streifzüge - Muenchen.de

Der Kulturherbst München ist eine Initiative der Landeshauptstadt München und TIM e. V.
S T R E I F ZÜG E
Kunst, Theater und Musik im Münchner Kulturherbst 2015
kustermann
Münchner Einkaufskultur
seit mehr als 200 Jahren
F.s. Kustermann gmbh
Viktualienmarkt 8 · 80331 München
Öffnungszeiten Montag bis Samstag
von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr
www.kustermann.de
EDITORIAL
UPDATES
LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,
NS-DOKUMENTATIONSZENTRUM
Multimediales Mahnmal
wer an München denkt, hat einen Sommerabend im Biergarten vor Augen, bei Radi und
Radler. Oder einen Tag in Tracht beim spätsommerlichen Oktoberfest. Aber dann wird es
richtig Herbst. Und wissen Sie was? Das ist
sogar noch viel besser! Nicht nur, weil die
Herbstabende hier in München wärmer sind als
anderswo. Sondern auch wegen des frischen
Winds, der dann weht. Spätestens dann
nämlich, wenn die Theater- und Opernhäuser
zur neuen Saison einladen und die Museen
ihre Ausstellungsräume neu bestücken. In den
Kammerspielen hat Matthias Lilienthal
( S. 3) gerade seine Arbeit als Intendant
aufgenommen. Seien Sie gewiss: Er wird einige
progressive Werke auf die Bühne bringen.
Und das Residenztheater inszeniert im Stück
„Die Netzwelt“ einen Kriminalfall in einer
virtuellen Welt. Dessen Hauptdarstellerin
Juliane Köhler verrät übrigens auf Seite 7,
worauf sie sich diesen Herbst freut. Überhaupt
soll dieses Magazin Anreize liefern, sich
München aus neuen Perspektiven zu nähern –
Stichwort „Streifzüge“. Diese andere Seite der
Stadt wird Sie nicht mehr loslassen. Oder um
Monaco Franzes „A bisserl was geht immer“ zu
zitieren: Es geht sogar eine ganze Menge mehr!
Sie werden schon sehen.
Im Mai 2015 eröffnete Münchens neuer
Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des
­Nationalsozialismus: Das NS-Dokumentationszentrum befindet sich auf dem Gelände der
ehemaligen NSDAP-Zentrale – und mitten im
Kunstareal (
S. 8). In einem weißen Kubus er-
streckt sich über vier Etagen eine sehens­werte
Dauerausstellung. Im Untergeschoss können
die Besucher ihr Wissen an Medientischen
und Recherchestationen vertiefen. InformatioMÜNCHNER KAMMERSPIELE
nen über die Maxvorstadt zur NS-Zeit liefert
Provokanter Spielleiter
übrigens die Smartphone-App „Orte erinnern“.
Störrisches Haar, knallgelbes T-Shirt, Baggy-
Brienner Str. 43, Di. – So. 10 – 19 Uhr
Jeans: Matthias Lilienthals Look scheint sein
ns-dokumentationszentrum-muenchen.de
Schaffen als Intendant zumindest schon mal
anzukündigen. Ein Coup Crazy für die Landes­
hauptstadt und eines der besten deutschen
Ensembles? Danach sieht es nicht aus. Ganz
im Gegenteil: Der Nachfolger übernimmt von
seinem Vorgänger Johan Simons sogar einige
Stücke des Aufführungsplans. Neu ist jedoch die
Dialogbereitschaft mit dem Publikum, darunter
eine von Lilienthal initiierte 80 €-Theater-Flat­
rate für Studierende. Gute Idee!
Programmauswahl:
Der Kaufmann von Venedig
9. Oktober 2015
Ode to Joy
10. Oktober 2015
INHALT
UPDATES
MÜNCHNER STADTMUSEUM
Neue Kommunikationskultur
10. Oktober 2015
muenchner-kammerspiele.de
Das Münchner Stadtmuseum am Sankt-Jakobs-Platz wird umgebaut: Eine hohe Summe
3
will die Stadt in die Sanierung von Deutsch-
HOTSPOT GÄRTNERPLATZ
4
MÜNCHNER PHILHARMONIE
Prominenter Taktgeber
um investieren. Diese ist dringend notwendig,
MUSEUMSRESTAURANTS
5
Ab Herbst 2015 können die Besucher der
vor allem einige der nördlichen Gebäudeteile
Münchner Philharmonie eine neue Rückenan-
gelten als sanierungsbedürftig. Das neue An-
sicht bewundern: die von Valery Gergiev. Der
gesicht soll auch die Aufgabe unterstreichen,
russische Stardirigent leitet das weltbekannte
die das Museum künftig zusätzlich haben soll,
St. Petersburger Mariinski-Theater und wird
nämlich stärker zum Austausch über gesell-
KULTURHERBST 6
lands größtem kommunalen Geschichtsmuse-
KUNSTAREAL
8
DESIGN-TOUR
9
nun zusätzlich den Münchner Philharmoni-
schaftliche Themen beizutragen. Aus diesem
kern den Takt angeben. Bis 2020 läuft der
Grund gab es in jüngerer Zeit auch bereits Aus-
10
Vertrag des 62-Jährigen in der bayerischen
stellungen über Protestbewegungen und Ho-
Landeshauptstadt. Er folgt am Gasteig auf
mosexualität. Ab April 2016 widmet man sich
den im Sommer 2014 verstorbenen Chefdiri-
einem alltäglicheren Thema, dem deutschen
MÜNCHEN MAL ANDERS
KALENDER
11
genten Lorin Maazel.
mphil.de
Reinheitsgebot und der Entwicklung Münchner
Brauereien in der Ausstellung „Bier.Macht.
München.“ Übrigens: Das Stadtmuseum ist
STREETART
eine Lieblingslocation von The Tills (
Legaler Wandschmuck
In den Achtzigern war München eines der europäischen Streetart-Zentren. Die Graffiti? Meist illegal!
Nun bekommen die Sprayer von der Stadt freie
Flächen zur Verfügung – ganz legal – und on top
einen „Sachbearbeiter für Streetart und Graffiti“
an die Seite. Er koordiniert, wie leere Wände, etwa
an der Landshuter Allee, in Zukunft bunter werden.
Spannende Open-Air-Galerie.
MÜNC HE N
muenchner-stadtmuseum.de
S.
6).
Fotos: Christian Kleiner; Jens Weber; Münchner Stadtmuseum; streetart-blog.com
Fotos/Titel: Lenbachhaus / © VG Bild-Kunst, Bonn 2014; München Tourismus, L. Gervasi; Adrienne Meister; Ella
Peaches Christ Superstar
3
HOTSPOT GÄRTNERPLATZ
RADIAL-SYSTEM
Wer den Gärtnerplatz links der Isar anpeilt,
landet unmittelbar am Theater – insofern man
es zwischen den rosaroten Häusern überhaupt
findet. Denn die spätklassizistische Fassade
­verschwindet momentan wegen umfassender
Renovierungsarbeiten hinter dicken Planen.
Man könnte fast meinen, der Künstler Christo
sei am Werk. Das Staatstheater am Gärtnerplatz
wird für seinen Geburtstag herausgeputzt, 150
wird es diesen November. Es blickt dabei, genau
wie die Straßen rund um den Platz einst als
Arbeiter-, Rotlicht-, jüdisches und schwules
Viertel, auf eine bewegte Vergangenheit zurück: In den Zwanzigern brillierte hier Magda
Schneider. In den Dreißigern sollte das Gärtnerplatztheater, wie es auch genannt wird, abgerissen werden. Bei einem Luftangriff wurde
das Gebäude 1945 bombardiert, aber dann
bald wiedereröffnet. In der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts kamen Musicals hinzu,
Opern wurden uraufgeführt. Aktuell laufen
die En-suite-Stücke in anderen Spielstätten.
Trotz der Umbauphase hat der Intendant
Josef E. Köpplinger einen frischen Wind in
das Gärtnerplatztheater gebracht und feiert
an den verschiedenen Spielstätten der Stadt
große Erfolge. Im Herbst 2016 soll Münchens
zweites Opernhaus neu eröffnet werden. Ein
Spaziergang rund um den Gärtnerplatz lohnt
sich auch jetzt.
Illustration: Iris Olschewski
Rund um den Gärtnerplatz erstreckt sich eines der angesagtesten Viertel der Stadt.
Mittendrin: das 150 Jahre alte Staatstheater
1. Deutsche Eiche: Restaurant
Die Deutsche Eiche ist eine Traditionsgaststätte mit
­dazugehörigem Hotel. Ihr Wirt, Dietmar Holzapfel,
­engagiert sich für das Stadtleben und die schwule Szene.
Und die kehrte hier schon in den Fünfzigern gerne ein.
­Einer der früheren Stammgäste: Rainer Werner Fassbinder.
Reichenbachstraße 13, deutsche-eiche.de
2. Café del Fiore: Café
Das Café del Fiore teilt sich
zwar mit dem Cotidiano
die Rolle des Platzhirsches
am Gärtnerplatz-Rondell,
hat aber mit der Hausnummer 1 die Poleposition für
Cappuccino-, Pasta- oder
Eispausen. Wer keine Zeit
hat zu bleiben, kann sich die
italienischen Delikatessen
auch einpacken lassen.
Gärtnerplatz 1, delfiore.de
6. Heimvorteil & Ehrlich:
Living
Wenn hier von Heimvorteil
die Rede ist, dann heißt
es nicht: FC Bayern oder
TSV 1860 München. Das
neue Café mit Shop in der
Klenzestraße drapiert in
alten Weinkisten Schnäpse
aus Franken und Kaffee aus
Altenmarkt, also nur
deutsche Lokalprodukte.
Zum Sofortverzehr
gibt es Stullen.
Klenzestr. 39,
heimvorteilundehrlich.de
3. Holy Home: Bar
„Ach du Heilige!“, entfährt es
einem höchstens am nächsten Tag,
wenn es ein Drink zu viel war. Und
das kann passieren, schließlich ist
es sehr gemütlich im Holy Home,
dem zweiten Zuhause nicht nur
für die Anwohner. Unprätentiös ist
es auch. Ein Konzept, das sich seit
20 Jahren bewährt.
Reichenbachstr. 21,
tägl. ab 19 Uhr
5. Hay: Interior
Kein Lifestylemagazin ohne ein Produkt von Hay.
Warum die Omnipräsenz? Weil die Produkte der
dänischen Designmarke simpel und überraschend sind.
Beispiele gefällig? Ein modulares Ablagesystem
in Knallfarben und die bunten AluminiumNew-Order-Regale von Stefan Diez ( S. 9).
Reichenbachstr. 20, hay-muenchen.de
4
MÜNC HE N
4. Ruby & No Waste Design: Mode
Wer in München einmal durch den internationalen Labelkosmos shoppen will, ist im Ruby richtig. Die kleine Frauenboutique verkauft Labels wie Acne, Ganni und Nudie Jeans.
Und wenn man schon mal da ist, kann man auch noch mal
schräg gegenüber bei „No Waste Design“ reinschauen.
Reichenbachstr. 37 & 30
MUSEUMSRESTAURANTS
KULTUR-GENUSS
Moderne italienische Küche, kreative Lunchideen oder ein
klassisches Kaffee-Kuchen-Gedeck in einem schönen Garten?
Das gibt es in vielen Münchner Museen
1. HORST /
BRANDHORST
Lässig-lokaler Lunchspot
Die kreidebeschriebene Speisekarte, die
hausgemachte Limo im Marmeladenglas, die
leckeren Sandwiches – das Horst im Museum
Brandhorst könnte auch in Kalifornien stehen.
An schönen Herbsttagen eine tolle Alterna­tive:
einen Picknickkorb mit Leckereien („Wanderhorst“) mitnehmen und auf einer der vielen
Grünflächen im Kunstareal ( S. 8) genießen.
Die Produkte, beispielsweise das Fleisch für
die Burger, die immer freitags serviert werden,
stammen von regionalen Herstellern.
Di. – So. 10 – 18 Uhr, Do. 10 – 20 Uhr,
Theresienstr. 35 a, facebook.com/horst.esskultur
1.
4. BNM / BAYERISCHES
NATIONALMUSEUM
Elegant und experimentell
Auch wenn das Bayerische Nationalmuseum
in der Prinzregentenstraße mit seinem monumentalen Bau eine eher traditionelle Speisekarte vermuten lässt, dominiert im historischen
Gewölbekeller eine ganz und gar moderne Küche. Schließlich sind die beiden Küchenchefs
und Inhaber Mike Emmerz und André Wöhner
noch recht jung. Ihre delikaten Kreationen –
köstlich zum Beispiel die wunderbaren Kopfsalatravioli mit Pfifferlingen und Ziegenmilchschaum – schmecken dennoch nach jahrelanger
Erfahrung. Auch die Terrasse ist einmalig.
2.
3.
Di. – Sa. ab 18 Uhr, Küche bis 22.30 Uhr,
Bistro Di. – So. ab 12 Uhr, Küche bis 14.30 Uhr,
2. ELLA /
Fotos: Horst Esskultur; Ella / Lenbachhaus; Hunsinger; Martin Kreuzer / BNM; Zimmes & Zores
LENBACHHAUS
Mediterran und mondän
Wohl fast jeder, der vor dem neuen Lenbachhaus mit seiner prächtigen Goldfassade steht
und durch die bodentiefen Fenster ins Ella
blickt, beschließt insgeheim, hier irgendwann
einmal essen zu gehen. Gute Wahl! Denn das
Ella ist mehr als eine „Kunstkantine“ – obwohl
man der Kunst dank der Drucke von Thomas
Demand näher ist, als man denkt. Die von der
italienischen Küche inspirierten Gerichte sind
– ein moderner Streich – in der Speisekarte mit
Schrägstrichen in ihren Bestandteilen aufgelistet und sehen selbst aus wie kleine Kunstwerke.
Di. – Sa. 9 – 1 Uhr, So. 9–21 Uhr,
Luisenstr. 33,
ella-lenbachhaus.com
Prinzregentenstr. 3,
bnmrestaurant.de
5. ZIMMES & ZORES /
VILLA STUCK
Prinzregentenstraßen-Perle
Dass die Villa Stuck in Haidhausen mit hervorragenden zeitgenössischen Ausstellungen lockt,
dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Der Garten mit seinen Säulen ist hingegen
immer noch ein absoluter Geheimtipp. Dabei
befindet sich hier eines der schönsten Museumscafés überhaupt. Und das serviert Herzhaftes (Quiche), Süßes (Kuchen) und ab und
an auch einen Hauscocktail. Keine Sorge vor
Schlechtwetter: Drinnen kann man natürlich
auch prima sitzen.
Werner Hunsinger ist kein Unbekannter in der
Münchner Gastronomie-Szene. Sein Fischrestaurant in der Hans-Sachs-Straße wurde in den
Achtzigern vom Gault Millaut zu einem der
besten Restaurants Deutschlands gekürt. Heute agiert der Chefkoch zu 100 Prozent in der
Neuen Pinakothek. Am Abend gibt es immer
noch hervorragenden Fisch, zum Beispiel Seezungenfilet als Menü für 48 Euro. Mittags ist
das Angebot asiatisch angehaucht.
Tägl. 11 – 0 Uhr, So. 11 – 18 Uhr, Di. Ruhetag,
Barer Str. 29,
5.
Di. – So. 11 – 18 Uhr, jeden ersten Fr. bis 22 Uhr,
Prinzregentenstr. 60,
3. HUNSINGER /
NEUE PINAKOTHEK
Fisch für Feinschmecker
4.
villastuck.de
Alles – außer Einheitsbrei
Neben den Museumsrestaurants sind in
München gerade in den letzten Jahren
neue kreative Gastronomiekonzepte
entstanden – fernab vom Schweinsbraten.
Zum Beispiel das Nomiya (nomiya.de),
das man auch den „Bayerischen Japaner“
nennt. Denn, ja, es gibt Sushi aus japanischer Meisterhand. Es gibt aber auch bayerisches Bier im Steinkrug. Das Charlie
(charl.ie) hingegen bietet ebenfalls asiatische Küche, und zwar die vietnamesische.
Unter dem Restaurant befindet sich einer
der besten Clubs der Stadt. Die umtriebige Betrei­berin Sandra Forster ist auch für
das Ausbildungsrestaurant „Roeckl­platz“
(roecklplatz.de) verantwortlich, in dem
es eine hochwertige, moderne Küche zu
vernünftigen Preisen gibt. Veganer wie
Sandra Forster und auch Vegetarier kommen in München immer besser auf ihre
Kosten. Der neueste Coup: das „Garden“
im Stadtteil Nymphenburg, bewirtschaftet vom Veganer/Vegetarier-Monarch
Prinz Myshkin (prinzmyshkin-garden.com).
restauranthunsinger.com
MÜNC HE N
5
KULTURHERBST
MEIN MINGA
Courtesy Sammlung Goetz, Ingvild Goetz München; Fotos: Philippe Chancel, Paris; Thomas Schmidt, Hamburg
Experten der Münchner Kulturszene verraten, was in den
nächsten Monaten auf ihren persönlichen To-do-Listen steht.
Nachmachen ausdrücklich erlaubt
INGVILD GOETZ
Kunstsammlerin
Der Name der ehemaligen Verlagsinhaberin und Galeristin Ingvild Goetz,
Tochter des Versandhausgründers
Werner Otto, ist eng mit der zeitgenössischen politischen Kunst verbunden. Ihre Sammlung umfasst mehr als
4.700 Werke, darunter viele Fotografien und insbesondere „time-based
media“-Arbeiten wie Video, Film
und Mehrfach-Projektionen. Ingvild
Goetz besitzt damit eine der größten
Privatsammlungen Deutschlands.
Diese wird in einem – von dem Basler
Architektenbüro Herzog & de Meuron entworfenen – Museumsgebäude
in Oberföhring ausgestellt. Besichtigungen sind nach vorheriger Anmeldung auf der Website jeden Donnerstag, Freitag und Samstag kostenlos
möglich.
„Im Herbst beginnt die Opernsaison mit aufregenden Neuinszenierungen. Seit Nikolaus
Bachler Intendant ist und eine Brücke zur
bildenden Kunst schlägt, gehört die Bayeri-
sche Staatsoper zu meinen Lieblingsorten.
Sehr freue ich mich auch auf die Ausstellung
des kanadischen Künstlers Rodney Graham,
die vom 28. November 2015 bis 23. April
2016 bei uns in der Sammlung Goetz läuft.
Seine konzeptuellen Werke und wie er darin
Kulturgeschichte mit Wunschträumen und
Alltagserfahrungen verbindet, fordern mich
immer wieder aufs Neue heraus.
Außerdem werden noch bis zum 28. Februar nächsten Jahres zwölf Filme aus der
Sammlung im Rahmen einer erneuten
Kooperationsausstellung im Haus der
Kunst ( S. 8) gezeigt. „Die kalte Libido“
beschäftigt sich mit Verführungsmechanismen des Erzählkinos. Die Filmografien von
Keren Cytter, Aïda Ruilova, Jeanne Faust
oder Annika Larsson drehen sich um Themen wie Liebe, Angst, Gewalt, Verlust und
Tod, brechen aber die geschlossene Form
des Spielfilms auf – spannend!
Trotz der zahlreichen Ausstellungen von
zeitgenössischer Kunst nehme ich mir gern
Zeit für einen Besuch in der Alten Pinakothek. Die Werke in der ständigen Sammlung sind einfach erstklassig, sodass man
immer wieder etwas Neues entdeckt.
Viele Münchner haben ihren LieblingsItaliener, dem sie seit Jahren treu
sind. Bei mir ist es die Trattoria
Alba in der Oberföhringer Straße
44. Wenn mir nach bayerischer Küche ist, esse ich im Freisinger Hof
oder der St. Emmeramsmühle
mit ihrem schönen Biergarten, wo
man im Herbst toll unter den Kastanien mit Blick auf die Wiesen am
Isarkanal sitzen kann. Ich bin überhaupt sehr gern in der Natur und
gehe viel mit meinem Hund in den
Isarauen spazieren. Stadtauswärts
Richtung Flughafen gibt es sogar
Biberbauten!“
staatsoper.de
sammlung-goetz.de
hausderkunst.de
pinakothek.de
freisinger-hof.de
emmeramsmuehle.de
6
MÜNC HE N
THE TILLS
DJs & Gastronomen
Die Brüder Milen und Amédée Till
haben das Feiern zum Beruf gemacht.
Seit fast zehn Jahren mischen die beiden als DJ-Duo „Kill The Tills“ das
Münchner Nachtleben auf, meist in
Kooperation mit hiesigen Künstlern.
Seit Kurzem sind die beiden auch
Gastronomen: Gemeinsam mit Sandra
Forster betreiben die Tills das „Kismet“, ein orientalisches Restaurant
mit vegetarischer Küche. In der dazugehörigen Bar im ersten Stock kann
man an jedem Donnerstag, Freitag
und Samstag bei einem „Marrakesch
Mule“ oder einem „Jerusalem Old
Fashioned“ weiterfeiern. Hier schaut
auch regelmäßig ihre Schwester vorbei, die Illustratorin Kera Till.
„Ein Münchner Museum, in das wir nicht
nur selbst am liebsten gehen, sondern das
wir auch häufig unseren Besuchern empfehlen, ist das Valentin-Karlstadt-Musäum.
Valentin war Kabarettist, Komiker, Schauspieler, Volkssänger und Philosoph. Wenn
man so einem Multitalent und Ur-Münch-
facebook.com/killthetills
valentin-musaeum.de
muenchner-stadtmuseum.de
auerdult.de
galerie-jovandeloo.com
JULIANE
KÖHLER
Schauspielerin
Juliane Köhler ist bekannt
aus Filmen wie „Aimeé
und Jaguar“ (1999), „Nirgendwo in Afrika“ (2001)
und „Der Untergang“
(2004). Die große, blond
gelockte Schauspielerin
spielt neben Rollen in
TV-Produktionen fest im
Ensemble des Münchner
Residenztheaters. Ihr
neues Stück, „Die Netzwelt“ von Jennifer Haley,
feiert am 26. September
2015 Premiere. Darin geht es um
menschliche Abgründe in einem
virtuellen Zukunftsszenario.
„Zuerst einmal freue ich mich diesen Herbst
auf die Vernissage meines Mannes Michael
Rösch am 11. September 2015 in der Galerie ARTikel3 in der Luisenstraße 68 in
Schwabing. Seine abstrakten Zeichnungen,
die diesmal unter dem Titel „Von Reue keine Spur“ zusammengefasst sind, sind noch
bis zum 4. Oktober zu sehen. Überhaupt
mag ich die Galerie – genauso wie den
Ausstellungsraum Köşk in der alten Stadtbibliothek in der Schrenkstraße 8. Der liegt
direkt neben der Augustiner Brauerei und
wird für insgesamt 1.000 Tage für Ausstellungen, Workshops, Tanz und Theater genutzt. Ansonsten gehe ich oft ins Museum
Brandhorst ( S. 8). Oder ich schlendere
vom Lehel, wo ich wohne, hinunter zur Isar
zum Alpinen Museum auf der Praterinsel.
Dort gibt es noch bis Anfang 2016 eine Ausstellung über den Himalaya zu sehen.
Da ich an sechs Tagen in der Woche auf der
Bühne stehe, komme ich leider nur selten
dazu, abends auszugehen. Wenn ich doch einmal einen freien Abend habe, lande ich mit
großer Wahrscheinlichkeit im Kreta Grill in
der Nordendstraße in Schwabing. Das ist eine
kleine Taverne, in der es hervorragenden
Tintenfisch gibt. Danach treibt es mich vielleicht weiter in die Holzstraße im Glockenbachviertel in den Live-Club Milla, wo
immer tolle Musik gespielt wird. Jeden Monat
findet auch eine Jazz-Session statt. Konzerte
meines Kollegen Ian Fisher kann ich ebenfalls absolut empfehlen. Er spielt das nächste
Mal am 23. September im Ampere im
Muffatwerk – und singt regelmäßig als
Narr die Balladen im Shakespeare-Stück „Was
ihr wollt“ bei uns am Residenztheater.
Wie jeden Herbst freue ich mich auf das
Literaturfest. Das findet in diesem Jahr
vom 18. November bis 6. Dezember statt.
Ich habe dort früher oft selbst gelesen, komme aber auch gern als Besucherin. Übrigens:
Wenn ich nur zum Schauen ins Theater gehe,
dann sehe ich mir gerne die Stücke in den
Kammerspielen an, die ja ab diesem
Herbst einen neuen Intendanten haben:
Matthias Lilienthal ( S. 3).“
residenztheater.de
koesk-muenchen.de
museum-brandhorst.de
alpenverein.de
kreta-grill-muenchen.de
milla-club.de
ianfisheronline.com
literaturfest-muenchen.de
muenchner-kammerspiele.de
MÜNC HE N
Fotos: Fabian Frinzel (The Tills); Adrienne Meister (Juliane Köhler)
ner nicht Tribut zollt, wem dann? Wir tun
es jedenfalls häufig. Apropos Münchner
Geschichte: Als Kinder waren wir oft im
Stadtmuseum, ( S. 3) wo unser Vater 21
Jahre lang als Direktor gearbeitet hat. Klar,
dass wir dem Haus heute noch verbunden
sind und ab und zu im Filmmuseum, im
hauseigenen Trödelshop oder im Stadtcafé
vorbeischauen.
Mit unserer Familie treffen wir uns übrigens meist am Viktualienmarkt zu einem
frisch gepressten Saft oder im Gasthaus.
Das kann auch schon mal das Hofbräuhaus
sein. Eine andere schöne Tradition ist der
Auer-Dult-Markt mit Fahrgeschäften
und Stehausschänken, der dreimal im Jahr
am Mariahilfplatz stattfindet. Der nächste
Termin ist vom 17. bis 25. Oktober.
Unsere Lieblingsgalerie ist die von Jo Van
De Loo in der Theresienstraße 48, mitten
im Kunstareal. Deren Schwerpunkt liegt auf
zeitgenössischer Fotografie
– so wie in der Villa Stuck.
Immer wieder einen netten Abend verspricht dort
die Veranstaltungsreihe
„Friday Late“. An jedem
letzten Freitag im Monat
ist das Museum kostenlos
von 18 bis 22 Uhr geöffnet. DJs legen im Foyer
auf, zudem gibt es spezielle Führungen, die nächste
am 4. September um 20.30
Uhr durch die Retrospektive der Fotografin Evelyn
Hofer.
Ansonsten sind wir ja
meist zu späterer Stunde
unterwegs. Der Kong
Club ist unsere Homebase. Hier sind wir Resident-DJs. Manchmal
legen wir auch im Charlie
auf, was neben dem Club
Bob Beaman oder der
Koeri Bar eine gute Adresse zum Weggehen ist. Ob
Traditionelles oder Nachtleben: München hat viele
Gesichter. Das mögen wir.
Deswegen bleiben wir!“
7
KUNSTAREAL
KUNST, KOMPLEX
D
Das andere Kunstquartier
Vom Königsplatz zur Prinzregentenstraße: Zwei Kilometer entfernt, zwischen Englischem Garten und Isar, befindet sich das Haus der Kunst. Dessen
zeitgenössische, interdisziplinäre Ausstellungen locken meist ein internationales
Publikum an. Direktor des Hauses ist der
ehemalige New Yorker Kurator Okwui
Enwezor, der 2015 auch als künstlerischer
Leiter der 56. Biennale berufen wurde.
Nicht vergessen, einen Blick hinter das
Haus zu werfen, vorbei an den Surfern
der Eisbachwelle: in die Goldene Bar,
eine der schönsten Bars Münchens. Noch
einen guten Kilometer weiter, hinter
dem Bayerischen Nationalmuseum
und der Sammlung Schack, steht im
Stadtteil Haidhausen die Villa Stuck. Sie
ist ebenso interdisziplinär und modern
aufgestellt wie das Haus der Kunst.
hausderkunst.de, villastuck.de,
bayerisches-nationalmuseum.de
8
MÜNC HE N
ie meisten haben ja ein konkretes Ziel vor Augen,
wenn sie ins Museum gehen: eine aktuelle Ausstellung, eine Epoche oder ein Genre. Spannender ist
es, sich treiben zu lassen – zum Beispiel bei einem
Rundgang im Münchner Kunstareal.
Ein Leitsystem, um sich in der Maxvorstadt zurechtzufinden, gibt es noch nicht, es ist jedoch in Planung. Stattdessen helfen die App „Orte erinnern“ ( S. 3), Google
Maps oder, für Nostalgiker, die gute alte Faltkarte.
Ausgangspunkt ist das Museum Brandhorst neben
dem Reich der Kristalle in der Mineralogischen
Staatssammlung. Die Fassade aus Zehntausenden
bunten Keramikstäben passt zu den 700 zeitgenössischen Werken, die drinnen ausgestellt sind.
In der Pinakothek der Moderne gleich
nebenan geht es mit Kunst aus dem 20. und
21. Jahrhundert weiter.
Aber auch die Neue Sammlung des Münchner
Designmuseums, das Architekturmuseum
der TU München und die Staatliche Graphische
Sammlung sind in dem Neubau untergebracht.
Im nahegelegenen SMAEK (Staatliches Museum für Ägyptische Kunst) wartet dann ein spannender Überblick über 5.000 Jahre Kunst und Kultur
des alten Ägyptens. Gleich gegenüber steht die Alte
Pinakothek, das unter König Ludwig I. erbaute Urgestein
des Kunstareals. Rubens, Rembrandt und Botticelli hängen
hier teils mehrere Meter hoch. Auf der anderen Seite der
Theresienstraße befindet sich die Neue Pinakothek mit
ihrem Fokus auf europäische Kunst des späten 18., des 19. und
des beginnenden 20. Jahrhunderts. Wäre man nun noch aufnahmefähig, könnte man noch zur Technischen Universität,
zur Glyptothek mit ihren antiken Statuen und dem Paläontologischen Museum mit dem Ur-Elefanten spazieren oder die Kunst
des Blauen Reiters im Lenbachhaus anschauen. Dessen neue Goldfassade von Norman Foster würde den Kreis zum Brandhorst Museum schließen. Überhaupt ist es die Königsdisziplin vom Königsplatz,
einmal alle 16 Museen im Kunstareal abzuklappern und die Museumscafés zu
testen. kunstareal.de
Fotos: München Tourismus, Werner Böhm, Glyptothek, F. Müller Anna-Lena Zintel;
Lenbachhaus
Gemälde, Skizzen und
Skulpturen – in der Maxvorstadt
gibt es viel zu sehen. Ein Spaziergang
DESIGN-TOUR
MADE IN MUNICH
Wohl an keinem Ort in München ist die Dichte an etablierten Kreativen so groß wie hier
am Westermühlbach im Glockenbachviertel.
Wer sich umschaut, merkt schnell: An diesem
Platz lässt es sich gut arbeiten. Die ehemaligen
Lagerhäuser, die heute Gemeinschaftsbüros
beherbergen, stehen im Grünen und sind mit
Holz verkleidet. Efeu rankt eine Wand hinauf,
davor eine rote Bank. Das Ensemble erinnert
ein wenig an einen Bauernhof, wo man sich
gegenseitig unterstützt – und so ähnlich ist
es auch hier. Denn von der räumlichen Nähe
profitieren alle: die Fotografen Martin Fengel und Julian Baumann ebenso wie der
Grafikdesigner Johannes von Groß, der
Webdesigner Jens Buss und der Künstler
und DJ Benjamin Röder. Der Industriedesigner Stefan Diez, er fand einst mit seiner
Frau diesen Fleck, gehört auch dazu, hat sein
Büro aber in einem anderen Gebäudeteil. Er
braucht auch den meisten Platz. Seine aktuellen Arbeiten stehen im Studio überall verteilt:
modulare Aluminium-Regale, Gartenmöbel,
jede Menge Stühle sowie Prototypen von
Steh- und Wandleuchten. Der aus Freising
stammende Designer könnte sich nicht vorstellen, München gegen eine andere Stadt in
Deutschland oder Europa einzutauschen. „Die
Produktionsmöglichkeiten sind hier optimal“,
schwärmt Diez. „Allein schon wegen der Autoindustrie: Von Metall bis Acrylglas bekomme
ich alles, was ich brauche.“ Seine Kunden in
Skandinavien, Italien, Spanien, Japan oder den
USA wissen das zu schätzen.
Zur Kaffeepause im Innenhof kommt seine
Frau dazu. Saskia Diez hat ihre Werkstatt im
Vorderhaus, in der Geyerstraße 20, direkt neben ihrem Laden. Obwohl auch die Schmuckdesignerin ihre Werke mittlerweile in die ganze Welt verkauft, ist ihr Geschäft eine wichtige
Anlaufstelle geblieben. „Hierhin verliert sich
keine Laufkundschaft“, erklärt sie. „Die Leute
kommen bewusst.“ Und fragen Stücke nach wie
die filigranen Ringe, von denen die Designerin
selbst gleich mehrere an den Fingern trägt, weil
sie sich gut miteinander kombinieren lassen.
So dezent und grazil sind ihre Kreationen fast
alle. „Saskia Diez entwirft Schmuck, der besonders bei Frauen ankommt, die eigentlich gar
keinen Schmuck tragen“, schrieb mal die FAZ
über sie. Auch Diez profitiert von der Nähe
Viele Laptops, noch mehr Ideen –
im Büro des Grafi kdesigners
Mirko Borsche (o.)
Stuhlparade im Atelier (u.) des
Industriedesigners Stefan Diez
zu den anderen Kreativen: Die Poster an den
Wänden hat Martin Fengel fotografiert. Die
Lookbooks stammen aus der Hand von Mirko
Borsche. „Zu ihm radel‘ ich gerade mal fünf
Minuten“, sagt Saskia Diez.
Sein Büro liegt ebenfalls in einem Hinterhof, aber auf der anderen Seite der Isar.
Im gleichen Haus hat der Industriedesigner
Stefan Kehrle seine Räume. Seit 2010 arbeitet Borsche hier mit einem zehnköpfigen
Team. Sein Fachgebiet: Grafikdesign, vor allem
für Publikationen. Borsche designt unter
anderem für das ZEITmagazin, Weltkunst,
Neon oder die Münchner Staatsoper. Aufgewachsen ist er am Tegernsee. Am Standort
München schätzt er das Produktive: „Jeder
hat seine Projekte und verdient sein Geld. Man
tauscht sich aus, hat dabei aber keine Konkurrenzgedanken.“ Nur leider seien die Mieten in
München so teuer, dass sich nur wenige Studierende dazu entschieden, zu bleiben und hier ein
Business zu starten.
Wenn es nach Ayzit Bostan ginge, würde
die Stadt mehr für junge Kreative tun als nur
die „Ateliermietenförderung“, die sie selbst in
Anspruch genommen hat. Die in der Türkei
geborene Designerin lässt sich nur schwer auf
einen Bereich festlegen. Sie entwirft Shirts,
Schmuck, Handtaschen und auch Möbel. Ihr
Atelier, das deshalb fast einem Concept Store
gleicht, befindet sich mitten im Bahnhofsviertel. Dort geht es zwar deutlich weniger ruhig
zu als am Westermühlbach, aber nicht weniger kreativ. Ihr Laden liegt in der Landwehrstraße, wo sich Dönerläden mit arabischen
Bäckereien abwechseln. Im gleichen Haus hat
das Architektenbüro von Muck Petzet seinen
Sitz und wenige Meter weiter mit Konstantin
Grcic einer der weltweit wichtigsten Industriedesigner – sozusagen der Motor der
Münchner Design-Szene – sein Studio. Bostan
entwirft pro Jahr nur eine Kollektion und lässt
sie in Bayern oder der Türkei fertigen.
Dass es nicht jeden Mode-Nachwuchs nach
Berlin zieht, zeigt auch das Pop-up Label We‘re
von Katharina Weber und Theresa Reiter.
Letztere hat bei Alexander McQueen und Iris
van Herpen gelernt. Eine fixe Ladenmiete
sparen sich die beiden – stattdessen eröffnen
sie temporäre Shops. Etwas Cleverness gehört
eben dazu, wenn man als junger Kreativer in
München sein Auskommen finden will.
Foto: Magnus Lechner; Jonathan Mauloubier
In München gibt es eine spannende Design-Szene – und deren Protagonisten machen gerne
und häufig gemeinsame Sache. Eine Studiotour
FEINES UND BESONDERES
Sprout & House of Harvest
Noh-Nee
Luitpoldblock
Obacht
Cool Contemporary Fashion
Dirndl aus afrikanischen Stoffen
200 Jahre Shopping deluxe
Moderne München-Souvenirs
Zieblandstr. 2 und 5
hrvst.de und sprout-store.com
Hans-Sachs-Str. 2
dirndlalafricaine.com
Brienner Str. 11
luitpoldblock.de
Ledererstr. 11
obacht-web.de
Mo. – Fr. 11 – 19 Uhr, Sa. 11 – 18 Uhr
Mo. nach Vereinbarung
Di. – Fr. 11 – 18.30, Sa. 11 – 16 Uhr
Mo. – Sa. 10 – 19 Uhr
MÜNC HE N
9
MÜNCHEN MAL ANDERS
NEUE
PERSPEKTIVEN
Opernstücke, Konzerte und Sportevents
aus erster Reihe anzuschauen, ist prima.
Noch besser: ein Blick hinter die Kulissen
10
Aida-Besuch Bescheid, sondern
bekommt auch ein umfassendes Bild von den vielen kleinen
Handgriffen, die es für eine
große Inszenierung braucht.
Die Führungen durch das Natio­
naltheater finden mehrmals
­wöchentlich um 14 Uhr statt und
dauern ca. eine Stunde. Tickets:
7 Euro. staatsoper.de
2. Zelt-Aufbau Im Olympiapark fanden 1972 die Olympischen Sommerspiele statt, zwei
Jahre später wurde Deutschland hier Fußballweltmeister.
Ein stummer Zeitzeuge von all
dem ist das ikonische Zeltdach
aus Acrylglas. Wie wäre es, sich
selbst von dessen Statik ein Bild
zu machen – bei einer zweistündigen Führung auf dem Dach.
Vor einem einmaligen München-Panorama erzählen die
Tourguides Wissenswertes über
MÜNC HE N
die Konstruktion von Frei Otto.
Wer sich für die „Architek-Tour“
entscheidet, bleibt am Boden
und erfährt von dort so manches
über die Entstehung und Technik des Gebäudes. olympiapark.de
3. Ton-Spuren Bis ein ganzes
Orchester den richtigen Ton
trifft, finden jede Menge Proben statt. Die letzte ist die entscheidende. Und zu der laden
die Münchner Philharmoniker
( S. 3) sechsmal im Jahr. Eine
Karte für die öffentliche Generalprobe kostet 10,40 Euro. Bonus:
Studenten, Schüler, Arbeitslose
und Hartz IV-Empfänger dürfen
Endlich mal wieder ein langer Bar-Abend
und danach glücklich ins Bett fallen?
Voilà: fünf ausgewählte Bar-Hotel-Doubles
Bar Tabacco & Louis
Die Bar Tabacco in der Münchner Innenstadt ist eine dieser
gediegenen Bars, wie sie auch im Westen von London oder
New York zu finden sind: viel Holz,
viel ­Leder, ein aufmerksamer Barkeeper, fantastische Drinks. Ein
perfektes Ambiente für den ersten
Whisky Sour. Elegant und zentral
geht es am Viktualienmarkt im
Hotel Louis weiter.
bartabacco.com
louis-hotel.com
Koeri Bar & Cortiina
Das Koeri bedient den Speakeasy
Bar-Trend, ist aber ein Charakterkopf. Einmal durch einen indischen
Imbiss die Treppe hinauf, gelangt
man in die coole, kupferverkleidete
Bar. Danach empfiehlt sich ein Spaziergang über die Kaufinger Straße
zum Designhotel Cortiina. Naturmaterialien in den Zimmern sorgen für
einen guten Schlaf.
Bar Koeri, Sonnenstr. 12; cortiina.com
Robinson‘s Bar & H'Otello
Dass man am Gärtnerplatz generell nichts falsch machen kann,
kostenlos lauschen. Die nächsten
Termine: 17.09.15 Dvořák und
Strauss, 21.11.15 Mozart und
Mendelssohn. mphil.de
4. Tor-Jäger Wie bereitet sich
der FC Bayern München auf das
nächste Bundesliga-, Pokal- oder
Champions-League-Spiel vor?
Das fragen sich nicht nur die
Fans, sondern auch Anhänger
anderer Vereine. Beim offenen
Training an der Säbener Straße
kann man sich das aus nächster
Nähe anschauen. fcbayern.de
ist bekannt ( S. 4). Die Robinson‘s Bar ist weder so verrückt
noch so chic wie andere ihrer Art, dafür kann man hier aber am
Wochenende bis fünf Uhr
morgens entspannt seinen
Moscow Mule trinken. Gut,
dass der Weg ins unaufgeregte Design­h otel H‘otello
B’01 nicht weit ist.
robinsonkuhlmann.com
hotello.de
Harry Klein &
Flushing Meadows
Das Harry Klein ist
keine Bar, sondern
ein Club. Und was für
einer: ­Direkt am Stachus kann man hier vor
Videoprojektionen bis
zum nächsten Morgen durchfeiern – theoretisch. Denn wenn ein
Zimmer im Hotel The Flushing Meadows auf einen wartet, bleibt
man nicht die ganze Nacht. Dem Techno ist man in den von
DJ Hell und Kollegen eingerichteten Zimmern auch verbunden.
harrykleinclub.de, flushingmeadowshotel.com
Fotos: Louis Hotel; Cortiina, H’Otello; harrykleinclub.de; Flushing Meadows Hotel
Fotos: München Tourismus, B. Roemmelt, Robert Hetz; Leopold Zingerle/gettyimages
1. Backstage-Pass Warum
schließt der schwere Samtvorhang so gleichmäßig und wo
hat früher der König gesessen?
Wer einmal eine Tour durch das
Nationaltheater gemacht hat,
weiß nicht nur beim nächsten
GUTE
NACHT!
K ALENDER
• BÜHNE
Prinz Friedrich von Homburg
PREMIERE
25. September 2015, 19 Uhr
Residenzheater
residenztheater.de
Lange Nacht der Museen München
17. Oktober 2015, 19 Uhr
Afterparty im Nightclub
Hotel Bayerischer Hof
muenchner.de/museumsnacht
Jenny Evans singt Peter Kreuder
24. Oktober 2015, 20 Uhr
Silbersaal im Deutschen Theater
deutsches-theater.de
Forum Vini 2015
13. – 15. November 2015
MOC Veranstaltungscenter
forum-vini.de
Stacey Kent
Food & Life
25. – 29. November 2015
Messegelände München
food-life.de
Jazz in der Unterfahrt
15. November 2015, 21 Uhr
unterfahrt.de
Symphonieorchester des BR
Thomas Dashuber; Bernd Wackerbauer; Münchner Kultur GmbH; Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen/Düsseldorf, Foto: Walter Klein/Düsseldorf;
© Bayerische Schlösserverwaltung/Philipp Mansmann, München
1. Kammerkonzert
Onegin
2., 3. Oktober,
1., 4., 11., 26. Dezember 2015
Bayerisches Staatsballett
im Nationaltheater
staatsballett.de
Klee & Kandinsky
ab 21. Oktober 2015
Lenbachbachhaus
lenbachhaus.de
Peaches Christ Superstar
nach Lloyd Webbers
„Jesus Christ Superstar“ mit Peaches
PREMIERE
10. Oktober 2015
Kammerspiele
muenchner-kammerspiele.de
Schlosswirtschaft Schwaige
• POP & ROCK
• SONSTIGES
Boy
4. September 2015, 20 Uhr
Technikum, Kulturfabrik
eventim.de
Isarinselfest
Bryan Ferry
14. September 2015, 20 Uhr
Circus Krone
eventim.de
Nachtflohmarkt & Streetfoodmarket
12. September 2015, ab 17 Uhr
Backstage
midnightbazar.de
Take That
5. Oktober 2015, 20 Uhr
Olympiahalle
eventim.de
Studio Braun
18. Oktober 2015, 20 Uhr
Freiheizhalle
adticket.de
Simply Red
29. Oktober 2015, 20 Uhr
Olympiahalle
eventim.de
Bairisch Diatonischer
Jodelwahnsinn
4. November 2015, 20 Uhr
Schlachthof
im-schlachthof.de
Premieren-Matinee zu Mefistofele
11. Oktober 2015, 11 Uhr
Bayerische Staatsoper
staatsoper.de
• FESTIVALS
Internationales Figurentheaterfestival
Dinner „Im Rausch der Sinne“
oder König-Ludwig-Dinner
12. Dezember 2015, 20 Uhr
Max-Joseph-Saal der Residenz
br-so.de
Schloss Nymphenburg
schlosswirtschaft-schwaige.de
Straßenkünstlerwettbewerb
4. – 6. September 2015
isarinselfest.de
Flohmarkt im Olympiapark
6. November 2015, 7 Uhr
flohmarktmuenchen.com
Cirque du Soleil
2. – 6. Dezember 2015
Olympiahalle München
cirque-du-soleil.com
Fritz Winter: Die 1960er Jahre
26. November – 28. Februar 2016
Pinakothek der Moderne
www.pinakothek.de
Fotos: ullstein bild – JazzArchivHamburg; Stephanie Bräuer Johannes Simon/gettyimages
VERANSTALTUNGEN | HERBST 2015
Puppentheater & Schaustellerei
14. – 25. Oktober 2015
Münchner Stadtmuseum
figurentheater-gfp.de
• KLASSIK & JAZZ
Spielart-Festival
Ich war noch niemals in New York
7. Oktober 2015, 19.30 Uhr
Musical im Deutschen Theater
deutsches-theater.de
23. Oktober – 7. November 2015
spielart.org
„La Sonnambula“
neue Strömungen in der Theater- und
Performancewelt
Filmschoolfest München
Kurzfilme von Nachwuchsregisseuren
15. – 21. November 2015
filmschoolfest-munich.de
Oper des Gärtnerplatztheaters
aufgeführt im Prinzregententheater
ab dem 8. Oktober 2015
Prinzregententheater
gaertnerplatztheater.de
The Prodigy & Public Enemy
9. November 2015, 20 Uhr
Zenith
eventim.de
• LITERATUR
Krimifestival in der BMW-Welt
Tollwood Winterfestival
Thrillernacht mit
Andrea Sawatzki & Sebastian Fitzek
Theater, Musik, Performances, Gastronomie
24. November – 31. Dezember 2015
tollwood.de
14. und 15. November 2015
krimifestival-muenchen.de
Literaturfest München
18. November – 6. Dezember 2015
Gasteig & Literaturhaus
literaturfest-muenchen.de
• KUNST
Evelyn Hofer
noch bis 20. September 2015
Villa Stuck
villastuck.de
• GENUSS
Residenzwoche München
Klassikkonzerte
10. – 18. Oktober 2015
residenzwoche.de
Nymphenburger Schlosskonzerte
Mozart Nacht
10. Oktober 2015, 19 Uhr
Hubertussaal
muenchenticket.de
Tollwood Winterfestival
Symphonic Rock in Concert
7. November 2015, 20 Uhr
Philharmonie, Gasteig
www.kulturgipfel.de
Diana Krall
18. Oktober 2015, 20 Uhr
Philharmonie im Gasteig
eventim.de
Eat & Style Genussmesse
30. Oktober – 1. November 2015
Zenith
eat-and-style.de
Weiterführende Links:
muenchen.de
einfach-muenchen.de
museen-in-bayern.de
museen-in-muenchen.de
in-muenchen.de
Impressum
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Ein Unternehmen des ZEIT Verlags, Pressehaus
Speersort 1, 20095 Hamburg Geschäfts­
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Redaktion: Julia Stelzner Textchefin: Fenja
Mens Bildredaktion: Katrin Dugaro Carrena
Lektorat: Egbert Scheunemann Grafik:
Martin Schoberer, Jörg Maaßen Herstellung:
Dirk Woschei Druck: Frank Druck GmbH &
Co. KG, Industriestraße 20, 24211 Preetz
Redaktionsschluss: 31. Juli 2015,
Änderungen vorbehalten.
Der Kulturherbst München ist eine
Initiative der Landeshauptstadt
München und TIM e. V.
Es handelt sich um eine werbliche
Beilage.
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