Komitee appelliert für eine Tunnelvariante

PPA 6002 Luzern – Nr. 35, Jahrgang 110
Mittwoch, 16. September 2015
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wieder in den Nationalrat
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Bahnverkehr
Komitee appelliert für eine Tunnelvariante
gener Woche im Rahmen einer
Exkursion durch das Gebiet
des vorgesehenen Tunnelportals. Die Begehung begann
beim Weiler Bofeld nördlich
von Deinikon. Dort überführt
eine Strassenbrücke vom
Albistunnel in Richtung Baar
die Bahnlinie. Der Standort
bietet einen guten Überblick
über die bereits bestehenden
Verkehrsbauten. «Hier sehen
Sie, wie komplex die Einbindung der vom ZimmerbergBasistunnel herkommenden
Bahnlinie in die bestehende
Trasse wäre», erklärte Martin
Stuber, Co-Präsident des Zimmerberg-light-Komitees. Der
alt Kantonsrat der Alternative-die Grünen wies bei seinen
Ausführungen in die Richtung
des prominent in der Landschaft stehenden Autobahnviadukts und erklärte, dass der
von dieser Position aus sichtbare Abschnitt nur ein Teil des
Brückenbauwerks sei.
Ein überparteiliches
Komitee propagiert den
Ausbau der bestehenden
Stammlinie auf der
Eisenbahnstrecke
Baar-Thalwil.
Marcus Weiss und Alina Rütti
Mit dem Ja zur eidgenössischen Abstimmung zu Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastrukur (Fabi) im Februar
2014 wurden die Weichen für
den
Zimmerbergtunnel II
gestellt. Die Lückenschliessung zwischen dem linken
Zürichseeufer und dem Kanton Zug ist zwar erst bis 2030
vorgesehen. Jedoch ist die Planung bereits im Gange. Das
Projekt
des
ZimmerbergBasistunnels II (ZBT II) sieht
den Bau einer Röhre von Thalwil bis zum Baarer Litti vor.
Nach Meinung des überparteilichen Komitees «Doppelspur
Zimmerberg light» scheint
jedoch die Umsetzung dieses
Bahnausbaus nicht greifbar.
Das Komitee fordert stattdessen eine «pragmatische und
vor allem schnell realisierbare
Lösung».
Linienführung wirkt
sich auf die Landschaft aus
Einen Vorschlag für eine
alternative
Routenführung
schlägt das Komitee «Doppelspur Zimmerberg light» gleich
selber vor. Doch was sind die
Überlegungen der Initianten,
und wie würden sich die in
Betracht gezogenen Linienführungen auf die Baarer
Landschaft auswirken? Diese
Fragen
beantwortete
das
Komitee am Mittwoch vergan-
Martin Stuber zeigt den Bereich, wo die Linie vom Zimmerberg-Basistunnel in
Foto Marcus Weiss
die bisherige Strecke einmünden müsste.
Komitee will den
Viertelstundentakt erreichen
«Es liegt da hinten eine
markante Geländerippe quer
zur Autobahnachse, und jenseits davon setzt sich die Brücke fort», erklärte Stuber.
Genau dieser Höhenzug sei es
auch, der die Neubaustrecke
des Zimmerberg-Basistunnel
in die Baarer Ebene so kompliziert mache. Auf den Projektunterlagen ist zu sehen,
dass die Rippe gemäss den
Planungen von 1998 in einem
eigenen kurzen Tunnel unterfahren würde. Erst nördlich
des Weilers Bofeld, am Westfuss des kleinen Waldhügels,
würde die Strecke wieder ans
Tageslicht führen. Weniger
aufwendig und rascher realisierbar wäre gemäss Stuber
ein Ausbau der bestehenden
Bahnlinie, die Baar via Sihlbrugg-Station und HorgenOberdorf mit zwei relativ kurzen Tunnels an die linksseitige
Zürichseelinie weiter anbinden würde. Um zu veranschaulichen, wie sich die Situation am südwestlichen Ende
eines ausgebauten Albistunnels
präsentieren
würde,
führte Martin Stuber die
Gruppe der Bahnlinie entlang
bis in die Nähe des bestehenden Tunnelportals. «Hier wäre
bei einer zusätzlichen Tunnelröhre kein zweiter Bahndamm
nötig, es bräuchte lediglich
eine kurze Brücke über den
Littibach», ist Stuber überzeugt.
Über eine Spitzkehre beim
Weiler Büni gelangten die Exkursionsteilnehmer zum letzten Schauplatz. Hier hätte
gemäss den Plänen von 1998
der Zimmerberg-Basistunnel
wieder ans Tageslicht treten
sollen. Laut Martin Stuber
müsste die Bahnlinie, nachdem
sie kurz zuvor noch den alten
Albistunnel unterquert hat, in
schrägem Winkel das Tal des
Lissibachs passieren. Die Pfeiler der Autobahnbrücke könnten dabei unangetastet bleiben
und dann in den kurzen Anschlusstunnel nach Bofeld eintauchen.
«Wir wollen so rasch wie
möglich den Viertelstundentakt zwischen Luzern und
Zürich, und wir glauben, dass
dies mit dem Projekt Zimmerberg light wesentlich schneller
und günstiger möglich wäre»,
so das Fazit des Komiteesprechers.
Die «Light»-Variante
Vor- und Nachteile
des Projekts
Das Komitee führt in seiner
Argumentation
für
die
«Light»-Variante im Wesentlichen die Zeitersparnis bei
der Umsetzung, tiefere Kosten, die Aufrechterhaltung
des Umsteigeknotens Thalwil sowie die Etappierbarkeit an. Hinzu kommen weniger drastische Eingriffe ins
Landschaftsbild im Gebiet
des künftigen Tunnelportals
bei Baar, wo beim Bau des
Basistunnels auch der Installationsplatz zu liegen
käme. Dem gegenüber stehen eine Reihe von Argumenten, die für einen Bau
der zweiten Etappe des Zimmerberg-Basistunnels sprechen. Bei einem Verzicht
würde auf dieser Route der
Zeitgewinn von 3 bis 4 Minuten gegenüber der Zimmerberg-Tunnel II-Variante
wegfallen, und die rund
100 Millionen Franken, die
für den Bau des unterirdischen
Verzweigungsbauwerks bei Thalwil vorinvestiert
wurden,
wären
verloren.
Ob bei der Beibehaltung der
«Bergstrecke» das ganze
Fahrplangefüge der neuen
Eisenbahn-Alpentransversale aus dem Lot geraten würde, scheint unter Fachleuten
umstritten. Ein am Anlass
anwesender Experte, der in
seiner Laufbahn Eisenbahngesellschaften in ganz Europa beraten hatte, vertrat
aber diese Meinung. mwe
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Sprung in der Schüsse
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