HASE BIKES KATALOG 2016

HASE BIKES KATALOG 2 016
E D I TORI A L
HASE BIKES 2016: Die Evolution geht weiter
Wir hatten ein spannendes und ausgezeichnetes Jahr 2015 mit hohem Besuch und
hohen Auszeichnungen für unser Design. 2016 setzen wir das Begonnene fort:
Wir haben unsere Modelle weiter optimiert und den STEPS Motor ins PINO integrieren
können. Auch die Auswahl an Transporttaschen ist größer und bunter geworden,
aber sehen Sie am besten selbst …
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bauen nicht nur unsere Prototypen selber, sondern
sind auch in der Lage, speziell angepasste Bauteile zu
fertigen. Nur so können wir Flexibilität und Innovation auch bei unseren Spezialrädern gewährleisten
und diese stetig weiterentwickeln und optimieren.
Marec Hase gewann bereits 1989 den ersten
Preis beim Jugend-forscht-Wettbewerb mit einem
Tandem. Er hatte es für sich und einen blinden
Freund konzipiert, um gemeinsame Fahrradtouren
zu erleben. Beim Thema Mobilität niemanden außen
vor zu lassen ist für Marec Hase und sein Team auch
heute noch wichtig. Daher ist die Individualisierbarkeit der Spezialräder ein wichtiges Kriterium. Die
Räder können an unterschiedlichste Wünsche und
Bedingungen angepasst werden und sind somit als
fahrbarer Untersatz für jedermann geeignet – Alltagshelden mit und ohne Handicap, Weltenbummler,
Familienmanager, Kurz- oder Langstreckenpendler
und Offroad-Abenteurer.
Besonders stolz sind wir dieses Jahr über die
gelungene Integration des Pedelecmotors Shimano
Steps in unser Tandem Pino. Nachdem im letzten
Jahr bereits das Kettwiesel erfolgreich mit dieser
Option ausgestattet wurde, haben wir auch den
Rahmen des Pino hierfür überarbeitet. Und das hat
sich gelohnt: Durch den neuen Mittelmotor läuft das
Tandem sehr gelassen und man ist auch mit größeren Lasten entspannt und zügig unterwegs. Natürlich
legen wir mehr denn je Wert auf die Zuverlässigkeit
und Nachhaltigkeit unserer Produkte; jedes unserer
Modelle wird von dem Prüfinstitut EFBe getestet,
bevor es auf den Markt kommt.
Ein gutes zuverlässiges Team ist die Basis eines
jeden erfolgreichen Unternehmens und wir sind
Im nördlichen Ruhrgebiet auf dem Gelände der
ehemaligen Zeche Hibernia in Waltrop befindet sich glücklich darüber, dass uns nun schon so viele Menschen seit langer Zeit begleiten und dabei helfen,
die Firma Hase Bikes. Wo früher Kohle gefördert
wurde und die Kumpels aus- und einfuhren, hat sich Ideen zu verwirklichen, Projekte anzuschieben,
Marec Hase mit seiner Fahrradmanufaktur angesie- Papierkram zu erledigen, Räder zu entwickeln,
zusammenzuschrauben, zu verkaufen, zu verpacken
delt und beschäftigt im alten Magazingebäude
und zu verschicken, Messen, Kataloge, Homepages
mittlerweile mehr als 40 Mitarbeiter – ein Stück
und Finanzen zu organisieren, und noch so viel
gelungener Strukturwandel.
mehr. Danke!
Tradition verpflichtet und deshalb wird an alten
Werten festgehalten: So beherrschen wir beispielsweise die Metallverarbeitung aus dem Effeff und
EDITORIAL
Special Guest auf der Eurobike:
Herr Yozo Shimano besucht Hase Bikes
Als wir auf der Eurobike 2015 das aktuelle Modell
des Kross mit Steps-Motoroption vorstellten, schlug
das einige Wellen. Kein Wunder: Der erste ShimanoMittelmotor, im Frühjahr erst erschienen, hatte schon
eine kleine Fangemeinde. Er zählt zu den leisesten am
Markt, hat mit 50 Newtonmeter ein sattes Drehmoment und harmoniert besonders ausgeglichen mit
seinem Fahrer. Der Hersteller hatte ihn für Räder mit
Laufradgrößen von 26 und 28 Zoll ausgelegt; Marec
Hase brachte es fertig, ihn kompatibel zur TrikeGröße 20-Zoll zu machen. Das war eine Nachricht,
die sich auf der Messe ziemlich schnell herumsprach.
Yozo Shimano wollte sich das doch einmal genau
ansehen; so kam der Chef des weltgrößten Fahrradkomponenten-Konzerns zum Hase Bikes-Stand, um
mit Marec Hase eine halbe Stunde über die Eigenschaften seines Motors und über den Kniff zu fachsimpeln, mit dem unser Chefentwickler Motor und
Trikes zusammenbrachte.
Herr Shimano freute sich, dass sein neuer Motor
schon in der Spezialrad- und Reha-Branche angekommen war – und wir freuten uns, dass die Integration ihm gefiel. »Yozo Shimano auf unserem Stand!«,
kommentierte Marketing-Chefin Kirsten Hase
begeistert, »das ist schon eine echte Ehre!«
Der zweite Grund, warum wir uns selbst über die
Integration des Steps in den Trike-Rahmen so freuten: Von vielen Seiten bekamen wir Anerkennung für
die verbesserte Formensprache und das gelungene
Design, für das Marec Hase mit seinem Konstruktionsteam und maßgeblich Designer Paulo Mesquita
verantwortlich sind.
Besonders stolz sind wir auf die Auszeichnung mit
dem Red Dot Design Award: Best of the Best, den
wir für unser Kross erhalten haben. Nur etwa 1,6 %
der über 5.000 eingereichten Produkte erhalten
diese Ehrung, darunter so namhafte Unternehmen
wie Apple oder Mercedes Benz. »Diese neue Art
von Trike ist erfrischend anders und überzeugt außerdem mit ihrem Sicherheitskonzept.« begründet die
Jury ihre Entscheidung. Wir hatten einen sehr schönen und aufregenden Tag bei der Preisverleihung des
Red Dot Design Awards – erst als Preisträger im
Aalto-Theater und natürlich bei der anschließenden
Feier auf dem Weltkulturerbe Zeche Zollverein. Auf
dem Bild sehen Sie uns mit Marko Kienle, Leiter des
Geschäftsbereichs Elektromobilität des deutschen
Shimano-Importeurs, Paul Lange, und Karl Jakobs.
Aufwendige Erlebnis-Geschichten, mit echten
Kunden vor Ort können am besten beschreiben, wie
unsere Räder in Alltag und Freizeit bestehen. Wir
haben also für diesen Katalog keine Wege gescheut
und unseren Fotografen Holger Wens auch mal in
lichte Höhen geschickt, um zu dokumentieren, was
mit Hase Bikes-Trikes und -Tandems möglich ist.
Sogar eine Alpenüberquerung von Menschen mit
Behinderungen auf Hase Bikes haben wir begleitet!
Was übers Jahr bei uns passiert, können Sie
übrigens über Facebook und im Hase Bikes Blog
auf unserer Homepage verfolgen. Viel Spaß damit,
und natürlich mit diesem neuen Katalog wünscht
Ihnen Ihr
Hase Bikes Team
Neuheiten . . . . . . . . . . . . .
Pino . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kettwiesel . . . . . . . . . . . . .
Lepus . . . . . . . . . . . . . . . . .
Trets . . . . . . . . . . . . . . . . .
Trix . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Handbike . . . . . . . . . . . . . .
Spezialoptionen und -zubehör
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Disclaimer:
Inhaltliche Änderungen vorbehalten
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N E U H E I T E N T R I KE S
Geländetaugliche Schaltung und faltbare Rahmen
setzen neue Maßstäbe
Mehr Komfort – nicht nur beim Fahren! – und noch mehr Flexibilität im
Einsatz: Diese Punkte stehen für unsere 2016er-Trikes im Fokus.
Dafür sind Marec Hase und sein Team sogar im Komponenten-Bereich
kreativ geworden – HASE BIKES entwickelte eine eigene Kettenschaltung.
Mit dem Modelljahrgang 2016 haben wir die Kettwiesel- und Lepus-Modelle auf die gleiche Rahmenbasis gestellt. Die Einzelradaufhängung macht das
Lepus nochmals komfortabler. Sitzaufnahme, Einstellung der Federschwingen hinten und Vorderradgröße machen den Hauptunterschied zwischen
Komfortrad und Sportflitzer aus. Neu ist die Option
Faltbar: Nachdem man den Sitz vorgeklappt und
einen Schnellspanner gelöst hat, kann man per Seilzug den hinteren Teil des Rads nach unten falten.
Heraus kommt ein Trike-Paket, das etwa die Höhe
der Hinterräder misst und nur etwa gut einen Meter
lang ist. Das Kross bekommt die neue Hase BikesKettenschaltung: hochpräzise CNC-gefräste AluArme sorgen dafür, dass wahlweise neun oder elf
Gänge mit riesigem Entfaltungsspektrum genau einrasten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kettenschaltungen bietet die Hase Bikes-Linear-Schaltung
die Bodenfreiheit, die man für schwieriges Gelände
braucht. Dabei ist sie robust und unempfindlich
gegen Fehlbedienung. Schutz gegen Nässe auf dem
Sitz bietet unser neuer Regenüberzug.
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NEUHEITEN PINO
Schnell und bunt unterwegs in der Stadt
Unser Alleskönner für ein bis zwei Fahrer wird 2016 mit einer neuen Variante
noch komfortabler und flotter: Der E-Motor fürs Tretlager hält in der Variante
PINO STEPS Einzug. Noch praktischer wird das Pedelec durch den Einsatz
der liebevoll gestalteten Transporttasche CITY BAG, mit der Sie entspannt
Ihre Einkäufe in der Stadt erledigen.
Der Shimano Steps Motor wird allen Ansprüchen
an einen aktuellen Mittelmotor gerecht. Uns war
wichtig: Er läuft harmonisch wie kein anderer und
fügt sich beim Pino auch optisch gut in den
Rahmen ein. Zuschaltung beim Antritt, Abschaltung
bei 25 Stundenkilometer und optimaler Kraftzusteuerung – alles wirkt unvermittelt und intuitiv. Die
50 Nm Drehmoment helfen über jeden Berg und
machen Lastentransport zur leichten Übung. Für
Steps haben wir gern einen eigenen Rahmen und
ein aufwendiges Design entwickelt, weshalb Sie
zwischen Pino Steps und Allround entscheiden
müssen; ein nachträglicher Mittelmotor-Einbau ist
nicht möglich. Der bewährte Frontmotor bleibt im
Programm.
Mit allen Pinos kompatibel ist auch die City Bag.
Transportaktionen von Einkauf bis Grillabend mit
bunter Tasche: Dank robuster Materialien und eines
Schließsystems mit magnetischen Fidlocks wird die
Bedienung bequem wie nie.
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HASE BIKES INDIVIDUELL
Ich mach mein eigenes Ding:
Räder noch einfacher individualisieren
Unsere Bikes und Trikes sind enorm vielfältig einsetzbar. Das liegt zunächst an
den ausgefeilten Rad-Konzepten. Doch zusätzlich kann man mit unserem
umfangreichen Zubehör jedes Modell genau an den eigenen Bedarf anpassen.
Das geht jetzt online sogar noch viel einfacher.
Das Beste vorweg: Die Modellauswahl wird noch
einfacher für Sie. Beispiel Tandem: Sie entscheiden
sich grundsätzlich für eine der zwei Modellvarianten, also für das Pino Steps (mit Mittelmotor) oder
für das Pino Allround (ohne Motor, Frontmotor
nachrüstbar). Für jeden Einsatzzweck können Sie
das Fahrrad dann mit Zubehör genau an Ihre
Bedürfnisse anpassen: Kinder-Tretlager fürs ElternKinder-Taxi, Porter-Set fürs Lastenrad, City Bag
für den City-Shopper und noch vieles mehr. Dabei
half bislang, natürlich neben dem Hase Bikes -
Händler, auch die detaillierte Preisliste der Modelle.
Jetzt haben wir es unseren Kunden noch leichter
gemacht: Unter www.hasebikes.com bietet Hase
Bikes jetzt einen Konfigurator. Mit einfachen Auswahl-Klicks geben Sie dort das gewünschte Modell
und dann den Zubehör- oder Ausstattungswunsch
ein. Nicht mögliche Zusammenstellungen werden
nicht angezeigt. So sind Sie sicher, dass ihr Ausstattungswunsch auch genau so erfüllt werden kann.
9
PINO
Ironman im Doppelpack
Der 15-jährige Südafrikaner Nicholas Garwood hat zerebrale Kinder lähmung mit Spastik. Und einen Daddy, der sich nichts
Schöneres denken kann, als mit seinem Sohn auf dem PINO Triathlonsport zu treiben – am liebsten bei Ironman-Events.
Wir haben das Team Garwood 2014 beim Ironman Südafrika erlebt.
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Nikki sitzt im Frontsitz des Pino, das Team-GarwoodTrikot flattert im Wind. Er strahlt und rudert begeistert mit den Armen: »Go, Dad, go!«, ruft er. Wer
Nikki erlebt – wie wir bei unserem Besuch in Südafrika –, bekommt einen Eindruck davon, wie riesig
der Energievorrat dieses Jungen ist. Und wie viel
Motivation so ein Mensch in ein Team bringen kann.
Nikki hat, im Gegensatz zum eher besonnenen Vater
Kevin, eine vorbehaltlos emotionale Art, die jeden
für ihn einnimmt. Ansteckende Lebensfreude. Sein
Handicap ist vor diesem Hintergrund sekundär. Es
kommt von einer Sauerstoff-Unterversorgung seines
Gehirns im Mutterleib. Die geistige Entwicklung und
die Koordinationsfähigkeit der Arme und Beine sind
eingeschränkt, doch Nikki kann sprechen und
lesen … und beherrscht sein iPad im Schlaf.
Schon als Nicholas drei Jahre alt war, hatte Kevin,
der heute 51 ist und teuflisch fit, seinen Job aufgegeben. Er wollte mehr Zeit mit seinem Sohn verbringen. Vater und Sohn wurden unzertrennlich. Trotzdem fehlte etwas. »Ich habe mir immer gewünscht,
mit Nikki gemeinsam Sport treiben zu können«,
erzählt Kevin. »Aber wie?« Die Frau seines Pastors
schickte ihm ein Video, in dem ein Amerikaner mit
seinem behinderten Sohn Triathlonsport trieb. »Das
war eine Offenbarung! Ich fragte Nikki, ob er das mit
mir zusammen machen wollte.« »Und ob ich das
will!« Er war Feuer und Flamme. Und aus Vater und
Sohn entstand ein Team.
Kevin fing an, zu trainieren. Zunächst ohne großen
Erfolg. Aufwärts ging es mit einem großen Jogger für
Nikki, der auch als Bike-Trailer verwendet werden
kann. So waren sie räumlich zusammen – und die
Motivation, die Nikki mitbrachte, war enorm. Für die
Radstrecke war der Trailer nur eine behelfsmäßige
Lösung. Doch die beiden bleiben dran. Die ersten
Kurzstrecken-Duathlons (Laufen und Radfahren)
und Triathlons (Laufen, Radfahren und Schwimmen)
werden absolviert. Das Ziel aber ist weiter gesteckt:
Ironman-Triathlons.
»Erst seit ich das Pino gefunden habe, sind wir
auch auf dem Rad ein richtiges Team«, strahlt Kevin.
»Das Rad ist perfekt für uns: Hier können wir Nikkis
Füße sicher unterbringen, wir haben beide Panora-
PINO
masicht und können ohne Anstrengung während der
Fahrt miteinander reden. Ich kann ihn sogar füttern,
wenn er etwas essen muss.«
Im Jahr 2012 dann die erste Teilnahme am Ironman
Südafrika – mit Wetter-Pech: Wegen starken Winds
durften sie nicht auf die Radstrecke. Das schreckte
sie aber nicht ab. 2013 nahmen sie wieder am Ironman South Africa teil und erreichten das Ziel unter
dem jubelnden Applaus der Zuschauer.
3,7 Kilometer schwimmen im Indischen Ozean, 180
Kilometer Rad fahren, 42,195 Kilometer laufen stehen
an diesem 6. April 2014 auf dem Programm. 6.45
Uhr: Unter Begeisterungsrufen wird Nikkis Kajak ins
Wasser gelassen. 7.00 Uhr: Start der Schwimmer.
Kevin hängt sein Zugseil an den Hüftgurt, krault los.
Ein rotes Kajak mäandert durch Tausende von
Schwimmern. Er hängt sich an schnelle Gruppen,
überholt, orientiert sich an der nächsten. Mit 1:15
Stunden bringen die beiden eine fantastische Zeit aus
dem Wasser.
Seine Mutter Cheryl hilft beim Umziehen, Nikki
wird aufs Pino gesetzt, Verpflegung für die beiden,
los! Ein voll besetztes Tandem mit Rennrad-Laufrädern hat das doppelte Systemgewicht der Einzelfahrer mit Tria-Maschinen. Der Gegenwind ist teilweise
extrem stark. Doch Team Garwood kämpft. »Go,
Dad, go!« Nikki ist voll in Fahrt und bringt Kevin
immer mehr auf Touren. Zwei lange Anstiege pro
Runde (90 Kilometer) fordern zu viel Zeit. »Sie müssen aufholen!«, ruft uns Cheryl zu, als wir sie auf der
Strecke treffen.
Wir feuern das Team an. Nikki und Kevin geben
noch mal alles. Doch es reicht nicht: Mit 9:10 Stunden
haben sie zehn Minuten Zeitüberschreitung – sie
werden aus dem Rennen genommen. Kevin nimmt es
äußerlich gelassen, Nikki nicht. Er weint heftig, ist von
seinen Eltern kaum zu trösten.
Trotzdem: »Sie haben beide wieder gewonnen!«,
weiß auch der Kommentator des Rennens, der
schon zum Rennstart auf das Team Garwood hingewiesen hatte. Echte Ironmen sind sie schon lange:
in Sachen Teamgeist und als Beispiel dafür, was
Gemeinschaft schaffen kann – egal ob mit Handicap
oder ohne.
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PINO
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ALLROUND
Das Immer-und-für-alles-Rad
Das ALLROUND ist die Basis fürs Radfahren zu zweit – und für alles,
was einfach von A nach B muss.
Das Tandem
Beim PINO ist das Gemeinschaftserlebnis intensiv: Durch die Liegesitz-SattelKombi ist die Kommunikation direkt und
ohne laut zu werden verständlich. Der
Komfort unvergleichlich, der PanoramaBlick hinten wie vorn faszinierend. Dabei
läuft das Rad durch den kurzen
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Radstand fast so wendig wie ein SingleBike und schafft enormen Fahrspaß für
beide. Und für Reisegepäck ist jede
Menge Platz.
Das Kinder-Taxi
In zwei Minuten sitzt das Kindertretlager
(Zubehör) auf dem PINO -Vorderbau und
macht das Tandem zum Kinder-Taxi.
Oder natürlich zum Tourentandem für
Klein und Groß. Eine Tretpause einlegen?
Kein Problem, der vordere Fahrer hat
einen Freilauf.
Das Transportrad
Transport-Ausrüstung macht das PINO
zum Cargobike: Die obere PORTER B AG
fasst 80 bis 120 Liter Volumen – da
passt auch der Wocheneinkauf rein! Soll
die Tasche einem Mitfahrer weichen,
verschwindet sie gefaltet dezent hinter
der Rückenlehne. Genauso schwer
schleppen kann auch das PORTER
RACK unter dem Sitz. Auch dafür gibt’s
eine Tasche, die die Ladung trocken hält.
Im Set mit an Bord: der PORTER -Ständer – Standfestigkeit zum Ausklappen.
Und sicheres Fahren: Durch den tiefen
RACK -Schwerpunkt läuft das PINO auch
mit Fracht extrem stabil.
Trennbarer Rahmen
Das Rad lässt sich in wenigen Minuten –
nicht nur von Technik-Freaks! – an der
ultrasteifen Rahmenverbindung teilen und
dann in fast jedem Kompaktwagen
unterbringen. Und am Zielort kann’s in
Kürze losgehen, denn für den Zusammenbau braucht man nur wenige Minuten.
PINO
ALLROUND
Eigenschaften
· kommunikativ durch LiegeSitz-Kombi
· gute Sicht für beide Fahrer
· Freilauf vorn: ideal für
Familien und Reha
· wendig: kurzer Radstand
· Federung
· teilbar
Technische Daten:
Gesamtlänge: 210–237 cm
Gesamtbreite: 64 cm
Gesamthöhe: 104–110 cm
Sitzhöhe vorn: 64 cm
Tretlagerhöhe vorn: 62 cm
Radstand: 145 cm
teilbarer Rahmen/Vorbau: Aluminium
7005, mit verstellbarem und austauschbarem Ausfallende hinten (Patria-Patent)
max. Zuladung: 225 kg
Ausstattungsdetails:
Gabel: Federgabel Spinner Grind 1, verstärkte Ausführung mit Stahlschaft
Bremsanlage: hydraulische Scheibenbremse Sram Guide
Laufräder: hinten 26", Felge: doppelt
geöste Hohlkammer, Nabe: Hase BikesTandemnabe, Speichen: Sapim; vorn: 20",
Felge: geöste Hohlkammer, Nabe: Shutter
Precision Nabendynamo, Speichen: Sapim,
Reifen: Schwalbe Marathon, vorn 47×406,
hinten 50×559
Schaltung: Shimano 27-Gang-Kettenschaltung Deore Schaltwerk, Umwerfer Microshift FD-R539 Cold Forged, Microshift
Lenkerend-Schalthebel
Kurbelgarnitur/Innenlager: Hase Bikes
für Tandem, integrierter Freilauf, hinten
170 mm 28, 38, 48 Z, links 36 Z; vorn 165 mm
38 Z
Beleuchtung: Dynamo: Shutter Precision
Nabendynamo: B & M Toplight Flat Plus,
Scheinwerfer: Axa Pico 30-T Steady Auto,
LED, Standlicht
Schutzbleche: SKS, schwarz matt
Gepäckträger: Racktime Addit, max. 30 kg
Ständer: Humpert-Zweibein
Gewicht: 25 kg
Farben: Karminrot matt RAL 3002 / Pulverbeschichtung, Vorbau schwarz eloxiert mit
Skalierung
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PINO
|
STEPS
STEPS – noch ein Schritt für mehr Mobilität
Kaum jemand kennt das PINO so lange wie sie: Die Fahrradhändlerin Monika
Schwarz ist seit 20 Jahren HASE BIKES -Partnerin. Sie hat die Entwicklung
des Tandems seit seinen Anfängen begleitet, fährt es selbst seit vielen Jahren –
und hat für uns das neue PINO STEPS getestet.
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Wer sollte besser geeignet sein, unsere erste Pino
Steps-Serie zu testen, als Fahrradhändlerin Monika
Schwarz? Die 46-Jährige war schon immer enorm
engagiert in Sachen Fahrrad – auch im RehaBereich – und hat sogar schon einige Jahre bei uns
in der Manufaktur gearbeitet. Wir besuchen also alte
Freunde, als wir im Frühjahr 2015 bei Fahrrad Claus
in Trebur stehen – dem Laden, den sie zusammen
mit ihrem Lebenspartner Oliver Claus betreibt.
»Das Pino ist mittlerweile ein Fahrrad, das extrem
vielseitig eingesetzt werden kann – und wird«,
erzählt sie gleich zu Anfang. Sie kennt alle PinoModelljahrgänge und kennt sich auch mit den vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten des Tandems aus.
Das Pino hat in Monikas Leben immer eine
wichtige Rolle gespielt – beim Transport ihrer
erkrankten Schwester, beim Kennenlernen ihres
Mannes, als Kindertaxi und als Lastenrad.
Für Monika ist das neue Pino das flexibelste
Familien-Touren-Lasten-Alltagsrad, das irgendwie
möglich ist. »Mehr Platzangebot habe ich jedenfalls
bislang bei keinem anderen Lastenrad gefunden«,
PINO
sagt Monika. Bäcker, Blumenladen, Biomarkt – von
klein bis ganz groß geht die Beförderung. Und mit
schweren Lasten kommt der neue Steps-Antrieb
gut klar. »Er setzt sehr sanft ein und und bietet eine
gute Unterstützung«, stellt Monika zufrieden fest.
»Alle Leute, denen ich das Rad bislang gezeigt
habe, sind auch davon begeistert, wie harmonisch
der E-Motor in den Pino-Rahmen eingegliedert ist.«
Beim Einkaufen fühlt sie sich damit vom Platzvolumen so flexibel wie mit dem Auto. »Auch mit richtig
viel Zuladung muss ich mich nicht quälen, wenn’s
mal ein bisschen bergauf geht.« Und natürlich sammelt nicht nur die aufgefaltete Porter Bag auf dem
Vordersitz Punkte beim Transport: Das Porter
Rack unter dem Sitz nimmt schwere Lasten ebenfalls spielerisch auf. Egal, welche Gepäckform man
hat, das neue Pino ist total flexibel. Monika packt
eine Blumenkiste unter den Stoker-Sitz.
»Tatsache ist, dass ich hier im Ort wirklich kein
Auto mehr brauche«, sagt sie ein wenig stolz. »Vor
ein paar Wochen hat das Pino sogar einen veritablen Krankentransport ersetzt!« Monikas Sohn
Darius hatte sich am Fuß verletzt und durfte nicht
auftreten. Hier kam dann das Pino als »Mamataxi«
zum Einsatz. »Dank der Motorunterstützung hat es
sogar Spaß gemacht.«
Toll findet sie auch den neuen Ständer. »Er rastet
beim Losfahren von selbst oben ein, beim Aufstellen
braucht man, auch voll beladen, kaum Kraft zum
Ausklappen.« Und das Rad steht felsenfest!
»Das Pino mit Motor ist mein absolutes Lieblingsrad«, gibt Monika zu. »Früher war es für mich ein
Kindertaxi, heute ist es einfach das Alltagsrad für
|
STEPS
alles.« Das Schöne ist: »Seitdem wir das E-Pino
haben, ist Darius sogar ganz wild darauf, selbst einkaufen zu fahren. Und ich hab dadurch mehr Zeit …«,
sagt sie schmunzelnd.
»Ist das das neue Vegetarierrad?«, fragt ein Mann
belustigt im Vorbeigehen – in Anbetracht der bunten
Gemüse-Auswahl, die wir für das gemeinsame Mittagessen zusammengestellt haben. Aber das wäre ein
viel zu einseitiger Name für das Pino Steps.
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PINO
|
STEPS
Kinderleichte Transporte und Ausflüge mit dem PINO STEPS
Mit dem Shimano STEPS Motor ist man entspannt und schnell unterwegs.
Gelassen und dynamisch
zusammen unterwegs
Gerade beim Eltern-Kind-Taxi wird der
STEPS -Motor im PINO zum FahrspaßGaranten – vor allem, wenn Sie auch mit
großem Gepäck unterwegs sind. Aber
auch zwei Tandemfahrern hilft STEPS
prima über den Berg. Das Schöne an
16
diesem neuen Mittelmotor: Er harmoniert perfekt mit seinen ein oder zwei
Fahrern – ohne Lärm oder Vibrationen.
Sie merken lediglich, dass Sie ein unglaublich leicht laufendes Tandem / Fahrrad /
Lastenrad fahren. Über 25 Stundenkilometer schaltet sich der Antrieb ab – so
bleibt das PINO rechtlich ein Fahrrad.
Kräftiger Antrieb
Für den starken STEPS -Mittelmotor
haben wir einen separaten Rahmen
entwickelt. Das hat sich gelohnt: Durch
den tiefen, mittigen Schwerpunkt läuft
das Tandem noch gelassener und ist
einfacher zu händeln.
Starker Speicher
Der STEPS -Akku im Rahmendreieck hat
eine Kapazität von 418 Wattstunden.
Das bedeutet: satte Unterstützung für
viele Kilometer, abhängig von Unterstützungsstufe, Terrain und Fahrerleistung.
Wieder voll ist er in nur vier Stunden.
Alles unter Kontrolle
Das STEPS -Display zeigt Fahrradcomputerfunktionen wie zum Beispiel
Geschwindigkeit und Strecke, aber auch
die batterie- und motorrelevanten
Daten wie Unterstützungsstufe, aktuelle
Reichweite, Akkukapazität. Damit
haben Sie alles Wichtige im Blick.
Leicht bedienbar
Die Bedienung zur Display-Anzeige
beziehungsweise zur Antriebseinstellung
sitzt ergonomisch am Griffende. Hier
können Sie per Tastendruck die Anzeige
ändern oder eine andere Unterstützungsstufe einstellen – ganz intuitiv.
PINO
|
STEPS
Eigenschaften
· kommunikativ durch LiegeSitz-Kombi
· gute Sicht für beide Fahrer
· Freilauf vorn: ideal für
Familien und Reha
· wendig: kurzer Radstand
· Federung
· teilbar
· E-Motor
Technische Daten:
wie Pino Allround
Ausstattungsdetails:
Gabel: Federgabel Spinner Grind 1, verstärkte Ausführung mit Stahlschaft
Bremsanlage: hydraulische Scheibenbremse Sram Guide
Laufräder: hinten 26", Felge: doppelt
geöste Hohlkammer, Nabe: Hase BikesTandemnabe, Speichen: Sapim; vorn: 20",
Felge: geöste Hohlkammer, Nabe: Hase
Bikes, Speichen: Sapim, Reifen: SchwalbeMarathon, vorn 47×406, hinten 50×559
Schaltung: Shimano 9-Gang-Kettenschaltung Deore Schaltwerk, Microshift Lenkerend-Schalthebel und Herrmans-Ergogriffe
Kurbelgarnitur/Innenlager: Shimano
Steps und Hase Bikes mit integriertem Freilauf, hinten 170 mm 44 Z, links 36 Z; vorn
165 mm 38 Z
Beleuchtung: Motor Akku, B & M Toplight
Flat Plus, Scheinwerfer: Busch & Müller
Lumotec Lyt, LED, Standlicht
Schutzbleche: SKS, schwarz matt
Gepäckträger: Racktime Addit, max. 30 kg
Motor: Shimano Steps Tretlagermotor, Batterietyp: Lithium-Ionen, Kapazität: 11,6 Ah,
418 Wh, Spannung: 36 V, max. Leistung:
250 W, Ladezyklen: 1000, Ladezeit: 4 h,
Reichweite: ca. 50 km, Gewicht Akku: 2,55 kg,
Gewährleistung Akku: 24 Monate, Abschaltung bei 25 km/h, Schiebehilfe bis 6 km/h
Ständer: Humpert-Zweibein
Gepäck (optional erhältlich): City Bag
Volumen 80 l, max. 40 kg; Porter Rack
klappbarer Gepäckträger inkl. Zweibeinständer, Zuladung max. 40 kg; Porter Rack
Bag wasserdichte Tasche, Volumen 80 l
Gewicht: 31 kg
Farben: Betongrau matt RAL 7023 / Pulverbeschichtung, Vorbau schwarz eloxiert mit
Skalierung
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P I N O - H I GH L I GH T S : T R A N S P O R T
Mit unseren schön gestalteten Taschen wird das PINO zum
Transportwunder!
Das ideale Transport-Rad zum shoppen? Mit der neuen CITY BAG haben
wir jedenfalls eine bunte Alternative zur funktionalen PORTER BAG
entwickelt, mit jeder Menge Platz für Einkäufe. Und wer noch mehr Lasten
transportieren möchte, greift zum PORTER SET mit zwei Transporträumen
und noch viel mehr Stauraum.
Für unser flexibles Tandem ist die neue City Bag
ein optisches Highlight. Die Tasche ist richtig
praktisch. Klipp, klapp ist der Deckel mit einer Handbewegung offen und ebenso schnell wieder zu –
drei selbst einrastende Magnetclips halten ihn. Der
gut schließende Deckel sorgt dafür, dass drinnen
alles sauber und trocken bleibt. Das Obermaterial
ist robust und reißfest.
Das Fassungsvermögen der City Bag beträgt
80 l. Noch flexibler ist unsere Porter Bag. Zuerst
mit der Kleinen zur Kita, dann zum Einkaufen? Das
geht mit der Porter Bag, die sich beim Tandembetrieb hinter dem Sitz verstauen und dann ausfalten lässt. Das Fassungsvermögen wird durch Öffnen
des integrierten Reißverschlusses sogar auf 120 l
erweitert.
Das untere Porter Rack für schwere Ladungen
passt zu beiden Taschen und funktioniert auch als
Ständer. Für die untere Fracht gibt es mit der Rack
Bag ebenso eine Schutztasche.
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P I N O - H I GH L I GH T S
Zwei Pedale mehr – und die Kids sind dabei!
Mit dem Kindertretlager wird das PINO zum Tandem fürs gemischte Doppel:
Der zusätzliche Kurbelsatz führt zu Teamwork mit viel Spaß. Die Kids zur
Kita bringen oder die Liebste abholen und eine Morgenrunde drehen? Kein
Problem. Und wo gibt’s für die Kleinen sonst so einen Panorama-Sitz ins
Urlaubsabenteuer?
»Setz dich schon mal, gleich geht’s los!« Wer das
Kindertretlager ans Pino klemmt, muss das dem
Nachwuchs nicht zweimal sagen. Kein Problem,
wenn das Warten den Kleinen unruhig macht: Der
Pino Zweibeinständer aus dem Zubehörangebot
ist absolut standfest!
Sicherheit beim Fahren schafft der Dreipunktgurt
für die Kleinen am Liegesitz. Und Dank des Freilaufs
müssen die jungen Fahrer ja auch nicht immer
mittreten. Auch wenn sie erfahrungsgemäß ziemlich
stolz darauf sind, für Vortrieb zu sorgen.
Montiert wird das zweite Kettenblatt ganz simpel:
Hebel auf, Tretlager an die Beinlänge des Mitfahrers
anpassen, Hebel zu und Kette auflegen – fertig! Ab
etwa einem Meter Körpergröße kann mitgetreten
werden!
Ob mit oder ohne Unterstützung der Kids: Wenn
der Fahrer mal zwischen sportlicher und gelassener
Haltung wechseln will, sind die Hase Bikes-Zusatzgriffe genau richtig: Einmal montiert und eingestellt,
schaffen sie eine gelassen aufrechte Sitzposition –
ganz ohne den Lenker verstellen zu müssen.
21
K ET TWI ESE L
Zwei-Mann-Trips auf Trikes
Wann immer seine Spezial-Gärtnerei ihm die Zeit lässt, ist der Frankfurter
Wolfgang Krämer mit seinem Sohn unterwegs. Er rollt entspannt durch die
Wäldchen seiner Region und genießt dabei auch noch das »LiegestuhlFeeling« im KETTWIESEL – und natürlich, dass sich sein Sohn Alexander
auf dem Trike nebenan so wohl fühlt.
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Die Soße macht den Genuss erst richtig rund; niemand weiß das so gut wie Wolfgang Krämer. Er hat
eine Gärtnerei in Frankfurt-Oberrad und vertreibt
hauptsächlich ein Produkt: Frankfurter Grüne Soße.
Seit 500 Jahren gibt es diesen Familienbetrieb; er
betreibt ihn seit 50 Jahren. Mit Leidenschaft, wie
man hört und sieht: »Das ist meine Passion«, sagt
der ansonsten eher zurückhaltende Mann enthusiastisch und erklärt direkt, was es damit auf sich hat.
»Die Soße, das sind sieben Kräuter: Petersilie, Borretsch, Sauerampfer, Kerbel, Kresse, Schnittlauch,
Pimpinelle – die ergeben zusammen mit Schmand,
saurer Sahne und beispielsweise Eiern den frischen,
feinen Geschmack, wie er bei der kalten Grünen
Soße sein muss.« Das Ganze steht und fällt aber mit
den Kräutern und deren Frische, ist also abhängig
von der Jahreszeit. Importierte Ware gibt’s in der
Krämer’schen Soße garantiert nicht. Das heißt: viel
Arbeit und viel Liebe zum Produkt. »Ohne die würden wir das hier nicht machen«, gibt Krämer gern zu.
Was das mit Hase Bikes zu tun hat? Einer von
Wolfgang Krämers vier Söhnen leidet an der seltenen
KETTWIESEL
Stoffwechsel-Krankheit CDG: Sie konnte erst spät
entdeckt werden, wodurch Gehirnzellen abstarben;
der heute 26-jährige Alexander ist in seiner Entwicklung gebremst, hat Gleichgewichts- und Störungen
des Sprechzentrums. »Früher fuhr er auf einem normalen, hohen Dreirad, das machte ihm aber wenig
Spaß.« Und es war unsicher: »Er kippte schon auf
einer leicht schiefen Fläche sehr schnell um.«
Per Zufall entdeckte sein Bruder, Bike-Fan Philipp,
zusammen mit Alexander auf einer Frankfurter
Fahrradmesse unsere Trikes Kettwiesel und Trix.
»Das war toll: Alexander konnte sofort erkennen,
dass das was für ihn ist«, erzählt Krämer begeistert.
Der Gärtner suchte sich einen Händler in der Nähe,
nahm seinen Sohn, und los ging’s – heimlich, ohne
Mutter Doris. »Die hätte uns bestimmt einen Strich
durch die Rechnung gemacht, weil sie das Rad zu
gefährlich gefunden hätte«, grinst er. Außerdem hat
Krämer gleich ein Kettwiesel für sich bestellt. Und
auch da hätte Doris wohl eher nein gesagt.
»Jetzt ist sie absolut davon begeistert, wie gut
Alexander mit dem Rad klarkommt.« Das dürfte
auch daran liegen, dass Vater und Sohn einen »Paarlauf hinlegen«, wie Krämer das nennt: Sie fahren am
Wochenende oft zusammen in ein zehn Kilometer
entferntes Ausflugslokal in Neu-Isenburg. »Das
macht uns beiden total Spaß!« Die Strecke führt fast
vollkommen durch den Wald, kaum Kreuzungen, die
für Alexander gefährlich sein könnten.
»Herrlich«, so der Gärtner, »mir reicht es, wenn
ich sein glückliches Gesicht sehe! Dann hat es sich
gelohnt.« Aber auch sein eigenes Kettwiesel macht
ihn zufrieden: »Das bringt ein super bequemes
Liegestuhl-Feeling!« Seitdem Alexander E-Unterstützung im Rad hat, kommt er auch überall hoch.
»Letztes Mal musste ich sogar passen«, gibt der
Vater zu, »ich konnte nicht mehr weiter, während
Sohnemann, stolz wie Oskar, oben am Berg auf mich
wartete!«
Berg oder nicht – für Wolfgang Krämer macht das
Kettwiesel jedenfalls seine Ausflugswochenenden
mit Alexander erst richtig »rund«. Genau wie seine
frische Frankfurter Grüne Soße das Schnitzel mit
Kartoffeln erst rundum zum Genuss macht …
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K ET TWI ESE L
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ALLROUND
Mehr Spaß auf der Straße: »Kurve, ich komme!«
Ein Rad vorn, zwei hinten und Sie mittendrin: KETTWIESEL -Feeling. Das sind
Go-Kart-Wendigkeit und minimaler Wendekreis. Und noch vieles mehr.
Der Einstieg in die Spaßklasse
Mit dem KETTWIESEL ALLROUND
erleben Sie Trikefahren ganz unmittelbar. Die Spritzigkeit, die unübertroffene
KETTWIESEL -Kurvenlage, aber auch
die Sicherheit und den Komfort der drei
Räder: entspannt sitzen bleiben, wenn
andere beim Ampelstopp oder Pausieren
24
absteigen müssen. Der quirlige Asphaltflitzer ist nicht zufällig auch die Basis
vieler Reha-Räder und Handbikes. Ergonomie, Sportlichkeit und unendliche
Variierbarkeit schließen sich nicht aus –
sie treffen im KETTWIESEL zusammen.
Bester Zugriff
Menschen sind unterschiedlich groß und
breit. Daher lässt sich der Untenlenker
des KETTWIESEL ergonomisch genau
einstellen: Mit dem Öffnen einer Inbusschraube kann jede Lenkerhälfte in
Neigung und Auszug an Fahrer und
Sitzhaltung angepasst werden.
Auch mal fahren? Sitzt und passt!
Die Schnellverstellung des Rahmens an
allen KETTWIESEL -Modellen erlaubt
eine schnelle Anpassung an unterschiedliche Beinlängen, ohne die Kette zu
kürzen oder zu verlängern. Und wenn
wieder auf die frühere Größe eingestellt
wird, hilft die Skala auf dem Rahmenrohr.
Liegend oder aufrecht?
Unsere Schnellspanner an der Rückenlehne machen die Neigungseinstellung
zum Kinderspiel: Damit lässt sich die
Sitzhaltung von sportlich flach bis aufrecht einstellen. Außerdem: Lehne entkoppeln, und das Rad macht sich flach
zum Verstauen.
Schneller rad-los
Reifenwechsel? Zum einfachen Verstauen des KETTWIESEL soll es abgenommen werden? Dann nur die QUICKSTICK -Naben an einer Schraube
lösen – und ab damit!
KETTWIESEL
ALLROUND
Eigenschaften
· sehr wendig, leichtläufig
· hohe Fahrsicherheit dank
tiefem Schwerpunkt
· platzsparend aufrecht parkbar
· Tandem und Anhängerbetrieb
möglich
· E-Motor-Option
Technische Daten:
Gesamtlänge: 160–205 cm (ohne Vorderrad 137 cm)
Gesamtbreite: 86 cm
Gesamthöhe: 80 cm, Sitz geklappt: 53 cm
Wendekreis: links 3,30 m, rechts 3,50 m
(bei mittlerer Größeneinstellung)
Sitzhöhe: 48 cm
Tretlagerhöhe: 48 cm
Packmaß: 160–205×53×86 cm
Radstand: 116–162 cm
Rahmen/Gabel: Aluminium 7046/7005
Vorbau: Aluminium 6061 T6
max. Zuladung: 120 kg
Ausstattungsdetails:
Federung: ohne
Faltmechanismus: ohne
Bremsanlage: mechanische Scheibenbremse Avid BB7 mit Feststellbremshebel
Laufräder: 20", Nabe: hinten Hase Bikes
Quickstick, Felge: geöste Hohlkammer,
Speichen: Sapim, Reifen: Schwalbe Marathon
47×406
Schaltung: Shimano 9-Gang-Kettenschaltung, 11-34 Z, Sram mit Centera-Drehgriff
Kurbelgarnitur: Truvativ Touro 52 Z
Beleuchtung: Dynamo: Shutter Precision
Nabendynamo, Rücklicht: B & M Toplight Flat
Plus, Scheinwerfer: Axa Pico 30-T Steady
Auto, LED, Standlicht
Schutzbleche: SKS, schwarz matt
Gewicht: 19,5 kg
Farbe: Karminrot matt RAL 3002 / Pulverbeschichtung, Vorbau schwarz eloxiert mit
Skalierung
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K ET TWI ESE L
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KROSS
Die KROSS -Challenge
Mobilität war schon immer sein großes Thema: Gunther Belitz kennt die
Bedürfnisse und hat viel Ahnung von Reha-Technik – auch aus eigener Praxis.
Und als Sportler liebt er die Herausforderung. So kommt es zur Challenge:
auf dem KETTWIESEL KROSS durch den Bikepark Winterberg.
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Neun Grad Celsius, starke Schauer, kalter Wind:
Winterberg im Sauerland an einem Samstag, Anfang
Juni. »Als wir ankamen und ich die steile, matschige
Strecke von oben sah – ups, da hatte ich erstmal
richtig Respekt«, gibt Gunther Belitz aufrichtig zu.
Der 52-Jährige ist aber jemand, der mit sportlichen
Herausforderungen sehr gut umgehen kann: In den
80er- und 90er-Jahren hagelte es schließlich Medaillen bei den Paralympics für ihn, darunter auch weltmeisterliche. Belitz hat schon als Kind sein linkes Bein
verloren. »Ich war schon immer ein sehr lebendiger
Mensch, wollte mich viel bewegen«, erzählt er. »Mit
der klassischen Holz-Prothese konnte man beim
Fußball vielleicht gut foulen, aber schnell war
anders.« Als jemand, der auf Hilfsmittel angewiesen
ist, fühlte er sich schon damals schlecht beraten.
»Geht das nicht auch viel besser?«, fragte er. Die
Techniker sagten nein.
Doch irgendwann Mitte der 80er-Jahre kam das
Carbon-Bein auf den Markt und startete seinen
Erfolgslauf – Belitz war einer der ersten, die damit
liefen. 1992 sprang er Weitsprung-Weltrekord! Sicher
KE T T W I E S E L
haben seine eigenen Erfahrungen auch dazu geführt,
dass der gelernte Journalist später die Zeitschrift
»Handicap« übernahm. »Was Magazine wie ›Auto,
Motor und Sport‹ für Autofahrer machten, wollte ich
für Menschen umsetzen, die auf Hilfsmittel angewiesen sind«, sagt er. In den 90er-Jahren ein ungewöhnliches Konzept: Rollis oder Prothesen testen.
Aber heute wollte der Journalist das Sportgerät
im Delta – ein Rad vorn, zwei Räder hinten – entdecken. Breite Stollenreifen mit viel Grip, ein Fahrwerk, das auch bei Speed gelassen bleibt, eine
Federung, die alles schluckt, was der Untergrund an
Stößen bereithält. »So beeindruckend die serpentinenartigen Steilkurven zunächst waren«, so Belitz,
»nach den ersten Metern hatte ich den Eindruck,
dass ich das Rad leicht unter Kontrolle halten kann.
Die SUV-Optik ist kein Gimmick, die Geländegängigkeit ist authentisch!« Der Fahrspaß auch.
Die vielen Mountainbiker auf der Strecke verfolgten neugierig unser Tun. »Diese Herausforderungen,
der Nervenkitzel und der damit verbundene Spaßfaktor sind einfach immer wieder wichtig«, strahlt
auch Belitz. »Wenn du es geschafft hast, ist das ein
geniales Gefühl.«
Natürlich zeigt das Bikepark-Abenteuer, auf dem
das Kettwiesel Kross den »Handicap«-Chefredakteur überzeugt hat, auch, wie viele Sicherheitsreserven das Trike hat, wenn es auf »normalen«
Waldwegen oder schlechten Straßen mal zur Sache
geht. »Das klebt in der Kurve wie Pattex«, meinte
unser Tester nach der zweiten Runde.
Lediglich der feindselige Liftwart der Anlage, der
offenbar noch nie Trikes gesehen hatte und unsere
|
KROSS
Räder nicht nach oben schicken wollte, konnte die
Stimmung kurzfristig trüben. Aber auf einem Kettwiesel Kross mit Steps-Motor kommt man auch
ohne Lift den Berg gut wieder hinauf. Wenn Belitz
wieder hoch über den unzähligen Serpentinen im
Kross saß und wir ihn beim Hinunterjagen fotografierten, waren alle wieder »kross« gut drauf.
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K ET TWI ESE L
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KROSS
Jetzt wird’s auch im Gelände richtig KROSS!
Zupackende Stollen auf fetten Reifen und viel Federweg: Das Trike fürs Grobe
räumt auf mit dem Vorurteil, dass die Trikes und Gelände inkompatibel sind.
Achtung: Spaß hoch drei!
Powerslide in der Spitzkurve: Das extrem
sportliche Fahrwerk mit Einzelradaufhängung und langen Federwegen verführt zu flotten Fahrmanövern. Gut, dass
es auch jede Menge Sicherheitsreserven
hat – und kann, was andere nicht können:
Durch den Antrieb auf beide Räder mit
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dem serienmäßigen Differenzialgetriebe
und viel Gewicht auf der Hinterachse
kapituliert das KROSS auch an steilen
Hängen nicht – durchrutschendes
Antriebsrad war mal. Der ergonomische
Sitz hilft, richtig viel Kraft auf die Pedale
zu bringen. Den integrierten Fahrspaß
sieht man nicht – aber man erlebt ihn …
Spezieller Einsatzbereich –
spezielle Entwicklungen
Kettenschaltung am gefederten Dreirad
war bis vor Kurzem problematisch:
Beim Einfedern konnte die Kettenführung Bodenkontakt bekommen, weil
Standard-Schaltkäfige zu tief hingen.
Deshalb haben wir selbst eine eigene
2015
Schaltung entwickelt. Sie arbeitet linear,
lässt daher viel mehr Platz nach unten
und hat eine enorme Entfaltungsbreite
vom kleinsten zum größten Gang.
Nebeneffekt: Unsere feine Schaltung
aus CNC-gefrästem Aluminium ist auch
noch sehr unempfindlich gegen Fehlbedienung.
Leicht zu falten
Transport bis zum nächsten Bike-Park?
Mit dem neuen faltbaren Rahmen ist
das so einfach wie nie: Per Schnellspanner wird die Sitzlehne gelöst und
der Sitz nach vorn geklappt. Dann
öffnet man mit einem weiteren Schnellspanner hinter dem Sitz die Sicherheits-
verankerung und kann – zack! – mit
einem Zug am Seil den hinteren Teil
mit der kompletten Hinterachse nach
unten klappen. Höchstens 96 Zentimeter lang ist das Rad dann noch. Das
passt hinter fast jede Heckklappe.
KETTWIESEL
KROSS
Eigenschaften
· sehr wendig, leichtläufig
· hohe Fahrsicherheit dank
tiefem Schwerpunkt
· Vollfederung
· Tandem und Anhängerbetrieb
möglich
· E-Motor-Option
Technische Daten:
Gesamtlänge: 176–221 cm (ohne Vorderrad 153 cm)
Gesamtbreite: 90 cm
Gesamthöhe: 82 cm, Sitz geklappt: 53 cm
Wendekreis: links 3,30 m, rechts 3,50 m
(bei mittlerer Größeneinstellung)
Sitzhöhe: 50 cm
Tretlagerhöhe: 52 cm
Faltmaß: L 96 cm × B 90 cm × H 49 cm
Radstand: 132–178 cm
Rahmen: Aluminium 7046
Gabel: Federgabel Spinner Grind 1
Vorbau: Aluminium 6061 T6
max. Zuladung: 120 kg
Ausstattungsdetails:
Federung: Hase Bikes Evo-Einzelradaufhängung mit Stabilisator und Hase BikesLuftdämpfern
Faltmechanismus: Hase Bikes Faltgelenk
Bremsanlage: hinten hydraulische
Scheibenbremse Tektro Auriga Twin mit
integrierter Parkbremse, vorn mechanische
Scheibenbremse Avid BB7 mit Feststellbremshebel
Laufräder: 20", Nabe: hinten Hase Bikes,
Felge: geöste Hohlkammer, Speichen: Sapim,
Reifen: Schwalbe Mad Mike 57×406
Schaltung: Hase Bikes Linear 11-Gang,
11– 42 Z, Microshift Lenkerendschalthebel
Kurbelgarnitur: Truvativ 170 mm 42 Z
Antrieb: Hase Bikes-Differenzial
Beleuchtung: ohne
Schutzbleche: ohne
Gewicht: 23,5 kg
Farbe: Gelb matt RAL 1018 / Pulverbeschichtung, Vorbau schwarz eloxiert mit
Skalierung
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K ET TWI ESE L
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EVO
Maria und die EVO lution
»Liegeräder sind blöd«, dachte Maria Jeanne Dompierre bis vor einigen
Jahren. Genauer: bis sie die Poschmerzen satt hatte. Der Händler
empfahl ihr einen Lieger. Und die Kombi Maria & Liegerad wurde ein
Erfolg. Seit 2013 betreibt sie sogar einen Internetblog mit Tests und Tricks
zum Thema. Für uns hat sie das KETTWIESEL EVO getestet.
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»Die Poschmerzen waren sofort weg«, erzählt Maria
von ihren ersten Erfahrungen mit dem Liege-Trike.
»Aber ich kam mir immer so uncool vor!«, hängt sie
sofort lachend dran. Liegeradfahren war früher
Freak-Sache für sie. Aber ein Freak ist die aufgeweckte 37-Jährige nicht – und sie wollte auch nicht
als solcher gelten. Sie wollte einfach ein Trike, mit
dem die täglichen Wege zum Einkaufen, zur Arbeit
und die kleinen Freizeittouren Spaß machten. Wichtig
war ihr ein E-Motor, denn Maria wohnt bei Detmold,
wo es der Teutoburger Wald in puncto Steigungen
besonders gut meint. Derzeit fährt sie ein TadpoleTrike, also ein Rad, das zwei Räder vorn und eines
hinten hat – umgekehrt zu den Delta-Rädern der
Kettwiesel-Familie. So weit geht mittlerweile ihre
Begeisterung fürs Liegerad, dass sie nebenher, aber so
professionell wie leidenschaftlich einen Blog zum
Thema betreibt. Und zwar dezidiert aus der Sicht
einer Frau: www.liegeradfrau.de. »Ich habe immer ein
Auge auf Gender«, sagt die Diplom-Sozialpädagogin.
Auf einer Fahrradmesse lernte sie die neuesten
Hase Bikes-Modelle kennen und verguckte sich
KETTWIESEL
geradezu in die schicken Trikes der neuen Generation. Und ein bisschen wohl auch in die Menschen,
die hinter der Firma stehen, denn beim anschließenden Besuch in der Manufaktur in Waltrop dreht sie
für ihren Blog tolle Videos darüber, wie Hase BikesTrikes entstehen und was uns bei unseren Entwicklungen wichtig ist. Schließlich nimmt sie ein Evo mit
Motor und Roller Bag zum Testen mit nach Hause.
Nach ein paar Wochen Einkauf, Touren über alle
Arten von Wegen und unzähligen kurzen Alltagswegen sprudeln beim Besuch unseres Hase Bikes-
Teams in Detmold die vielen Erfahrungen mit dem
Evo geradezu aus ihr heraus. Ganz allgemein: »Das
Evo ist das perfekte Rad für die Großstadt! Praktisch,
weil mit der großen Tasche schon fast ein Lastenrad,
und es nimmt zu Hause nicht viel Platz weg. Kippstabil, macht durch seine Wendigkeit unglaublichen
Spaß, und die Federung ist ein Traum! Und, ganz
wichtig: Ich krieg das Evo alleine die Kellertreppe
runter!«, sagt die zierliche Maria. Außerdem könnte
sie ganze Listen von Einzelaspekten abarbeiten, denn
als Langzeit-Testerin im eigenen Praxisalltag ist sie
sehr genau. Wer sich davon überzeugen will, sollte
auf www.liegeradfrau.de nachschauen. Heute
arbeitet Maria in der Erwachsenenbildung, früher
betreute sie soziale Projekte, beispielsweise mit
Obdachlosen. »Diese Aufgaben haben mich wirklich
tough gemacht«, sagt sie.
Was sie vor allem am Evo begeistert: »Da steckt
so viel Liebe zum Fahrrad drin. Man kauft nicht nur
ein Produkt, das hochwertig ist, sondern auch eines, in
dem so viel Begeisterung für das Thema Mobilität
zum Ausdruck kommt. Die Leute bei Hase Bikes
|
EVO
leben das: das Perfektionieren, ohne alles zu verkomplizieren – und dabei kommen solche schönen Sachen
raus.« Das geht natürlich bei uns runter wie Öl.
Aber was uns umgekehrt an der Liegeradfrau richtig begeistert ist eben, dass sie so genau hinguckt –
und auch sagt, was ihr nicht gefällt. Zum Beispiel, dass
sie bei angehängter Tasche ihren Hundeanhänger
nicht mehr ankoppeln kann. Wir arbeiten dran.
Parallel werden wir natürlich neugierig Marias
Internetblog verfolgen. Da können wir sicher auch
noch einiges lernen.
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K ET TWI ESE L
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EVO
Unsere KETTWIESEL EVOLUTION : faltbar und gefedert
Die Evolution hört niemals auf – auch nicht beim KETTWIESEL . Wir haben es
komfortabler gemacht – den Fahrspaß und die Wendigkeit haben wir beibehalten.
Vollfederung
Dank Einzelradaufhängung und Gasdruckfedern ist das KETTWIESEL EVO
ein komfortables vollgefedertes Trike.
Stabilisatoren wie im Automobilbereich
erhalten KETTWIESEL -Feeling und Fahrspaß. Ob Kopfsteinpflaster oder Bordsteinkanten, Sie sind entspannt unterwegs.
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Einstellbarer Rahmen
Die Schnellverstellung des Rahmens an
allen KETTWIESEL -Modellen erlaubt
eine schnelle Anpassung an unterschiedliche Beinlängen, ohne die Kette zu kürzen
oder zu verlängern. Und wenn wieder
auf die frühere Größe eingestellt wird,
hilft die Skala auf dem Rahmenrohr.
Faltbarer Rahmen
Der neue EVO -Rahmen ist faltbar – und
zwar extrem einfach: Per Schnellspanner wird die Sitzlehne gelöst und der
Sitz nach vorn geklappt. Dann öffnet
man mit einem weiteren Schnellspanner
hinter dem Sitz die Sicherheitsverankerung und kann mit einem Zug am Seil
den hinteren Teil mit der kompletten
Hinterachse nach unten klappen.
Höchstens 96 Zentimeter lang ist das
Rad dann noch und kann einfach verstaut werden.
Die Roller Bag
Die ROLLER B AG ist mit 50 oder sogar
100 Litern Gepäckvolumen mehr als
eine Tasche, die mit einem kurzen Klick
ans Trike gehängt werden kann: Auch
hier steht der Fokus auf Komfort. Der
Verschluss ist einhändig bedienbar, der
Deckel gibt einen großzügigen Lade-
raum frei. Das ausziehbare ROLLER
RACK ist immer dabei und macht aus
dem Kofferraum einen Einkaufstrolley.
Die wasserdichte 50 Liter ROLLER B AG
passt an alle Alu-KETTWIESEL und die
100 Liter-Version an alle Modelle mit
Federung (beide optional erhältlich).
KETTWIESEL
EVO
Eigenschaften
· sehr wendig, leichtläufig
· hohe Fahrsicherheit dank
tiefem Schwerpunkt
· Vollfederung
· Tandem und Anhängerbetrieb
möglich
· E-Motor-Option
Technische Daten:
Gesamtlänge: 176–221 cm (ohne Vorderrad 153 cm)
Gesamtbreite: 90 cm
Gesamthöhe: 82 cm, Sitz geklappt: 53 cm
Wendekreis: links 3,30 m, rechts 3,50 m
(bei mittlerer Größeneinstellung)
Sitzhöhe: 50 cm
Tretlagerhöhe: 52 cm
Faltmaß: L 96 cm × B 90 cm × H 49 cm
Radstand: 132–178 cm
Rahmen: Aluminium 7046
Gabel: Federgabel Spinner Grind 1
Vorbau: Aluminium 6061 T6
max. Zuladung: 120 kg
Ausstattungsdetails:
Federung: Hase Bikes Evo-Einzelradaufhängung mit Stabilisator und Hase BikesLuftdämpfern
Faltmechanismus: Hase Bikes Faltgelenk
Bremsanlage: hinten hydraulische
Scheibenbremse Tektro Auriga Twin mit
integrierter Parkbremse, vorn mechanische
Scheibenbremse Avid BB7 mit Feststellbremshebel
Laufräder: 20", Nabe: hinten Hase Bikes,
Felge: geöste Hohlkammer, Speichen: Sapim,
Reifen: Schwalbe Marathon 47×406
Schaltung: Shimano Nexus Inter-8 Premium Nabenschaltung mit Drehgriffschalter
Kurbelgarnitur: Truvativ 170 mm 32 Z
Beleuchtung: Dynamo: Shutter Precision
Nabendynamo, Rücklicht: B & M Toplight Flat
Plus, Scheinwerfer: Axa Pico 30-T Steady
Auto, LED, Standlicht
Schutzbleche: SKS schwarz matt
Gewicht: 24,5 kg
Farbe: Betongrau matt RAL / 7023 Pulverbeschichtung, Vorbau schwarz eloxiert mit
Skalierung
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LEP US
Der Münchner im Radl-Himmel
Schon in seinem Beruf als Chirurg musste Alfred Lang schnell Entscheidungen
fällen. Der gebürtige Bayer ist ein Macher – und er ist das gern und sehr
bewusst. Auch nachdem er beide Beine verloren hat. Und vor allem wenn es
um seine Mobilität geht.
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»Den ganzen Tag lang im OP zu stehen – das hat mir
überhaupt nichts ausgemacht!«, erzählt der 67-Jährige bei unserem Besuch im südhessischen Nauheim
von seinem früheren Beruf. »Aber der ganze Papierkram …!« Der Akzent von Alfred Lang verrät deutlich, dass er aus Bayern kommt. Genauer: Er stammt
aus dem Allgäu und hat lange Zeit in München
gelebt. Wo er herkommt ist keine Nebensächlichkeit
für ihn: »Etwas gesunden Patriotismus hab ich
schon«, schmunzelt er. Und er erfüllt ein bisschen
auch die typischen Klischees vom echten Bayern: Er
wirkt ruhig, aber zupackend, energisch und durchaus
etwas eigen.
Der Mediziner hat keine Beine mehr. »Terrorangriff!«
ist manchmal die spontane Antwort, wird er nach
der Ursache gefragt. »Manchmal sage ich auch ›Autounfall‹«, erzählt er bei unserem Besuch und schmunzelt, bevor er die »profane« Wahrheit verrät: Er leidet
an Diabetes, die lange nicht erkannt worden war.
Vor drei Leuten habe er heute Hochachtung, so
Lang: »vor meinem Prothesenbauer, meiner Physiotherapeutin und den Leuten von Hase Bikes. Die
LE P U S
haben mir Kraft gegeben«, erklärt er ernst. »Gehen
ging kaum mehr. Nachdem ich überhaupt wieder
unterwegs sein konnte, bin ich alles mit dem Auto
gefahren. Spaß gemacht hat das nicht – und ich hatte
ja überhaupt keine Bewegung!«, erzählt er. Später, als
wir mit ihm bayerische Weißwürste »zuzeln«, erfahren wir, warum er sich für ein Lepus entschieden hat.
»Mit den Sattel-Dreirädern kann man nur extrem
langsam um die Kurve fahren – die kippen um, wenn
du mehr als drei Stundenkilometer schnell fährst!
Die Straßenlage auf dem Lepus ist super!«
Die Abbildungen zeigen ein LEPUS mit Stahlrahmen.
Im Sanitätshaus bekam er allerdings nur aufrechte
Räder gezeigt. Fündig wurde er schließlich beim
Hase Bikes-Händler Fahrrad Claus in Trebur. Von
den Fahreigenschaften des Rads war er sofort
begeistert – der Bayer lässt sich beim Erzählen zu
einem »Geil!« hinreißen, »obwohl das eigentlich
nicht mein Wortschatz ist«.
Angetan war er aber auch davon, wie dort angepackt wird: »Die Mitarbeiterin hat einen Schraubenschlüssel genommen und – zack! – diese Spezialpedale schnell mal genau an mich angepasst. Das
finde ich super, so zupackende Leute. Solche, die
nicht einfach sagen: ›Nee, das geht jetzt nicht.‹ Und
dann auch noch als Frau!«, fügt er hinzu, als wäre er
immer noch erstaunt.
So kommt es, dass Lang mittlerweile seit über drei
Jahren fast ständig mit dem Lepus unterwegs ist. Er
fährt mit E-Unterstützung. Der sensorgesteuerte
E-Motor verstärkt die Kraft, die er mit den Pedalen
auf die Beine bringt – so tritt er rund in die Pedale
und kommt flotter voran als mancher Mensch mit
gesunden Beinen. Einkauf, Freizeit, Freunde besuchen
und seine Lieblingsstrecken rund um den nahen
Hegbachsee – überallhin geht’s mit dem Lepus.
»Dabei bin ich früher kaum Rad gefahren«, sagt Lang
fast entschuldigend, »aber mit dem Trike kann ich
einfach dort, wo’s mir gefällt, anhalten und genüsslich
im Liegesitz meine Pfeife rauchen!«
Ob ihm das Rad denn vielleicht auch ein Stück
Freiheit zurückgegeben hätte, wollen wir später am
See wissen. »Nein«, winkt er bierernst ab. Und
schiebt mit seinem typischen Humor hinterher: »’s
Dreifache hat’s mir g’bracht!«
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LEP US
Das Komfort-Trike – die neue Generation
Faltbarkeit, Federung, Fahrgefühl – das LEPUS wurde noch bequemer und praktischer.
Das Wohlfühlen darauf ist geblieben.
Komfort und Sicherheit
entscheiden
Beim Aufsteigen fängt Mobilität an, und
das ist beim LEPUS besonders einfach:
entspannt seitlich auf dem Sitz niederlassen und das Bein locker über den
Rahmen heben. Durch das kleine Vorderrad müssen Sie den Fuß nur wenig
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anheben, und schon sind Sie startklar.
Die neue Einzelradaufhängung hinten
sorgt für noch mehr Komfort auf
schlechten Straßen. Das macht das
Trike auch noch sicherer – ein gutes
Gefühl. Klar: Je wohler Sie sich im Alltag
fühlen, desto mehr schätzen Sie die
eigenständige Mobilität per Trike.
Das Mobilitätspaket für
unterwegs
Einpacken und weg, auspacken und
sofort mobil sein. Das LEPUS lässt sich
dank des neuen Rahmens noch einfacher zusammenfalten: per Schnellspanner die Sitzlehne lockern und den
Sitz nach vorn klappen. Dann können
Sie per Seilzug den kompletten Hinterbau nach unten klappen. Das LEPUS Paket ist inklusive Vorderrad etwa einen
Meter lang und passt so in fast jeden
Kleinwagen.
Das Konzept für gelassene
Mobilität
Die Sitzhöhe von einstellbaren 57 bis
63 Zentimetern sorgt für gute Übersicht
im Straßenverkehr, der neue, vollgefederte
Rahmen für ein Mehr an Sicherheit,
Fahrkomfort und gelassenem, intuitivem
Fahren. Und natürlich dafür, dass
Gepäcktransport noch einfacher und
bequemer wird: Die verwandlungsfähige
ROLLER B AG ist optional erhältlich
(großes Bild) und passt jetzt auch ans
LEPUS . Damit haben Sie am Trike einen
50 oder 100 Liter fassenden Kofferraum – und für den Supermarkt einen
Trolley zum Hinterherziehen.
LE P U S
Eigenschaften
· hohe Fahrsicherheit
· höhenverstellbare Sitzposition
· leichter Einstieg
· Federung
· faltbar
· E-Motor-Option
Technische Daten:
Gesamtlänge: 166 –211 cm (ohne Vorderrad 153 cm)
Gesamtbreite: 90 cm
Gesamthöhe: 100 cm, Sitz geklappt: 80 cm
Wendekreis: links 3,30 m, rechts 3,50 m
(bei mittlerer Größeneinstellung)
Sitzhöhe: 63 cm Schwinge hoch,
57 cm Schwinge tief
Tretlagerhöhe: 43 cm
Faltmaß: L 96 cm × B 90 cm × H 54 cm
Radstand: 132–178 cm
Rahmen: Aluminium 7046
Vorbau: Aluminium 6061 T6
Gabel: 16" Aluminium
max. Zuladung: 120 kg
Ausstattungsdetails:
Federung: Hase Bikes Evo-Einzelradaufhängung mit Stabilisator und Hase BikesLuftdämpfern
Faltmechanismus: Hase Bikes Faltgelenk
Bremsanlage: hinten hydraulische
Scheibenbremse Tektro Auriga Twin mit
integrierter Parkbremse, vorn mechanische
Scheibenbremse Avid BB7 mit Feststellbremshebel
Laufräder: 20", Nabe: hinten Hase Bikes,
Felge: geöste Hohlkammer, Speichen: Sapim,
Reifen: hinten Schwalbe Marathon 47×406,
vorn Big Apple 50×305
Schaltung: Shimano Nexus Inter-8 Premium Nabenschaltung mit Drehgriffschalter
Kurbelgarnitur: Truvativ 170 mm 32 Z
Beleuchtung: Dynamo: Shutter Precision
Nabendynamo, Rücklicht: B & M Toplight Flat
Plus, Scheinwerfer: Axa Pico 30-T Steady
Auto, LED, Standlicht
Schutzbleche: SKS schwarz matt
Gewicht: 24,5 kg
Farbe: Betongrau matt RAL 7023 / Pulverbeschichtung, Vorbau schwarz eloxiert mit
Skalierung
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TRI K E - H I GH L I GH T S : S H I MA N O S TE P S
TRIKE-HIGHLIGHTS : Shimano STEPS
Shimano STEPS ist einer der besten Mittelmotoren für Pedelecs. HASE BIKES
hat ihn als bislang einziger Spezialradhersteller in seine Trikes
integrieren können. Darauf, und dass es auch gut gelungen ist, sind wir stolz.
Der feine Tretlagermotor macht das Trike zum
Pedelec: 250 Watt Dauerleistung sorgen für starke
Unterstützung und gelassenes Pedalieren in allen
Situationen. Der Motor läuft absolut harmonisch:
Sanfter Krafteinsatz und ein kaum zu spürendes
Abschalten jenseits der 25 Stundenkilometer sind
bei den anderen nicht selbstverständlich.
Das Trike bleibt auch mit Motor ein Fahrrad –
ohne Zulassung oder Versicherungspflicht. Das Display und das Bedienpaneel finden ergonomisch am
Lenkerende Platz.
Ob mit oder ohne Motor: Bei allen Trikes lässt
sich der Winkel der Sitzlehne regulieren – und
zwar ganz einfach und flink mit zwei Schnellspannern. Für den Alltag in der City aufrecht, für die
sportliche Tour lässig liegend. Ein echtes Highlight
ist auch die Schnellverstellung: Egal, auf welche
Beinlänge Sie Ihr Trike anpassen – die Kette muss
nicht gekürzt werden, die Hände bleiben sauber!
39
T R I K E - H I GH L I GH T S : K L I MA X - S E T
KLIMAX -Set: anstecken, einsteigen, trocken bleiben
Das KLIMAX -Set ist ein Regen- und Kälte-Schutz. Wir haben das Verdeck –
und den Poncho für »Land-unter-Schietwetter« – eigens für unsere Räder
entwickelt. Das Zubehör passt auf alle Alu-KETTWIESEL und LEPUS , ist in
wenigen Minuten angebracht und funktioniert einfach bestens. Abgesehen
davon: Den schnittigen KLIMAX -Look bekommt man gratis dazu.
Das Klimax-Verdeck lässt sich zusammenfächern
und dann auf halbe Länge falten. Danach verschwindet es in seiner unauffälligen Tasche. Sie kann am Sitz
eingehängt werden und so überall dabei sein – ein
Schauer kündigt sich schließlich nicht morgens an.
Dass es trocken hält, ist nicht das einzige Praktische am Klimax: Man steigt einfach wie durch eine
Autotür ein und aus. An einem kleinen Clip wird das
Verdeck an einer Seite vom Rad abgelöst und nach
oben geklappt. Sie steigen ein und ziehen es wieder
ans Rad. Klick – und fertig!
Das klappt sogar bestens, wenn Sie zusätzlich das
Zubehör Regenponcho am Verdeck aufgesetzt
haben: Beim Zuklappen schlüpft der Kopf wie durch
einen Pullover, der magnetische Verschluss des Ponchos schmiegt sich an den Hals an, sodass Sie auch
bei Wolkenbruch trocken bleiben.
Übrigens auch von unten: Ein separater Spritzlappen unter den Oberschenkeln schützt Sie vor Nässe
von unten.
41
T R I K E - H I GH L I GH T S
HASE BIKES – unsere Tips für Ihr Trike-Upgrade
Hier zeigen wir Ihnen Empfehlungen, die Ihr Trike noch komfortabler und vielseitiger machen. Die so einfachen wie praktischen Lösungen fangen bei
der Seitentasche an und hören bei der Tandemkupplung noch lange nicht auf.
Mit der Tandemkupplung entsteht aus zwei Trikes
ein Tandem. Kupplung an Zugtrike montieren, Vorderrad des zweiten rausnehmen, Achsaufnahme der
Gabel auf Kupplung setzen und festdrehen – fertig.
Schlicht und sinnvoll: Papiere, Schlüssel und Portemonnaie verschwinden in der kleinen Seitentasche.
Wer gleich einen ganzen Großeinkauf unterbringen
will, ist mit der Roller Bag bestens ausgestattet. Sie
kann 50 oder 100 Liter Volumen aufnehmen und
wird mit dem Roller Rack zum perfekten Einkaufstrolley zum Hinterherziehen. Übrigens dient
der Rack am Rad auch als Adapter für den Transport von Rollatoren oder faltbaren Rollstühlen.
Die Di2-Schaltung vereinfacht die Bedienung des
Steps-Motors.
Unser eigens entwickeltes Hase Bikes Differenzial überträgt die Antriebskraft auf beide Hinter räder und sorgt für Bodenhaftung auch auf losem
Untergrund.
43
T R ET S
|
REH
Gehen lernen beim Fahrradfahren
Sarah ist lebenslustig und aufgeweckt, und auf dem Trike dreht sie erst so
richtig auf. Auf drei Rädern erlebt sie die eigene Freiheit, ist stolz,
selbst zu fahren und zu lenken. Genauso wichtig ist aber: Ihr TRETS hilft
mit, ihre Beinmuskulatur besser zu entwickeln.
44
»Juuuhu!« Sie jauchzt und lacht, wenn sie auf dem
Trike dahinrollt: Seitdem die achtjährige Sarah Noack
ein Trets hat, will sie jeden Tag mit ihren Eltern und
der Zwillingsschwester Laura Rad fahren – egal bei
welchem Wetter. Seit Mai 2015 fährt sie auf dem
Kindertrike. Mal wird es als Anhänger zum Mittreten
von Papas oder Mamas Fahrrad gezogen, mal fährt
sie wie Laura selbstständig. Das hängt ganz davon ab,
wie weit die Noacks wollen. Stefanie und Alexander,
den Eltern der beiden Zwillinge, kommt Sarahs
Motivation sehr gelegen. »Wir sind schon immer viel
und gern Rad gefahren«, sagt die Mutter. »Mit Sarah
war das zunächst etwas schwieriger – aber eben nur
zunächst.« Sarah war ein Frühchen. Sie ist mehrfachbehindert, hat Bewegungsstörungen und kann nicht
allein laufen.
»Wir hatten bei der Krankenkasse ein normales
Therapie-Dreirad mit Sattel für sie beantragt«,
erzählt Stefanie. Doch von der Kasse kamen immer
wieder nur neue Begründungen, warum sie das Rad
nicht zahlen könne. Dann haben die beiden Zwillinge
auf dem Schulfest von Sarahs Förderschule ein Trets
TRETS
ausprobiert. Auch das Pino stand mit der Möglichkeit für Sarah, vorn zu sitzen, zur Debatte. »Aber wir
fanden es besser, wenn die Kleine auch selbstständig
fahren kann«, erzählt Stefanie. »Jetzt sind wir jedenfalls ganz froh, dass aus dem Therapierad nichts
geworden ist. Ansonsten könnten wir nicht so schön
zusammen fahren.« Denn die Anhängerfunktion gibt
es nicht bei üblichen hohen Dreirädern.
Nach einigen Kilometern selbstständigem Pedalieren ist bei Sarah allerdings Schluss – was auf ihrem
Trike nichts macht: Dann wird das Vorderrad ab-
genommen, das Rad läuft als Anhänger mit – und
Sarah tritt so viel und fest, wie sie gerade Lust hat.
Sarah ist ein sehr kommunikatives und lebendiges
Kind mit viel Spaß an Bewegung. »Das Tolle ist, zu
sehen, wie viel Freude sie beim Radfahren hat«, sagt
Stefanie. »Es gibt ihr ein starkes Freiheitsgefühl,
selbstständig mobil zu sein.« Sarah kann nicht allein
gehen und muss Orthesen, eine Art Beinschienen,
tragen. Auf dem Trets braucht sie diese Hilfsmittel
nicht – ein weiterer Vorteil, den es ihr bringt. Quasi
nebenher wird die Muskulatur beim Pedalieren natür-
lich auch gestärkt. »Das Radfahren tut ihr unwahrscheinlich gut«, meint Stefanie, »es ist ein gutes Training, und vielleicht schafft sie es dadurch, auf die Füße
zu kommen.« Gehen lernen mit Fahrradfahren!
So rollen die vier dann durch ihr Heimatstädtchen
Hochheim am Main, radeln zusammen nach Mainz
oder auch mal nach Wiesbaden – raus geht’s so oft
wie möglich. Auf den vielen landwirtschaftlichen
Wegen kommt Sarah bestens als eigenständige
Pilotin zurecht; geht’s durch die Stadt – vielleicht ja
zum Eisessen, was Sarah und Laura natürlich sehr
|
REH
schätzen –, wird das Trets angehängt. Und alle haben
Spaß miteinander. »Ob ich das wohl merke, wenn
Sarah im angehängten Trets bremst?«, fragte Alexander einmal seine Frau. Noch bevor die Antwort
kam, rutschte er erschrocken beinahe vom Sattel –
Sarah hatte kurz, aber kräftig die Bremsen gezogen …
Spaß hatten wir auch alle zusammen beim Fototermin mit den Noacks. Das lag auch an der Hauptdarstellerin: Die quirlige Sarah hatte so viel Freude
am Shooting und den Leuten, die alle wegen ihr da
waren, dass sie mit ihrem Strahlen alle ansteckte.
45
T R ET S
|
REH
Spielerische Mobilität für Kinder mit Handicap
Mit dem TRETS REH entdeckt Ihr Kind neue Möglichkeiten, sich zu bewegen
und an gemeinsamen Freizeitaktivitäten teilzuhaben.
Schiebestange: Alles im Griff
Für unerfahrene oder müde Piloten
nimmt Mama die Sache in die Hand:
Mit der Schiebestange haben Sie die
Kontrolle über das TRETS , können sie
aber jederzeit wieder abgeben und den
Kleinen fahren und lenken lassen.
46
Kinderspezialpedale:
Fester Halt für die Kleinen
Die Füße von Kindern mit motorischen
Störungen können in diesen Pedalen
ganz genau fixiert werden. Das gibt festen Halt in der anatomisch richtigen
Haltung. Die Pedale sind trotzdem einfach zu handhaben.
Starrer Antrieb: Tritt für Tritt
Das Trike wird zum Fixie, die Schaltung
gespart: Mit der starren Nabe bleiben
die Pedale in Bewegung, solange das
Rad läuft. Sinnvoll für Reha-Patienten,
die den Totpunkt beim Treten nicht
überwinden können (mit Rutschkupplung).
Halter für Gehhilfen: Immer dabei
Gehhilfe oder Stock in den Köcher stellen und per Halteklammer fixieren –
fertig. Variabel einsetzbar. Für Rohrmontage Ø 15 – 60 mm.
Pedalpendel: Macht mobil
Kinder mit stark eingeschränkter
Bewegungsfähigkeit können mit diesen
Pedalen langsam ihre Mobilität wieder
zurückgewinnen. Der Trick: Das Bein
muss hierbei nur sehr wenig gebeugt
werden. Durch die variable Anpassung
erzielt man einen Trainingseffekt.
Kurbelarmverkürzer: Optimierer
Für Kinder mit unterschiedlich langen
Beinen oder eingeschränkter Beinstreckung. Mit dem variabel auf jeden
Radius einstellbaren Pedal können Sie
zum Beispiel Reha-Training optimieren
oder die Kurbellänge bei Kindern mitwachsen lassen.
TRETS
|
REH
Eigenschaften
· sehr hohe Fahrsicherheit
· ideal für Kinder mit neuromuskulären Erkrankungen
wie Celebralparese oder
Muskeldystrophie, aber auch
eingeschränkten Bewegungsabläufen wie bei Spastismus
und Querschnittslähmung
oder Dysmelieschädigungen
Hilfsmittelnummer:
22.51.02.0060
Technische Daten:
Gesamtlänge: 142–176 cm
(Trailer 90–138 cm)
Gesamtbreite: 75 cm
Gesamthöhe: 87 cm, Sitz geklappt: 52 cm
Sitzhöhe: 37 cm
Tretlagerhöhe: 34 cm
Radstand: 90–124 cm
Packmaß: 109–143×75×52 cm ohne
Vorderrad (Trailer 102–136×75×52 cm ohne
Deichsel)
Rahmen und Vorbau: Aluminium
max. Zuladung: 65 kg (Trailerbetrieb: 40 kg)
Fahrergröße: 100–150 cm
Ausstattungsdetails:
Bremsanlage: mechanische Scheibenbremsen Avid BB7 mit Feststellbremshebel
Laufräder: hinten 20", Nabe: Hase Bikes
Quickstick, Felge: geöste Alu-Hohlkammer,
Reifen: Schwalbe Marathon 47×406,
Speichenschutz aus Stoff mit 3M-Reflektordruck; vorn 12", Felge: Aluminium, Reifen:
Schwalbe Big Apple 50×203; Speichen: Sapim
Schaltung: Shimano Nexus Inter-8 Premium Nabenschaltung mit Drehgriffschalter
Kurbelgarnitur: Aluminium 115 mm 32 Z
Schutzbleche: SKS schwarz matt
Pedale: Kinderpedale mit Haken u. Riemen
Beleuchtung: Dynamo: B & M Dymotec 6,
Rücklicht: B & M Toplight Flat Plus, Scheinwerfer: Axa Pico 30-T Steady Auto, LED,
Standlicht
Gewicht: 18 kg
Farben: Gelb matt RAL 1018 / Pulverbeschichtung
47
TR I X
Sunshine-Sammy
Wenn Samuel mit seinem Trike um die Ecken prescht, bleibt kein
Auge trocken. Und seine Eltern bleiben sowohl gut gelaunt
als auch auf Achse. Der Junge ist ein echter Sonnenschein – und
kann dank TRIX wieder richtig Spaß mit Bewegung haben.
48
Hinter dem gut mannshohen Feld hört man näher
kommende Motorengeräusche. Keine echten: Ein
Kind macht brumm, brumm, bruuummm! Dann jagt
mit einem Johlen plötzlich ein Junge auf einem Trike
um die Kurve. Brumm. Verfolgt von einer kleinen
Staubwolke ist er schon wieder weiter.
»Samuel ist unser Sonnenschein«, sagt Betty
Fernandez, die Mutter des Jungen, später. »Er wacht
morgens praktisch lachend auf und ist den ganzen
Tag gut drauf«, meint auch Vater David. Wenn die
Eltern, wie jetzt, mit Samuel spazieren gehen, sieht
das so aus: Der 13-jährige Samuel lässt sich in seinem Trix von Betty und David jagen, sie spielen
Fangen. Oder er fährt schon mal bis zu einem vereinbarten Stopp voraus und wartet dort.
Wenn die Eltern dann – endlich! – dort angelangt
sind, gibt’s fürs Warten Gummibärchen für Samuel.
»Wir sind selbst keine Bike-Freaks«, meint Mutter
Betty fast entschuldigend, »deshalb gehen wir mit
ihm spazieren. Aber Spaß macht das trotzdem total!«
Besonders Samuel. Das ist aber noch nicht lange so:
Samuel hat das Sjögren-Larsson-Syndrom, eine gen-
TR I X
bedingte Krankheit, die eigentlich hauptsächlich in
Schweden auftritt. Das Besondere an ihr: Sie verschlimmert sich in vielen Fällen während starker
Wachstumsphasen in der Kindheit und bringt
schwere Spastiken mit sich. Nach der Pubertät
kommt sie meist zum Stillstand. Deshalb hat Samuel
gerade jetzt mit 13 Jahren viele Therapiestunden:
Ergotherapie, Logopädie, Rollisport.
Da er durch die Krankheit auch in seiner geistigen
Entwicklung stark eingeschränkt ist, kann er nur in
Begleitung unterwegs sein. Trikes hat er auf dem
Sommerfest seiner Körperbehinderten-Schule kennengelernt. »Das Trix gehört zu seiner Therapie –
aber es ist der Teil, der ihm wirklich Spaß macht«,
erzählt David, der selbst im medizinischen Bereich
arbeitet, nämlich in der Qualitätssicherung eines
Pharmaproduzenten.
Tatsächlich kann sich der Junge selbst nur mit
Orthesen, also gelenkstützenden Bandagen, gerade
halten und braucht Vierpunkt-Gehhilfen. Doch wer
ihn auf dem Dreirad sieht, erkennt sofort, wie viel
Freude ihm Bewegung und Mobilität machen.
»Wegen seiner Spastiken konnte er auf dem standardmäßig ausgestatteten Trix mit Gängen und Freilauf nicht fahren – er kann ja nicht rund treten.«
Dazu brauchte es mehr Anpassung, bei der Flexibilität von Hase Bikes aber null Problemo: »Wir haben
Spezialpedale mit Wadenhalter und einen starren
Gang einbauen lassen. Damit klappt das Fahren perfekt.« Ohne Freilauf drehen sich die Pedale, einmal in
Bewegung gesetzt, selbst weiter, auch wenn Samuel
einmal aus dem Trittrhythmus kommt. Und Fixie-Fahren ist sowieso hip …
Noch eine Anpassung: Das Trix musste mattschwarz sein. Schließlich liebt Samuel Superhelden,
wie alle 13-Jährigen. Und sein Trix ist nun mal sein
Batmobil. Mit dem starren Gang kann Samuel sogar
rückwärtsfahren – falls er doch mal ein bisschen weiter gerollt ist als abgesprochen …
49
TRIX
TRIX macht mobil.
Sich weiterentwickeln und spielerisch in Bewegung kommen. Auch Kids mit
Handicap brauchen ein cooles Sportgerät, das Spaß macht.
Voll integriert
allen Youngsters gut an. Das TRIX ist
intuitiv zu bedienen und extrem leichtmit Handicap oder in der Reha. Muss
gängig zu fahren. Die Bremsen sind, wie
es deshalb wie eines aussehen? Ganz
alle Komponenten, auf hohem techim Gegenteil! Motivation braucht Spaß, nischem Niveau, die Kippsicherheit
und dazu gehört auch der Look! Der
stellt andere Reha-Räder weit in den
kräftige, knallig-gelbe Rahmen und die
Schatten. TRIX ist enorm wendig und
peppigen Radabdeckungen kommen bei macht einfach Spaß!
TRIX ist ein Rad für junge Menschen
50
Designed for Youngsters
Junge Menschen mögen TRIX. Egal ob
mit oder ohne Handicap, das lässige
Design und die peppige Farbgestaltung
kommen an. Die technische Ausstattung
ist sorgfältig ausgewählt. Beispiel: stressfreie Anpassbarkeit auf unterschiedliche
Körpergrößen – beim TRIX muss dank
der Schnellverstellung die Kette nicht
verkürzt oder verlängert werden.
Menschen zwischen 1,25 und 1,90
Meter Körpergröße können das TRIX
fahren. Hakenpedale mit Fersenhalter
verhindern das Abrutschen von den
Pedalen. Speziell für die Kleineren gibt
es Bremsgriffe mit kurzen Griffweiten,
die für kleine Hände geeignet sind. Das
heißt aber nicht, dass die Bremswirkung
geringer wäre: Die Scheibenbremsen
greifen fest, aber fein dosierbar zu.
Und beim Pausieren lassen sie sich mit
einem Handgriff zur Parkbremse
machen.
TRIX
Eigenschaften
· sehr wendig und leichtläufig
· hohe Fahrsicherheit dank
tiefem Schwerpunkt
· ergonomisch auf Kinder
abgestimmt
· ideal im Reha-Bereich
· E-Motor-Option
Hilfsmittelnummer:
22.51.02.0059
Technische Daten:
Gesamtlänge: 160–205 cm (ohne Vorderrad 137 cm)
Gesamtbreite: 86 cm
Gesamthöhe: 80 cm, Sitz geklappt: 53 cm
Wendekreis: links 3,30 m, rechts 3,50 m
(bei mittlerer Größeneinstellung)
Sitzhöhe: 45 cm
Tretlagerhöhe: 42 cm
Packmaß: 160–205×53×86 cm
Radstand: 116–162 cm
Rahmen: Aluminium 7046/7005
Gabel: 16" Alu
Vorbau: Aluminium 6061 T6
max. Zuladung: 120 kg
Gewicht: 21 kg
für Körpergröße: 1,25–1,90 m
Ausstattungsdetails:
Federung: ohne
Faltmechanismus: ohne
Bremsanlage: mechanische Scheibenbremse Avid BB7 mit Kinderbremshebel,
Feststellmechanismus
Laufräder: hinten 20", Nabe: Hase Bikes
Quickstick, Felge: geöste Hohlkammer,
Reifen: Schwalbe Marathon 47×406,
Speichenschutz aus Stoff mit 3M-Reflektordruck; vorn 16", Nabe: Hase Bikes, Felge:
Aluminium, Reifen: Schwalbe Big Apple
50×305; Speichen: Sapim
Schaltung: Shimano Nexus Inter-8 Premium Nabenschaltung mit Drehgriffschalter
Kurbelgarnitur: 140 mm 32 Z
Pedale: Pedale mit Haken und Riemen für
Erwachsene
Schutzbleche: SKS schwarz matt
Beleuchtung: Dynamo: B & M Dymotec 6,
Rücklicht: B & M Toplight Flat Plus, Scheinwerfer: AXA Pico 30-T Steady Auto, LED,
Standlicht
Farbe: Gelb matt RAL 1018 / Pulverbeschichtung
51
HA NDBI KE
Per Handantrieb die Hügel hoch
Ob entspannt den Fluss entlang oder zackig die heimischen Hügel hoch: Auf
dem KETTWIESEL HANDBIKE hält Judith Knetsch locker mit, wenn ihre
Familie einen Radausflug macht. Und ihr Kleiner hat sogar noch einen ExtraVorteil davon, dass Mama nicht auf einem normalen Rad nebenherrollt.
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Sie ist schlank, sportlich und fährt ein Handbike,
genauer: ein Kettwiesel mit Handkurbeln. Die junge
Frau aus dem nordhessischen Aßlar bewegt sich gern
in der frischen Landluft. Am liebsten zusammen mit
Sohn Anton und Mann Dennis. »Das weckt in mir
immer Freiheitsgefühle«, erzählt uns Judith. Jeder, der
schon mal dort war, weiß: Die Gegend um Wetzlar ist
ziemlich hügelig. Für Freiheitsgefühle braucht man hier
also ein bisschen Kraft. Manche Menschen verzichten
wegen der Berge hier ganz aufs Fahrradfahren. Judith
ist dagegen sogar mit Hand- statt Fußantrieb mobil.
Der Reihe nach. Judith hatte vor zwei Jahren einen
Unfall und verlor beide Unterschenkel. Ein heftiger
Einschnitt im Leben der damals 40-Jährigen. Doch
die moderne Medizintechnik kann heute vieles leisten. Mit Beinprothesen konnte sie ihren Beruf als
Lehrerin an einer Förderschule mit Schwerpunkt
geistige Entwicklung nach der Reha wieder aufnehmen. »Ich habe sehr schnell wieder stehen und
gehen gelernt«, erzählt Judith. »Ich bin jemand, der
gerne Herausforderungen anpackt.« Schon der Tonfall ihrer Stimme erzählt davon, dass sie gewohnt ist,
H A N D B I KE
nach vorn zu sehen und positiv zu denken. In der
Reha lernte sie, wie wichtig Bewegung zur Heilung
ist – auch zur psychischen. »Und aus meinem Beruf
wusste ich, dass es spezielle Trikes gibt, mit denen
auch Menschen mit eingeschränkten Möglichkeiten
mobil sein können.« Zuerst testete Judith das Kettwiesel. Doch mit den Prothesen konnte sie zu wenig
Kraft für die Berge in ihrer Region aufbringen. So
entschied sie sich für ein Kettwiesel Handbike. Bei
anderen Rädern mussten ihre Beine festgeschnallt
werden. »Beim Kettwiesel gefällt mir besonders, dass
ich so einfach ein- und aussteigen kann. Und jederzeit die Möglichkeit habe, abzusteigen: die Beine aus
den Ablagen nehmen, den Handantrieb nach vorn
klappen, aussteigen. Ein sicheres Gefühl!« Das gibt’s
auch auf schlechtem Untergrund, denn anders als
übliche Handbikes hat das Kettwiesel Hinterradantrieb. Damit geht’s jeden Berg hoch.
Zur Antriebsfrage: Das Rad für über alle Berge mit
der ganzen Familie hat einen fast unsichtbaren
E-Motor in der Vorderradnabe. Der funktioniert
genauso wie beim klassischen Pedelec: Beim Kurbeln
wird Kraft zugesteuert, das nimmt am Berg und beim
Losfahren die Anstrengung – »und ich bin flott
unterwegs«, bestätigt sie.
Mittlerweile will Judith das Rad auch nicht mehr
missen: »Die Sitzhöhe ist zum Beispiel klasse – ich
bin mit Anton fast auf Augenhöhe und kann gut mit
ihm kommunizieren.« Im Gegensatz zu Papa, der den
Kleinen per Normalrad zieht. Dass Anton das Trike
mit dem Liegesitz auch super findet, davon konnten
wir uns beim Besuch überzeugen. »Die Mami, die
Mami!«, ruft er begeistert aus seinem Anhänger,
sobald sie mit der Kraft der zwei Antriebe zum
Überholen ansetzt oder einfach ein bisschen nebenherrollt.
Das Handbike ist vor allem Freizeitgerät; gemeinsam an der Dill entlangrollen, zusammen die Natur
erleben, das gefällt allen – fast jeden Tag. Judith kann
sich sogar noch mehr vorstellen: »So eine Rennversion vom Kettwiesel, mit dem die Landschaft nur
so an mir vorbeirauscht – das könnte mir auch noch
Spaß machen!«, sagt sie mit einem Zwinkern und
legt einen Zahn zu.
53
HA NDBI KE
Handbiken mit Hightech. Sicher, schnell, ergonomisch.
Im Alltag zurechtzukommen ist eine Sache. Um überall mobil sein zu können und
Spaß daran zu haben, braucht man ein HASE BIKES HANDBIKE.
Der große Unterschied
Anders als bei Rollis mit Handbike-Vorrichtung hat unser HANDBIKE Heckantrieb. Das bedeutet: Auch an
Steigungen haben Sie immer Traktion –
mit dem optionalen Differentialgetriebe
sogar auf losem Untergrund. Egal, ob
Sie die sportliche HANDBIKE -Basis
54
Stoppt auf den Punkt
Flotte Räder brauchen starke Stopper.
wählen – der Antrieb ist derselbe. Auch Wir vertrauen hier auf hydraulische
Vollfederung ist mit unseren neuen Rah- Scheibenbremsen. Sie liefern nicht nur
men optional möglich. Und Sie haben
enorme Bremskräfte: Anders als zugbealles in der Hand: Schaltung und
triebene Bremsen sorgen sie für extrem
Bremse sind wie beim Fahrrad an den
niedrige Bedienkräfte und perfekte
Griffen montiert.
Dosierbarkeit.
KETTWIESEL (im Bild) oder das komfortable LEPUS mit etwas höherem Sitz
Einfach einsteigen
Die Antriebseinheit des HANDBIKES
lässt sich einfach nach vorn klappen;
dadurch wird das Einsteigen enorm
erleichtert. Natürlich lässt sich auch der
Winkel hier genau auf die jeweilige
Körpergröße und die individuellen
Bedürfnisse des Fahrers einstellen. Die
Abstützung der Antriebseinheit ist verschiebbar; beim Bewegen verändern
sich Winkel und die Entfernung der
Handkurbel. Die Beinablagen sind
genau anpassbar.
Handkurbel 150 Millimeter:
ergonomisch am Rad drehen
Ergonomie ist am HANDBIKE
besonders wichtig. Deshalb gibt es statt
der 174-Millimeter-Handkurbel auch
eine Alternative mit 150 Millimeter.
Effizienz und Wohlfühlen müssen
schließlich zusammenarbeiten!
HANDBIKE
Eigenschaften
· sehr wendig
· hohe Fahrsicherheit
· mit Differenzial: gute Traktion
· leichtes Umsetzen von
Rollstuhl auf Trike
· E-Motor-Option
Technische Daten:
Federung: möglich
Gesamtlänge: 160–205 cm (ohne Vorderrad 137 cm)
Gesamtbreite: 86 cm
Gesamthöhe: 95 cm
Wendekreis: links 3,30 m, rechts 3,50 m
(bei mittlerer Größeneinstellung)
Sitzhöhe: 46 cm
Packmaß: 160–205×53×86 cm
Radstand: 116–162 cm
Rahmen/Gabel: Aluminium 7046/7005
Vorbau: Aluminium 6061 T6
max. Zuladung: 120 kg
Gewicht: 24 kg
Ausstattungsbeispiel:
Bremsanlage: hydraulische Scheibenbremse Tektro Auriga
Laufräder: 20", Nabe: hinten Hase Bikes
Quickstick, Felge: geöste Hohlkammer,
Speichen: Sapim; Reifen: hinten Schwalbe
Big Apple 55×406, vorn Schwalbe Marathon
47×406
Schaltung: Shimano Tiagra 9-Gang,
Centera-Drehgriff, Schlumpf Mountaindrive
Handkurbeln: Hase Bikes 174 mm
Antrieb: Differenzial
Beleuchtung: Dynamo: Shutter Precision
Nabendynamo, B & M Toplight Flat Plus,
Scheinwerfer: Axa Pico 30-T Steady Auto,
LED, Standlicht
Farben: Karminrot matt RAL 3002 / Pulverbeschichtung
55
AB EN T EU ER ALPENCRO S S
»Wir schaffen das!«
Die Kaywaldschule ist eine Schule für geistig und körperbehinderte Kinder
und Jugendliche, die seit einigen Jahren mit viel Erfolg eine Fahrrad AG
in den Unterricht integriert hat. 2015 haben sich Schüler und Lehrer einer
ganz großen, eigenen Herausforderung gestellt: Mit dem Rad über die
Alpen! Wir waren zwei Tage lang dabei.
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»Mountainbike-Schiebepassage« signalisiert ein
Schild. Mohammed im Kettwiesel Kross guckt sich
um zu den angekoppelten Trix. »Hey, richtig
treten!«, ruft er seinen zwei Mitfahrern in diesem
Gespann zu. Die zwei sind mit all ihren Kräften bei
der Sache. Er selbst hat noch die Unterstützung des
Steps-Motors im Tretlager. In jeder zweiten oder
dritten Kurve taucht ein neues, grandioses BergPanorama auf. Und viele, weitere Höhenmeter, die
zu erarbeiten sind. Ganz schön anstrengend. Der
Tross gehört zur Fahrrad-AG der Kaywaldschule aus
dem badischen Lauffen. Thomas Rienth und seine
Lehrerkollegen haben hier vor einigen Jahren eine
Fahrrad AG ins Leben gerufen.
Dank großzügiger Spenden von ortsansässigen
Firmen und eines schuleigenen Fördervereins verfügt die Schule mittlerweile über einen ansehnlichen
Fahrrad-Pool aus Trix und Pinos. Zunächst üben
die Lehrer auf dem Schulhof, später machen sie
Touren in die nähere Umgebung. »Die Schüler entwickeln durch die Bewegung auf dem Fahrrad mehr
Körperbewusstsein, und sogar soziale Kompetenzen
ABENTEUER ALPENCROSS
und das Selbstwertgefühl können gesteigert werden«, so der Lehrer. Die Fahrrad-AG wurde fester
Bestandteil der Therapie. Dann die Idee einer
neuen, großen Herausforderung: Über die Alpen!
Die Partnerinnen der Lehrer schütteln nur den
Kopf – »das geht nicht«, »viel zu gefährlich«, »das
schafft ihr nicht!«
Doch im Juli 2015 sind die neun Schüler und fünf
Begleitpersonen mittendrin, in den Bergen! Gut
200 Kilometer lang ist die Route vom österreichischen Bichelbach bis ins Südtiroler Meran, satte
2.500 Höhenmeter schwer! Zwei Pinos, ein Kross,
vier Trix, zwei Mountainbikes und ein normales
Tandem sind fünf Tage lang unterwegs. Es ist wirklich
anstrengend, doch schon morgens beim Frühstück
hört man »ich will Fahrrad fahren«.
Übernachtet wird in Pensionen entlang der Via
Claudia Augusta, der alten Römerstraße. Der Ausblick ist oft unbeschreiblich – zum Beispiel als sie am
Reschensee vorbeikommen, aus dem der berühmte
Kirchturm von Alt-Graun herausragt. Je länger die
Tour dauert, desto mehr entwickelt sich ein über-
bordender Teamgeist unter den jungen Menschen.
Da wird auf Langsame gewartet, die Radler helfen
einander, wenn jemand nicht mehr weiterkommt, sie
schieben sich gegenseitig an. Wir sind begeistert.
Das sind auch die Bewohner und Gasthofbesitzer
der Dörfer, die wir durchradeln. Sobald sie sehen,
dass das Gros der Alpencrosser Menschen mit
Behinderung sind, sind sie ganz aus dem Häuschen.
»Es war ungeheuer anstrengend – und ungeheuer
befriedigend«, meint Rienth nach der Überquerung.
»Wir haben uns jeden Tag mehr zu einem tollen
Team entwickelt. Und die Schüler haben gemerkt,
dass sie Aufgaben bewältigen können, die andere
und sie selbst sich niemals zutrauten. Das ist für sie
eine unglaublich wichtige Erfahrung.«
Eine Mutter rief kurz nach der Rückkehr bei ihm
an: »Wie haben Sie das gemacht? Mein Sohn ist
einen Kopf größer!«
57
S P E Z I A LO P T I O N E N
Das können wir gut: unsere Speziallösungen für den Reha-Bereich
Gerade wenn es um körperliche Einschränkungen geht, können individuelle Lösungen
oft darüber entscheiden, wie mobil man sein kann, und vor allem, wie wohl man sich
dabei fühlt. Um ein paar Beispiele zu nennen: Rheuma-, Schlaganfall-, ConterganBetroffene, aber auch Menschen mit Gleichgewichtsstörungen und geistiger Behinderung können oft aus eigener Kraft mobil sein – mit HASE BIKES -Rädern und
Spezial-Ausstattungen.
Spastiken und andere muskuläre Probleme verhindern das Radfahren mit einfachen Pedalen. Unsere
Spezialpedale mit Wadenhalter sorgen dafür, dass
die Beine wieder pedalieren können. Steht nur eine
Hand zur Verfügung, hilft die Einhandbedienung
weiter – damit können trotzdem beide Bremsen
bedient werden. Der abschaltbare Freilauf und der
starre Antrieb helfen dabei, die Beine in Bewegung
zu halten und »runder« zu treten.
Auf Wunsch können wir eine zusätzliche, hydraulische Rücktrittbremse verbauen, ein- oder beid-
seitige Beinablagen oder Armablagen. Ganz speziell:
die Schulterlenkung; die Lenkerverlängerung kommt
vor allem bei Contergan-Geschädigten zum Einsatz.
Eine kleines, aber für viele sehr wichtiges Zubehör:
der Gehhilfenhalter.
Großes Bild auf der linken Seite: eine geniale
Ergänzung für Trix und Kettwiesel – das Trailer
Set. Das Vorderrad wird herausgenommen und das
Rad kann an ein Standard-Fahrrad oder zum Beispiel an das Pino angekoppelt werden.
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