Landschaft für eine Stunde Alma Sartoris

Landschaft für eine Stunde
Alma Sartoris
Zusammenfassung:
Mit dem Projekt “Landschaft für eine Stunde“ soll anhand von 4 Testgebieten ausgelotet werden, welche
Entwicklungspotentiale Übergangsräume zwischen Siedlung und Landschaft (Siedlungsränder) beinhalten. Der Titel “Eine Stunde Landschaft“ zielt bewusst auf die Erholungsbedürfnisse, die in allernächster
Nähe zur Siedlung angeboten werden können. In diesem Zusammenhang interessieren vor allem die
vorhanden Übergänge von Baugebieten zu unbebauten Flächen (gestalterische Defizite und Optionen),
die Infrastrukturen des Langsamverkehrs (z.B. Wegeverbindungen), freiräumliche Angebote (Aufenthaltsqualitäten und Zugänglichkeiten), landwirtschaftliche Nutzungsformen (in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohngebieten) und landschaftliche Strukturen (u.a. charakterliche Merkmale und Ausstattung
der Landschaft). Das Projekt betrachtet die Siedlungsränder sowohl von einer Aussen- (Betrachter, Wanderer, Naherholender) als auch von einer Innensicht (am Übergang zur Landschaft wohnende und arbeitende Bevölkerung).
Siedlungsränder beziehungsweise die Übergangsräume zwischen Siedlung und Landschaft sind oft das
Ergebnis einer zufällig zusammengewachsenen Siedlungsstruktur und parallel verlaufenden Planungen. Das Einwirken auf die Übergangsräume zwischen Siedlung und Landschaft gestaltet sich als komplex. Sehr viele Akteure beeinflussen diesen Grenzraum: die öffentliche Hand mit den planerischen Festlegungen, Bewirtschafter des landwirtschaftliches Gebiet sei als Pächter oder Eigentümer, Bauherren und
angrenzende Bewohner. Unterschiedliche Situationen in den Übergangsräumen ergeben sich aus den
verschiedensten Nutzungen und aus den rechtlichen Festlegungen im Zonenplan: temporäre Siedlungsränder im Baugebiet, Ränder angrenzend an langfristigem Siedlungserweiterungsgebiet, langfristig
(durch Siedlungsbegrenzungslinien) oder natürliche oder infrastrukturelle Zäsuren festgelegte Siedlungsränder.
Das Projekt zeigt anhand 4 unterschiedlicher Typen von Übergangsräumen zwischen Siedlung und
Landschaft Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten auf. Dabei identifiziert, involviert und sensibilisiert das Projekt alle notwendigen Schlüsselakteure für das Thema und erarbeitet im Sinne eines Massnahmenplans konkrete Vorschläge für die Attraktivierung der Übergangsräume Siedlung und Landschaft.
Es zeigt zudem auf, welche Massnahmen mit welchen Kosten durch welche Finanzierungsmöglichkeiten
realisiert werden können, insbesondere im Rahmen der neuen Agrarpolitik (z.B. der Landschaftsqualitätsbeiträge LQB). Das Projekt nimmt damit Anstösse aus verschiedenen Bundespolitiken (Agglomerationspolitik und Agrarpolitik) auf und verbindet sie in einem konkreten Umsetzungsprojekt.
Das Projekt wird als Pilotprojekt in der Agglomeration durchgeführt und soll als Impulsgeber und Wissensgenerator für weitere Projekte dienen.
Alma Sartoris
Projektleiterin Agglomerationsprogramme
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Baudepartement des Kantons St.Gallen
Amt für Raumentwicklung und Geoinformation
Lämmlisbrunnenstrasse 54, 9001 St.Gallen
Tel. +41 58 229 31 53
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