Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte MENTORING BETRIEBE & ÄLTERE ARBEITSKRÄFTE: Möglichkeiten und Potenziale für die regionale Wirtschaft im Schneebergland erstellt im Rahmen des EU-Projektes: „Active Ageing – Interregionale Zusammenarbeit zur Förderung von Active Ageing in Pilotregionen in Österreich und Ungarn“ Auftraggeber: Regionalverband Industrieviertel-Projektmanagement Mag. Dr. Ingeborg Derkits 2801 Katzelsdorf, Schlossstraße 1 T: +43 2622 27156 E: [email protected] www.industrieviertel.at Auftragnehmer: Mag. Doris Palz Palz & Partner Mautner Markhofstraße 24/5 2500 Baden © 2014 active ageing Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Inhalt Active Ageing - Mentoring ....................................................................................................................... 4 Demografischer Hintergrund .............................................................................................................. 4 Alterszusammensetzung im Schneebergland ................................................................................. 6 Mentoring................................................................................................................................................ 7 Recherche und Analyse von aktuell praktizierten Mentoring Modellen ............................................ 7 Was ist allgemein unter Mentoring zu verstehen? ......................................................................... 7 Der Rahmen ..................................................................................................................................... 8 Die Mentoring Modelle ....................................................................................................................... 8 Traditionelles Mentoring - Eins zu eins Mentoring ......................................................................... 8 Team und Gruppen Mentoring ....................................................................................................... 9 Cross Mentoring .............................................................................................................................. 9 Reverse Mentoring ........................................................................................................................ 10 Erfolgsfaktoren .................................................................................................................................. 11 Nutzenaspekte von Mentoring-Programmen für Unternehmen ...................................................... 12 Generationen Mentoring ...................................................................................................................... 12 Generationen in Unternehmen ......................................................................................................... 13 Generationen Mentoring .................................................................................................................. 14 Unternehmensbefragung im Schneebergland ...................................................................................... 20 Demografischer Wandel aus Sicht kleiner und mittlerer Unternehmen .......................................... 20 ANHANG ............................................................................................................................................ 24 Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Active Ageing - Mentoring Demografischer Hintergrund Die Kombination aus demografischer Alterung der Bevölkerung und raschen wirtschaftlichen und technologischen Veränderungen stellen Wirtschaft und Unternehmen vor ernste Herausforderungen. Erstmals in der Geschichte der Menschheit gilt es eine alternde Bevölkerung arbeitsfähig, arbeitswillig, produktiv und interessiert zu erhalten. Derzeit sind rund 23% der Bevölkerung über 60 Jahre alt. 2050 werden bereits über 30%, das bedeutet jeder Dritte, älter als 60 Jahre sein. Und diese Entwicklung birgt notwendige Veränderungen in sich. Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Durch den demografischen Wandel wird die Altersstruktur vieler Unternehmen verschoben. Stellen Sie sich Unternehmen vor, in denen bis zu vier Generationen zusammen arbeiten und mindestens ein Drittel der Belegschaft über 60 Jahre alt ist. Ein Gedanke, der für Viele noch wenig vertraut ist und die Pflege der Beziehungen zwischen jüngeren und älteren Mitarbeitenden als Aufgabe sichtbar macht. Dies nicht zuletzt, weil die Werthaltungen und Arbeitsweisen der zusammen arbeitenden Generationen mitunter stark unterschiedlich sind: Grafik: Palz & Partner KG Für Unternehmen stellen sich daher zunehmend personalpolitische Fragen, die für den wirtschaftlichen Erfolg und für den Bestand von Wirtschaftsstandorten von Relevanz sind. Wie setzt sich die aktuelle Belegschaft zusammen? Wie setzt sich die Kundenstruktur – auch bezogen auf demografische Aspekte – zusammen? Passt die Zusammensetzung meiner Belegschaft zu der meiner Kunden? Welche Perspektiven können wir älteren Arbeitnehmern bieten? Wie können wir auch ältere Arbeitnehmer noch weiter entwickeln, damit sie mit den Anforderungen der Arbeitswelt fertig werden? Wie stellen wir sicher, dass unsere Mitarbeiter die technologischen Veränderungen mitmachen? Wie schaffen wir es für die jüngere Generation attraktiv zu sein um ausreichend Personal zur Verfügung zu haben? Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Zeit, sich mit betrieblichen Generationen Management zu beschäftigen. Schlagworte, die in diesem Zusammenhang in einschlägiger Literatur zu finden sind lassen die Breite der Handlungsalternativen erahnen: Altersgerechte Personalentwicklung, Talent Programme, Nachwuchsführungskräfte-Programme, Karrieremodelle, Alters- und alternsgerechtes Gesundheitsmanagement, Diversity, Lebenslanges Lernen Programme, Wissensmanagement, generationengerechte Arbeitsplätze, altersgemischte Teams, Lebensphasenorientierte Personalpolitik, Mentoring,… Alterszusammensetzung im Schneebergland Die für Österreich festzustellende Veränderung der Bevölkerungszusammensetzung und damit einhergehende Alterung der Gesellschaft trifft auch auf die Region Schneebergland zu. Dabei zeichnet sich ein für diese Entwicklung verbreitetes Bild ab: Gemeinden, die entlang von Hauptverkehrsadern liegen oder in deren Nähe verzeichnen einen geringeren Anstieg der Bevölkerungsgruppe 60+ als dies in Gemeinden der Fall ist, die abgelegen zu zentralen Verkehrsverbindungen sind. Diese strukturelle Zusammensetzung und damit absehbare Veränderung in der Altersstruktur sowohl der Kunden als auch der Mitarbeitenden stellt die Wirtschaftstreibenden in der Region Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Schneebergland – insbesondere jene in entlegeneren Teilen – vor ernste Herausforderungen. Als eine Möglichkeit bereits heute auf die wachsenden Herausforderungen des demografischen Wandels in Betrieben zu reagieren, wurde im Rahmen des Projekts Active Ageing die Methode des Mentoring ausgewählt. Mentoring bietet sich als methodischer Ansatz deshalb an, weil durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Generationen mögliche (Werte)Unterschiede sichtbar und verständlich werden, wodurch ein größerer Zusammenhalt im Unternehmen und ein Zugewinn an sozialen Fähigkeiten erfolgen. Mentoring In der folgenden Ausführung wird das Instrument des Mentoring dargestellt um daraus ein Mentoring Programm zu entwickeln, das die junge und die ältere Generation in gleichem Maße anspricht und zum Handeln einlädt. Recherche und Analyse von aktuell praktizierten Mentoring Modellen Der Grundgedanke des Mentoring geht auf die griechische Mythologie zurück. Es ist überliefert, dass Odysseus in den Trojanischen Krieg zog und die Erziehung seines Sohnes Telemachos an Mentor, seinen Vertrauten übertrug. Mentor sind dabei unterschiedliche Rollen zugekommen: die Orientierung gebende Vaterfigur, die Vertrauensperson, der Lehrer und Berater. Das Konzept hat sich erhalten und findet heute in vielen unterschiedlichen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, so auch in der Wirtschaft Anwendung, wo es sich in den letzten Jahren als bewährtes Instrument der Personalentwicklung etabliert hat. Als vielfach erprobte Einsatzbereiche sind Nachwuchskräfte-Mentoring, Förderung von Frauen in Führungsposition und Anwendung zur rascheren Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen. Meist wir Mentoring zu Zwecken des Wissens- und Verhaltenstransfers in persönlicher 1:1 Beziehung umgesetzt. Es werden aber auch Gruppen Mentoring Prozesse zur Anwendung gebracht, insbesondere wenn es um eine größere Anzahl an Mitarbeiterinnen geht, denen auf diese Weise Orientierung und raschere Integration ins Unternehmen geboten werden soll. Besonders in größeren Unternehmen und Konzernen zählen Mentoring-Programme zum Bestandteil des Personalmanagements. Klein- und Mittelbetriebe wenden das Instrument aus unterschiedlichen Gründen, wie etwa der Ressourcenfrage, noch weniger an. Was ist allgemein unter Mentoring zu verstehen? Mentoring kann durch informelle Förderbeziehungen entstehen, die in allen Lebensbereichen vorzufinden sind. In der Regel nimmt eine erfahrene Person eine unterstützende, begleitende Rolle für eine noch unerfahrene Person ein. Dies ist ein freiwilliger Zusammenschluss, der nicht auf spezifische Gegenleistungen aufbaut. Der Mehrwert für die Beteiligten liegt in der persönlichen Beziehung und dem voneinander lernen. Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Mentoring in Unternehmen basiert in der Regel auf Programmen, die den Prozess, die Ziele und die Umsetzung beschreiben. Wesentlicher Bestandteil des Mentoring ist die Beziehung zwischen Mentor/in und Mentee. Das zentrale Grundprinzip des Mentoring beruht darauf, dass die Förderung junger Mitarbeiter/innen durch ältere Personen aufbaut. In der Regel sind Mentor/innen erfahrene Personen, die (jüngeren) Kolleg/innen zur Seite stehen, sie in informelle Gepflogenheiten einweihen, bei Entscheidungen unterstützen – es geht darum einen Stück des Weges des Mentees zu begleiten. Mentoring kann daher als klassische Form der Gestaltung von betrieblichen Generationenbeziehungen bezeichnet werden. Mentoring kann daher als soziales und emotionales Lernen aus und durch Erfahrungen zusammengefasst werden. Der Rahmen Grundsätze der Beziehung zwischen den Partnern sind die freiwillige Teilnahme, der vertrauliche Umgang mit Informationen und gegenseitiger Respekt. Geprägt ist das Mentoring Verhältnis von gegenseitiger Achtung, Ehrlichkeit, Zuneigung und hohem Verantwortungsbewusstsein. Im Mentoring ist Weisungsbefugnis nicht vorgesehen. Darüber hinaus zeigen Erfahrungen, dass es sich bewährt wenn Mentoring jenseits von Hierarchien, jedenfalls aber mit zwei Ebenen Abstand, stattfindet. Mentoring bietet einen „geschützten Rahmen“ innerhalb dessen experimentieren, ausprobieren, lernen und auch Fehler machen möglich und erwünscht ist. Mentor/innen sollen ausreichend Zeit für die Betreuung mitbringen. Es gibt einen formellen Start bei dem Mentor/in und Mentee sich kennenlernen, sie treffen eine Vereinbarung in der Erwartungen, Ziele und Möglichkeiten aufeinander abgestimmt werden, es folgt die Begleitungsphase und endet zu einem vereinbarten Zeitpunkt. Die Mentoring Phase kann durch Treffen, Gespräche, Begleitung aber auch in der gemeinsamen Teilnahme an Workshops, Seminaren, Veranstaltungen zu Netzwerkzwecken ausgestaltet sein. Das Ende soll durch ein Abschlussgespräch erfolgen, dessen Basis die ursprüngliche Vereinbarung ist. Die Mentoring Modelle Traditionelles Mentoring - Eins zu eins Mentoring Das Mentoring-Programm richtet sich an eine spezielle Zielgruppe wie z.B. Nachwuchspotenziale. Hauptelement ist die Unterstützung einer Person als Mentee durch eine Mentorin/einem Mentor. Die Mentorinnen und Mentoren sind berufserfahrene Frauen und Männer aus dem Unternehmen. Die Tandems treffen sich in regelmäßigen Abständen und arbeiten an der Erreichung der Ziele, die Mentee und Mentor/in vereinbart haben. Traditionelles Mentoring Praxis Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Traditionelles Mentoring wird in zahlreichen Konzernen, Groß- und Mittelbetrieben als Instrument der Personalentwicklung eingesetzt. Schwerpunkte sind Nachwuchsförderung, Erleichterung der Integration neuer Mitarbeiter/innen, Frauenförderung. Mentoring wird aber auch im Zuge von Diversity-Maßnahmen erfolgreich eingesetzt. Beispielsweise wird Mentoring für MigrantInnen österreichweit angeboten. Hierbei arbeiten die Wirtschaftskammer, das AMS und der Integrationsfonds zusammen um Zuwanderern bessere Chancen am Arbeitsmarkt zu verschaffen. Das Programm wird erfolgreich umgesetzt. Link: https://www.wko.at/Content.Node/Mentoring/Mentoring_fuer_MigrantInnen_wird_erstmals_oeste rreichweit_.html Team und Gruppen Mentoring In diesem Programm werden mehrere Mitarbeiter/innen zu einem Mentee-Team zusammengeschlossen. Im Rahmen dieser Mentoring Variante arbeiten die Mentees in der Regel gemeinsam an festgelegten Themen und unterstützen sich dabei gegenseitig. Begleitet werden sie von einem erfahrenen Mentor/in. Begonnen wird das Programm mit einem Start-Workshop wo die allgemeinen Grundlagen des Mentoring sowie die Ziele und der Ablauf vermittelt und erarbeitet werden. Gesondert wird die Arbeit im Team besprochen und reflektiert, weil dies ein wesentlicher Aspekt der Zielerreichung ist. Anschließend organisieren sich die Mentees selbst und treffen sich in selbst gewählten Zeitabständen, um sich gegenseitig bei den jeweiligen Aufgaben und Themen zu unterstützen. Cross Mentoring Zusammenschluss von KMU zur Gewinnung und Qualifizierung von Mitarbeitern (Biotec- und Lifescience-Unternehmen, Hamburg); Unternehmensübergreifendes Mentoring – Mentee und Mentor/in kommen aus unter-schiedlichen Betrieben. Betriebe, die sich an diesem Modell beteiligen, handeln aus unterschiedlichsten Gründen. Als sinnvoll und bereichernd hat sich Cross Mentoring erwiesen wenn: das Unternehmen für ein betriebseigenes Mentoring-Programm zu klein ist, Mentoring aber dennoch für die Personalentwicklung genutzt werden soll. Mitarbeiter/innen oder Führungskräfte sich gezielt außerhalb des Betriebes (weiter)entwickeln und reflektieren sollen. es Interesse an Erfahrungsaustausch über Unternehmensgrenzen hinweg gibt. Auf diese Weise können Wissenstransfer aber auch Kooperationsbereitschaft gefördert werden. Unternehmen von anderen Branchen lernen möchten. Das Erkennen, wie andere etwas machen, gibt neue Impulse für den eigenen Betrieb. Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Mitarbeitern und/oder Führungskräfte einen "anderen“ Austausch zu ermöglichen. Neue Perspektiven – auch für aktuelle Herausforderungen - können durch den Austausch mit Kollegen aus anderen Unternehmen eingenommen werden. Wichtig: ein gemeinsamer Mentoring Programmschwerpunkt muss gegeben sein. Darauf aufbauend wird Cross Mentoring in der Praxis unternehmens-, branchen-, generationsund/oder geschlechtsübergreifend eingesetzt. Cross-Mentoring Praxis Oberösterreichische Plattform Cross-Mentoring für weibliche Nachwuchsführungskräfte feiert heuter 10 Jahre und kann auf gute Erfolge verweisen. Beim aktuellen Durchgang haben die Unternehmen Energie AG Oberösterreich, DSM Fine Chemicals, LIWEST, VKB-Bank, HYPO Oberösterreich, OÖ. Gesundheits- und Spitals-AG, Johannes Kepler Universität, Industriellenvereinigung Oberösterreich, WKO Oberösterreich, Amt der OÖ, Landesregierung und die Clusterland Oberösterreich GmbH teilgenommen. Link: http://www.netzwerk-hr.at/files/WEB_Einladung.pdf Cross Mentoring im Bundesdienst: http://sektioniii.bka.gv.at/crossmentoring/cm_start.php Cross Mentoring für Businessfrauen: http://www.crossmentoring.at/?page_id=2 Reverse Mentoring Die Zeiten sind im Wandel. Mentoring ist bekannt für das Zusammenwirken einer älteren, erfahrenen Person und einer Jungen. Im Zentrum dabei steht die Wissens- und Erfahrungsweitergabe von der älteren an die jüngere Generation. Heute hat sich durch den technischen Fortschritt und Globalisierung einiges geändert. Im „Reverse Mentoring“ werden jüngere Mitarbeiter/innen zu Mentoren der älteren Kollegen. Oft geht es um neue Technologien und deren Auswirkung auf den Berufsalltag. Digital Natives geben so ihre Erfahrungen und ihr Wissen z.B. an Baby Boomer weiter. Damit Reverse Mentoring klappt, müssen beide Seiten offen und ohne Hierarchiedenken zusammenwirken. Diese Offenheit ist mitunter auf Seiten der älteren Mentees eine Herausforderung. Die Generation Y ist mit einem neuen Selbstverständnis ausgestattet und hat Freude an offener, hierarchieloser Kommunikation. Reverse Mentoring ist ein Instrument zur Förderung des Dialogs der Generationen, wobei die Richtung einseitig ausgestaltet ist. Reverse Mentoring – Praxis DELL, Nokia, General Electric, die Lufthansa und die Deutsche Telekom gehören zu den Unternehmen, die Reverse Mentoring einsetzen. Konkrete Erfahrungen der Telekom sind: Bei der Deutschen Telekom werden die Mentoren-Mentee-Teams als Tandems bezeichnet. Ständig sind zwischen 20 und 30 dieser Tandems aktiv. Dabei werden Themen wie Facebook, Twitter, Wikis und Blogs aber auch die Thematik Enterprise 2.0 behandelt. Die Deutsche Telekom handhabt das Konzept so, dass sie einen Pool führt, bei welchem sich interessierte Mitarbeiter registrieren können. Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Die Häufigkeit und Regelmäßigkeit der Treffen sowie die Themen-Schwerpunkte können von den intergenerationalen Tandems selbst festgelegt werden. Als Orientierung dafür wird ihnen ein Leitfaden zur Verfügung gestellt. Bei der Deutschen Telekom hat das Reverse Mentoring Projektcharakter. Als Hindernisse werden die Hierarchiestufen betrachtet, welche sich unter Umständen als Kommunikationsbarrieren herausstellen können. Quelle: http://www.scil-blog.ch/blog/2012/11/08/reverse-mentoring-erfahrungswerte/ Erfolgsfaktoren Die Ziele Für die erfolgreiche Implementierung von Mentoring im Unternehmen empfiehlt es sich die Zielsetzung des Programms klar zu definieren und allen Beteiligten zu kommunizieren. Je klarer die Ziele des Unternehmens und aller beteiligten Personen definiert uns dargelegt werden, desto erfolgversprechender ist Mentoring bei der Umsetzung. Die Beteiligten Mentoring soll im Unternehmen durch die oberste Führungsebene gewünscht und unterstützt werden. Das gewährleistet, dass die notwendigen Ressourcen beigestellt und die Motivation bei den Teilnehmenden geweckt werden können. Beste Verankerung des Mentoring-Programms erfolgt durch Integration in Personal- und Organisationsentwicklung. Organisatorisch erweist sich die Bestellung einer Projektleitung als erfolgsrelevant. Finanzielle Mittel für die Programmumsetzung sind vorzusehen. Ein weiterer wesentlicher Faktor für das Gelingen liegt in der Auswahl der teilnehmenden Mentor/innen und Mentees – von beiden Seiten soll Begeisterung, Offenheit, gegenseitige Wertschätzung und Zeit eingebracht werden. Um die Ziele des Mentoring Programms erreichen zu können sind qualifizierte Vorbereitung für Mentor/innen und Mentees vorzusehen. Dabei empfiehlt sich neben der Programmeinweisung und der Vorstellung der Tools auch einen Schwerpunkt auf die Selbstreflexion zu legen. Der Prozess Klarheit ist auch in Bezug auf den Ablauf und die Intensität des Prozesses erforderlich. Der Zeitrahmen soll ausreichend sein, nicht zu lang aber auch nicht zu kurz – hier gilt es Erfahrung oder Fingerspitzengefühl walten zu lassen. Das Finden der Mentoring-Partner/innen sollte in einem gesteuerten Matching erfolgen. Während des Prozesses ist eine Betreuung durch die Projektleitung sinnvoll. Um die Ziele des Unternehmens zu erreichen kann auch ein begleitendes oder ergänzendes Rahmenprogramm sinnvoll sein. Zwischen Mentor/in und Mentee sollen eine Vereinbarung abschließen in der die gegenseitigen Erwartungen, Rollenverständnis, Vertraulichkeit, allgemeine Rahmen-bedingungen wie Form des Austausches, persönliche Treffen, Häufigkeit, Dauer, gewünschte Kommunikationsform,… festgehalten und verbindlich gemacht werden. Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Nutzenaspekte von Mentoring-Programmen für Unternehmen Mentoring ist für Unternehmen ein ideales Instrument um Mitarbeiter/innen aus den eigenen Reihen gezielt zu fördern. So werden mit Mentoring z.B. Nachwuchskräfte auf die Übernahme von Fach-, Führungs- und Managementkompetenzen vorbereitet und neue Mitarbeiter/innen können durch den Einsatz von Mentoring Programmen schneller ins Unternehmen integriert werden. Durch den Einsatz oder die Beteiligung an Cross-Mentoring-Programmen profitiert das Unternehmen von der Möglichkeit, Einblick in andere Unternehmenskulturen zu erhalten. Durch Mentoring wirken Unternehmen und Institutionen ganz gezielt dem Mangel an qualifizierten Fach- und Führungskräften entgegen und arbeiten an ihrer Zukunftsfähigkeit. Das Unternehmen bietet Mentorinnen und Mentoren Gelegenheit, die eigenen Erfahrungen weiterzugeben. Sie werden durch die Fragen und Sichtweisen der Mentees angeregt, über ihren eigenen Werdegang zu reflektieren. Darüber hinaus lernen sie neue Menschen in einem anderen Kontext und mit anderen interessanten Denkansätzen kennen. Durch eine Qualifizierung als Mentorin oder Mentor wird der berufliche Erfahrungsschatz durch neue Methoden und Instrumente abgerundet, die das Führungsverhalten bereichern. Mentees wird durch die Teilnahme am Mentoring die Chance gegeben, von den Erfahrungen einer erfolgreichen Führungskraft zu lernen und innerhalb einer vertrauensvollen Beziehung wichtige Hinweise für die eigene Aufgabenerfüllung zu bekommen, die dem Unternehmen zu Gute kommt. Mentoring zielt letztlich darauf ab, die Bindung von Mitarbeiter/innen ans Unternehmen zu stärken und Erfahrungswissen für das Unternehmen zu sichern. Betriebswirtschaftliche Effekte sind im Bereich der Fluktuationskosten anzusiedeln. Als wesentliche innerbetriebliche Auswirkungen wird allgemein das Erfahrungslernen, die rasche Integration von neuen Mitarbeiter/innen und der Wissenserhalt für Unternehmen erkannt. Generationen Mentoring Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft in Verbindung mit dem demografischen Wandel scheint Mentoring über die ursprüngliche Intention der Begleitung und Entwicklung der Jüngeren durch ältere, erfahrene Mitarbeiter/innen hinausgehendes Potenzial zu besitzen. Im Generationenmentoring wird davon ausgegangen, dass junge Menschen speziell in Bezug auf neue Formen und Methoden der Kommunikation, persönlicher Werte und Erwartungen aber auch Technik-Affinität wesentliche Kenntnisse für Unternehmen in sich tragen, die auch für ältere Mitarbeiter/innen wertvoll sind und daher Wert sind, sich damit auseinander zu setzen. Im Gegenzug verfügen die erfahrenen Mitarbeiter/innen über Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die Hineinentwicklung der jüngeren Generation wichtig sind. Im gezielten Austausch über ein Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Generationen Mentoring wachsen bei den Beteiligten nicht nur Wissen und Einsichten, es entsteht auch ein gegenseitiges Verständnis für die Lebenswelt des/der jeweils anderen. Generationen in Unternehmen Was wissen wir über Generationen in Unternehmen? Und warum ist es wichtig, über Generationen nachzudenken? Das hängt mit spezifischen Entwicklungen und Trends zusammen, die alle zu einer veränderten Arbeitswelt beitragen. Demografischer Wandel ist ein bedeutsamer und unumkehrbarer Veränderungsprozess der die Struktur am Arbeitsmarkt nachhaltig ändert. Zusammengefasst wird diese Entwicklung gerne unter den Schlagworten „älter – weniger – bunter“. Hinter dieser Trias verbirgt sich, dass der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung zunimmt und gleichzeitig der Anteil der Jungen zurückgeht. Durch Zuwanderung wird Österreich voraussichtlich weiter wachsen – und bunter werden. Das Thema der Multikulturalität wird in vielen Unternehmen ein aktives Personalpolitisches Thema werden, wenn es das noch nicht ist. Auch die Kunden entwickeln sich entlang dieser Beschreibung. Ein Gesellschaftlicher Wandel ist bereits seit rund zwei Jahrzehnten im Gang. Alte Familienstrukturen befinden sich unter Druck – Neue haben sich entwickelt und etabliert. Neben der traditionellen Ehe mit Kindern ist die Welt der Familie vielfältig geworden. Alleinerziehende, Patchwork Familien in unterschiedlichen Zusammensetzungen, Singles, gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit und ohne Kind – jeweils auf Zeit oder Dauer. Daraus resultieren zahlreiche Anforderungen, die zum Arbeitsplatz mitgenommen werden und erwartet wird, dass auch hier Unterstützung, Flexibilität und Verständnis entgegengebracht wird. Einher geht dieser Prozess des gesellschaftlichen Wandels mit einer Veränderung der Werte und Erwartungen. Es wird das Leben nicht mehr der Arbeit untergeordnet, Freizeit und Wohlbefinden haben an Stellenwert deutlich zu Ungunsten der Erwerbstätigkeit dazugewonnen. Als rasant können Entwicklungen im Technologiebereich bezeichnet werden. Ob dies im Bereich der Kommunikation, der mobilen Arbeitswelt, der Auswirkungen auf Produktion ist – in enormer Geschwindigkeit kommen neue Verfahren und Produkte auf den Markt. Die Kommunikationsformen haben sich durch diese Entwicklung ebenso verändert wie die traditionelle Form der Arbeit. Hier stellen sich Unternehmen und den älteren Generationen in ihnen besondere Herausforderungen. Was für die so genannte Generation Y ganz selbstverständlich ist, bedeutet für ältere Semester ein mitunter langwieriges Umlernen und Neulernen und kann auch zur Ablehnung führen. Angekommen in der Wissensgesellschaft zeigt sich dieser Trend für Unternehmen als besondere Herausforderung. Die Halbwertszeit des Wissens verkürzt sich zusehends, die Anforderungen an Mitarbeiter/innen steigt. Lernbereitschaft, Lernwille und Fachkompetenz sind unverzichtbar. Daher investieren Unternehmen viel in die Einschulung und Weiterqualifikation ihrer Belegschaft, in der Hoffnung dass die Investitionen einen Return ins Unternehmen bringen. Das Gebot der Zeit lautet daher: Gutes, qualifiziertes Personal finden und dauerhaft ans Unternehmen binden. Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte In der Betrachtung dieser Trends ist zu berücksichtigen, dass die Entwicklungen nicht überall, nicht zur gleichen Zeit und in sehr unterschiedlichen Formen wirken. Als Anstoß zum Reflektieren eignen sich die Ausführungen für jedes Unternehmen und jede Region. Mit welchen konkreten Herausforderungen sehen sich Betriebe heute konfrontiert? Fachkräftemangel: Rund 28 % der heimischen Unternehmen haben bereits Schwierigkeiten, Stellen adäquat zu besetzen. (Deloitte, Global Generations Study, 2011) Die demografischen und wirtschaftlichen Entwicklungen führen zu einer Verknappung am Arbeitsmarkt und verändern die Stellung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu einander. Steigende Lebenserwartung: 23 % der österreichischen Bevölkerung sind älter als 60 Jahre – die Generationenvielfalt in den Betrieben wird mit Blick auf die demografischen Entwicklungen immer größer. Unter Generation werden Menschen einer Geburtsperiode verstanden, die prägende gesellschaftliche, wirtschaftliche und historische Ereignisse teilt und von diesen beeinflusst oder geprägt sind. Sie zeichnet sich durch spezifische Einstellungen und Werte aus, die sich (deutlich) von anderen Generationen unterscheiden. Beeinflussend und verändernd wirken im Laufe des Lebens das Alter und die jeweiligen Phasen wie z.B. Familiengründung. Und diese unterschiedlichen Generationen bilden die Belegschaft von Unternehmen. Das ist nicht neu, schon immer haben Menschen unterschiedlichen Alters in Betrieben zusammengearbeitet. Neu ist, dass seit einigen Jahren das Alter mehr Bedeutung für eine differenzierte Personalarbeit erlangt. „Generationen“ als eigenständiges, strategisches Handlungsfeld der Personalpolitik tritt erst seit kurzem in den Fokus von Organisationen. Und dieser richtet sich vorwiegend in zwei Richtungen: Ältere Mitarbeiter/innen lange fit, motiviert und qualifiziert zu halten und Neue qualifizierte junge Mitarbeiter/innen finden und ans Unternehmen binden. Aktuell befinden sich am Österreichischen Arbeitsmarkt vier Generationen die unterschiedliche Einstellungen, Ziele und Erwartungen haben, woraus ein größeres Spannungsfeld erwachsen kann als dies in Unternehmen bisher der Fall war. Damit stellt sich ein neues personalpolitisches Handlungsfeld vor: Generationenbalance. Denn Generationenbalance bedeutet, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Einstellungen aller Generationen im Unternehmen aktiv zu gestalten. Generationen Mentoring Generationenvielfalt in Unternehmen ist wichtig und wertvoll. Jede Altersgruppe für sich verfügt über spezielle Fähigkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse, die in ihrer Gesamtheit den Unternehmenserfolg sicherstellt. Dennoch entbehrt der Generationenmix mitunter nicht gewisser Spannungen. Sehr unterschiedlich können die Vorstellungen über Arbeit und die Einstellung zum Leben sein. Die offensichtlichen Unterschiede können zu Konfliktthemen werden oder als Chance für die Kultur des Miteinander genutzt werden. Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Das Instrument des Mentoring bietet eine sehr gute Grundlage für die Stärkung der Generationenbalance und der Sicherung von Wissen in Unternehmen. Aufbauend auf den Erkenntnissen der generationenspezifischen Einstellungen, Ziele und Erwartungen wird das traditionelle Mentoring Instrument weiterentwickelt und zu einem Modell des gegenseitigen Lernens auf Augenhöhe ausgestaltet. Die Rollen von Mentor/in und Mentee werden im Generationen Mentoring wechselseitig eingenommen. Die Inhalte werden in einer Vereinbarung festgehalten, womit die gegenseitigen Erwartungen klar dargelegt sind. Je nach Thema und Erfahrung übernimmt ein/e MentoringPartner/in die Mentorenrolle, um dann bei einem anderen in die Rolle des/der Mentees zu wechseln. Dieser Zugang ermöglicht den viel zitierten Umgang auf Augenhöhe in strukturierter und mit einander vereinbarter Form zwischen Generationen und Hierarchien zu proben. Wesentlich stärker als bei klassischem Mentoring ist in diesem Konzept auf die Befähigung und Bereitschaft der Teilnehmenden sich auf dieses Wechselspiel des Gebens und Nehmens in unterschiedlicher Generationen- und Hierarchiebeziehung einzulassen. Hier ist ein Schwerpunkt in der Vorbereitung zu setzen. Um diese erfolgsrelevante Grundhaltung zu fördern erfolgt eine Einführung in das Mentoring Programm mit einem gemeinsamen Workshop in dem Selbst- und Fremdbild aus der jeweiligen Generationensicht erarbeitet werden. Auf Basis der erkannten und aus theoretischer Analyse bekannter Generationenunterschiede werden die Stärken und Fähigkeiten der jeweiligen Generationengruppe erarbeitet. Im Gruppenaustausch wird erkannt, dass jede Generation ihre spezifischen Erfahrungen, Prägungen, Kenntnisse, Fähigkeiten und Wertvorstellungen hat, die als gegenseitig bereichernd erkannt werden können. In einem weiteren Schritt erfolgt die Vorstellung und Diskussion der unternehmensindividuellen Ziele und Themen sowie die Reflexion der erforderlichen persönlichen Fähigkeiten (respektvolle, wertschätzende Haltung, konfliktfreie Kommunikation, Selbstreflexion,…) Wie in den bekannten Mentoring Modellen ist zu berücksichtigen, dass zwischen den MentoringPartner/innen keine Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehung besteht. Ziele des Generationen Mentoring Einführung und Begleitung eines innerbetrieblichen Dialogs der Generationen Entwicklung und Etablieren einer offenen und wertschätzenden Haltung Gemeinsamkeiten für die gemeinsame Zukunft im Unternehmen erkennen Steigerung des gegenseitigen Verständnisses und der gegenseitigen Unterstützung Stärkung des Miteinander und Entwicklung einer gemeinsamen Kultur Synergien zwischen Generationen erkennen und nutzen Verbesserung des Wissens- und Know-how-Transfers zwischen den Generationen Beitrag zur Positionierung des Unternehmens als offener, mitarbeiterorientierter Arbeitgeber Stärkung der Bindung der Mitarbeiter/innen ans Unternehmen Förderung der Motivation in der Belegschaft Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Mentoring kann gerade bei der Herausforderung des demografischen Wandels eine aktive Rolle übernehmen. Der Schwerpunkt des Generationen Mentoring Programms liegt auf der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen im Schneebergland. Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Konzept Generationen Mentoring Derzeit sind rund 23% der Bevölkerung über 60 Jahre alt. 2050 werden bereits über 34%, das bedeutet jeder Dritte, älter als 60 Jahre sein. Durch den demografischen Wandel wird die Altersstruktur vieler Unternehmen verschoben. Stellen Sie sich Unternehmen vor, in denen bis zu vier Generationen zusammen arbeiten und mindestens ein Drittel der Belegschaft über 60 Jahre alt ist. Ein Gedanke, der für Viele noch wenig vertraut ist. Demografischer Wandel und Unternehmen Demografischer Wandel ist ein bedeutsamer und unumkehrbarer Veränderungsprozess der die Struktur am Arbeitsmarkt nachhaltig ändert. Zusammengefasst wird diese Entwicklung gerne unter den Schlagworten „älter – weniger – bunter“ zusammengefasst. Hinter dieser Trias verbirgt sich, dass der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung zunimmt und gleichzeitig der Anteil der Jungen zurückgeht. Durch Zuwanderung wird Österreich voraussichtlich weiter wachsen – und bunter werden. Das Thema der Multikulturalität wird in vielen Unternehmen ein aktives personalpolitisches Thema werden, wenn es das noch nicht ist. Auch die Kunden entwickeln sich entlang dieser Beschreibung. Zeit, sich mit betrieblichen Generationen Management zu beschäftigen. Schlagworte, die in diesem Zusammenhang in einschlägiger Literatur zu finden sind lassen die Breite der Handlungsalternativen erahnen: Talent Programme, Nachwuchsführungskräfte-Programme, Karrieremodelle, alters- und alternsgerechtes Gesundheitsmanagement, lebenslanges Lernen Programme, Wissens-management, generationengerechte Arbeitsplätze, altersgemischte Teams, lebensphasen-orientierte Personalpolitik und auch Mentoring,… Auf dem Weg in die Wissens- und Servicegesellschaft in Verbindung mit dem demografischen Wandel, scheint Mentoring über die ursprüngliche Intention der Begleitung und Entwicklung der jüngeren durch ältere, erfahrene MitarbeiterInnen hinausgehendes Potenzial zu besitzen. Generationen Mentoring Im Rahmen des Projekts „Active Ageing“ wurde das Ziel formuliert, das in der Personalentwicklung erprobte Instrument Mentoring heranzuziehen um auf dessen Grundsätzen und Erfahrungen ein „Generationen Mentoring“ zu entwickeln. Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Das Instrument des Mentoring bietet eine sehr gute Grundlage für die Einbindung älterer ArbeitnehmerInnen in den internen Aus- und Weiterbildungsprozess jüngerer Arbeitnehmer/innen zur Stärkung der Generationenbalance und der Sicherung von Wissen in Unternehmen. Aufbauend auf den Erkenntnissen der generationenspezifischen Einstellungen, Ziele und Erwartungen wurde das klassische Mentoring Instrument weiterentwickelt und zu einem Modell des gegenseitigen Lernens auf Augenhöhe ausgestaltet. Generationenvielfalt in Unternehmen ist wichtig und wertvoll. Jede Altersgruppe für sich verfügt über spezielle Fähigkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse, die in ihrer Gesamtheit den Unternehmenserfolg sicherstellt. Dennoch entbehrt der Generationenmix mitunter nicht gewisser Spannungen. Sehr unterschiedlich können die Vorstellungen über Arbeit und die Einstellung zum Leben sein. Die offensichtlichen Unterschiede können zu Konfliktthemen werden oder als Chance für die Kultur des Miteinander genutzt werden. Im Generationen Mentoring wird in mehreren Schritten daran gearbeitet, die jeweils anderen Sichtweisen der Generationen sichtbar und verstehbar zu machen um auf dieser Basis in einen Mentoring Austausch einzutreten. Neben dem Austausch und der Weitergabe von spezifischem Wissen und Erfahrung führt das Generationen Mentoring zu einem gegenseitigen Verständnis für die Lebenswelt, die Werte und Haltungen des/der jeweils anderen. Mit diesem neuen Ansatz wird ein Instrument bereitgestellt, das die Gegensätze der Generationen beim Namen nennt, ihm Raum gibt und damit Konflikte und Spannungen entgegenwirkt. Nach einem speziell begleiteten Einstieg, der grundsätzlich in die (Werte)Welt der anderen Generation führt, werden die Rollen von Mentor/in und Mentee im Generationen Mentoring wechselseitig eingenommen. Je nach Thema und Erfahrung übernimmt ein/e Mentoring-Partner/in die Mentorenrolle, um dann bei einem anderen Thema in die Rolle des/der Mentees zu schlüpfen. Wesentlich stärker als bei klassischem Mentoring ist in diesem Konzept auch die Befähigung und Bereitschaft der Teilnehmenden sich auf dieses Wechselspiel des Gebens und Nehmens in unterschiedlicher Generationen- und Hierarchiebeziehung einzulassen. Um diese erfolgsrelevante Grundhaltung zu fördern, erfolgt eine Einführung in das Mentoring Programm, die Auseinandersetzung mit Generationenunterschieden, die unternehmensindividuellen Ziele und Themen sowie die persönlichen Fähigkeiten (respektvolle, wertschätzende Haltung, konfliktfreie Kommunikation, Selbstreflexion,…). Wie in den bekannten Mentoring Modellen soll zwischen den Mentoring-Partner/innen keine Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehung bestehen. Ziele des Generationen Mentoring Innerbetrieblicher Dialog der Generationen Beitrag zur wertschätzenden Unternehmenskultur Wissens- und Know-how-Transfer zwischen den Generationen Bindung ans Unternehmen Synergien zwischen Generationen sicht- und nutzbar machen Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Beitrag zur Erreichung der Unternehmensziele Das Generationen Mentoring kann gerade bei der Herausforderung des demografischen Wandels eine aktive Rolle übernehmen. Der Schwerpunkt des Generationen Mentoring im Projekt „Active Ageing“ liegt auf der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen im Schneebergland. Nutzen für das Unternehmen Förderung des Verständnisses zwischen den Generationen und Prävention möglicher Konflikte Stärkung des Miteinander der Belegschaft und Unterstützung, einer gemeinsamen Kultur Synergien zwischen Generationen erkennen und nutzen Generationen wirken gemeinsam für die Zukunft im Unternehmen Verbesserung des Wissens- und Know-how-Transfers zwischen den Generationen Beitrag zur Positionierung des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber Förderung der Motivation in der Belegschaft Stärkere Bindung ans Unternehmen Nutzen in der Rolle als Mentee und Mentor/in: Selbstreflektion und Generationenreflektion Erweiterung der sozialen Kompetenzen Erweiterung von Fachkompetenzen Reflexion der eigenen Laufbahn und Erfahrungen Erfahrungsaustausch Stärkung der Coaching-, Beratungs- und Kommunikationskompetenz Neue Impulse für die eigene Arbeit Neue Vernetzungen Das Generationen Mentoring Programm gliedert sich in folgende Phasen: Das Mentoring-Programm wird in Abstimmung mit dem Unternehmen besprochen und auf die Bedürfnisse und Ziele des Betriebes ausgestaltet. Vorbereitung Besprechung von Inhalten und Ablauf mit dem Unternehmen, individuelle Anpassung Klärung der Anzahl der am Generationen Mentoring teilnehmenden Mitarbeiter/innen Einladung und Auswahl der Teilnehmenden Information und Kommunikation im Unternehmen Einladung der MitarbeiterInnen zur Teilnahme Workshop und Matching Generationen Mentoring Workshop Matching Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Mentoringphase 1. Teil Mentoring – Einzeltreffen Wenn gewünscht: Zwischentreffen in der Gesamtgruppe 2. Teil Mentoring – Einzeltreffen Abschluss und Evaluation Abschluss in der Gesamtgruppe mit Evaluation Übersicht Generationen Mentoring Abschluss Evaluierung Generationen Mentoringphase Generationen Mentoring Workshop und Matching Einladung der Mitarbeiter/innen Abstimmung mit Unternehmen Gesamtlaufzeit 4 – 6 Monate Unternehmensbefragung im Schneebergland Demografischer Wandel aus Sicht kleiner und mittlerer Unternehmen Die Sicht der Zielgruppe des Projekts Active Ageing, Klein- und Mittelbetriebe im Schneebergland, wurde in einer Kurzbefragung von Unternehmen aus dieser Gruppe erhoben. Angesprochen wurden jene Personen im Unternehmen, die für Personalangelegenheiten zuständig sind. Ziele der Befragung Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte waren die bereits gemachten Erfahrungen der Betriebe im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel und Strategien zur Bewältigung der daraus resultierenden Herausforderungen zu erfahren. Die Zielgruppe der Befragung sind Klein- und Mittelbetriebe mit mehr als 10 Mitarbeitenden. Insgesamt wurde eine Liste von 47 Unternehmen erstellt, die auch für die Durchführung des „Generationen Mentoring“ geeignet erschienen. Die Erreichbarkeit der interviewt Zuständigen war zu mehr als 50 % nicht möglich. Das resultiert aus der Tatsache, 32% dass der Großteil der zu befragenden abgelehnt Unternehmen Handwerks-betriebe sind, 55% bei denen Personalwesen „Chefsache“ ist nicht 13% und die Chefs ständig selbst außer Haus im erreichbar Einsatz sind bzw. „gerade keine Zeit“ haben. Von den 47 Betrieben konnten schließlich 15 Gespräche nach dem einheitlichen Leitfaden geführt werden. 5 Unternehmen haben die Teilnahme mit der Begründung daran kein Interesse zu haben aktiv abgelehnt. Die Unternehmensgröße der befragten Unternehmen liegt zwischen 8 und 42 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl liegt bei 23, wobei sich die Struktur der Mitarbeitenden in 78% Arbeiter/innen und 22 % Angestellte unterteilt. Die Alterszusammensetzung der interviewten 120 Betriebe zeigt ein im 100 Vergleich zur Alterszusammensetzung der 70 80 61 Bewohner/innen des 60 47 Schneeberglands als sehr 40 jung. 123 Mitarbeitende 20 sind unter 30 Jahre (= 40,8%); 70 Mitarbeitende 0 MA jünger 30 MA älter 30 MA älter 40 MA älter 50 über 30 Jahre (= 23,3%), Jahre 61 Mitarbeitende sind über 40 Jahre (= 20,3 %) und 47 Mitarbeitende über 50 Jahre (= 15,6 %) alt. Damit konnte insbesondere mit Betrieben gesprochen werden, deren Belegschaft durchschnittlich jünger ist als dies im allgemeinen statistischen Durchschnitt im Schneebergland der Fall ist. 140 123 6 Unternehmen bilden Lehrlinge aus, wobei die Anzahl der Auszubildenden zwischen 1 und 5 Lehrlinge angegeben sind. Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Fragen zur Altersstruktur Die Frage, ob sich die Altersstruktur verändert hat, beantworten 6 Unternehmen mit Ja, beziehen sich aber durchgehend darauf, dass sie langgediente Mitarbeiter haben, die mit dem Unternehmen älter geworden sind und auch der Nachwuchs im Unternehmen gepflegt wird. Drei der befragten Unternehmen geben an, bewusst Maßnahmen zu setzen, um auf die demografische Veränderung zu reagieren. Diese Unternehmen setzen auf Lehrlingsausbildung und die gezielte Nachbesetzung mit Jungen. Fragen zur Personalsuche und zum Arbeitsmarkt 10 von 13 Unternehmen haben in den letzten Monaten Personal gesucht und dabei Veränderungen am Arbeitsmarkt festgestellt. Durchgängig beziehen sich die Statements auf den Mangel an Fachkräften bzw. der Verfügbarkeit von inländischen Mitarbeiternden. Ein Unternehmen verweist auf die Verschiebung von männlichen auf weibliche Bewerbende. Fragen zum betrieblichen Generationenmanagement Probleme zwischen den Generationen werden durchgehend verneint. Fragen zu Maßnahmen in der Personalpolitik Von Mentoring in der Personalpolitik haben 5 Unternehmen bereits gehört, können aber keine direkten Erfahrungen berichten. Folgende Maßnahmen werden von den Unternehmen angeboten: Aus- und Weiterbildung 13 Unternehmen Coaching 6 Unternehmen Betriebliche Gesundheitsvorsorge 5 Unternehmen Wissensmanagement 4 Unternehmen Folgende Statements wurden zu der Frage „Welche Erwartungen haben Sie an den Bevölkerungswandel?“ abgegeben: mehr Migranten in der Region, verstärkt in Ballungszentren Überalterung Jugendliche, die keinen Job finden Zu wenige Junge Katastrophe – wird uns auf den Kopf fallen gut ausgebildete Facharbeiter werden weniger, schlecht ausgebildete Junge mehr Fachkräftemangel immer mehr Ausländer Abwanderung, besonders die Jungen Mitarbeiter werden älter, am Bau schwierig, länger im Arbeitsprozess Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte Fragen zum Generationen Mentoring Nach der Vorstellung des Konzepts des Generationen Mentorings und der Möglichkeit kostenfrei an der Pilotumsetzung teilzunehmen lehnten alle befragten Unternehmen ab. 3 Unternehmen fanden die Idee interessant, auf Grund der betrieblichen Auslastung für ein solches Programm aber zu wenig Zeit zu haben bzw. als Betrieb zu klein zu sein. Weitere Gründe für die Ablehnung waren dass ein solches Programm ins Unternehmen nicht passt, zu bodenständig, passen besser in große Betriebe, Alt und Jung kommen ohnehin gut miteinander aus. Fragen zur Wirtschaftsplattform Schneebergland 11 der 13 Unternehmen kennen die Wirtschaftsplattform Schneebergland. Genannte Erwartungen beziehen sich in erster Linie auf eine touristische Vermarktung der Region. 3 Unternehmen geben an, gar keine Erwartungen zu haben. Zusammenfassung Die Bereitschaft, an einer Befragung teilzunehmen ist im Arbeitsalltag gering zumal das Thema „Generationen“ oder „Demografischer Wandel“ momentan für die Verantwortlichen keinen besonderen Stellenwert hat. Der Großteil der Befragten hat sich über den demographischen Wandel und dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft noch keinerlei Gedanken gemacht. Daraus ist auch erklärlich, dass eher jene Betriebe, die bereits eine sehr gute Generationenbalance aufweisen, zu Gesprächen bereit waren. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die unter den Verantwortlichen der kleineren und mittleren Betrieben im Schneebergland das Thema „Demografischer Wandel“ keinen relevanten Stellenwert in der personalpolitischen Ausrichtung des Unternehmens hat. Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte ANHANG Unternehmensbefragung im Schneebergland Fragebogen Active Ageing - Mentoring Firma: ___________________________________________Guten Tag, mein Name ist …. Ich rufe im Auftrag des Regionalverbands Industrieviertel Projektmanagement an und hätte gerne jemanden gesprochen, der in Ihrem Unternehmen für das Thema Personal zuständig ist Verbinden lassen Guten Tag, mein Name ist …. Ich rufe im Auftrag des Regionalverbands Industrieviertel Projektmanagement an. Wir haben derzeit einen Schwerpunkt zu den Themen Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf Unternehmen und Aktives Altern gesetzt und ich hätte dazu ein paar Fragen. Haben Sie 3 Minuten Zeit für mich? Zuerst ein paar Fragen zu Ihrem Unternehmen 1. Wie viele Mitarbeiter haben Sie?_______________ 2. Wie viele davon sind Angestellte__________ wie viele Arbeiter____________? 3. Bilden Sie aktuell Lehrlinge aus? Ja Nein 3.1. Wie viele Lehrlinge haben Sie derzeit? ________________________ Jetzt zum Thema Altersstruktur: 4. 5. 6. 7. 8. 9. Wie viele davon sind über 30?_________ Wie viele über 40?__________________ Wie viele über 50?__________________ Hat sich diese Altersstruktur in den letzten 20 Jahren maßgeblich verändert? Ja Nein Wenn Ja, wie? __________________________________________ Setzen Sie Maßnahmen, um auf die altersbedingten Veränderungen zu reagieren? Ja Nein 10. Wenn JA, welche? ________________________________________ 11. Merken Sie in den letzten Jahren bei der Personalsuche / Personalbesetzung Veränderungen? Ja Nein 12. Wenn ja, welche_________________________________ Wenn bei der Frage nach der Altersstruktur sehr unterschiedliche Altersgruppen genannt wurden oder Lehrlinge ausgebildet werden: Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte 13. Wie funktioniert in Ihrem Unternehmen die Zusammenarbeit zwischen Alt und Jung? Gibt es da gelegentlich Probleme? ____________________________________________ 14. Haben Sie schon einmal etwas von Mentoring in der Personalentwicklung gehört? Ja Nein 14.1. 15. Setzen Sie 15.1. 15.2. 15.3. 15.4. Wenn Ja: Haben Sie bereits Erfahrungen? __________________________________ Maßnahmen in einem oder mehreren der folgenden Bereiche? Aus- und Weiterbildung Ja Nein Coachings Ja Nein Betriebliche Gesundheitsvorsorge Ja Nein Wissensmanagement Ja Nein 16. Was erwarten Sie in Bezug auf den Bevölkerungswandel in den kommenden Jahren? ______________________________________ 17. Abschließend eine Frage zur Region Schneebergland: Kennen Sie die Wirtschaftsplattform Schneebergland? Ja Nein Wenn ja: was erwarten Sie von der Wirtschaftsplattform Schneebergland? Wenn nein: hätten Sie gerne Informationen von der Wirtschaftsplattform? Vielen Dank für Ihre Teilnahme! Mentoring Betriebe & ältere Arbeitskräfte
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