WB Dienstag, 31. März 2015, Willisauer Bote, Nr. 25 Wiggertal 14 Klingendes Rot-Weiss-Schwarz im «Sonnen»-Saal Reiden Die Musikgesellschaft zeigte sich optisch und akustisch in ihrer ganzen Vielfalt und Grösse. Das Konzert von Brass Band und Junior Brass Band wurde eingeleitet von der Seniorenmusik (Freitag) und am Samstag von den Brassini, dem Ensemble der regionalen Musikschule. von Adelheid Aregger «Schwarz-Weiss» dominierte am Freitagabend, als die Seniorenmusik MG Reiden «Mit Schwung» das Konzert eröffnete. Der Titel blieb Motto für das ganze Konzert und passt zum neuen Konzept innerhalb der drei MG-ReidenFormationen Brass Band, Junior Brass Band und Seniorenmusik. «Unser Aus- und Weiterbildungsprojekt-Konzept bezweckt auch das Näher-Zusammenwachsen der drei bisher ziemlich selbstständigen Abteilungen», begründete MG-«Manager» Markus Kissling das erstmalige abendfüllende Gemeinschaftskonzert von BB und JBB. Damit sei nicht nur die engere musikalische Verbindung gemeint, «sondern wir wollen uns in unserem Verein auch menschlich näherkommen.» Räumlich gesehen bot die «Sonne»Bühne gerade noch genügend Platz, als die sechzig Mitglieder von BB und JBB als Massed Band mit «It’s a Beautiful Day» und «Samba Caramba» den Schlusspunkt setzten. Vom Klag her war der gemeinsame Auftritt ein Genuss für das Publikum. Es liess sich von der Zugabe «Arc-en-ciel» gern noch einmal den Marsch blasen und trommeln. So viel jugendlicher Schwung kam von der Bühne, so viel gemeinsamer Ausdruck von Lebensfreude, dass das Konzert zum Bekenntnis zur Blasmusik wurde, der die Ausführenden einen grossen Teil ihrer Freizeit widmen. Für die Begeisterung sind auch die Dirigenten verantwortlich, Präzises Spiel der Massed Band – Brass Band und Junior Brass Band – unter der präzisen Direktion von Roland Fröscher. Foto Adelheid Aregger die es verstehen, ihr Korps auf Höchstleistungen zu trimmen: Philipp Renggli, Simon Menin und Thomas Arnold bei der Junior Brass Band, Roland Fröscher bei der Brass Band. Wunderschönes «Chaos» Mit «Ready – Steady – Brass» von Otto M. Schwarz gab das Fanionteam BB den Drive vor für den zentralen Konzert-Teil. Erstklassig setzte sich Stefanie Angliker in «Children of Sanchez» in Szene. Als Solistin entlockte sie ihrem Flügelhorn Töne von so viel Reinheit und Eleganz, dass die Komposition von Chuck Mangione wiederholt werden musste. Zuvor hatte Roland Fröscher sein Ensemble in «Journey to the Centre of the Earth» von Peter Graham zum Mittelpunkt der Erde geführt. In was für einem Trip! Eine Höllenfahrt bisweilen, die den Bläsern und Schlagzeugern alles abverlangte. Das Tonbild fängt vergleichsweise harmlos an. Eine Euphonium-Melodie schält sich heraus. Drohendes dumpfes Grollen warnt vor dem Angriff unbekannter Wesen. Chaos bricht aus, wellenförmig auf- und abwiegend. Wuchtig bringt sich das Schlagzeug ein. Die Reise führt über einen Gefahrenteppich, aus dem schrille Kornettsignale auftauchen und beruhigende Bässe die Angst vor dem Ungewissen vertreiben. Hell und Dunkel, melodische Bögen und abrupte Akzente wechseln mit dem rhythmischen Herzschlag der Pauke. Und plötzlich ist der Teufel los. Herrscht er im Mittelpunkt der Erde? Die Ankunft ist dennoch versöhnlich. Der von den Schallwellen in Aufruhr versetzte Körper des Zuhörers beruhigt sich. Dann ist der Spuk vorbei. Der Beifall für diesen musikalischen Kraftakt war gewaltig. Hier waren Könner im Publikum, die um das Ausmass an Proben wissen, ohne die ein musikalisches Gemälde in dieser Intensität nicht zustande kommt. Wird es die Juroren am 31. Mai am Kantonalen Musikfest in Sempach überzeugen? Darauf hofft auch die Junior Brass Band, die am 30. Mai mit «Suite Symétrique» von Jakob de Haan auftreten wird. Die «Hauptprobe» am MG-Konzert zeigte schon eine recht ausgereifte Interpretation des dreisätzigen Werkes, in dem sich der «Choral Dorien» von den schnellen Tanzrhythmen des «Rondo d’Avignon» weihevoll abhebt. In «The Blues Factory», Jacob de Haans Drama um den Niedergang der Textilindustrie in Holland, sah man vor dem inneren Auge ratternde Webstühle, flitzende Fäden, im Rhythmus der hin- und herfliegenden Schiffchen aber auch den Protest der leidenden Bevölkerung. Zu Recht wurde im lebhaften Beifall das Schlagzeugregister besonders beklatscht, das den Bläsersound mit Farbe und markantem Takt aufpeppte. Ebenso beim mitreissenden Marsch King-Size. Wie die einleitende «Fanfare Britannica» ist er ein Werk von Komponisten aus Amerika, die hoch in der Gunst der Brass-Band-Jugend stehen. Junge Musikanten geben den Ton an Nebikon/Altishofen/Schötz «I föif Täg rond om d`Wäut». Unter diesem Motto findet vom 6. bis 10. April zum 16. Mal das Musiklager für die Jugendbrassband und Beginnersband Nebikon-AltishofenSchötz statt. Die Tage verbringt die Schar im Lagerhaus Alphorn in Engelberg, betreut von Mitgliedern der Feldmusik Nebikon, Musikgesellschaft Altishofen, Brass Band Schötz und der Präsidentin der beiden Bands. Sie haben mit viel Elan eine tolle Woche organisiert. Eine musikalische Weltreise Das Kids-Ensemble eröffnete die 20. Musigstobete in der Roggliswiler Turnhalle. Schlagzeug trifft auf Xylofon: Diese besondere Mischung kam beim Publikum gut an. Fotos Irène Fischer Vielfältige Klänge zum Jubiläum Roggliswil Am Palmsonntag feierte die Musigstobete ihren 20. Geburtstag. Das Programm war einmal mehr abwechslungsreich und farbenfroh. von Irène Fischer Farbige Ballons und eine Geburtstagstorte auf der Leinwand schmückten die Roggliswiler Turnhalle. Stuhlreihe um Stuhlreihe war gefüllt – die Musigstobete lockte einmal mehr junge und alte Musikfreunde an. Sie freuten sich, auf die Darbietungen der Nachwuchstalente. Gemeinsam musizieren Das Musikschulkonzert ist jedes Jahr ein Highlight für die ganze Bevölke- rung. Änderungen am Konzept machten einen solchen Anlass erst möglich. Bereits in den 90er-Jahren reifte in den Köpfen der Musiklehrer die Idee heran, das Konzert neu zu organisieren. Anstelle von Einzelvorträgen stellten sie das gemeinsame Musizieren in den Fokus. Etliche Stunden vergingen, bis das Konzept der Musigstobete ausgereift war. Das Musikschulkonzert steht jedes Jahr unter einem ausgewählten Thema. So war vor einiger Zeit die «Musigstobete im EM-Fieber», in einem andern Jahr kam Pippi Langstrumpf zu Besuch. Im Rahmen des 20-Jahr-Jubiläums lag das Motto «Happy Birthday» auf der Hand. Franziska Lienhard, Initiantin, und die ehemaligen Blockflötenlehrerinnen Ruth Bärenbold und Ruth Geiser führten an diesem besonderen Anlass durch den Abend. Das Geburtstagslied Das Kids-Ensemble eröffnete die 20. Musigstobete mit dem Geburtstagslied. Die jungen Musikantinnen und Musikanten spielten konzentriert ihre Melodien, auch prüfende Blicke zum Dirigenten fehlten nicht. Der grosse Applaus danach erfreute die Schülerinnen und Schüler. Begeistert stimmten Trompeter und Cornettisten das nächste Stück an. Eine weitere Gruppe spielte den bekannten Ohrwurm von Pippi Langstrumpf. Hierbei wurden Querflöten von Gitarren begleitet. Die Kombination sorgte für eine warme und angenehme Stimmung. Schlagzeug trifft auf Xylofon Gross- und Kleinformationen boten viel Abwechslung. Es wurde gespielt, mit farbenfrohen Tüchern getanzt und fröhlich gesungen. Manchmal wurde es auch richtig wild: So trafen beispielsweise fetzige Schlagzeugklänge auf sanfte Xylofontöne. Das Gesamtlied stellte auch dieses Jahr den Höhepunkt der Musigstobete dar. Das Publikum konnte mitsingen. Beim Schlussstück «Happy Birthday» gaben die Schülerinnen und Schüler ihr Können nochmals zum Besten und wurden dafür mit einem kräftigen Applaus belohnt. Ein solches Konzert ist mit einem grossen Aufwand verbunden, welcher von den Initianten des Anlasses mit Blumen verdankt wurde. Zahlreiche Stunden investierten die Mädchen und Knaben der Musikschule PfaffnauSt. Urban-Roggliswil in ihre musikalischen Vorträge. Früh übt sich, wer ein Meister sein will. In den fünf Tagen reisen die jungen Musikantinnen und Musikanten rund um die Welt. Sie starten in der Schweiz, fliegen weiter in ein tropisches Naturparadies im Indischen Ozean, danach über den grossen Teich in die grosse weite Welt. Über Nacht geht der Flug weiter zum nördlichsten Teil der Erde und am letzten Tag verbringt die Lagerschar noch ein paar charmante Stunden in Europa. Sie erwartet also eine spannende und geheimnisvolle Woche mit viel Spiel, Action und Spass. Das Hauptaugenmerk liegt dabei bei der Musik. Einer harmonischen Woche steht also nichts im Wege. Ein Konzert als «Souvenir» für die Daheimgebliebenen Natürlich bringen die Kinder und Jugendlichen auch etwas von ihrer Reise nach Hause: Am Samstag, 11. April, 19 Uhr, werden die beiden Bands beim Abschlusskonzert in der Mehrzweckhalle Altishofen das Resultat dieser intensiven Lagerwoche präsentieren. EE.
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