18 KULTUR REGION Jeden Abend Musik oder Comedy Das Schweizer Tourneetheater Das Zelt gastiert vom Donnerstag, 30.Juli, bis Samstag, 8.August, auf dem Park platz Fadail in Lenzerheide. Zum Auftakt tritt am Donnerstag um 20 Uhr das Duo Fischbach mit seinem Programm «Endspurt» auf. Zu einer «Musikalischen Therapie mit Neben wirkungen» laden am Freitag, 31.Juli, um 20 Uhr die Exfreundinnen. Ange kündigt wird ein musikalisches Feuer werk mit mehrstimmigem Gesang, mitreissender Comedy und viel Glamour. Am Sonntag, 2.August, um 19 Uhr findet anschliessend eine Volksmusikgala statt. Auf dem Programm stehen unter anderem die Kapelle Oberalp, der Schanfigger Mix und die Bündner Spitzbueba. Komiker Rolf Schmid präsentiert am Mittwoch, 5.August, um 20 Uhr sein Programm «XXL», und Philipp Fankhauser spielt am Donnerstag, 6.August, um 20 Uhr. Eine grosse Kinderzaubershow bieten am Freitag, 7.August, um 19 Uhr das Zauberduolino Domenico. Abschlies send lädt die RevivalBand ABBA 99 am Samstag, 8.August, um 20 Uhr zum Konzert. Weitere Informationen und Ticketreservation im Internet unter www.daszelt.ch. (so) Südostschweiz | Dienstag, 28. Juli 2015 Eine Brass Band ist nicht einfach eine Blechmusik Musikvereine gibt es in Graubünden schon lange – Brass Bands nach englischem Vorbild aber erst seit dem Jahr 1970. Comedia Zap laden nach Fuldera Im Chastè da Cultura in Fuldera tritt heute Dienstag, 28.Juli, um 20.30 Uhr das Komikerduo Comedia Zap auf. Das Duo besteht aus Cécile Steck und Didi Sommer, im Gepäck haben sie ihr Programm «Bitte wenden». Comedia Zap zappen laut Mitteilung von der Clownerie zur musikalischen Parodie bis hin zur Comedy im Stummfilm Stil. Reservation unter der Telefon nummer 081 858 57 06. Weitere Infor mationen finden sich im Internet unter www.chastedacultura.ch. (so) INSE R AT Ant-Man – Ein Trickbetrüger besitzt die Fähigkeit auf winzige Körpergrösse zu schrumpfen, aber dabei seine Kräfte zu vervielfachen. TopAction. In 3D (erhöhte Eintrittspreise) ab 12 J. 16.00, 20.30 Deutsch Minions – Der erste eigene Film für die Kultwichte aus ’Ich einfach unverbesserlich’. Drei der Minions machen sich auf in die Welt, um einen neuen Anführer zu suchen. In 2D (normale Eintrittspreise) 18.30 Deutsch ab 6J. Jurassic World – Der vierte Teil der DinoFranchise. Eine genmanipulierte DinosaurierBestie bedroht den Park. In 2D (normale Eintrittspreise) 16.00 Deutsch ab 12 empf 14 J. Ted 2 – Der coolste Bär der Filmgeschichte ist zurück. Fortsetzung der Komödie mit Mark Wahlberg und Aman da Seyfried. 16.00 Deutsch ab 16 J. Minions – Der erste eigene Film für die Kultwichte aus ’Ich einfach unverbesserlich’. Drei der Minions machen sich auf in die Welt, um einen neuen Anführer zu suchen. In 3D (erhöhte Eintrittspreise) 16.15, 20.45 Deutsch ab 6J. Ant-Man – Ein Trickbetrüger besitzt die Fähigkeit auf winzige Körpergrösse zu schrumpfen, aber dabei seine Kräfte zu vervielfachen. TopAction. In 2D (normale Eintrittspreise) 18.15 Deutsch ab 12 J. While We’re Young – Komödie um ein Paar Mitte 40, dessen Leben durch die Freundschaft mit einem jungen Pärchen wieder Schwung bekommt. 18.30 Deutsch ab 12 empf 14 J. Arthouse Kinofilme Montag und Dienstag L’Homme Qu’On Aimait Trop – Drama mit Cathe rine Deneuve. 18.30 F/d ab 16 J. Magic Mike XXL – Die Jungs um Magic Mike sind wie der da und lassen die Hüllen fallen. Mit Channing Tatum. 21.00 Deutsch ab 12 empf 14 J. Unfriended - Unknown User – Horrorfilm über sechs Freunde, die per Chat eine Nachricht einer Mitschülerin be kommen, die sich vor einem Jahr das Leben nahm. 21.00 Deutsch ab 16 J. Jugendschutz: Unbegleitet dürfen Jugendliche unter 16 Jah ren und Kinder im Rahmen des festgelegten Zutrittsalters Film vorführungen besuchen, die bis spätestens 21.00 Uhr beendet sind. In Begleitung Erwachsener dürfen sie alle Filmvorfüh rungen besuchen, falls sie das festgelegte Zutrittsalter nicht um mehr als 2 Jahre unterschreiten. Die Verantwortung für die Ein haltung der Altersbestimmungen liegt bei der Begleitperson. Eine Erfolgsgeschichte: Heute spielt rund die Hälfte der 95 im Graubündner kantonalen Musikverband organisierten Vereine in Brass-Band-Besetzung. von Emil Hartmann E ine der ältesten Schweizer Musikgesellschaften stammt aus Graubünden: die 1803 gegründete Musi ca da Domat. Ihre anfängli che Instrumentierung ist nicht doku mentiert, vermutlich waren es Klap peninstrumente ähnlich des Saxofons oder der Klarinette, ergänzt durch ei nige damals noch ventillose Blech instrumente, mit denen lediglich Na turtöne gespielt werden konnten. Erst die revolutionäre Erfindung der Venti le im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahr hunderts und deren stetige Weiter entwicklung erschloss den Blech bläsern die Möglichkeit des chromati schen Spiels. In der Folge entstanden laufend neue Formationen. Allein in Graubünden wurden bis 1899 rund 45 Musikgesellschaften gegründet. Die Schweizer Blasmusik kennt heute drei Besetzungstypen: Harmo nie, Fanfare mixte und Brass Band. Da zu kommen Spezialformationen wie Big Bands oder Blaskapellen. Die Dif ferenz zwischen einer herkömmli chen Blechbesetzung (Fanfare mixte) und einer Brass Band nach engli schem Vorbild besteht in der unter schiedlichen Instrumentierung, am augenfälligsten im hohen Melodie register, das in einer Brass Band mit Cornetts besetzt ist anstelle von Flü gelhörnern und Trompeten. Es begann mit Donat Bergamin Der weiche und geschmeidige Sound einer Brass Band hielt Anfang der Siebzigerjahre des vergangenen Jahr hunderts auch in Graubünden Einzug. Schweizweit kannte man bereits eini ge Brass Bands. Erster Pionier war Ernst Graf (1907–1992), der nach lan gem Aufenthalt in Nordirland ins Appenzellerland zurückkehrte, dort den Musikverein Speicher übernahm und diesen am Eidgenössischen Mu sikfest 1957 in Zürich als Brass Band präsentierte – eine nicht in allen Krei sen gern gesehene Sensation. Grafs Beharrlichkeit und vor allem seine Erfolge waren mitverantwortlich für den Beginn der BrassBandÄra in der Schweiz. In Graubünden war es Donat Berg amin aus Valbella. Als Kenner der BrassBandSzene in England, wo be reits seit 1850 entsprechende Wett bewerbe stattfanden, ermunterte er die Musikanten Heinrich Krachenfels und Walter Villiger sowie Dirigent Martin Casentieri dazu, etwas zu be wegen, und so kam es 1970 zur Grün dung der Brass Band Graubünden (BBG). Rund 25 bis 30 Musikanten aus Graubünden und dem St.Galler Ober land trafen sich wöchentlich zur Pro be in Chur, und bereits 1971 fanden zwei Konzerte statt, das erste in der Heiligkreuzkirche in Mels, das zweite in der Churer Martinskirche. Von Beginn weg bis fast zum Schluss – die Formation löste sich 1993 auf – stand die BBG unter der musikalischen Leitung von Martin Ca sentieri, der sich all die Jahre mit gan zer Kraft für die Sache einsetzte. In gewissen Bündner Blasmusikkreisen Vereinsvorstände befürchteten, dass ihre besten Mitglieder der «elitären» Brass Band Graubünden beitreten würden. herrschte indessen nicht nur eitel Freude. Vereinsvorstände befürchte ten, dass ihre besten Mitglieder der «elitären» BBG beitreten würden. Das bewahrheitete sich jedoch nicht. Die ambitionierten Musikanten blieben ihren Vereinen treu, spielten in bei den Formationen und gaben gemach te Erfahrungen weiter. Während ihres Bestehens gab die BBG 120 Konzerte, hauptsächlich in Graubünden, aber auch ausserhalb des Kantons und im Ausland. Sie besuchte vier Schweizeri sche BrassBandWettbewerbe, siegte dabei zweimal in der ersten Stärke klasse und wirkte in verschiedenen Radio und Fernsehsendungen mit. Surselva stark vertreten Vor allem in der Surselva fand diese Art des Musizierens immer mehr Ge hör, und reihenweise wurde auf Brass BandBesetzung umgerüstet. Die ers ten Vereine waren Disentis, Brigels, Vignogn, Lumbrein, Sedrun und Trun, wie aus der Maturaarbeit «Die Ge schichte der BrassBandBewegung in Graubünden», 2006 von Yvonne Bläsi und Davio Ulber an der Bündner Kan tonsschule geschrieben, ersichtlich ist. Später folgten Sumvitg, Ilanz, Falera und Sagogn. Zwölf Spitzenbläser schlossen sich 1989 zum Brassensemble Cerchel Mu sical Surselva zusammen. Initiant Cor sin Tuor übernahm die musikalische Leitung. 1992 gründete Gion Gieri Tu or die Brass Band Sursilvana, sozusa gen die Nachfolgerin der Brass Band Graubünden. Er dirigierte die Band während elf Jahren, bevor er den Takt stock 2003 an Urs Cadruvi weitergab, und seit 2005 heisst der musikalische Leiter Roman Caprez. Ebenfalls in Er scheinung trat in dieser bewegten Zeit die Brass Band Engiadina, welcher allerdings kein nachhaltiger Erfolg be Bild Arno Balzarini/Keystone schieden war und die sich nach kur zer Zeit wieder auflöste. Die Brass Band Sursilvana und die Brass Band Cazis – beides Vereine mit regionalem Charakter – haben sich im Verlauf der Jahre qualitativ stark ent wickelt. Sie nehmen auch regelmässig mit Erfolg am Schweizerischen Brass BandWettbewerb in Montreux teil. Al lerdings wäre es falsch, nur von den Spitzenbands zu reden. Es ist die Viel zahl an Brass Bands in Graubünden, welche als Dorfmusik die Szene bele ben. Heute spielt rund die Hälfte der 95 im Graubündner kantonalen Mu sikverband organisierten Vereine in BrassBandBesetzung, die übrigen verteilen sich auf Harmonie und Fan fare mixte. Dazu kommt die 1988 ins Leben gerufene JugendBrassBand Graubünden, welche jeden Sommer ein Musiklager organisiert. Für wen macht man Musik? Auch in Sachen Literatur hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Die qualitative Entwicklung der Bläser und der Dirigenten verlangte geradezu danach. So wurden gewisse Komposi tionen, die der Höchstklasse zugeord net waren, zurückversetzt in die zwei te Klasse. Komponisten, auch einige Schweizer, machten sich daran, inte ressante Werke zu schreiben, wobei Stücke mit extrem hohem Schwierig keitsgrad den «Normalzuhörer» oft mals überfordern. Anderseits werden die heranwachsenden Musiker immer besser, was automatisch höhere An sprüche an die Literatur zur Folge hat. Da stellt sich dann die Frage, für wen man eigentlich Musik macht: für die Fachleute, für eine breitere Zuhörer schaft oder schlussendlich für sich selbst? Alle Stilrichtungen haben ihre Anhänger, und so wird auch Brass BandMusik Liebhabersache bleiben.
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