Qual der Wahl

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Rundballenpressen – ein sehr innovatives Segment
Qual der Wahl
Selten gab es so viele Neuentwicklungen bei Rundballenpressen wie
in den vergangenen knapp zwei
Jahren. Außerdem steigen verstärkt neue Hersteller in dieses lukrative Produktsegment ein.
Für viele Landwirtschaftsbetriebe
ist die Rundballenpresse nach wie
vor das Mittel der Wahl, wenn es um
die Bergung von Heu, Stroh und
Grassilagen von kleinen Teilflächen
und späten Schnitten mit geringem
Aufwuchs geht. So zeigte sich der
deutsche Markt mit einem Volumen
von jährlich rund 1.800 bis 1.900 verkauften Einheiten über die vergangenen Jahre auch sehr stabil. Diese
Stärke dürfte, abgesehen von kleinen, konjunkturell bedingten Ausreißern, auch weiter anhalten. Denn
gerade jetzt kommen zahlreiche Innovationen in diesen Gerätesektor
wie erstmals praxistaugliche Presssysteme zum kontinuierlichen Arbeiten ohne Standzeiten für Wickeln
und Ballenauswurf. Dazu steigen
neue Hersteller in den Markt ein, wie
beispielsweise Göweil und auch erstmals mit einer eigenen Entwicklung
nach Jahren des Vertriebs von Gallignani-Pressen unter eigener Flag- Fortschritt: Um die Standzeiten zu verringern, bieten immer mehr Hersteller Rundballenpressen mit kontinuierlicher
ge. Ob sich eines Tages auch Agco Arbeitsweise an, also ohne Standzeiten.
Fotos: Matthias Mumme
dazugesellt, wird die nähere Zuselbst Lösungen an. Manchmal
kunft zeigen.
Variabel arbeitende Presskam- den (zum Beispiel an abgeschattehilft aber auch das eigenständige mern bestehen aus Gummiriemen, ten Waldrändern) zum Einsatz. An
Aufschweißen von Stegen auf die Stabketten oder Stabgurten. Der Ballendurchmessern können heute
Drei Systeme
Antriebswalze.
Ballen wird hier nahezu von Be- bis knapp über 2,0 m realisiert werzur Auswahl
Simultan zum Dichteverlauf von ginn an über die Presselemente ge- den. Zur Veranschaulichung: In eiGrundsätzlich hat man als Kunde außen nach innen ist der Drehleis- formt und verdichtet, weshalb die nem Strohballen dieser Größe stedie Wahl zwischen drei Presssyste- tungsbedarf zu Beginn der Kam- Ballen von außen nach innen eine cken beispielsweise rund 150 %
men: Festkammer, variable Kam- merfüllung sehr gering, und steigt eher gleichmäßige Dichtevertei- mehr Gewicht als in einem 1,30 m
mer und semivariable Kammer. bis zum fertig gepressten Ballen lung aufweisen. Dementsprechend messenden Ballen. Das Handling
Festkammerpressen füllen die kontinuierlich an. Die Kammern steigt der Drehleistungsbedarf bis dieser Großballen darf angesichts
Presskammer zunächst mit locke- bestehen je nach Hersteller aus zum Abbinden des Ballens nicht so von Größe und Gewicht aber nicht
rem Material auf, bevor sich der Walzen, Stabketten, Stabgurten stark an wie bei Festkammerpres- unterschätzt werden, sowohl was
Ballen ab einem bestimmten Be- oder einer Kombination aus Wal- sen. Auch die maximale abgefor- das Auf- und Abladen mit Frontfüllstadium anfängt zu drehen. Die zen und Stabketten. Weil relativ derte Drehleistung liegt deutlich oder Teleskoplader betrifft als auch
den Transport, die Ballenstabilität
Verdichtung erfolgt dann von au- wenige bewegliche Teile und we- unter der Festkammerpresse.
Um bei feuchtem Erntegut eine und die Kippsicherheit.
ßen nach innen, weshalb die Ballen nig Hydraulik verbaut sind, gelten
Als dritte Kammervariante bietet
in der Regel eine feste Außen- Festkammerpressen als ziemlich ro- bessere Nachtrocknung zu ermöglischicht und einen weicheren Kern bust. Dadurch werden sie schwer- chen oder zu harte Ballenkerne zu Krone als einziger Hersteller die seaufweisen. Dies kann bei zu gerin- punktmäßig zur Ballensilagege- verhindern (Stichwort Futtermisch- mivariable Presskammer an. Sie arger Verdichtung, beispielsweise winnung eingesetzt, denn Ballen- wagen), lässt sich der Pressdruck im beitet mit Stabgurten und vom Balaufgrund zu hoher Trockenmas- gewichte von mehr als 1.000 kg bei Kern reduzieren. Dies erfolgt bei ei- lenaufbau (von außen nach innen
se(TM)-Gehalte oder einer schlech- niedrigen TM-Gehalten verlangen nigen Herstellern über einen me- verdichtend) nach dem Festkamten Schnittqualität, zu Schimmel- nach einer hohen Stabilität und chanischen Eingriff in die Schwinge. merprinzip. Jedoch lässt sich der
bildung im Ballenkern führen. Wei- Dauerhaltbarkeit. Aufgrund ihrer Bei anderen kann der Pressdruck Ballendurchmesser per Steckbolzen
terer Nachteil: Bei trockenem, glat- einfachen Bauweise sind Festkam- stufenlos in bis zu drei Bereichen in einem Bereich von 1,25 bis 1,50 m
tem Stroh kann es besonders bei merpressen zudem preiswerter in des Durchmessers verändert wer- sechsfach verstellen. Vonseiten der
Walzenpressen zu Problemen beim der Anschaffung als Rundballen- den. Diese Weichkerneinstellung Systematik, des Wartungsaufwands
Ballenstart und zu Schlupf zwi- pressen mit variabler Kammer. Die kommt in der Regel beim Heupres- und des Preises nimmt diese Presse
schen Ballen und Walzen kommen. Ballendurchmesser betragen maxi- sen, aber auch durchaus beim Pres- eine Mittelstellung zwischen Festsen von nasseren Grassilageschwa- kammer und variabler Kammer ein.
Hier bieten zum Teil die Hersteller mal 1,55 m.
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Semivariabel: Als einziger Hersteller bietet Krone seit 2007 semivariabel arbei- Kontinuität: Krone hat mit der Ultima eine Nonstop-Kombination im Protende Rundballenpressen an. Sie sollen die Vorteile von Festkammerpressen gramm, die anders als Vicon und Lely (Rundballenpresse) mit einem Pufferkamit einem variablen Ballendurchmesser verbinden.
nal zwischen Rotor und Presskammer arbeitet.
werk verkauft. Nur geringere Stückzahlen laufen noch mit reinem Förderrotor vom Band. Diese Pressen komDer weitaus größte Teil der Rund- men vornehmlich in Heu und Stroh
ballenpressen wird heute mit Schneid- zum Einsatz. Silagen werden durch-
Mit und
ohne Schneidwerk
gängig mit hohem Messereinsatz und
dementsprechend geringen Schnittlängen gepresst. Der Markt bietet
heute Schneidwerke mit 40 bis 85 mm
theoretischer Schnittlänge, wobei das
Schnittergebnis auch von der Geometrie des Schnitts und nicht nur vom
Messerabstand abhängt. Vor allem in
Silagen mit hohem TM-Gehalt lässt ein
kurzer Schnitt höhere Pressdichten zu,
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das heißt es verbleibt weniger Sauerstoff im Ballen. Dementsprechend ist
die Futterqualität besser.
Die Messer sollten einzeln gesichert sein, um Bruch bei Überlastung
zu verhindern. Dazu bieten einige
Hersteller eine zentrale hydraulische
Sicherung des gesamten Messerbalkens an. Damit lassen sich die Messer
bei Verstopfungen aus dem Gutkanal schwenken.
Eine Messergruppenschaltung ist
besonders für Lohnunternehmer interessant, die über den Einsatztag
mehrere Kunden in puncto Schnittqualität zufriedenstellen müssen.
Die Gruppenschaltung erfolgt bei einigen Herstellern mechanisch, bei
anderen bereits hydraulisch per
Knopfdruck – ohne vom Schlepper
absteigen zu müssen.
Breiten Anklang fanden in den ver- Variabel: Ballendurchmesser von 0,60 bis 2 m sind heute mit variablen Rundgangenen
Jahren
hydraulisch ballenpressen möglich.
schwenkbare Messerböden. Auch
diese sind eine komfortable Möglichkeit, um den Gutkanal kurzzeitig zu
vergrößern und so die Verstopfung
zu vermeiden.
Gutfluss
oben und unten
Bei nahezu allen Herstellern wird
das Erntegut unter dem Rotor durch
die Messer geführt. Lediglich die
neuen Mitspieler am Markt, nämlich
Göweil und Pöttinger (mit seiner ersten selbst entwickelten Rundballenpresse) führen den Gutstrom über
den Rotor durch die Messer in die
Presskammer. Dadurch lassen sich
die Messer einfach von der Vorderseite der Maschine auswechseln. Jedoch wird der Übergabeprozess von
der Pick-up auf den in gleicher Dreh- Querdenker: Die Iren von McHale setzen als einziger Hersteller auf einen quer
richtung arbeitenden Rotor (der sich verbauten Wickelring. Die Fusion3 Plus kann optimal mit einer sechsreihigen
bei anderen Herstellern entgegen- Pick-up ausgestattet werden.
gesetzt zur Pick-up dreht) anspruchsvoller. Göweil verbaut daher eine zusätzliche Einzugswalze vor dem
achtreihigen Rotor, um an dieser kritischen Stelle eine Zwangsführung
des Ernteguts einzuleiten.
Pick-up:
Die Qual der Wahl
Wie bei Ladewagen teilt sich
auch bei Rundballenpressen der
Markt zwischen gesteuerten und
ungesteuerten Pick-ups auf. Ungesteuerte Pick-ups sind einfacher
aufgebaut und sollen daher verschleißärmer arbeiten. Gesteuerte
Pick-ups hingegen, so das Argument der Hersteller, geben besonders unter schwierigen Einsatzbedingungen das Erntegut flüssiger
an den Rotor weiter. Beide Systeme
haben ihre Berechtigung.
Die Qualität der Gutaufnahme
wird ebenfalls maßgeblich durch die
Bauart der Pick-up beeinflusst. Neben einer guten Bodenanpassung in
Fahrtrichtung und quer zur Fahrtrichtung entscheiden der Zinkenabstand, die Anzahl an Zinkenreihen
und die Pick-up-Drehzahl über die
Verluste bei der Gutaufnahme.
Rundballenpressen sind heute je
nach Verwendungszweck überwiegend mit vier- oder fünfreihigen
Pick-ups ausgestattet. Einige Hersteller bieten auch sechsreihige Pick-ups
an, die vor allem bei hohen Fahrgeschwindigkeiten und kurzem nassen
Material die Gutaufnahme deutlich
verbessern sollen. Die Zinken sind
bei allen Herstellern geradlinig angeordnet. Bei der Dweil G-1 F125
wurden die äußeren Enden der Zinkenreihen angewinkelt, um eine
bessere Übergabe an die seitlichen
Zuführschnecken zu gewährleisten.
Versetzte Zinkenreihen wie bei einigen Ladewagenherstellern (Kverneland) gibt es bei Rundballenpressen
nicht.
Für eine einwandfreie Gutübergabe großer Schwade sind Rollenniederhalter unerlässlich. Profimaschinen sind dabei heute oft schon mit
einem Doppelrollen-Niederhalter
ausgestattet, der einen noch gleichmäßigeren Gutstrom ermöglichen
soll.
Verkürzte Standzeiten
angestrebt
Die Abbinde- und Ballenauswurfzeiten beeinflussen maßgeblich die
Leistungsfähigkeit (Ballen pro Stunde oder Tonnen pro Stunde) einer
Rundballenpresse. Die Hersteller versuchen, diese unproduktiven Zeiten
mit technischen Lösungen zu verringern. John Deere entwickelte für seine variablen Rundballenpressen der
Serie 900 daher ein Schnellauswurfsystem, das auf eine Heckklappe verzichtet. Stattdessen kommt ein
Schutzvorhang zum Einsatz, der
zum Ballenauswurf hochgefahren
wird. Gleichzeitig öffnen sich beide
Seitenwände leicht, sodass der Ballen leichter aus der Kammer fällt.
Dadurch soll sich die Auswurfzeit
von 10 auf 5 s verringern. Als zusätzlichen Vorteil dieses Systems nennt
der Hersteller den tieferen Schwerpunkt der Presse, was sich in Hanglagen als Vorteil erweisen kann.
Göweil geht einen anderen Weg,
um die Standzeiten zu verringern:
Der Hersteller bietet die erste Doppelbindung an, mit der die AbbindeFestkammer: Solide, einfach aufgebaut und preiswert sind Rundballenpressen zeit halbiert werden soll. Dabei wermit fester Kammer. Neben reinen Walzenpressen sind Stabkettenpressen und den entweder zwei Netzrollen oder
zwei Folienrollen gleichzeitig auf
Maschinen mit beiden Systemen am Markt.
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den Ballenmantel aufgebracht. Zusätzlich verdoppelt sich durch dieses
System das Wechselintervall für die
Rollen. Die Doppelbindung ist optional und kann bei Bedarf auf Einzelbindung umgestellt werden.
Zeitersparnis bei Press-WickelKombinationen bringt auch der
Übergabeprozess von der Kammer
auf den Wickeltisch. Hier haben die
Hersteller unterschiedliche Lösungsansätze, beispielsweise dass der Wickelvorgang bereits startet, bevor
die Heckklappe ganz geschlossen ist.
Dazu kommen Ballenwippen zum
Einsatz, oder der Kammerboden
wird hydraulisch hochgeschwenkt,
um den Ballen zusätzlich zu beschleunigen und auch am Hang eine
sichere Übergabe zu gewährleisten.
Trend zum
Nonstop-Pressen
Der bestimmende Trend der
nächsten Jahre wird jedoch das Nonstop-Pressen sein. Schon lange träu- Aufnahme: Pick-ups gibt es heute mit vier bis sechs Zinkenreihen. Rollenniederhalter sollten zur Standardausrüstung
men die Entwickler davon, auch gehören. Noch besser in großen Schwaden arbeiten Doppelrollen-Niederhalter.
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Rundballen ohne Standzeiten pressen zu können – so wie es Großpackenpressen bei Quaderballen können. Durch den spiralförmigen Aufbau von Rundballen und den Umstand, dass die Wicklung erst einsetzen kann, wenn der Ballen komplett
fertig gepresst wurde, ist das jedoch
schwierig. Das heißt, es müssen „Pufferzonen“ in der Rundballenpresse
eingebaut werden.
Claas setzte hier bereits 1986 mit
der Rolland Rapid 65 Akzente. Die
Presse arbeitete mit einer Vorkammer, die während des Abbindens
und Auswerfens des fertigen Ballens
bereits Material für einen neuen Ballen sammelte. Dadurch musste die
Presse nicht stehen bleiben, was laut
damaligen Aussagen von Claas eine
Leistungssteigerung von nahezu
100 % versprach. Jedoch ließen sich
mit dem System nicht die erforderlichen Pressdichten erzielen.
Auf eine Vorkammer setzt heute
auch Krone bei der Ultima-Press-Wickel-Kombination, wobei das Erntegut durch die Keilform der Vorkammer bereits erheblich vorverdichtet
wird. Die Vorkammer besteht aus
zwei Förderbändern, wobei das obere
fest installiert und das untere beweglich ausgelegt ist. Krone verspricht mit
diesem System eine Leistungssteigerung von rund 50 %. Systembedingt
ist die Ultima für 1,25 bis 1,50 m Ballendurchmesser jedoch sehr groß gebaut und mit gut 10 t Einsatzgewicht
auch vergleichsweise schwer.
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An einer kontinuierlich arbeitenden Rundballenpresse entwickeln
auch die Niederländer von Lely. Prototypen des CB Concept wurden bereits 2014 vorgestellt, wobei die
Praxiserprobungen
noch über die Saison 2015 laufen
werden. Lely setzt
auf ein einfaches
System, bei dem
über die Schwingensteuerung der
Endlosriemen im
vorderen Bereich
der Presse hinter
dem Rotor Platz für
den neuen Ballen
frei wird, während
der fertig gepresste
Ballen noch gewickelt und ausge- Alternative: Immer mehr Hersteller bieten neben Garnworfen wird. Da und Netzbindung optional auch die Folienbindung an.
diese
technische Damit soll die Silagequalität verbessert und das HandUmsetzung kaum ling beim Entsorgen vereinfacht werden.
zusätzliche Komponenten und Bauteile benötigt, ist die kammer werden etwa zwei Drittel
Presse entsprechend leicht und kom- des Ballens aufgebaut, bevor die
Übergabe an die zweite Presskampakt gebaut.
Wiederum einen anderen Weg mer folgt. Diese nutzt an der Vordergeht Kverneland mit seiner FastBa- wand teilweise Walzen der Vorkamle-Kombination. Diese arbeitet mit mer und baut den Ballen vollständig
zwei getrennten, in Reihe geschalte- auf. Nach der Bindung erfolgt die
ten Walzenfestkammern. In der Vor- Übergabe an den Wickeltisch, wobei
Kompakt: Eine kompakte und leichte Press-Wickel-Kombination, die gerne in Hangregionen und auf wenig tragfähigen
Standorten eingesetzt wird.
sich bereits während der Bindung
wieder die Vorkammer füllt. Der
Gutstrom wird entsprechend zwischen Vorkammer und Hauptkammer umgelenkt. Dafür kommen eine
hinter dem Rotor sitzende Zuführwalze und ein hydraulisch geschaltetes Trennblech zum Einsatz, wobei
das Erntegut einmal über die Zuführwalze (zur Vorkammer) und unter der Walze (zur Hauptkammer)
entlanggeführt wird.
Auf Wunsch
auch mit Folie
Bereits seit einiger Zeit sieht man
hier und da Silageballen mit einer
Mantelfolie anstelle des bekannten
Netzes. Die Garnbindung ist bis auf
Nebenerwerb und Hobbylandwirtschaft nahezu verschwunden. Mehrere Hersteller können eine Mantelfolierung bereits zusätzlich zur Netzbindung anbieten, wie beispielsweise Krone, CNH oder McHale. Weitere
Hersteller arbeiten daran, zeitnah
ebenfalls eigene Lösungen für ihre
Kunden anbieten zu können. Die
Mantelfolierung bietet zwei Vorteile. Zum einen soll laut Studien die
Futterqualität verbessert werden,
weil die Luft aus dem Balleninneren
nicht mehr am Mantel entweichen
kann, sondern zu den Stirnflächen
herausgedrückt wird. So sinkt die
Gefahr, das Luft umgekehrt in den
Ballen nachströmt, vor allem beim
Relaxationsprozess (Nachdehnung).
Zusätzlich wiesen Ballen mit Mantelfolie in Tests eine höhere Dichte auf,
was sicher größtenteils an der geringeren Nachdehnung liegt.
Zum Zweiten wird das Handling
nach der Verfütterung der Ballen
vereinfacht, da Netz und Wickelfolie
zum Entsorgen nicht mehr getrennt
werden müssen. Mantelfolie und
Wickelfolie können gemeinsam gesammelt und entsorgt werden.
Nachteilig ist natürlich der etwas
höhere Preis der Folie und der einzukalkulierende Mehrpreis beim
Kauf der Presse. Lohnunternehmer
können diese Mehrkosten aber an
ihre Kunden weitergeben, weil die
Vorteile auf der Hand liegen.
Vor allem für den überbetrieblichen Einsatz werden von den Herstellern zunehmend Wiegevorrichtungen angeboten. Sie ermöglichen
bei hoher Messgenauigkeit die Dokumentation der Gesamtleistung
wie auch der mittleren Ballengewichte.
Matthias Mumme
Deutscher
Landwirtschaftsverlag GmbH
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