Online-PlattformfürLiteralität PräsentierenalsliteraleKompetenz? OlafGätje,MichaelKrelle,UlrikeBehrens,ElkeGrundler Abstract IndiesemBeitragwirdeinKonzeptdesPräsentierensalsliteraleKompetenzvorgelegt.DazuwirdFeilkes Literalitätskonzeptvon2011aufsoftwaregestütztes,multimodalesPräsentierenbezogen.Eswirdgezeigt, dasseinsolchesKonzeptauchzugesellschaftlichenAnforderungenpasst,wiesieindenfürDeutschland geltendenBildungsstandardsderKultusministerkonferenz(KMK)zufindensind."Präsentierenkönnen“ umfasstindieserPerspektiveeinganzesBündelsprachlicher,medialerundkognitiverKompetenzen,die manzurVorbereitung(SituationI)undDurchführung(SituationII)vonPräsentationenbraucht.Vordiesem HintergrundwerdenForschungsdesiderateinfachdidaktischerSichtweisebenanntundeinForschungsprojektabgeleitet. Schlüsselwörter Literalität,literacy,Präentieren,Präsentation,Kompetenz,Bildung ⇒Titre,chapeauetmots-clésenfrançaisàlafindel’article AutorinnenundAutoren OlafGaetje,UniversitätKassel,[email protected] MichaelKrelle,UniversitätPaderborn,[email protected] UlrikeBehrens,UniversitätDuisburg-Essen,[email protected] ElkeGrundler,PädagogischeHochschuleWeingarten,[email protected] www.leseforum.ch|www.forumlecture.ch–1/2016 1 PräsentierenalsliteraleKompetenz? OlafGätje,MichaelKrelle,UlrikeBehrens,ElkeGrundler DieFrage,inwelcherBeziehungdasschulischtradierteBildungsidealLiteralitätzumLernbereichMündlichkeitsteht,isteinbisherkaumerschlossenesForschungsfeldderSprach-bzw.Deutschdidaktik.GleichwohlistdieimSchulunterrichtlehrerseitigbisheuteerhobeneAufforderungandieSchülerinnenundSchüler,inganzenSätzenzusprechen(vgl.Feilke2012,150),alsobeimSprechenimKlassenzimmer„literate Strukturen“1zuaktivieren,einschlagendesBeispielfürdenEinflussdesliteralenBildungsidealsaufdiegesprocheneSprachederSchüler. DervorliegendeArtikelistalseinBeitragzumVerständnisdesVerhältnisseszwischenliteralenFähigkeiten unddemLernbereichMündlichkeitzuverstehen.DiesesVerhältnisdiskutierenwiramFalldesgesprochenenSchülervortragsmitMedienunterstützung.WirfragennachdenschriftkulturellenPraktikenundHandlungsstrukturen,diefürdieBearbeitungdersoftwaregestützten,multimodalenSchülerpräsentationkonstitutivsind.ZumvonunsfokussiertensoftwaregestütztenPräsentierenimSchulunterrichtfehlensowohl konzeptionellewieauchempirischeArbeiten,dieAufschlussgebenüberdieRollegenuinschriftkultureller PraktikenbeiderBearbeitungvonPräsentationsaufgabendurchdieSchülerinnenundSchüler:einerseitsin derSituationderVorbereitungaufeinenVortrag,andererseitsinderface-to-face-Präsentationssituation selbst.HierzuerscheinenForschungendringlich,umsolchealsschriftkulturellbzw.literalzuapostrophierendenTeilkompetenzensystematischbeschreibenzukönnen,diefürdiegelungeneBearbeitungeiner schulischenPräsentationsaufgabenotwendigsind.Dabeiistoffenkundig,dassbeiderBearbeitungvon Präsentationsaufgabennichtnurschrift-undbuchkulturellePraktikenwieRecherchierenoderExzerpieren vonInformationsquellenzumEinsatzkommen,sonderndassauchindermündlichenPräsentationsituation invielenFällenschriftbasiertvisualisiertwirdundauchderidealerweisefreigesprocheneVortragliterate Strukturmerkmaleaufweist. IndiesemBeitragwirdaufprimärkonzeptionellerEbeneversucht,dieliteralenGrundlagenmündlichen PräsentierensherauszuarbeitenundineineersteempirischangelegteForschungskonzeptionzuintegrieren.DazuwirdzunächstkurzaufFeilkesLiteralitätskonzept(2011)eingegangen,dasdannaufsoftwaregestütztes,multimodalesPräsentierenbezogenwird(1).ImzweitenSchrittsolldanndemNiederschlagdes bildungstheoretischenLiteralitätskonzeptesindendeutschenBildungsstandardsfürdasFachDeutsch nachgegangenwerden(2).ImAnschlussdaranwirdderFokusaufliteraleAspektebeimschulischenPräsentierenauseinerfachdidaktischenPerspektiveverengt(3),umschließlichimSinneeinerSchlussfolgerungForschungsdesideratezupräzisierenundineinemForschungskonzeptzuadaptieren(4). 1.DieLiteralitätshypotheseundihrBezugzurMündlichkeit Dasinbildungs-bzw.kompetenztheoretischerHinsichtrelevanteKonzeptvonLiteralitätistzunächstvom Literacy-Konzeptzuunterscheiden.Letzteres–ursprünglichausdemangloamerikanischenBildungsdiskurs stammend–hatdurchseinekonstitutiveRolleindenPISA-StudienauchEingangindiedeutschsprachige DiskussionumBildungszieleimFachDeutschgefunden.MitunterwirdimLiterarcyauchmitAlphabetisierungübersetzt.2DamitistdanndieFähigkeitgemeint,aufeinemfürdieBewältigungalltäglicherAnforderungenausreichendenNiveaulesenundschreibenzukönnen(vgl.z.B.Garbe2003).ImUnterschieddazu istdasBildungsidealLiteralitätnichtnurabstrakter,sondernauchuneinheitlichergefasst.SowirdLiteralitätbeispielsweiseinVerbindungmitderLesesozialisationstheorieundmitdemdamitverbundenenKonzeptdergesellschaftlichenHandlungsfähigkeitgebrachtundinderTheoriedeskommunikativenHandelns fundiert(vgl.Hurrelmann2009).HurrelmannsBegriffvonLiteralitätstehtimDienstederWeiterentwicklungderLesedidaktik,dietraditionellvondemBildungskonzeptdes19.Jahrhundertsgeprägtistundderen ZieldieästhetischeBildungderSchülerhöhererSchulendurchdieLektüreklassischer,kanonisierterTexte 1 „LiteratsindÄußerungen,dieindergrammatischenFormvonSätzenartikuliertsindundeineDarstellungsfunktionhaben.“ (Maas2010,70). 2 Vgl.dazuu.a.ArbeitendesBMBF(https://www.bmbf.de/de/nationale-strategie-fuer-alphabetisierung-und-grundbildungerwachsener-1373.html[eingesehenam01.02.2016]).Vgl.auchdiekritischeDiskussionbeiLinde(2007). OlafGätje,MichaelKrelle,UlrikeBehrensundElkeGrundler 2 ist(vgl.Schön2006,43ff.).EinanderesKonzeptvonLiteralität,dasnichtinderTraditiondesschulischtradiertenLese-undLiteraturunterrichtssteht,hatderSchreibforscherund-didaktikerFeilke(2011)skizziert. EsknüpftandieseitderPhilosophiederAntikediskutierteUnterscheidungvonMündlichkeitundSchriftlichkeitan,eineUnterscheidungimÜbrigen,derenThematisierunginderzweitenHälftedes20.Jahrhundertsinverschiedenenkultur-undgeisteswissenschaftlicherDisziplinenKonjunkturhatte. AusgangspunktvonFeilkesKonzeptualisierungistdieAnnahme,dassSchrift3nichteinfachalseineimVerhältniszurRealisierungvonSpracheimphonischenMediumzusätzlicheRealisierungsformaufzufassenist. VielmehrhatdieDemotisierungeines(alphabetischen)SchriftsystemsineinerGesellschaftAuswirkungen, dienachFeilke(2011)mitBlickaufdieKultur,dassprachlicheSystemsowiemitBlickaufdiespezifischen HandlungsanforderungenandieProduzentenundRezipientenvonSchriftzubeschreibensind: MitdemKulturaspektistdieschriftkulturellePrägungeinerGesellschaftangesprochen.DiePrägungzeigt sichindemVorhandenseineinerliteralisiertenAlltagskulturmiteinemhohenAnteilschriftbasierterKommunikationundderdamitverbundenenVerbreitungundAkzeptanzliteralerNormenundWerte.DazugehörenauchliteraleInstitutionenundEinrichtungen, − − − dieschriftlichfestgehaltenesWissenarchivierenundfürdensystematischenZugriffverfügbarhalten, derenKommunikationinbesonderemMaßeschriftbasiertistunddiedementsprechendeigene NormenfürdieSchriftkommunikationausgebildethaben, die,undhieristdieInstitutionSchuleangesprochen,dienachwachsendeGenerationliteralerGesellschaftenmitderenSchriftpraktikenvertrautmacht,diewiederumfürdieEntstehungliteralenDenkens,LernensundHandelnsvorauszusetzensind(vgl.Feilke2011,6). ZudemStrukturaspektstehendiegraphematischenEigenschaftendesSchriftsystems,dieorthographischenundInterpunktionsregeln,diegrammatischenundmorphologischenGliederungsmittelderschriftlichenSprachesowiediefürkontextentbundeneSchriftkommunikationausgebildetensprachlichenExplizitformenimFokus.DenStrukturaspektinseinemvollenUmfangzuverstehen,heißt,ihnnichtalleinauf schriftlicheSprachezubeziehen.VielmehrsindauchdieRückkopplungsprozessederliteratenStrukturen einerausgebautenSchriftspracheaufdasSprachsystem,dasSprechenunddasRegistersystemeinerSprachezuuntersuchen. FürdieindemvorliegendenArtikelthematisierteFragestellungistinsbesonderedieFragevonBedeutung, inwelchemMaßedieliteratenStruktureneinerSchriftsprache–zudenenu.E.auchdievonFeilkeerwähntenExplizitformenzuzählensind–dasSprechenimKontextvonsoftwaregestütztemPräsentationshandelnüberformen.DamitkommenwirzumHandlungsaspektvonLiteralität: MitdemHandlungsaspektwirdnämlichaufdenliteralisiertenMenschenundseinenproduktivenundrezeptivenUmgangmitSchriftspracheabgehoben.LesenundSchreibenwerdenhierdementsprechendalsProblemlöseprozesskonzeptualisiert,ohnedasabergenuinschriftkulturellePraktikenwiez.B.Exzerpierenoder Notierenexpliziertsind.Dasi.w.S.kommunikativeundepistemischeHandelnmitSchriftstehezudemim ZusammenhangmitderEntstehungbestimmterkognitiverPotentialedesliteralisiertenMenschen.(vgl. Feilke2011) DieverschiedenenAspekteFeilkesstellenjeweilsunterschiedlicheZugängezumVerständnisdessendar, wasunterdemschul-undbildungstheoretischenKonzeptLiteralitätzuverstehenist.Sokannausgehend vondemKulturaspektvonLiteralitätmitBlickaufdasPräsentierendiefolgendekomplexeFrageformuliert werden: InwelcherWeisehinterlässtdieschriftkulturelleVerfasstheiteinerGesellschaftSpureninderSprachebzw.in demSprachsystem,inderenkommunikativem„Haushalt“sowieindengesprochensprachlichenHandlungsvollzügen? 3 WirbeschränkenunsereAusführungenaufAlphabetschrift,ohnedamitsagenzuwollen,dassunsereÜberlegungennicht auchaufliteraleKulturenmitanderenSchriftartenzutreffenkönnen. OlafGätje,MichaelKrelle,UlrikeBehrensundElkeGrundler 3 DieseFragestellungwiederumstehtimZusammenhangmitallgemeinerenFragennachdemEinflussvon Schrift − − − − − aufgesellschaftlicheEntwicklungsprozesse, aufdieEntstehungbestimmtersozialerStrukturen, aufdieAusdifferenzierungdeskommunikativenHaushaltseinerGesellschaft, aufdieAusbildungbestimmterkognitiverFähigkeitenderMitgliedereinerschriftkulturellgeprägten Gesellschaftsowie aufdassprachlicheSystem, dieindenvergangenenJahrzehntenvornehmlichvonEthnologen,Soziologen,Psychologenundanderen mitSchreib-undSchriftforschungbefasstenDisziplinenbearbeitetwurden.Wiederholtwurdeim20.JahrhundertinsbesondereeinekausaleRelationzwischendemAufkommenvonSchriftineinerGesellschaft unddemDenkendesliteralisiertenMitgliedsdieserGesellschaftpostuliert.ZurVeranschaulichungdieses rekurrentenArgumentesdersog.„starkenLiteralitätshypothese“seiaufOngsBuch„OralityandLiteracy“ von1982verwiesen,indemdieAuswirkungeneinerSchriftkulturaufdas„Psychodynamik“derMitglieder dieserschriftbasiertenGesellschaftundaufdieGesellschaftalseinekausaleRelationinterpretiertwerden (vgl.Brockmeier2004,278).DasAuftauchenvonSchriftineinersozialenGruppelösedasorale,mythologischeDenkenabundbewirkedieRestrukturierungdesBewusstseinsderMitgliederdieserGemeinschaft, wasdieAbstraktions-undAnalysefähigkeit,dieFähigkeitzumpräzisensprachlichenAusdrucksowiedie Fähigkeit,Perspektivenzuantizipierenbzw.zuimaginierenangeht(vgl.Ong1982/2002,77ff.). DarausleitensicheinigeÜberlegungenab:WennnunLiteralitätAuswirkungenaufdasDenkenderMitgliedereinerSchriftkulturundaufdenstrukturellenAusbaudesjeweiligenSprachsystemshat,dannkannbegründetangenommenwerden,dassSpurenjenerLiteralitätauchinbestimmtenmündlichenSprachrealisierungenderMitgliederjenerKulturvorhandensind(vgl.Goody1977/2012,341).Insofernkannangenommenwerden,dassspezifischeliteraleStrukturenauchinspezifischenRegisternbzw.mündlichenPraktiken aktiviertwerden. FreilichwurdediesestarkeAusprägungderLiteralitätshypotheseeinerausführlichenKritikunterzogen. EineentscheidendeWeiterentwicklungistinderErkenntniszusehen,dassnichtdiegesellschaftlicheVerwendungeinesSchriftsystemsalleindasAufkommeneinesliteralenDenkenserklärt,sonderndassfürdie RealisierungdersozialenundkognitivenWirkpotentialevonSchriftbestimmteBedingungenerfülltsein müssen.DiesewurdenbereitsvonOlson(1991)ausführlichthematisiert.SiehabenalsKulturaspektauch EinganginFeilkesKonzeptvonLiteralitätgefunden(s.o.).AlszentraleBedingungenfürdieEntstehung einesliteralenDenkenssinddemnachdiefolgendenanzusehen(vgl.Olson1991): 1. SchriftmusszurAufbewahrungunddamitzurKumulierungvonWissengenutztwerden,undes mussInstitutionengeben,diedenZugriffaufdasimschriftlichenMediumfestgehalteneWissenermöglichen. 2. EsmüssengesellschaftlicheInstitutionenundHandlungsbereichevorhandensein,diei.w.S.als schriftbasiertzuverstehensind.DazuzählenInstitutionenbzw.gesellschaftlicheTeilsysteme,indenenSchriftfürdieRealisierungrekurrentersozialerundkommunikativerPraktikenkonstitutivist. DassindbeispielsweisewissenschaftlicheEinrichtungensowiedaspolitischeoderdasjudikativeSystem.VorallemabermussderkommunikativeAlltagderMitgliedereinerGesellschaftschriftkulturell geprägtsein(vgl.Olson1991,253;s.a.Assmann1999,284ff.). 3. IndenInstitutionendesBildungswesensmussdemNachwuchseinerGesellschaftallerdingsnicht nurdasSchreibenundLesenvermitteltwerden.VielmehrmussdenLernernaucheinWissenüber undeinVertrauenindieliteralverfasstenInstitutionenderGesellschaftnahegebrachtwerden(vgl. Olson1991,253).IndenschriftkulturellgeprägtenIndustrienationenistinsbesonderedieInstitution SchulefürdiestrukturierteVermittlungschriftkulturellerHandlungsmusterbzw.fürdieEnkulturationdernachwachsendenMitgliedereinerGesellschaftzuständig. BeginntalsoeineprimäroraleKultur,ihrmündlichtradiertesWissensystematischzuverschriften,entwickeltsichdieseKulturinRichtungeinerSchriftkultur,inderschriftlichePraktikendenkommunikativen Alltagprägen.DabeisindesinsbesonderedieschulischenBildungsinstitutionen,diedernachwachsenden OlafGätje,MichaelKrelle,UlrikeBehrensundElkeGrundler 4 GenerationliteraleKompetenzensystematischundmethodischvermitteln,sodasssichliteralesDenken sowieeinmetasprachlichesBewusstseinentwickelnkann(vgl.Olson1991). DiesprachwissenschaftlicheForschungzeigtweiter,dasssichdieschriftlicheRealisierungvonSpracheauf dieStrukturdieserSpracheauswirkt,waswiederumfürdieRealisierungendieserSpracheimmündlichen Mediumfolgenreichseinkann:LiteraleGesellschaftenverfügenübereinenvergleichsweisekomplexen Sprachausbau,derimVergleichzudemzweifellosauchinoralenKulturenprinzipiellmöglichenSprachausbaukomplexeresprachlicheStrukturenzurFolgehat.DieswiederumpotenziertdiekommunikativenKapazitätendersemiotischenRessourceSprache(vgl.Maas2010).DennumdieausderStrukturschriftlicher Kommunikationresultierende„MaximemaximalerExplizitheit“(ebd.8)überhauptrealisierenzukönnen, mussdieSpracheeinentsprechendesInventarvonExplizitformenausbilden(dasisthiermitSprachausbau gemeint).SoistbeispielsweisedieAusbildungdersog.literalenProzedureni.S.Feilkes(2014)innerhalb einerSpracheu.a.mitderExplizitheitsmaximeschriftlicherKommunikationzuerklären.SindsolcheliteralenProzedureneinmalBestandteildesSprachsystemsgeworden,findensieauchinbestimmtenmündlichenKommunikationspraktikenVerwendung(literateStruktureni.S.Maas). DieSchuleistdieInstitution,vondererwartetwird,dieVerwendungliteraterStrukturensystematischzu vermitteln,damitdiesedenLernernbeiderRealisierung„förmlicherRegister“inschriftkulturellbesonders geprägtenDomänenzurVerfügungstehen,ungeachtetderFrage,obdieRealisierungdieserRegisterim mündlichenoderschriftlichenMediumerfolgt. 2.NormenvonLiteralitätimKontextschulischenPräsentierens 2.1.Bildungsstandards WelcheliteralenErwartungendieGesellschaftandieInstitutionSchulehat,lässtsichanhandnationaler Bildungsstandardsrekonstruieren,hieramBeispielderbundesdeutschenKMK-Bildungsstandards(KMK 2004,2005).DieKMK-StandardslegenjeneQualitätskriterienfest,diedasbundesdeutscheBildungssystem imHinblickaufdieabschlussbezogenenKompetenzenderSchülererfüllensoll(performance-Standards; vgl.Krelle2013). WennesumFragenderLiteralitätgeht,wiesieinKapitel1diskutiertwurden,sinddieKMKBildungsstandardsimFachDeutschmaßgeblich.ImFortgangwirdaufgezeigt,wiedieseStandardsvon einemliteralenBildungsgedankenimweiterobendargestelltenSinnegeprägtsind.Wirorientierenuns dabeianderobendargestelltenUnterscheidungFeilkes: 1. 2. DieKMK-BildungsstandardssindinkulturellerHinsichtliteral,insoferninihnendiejeweiligenWerte undNormenzumAusdruckkommen,dievongesellschaftlichenVertreternundAkteurenineinem langwierigenProzessderEntwicklungderKMK-Standardsbeschlossenwurden(vgl.Köller2005). DieBeschlüsseregelnundnormierendamitauchdieBeziehungenvonIndividuenundGesellschaft; „SiebestimmenAnspruchundFormderVergesellschaftungunddieRollederSubjekte.“(Klieme u.a.2003,63). DieKMK-BildungsstandardssindinstrukturellerundhandlungsspezifischerHinsichtliteral,insofern siebeschreiben,wasSchülerinnenundSchülerkonkretbiszumAbschlusseinesBildungsganges könnensollten.ZudenLeistungserwartungenimBereichMündlichkeitheißtesdementsprechend fürdenHauptschulabschluss(KMK2005)unddenMittlerenSchulabschluss(KMK2004)weitgehendübereinstimmend:„DieSchülerinnenundSchülerbewältigenkommunikativeSituationendes persönlichen,beruflichenundöffentlichenLebensangemessenundadressatengerecht“(KMK 2005,S.9)bzw.„bewältigenkommunikativeSituationeninpersönlichen,beruflichenundöffentlichenZusammenhängensituationsangemessenundadressatengerecht“(KMK2004,S.8).Weiter heißtes:„SiebenutzendieStandardsprache.SieachtenaufgelingendeKommunikationunddamit auchaufdieWirkungihressprachlichenHandelns.SieverfügenübereineGesprächskultur,dievon aufmerksamemZuhörenundrespektvollemGesprächsverhaltengeprägtist.“(KMK2005,S.9; KMK2004,S.8).Siesollen,mitanderenWorten,formaleRegister(Standardsprache!)mitliteraten Sprachstruktureneinsetzenkönnen. GenerellzielendieformuliertenErwartungenexplizitaufsolcheliteralenKompetenzenab,„diefürdie TeilhabeamgesellschaftlichenLeben,fürdieeigenverantwortlicheBewältigungderAnforderungenvon OlafGätje,MichaelKrelle,UlrikeBehrensundElkeGrundler 5 Schule,Alltag,GesellschaftundArbeitsweltundfürdieFortsetzungderSchullaufbahnnotwendigsind“ (KMK2005,S.6)sowie„fürdieVorbereitungeinerberuflichenAusbildung“(KMK2004,S.6).Dasheißt:Sie beziehensichaufkomplexeHandlungsmusterundProzeduren,diefürdieLösungwiederkehrenderKommunikationsaufgabenund-zweckedienlichseinkönnen(Krelle/Neumann2014,15). 2.2BildungsstandardsimBereichMündlichkeit BetrachtetmannundiegesellschaftlichenErwartungshaltungenandenmedialmündlichenSprachgebrauch,sosindinderRegelverschiedeneFormenvonDistanzsprache(vgl.Koch/Österreicher1985;s.a. Pohl2006,2)bzw.literateStruktureninderMündlichkeitgemeint.Dabeigehtesallerdings–erstens– zumindestinTeilenumsekundäreLiteralität,alsoumsprachlicheFormenundHandlungen,dieausdermedialenSchriftlichkeitindiemedialeMündlichkeitübertragenwerden(ebd.),wieesauchobenansatzweise skizziertwurde.ZweitenssinddiesprachlichenFormenundHandlungennichtnurLerngegenständeund Lernziele,sondernauchLernmedienmitBlickaufandere(auchnichtsprachliche)Kompetenzen(KMK 2004,S.6;KMK2005,S.7). KonkreterwartetmanbiszumEndederSekundarstufe,dassdieSchülerinnenundSchülerKompetenzenin denfolgendenBereichenentwickeln: • • • • • • zuanderensprechen, voranderensprechen, mitanderensprechen, verstehendzuhören, szenischspielen, MethodenundArbeitstechniken. Krelle/Neumann(2014,15ff.)kommenbeiihrerInterpretationderStandardsfürdenHauptschulabschluss unddenMittlerenSchulabschlusszufolgenderLesart: UnterdemStandardzuanderensprechensind–starkverkürzt–solchesprachproduktivenAnforderungen versammelt,diesichaufSituationsangemessenheit,adressatengerechtesKommunizierenunddessenWirkungundGelingenbeziehen.HierwerdennebendenAnforderungenöffentlicherSituationenauchgesellschaftlichausgearbeiteteundtradierteThemenentfaltungsmusterbenannt,diedurchjeweilseigeneliteraleProzedurenbestimmtsind,z.B.erzählen,berichten,informieren,beschreiben,schildern,appellieren,argumentieren,erörtern. UnterdemStandardverstehendzuhörenfindensichdurchwegsprachrezeptiveAnforderungen.Dassdamit konkretedistanzsprachlicheAnforderungenverbundensind,lässtsichandenjeweiligenKommunikationsformenzeigen,indenenzugehörtwerdensoll:Vorträge,Lesungenund(öffentliche)Gesprächesind durchwegdurcheinenhöherenGradanÖffentlichkeitundjeweilsspezifische,gesellschaftlichausgearbeiteteBeteiligungsrollenbestimmt.VorproduzierteTextewieRadiosendungenoderHörspielezeichnensich durchtextsortenspezifischeStrukturenundHandlungsformenaus,diemanverstehen,verarbeitenund reflektierenmuss. MitdenStandardsvoranderensprechenundmitanderensprechensindAnforderungenbenannt,diesichim Rahmenbestimmter,auchinstitutionellerGesprächssituationenergeben:DieFormulierungenzumStandardmitanderensprechenbeziehensichdabeiaufsolcheSituationen,indenenmehrereSprecherinnen undSprecherkommunikativeZweckedurchwechselseitigeBeiträgeverfolgen,z.B.imRahmenvonDiskussionen,Partnergesprächenetc.(ebd.,17).Hiergehtesu.a.darum,Verhaltensnormen(„Gesprächsregeln“)einzuhaltenbzw.kriterienorientiertdaseigeneGesprächsverhaltenunddasandererzubeobachten, zureflektierenundzubewerten,umdamitkompetentagierenundreagierenzukönnen,umdenGesprächszweckzuerreichen. OlafGätje,MichaelKrelle,UlrikeBehrensundElkeGrundler 6 2.3.PräsentierenindenBildungsstandards DasmündlichePräsentierenalsLernzielundKompetenzerwartungistineinerReihevonStandardsimBereichSprechenundZuhörenexplizitoderimplizitangesprochen,hierinsbesondereimStandardvoranderensprechen(KMK2004,10): − − − − Textesinngebendundgestaltendvorlesenund(frei)vortragen längerefreieRedebeiträgeleisten KurzdarstellungenundReferatefreivortragen:ggf.mitHilfeeinesStichwortzettels/einerGliederung verschiedeneMedienfürdieDarstellungvonSachverhaltennutzen(Präsentationstechniken):z.B. Tafel,Folie,Plakat,Moderationskarten ZusätzlichistdasPräsentierenalsLeistungsanforderungauchquerzudenKompetenzbereichenangelegt: SoistesebenfallsindenBereichen„Schreiben“und„Lesen–mitTextenundMedienumgehen“zufinden: − − − „TextverarbeitungsprogrammeundihreMöglichkeitennutzen:z.B.Formatierung,Präsentation (KMK2005,11) „MedienzurPräsentationundästhetischenProduktionnutzen.“ „Präsentationstechnikenanwenden:Medienzielgerichtetundsachbezogeneinsetzen:z.B.Tafel,Folie,Plakat,PCPräsentationsprogramm“(KMK2004,15). DieBeispielezeigen,dassdasPräsentiereninderSchulealsmedien-bzw.softwaregestütztaufgefasst wird.4Darausergebensichbesondere,modalitätsübergreifendeAnforderungenandieSchülerinnenund Schüler,dieauchexplizitindenStandardsbenanntsind:DasSprechenwährendeinerPräsentationistein vonvisuellenInformationenbegleitetesSprechen,welchesvondenPräsentierendenbesonderekoordinative,kohärenzstiftendeAktivitätenverlangt(vgl.Berkemeier2006). BeidernotwendigenfachdidaktischenPräzisierungderalsKompetenzzieleformuliertenStandards(vgl. Kliemeu.a.2003,22)ergebensichallerdingsProbleme: DasmultimedialePräsentierenmitHilfeentsprechenderSoftwarewurdeindenvergangenenJahrenvermehrtzumForschungsgegenstandsprachwissenschaftlicherundwissenssoziologischerUntersuchungen (etwaLobin/Dynkowska/Özsarigöl2009;Lobin2010;Bucher2010;Dynkowska/Lobin/Ermakova2012; Günthner/Knobloch2007;Pötzsch2007;Schnettler/Knobloch2008;Knobloch2013)5.Häufigwirddabeidas PräsentierenimZusammenhangmitdemEinsatzvonPräsentationsprogrammenwiePowerPointmodelliert.FunktionalwirddasPräsentierenvorwiegendalseineFormdesWissenstransfersinderFace-to-faceKommunikationinnerhalbdesWissenschaftssektorsthematisiert,wobeieinbesonderesAugenmerkauf demAspektderVisualisierungliegt.IndengenanntenArbeitengehtesallerdingsnichtumPräsentationen vonSchülerinnenundSchülern.ImschulischenSimulationsraumgehtesabernichtvorrangigumWissensvermittlung,sonderndieSchülerinnenundSchüleragierenineinerLeistungs-bzw.Prüfungssituation. AusdiesemGrundrücktzunehmendaucheinesprachdidaktischePerspektiveindenFokus,inderdas softwaregestütztePräsentierenvonSchülerinnenundSchülernimUnterrichtbzw.inhochschuldidaktischenZusammenhängenthematisiertwird(Adami2010;Becker-Mrotzek2005;Berkemeier/Baurmann2014; Gätje2014a;2014b;Geldmacher2010,43ff.).IndengenanntenArbeitenstehenFördermöglichkeiten,BeurteilungsrasteroderheuristischeModellezumsoftwaregestütztenPräsentierenimMittelpunkt;Fragenvon Literalitätwerdenkaumthematisiert(ansatzweisejedoch:Berkemeier2006mitBezugaufGutenberg). EmpirischeUntersuchungen,z.B.zurWirksamkeitvonUnterricht,zurQualitätvonAufgaben,zuLeistungsabstufungen,zuEntwicklungsaspektenetc.liegendarüberhinausbisherkaumvor. VordiesemHintergrundkonzeptualisierenwirimFolgendenLiteralitätbeimsoftwaregestütztenPräsentiereninderSchuleausfachdidaktischerPerspektive. 4 Vgl.dazuauchdieBegriffsbestimmungvonBecker-Mrotzek(2005). DiegenanntenPublikationenvonBucherundLobinstammenausdemForschungsverbund„InteractiveScience-Interne WissenschaftskommunikationüberdigitaleMedien“,indemebenauchdiedigitalePräsentationGegenstandintensiverUntersuchungenist. 5 OlafGätje,MichaelKrelle,UlrikeBehrensundElkeGrundler 7 3.LiteralitätbeimsoftwaregestütztenPräsentiereninderSchule DieInstitutionSchule–sowurdeweiterobenausgeführt–weistnaturgemäßeineschriftnormativeAusrichtungauf.InderSchulewird,„dieSchriftsprachealsprimärgesetzt:SprachewirddurchdieschriftsprachlichgesetzteelaborierteFormdefiniert(alsoauchenggekoppeltannormativeVorgaben)“(Maas 2010,28).EsgeltendieinderSchriftausgebildetenundzeitstabilenNormendergesprochenen„Redeals Modell“(Coulmas1981,111).InsbesondereinschulischenSprechsituationen,diezudemdistanzsprachliche Situationsmerkmalei.S.v.Koch/Oesterreicher(1985)aufweisen,istdieVerwendungliteraterSprachstrukturenerwartbar.DiesistselbstverständlichderFall,wenneinSchülervortragimProduktionsmodusder Manuskriptredegehaltenwird,wennalsoeininderVorbereitungssituationausformulierterTextinder Präsentationssituationvorgelesenwird,entgegeneinerNormderfreienRede.Dochauchdassatzförmige AusformulierenvonInhaltenineinemRedeskript,dasinderVortragssituationgarnichtmehrzumEinsatz kommt,hatmutmaßlichAuswirkungenaufdiesprachlichenStrukturen,dieinderPräsentationssituation zumEinsatzkommen:„Thelanguageoftextcanprobablyinstructthelanguageofutteranceandrefineit insuchawayastoincreaseitsexpressivepower.Speech,beingmostlyspontanous,isseldomsubjectto thekindsofcheckthattextis.[...]Debatingandspeechwritingaresuitableactivitiesforsuchlanguage refinement.“(Herriman1986,172) DiesoftwaregestützteundsomitmultimodalePräsentationistabernichtnurdurchdieVerwendungeines alsformalzucharakterisierendensprachlichenRegistersgeprägt,einesRegistersmitliteratenStrukturmerkmalen.VielmehrsindauchdiezurVorbereitungundAusarbeitungeinesraumzeitlichsituiertensoftwaregestütztenPräsentationsereignissesdurchzuführendenHandlungenalsgenuinschriftkulturellzuverstehen.UmdieseThesezustützen,stellenwirzunächstindemfolgendenFlussdiagrammdieHandlungsstrukturdersoftwaregestütztenPräsentationdar,wiesiesichimRegelfallergibt. OlafGätje,MichaelKrelle,UlrikeBehrensundElkeGrundler 8 DieSituationeinessoftwaregestütztenPräsentationsvortragsvorzubereiten(SituationI)erfordertvonden SchülerninderRegeldieDurchführungvonRecherchehandlungen,dasintensiveLesenundExzerpieren von(noch)größtenteilsschriftlichvorliegendenWissensressourcen,dasVerfasseneinesvirtuellenFoliensatzesmitHilfeeinerdigitalenPräsentationssoftwareund–zumeist–dasErstelleneinerausformulierten oderstichwortartigenschriftlichenSprechvorlage.InsbesonderedieArbeitmitSachtextenistalseinegenuinliteraleTechnikderWissensverarbeitungund-aneignungzuverstehen. EsliegtzudemaufderHand,dassbeiderNutzungeinesausformuliertenRedemanuskriptssowohldieAnfertigung(SituationI)alsauchdasVortragen(SituationII)rezeptivebzw.produktiveliteraleFähigkeiten gefragtsind:DasVerfasseneinerausformuliertenSprechvorlageerfolgtidealerweisemitBlickaufdiespezifischenBedingungenderPräsentationssituation,wasbeispielsweisebedeutet,dass 1. 2. dasRedemanuskriptzwarliterateStruktureigenschaftenaufweist,gleichzeitigaberdiesyntaktische KomplexitätunddiepropositionaleDichtederSätzeaufdiekognitivenSprachverarbeitungskapazitätenderinderAdressateninSituationIIabgestimmtseinmuss, beimVorlesendesvorformuliertenSkriptesinSituationIIeinLesemodusgewähltwerdenmuss,der sichandenMöglichkeiteneinesverstehendenZuhörensdurchdieAdressatenorientiert.DeradressatenorientierteVortragderManuskriptredebedeutet,denTextineinemangemessenenTempo, deutlichartikuliert,gezieltakzentuiertundmiteinersinnadäquatenIntonationzulesen.Dazuwird bereitsinderantikenRhetorikempfohlen,dassdasVorlesenausformulierterRedemanuskriptemöglichstalseinspontanesElaborierencamoufliertwerdensolle.Das–zuRecht–häufigkritisierteDiktum„Schreibe,wiedusprichst“findetindiesemrhetorischenHandlungszusammenhangseine Rechtfertigung. AlsIdealdesPräsentierens(SituationII)giltjedochderProduktionsmodusdesfreienSprechens.Auchhier kanndieVerflochtenheitmitliteralenHandlungennichtübersehenwerden.Vordergründig,weildasfreie SprecheninderRegelauchdannnochalsfreiangesehenwird,wenndievortragendePersondabeieine StichwortlisteoderdenFolientextverwendet.AberauchohnediesistdasfreieSprecheninSituationendes PräsentierensvorbereiteterInhaltealsliteralzuwerten,insoferndasfreieSprechenimKernalsResultat einerintensivenAuseinandersetzungmitinschriftlicherFormvorliegendemWissenzubegreifenist.Es kannsogarangenommenwerden,dassinnerhalbderPräsentationenganzeChunks/Konstruktionenaus Texten,diezurVorbereitunggenutztwurden,übernommenwerdenundsoeineAnnäherungandieerwartetedistanzsprachlicheDarstellungvonSachverhaltenerfolgt,diealssituativeHerstellungeinersachkompetentenIdentitätdesSprechendeninterpretiertwerdenkann(vgl.z.B.Roche2013,250).Dasszwischen SituationIundSituationIIeineÜbungsphasezumindestinLern-undUnterrichtssettingsinallerRegelvon Bedeutungist,sollhiernichtinFragegestelltwerden.DasDiagrammstelltjedochalleindienotwendigen StrukturelementesoftwaregestütztenPräsentierensdar. 4.SchlussfolgerungenfürdiefachdidaktischeForschung EmpirischbegründeteModellierungenschulischwieberuflichrelevanterFähigkeitenspielenindenFachdidaktikenaktuelleinewichtigeRolle.SiebildendieBasisfürdiekompetenzorientierteUnterrichtsgestaltungebensowiefürzielgerichteteLeistungsüberprüfungen.ObenwurdeeinentsprechendesKonzeptvon PräsentierenalsliteraleKompetenzskizziert.„Präsentationskompetenz“umfasstindieserPerspektiveein ganzesBündelsprachlicher,medialerundkognitiverKompetenzen,diei.w.S.alsliteralzuapostrophieren sind,unddiefürerfolgreichesgesellschaftlichesHandelnerforderlichsind,damitihnenAnforderungssituationenbewältigtwerdensollen,diesowohlimschulischenalsauchinzahlreichenberuflichenKontexten erheblicheBedeutunghaben. AusdemAnspruch,zutheoretischplausiblensowieempirischbegründetenModelleneinersolchenKompetenzsoftwaregestütztenPräsentierenszukommen,leitensichvordiesemHintergrundeinernochüberschaubarenForschungslageeineReihevonDesiderataab.OhneAnspruchaufVollständigkeitsindaktuell Fragenoffen,wieetwa: − − WelcheTeilkompetenzeneinerausgebautenPräsentationsfähigkeitlassensichauchempirischunterscheiden? InwelchemVerhältnisstehtdiezwardemKompetenzbereich„Mündlichkeit“zuzurechnendeSchülerpräsentationzudenliteralenBildungszielendesDeutschunterrichts? OlafGätje,MichaelKrelle,UlrikeBehrensundElkeGrundler 9 − − − KönnenKompetenzniveaustheoretischbegründetundempirischausgewiesenwerden?KönnendieseNiveausmitbestimmtenZeitpunktenderschulischenEntwicklungsowiemitEntwicklungsniveaus literalerKompetenzeninBeziehunggesetztwerden? HabenliteraleKompetenzen(etwadasLeseverstehen)einenentscheidendenEinflussaufLeistungsunterschiedebeimPräsentieren? WelcheAufgabensindwirksam,umliteraleTeilfähigkeitenzuerarbeitenundzuüben,bzw.wassind guteUnterrichtsaufgabenzumPräsentieren? EsliegtaufderHand,dassempirischeForschungsprojektezudengenanntenFragenmiterheblichenHerausforderungenkonfrontiertsind.WillmanetwaeingenaueresBildvonderinnerenStrukturvonPräsentationskompetenzensowieeinerProgressiondieserKompetenzenimVerlaufderSchulzeitgewinnen,benötigt manDatenzuunterschiedlichenZeitpunktenderschulischenLaufbahn.DieobenskizziertenCharakteristikadesGegenstandesPräsentierenmacheneinsolchesVorhabenäußerstanspruchsvoll: 1. GelungenesPräsentierenistkeineMomentaufnahme,sondernerstrecktsichinderZeit,weildieAneignungund/oderAufbereitungdesDarzustellendenineineggf.umfangreicheVorbereitungsphase (SituationI)fällt. 2. DieindieserVorbereitungsphaserelevantenFähigkeiten(Recherche,Lektüre,Strukturierung,Zuhörerantizipation,Zeitmanagementetc.)habenwesentlichenEinflussaufdieQualitätderPräsentation (SituationII). 3. AlsweitererEinflussfaktorkönnendiePotenzialedesThemas,aberauchdieschülerseitigenZugänge zumThema,d.h.ihrethematischeMotivation,ihreInteressen,ihrVorwissenetc.gelten. 4. SchließlichkommtinderPräsentationssituation(SituationII)selbsteinkomplexesZusammenspiel vonFähigkeitenundFertigkeitenzumTragen,dieeinanderggf.bedingen(beispielsweisekann SchüchternheitsichnegativaufdiePerformanzauswirken,ggf.aberauchaufgrundprofundenfachlichenWissensindenHintergrundtreten). 5. DerAnspruch,LernprogressionimLaufederSchulzeitindenBlickzunehmen,erfordertzudemjahrgangsübergreifendeErhebungen,etwamitSchülerinnenundSchülernamEndemehrererDoppeljahrgangsstufen. EinezentraleHerausforderungfürdasDesignbestehtalsodarin,trotzallerVariabilitätderAusgangssituationfürdieLeistungserhebungenvergleichbareRahmenbedingungenzuschaffen.Gelingtesjedoch,solcheHerausforderungenzubewältigen,ergebensich–unseresWissenserstmals-vertiefteundempirisch fundierteHinweiseaufdasPräsentierenalsliteraleKompetenzimFachDeutsch.Dazuzählenzumindest partielldieerwähntenschriftkulturellenPraktikenundHandlungsstrukturenalsrelevanteElementedes softwaregestützten,multimodalenPräsentierens.ZumanderenkommenBedingungsfaktorenfürbeobachteteDifferenzenindenKompetenzausprägungenindenBlick.DiesekönntensichalstypischfürverschiedeneStadienderLernprogression(i.S.v.Jahrgangsstufen)erweisen,aberauchalsabhängigvonliteralenFähigkeitsaspektenimobenentfaltetenSinne. Literatur Adami,E.(2011):Indefenceofmultimodalre-signification:AresponsetoHåvardSkaar’s“Indefenceofwriting”.Literacy,H. 45(1),S.44-50. 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Schön,E.(2006):GeschichtedesLesens.In:Franzmann,B.u.a.(Hg.):HandbuchLesen.Baltmannsweiler:Schneider,S.1-85. AutorinnenundAutoren Prof.Dr.OlafGätje,geb.1971,StudiumderGermanistikmitdenNebenfächernPsychologieundMedienkulturinHamburg.AbschlussdesStudiumsmitdemakademischenGradMagisterArtiumimJahr2002.Von 2003bis2009AnfertigungeinerDissertationimFachGermanistischeLinguistikanderUniversitätLeipzig. Von2008bis2010wissenschaftlicherMitarbeiterimFachgebietSprachdidaktik/Mediendidaktikander Justus-Liebig-UniversitätinGießen.Seit2010Junior-ProfessorfürSprachwissenschaft/Sprachdidaktikam InstitutfürGermanistikderUniversitätKassel.Forschungsschwerpunkte:Sprach-undMediendidaktik, Text-undGesprächslinguistik,PragmatischeSprachtheorie,Sprachgeschichtedes20.Jahrhunderts,MedialitätvonSprache,SchriftforschungundSchriftspracherwerbsforschung Dr.MichaelKrelle,geb.1973,studierteGermanistikundSozialwissenschaftenmitSchwerpunktPolitikin Hamburg,1.StaatsexamenfürdasLehramtanderOberstufe,AllgemeinbildendeSchulen,von2007bis 2014WissenschaftlicherMitarbeiterbeiProf.Dr.AlbertBremerich-Vos(UniversitätDuisburg--Essen,Germanistik,Sprachdidaktik),seit2014AkademischerRat(a.Z.)anderUniversitätPaderborn(Germanistik, Sprachdidaktik).MitarbeitanProjektendesIQB(NormierungderBildungsstandards,Ländervergleiche, VERA3und8)unddesDIPF(DESI,PISA2009)imFachDeutsch.Forschungsschwerpunkte:Sprachstandsdiagnose,Leistungsbeurteilung,KompetenzentwicklungundLiteralitätimFachDeutsch,Qualitätenvon Deutschunterricht,u.a.indenBereichen„SprechenundZuhören“,„Schreiben“(inderPrimarstufeund SekundarstufeI). Dr.UlrikeBehrens,geb.1967,studierteDiplom-PädagogikundpromovierteanderUniversitätHildesheim. AndenUniversitätenGießenundHildesheimlehrtesieindenFächernEntwicklungspsychologieund PädagogischePsychologiesowieAllgemeinePädagogik.MitderTätigkeitimProjektzurEvaluationder Bildungsstandards(Leitung:AlbertBremerich-Vos)wechseltesieindiegermanistischeSprachdidaktikund arbeitetheutederzeitanderUniversitätDuisburg-Essen.IhrefachlichenSchwerpunkteliegenu.a.inden BereichenMündlichkeit,Schreibdidaktik,LeistungsbeurteilungundTestentwicklungsowieQualitätenvon Leistungs-undLernaufgabenimDeutschunterricht. Prof.Dr.ElkeGrundler,geb.1968,studierteLehramtfürGrund-undHauptschulenanderPäd.Hochschule inSchwäbischGmündsowieLinguistikdesDeutschenundErziehungswissenschaftenanderUniversität Tübingen.NacheinermehrjährigenTätigkeitalsLehrerinanStuttgarterGrundschulen,wurdesiewissenschaftlicheMitarbeiterinanderPädagogischenHochschuleLudwigsburg.Seit2013istsieProfessorinfür DeutscheSpracheundihreDidaktikanderPäd.HochschuleWeingarten.Arbeitsschwerpunkte:Unterrichtskommunikation,MündlichkeitundihreDidaktik,Argumentieren,DaF/DaZ,Grammatikunterricht. DieserBeitragwurdeinderNummer1/2016vonleseforum.chveröffentlicht. OlafGätje,MichaelKrelle,UlrikeBehrensundElkeGrundler 12 Seprésentercommecompétenceslittéraciques? OlafGätje,MichaelKrelle,UlrikeBehrens,ElkeGrundler Chapeau Cetarticleesquisseunconceptquiestceluidelacompétencelittéracique.Ilrenvoieauconceptde littératiedeFeilke(2011)présentédemanièremultimodaleetinformatisée.Ilmontrequ’untelconceptest compatibleaveclesexigencesdelasociététellesqu’ellessontformuléesdanslesstandardsdeformation applicablesenAllemagnearrêtésparlaconférencedesministresdelaCulture(KMK).«Êtrecapablede faireuneprésentation»représente,danscetteperspective,unfaisceaudecompétenceslangagières, médialesetcognitivesnécessairesàlapréparation(situationI)etàl’exécution(situationII)de présentations.Danscecontexte,lesdésidératadelarecherchedupointdevuedidactiquesontexposéset transposésdansunprojetderecherche. Mots-clés littératie,présentation,compétence,formation Cetarticleaétépubliédanslenuméro1/2016deforumlecture.ch OlafGätje,MichaelKrelle,UlrikeBehrensundElkeGrundler 13
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