Verkürzung der Revisionszeiten elektrischer Maschinen durch Einsatz von Vakuumtrocknung Luftgekühlte elektrische Maschinen unterliegen einer betriebsbedingten Verunreinigung durch staubbelastete Kühlluft, die sich zusammen mit Schmutzemissionen aus dem Innern der Maschine (elektrischer/ mechanischer Abrieb, Öldunst etc.) auf allen luftzugänglichen Bauteiloberflächen absetzt. Auf Dauer wird dadurch die Bauteilfunktion beeinträchtigt. Fortschritt und Grad des schädigenden Einflusses auf die Maschinenfunktion sind abhängig von den physikalischen und chemischen Eigenschaften des Staubes sowie der Auslegung des Kühlluft- und Isolationssystems. In der Regel, sofern keine regelmäßigen Revisionen durchgeführt werden, kommt es infolge der Verschmutzung zu einer Schadenskette, an deren Ende die Überhitzung und der Ausfall der Maschine stehen (siehe Bild 1+2). Daher erfolgt die Beseitigung von Schmutzablagerungen zu Beginn einer Revision durch Abstrahlen der Bauteile mit fluiden Waschsubstanzen. Diese werden unter Hochdruck auf und in die Bauteile eingedüst, um den darauf befindlichen Schmutz herauszuschwemmen. Bevor die Revisionsarbeiten an den nassgereinigten Bauteilen fortgesetzt werden können, müssen diese getrocknet werden. Bei der temperaturbasierten konventionellen Trocknung werden die nassen Bauteile in einen Trocknungsofen gebracht, um die Feuchtigkeit zu verdampfen. Hierbei werden die Bauteile einem ca. zweitägigen Aufheiz- und Abkühlprozess Answers for energy. Bild 1: Durch Verschmutzung überhitzter Rotor einer elektrischen Maschine Bild 2: Verschmutzte Kühlluftkanäle unterzogen. Die Dauer und Qualität dieses zeit- und kostenaufwändigen Prozesses wird im Wesentlichen bestimmt durch die zu verdampfende Feuchtigkeitsmenge die Bauteilgeometrie die Verdampfungsgeschwindigkeit Das neu entwickelte temperatur-/druckbasierte Vakuumtrocknungsverfahren verkürzt den Aufheiz- und Abkühlprozess. Hierbei werden die nassen Bauteile auf einem schienengeführten Transportwagen in eine Vakuumkammer (siehe Bild 3) eingefahren und unter Vakuum gesetzt. Durch die Verkürzung der Trocknungszeit um bis zu 90 % (siehe Bild 4) kann noch am Tag der Reinigung mit den Werkstattarbeiten fortgefahren werden, so dass sich die Revisionsdurchlaufzeit um bis zu 1,5 Tage verkürzt. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist die Reduzierung der Temperaturbelastung der Bauteile durch Verkürzung der Aufheiz-/ Abkühlzeiten sowie durch das Absenken des Temperaturniveaus um ca. 90 % (siehe Bild 5). Hierdurch werden insbesondere elektrische Isolationsmaterialien geschont, die Haltbarkeit dieser Bauteile verlängert und somit die Verfügbarkeit der Maschine erhöht. Bild 3: Vakuumkammer (3 m Durchmesser, 5 m Länge) konventionelle Trocknung Trocknungszeiten (%) 100 Herausgeber und Copyright © 2008: Siemens AG Energy Sector Freyeslebenstrasse 1 91058 Erlangen, Germany Wünschen Sie mehr Informationen, wenden Sie sich bitte an unser Customer Support Center. Tel.: +49 180/524 70 00 Fax: +49 180/524 24 71 (Gebühren in Abhängigkeit vom Provider) E-Mail: [email protected] www.siemens.com/energy-support Bestell-Nr. A96001-G90-B187 Printed in Germany 1386 J DA 0208 1. Alle Rechte vorbehalten. Änderungen vorbehalten. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. In diesem Dokument genannte Handelsmarken und Warenzeichen sind Eigentum der Siemens AG bzw. ihrer Beteiligungsgesellschaften oder der jeweiligen Inhaber. Die Informationen in diesem Dokument enthalten allgemeine Beschreibungen der technischen Möglichkeiten, welche im Einzelfall nicht immer vorliegen. Die gewünschten Leistungsmerkmale sind daher im Einzelfall bei Vertragsschluss festzulegen. 80 Zeitersparnis bis 90 % 60 40 20 0 Aufheizprozess Abkühlprozess Gesamtprozess Prozessschritte Bild 4: Prozessvergleich – Trocknungszeiten konventionelle Trocknung 100 Vakuumtrocknung 90 Temperaturbelastung (%) Siemens Power Generation, Inc. 4400 Alafaya Trail Orlando, FL 32826-2399, USA Vakuumtrocknung 80 70 Reduzierung der Temperaturbelastung um 90 % 60 50 40 30 20 10 0 Aufheizprozess Abkühlprozess Prozessschritte Bild 5: Prozessvergleich – Temperaturbelastung Gesamtprozess
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