen WSBeiträgen Die auf der DVD „1938 – Kommentierte Filmdokumente zum Anschlussjahr“ 35 zur Verfügung stehenden Wochenschaubeiträge bieten sich für die Planung von arbeitsteiligen Gruppenarbeiten im Unterricht an. Den Gruppen (4 Personen) werden unterschiedliche WS-Beiträge (1 Beitrag pro Gruppe) zugewiesen, die in der Gruppenarbeit auf die inhaltliche Aussage, die propagandistische Absicht und die Besonderheiten der Darstellung und Gestaltung genauer untersucht werden sollen. Weiters sollen von den SchülerInnen Recherchen zu den in den Beiträgen angesprochenen Inhalten, Ereignissen oder Personen durchgeführt werden. In den Gruppen werden einerseits Kurzpräsentationen über die Analyseergebnisse des WS-Beitrags vorbereitet als auch zusammenfassende Handouts zu den Rechercheergebnissen für die MitschülerInnen erstellt. Für die plenare Präsentation bietet es sich an, dass die präsentierende Gruppe (GruppensprecherInnen) zunächst den Wochenschaubeitrag den anderen SchülerInnen der Klasse vorspielt und danach gleich eine kurze Diskussion mit den MitschülerInnen durchführt (Rückmeldungen nach der ersten Sichtung zu Inhalten, Besonderheiten, Wirkung). Danach werden die Analyseergebnisse der jeweiligen Gruppe vorgestellt, die dann in eine weitere Diskussion in der Klasse führen können. Dabei können SchülerInnen erkennen, dass Beiträge von den RezipientInnen durchaus auch unterschiedlich aufgenommen werden, und dass bestimmte Aspekte erst bei einer genaueren Analyse wahrgenommen werden. Je nach Geübtheit der SchülerInnen hinsichtlich Filmanalyse, Recherchearbeit und Erstellung von Informationstexten und Präsentationen sollten für diesen Arbeitsauftrag auf jeden Fall 3 Unterrichtseinheiten zur Verfügung stehen. Weiters müssen die technischen Gegebenheiten dahingehend gesichert sein, dass zumindest jede Gruppe Zugang zu den Beiträgen der „Ostmark-Wochenschau“ auf bildungsmedien.tv hat. Zur Analyse bieten sich folgende Beiträge an: Nach der Rückkehr des Führers aus der Ostmark (01:50) Der Führer in der Hauptstadt der Grünen Steiermark (02:57) Im befreiten Innsbruck (01:13) Im befreiten Kärnten (01:03) Niederdonau: NS-Junglehrerinnenlager in Hubertendorf (01:25) Steiermark: Vollbetrieb in Eisenerz (01:23) Wien: Einsatz des „Hilfszugs Bayern“ (01:10) Werbemarsch der Salzburger Hitlerjugend (01:03) Niederösterreich: Die Vaterheimat des Führers (01:29) Wien: Heldenehrung (02:14) Wöllersdorf in Flammen (02:10) Wahltag in Österreich (02:50) Wahlwerbefilm zur Volksabstimmung am 10.April 1938 (02:10) – KEIN WS-BEITRAG!!! 35 „Ostmark-Wochenschau“-Beiträge der DVD „1938 – Kommentierte Filmdokumente zum Anschlussjahr“ – Filmarchiv Austria 2008 - 33 - 5.1 Arbeitsaufträge für Gruppen zur Analyse eines „OstmarkWochenschau“-Beitrags (Kopiervorlage) 1. Schaut euch den Beitrag der „Ostmark-Wochenschau“ mit dem Titel ______________________________________________________________ (mehrmals) genau an und analysiert den Beitrag anhand der folgenden Fragen: Fasst die Aussage dieses Beitrages in einem Satz zusammen: Welche Sujets werden in diesem Beitrag angesprochen? Was sieht man in diesem Beitrag? Welche Bilder werden gezeigt? Beschreibt möglichst genau! Was hört man in diesem Beitrag? Was hört man im Originalton? Welche Musik wird eingesetzt? Welche Funktion hat sie eurer Meinung nach? Welche Besonderheiten weist der Sprecherkommentar auf? Sprechweise, Tonfall, Vokabular? Werden in dem Beitrag politische oder moralische Urteile gefällt oder Ansichten vertreten? Welche? Gibt es direktes oder indirektes Lob oder Tadel für handelnde Personen? Mit welchen filmischen Mitteln werden positive oder negative Bedeutungen vermittelt (Musik, Redeweise, Sprecher, Montage, Symbole etc.)? 2. Recherchiert zusätzliche Informationen oder andere Quellen zu den im Beitrag genannten Inhalten, Ereignissen oder Personen! 3. Bereitet eine Kurzpräsentation über die Analyseergebnisse zu dem von euch bearbeiteten „Ostmark-Wochenschau“ Beitrag vor! 4. Erarbeitet Handouts für eure MitschülerInnen mit den von euch recherchierten Informationen oder Quellen zu den relevanten Themen / Ereignissen / Personen in diesem Beitrag! - 34 - 6. Weiterführende Informationen, Tipps und hilfreiche Links finden sich auf / unter: 1. Plattform Bildungmedien.tv - www.bildungsmedien.tv (geöffnet im Februar 2015): Rubrik Geschichte und Gesellschaft: Republik Wochenschau 2. Republik Wochenschau Begleitmaterial: Ideologie und Propaganda im österreichischen Ständestaat; erläutert am Beispiel der ÖBUT- Wochenschauen, konkretisiert an einem Wochenschaubeitrag zum 12. Februar 1934 2. Sammlungen Filmarchiv Austria: http://filmarchiv.at/ (geöffnet im Februar 2015): 3. Mediathek der Universitätsbibliothek Salzburg: Österreichische Wochenschauen 1933 – 1981; http://www.uni-graz.at/pdf-mediathek-austria-wochenschau.pdf (geöffnet im Februar 2015): 4. Informationen zur Austria- Wochenschau: Materialien über Demokratiezentrum Wien: http://www.demokratiezentrum.org/index.php?id=1431 (geöffnet im Februar 2015): 5. Die kompetenzorientierte Reifeprüfung – Geschichte und Sozialkunde, Politische Bildung – Richtlinien und Beispiele für Themenpool und Prüfungsaufgaben; BMBF; online unter: http://www.bmukk.gv.at/medienpool/21067/reifepruefung_ahs_lfgsk.pdf (geöffnet im Februar 2015): - 35 - Informationen zur Autorin Dr. Marion Obermüller, Jahrgang 1967, hat an der Universität Wien das Lehramtsstudium für die Fächer Ernährungslehre/ Haushaltsökonomie und Geschichte/Sozialkunde und Politische Bildung absolviert (1992), anschließend in der Studienrichtung Ernährungswissenschaften promoviert (1997). Neben ihrer Unterrichtstätigkeit im AHS-Bereich (bis 2008) absolvierte sie verschiedene Zusatzausbildungen im pädagogischen Bereich und ist selbst in der LehrerInnenfortbildung tätig. Seit 2008 ist sie im Auftrag des BMBF als Mitarbeiterin in verschiedenen EUProjekten tätig. Email: [email protected] Medieninhaber und Herausgeber: BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FRAUEN Medienservice 1014 Wien, Minoritenplatz 5 Tel. 01/53 120-4829, Fax: 01/53 120-4848 E-Mail: [email protected] Ausgearbeitet von: Marion Obermüller Download unter: http://www.bmbf.gv.at/schulen/service/mes/specials.xml Bestellungen: AMEDIA Servicebüro 1140 Wien, Sturzgasse 1a Tel. 01/982 13 22, Fax: 01/982 13 22-311 E-Mail: [email protected] Verlags- und Herstellungsort: Wien
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