Medieninformation Basel, 31. Juli 2015 Von Bildern. Strategien der Aneignung Museum für Gegenwartskunst Basel, 29.08.2015 – 24.01.2016 Kurator: Søren Grammel Eröffnung der Ausstellung: Freitag, 28. August 2015, 18.30 Uhr Begrüssung: Bernhard Mendes Bürgi, Direktor Kunstmuseum Basel Einführung: Søren Grammel, Leiter Museum für Gegenwartskunst und Kurator der Ausstellung John Baldessari, Marcel Broodthaers, Harun Farocki, Andrea Fraser, Nina Könnemann, Louise Lawler, Sherrie Levine, Hilary Lloyd, Michaela Meise, Richard Prince und Cindy Sherman. In der Ausstellung Von Bildern – Strategien der Aneignung sind Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern zu sehen, die sich etwas von anderen Bildern nehmen – sei es aus dem Bereich der Kunst oder der Populärkultur, dem Museum oder den Massenmedien – und das Entnommene zu etwas Neuem weiterverarbeiten. Dabei erzählen sie etwas von den Bildern, derer sie sich bedient haben. Sie schildern aber auch die gesellschaftlichen oder institutionellen Kontexte, aus denen die appropriierten Bilder stammen, und die Bedingungen, unter denen diese produziert, gezeigt und gehandelt werden. Aneignung ist also eine Form der Auseinandersetzung nicht nur mit Bildern, sondern mit Realität überhaupt, weil Realität schon lange, und heute mehr denn je, durch massenmedial verbreitete Bilder vermittelt wird. Technisch gesehen gibt es zahlreiche Möglichkeiten und Verfahren des Aneignens. Dazu gehört zum Beispiel das Abfotografieren bestehender Aufnahmen, wie es bei den frühen «Wieder-Fotografien» von Zeitschriftenwerbungen durch Richard Prince oder von Kunstkatalogbildern durch Sherrie Levine der Fall ist. Dabei geht es nicht um das Kopieren der Vorlagen, sondern um die künstlerische Differenz zum Original. Aneignung bedeutet in diesem Sinne, den in Besitz genommenen Bildern ein eigenes Interesse einzuschreiben. Prince experimentiert zum Beispiel mit Effekten der Verfärbung oder dem Vergrössern spezifischer Bildausschnitte seines Ausgangsmaterials; Levine arbeitet vorrangig mit der Reproduktion oder der Vervielfältigung von Bildern und schafft mit Druck, Rahmung oder der Wahl der Papiersorte zusätzliche Differenzen. Oft gehen Aneignungsprozesse in der zeitgenössischen Kunst auch mit der Übertragung von Bildern von einem Medium auf ein anderes einher: Nina Könnemann filmt ein Filmplakat, das auf diese Weise zum Filmmotiv wird; Marcel Broodthaers fotografiert ein Gemälde ausschnittweise aus wechselnder Distanz und präsentiert die Fotos anschliessend in einer Diaschau; Cindy Sherman inszeniert auf Basis verschiedener filmischer Genres der 1950er- und 1960erJahre eine Reihe fiktiver Filmstills. St. Alban-Graben 8, Postfach CH-4010 Basel [email protected] Tel. +41 61 206 62 62 Fax +41 61 206 62 52 Dir. +41 61 206 62 80 Öffentliche Kunstsammlung Basel Kunstmuseum Basel und Museum für Gegenwartskunst www.kunstmuseumbasel.ch/medien 2 Die Übertragung von Bildern zwischen verschiedenen Medien findet im weiteren Sinne auch statt, wenn Harun Farocki die Herstellung eines Centerfold-Fotos für die Zeitschrift Playboy filmisch dokumentiert; wenn sich Michaela Meise dabei filmt, wie sie nach einer fotografischen Vorlage die Körperhaltungen diverser Skulpturen des französischen Bildhauers Jean-Baptiste Carpeaux mimt; oder wenn John Baldessari Pressefotos aus Zeitungen ausschneidet und Bekannte über den Bedeutungsgehalt der auf diese Weise dekontextualisierten Fotografien spekulieren lässt. Die Ausstellung führt sowohl Werke aus der eigenen Sammlung als auch Leihgaben der Künstlerinnen und Künstler sowie aus Privatbesitz zusammen. Sponsor der Ausstellung ist der Fonds für künstlerische Aktivitäten im Museum für Gegenwartskunst der Emanuel Hoffmann-Stiftung und der Christoph Merian Stiftung. Darüber hinaus ermöglicht der Fonds bis Ende des Jahres für alle Besucherinnen und Besucher den Gratiseintritt in das Museum für Gegenwartskunst. Der Fonds unterstützt seit über zwanzig Jahren regelmässig das Ausstellungsprogramm im Museum für Gegenwartskunst und möchte im Schliessungsjahr des Kunstmuseums mit dieser grosszügigen Geste insbesondere die Bevölkerung von Basel und Region einladen, das Museum am Rhein zu entdecken und vermehrt zu besuchen. Die Ausstellung wird ausserdem unterstützt durch die Volkart Stiftung und die Stiftung für das Kunstmuseum Basel. Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung: Donnerstag, 29. Oktober 2015, 16–20 Uhr Symposium Reconsidering Appropriation Referenten: Julia Gelshorn (Université de Fribourg), Markus Klammer (Universität Basel) Ausstellungsrundgang: Søren Grammel, Podiumsdiskussion: Jens Andermann (Universität Zürich), Referenten In Kooperation mit eikones NFS Bildkritik Dienstag, 17. November 2015, 18.15 Uhr Plagiat oder Neuschöpfung? Die Appropriation Art als kunstrechtliche Paraphrase Vortrag von Dr. iur. Peter Mosimann, Advokat, Präsident der Kunstkommission der Öffentlichen Kunstsammlung Basel 3 Das Kunstmuseum Basel 2015 Der Hauptbau des Kunstmuseums Basel wird saniert sowie an den Neubau angebunden und bleibt bis Mitte April 2016 geschlossen. Von der Schliessung betroffen sind die Ausstellungsräume der Galerie und des Kupferstichkabinetts, der Studienraum des Kupferstichkabinetts sowie die Buchhandlung im Hauptbau. Während der Schliessung des Hauptbaus des Kunstmuseums Basel werden Meisterwerke der Moderne bis Ende Februar 2016 im Museum für Gegenwartskunst in der Ausstellung Cézanne bis Richter – Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel gezeigt. Die Alten Meister aus dem Kunstmuseum Basel sind im Museum der Kulturen Basel in der Ausstellung Holbein. Cranach. Grünewald – Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel zu bewundern. Kunstwerke der Emanuel Hoffmann-Stiftung werden bis zum 31. Januar 2016 im Schaulager in der Ausstellung FUTURE PRESENT – Emanuel Hoffmann-Stiftung – Zeitgenössische Kunst von der Klassischen Moderne bis heute präsentiert. Medienkontakt Michael Mathis, Kunstmuseum Basel, Tel. +41 61 206 62 80, [email protected] Medienkonferenz Freitag, 28. August 2015 um 11 Uhr im Museum für Gegenwartskunst (Einladung anbei oder unter www.kunstmuseumbasel.ch/medien). Ausstellungseröffnung mit Besichtigung Freitag, 28. August 2015 um 18.30 Uhr im Museum für Gegenwartskunst. Nach einer Begrüssung durch Bernhard Mendes Bürgi, Direktor des Kunstmuseums Basel, führt Søren Grammel, Leiter des Museums für Gegenwartskunst, in die Ausstellung ein. Der Anlass ist öffentlich, der Eintritt frei. Bildmaterial und Medieninformationen www.kunstmuseumbasel.ch/medien Publikation Zur Ausstellung erscheint eine kostenlose Publikation der Serie Manual, die Besucherinnen und Besucher im Museum für Gegenwartskunst beziehen können. Die Publikation steht auch als PDF zum Download unter dem oben angegebenen Link zur Verfügung. 4 Museum für Gegenwartskunst mit Emanuel Hoffmann-Stiftung St. Alban-Rheinweg 60, 4010 Basel, Tel. 061 206 62 62, Fax 061 206 62 53 Führungen: Tel. 061 206 63 00, Sonderveranstaltungen: Tel. 061 206 62 56 www.kunstmuseumbasel.ch/mgk Di–So 10–18 Uhr (ab 2016: Di–So 11–18 Uhr), Mo geschlossen Freier Eintritt ermöglicht durch den Fonds für künstlerische Aktivitäten im Museum für Gegenwartskunst der Emanuel Hoffmann-Stiftung und der Christoph Merian Stiftung. Buchhandlung/Shop Museum für Gegenwartskunst St. Alban-Rheinweg 60, CH-4010 Basel, Tel. 061 206 63 50, Fax 061 272 80 62 [email protected] www.kunstmuseumbasel.ch/shop Di–So 10–18 Uhr, Mo geschlossen
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