Rekonstruktion, Implantate Donnerstag, 28. Jänner 2016 Vorsitz P.W. Pöschl, F. Watzinger 3D Rückwärtsplanung für patientenspezifische Platten – Therapiemöglichkeit bei Pöschl Paul veränderter Anatomie Wolfgang Wels Österreich Bicsak Akos, Schwaninger Monika, Zebuhr Yorck, Schiebel Vanessa FSP für MKGChirurgie, Klinikum WelsGrieskirchen In der rekonstruktiven Chirurgie haben sich patientenspezifische Platten, die im CAD-CAM Verfahren hergestellt werden, mittlerweile bestens bewährt. Inwiefern diese Technik eine Hilfe bietet, wenn die Anatomie bereits durch Voreingriffe massiv verändert wurde, soll in diesem Vortrag beleuchtet werden. Mauro Pau, Matthias Feichtinger, Jürgen Wallner, Knuth Reinbacher, Katja SchwenzerZimmerer MKG Das mikrochirugische Scapula-Latissimus-dorsi Transplantat zur komplexen Unterkieferteilrekonstruktion in 100 Fällen Tomislav Ante Zrnc Graz Oesterreich Mikrostruktur und biomechanische Evaluation vaskularisierter, präfabrizierter, bioartifizieller Konstrukte Rüdiger Zimmerer Hannover Deutschland Philipp Jehn, Stiftung Reza Tierärztliche Abedian, Hochschule Mareike Lalk, Hannover Horst Kokemüller, Jan Dittmann, Frank Tavassol, NilsClaudius Gellrich, Simon Spalthoff Es wird ein Patientenfall präsentiert, wo durch eine vorangegangene tumorchirurgische Operation die Anatomie sowie die Dimension und Position des Unterkiefers verändert wurde. Die daraus resultierenden Probleme umfassten die sehr eingeschränkte Möglichkeit zu sprechen, zu schlucken sowie das Durchtreten der Rekonstruktionsplatte an der Unterlippe enoral. Durch das Fusionieren der präund postoperativen CT Datensätze konnte die ursprüngliche Form und Dimension der Unterkieferspange wiederhergestellt werden und eine patientenspezifische Platte inklusive eines mikrovaskulären Fibulatransplantates erfolgreich angepasst werden. Durch die Rückwärtsplanung und die neue patientenspezifische Platte in Verbindung mit dem Fibulatransplantat konnte eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität sowie die Beseitigung der Beschwerden erreicht werden. Die virtuelle 3D Planung erlaubt eine exakte patientenspezifische Planung inklusive Schablonenanfertigung für mikrovaskuläre Knochentransplantate sogar in Fällen, wo durch vorausgegangene Operationen die ursprüngliche Anatomie stark verändert wurde. In solch komplexen Fällen bietet dieses Vorgehen eine große Planungssicherheit sowie Vorhersagbarkeit des Erfolges. Mittels 3D Rückwärtsplanung in Verbindung mit CAD-CAM patientenspezifischen Platten sowie Sägeschablonen für die mikrovaskuläre Knochentransplantation lassen sich komplexe Rekonstruktionen erfolgreich und sicher durchführen. Gängige Spenderregionen für Von 139 mikrochirurgischen Scapulatransplantaten , die in unserer Klinik zur Unterkieferteilrekonstruktionen sind Fibula, Becken Unterkieferteilrekonstruktionen von 1983-2012 herangezogen worden waren, und Scapula. erfüllten n=100 Transplantate die Einschlusskriterien. Das Durchschnittsalter(y) betrug 54,5. Die Gründe für die gesunkene Popularität dieses Transplantates ist ein interessanter Aspekt, der sich einer Diskussion als würdig erweisen würde. Die Gründe für die gesunkene Popularität dieses Transplantates ist ein interessanter Aspekt, der sich einer Diskussion als würdig erweisen würde. Im klinischen Alltag stellt die Rekonstruktion ausgedehnter knöcherner Defekte der Kiefer- und Gesichtsregion nach wie vor eine Herausforderung dar. Als mögliche Alternative werden bioartifizielle Knochentransplantate vorgeschlagen, die als bereits präfabriziertes Konstrukt entsprechend der Defektsituation im Empfängerorganismus mit einem arterio-venösen Gefäßbündel vaskularisiert werden können. Grundsätzlich sind präfabrizierte, vaskularisierte, bioartifizielle Konstrukte für jeden ausgedehnten knöchernen Defekt herstellbar. Der Grundbauplan ist bei allen Konstrukten identisch und umfasst Matrix (3D-Gerüst, Scaffold), Gefäßstiel und autogenes, spongiöses Knochenmaterial zur Vitalisierung. Die so generierten Konstrukte überzeugen auch durch eine klinisch ausreichende und mechanische Stabilität. Eine dezidierte biomechanische Untersuchung stand allerdings noch aus. Die biomechanische Kompressionstestung ergab, dass die Konstrukte 1/5 der mechanischen Stabilität von spongiösem Knochen aus Tibia- und Femurkopf aufwiesen. Die intrinsische Steifigkeit der bioartifiziellen Konstrukte konnte somit mit 20 % des E-Moduls von spongiösem Knochen angegeben werden kann. Die Steifigkeit von autologem, kortikalem Knochen war allerdings um ein Vielfaches höher. Im Vergleich zu kortikalem Knochen aus Radius und Mittelhand lag die intrinsische Steifigkeit bei nur 1,5 %. Der Vergleich der Elastizitätsmoduln zeigte eine ortspezifische Verteilung in den Konstrukten. Die Zone des Konstrukts (conjunction), in der die ßTCP-Zylinder im Winkel von 30° aufeinander treffen, zeigte einen signifikant höheren Elastizitätsmodul als die Proben aus der Peripherie des Konstrukts. Es ließ sich ein statistisch signifikanter (p < 0,05) Anstieg der intrinsischen Steifigkeit von der Konstrukt-Peripherie zum Zentrum hin feststellen. Genauer gesagt war die intrinsische Steifigkeit der Peripherie nur 30 % derer vom Konstrukt-Zentrum. Dieses Phänomen macht deutlich, dass Bereiche des Konstrukts mit höherem Verknöcherungsanteil und fortgeschrittener Matrixdegradation stabiler sind als Zonen in denen ScaffoldResiduen vermehrt nachweisbar sind. Die Konstrukte selbst zeigten eine knöcherne Durchsetzung, die CT-morphologisch und histomorphometrisch bestätigt werden konnte. Nach Abzug des Weichgewebeanteils vom Gesamtvolumen ergab sich ein durchschnittlicher Knochenanteil in den Konstrukten von 20,86 %. Vorversuche unserer Arbeitsgruppe zum Zusammenfassend lässt sich Vergleich verschiedener Vitalisierungsstrategien feststellen, dass durch die axiale der ßTCP-Zylinder mit autologer Spongiosa, Prävaskularisierung und peripherem Blut und ex vivo kultivierten Vitalisierung der ßTCP-Zylinder mit mesenchymalen Stammzellen bewiesen die osteogenetischem Material Überlegenheit der osteogenetischen Spongiosa bioartifizieller Knochen entsteht, bei der ektopen Knochenneubildung. Der der die intrinsische Steifigkeit von Schlüssel zum Erfolg bei bioartifiziellen spongiösem Knochen aufweist. Knochenformationen in 3D-Gerüsten ist sicherlich einerseits eine hohe Anzahl potenter, osteogener Zellen und andererseits eine suffiziente Vaskularisierung, die Sauerstoff und Nährstoffe bereitstellt. Unter diesem Aspekt ist die chirurgische Implementierung einer Gefäßversorgung, die den Prinzipien der intrinsischen Vaskularisierung folgt, ein vielversprechender Ansatz, der in zahlreichen tierexperimentellen Studien bereits vorgestellt wurde. Im Laufe der letzten Jahre hat unsere Arbeitsgruppe mehrere Großtierversuche an Schafen zu präfabrizierten, bioartifiziellen Konstrukten durchgeführt. Dabei wurde an ßTCPZylindern die intrinsisch axiale Prävaskularisation mit der extrinsisch randomisierten verglichen. Hierbei zeigte sich die axiale Prävaskularisierung bezüglich Knochenneubildung und Matrixdegradation überlegen. In dieser Studie wurden 6 weibliche Schwarzkopf Schafe mit einem durchschnittlichen Gewicht von 69,3 kg verwendet. Nach Rasur und Lagerung der Tiere in Linksseitenlage, wurde das Operationsgebiet steril abgewaschen und abgedeckt. Nach Inzision der Haut im Verlauf der Medioaxillar- Linie erfolgte die schrittweise Präparation in die Tiefe bis zum Vorderrand des Musculus Latissimus dorsi. Anschließend wurde das thorakodorsale Gefäßbündel aufgesucht und langstreckig freigelegt. Nun wurden zwei ßTCP Zylinder (chronOS®, Synthes, West Chester, USA) der Länge nach mit einem piezoelektrischen Gerät aufgesägt, um später dort das Gefäßbündel einlegen zu können. Die Hohlräume wurden mit autologer Spongiosa verfugt und das Konstrukt in einen Titankäfig eingeschlagen. Direkt nach Explantation wurden alle Konstrukte in einem MikroComputertomographen untersucht und anschließend für biomechanische Kompressionsversuche in Zylinder von ca. 8 mm Höhe zerlegt. Das Restmaterial wurde für ergänzende histologische und histomorphometrische Untersuchungen verwendet. Anschließend wurden die Grundflächen aller Prüfkörper laser-gestützt vermessen und diese einer uniaxialen Kompression in einer Mini Bionox 858 Materialtestmaschine (MTS Systems, Minneapolis, USA) mit einer Auslenkungsgeschwindigkeit von 10 µm/s ausgesetzt. Bei Erreichen einer Kraft von 1 kN oder bei Materialversagen wurde der Test abgebrochen. Analog wurde mit autologen kortikalen und spongiösen Referenzknochen verfahren. Um eine Vergleichbarkeit aller Prüfkörper zu gewährleisten, wurden hier Proben ausgewählt, die eine ähnliche Geometrie wie die Konstrukte aufwiesen. Hierzu zählten kortikale Knochenscheiben aus Radius und Mittelhand und spongiöse Scheiben aus Tibia- und Femurkopf. Aus der Spannungs-Dehnungskurve aller komprimierten Prüfköper wurden die Elastizitätsmoduln errechnet und diese untereinander verglichen. Salzburg Österreich Mikrovaskulärer Medial Femurcondyl Flap zur Rekonstruktion des Alveolarkamms in der präprothetischen Chirurgie Enzinger Simon C.Brandtner, MKGs.Virnig, Chirurgie A.Gaggl Salzburg der PMU Ressourcensensible und zeiteffiziente Herstellung von patientenspezifischen alloplastischen Unterkieferrekonstruktionsplatten mit Positionierungshilfen Jan Dittmann Hannover Deutschland F. Tavassol, R. Zimmerer, S. Oelker, N.C. Gellrich Biomechanische Implantatstabilität im augmentierten Oberkiefer: Grundlagen und Ergebnisse einer randomisierten klinische Vergleichs-Studie zwischen dem tHUCSL-INTRALIFT-Sinuslift und der subperiostalen Tunneltechnik, vier Biomaterialien und dem Einsatz vo Wien Troedhan Angelo, Wainwright Marcel, Kurrek Andreas, and Schlichting Izabela Österreich Wainwright Marcel, Kurrek Andreas, Schlichting Izabela Durch die periostale Versorgung des Knochens in der Region den medialen Femurkondyls kann dort ein sehr flexibel gestaltbares Knochentransplantat mit niedriger Spenderregionproblematik entnommen werden. Diese Studie soll das Überleben von Zahnimplantaten und die damit verbundene Prothetik in transplantierten medialen Femurkondylen (MFC-Flap) darstellen. Patienten die ein Knochentansplantat vom medialen Femurkondyl und Dentale Implanate bekommen haben wurden in der Studie eingeschlossen. Zahl der Implantate, das Implantatüberleben, Komplikationen, prothetische Versorbarkeit, Zeitmanagement und Spenderregionprobleme wurden untersucht und statistisch anderen Augmentationsverfahren gegenübergestellt. Bei 23 Patienten wurden in ein MFC-Flap Zahnimplantate gesetzt. Druchschnittliches Alter war 51 Jahre, Mittlerer Beobachtungszeitraum 29 Monate, Unterschiedlichste Ursachen für einen Alveolarkammdefet, von Lippen-Kiefer-Gaumenspat-Patienten mit Verlust des Zwischenkiefers über Tumorpatienten bis zu taumatisch bedingten Defekte und völliger Alveolarkammathrophie bei Langzeitprothesenträgern. 4 von 87 Implantaten gingen bei 3 Patienten verloren. 2 Implantate konnten nachgesetzt werden. In fast allen Patienten waren kleinere Korrekturen des Weichgewebes nötig. Der MFC-Flap hat den Vorteil eines sehr flexibel gestaltbaren Knochen und Knorpeltrasplantats mit der Möglichkeit eine Fascie und Hautinsel mit zu transplantieren. Eine Absorbtion von Knochen wurde nicht beobachtet. Weichteilkorrekturen waren aber bei vielen Patienten nötig. Die Implantationen waren unproblemaisch und hatten sehr gute Einheilrate. Bei den wenigen Implantatverlusten war die Kompliance des Patienten nicht gegeben. Der MFC-Flap stellt aufgrund der mit anderen Augmentationsverfahren vergleichbaren Implantatverlustrate und der geringen Spenderregionproblematik eine gute Alternative zu den anderen mikrovaskulären Knochentransplantaten dar. Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland Alloplastische Rekonstruktionen der Mandibula mit patientenspezifischen Computer-Assisted-Design (CAD)-Implantaten gehören mittlerweile zur gängigen kieferchirurgischen Routine. Mit diesen Methoden lassen sich hervorragende Rekonstruktionsergebnisse erzielen. Als größten Nachteil des Herstellungsprozesses sehen wir die aktuell noch relativ hohen Kosten sowie die lange Planungs- und Herstellungsphase der Implantate an. Weshalb sich diese Konstrukte nur durch medizinische Kompromisse bei Patienten mit zeitkritischer Versorgung einsetzen lassen. Daher haben wir für ausgewählte Patienten einen zeitund resourcensensiblen Workflow entwickelt, mit dem wir innerhalb von 48 Stunden implantierbare patientenspezifische CAD-Implantate zur Rekonstruktion der Mandibula entwickeln und herstellen lassen können. Auf besondere Formgebungen, wie z.B. Backwards-Planung zur späteren dentalen Rehabilitation muss hierbei nicht verzichtet werden. Die Positionierung am Unterkiefer erfolgt durch Polymethylmetacrylat (PMMA)-basierte Schablonen, sodass eine eindeutige Lage Implantats gegeben ist. Die Herstellung des virtuellen Modells erfolgt anhand eines voxelbasierten Datensatzes mit der Software iPlan-CMF 3.0 (Brainlab AG, Feldkirchen, Deutschland). Das virtuelle Biomodell wird als STL-Datei exportiert und mittels rapid prototyping gefertigt (Fa. Phacon, Leipzig, Deutschland). Nach Lieferung des Modells wird die Unterkieferrekonstruktionsplatte (DePuy-Synthes, West Chester, USA) an das Modell angebogen. Anschließend werden nach Isolierung des Biomodells PMMA-Schablonen gefertigt, welche die eindeutige Lage des Implantates verschlüsseln und somit sicherstellen. Das Implantat wird anschließend sterilisiert. Im Vergleich zur virtuellen Planung zeigte sich, dass durch die Verwendung von PMMA-Schlüsseln planungsgerechte Versorgungen bei gleichzeitig großer Zeitersparnis erzielt werden konnten. Mit den von uns angewendeten Techniken lassen sich diese alloplastischen Mandibularekonstrukte innerhalb von 48 Stunden planen und fertigen. Das hier vorgestellte Vorgehen zur Herstellung von patientenspezifischen CAD-Implantaten ist ressourcensensibel und zeiteffizient. Kritisch zu diskutieren sind hierbei zum einen die Notwendigkeit einer gewissen klinikeigenen Infrastruktur, welche durchaus kostenintensiv ist. Zum anderen erfahren die Implantate durch das Vorbiegen eine Verminderung ihrer Stabilität. Daher sehen wir das hier vorgestellte Verfahren vor allem als praxisnahe Alternative zur zeitkritischen Versorgung von Patienten an. Alloplastische Rekonstruktionen der Mandibula mit patientenspezifischen CADImplantaten gehören mittlerweile zur gängigen kieferchirurgischen Routine. Nachteilig hieran sind jedoch die aktuell noch relativ hohen Kosten sowie die lange Planungs- und Herstellungsphase der Implantate. Wir haben daher für ausgewählte Patienten einen zeit- und ressourcensensiblen Workflow entwickelt, mit dem innerhalb von 48 Stunden implantierbare patientenspezifische CADImplantate zur Rekonstruktion der Mandibula hergestellt werden können. Institut für Mund-, Kiefer-, Gesichtschir urgie und Zahnheilkund e KH Hietzing (Kiefer)knochen heilt und regeneriert über periostale und endostale humorale und zelluläre Prozessketten, die bei traditionellen kieferchirurgischen Operationsverfahren und Wahl der Augmentationsmaterialien zur GBR nur marginal Berücksichtigung finden. Die vorgestellte klinische Studie untersucht die biomechanische Implantatstabilität in zuvor mittels der "Piezotomeenhanced subperiostal tunnel-technique" (PeSPTT) und mit mono/biphasischen selbsthärtenden Biomaterialien (SHBs) mit und ohne Zugabe von Platelet-Rich- Fibrin (aPRF) augmentierten Oberkieferabschnitten und vergleicht die Ergebnisse mit den Resultaten einer gleichartigen Studie unter Anwendung des transcrestalen hydrodynamischen Ultraschall CavitationsSinuslifts (tHUCSL) 82 Patienten mit horizontaler anteriorer Kieferkammatrophie wurden mit dem Augmentationsverfahren PeSPTT behandelt und randomisiert monophasisches (bTCP) oder biphasisches (HA/bTCP) selbsthärtendes Biomaterial mit und ohne Zugabe von aPRF zur Kieferkammverbreiterung eingesetzt. Dimensionsstandardisierte Implantate wurden nach einer Abheilzeit von durchschnittlich 8,3 Monaten in den augmentierten Kieferkamm eingesetzt und dabei der Insertion-Torque-Value (ITV) erhoben und statistisch per ANOVA-Analyse ausgewertet und die Ergebnisse mit der zuvor publizierten analogen klinischen Studie auf Basis des tHUCSL mit 155 Sinuslift-situs verglichen. Als Kontrollgruppe diente in beiden Studien nativer Oberkiefer-Alveolarknochen mit ausreichenden Dimensionen zur Insertion der dimensions-standardisierten Implantate. Signifikant höhere ITVs konnten sowohl bei der PeSPTT als auch des tHUCSL bei Anwendung von mono- und biphasischen selbsthärtenden Biomaterialien (SHB) im Vergleich zu granulären Biomaterialien und den Kontrollgruppen erzielt werden und die simultane Zugabe von aPRF führte zu konstanteren Ergebnissen mit signifikant geringerer Schwankungsbreite. Die Ergebnisse der vorliegenden klinischen Studie(n) legen den Schluss nahe, dass das universelle biologische Prinzip der Knochenheilung - eine rasche Vaskularisation und Remineralisation des Defektes durch intaktes Periost und absolute Immobilisation auch für operative Augmentationsverfahren gültig ist und die biomechanische Stabilität des regenerierten Alveolarkammes im Vergleich zum nativen Kieferkamm durch den Einsatz der Ultraschallchirurgie in Kombination mit SHBs und aPRF signifikant gesteigert werden kann und somit nach derzeitiger Literaturlage eine signifikant bessere Langzeitprognose der Liegedauer von dentalen Implantaten verspricht. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie(n) legen nahe, dass dem Einsatz ultraschallchirurgischer Operationsmethoden sowie der neuartigen SHBs und aPRF gegenüber traditionellen Operationsmethoden nunmehr der Vorzug gegeben werden sollte um bessere Langzeitergebnisse in der dentalen Implantologie zu erzielen. Kontrollierte Strontiumfreisetzung biofunktionalisierter Implantatoberflächen (Ti- Vincent Sr-O) im Vergleich zu SLActive™ und Osseospeed™ - Histomorphometrische Offermanns Untersuchungen zur frühen Osseointegration im Kaninchenfemur Innsbruck Österreich euartige keramisierte Abutments zur Optimierung des Hart-/Weichgewebsmanagement in der Implantologie: eine in vitro -Studie Ralf Smeets1; Henning Hanken1; Philip Hartjen1; Alexander Kopp2 Christoph Ptock2; Dario Porchetta2; Max Heiland1; Ole Jung1, Alexander Gröbe1 Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 2) Meotec GmbH & Co. KG, Aachen 1) Zielstellung: Die implantologische dentale Rehabilitation ist heute ein Routineeingriff mit hohen Erfolgsraten. Dabei besteht der Zahnersatz meist aus Implantat und Abutment aus Titan und einer Krone. Abutments aus Titan als Übergang zur sichtbaren Krone können dabei vor allem im Front- und Seitenzahnbereich ästhetische Nachteile durch Sichtbarwerden zwischen Gingivarand und Krone mit sich bringen. Eine durch Plasmaanodisation erreichte keramische Beschichtung, welche das natürliche Zahnweiß nachahmt, verspricht dieses Problem zu lösen. Die folgende Studie beschreibt neben der Herstellung und Machbarkeit auch erste Tests der Beschichtung auf Zytokompatibilität und Weichgewebsattachment. Material und Methoden: Nach Herstellung der Abutments wurden die Abutmentübergänge durch Plasmaanodisation weißlich keramisiert. Die Oberflächenanalye wurde mittels REM/EDX sowie Profilometrie durchgeführt. Die keramische Schicht sowie die Abutments selbst wurden gemäß DIN ISO 10993-5/-12 auf Zytokompatibilität überprüft. Die Adhärenz von Fibroblasten wurde mittels Live-Dead-Färbung evaluiert. Ergebnisse: Der sichtbare Übergang der Abutments konnte erfolgreich weißlich keramisiert werden. Die Schicht selber stellte sich bildhaft als porös-raue Oberfläche dar. Eine Verfärbung der Oberfläche konnte nach mehrmaligen Eintauchen in heparinisiertem Blut nicht festgestellt werden. Neben Zytokompatibilität war die Adhärenz der Fibroblasten der unbeschichteten Titankontrolle gleichwertig. Schlussfolgerung: Die durch Plasmaanodisation hergestellte weiße Keramikschicht kann die Ästhetik des Abutmentübergangs nachhaltig verbessern. Die Schicht selber stellte sich in vitro gegenüber Verfärbungen resistent dar und zeigte hinsichtlich Kompatibilität und Zelladhärenz von Fibroblasten keinerlei Unterschiede zur Titankontrolle. Vortrag Freies Thema: Osseointegration von PEEK- und Titanbeschichteten PEEK-Implantaten. Eine in-vivo Studie im Schafsmodell Stefan Stübinger, Anika Drechsler, Peter Kronen, Brigitte von Rechenberg Basel (CH), Zürich (CH) O.Z. Andersen, N. Fink, M. Rasse, C.S. Jeppesen, S. Sørensen, H. Talasz, M. Foss, F. Kloss Univ.-Klinik für MKGChirurgie Innsbruck Aufbauend auf dem Wissen um das osteoinduktive Potential von Strontium (Sr), war das Ziel dieser Studie die Entwicklung einer bioaktiven Implantatoberfläche, welche durch kontrollierte Sr – Freisetzung zu einer verbesserten Osseointegration führen soll. Vier verschieden Oberflächen wurden untersucht: SLActive™, Osseospeed™, Ti-Sr-O und Grad 4 Titan als Kontrollgruppe. Ti-Sr-O wurde mittels Physical Vapor Deposition (PVD) hergestellt und die chemische Zusammensetzung, Sr-Konzentration, SrFreisetzung und Rauhigkeit via RBS, XPS, ICP-AES and SEM untersucht. 16 ausgewachsene männliche New Zealand White rabbits wurden Implantate mit 3.3/3.5mm Durchmesser und 8 mm Länge ins distale Femurkondyl inseriert. Zwei Wochen postimplantationem wurden die Tiere geopfert, Proben in Technovit 9100new® eingebettet und histomorphometrisch auf Knochen-Implantatkontakt und –neubildung (bone-to-implant contact BIC% und de novo bone synthesis BA% in ROI-I 0 – 250 µm and ROI-II 250 – 500 µm) untersucht. Zusätzlich wurden Blutproben mittels Absorptionsspektrometrie (AAS) untersucht um einen möglichen systemischen Effekt festzustellen. 8 Implantate jeder Gruppe wurden histomorphometrisch untersucht. Der Mann-Whitney-U Test zeigte signifikante Unterschiede für alle Gruppen im Vergleich zur Kontrollgruppe, jedoch nicht untereinander. Hingegen wurden signifikante Unterschiede mit erhöhten Werten für Knochenneubildung für Ti-SrO im Vergleich zu SLActive™ und Osseospeed™ in ROI – I und ROI – II festgestellt. Im Detail waren die Medianwerte für BIC% wie folgt: 29,9 % für Grad 4 Titan, 41,1 % für Osseospeed™, 39,6 % für SLActive™ und 50,8 % for Ti-Sr-O. BA% in ROI-I war 28,4 % für Grad 4 Titan, 30,8 % für Osseospeed™, 30,4 % für SLActive™ und 40,5 % für Ti-Sr-O; in ROI-II 24,3 % für Grad 4 Titan, 35,4 % für Osseospeed™, 29,6 % für SLActive™ und 54,8 % für Ti-Sr-O. Die Atomabsortionsspektrometrie zeigte konstante Sr-Werte in allen 4 untersuchten Gruppen. Die hier vorgelegte Studie zeigt den Effekt von freigesetztem Strontium von der Implantatoberfläche auf Knochenneubildung und –anlagerung im Vergleich zu etablierten Implantaten mit unterschiedlichen Oberflächencharakteristiken und basiert auf sogenanntem PVD-Coating (Physical Vapor Deposition). Die Zunahme der Knochenneubildung korreliert mit den freigesetzten Strontiumkonzentrationen in vitro, welches in vorangegangenen Tierversuchen beobachtet werden konnte. Welchen Einfluss die erhöhte Knochenneubildung auf die mechanische Verankerung hat, soll mittels Pushout tests evaluiert werden. Diese Studie ist eine Fortführung vorangeganger in vivo Untersuchungen an Ratten und Kaninchen und zeigt den osteoinduktiven Effekt kontrollierter Sr – Freisetzung an der Implantatoberfläche auf Knochenneubildung und –anlagerung im Vergleich zu etablierten Oberflächen in einem monokortikalen Insertionsschema. Die Oberflächenmodifikation mittels PVD – Coating ist ein standardisierter Prozess und resultiert in einer kontrollierten Freisetzung von Sr. Die Entwicklung dieser neuen bioaktiven Oberfläche mit einer prolongierten Freisetzung von Sr ist ein neuer Ansatz zur Verbesserung der Osseointegration mit potentiellen Anwendungsmöglichkeiten in der dentalen und orthopädischen Implantologie.
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