So geht’s! Du siehstSauf der Karte sechs farbige Piktogramme. Sie markieren die sechs Stationen, an denen es etwas zu hören gibt. Auf der Rückseite der Karte findest du eine kurze Erklärung der Projekte. Bevor du zu den eingezeichneten Orten fährst, benötigst du: 1. einen MP3-Player oder ein Smartphone 2. gute Kopfhörer 3. unsere Tracks, die du dir kostenlos auf www.soundcloud.com/soundofwilhelmsburg herunterladen kannst. Alternativ kannst du dir gegen Pfand (z.B. deinen Schlüssel, Perso, etc.) einen fertig bespielten MP3-Player in der Kaffeeklappe leihen. Die Tracks sind jeweils nach den Projekten benannt, sodass du sie leicht zuordnen kannst. Wir geben keine Route vor. Schau und hör dir die Orte an, wie und wann es dir gefällt. Wir wünschen dir viel Spaß und bedanken uns bei allen Mitwirkenden! Sag uns gern, wie dir unser ZUSAMMENKLANG gefällt unter: [email protected] Kaffeeklappe: Fährstr. 69 Di-Fr: 8-20 Uhr | Sa-So:10-20 Uhr S Wilhelmsburg hat sich in den vergangenen Jahren rasch gewandelt. Durch die Internationale Bauausstellung (IBA) kam dem vormals vernachlässigten und unbeliebten Stadtteil vermehrt Aufmerksamkeit zu. Die Bauausstellung führte zwischen 2006 und 2013 unter dem Motto Sprung über die Elbe verschiedene innovative Stadtentwicklungsprojekte auf der Flussinsel durch. Zusätzlich lockte 2013 die Internationale Gartenschau (igs) vermehrt Besucher nach Wilhelmsburg. ZUSAMMENKLANG Sound of Wilhelmsburg Von Oktober 2014 bis Juli 2015 haben wir – Studierende des Fachs Kultur der Metropole der HafenCity Universität mit Kathrin Wildner und Tobias Holtz – den Stadtteil erforscht. Im Fokus stand die Frage, inwieweit Wilhelmsburg sich durch die Großereignisse und die zusätzliche Aufmerksamkeit verändert hat. Was ist geblieben? Verändert sich die Bewohner*innenstruktur der Elbinseln? Wie werden die Projekte nach Ablauf der Großereignisse genutzt und bewertet? Und vor allem: Wie klingt Wilhelmsburg? Während der ersten Monate näherten wir uns der Elbinsel mithilfe ethnographischer Methoden an und lernten versteckte Seiten Wilhelmsburgs kennen. In Kleingruppen wählten wir Orte aus, die uns besonders wichtig geworden waren. Diese möchten wir nun durch verschiedene Soundformate erlebbar machen. Wir bringen den Stadtteil zum Klingen, lassen ihn zu Wort kommen und regen mit komplementären Klängen zum Nachdenken an. Dieser Zusammenklang eröffnet eine neue Perspektive auf Wilhelmsburg. Stadtlabor Wilhelmsburg: Urbane Intervention EINE SYMPHONIE DES WILHELMSBURGER BAHNHOFS „A train station is a place of motion and emotion“ (Simone Gigliotti) – Der S-Bahnhof Wilhelmsburg ist das Verbindungsglied des Stadtteils mit der Hamburger Stadtmitte und vereint unterschiedliche Funktionen: Vernetzungs-, Transit- und Alltagsort. Dieses Soundprojekt bietet den Hörenden eine Klangerfahrung. Der lange Bahnsteig ist dabei die Bühne unserer Symphonie. Da die Umgebungsgeräusche Teil der Komposition sein sollen, ist es empfehlenswert, Kopfhörer zu benutzen, die das Hören der Bahnsteigtöne ermöglichen. Die klangvolle Reise beginnt und endet auf dem Bahnsteig des Wilhelmsburger Bahnhofs. Die Hörenden lassen sich vom Sound des Bahnhofs und der daraus entstehenden Symphonie treiben. Auf diese Weise komponiert jede*r Hörende ein einzigartiges Stück! Haltestelle: S-Bahnhof Wilhelmsburg (S3/S31) Denise Ragwitz | Maja Kubica | Simone Misch KIRCHDORF-SÜD – STADTTEIL MIT AUSSICHT Ein Wahrnehmungsspaziergang – Eine Großwohnsiedlung mit ca. 2.300 Wohneinheiten aus den Siebzigerjahren prägt den Stadtteil Kirchdorf-Süd. Es ist ein sehr lebendiger Stadtteil mit einer großen kulturellen Vielfalt – nicht zuletzt durch seine sozialen und kulturellen Einrichtungen. Der Soundwalk versucht den Besucher*innen Kirchdorf-Süd auf besondere und authentische Art näher zu bringen. Dafür sollen alle Sinne angesprochen und der Blick für Details und die Umgebung geschärft werden. Die Endstation der Buslinie 13 liegt auf dem Marktplatz von Kirchdorf-Süd und ist gleichzeitig der Anfangspunkt unseres interaktiven Spaziergangs. Darauf folgen mehrere Stationen (auf der Karte eingezeichnet). Endet ein Track, ist es den Hörer*innen freigestellt, ob sie eine Pause machen und die Umgebung genauer erkunden wollen oder zur nächsten Station gehen und zum nächsten Track springen. So wird den Hörer*innen die Möglichkeit gegeben, den Stadtteil individuell und im eigenen Tempo zu entdecken. Haltestelle: Kirchdorf Süd (M13) Charlotte von Bremen | Julia Spindelmann | Mara Zitzewitz KLANGCAFÉ KOSMOPOLIS Ob Chai, Kaffee, Galão oder Cola – so unterschiedlich die Kulturen, so unterschiedlich ihre Getränke. Mit einem Migrationsanteil von 49% ist Wilhelmsburg geprägt von Bewohner*innen unterschiedlichster Herkunft. Solch eine Vielfalt auf engstem Raum verleiht dem Stadtteil das Potential, ein Ort des Kosmopolitismus – Kosmopolis – zu werden. Ein Ort, an dem es zu verstehen gilt, dass Menschen verschieden sind und man aus diesen Unterschieden viel lernen kann; an dem Menschen sich annähern, aneinander gewöhnen, Differenzen ausloten und friedlich zusammenleben. Möglich wird dies, indem sie sich zusammensetzen und miteinander sprechen. Alltägliche Orte, an denen dies stattfinden kann, sind vor allem Cafés, Bäckereien oder Imbisse, wo sich Menschen zu einem Getränk treffen. Lass dich auf ein Getränk in die verschiedenen Lokalitäten im Wilhelmsburger Reiherstiegviertel mitnehmen und hör dir an, wie die Orte zu dir sprechen. Haltestelle: Mannesallee (M13) Start: An der Kreuzung Veringstraße 30/Fährstraße 67 einen Ort zum Verweilen suchen. Kristiane Fehrs | Nora Steidel [H]AUSSPRACHE. CASE STUDIES BERICHTEN NACH DER IBA Unter dem Motto Die IBA zeigt die Zukunft des Bauens wurden in Wilhelmsburgs neuer Mitte Beispielhäuser als Fallstudien errichtet. Vier Smart Material Houses, vier Smart Price Houses, drei Hybrid Houses und vier Water Houses weisen den Weg in die Zukunft des Bauens und Wohnens. Der Museumscharakter des Viertels überdauert die IBA: Vor den Häusern stehen Infosäulen und es werden weiterhin Touren durch das Wohngebiet angeboten. Faszination und Distanz – die Case Studies wirken fremd und eindrucksvoll, doch sind sie bis heute kein Teil von Wilhelmsburg geworden. Immer wird über die Häuser gesprochen – mit unserem Projekt haben wir den Versuch gewagt, die Häuser für sich selbst sprechen zu lassen. Fünf unterschiedliche Charaktere berichten aus ihrem Alltag als Fallstudien. Schau doch mal bei unserer Freundin, dem Algenhaus, vorbei! Sie freut sich über deine Gesellschaft. Auch der Watertower, der Woodcube, das Hybrid House und das Soft House haben etwas zu sagen. Haltestelle: S-Bahnhof Wilhelmsburg S3/S31) Start: BIQ Das Algenhaus | Am Inselpark 17 Cosima König | Jakob Mewes | Max Voß SCHLUPFLÖCHER IM STADTRAUM DER STOFF, AUS DEM (T)RÄUME SIND Unser Projekt beschäftigt sich mit Schlupfwinkeln: Orte, die aus dem Alltag heraus Fluchtorte erschaffen: Plätze ohne Konsumzwang, eine Rückzugsmöglichkeit aus dem oft von klaren Nutzungsvorgaben reglementierten Stadtraum. Der von uns gewählte Ort, ein Waldstück am Rande des Industriegebiets im Norden von Wilhelmsburg, bietet unserer Meinung nach die Qualität eines solchen Ortes. Das Projekt verpackt die von uns empfundene Raumatmosphäre mit vor Ort aufgenommenen Geräuschen zu einem Track. Diese Soundkulisse soll dir Raum für eigene Erfahrungen geben. Durchlaufe den Ort auf den Trampelpfaden, die direkt links neben Uschis Imbiss beginnen. Lass dich in deinem Tempo und zur Musik durch den Raum treiben oder lass den Ort ohne Kopfhörer auf dich wirken. Haltestelle: Werkcentrum Elbinsel (M13) Start: Schlenzigstraße 20 | neben Uschis Imbiss Jonas Kling | Tim Wehnert WIE KLINGT DER KULTURKANAL? Kulturkanal – unter diesem Label ist der Veringkanal in Wilhelmsburg seit einiger Zeit bekannt. Er verläuft parallel zur Veringstraße und stellt einen Übergang, eine Grenze, zwischen Wohn-/ Lebensraum und Arbeits-/ Transitort dar. Neben Zusammenschlüssen kreativer Kleinstgewerbe und alteingesessenen Kulturinstitutionen finden sich am Veringkanal vor allem große Industriebetriebe. Zwei Branchen mit konträren Interessen und Nutzungspraktiken werden zu Nachbarn. Warum eignet sich dieses Industriegebiet als neuer Kulturstandort? Welche Konflikte und Potenziale stecken hinter dem Label Kulturkanal? Wie beeinflusst es das Nachbarschaftsverhältnis am Veringkanal? Welche Bedeutung kommt dem Gewässer dabei zu? Das Soundprojekt Wie klingt der Kulturkanal? führt die unterschiedlichen Klänge und Stimmen am Kanal zusammen. Das Gewässer selbst wird zum Bindeglied zweier Seiten und intensives Hören betont Parallelen und Überschneidungspunkte des Kulturkanals. Haltestelle: Veringstraße Mitte (M13) Start: Unter der Brücke Neuhöfer Straße Lisa Noel | Maj Neumann
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