2014 RISK guiding you through tough terrain preparedness improves performance MANAGEMENT ISBN 978-3-9523947-8-6 Der Guide rund um das Thema Risikomanagement GLOBALE RISIKEN WO DIE GRÖSSTEN GEFAHREN LAUERN LIEFERKETTE WIE UNTERNEHMEN DIE VERSORGUNG SICHERSTELLEN CYBER-KRIMINALITÄT RISK MANAGEMENT – Expecting the unexpected INCIDENT MANAGEMENT – Scanning and going into action CRISIS MANAGEMENT – Containing fires COMPLEXITY MANAGEMENT – Making the leap INTERIM MANAGEMENT – Bridging gaps SPARRING PARTNER – Thrashing out the issues TRAINING – Scaling new heights rimas risk management consulting & services ag www.rimas-zurich.ch RISK MANAGEMENT GUIDE 2014 SCHUTZMECHANISMEN GEGEN HACKER UND SPIONE CHF 39.– EUR 32.– Praxis N A C H G E F RA G T In der Hochrisikozone Olivier Darbre, Managing Partner Rimas Risk Management Consulting & Services AG über Wirtschafts- und Industriespionage. Interview Werner Rüedi Für den früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden ist klar, dass die USA auch ausländische Wirtschaftsunternehmen ausforschen. Ist Wirtschaftsspionage durch fremde Staaten für bare Münze zu nehmen? Olivier Darbre: Sehr wohl. Wirtschaftsspionage für die strategische ökonomische Analysefähigkeit gehört neben der politischen und militärischen Ausforschung zu den klassischen Aufklärungszielen der Nachrichtendienste. Fast alle Industriestaaten betreiben Auslandsaufklärung im Bereich Wirtschaft. Zusätzlich kommt die Industriespionage durch Konkurrenten dazu, wobei heute Staaten sowohl Wirtschafts- wie auch Industriespionage zur Sicherung der Wettbewerbsvorteile der eigenen Industrien betreiben. Wie wird da vorgegangen? Wir erleben das ganze Ausforschungsprogramm. Angriffe auf unsere Informations- und Kommunikationssysteme, Satellitenaufklärung, aber auch den Einsatz menschlicher Quellen. Ein deutscher Geheimdienstmann wies kürzlich darauf hin, wie energisch USBehörden die Einhaltung «fairer Wettbewerbsbedingungen» prüfen. Panikmache? Keineswegs, wir sollten nicht naiv sein. Der Vorwurf kommt ja immerhin von einem Verbündeten. Die Ergebnisse dieser nachrichtendienstlichen Aufklärung ist zum Beispiel Grundlage für Ermittlungen des US-Justizministeriums und der US-Steuerbehörde. Denken Sie an die Prozesse wegen Korruptionsfällen gegen Siemens und Daimler. Damit werden Wettbewerber geschwächt. Bedenken Sie, dass die USA ein Drittel der internationalen Telefonie und faktisch den gesamten globalen Internetverkehr über ihre Vermittlungsstellen leiten. Was wollen sie mit diesem Datenmeer? Datenvolumen sind kein Problem mehr. Nachrichtendienste haben heute die Fähigkeit, aus gewaltigen Datenmengen das Gesuchte herauszufiltern. Und was suchen sie? Staaten mit Technologierückstand sehen es eher auf wirtschaftsnahe Forschungsergebnisse und Produkte ab. Hochindustrialisierte Länder erforschen wirtschaftliche oder wirtschaftspolitische Strategien. Alle grossen Nationen schnüffeln im Interesse der eigenen Wirtschaft. Olivier Darbre, Rimas Risk Management Über welche Länder sprechen wir? Alle grossen Nationen. Sie müssen nicht in die Ferne schweifen. Frankreich schnüffelt ganz offiziell im Namen der Nation für seine Unternehmen und hat dazu eine eigene Schule: An der Ecole de Guerre Economique EGE wird Wirtschafts-und Industriespionage bzw. deren Abwehr gelehrt. Wie gefährdet ist die Schweiz? Wir sind sehr verwundbar, wir sind ein lohnendes Ziel. Was wir haben, das sind Ideen, Ingeniosität, Ingenieure, Wissenskapital. Das kann man stehlen und abwerben. Dazu haben Staaten und Firmen auf Zeit keine festen Partner und Freunde, sondern nur wechselnde Interessen. Wie kommen Spione eigentlich an das gesuchte Wissen heran? Die Akteure gehen direkt und indirekt vor, tarnen sich als Geschäftsleute, Ingenieure, Techniker, Praktikanten, Doktoranden, Headhunter oder Facilitymanager. Auch hacken sich manche durch Firmennetze und stehlen Handelsstrategien, Konstruktionspläne und Vertrauliches. Wer ist betroffen? Die Finanzindustrie, Rohstoffhandel, Wissenschaft, High-Tech-Maschinenbau, Chemie, Pharma und Biotech. Vor allem Start-up-Unternehmen im Hightech-Bereich, Spin-offs aus Hochschulen oder Research & Development- Abteilungen mit einzigartigen Produkten und Fertigungsprozessen. Vor allem KMU ignorieren häufig diese Risiken. Wie können sich Unternehmen denn schützen? Die Justiz sollte uns zwar mit dem Artikel 273 des Strafgesetzbuches über den verbotenen Wirtschaftlichen Nachrichtendienst schützen. Aber das schreckt die Angreifer kaum. Unternehmen müssen sich selbst schützen. Sie müssen Experten einsetzen, um ihre Risiken und ihre Verwundbarkeit zu untersuchen und im Zweifel auch zur Abwehr von Angriffen. Was können diese Experten machen? Die Abwehr von Wirtschafts- und Industriespionage ist schwieriger geworden, doch sie ist nicht aussichtslos. Diese Experten bauen ein Früherkennungssystem auf. Zum Beispiel durch Sensibilisierungsprogramme und in sensiblen Bereichen wie die der Prozessgestaltung, des Informationsschutzes sowie der Personalauswahl und -überprüfung. Besonders zu beachten sind unter anderem Stagiaires, Praktikanten und Doktoranden, Subcontractors, externe Berater und Joint Ventures. Risk management guide 2014 51 2014 RISK guiding you through tough terrain preparedness improves performance MANAGEMENT ISBN 978-3-9523947-8-6 Der Guide rund um das Thema Risikomanagement GLOBALE RISIKEN WO DIE GRÖSSTEN GEFAHREN LAUERN LIEFERKETTE WIE UNTERNEHMEN DIE VERSORGUNG SICHERSTELLEN CYBER-KRIMINALITÄT RISK MANAGEMENT – Expecting the unexpected INCIDENT MANAGEMENT – Scanning and going into action CRISIS MANAGEMENT – Containing fires COMPLEXITY MANAGEMENT – Making the leap INTERIM MANAGEMENT – Bridging gaps SPARRING PARTNER – Thrashing out the issues TRAINING – Scaling new heights rimas risk management consulting & services ag www.rimas-zurich.ch RISK MANAGEMENT GUIDE 2014 SCHUTZMECHANISMEN GEGEN HACKER UND SPIONE CHF 39.– EUR 32.–
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