Grundrechte im digitalen Raum Autonomie im digitalen Zeitalter

Grundrechte im digitalen Raum
Ein Thema für den Jugendschutz!
Programmbeschreibung
Autonomie im digitalen Zeitalter
Dieser Vortrag legt dar, was Autonomie für den Menschen und seine Lebensführung bedeutet und verknüpft
dies mit Beispielen des digitalen Alltags. Exemplarisch werden die sich überlappenden Aspekte Privatheit und
Algorithmisierung im Mittelpunkt stehen und im Kontext von Autonomie versus Heteronomie diskutiert. Am
Ende soll die Frage beantwortet werden, inwieweit sich Menschen in den westlichen Industriegesellschaften
unter den Bedingungen der Digitalität im Übergangsstadium von einem individuellen zu einem relationalen Selbst
befinden und welche ethischen Implikationen dies haben könnte, etwa mit Blick auf das Streben nach Mündigkeit, die Menschenwürde und die Suche nach einem gelingenden Leben.
Prof. Dr. Oliver Zöllner, Leiter, Institut für Digitale Ethik, Hochschule der Medien Stuttgart
"Brauchen wir ein Werte-Navi? Medienkompetenz und Ethik in der digitalen Welt"
Eine zentrale Frage der Digitalen Ethik ist: Wie sieht ein gelingendes Leben in der digitalen Welt aus? Nukleus
einer wertebezogenen Medienkompetenz ist die Befähigung zu medienethischem Reflektieren und Handeln. Um
ein gelingendes Leben im Netz zu ermöglichen, braucht es aber auch entsprechende Strukturen und die Bereitschaft aller Beteilgten, Verantwortung zu übernehmen. Letztlich brauchen wir einen Konsens darüber, welche
Werte für ein Navigieren in der digitalen Gesellschaft wichtig sind.
Prof. Dr. Petra Grimm, Leiterin, Institut für Digitale Ethik der Hochschule der Medien Stuttgart
Anforderungen an die Netzpolitik.(Arbeitstitel)
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Markus Beckedahl, Journalist, netzpolitik.org, Berlin
Medienkompetenzförderung in der digitalen Gesellschaft (Arbeitstitel)
Medienpädagogik muss sich stärker denn je in einen gesellschaftspolitischen Diskurs einbringen. Schon vor
Snowden zeichnete sich ab, das Bürgerrechte im 21. Jahrhundert ganz stark auch durch digitale Bürgerrechte
geprägt sind. Doch sind diese nach wie vor kaum zu fassen, selbst größte Bürgerrechtsskandale und massive
Eingriffe in unsere Grundrechte bewegen kaum Bürgerinnen und Bürger. Hier muss Medienpädagogik frühzeitig
ansetzen und die Dimensionen erfahr- und begreifbar machen und so digitales Engagement einer mündigen Gesellschaft fördern.
Daniel Seitz, Medienpädagoge, mediale pfade, Berlin
Digitaler Moderationskoffer für die politische (Medien)bildung
Im Workshop wird nach einführender Bestandsaufnahme aktueller Zugänge aus der politischen Bildungspraxis
nach Ansätzen zur Entwicklung eigener Angebote geforscht.
Zwei Jahre nach den Veröffentlichungen von Snowden scheint die politische Bildung - entlang der gesellschaftlichen Reaktionen - nach wie vor gelähmt und kaum interessiert an einem großen Thema unserer Zeit. Der
Workshop möchte nicht bei der Beschreibung dieses (vermeintlichen) Zustands stehen bleiben, sondern konkrete
Ansätze beleuchten und diskutieren und Anregungen für die eigene Praxis mitgeben.
Guido Brombach, Bildungsreferent im DGB Bildungswerk
Daniel Seitz, Medienpädagoge, mediale pfade, Berlin
„Data Run“ – ein Projekt für Schulklassen und Jugendgruppen
Überwachung - ein komplexes und abstraktes Thema. Viele Menschen, egal welchen Alters, verbinden eine
große Ohnmacht oder Gleichgültigkeit damit. Lehrkräfte und Pädagog/-innen finden sich oft in der Rolle der
“erhobenen Zeigefingerpädgogik”, die wenig nachhaltig ist und nicht zu einer intensiven Auseinandersetzung mit
der Thematik führt. medialepfade möchte mit DATA-RUN eine neue Methode in die medienpädagogische Auseinandersetzung einführen und einer breiten Masse zur Verfügung stellen.
Stephanie Pickl, Medienpädagogin, mediale pfade, München
Cryptoparty: E-Mail Verschlüsselung ohne Ballast
(bitte eigenen Laptop mitbringen)
Manche unserer E-Mails enthalten nur Nebensächlichkeiten, in anderen geht es um sensible Daten wie politische Meinungen, religiöse oder philosophische Überzeugungen, Gewerkschaftszugehörigkeit und Gesundheitsoder Finanzfragen. Gerade solche personenbezogener Dinge sollten im Jahr 2 nach Snowden weder unverschlüsselt verschickt noch im Klartext im "Gesendet" Ordner des Mailprogramms liegen. Mails zu verschlüsseln
ist 20 Jahre nach "Erfindung" von Pretty Good Privacy (PGP) keine Wissenschaft mehr. Die Installation
der Software funktioniert problemlos, die Benutzung gelingt auch ohne sich mit kryptographischen Theorien
beschäftigt zu haben. So wird die Privatsphäre geschützt und sichergestellt, dass Mailnachrichten tatsächlich
nur von den angeschriebenen Personen gelesen werden.
Michael Renner, Middleware-Architekt, Journalist und Chefredakteur der Flaschenpost, dem Nachrichtenmagazin der Piratenpartei, München
„es ist sowieso schon alles gespeichert“ - Methoden der Verbraucherbildung für Schulen und die außerschulische Arbeit
Im Workshop wird das erprobte Materialpaket „Online-Werbung mit Jugendlichen zum Thema machen“ vorgestellt. Es greift am Themenkomplex Online-Werbung u.a. die Geschäftsmodelle im Social Web, Auswertungsmöglichkeiten von Daten sowie auch einschlägige Verbraucherrechte in verschiedenen methodischen Settings
auf. Alle Teilnehmenden erhalten im Workshop eine Printversion der Materialpakets.
Das Materialpaket wurde vom JFF – Institut für Medienpädagogik mit einer Förderung durch das Bayerische
Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz entwickelt. Grundlage für die Entwicklung der Methoden
ist die Studie „Jugendliche und Online-Werbung im Social Web“, die dramatische Einstellungen bei Jugendlichen
(mit Konsequenzen für die Voraussetzung von selbstverantwortlichem Handeln) aber auch Ansatzpunkte für die
Arbeit mit Jugendlichen aufzeigt.
Niels Brüggen, JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, München
Alternativen zu… - Geht es auch ohne die großen Anbieter?
Suchmaschinen, Apps und andere Dienste
"Im Workshop geht es um verschiedene Alternativen zu z.B. der Google-Suche, WhatsApp, Dropbox oder Google
Maps. Abseits des Mainstreams gibt es auch Apps und Dienste, die nahe am bekannten Original sind, manchmal
aber Datenschutzfreundlicher oder weniger "Datenhungrig" sind.
Ein paar Dienste/Apps können im Workshop getestet werden (Tablets sind vorhanden), andere werden vorgestellt."
Michael Weis, Sozialarbeiter (B.A.), Medienakademie Baden-Württemberg, Referent im LandesNetzWerk der ajs,
Tuttlingen