Warum steigt die Arbeitslosigkeit unter Älteren so stark an?

22.07.2015
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URL:
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Mittwoch, 22. Juli 2015 von apa/red ­ 19
Warum steigt die Arbeitslosigkeit unter Älteren so stark an?
Wirtschaft Extra
ARBEIT­PAUSEN­VERHÄLTNIS
Der perfekte Arbeitstag
Laut einer Studie sind 52 Minuten
Arbeit gefolgt von jeweils 17
Minuten Pause am effektivsten.
Liberaler Think Tank sieht Senioritätsprinzip als Grund ­ IHS­Studie widerlegt das
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Sind ältere Arbeitnehmer zu teuer? Um die Beschäftigung Älterer
zu erhöhen hat der wirtschaftsliberale Think Tank "Agenda
Austria" in der Studie "Jung, älter, arbeitslos" kürzlich
vorgeschlagen, das Senioritätsprinzip, nach dem das Einkommen
mit zunehmendem Alter steigt, abzuschwächen und Ältere
stattdessen nach "Leistungsprinzip" zu bezahlen ­ sprich deren
Löhne zu senken. Eine aktuelle Studie des IHS sagt freilich das
Gegenteil. Demnach habe die stark zunehmende Arbeitslosigkeit
unter Älteren rein gar nichts mit dem Senioritätsprinzip zu tun.
FAKTEN
Job­Gipfel
verschoben
Derzeit Gespräche mit
Experten und
Sozialpartnern ­ Bereits
elf Prozent arbeitslos
2
ASYL
Keine Arbeit
erwünscht
WIFO­Studie:
Arbeitsmarktöffnung für
Asylsuchende würde
Arbeitslosigkeit erhöhen
28
ARBEITSMARKT
Anfragen für weitere Nutzungsrechte an den Verlag
Wieder mehr
Arbeitslose
Im Juni über 380.000
Personen ohne Job ­
Langzeitarbeitslose
beinahe verdreifacht 7
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Karriere Tipps
Jobs per E­Mail
Richtig kündigen ­ Was Sie
wissen sollten
Fakt ist: Wer seinen Job einmal verloren hat, der findet ab 50 Jahren
meist erst später eine neue Arbeitsstelle. Viele müssen auch Abstriche
beim Gehalt hinnehmen: Bei 61 Prozent der Älteren liegt das neue
Gehalt unter dem Niveau des Einkommens vor der Arbeitslosigkeit. Und
die Wahrscheinlichkeit, aus der Arbeitslosigkeit heraus einen
Arbeitsplatz zu finden, sinkt mit zunehmendem Alter deutlich und liegt bei
männlichen Angestellten zwischen 55 und 59 Jahren nur mehr bei rund
30 Prozent.
Um die Beschäftigung Älterer zu erhöhen hat "Agenda Austria"
vorgeschlagen, das Senioritätsprinzip abzuschwächen. Derzeit könne
das Gehalt von Älteren in Beschäftigung praktisch nur durch sogenannte
"Änderungskündigungen" gesenkt werden. Die Studienautoren Michael
Christl, Denes Kucsera und Hanno Lorenz schlagen vor, die Löhne
Älterer stärker am "Leistungsprinzip" zu orientieren und damit die
Lohnkurven abzuflachen. Es wäre "zu überlegen, ob eine
Lohnanpassung entsprechend der Leistungsentwicklung nicht im
Interesse der Arbeitnehmer wäre", heißt es in der Studie. Dadurch
würden die Beschäftigungschancen älterer Menschen, die an
Erwerbsarbeit interessiert seien, erhöht.
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Für Pensionsautomatik
ARBEITSSITUATION
Auch im Pensionsrecht sollten Änderungen vorgenommen werden. Die
Denkfabrik macht sich für eine Einführung einer Pensionsautomatik
unter Berücksichtigung der steigenden Lebenserwartung stark.
Eine Studie besagt, dass die
meisten zufrieden sind ­ die
NEWS.AT­User sehen das anders
Eine höhere Beschäftigung der Älteren würde den Jüngeren auch keine
Jobs wegnehmen, heißt es in der Studie. "Unsere empirische Analyse
zeigt, dass eine höhere Beschäftigung älterer Arbeitnehmer keine
negativen Effekte auf jüngere Arbeitnehmer mit sich bringt."
Internetclipping erstellt am 22.07.2015 für Institut für höhere Studien zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.
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Die Industriellenvereinigung (IV) fordert dennoch den Abbau von
gesetzlichen und kollektivvertraglichen Senioritätsregelungen, eine
Lohnnebenkostensenkung sowie mehr betrieblichen
Gestaltungszeitraum bei der Arbeitszeit.
Eine aktuelle Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) widerspricht
dem "Agenda Austria"­Papier jedoch entschieden. Die stark
zunehmende Arbeitslosigkeit Älterer habe weniger mit dem
Senioritätsprinzip zu tun, sondern mehr mit der
Bevölkerungsentwicklung, da derzeit viele Beschäftigte über 50 Jahre alt
seien.
Hundstorfer setzt auf mehr Unterstützung
Die Studie entkräfte die Behauptungen, dass das Senioritätsprinzip, also
eine bessere Bezahlung nach längerer Beschäftigung, für
Arbeitslosigkeit Älterer verantwortlich sei, sagte Sozialminister Rudolf
Hundstorfer (SPÖ) bei der Studienpräsentation am Dienstag. Er setze
hingegen auf eine Ausweitung der Unterstützung Älterer, etwa durch
Beschäftigungsförderung, Bildungsmaßnahmen, Arbeitsstiftungen und
spezielle Beratung und Betreuung für arbeitssuchende ältere Menschen
und Qualifizierungsförderung. Dafür werden von 2015 bis 2017
insgesamt 720 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
Im ersten Halbjahr 2015 wurden 9.896 Personen mit
Beschäftigungsbeihilfen in den ersten Arbeitsmarkt eingegliedert, 4.683
Älteren wurde eine Beschäftigung im 2. Arbeitsmarkt ermöglicht.
Derartige Lohnsubventionen, die zu neuer Beschäftigung führen, seien
wesentlich besser als der Bezug von Sozialleistungen, argumentiert
Hundstorfer.
Insgesamt sind in Österreich 25 Prozent der unselbstständig
Beschäftigten über 50 Jahre alt. Die Zahl der Arbeitslosen dieser
Altersgruppe ist im Vorjahresvergleich um 16,2 Prozent gestiegen. Die
durchschnittliche Verweildauer in Arbeitslosigkeit ist bei den Älteren mit
152 Tagen deutlich höher als insgesamt mit 119 Tagen, das heißt die
Älteren finden später wieder einen neuen Job. Die
Beschäftigungsquoten der Älteren sind zwar in den letzten Jahren (1.
Halbjahr 2012 zu 1. Halbjahr 2015) gestiegen, vor allem bei Männern ab
60 liege die Quote aber noch deutlich unter dem Ziel für 2018 von 35,3
Prozent, so der Minister.
Senioritätsregelungen nur bei Angestellten
Anfragen für weitere Nutzungsrechte an den Verlag
Die IHS­Experten haben sich die Senioritätsbestimmungen in Österreich
im privaten Sektor angeschaut und die 30 wichtigsten Kollektivverträge
aus sieben Branchen analysiert . Dabei fanden sie erhebliche
Unterschiede in der Ausprägung der Senioritätsregelungen, die im
wesentlichen nur bei Angestellten existieren. Bei Arbeitern gibt es in den
Kollektivverträgen nur sehr geringe Lohnsteigerungen. Arbeiterinnen
und Arbeiter stellen aber circa 70 Prozent aller älteren Arbeitslosen, hier
könne die Arbeitslosigkeit also nicht an einer höheren Entlohnung
Älterer liegen.
Am stärksten ist laut Studie das Senioritätsprinzip in der Finanz­ und
Versicherungsbranche ausgeprägt. Gerade dort liegt aber die
Arbeitslosigkeit Älterer unter dem Durchschnitt. Generell sei der
Beschäftigungsanteil Älterer in Branchen mit stärkerer
kollektivvertraglicher Senioritätsentlohnung höher als in anderen
Branchen. Im Branchenvergleich konnten die Wirtschaftsforscher
jedenfalls keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem
Senioritätsindex und der Arbeitslosenquote Älterer feststellen. Eventuelle
höhere Löhne für Ältere wirken sich demnach nicht
beschäftigungsmindernd aus. Hingegen sind Personen mit zuvor
geringsten Realeinkommenssteigerungen am häufigsten von
Arbeitslosigkeit betroffen. Umgekehrt sinke das Eintrittsrisiko Älterer in
Arbeitslosigkeit mit der Höhe des Einkommens, die Besser­und
Bestverdiener haben also ein geringeres Risiko des Jobverlusts.
"Das Alter selbst ist das größte Hemmnis für Wiederbeschäftigung",
resümierte IHS­Experte Marcel Fink, einer der Autoren der Studie. Die
Verengung der Debatte zu Arbeitsmarktproblemen Älterer auf höhere
Löhne für ältere Beschäftigte sei daher nicht sinnvoll. Vielmehr spielten
andere Faktoren eine Rolle, etwa die mangelnde Bereitschaft zu
Weiterbildungsmaßnahmen auf Seite der Arbeitgeber und der
Arbeitnehmer. Aktuell spiele die Demografie eine große Rolle, ergänzte
IHS­Experte Helmut Hofer: Die zunehmende Arbeitslosigkeit Älterer habe
auch damit zu tun, dass in dieser Altersgruppe derzeit einfach mehr
Menschen seien.
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