MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN 02 2 0 1 6 Immer wieder taucht die Forderung nach einer Zusammenlegung von Krankenkassen in den Medien auf. Die Ärztekammer kann einem derartigen Szenario gelassen entgegenblicken. FORTBILDUNG STEUER STRAFRECHT Der Weg zum gültigen Diplom Dienstverhältnisse in Ordinationen Medizinerprivileg wieder eingeführt Foto: ChrisAt/iStock P.b.b. Ärztekammer für Wien, Weihburggasse 10-12, 1010 Wien, Erscheinungsort Wien/GZ 02Z032618 M Postaufgabenummer: 02 KASSENFUSION: GELASSENHEIT IST EINE TUGEND ▸ Tagungsmappe ▸ Unterlagen ▸ Nachlese auf medONLINE Themen & Termine 2016 Veranstaltungsort: Courtyard Marriott Wien Messe Trabrennstraße 4, 1020 Wien Termine 2016 Demenz in der Praxis 30. April Rheumatologie und Osteoporose 17. Dezember Information und Anmeldung unter: www.medizin-akademie.at Teilnahmegebühr pro Veranstaltung € 30 ,–, Frühbucher-Bonus online verfügbar! Anmeldung erforderlich, limitierte Teilnehmerzahl! IN KOOPERATION MIT: BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege! Akuter Handlungsbedarf ► Die Ärztekammer hat die angestellten Ärztinnen und Ärzte Wiens befragt, wie sich ihrer Meinung nach das geänderte Krankenanstaltenarbeitszeitgesetz (KA-AZG) mit einer im Durchschnitt 48-Wochenstunden-Obergrenze auf die Arbeitssituation sowie das Gesundheitssystem im Gesamten auswirkt. 28 Prozent der Kolleginnen und Kollegen, davon mehr als 70 Prozent aus den Häusern des Wiener Krankenanstaltenverbunds, haben geantwortet. Hier die Ergebnisse im Überblick: Zu den Rahmenbedingungen befragt, gaben 43 Prozent der Befragten an, dass das AP 7 nur zu einem kleinen Teil oder gar nicht umgesetzt wurde. Lediglich 10 Prozent sehen das AP 7 als vollständig umgesetzt an. 60 Prozent der Befragten erkennen keine Umsetzung der Zentralen Notaufnahmen. Die Existenz einer lokalen Monitoringgruppe bejahte nicht einmal jeder Zweite. Fast 90 Prozent orten eine Verschlechterung der Situation für die Patienten, 12 Prozent konstatieren zumindest einen Gleichstand, nur 1 Prozent sieht eine Verbesserung der Situation. 74 Prozent befürchten, dass sich das Problem einer drohenden Zwei-Klassen-Medizin bereits verschärft hat. Verlängerte Wartezeiten auf Operationstermine diagnostizierten 82 Prozent der Befragten (davon 29 Prozent: deutlich verschlechtert), und längere Wartezeiten in den Ambulanzen sehen 79 Prozent (deutlich verlängert: 32 Prozent). „Die Ärztekammer hat oft vor Fehlentwicklungen und personellen Engpässen in den Spitälern gewarnt. Die Politik Niveau der Patientenversorgung wieder herstellen wäre gut beraten, die Probleme Die Zahlen sind alarmierend, denn sie belegen, wie dringend notwendig es ist, die Patientenversorgung in der Bundeshauptstadt nachhaltig zu verbessern. Und es ist nicht übertrieben, endlich ernst zu nehmen, wenn man sich angesichts dieser Zahlen große Sorgen um die medizinische Versorgung der denn Daten über die Patienten in Wien macht. bedrohliche Situation liegen Rezepte zur Verbesserung gibt es viele. Allem voran müssten endlich die vereinbarten und neuerlich am Tisch.“ dringend notwendigen Maßnahmen zur Entlastung der Spitalsärzte von nicht unbedingt von Medizinern durchzuführenden Aufgaben umgesetzt werden. Auch hier liefert die Befragung ein interessantes Detail: Satte 81 Prozent klagen über einen erhöhten Arbeitsaufwand, der auch vor der Administration nicht halt macht, denn immerhin 65 Prozent sehen sich seit Umsetzung des KA-AZG mit einen erhöhten bürokratischen Aufwand konfrontiert. Ebenfalls bedenklich: Für fast drei Viertel hat sich die Ausbildungssituation seit Umsetzung des KA-AZG verschlechtert, 49 Prozent sehen eine geringere ärztliche Anwesenheitspräsenz in den Spitälern, und für 47 Prozent erfolgten Dienstzeitenänderungen ohne oder nur in geringem Ausmaß an Konsens (im vollständigen Konsens: magere 12 Prozent). Warnungen über Missstände gab es vielfach Foto: Stefan Seelig Die Arbeitsbedingungen gehören also dringend verbessert. Mein Appell an die Verantwortlichen, und hier in allererster Linie an die Manager des Wiener Krankenanstaltenverbunds: Wir müssen sofort gegensteuern, denn sonst können wir das bis dato gute Gesundheits system in Wien nicht halten. Sie haben die Berichte über das kürzlich erfolgte Chaos in der Kinderambulanz des Donau spitals am Beginn der Grippewelle gelesen? Auch vor solchen Fehlentwicklungen und personellen Engpässen haben Ärzteschaft und Ärztekammer schon oft gewarnt. Die Politik wäre gut beraten, die Probleme endlich ernst zu nehmen. Daten über die bedrohliche Situation liegen neuerlich am Tisch. Besuchen Sie auch meinen Blog: blog.szekeres.at. Herzlichst, Ihr Thomas Szekeres 02_2016 doktor in wien 3 Forum für Geriatrie und Gerontologie Bad Hofgastein 9.–12. März 2016 Forum für Geriatrie und Gerontologie Bad Hofgastein 9.–12. März 2016 Alter(n) im 21. Jahrhundert: 60 Jahre Geriatrie Kongress in Bad Hofgastein – Eine Bestandsaufnahme Kongresszentrum Bad Hofgastein, Austria Themen Auszug: •Alterstraumatologie •Polypharmazie •Dysphagie im Alter •Der geriatrische Diabetiker als Risikopatient •Best Practice Modelle in der Geriatrie •Building Bridges •Neue Therapieformen in der Geriatrie •Qualität und Zeitdruck – ein Widerspruch in sich? •Gesundheitsförderung im späten Erwerbsleben •Gesund(heit) pflegen •Pflegeforschung – interdisziplinär und nutzerorientiert •Der ältere Arbeitnehmer •Sitzungen der ÖGGG, ÖPG, ÖGAPP, AKE und AG Palliativ Geriatrie Programm & Anmeldung Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie unter: www.geriatrie-online.at Informationen Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an das Kongressbüro Frau Ilse Howanietz, ÖGGG unter [email protected] oder +43 1 521 03 5770. EDITORIAL INHALT Inhalt 3 In eigener Sache Intern 6 Leserbriefe 7 Society – 66. Wiener Ärzteball 11 News Lothar Ponhold, Leiter der Servicestelle für Studenten, Jungmediziner und medical job matching der Ärztekammer für Wien und Betreiber einer Lehrpraxisvermittlungs-Website, über die Anliegen der jungen Kolleginnen und Kollegen, unattraktive Arbeitsbedingungen und Verbesserungsmöglichkeiten bei der Lehrpraxis. 14 News Mit dem DFP-Diplom weist ein Arzt nach, dass er die kontinuierliche Fortbildung gemäß den Bestimmungen des Ärztegesetzes und der Verordnung über ärztliche Fortbildung in strukturierter, hochwertiger Qualität absolviert hat. Ein Überblick über die wichtigsten Fragen und Antworten. 16Gesundheit und Politik 17Verlautbarungen 18Kammerbereich Coverstory 0 Kassenfusion: Gelassenheit ist eine Tugend 2 Immer wieder taucht die Forderung nach einer Zusammenlegung von Krankenkassen in den Medien auf. Die Ärztekammer kann einem derartigen Szenario gelassen entgegenblicken. Service 24Fortbildung Vorträge, Tagungen, Symposien 26Medizin 32Chronik 34Preise 37Steuer Die Vertretung eines niedergelassenen Arztes stellt laut Bundesfinanzgericht eine selbstständige Tätigkeit dar. Allerdings ist derzeit noch nicht bekannt, ob das Finanzamt gegen diese für die Ärzteschaft erfreuliche Entscheidung den Verwaltungsgerichtshof anrufen wird. 38Recht Mit 1. Jänner 2016 ist das Strafrechtsänderungsgesetz in Kraft getreten, welches strafrechtliche Bestimmungen an die jetzigen gesellschaftlichen Standards anpassen und die Rechtslage vereinfachen soll. Die Änderungen sind auch für Gesundheitsberufe relevant. 40Diensthabende Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Foto: AEK Wien 41Kleinanzeigen IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer für Wien, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: [email protected]. Redaktionsvorsitz: Dr. Stefan Ferenci. Stellvertreter: Dr. Franz Mayrhofer. Redaktion: Dr. Hans-Peter Petutschnig (Chef vom Dienst), Mag. Alexandros Stavrou, Mag. Elisa Cavalieri, Alexandra Wolffinger (Sekretariat, Fotos). Verleger: Medizin Medien Austria GmbH, F orum Schönbrunn, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 50 531, Mail: [email protected]. Aboverwaltung: Alexandra Wolffinger, T 01/515 01-1223, Mail: [email protected]. Anzeigenleitung: Reinhard Rosenberger, T 01/54 600-510. Anzeigenverkauf: Bernhard Mitterhauser, T 01/54 600-531. Anzeigensekretariat: Sylvia Saurer, T 01/54 600-512, Mail: [email protected]. Herstellung: Friedrich Druck & Medien GmbH, A-4020 Linz, Zamenhofstraße 43–45, www.friedrichdruck.com. Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/media/Offenlegung_DIW.pdf Editorial Obergrenzen Wie wird wohl in den Geschichtsbüchern dereinst der Name für die gesellschaftliche Krankheit sein, die es einem der reichsten Länder der Welt dringlich geboten scheinen lässt, per Gesetz Hilfe für gänzlich schutzlose Mensch zu rationieren oder komplett zu versagen und, orchestriert von einer selbstgefällig und wehleidig geifernden Medienlandschaft, nicht nur Grenze, sondern Obergrenze zu rufen? Also einen Zustand scheinbar gerechtfertigter Notwehr herbeizureden, um das einzig der persönlichen satten Befindlichkeit, nicht aber einer tatsächlichen eigenen Notlage geschuldete schäbige Verhalten zu legitimieren? Wir kennen diese Methode der bürokratisch institutionalisierten Ausgrenzung aus unserer tagtäglichen Arbeit, trifft sie doch zuallererst Menschen, die weder in ihren Arbeits- noch Konsummöglichkeiten Hoffnungsträger marktwirtschaftlicher Gewinnerwartungen sind. Arme Kranke, Arbeitslose, in prekären Verhältnissen lebende Alleinerzieherinnen, Sozialhilfeempfänger, Invalide, Flüchtlinge, als Minderleister denunziert, wächst ihre Zahl beständig. „Nicht Anspruchsberechtig“ wird ihnen die Teilhabe an zahlreichen Aspekten gesellschaftlichen Lebens durch einen aus zahllosen Paragrafen und Verordnungen gewebten messerscharfen Stacheldraht aus Obergrenzen verwehrt. Einen für alle Menschen gleichermaßen gültigen Anspruch auf die „unteilbaren und universellen Werte der Würde des Menschen, der Freiheit, der Gleichheit und der Solidarität“ (Präambel der Charta der Grundrechte der Europäischen Union) tragen wir an den Schönwettertagen der Demokratie strahlend vor uns her. An diesem hohen und selbstbewussten Anspruch, ganz ohne Obergrenzen und Wenn und Aber, werden wir insbesondere in Zeiten von Krisen gemessen – in der täglichen Arbeit mit Hilfesuchenden ebenso wie auf dem politischen Parkett. Eine Obergrenze für Würde, Freiheit und Solidarität herbeizuführen, wäre Symptom eines katastrophalen Scheiterns unseres demokratischen Gesellschaftsmodells. Noch mehr aber wäre es ein Zeichen dafür, dem Ungeist verfallen zu sein, den wir vorgeben, zu bekämpfen. Ihr Franz Mayrhofer 02_2016 doktor in wien 5 INTERN LESERBRIEFE [email protected] Niederlassung Zum aktuellen Vertragsabschluss mit der Wiener Gebietskrankenkasse Ein Forum der Ärztekammer für Wien Einladung zum Abend mit Dr. Hannes Androsch „Niemals aufgeben“ – Private Einblicke in ein bewegtes Leben als Politiker und Industrieller Do, 31. März 2016, 19.30 Uhr Palais Lobkowitz, Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien Einlass: 19.00 Uhr Beginn: 19.30 Uhr Dauer: ca. 1,5 Std. Nach der Veranstaltung werden warme Snacks und Getränke gereicht. „Perspektiven & Impulse“, die Veranstaltungsreihe der Ärztekammer für Wien, startet in ein neues Jahr, und das gleich mit dem wahrscheinlich interessantesten „Elder Statesman“ Österreichs – Dr. Hannes Androsch. „Niemals aufgeben“ lautet der Titel seiner im Herbst 2015 erschienenen Biografie, die Dr. Androsch im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe am 31. März vorstellen wird. Zum ersten Mal zieht Hannes Androsch sehr privat und ausführlich Bilanz über die Jahrzehnte seines Wirkens als Politiker, Banker und Unternehmer. Sein spannender Vortrag verspricht Einblicke in Österreichs vielleicht bewegteste Jahrzehnte, aber auch an seinen Erfolgsrezepten und Strategien zur Bewältigung von Rückschlägen wird uns der erfolgreiche Unternehmer und ehemalige Spitzenpolitiker teilhaben lassen. Wir freuen uns, mit Dr. Hannes Androsch einen Vortragenden zu präsentieren, der ganz im Sinne von „Perspektiven & Impulse“ zeigt, dass es sich lohnt, über den Tellerrand Österreichs, aber auch Europas zu blicken. Gerne darf ich Sie im Anschluss an den Vortrag und die Diskussion wieder bei Snacks und Erfrischungen zu einem vertiefenden Gedankenaustausch einladen. Ich freue mich auf Ihr Kommen. Ihr ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres Präsident der Ärztekammer für Wien Anmeldung erbeten an: [email protected] Tel: (01) 515 01-1223, Fax: (01) 512 60 23-1223 Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich damit einverstanden, dass die im Rahmen der Veranstaltung entstehenden Fotos auf der Internetseite der Ärztekammer sowie in anderen Medien veröffentlicht werden dürfen. 6 doktor in wien 02_2016 Fragen bleiben offen Bei aller positiver Stimmung und Freude über den Vertragsabschluss mit der Wiener Gebietskrankenkasse: Manches Detail bezüglich der bereits implementierten Niederlassungsprämie bleibt unklar. Da ist einmal die grundsätzliche Frage, welchen Benefit die Krankenkasse hat, niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen eine für die Übernahme des Kassenvertrags (je nach Umsatz – interessanterweise wird die bisher praktizierte Drittelregel weiter verwendet) nicht unerhebliche Summe zu bezahlen? Über die weitere Verwendung des Vertrags bestimmt dann die Gebietskrankenklasse? Ein Schelm, der dabei in Hinblick auf mühsam geplante PHC-Zentren Böses denkt. Verschwindet der Vertrag? Kommt er in einen Pool und wird für oben angeführte Eventualitäten oder ähnliche Zwecke gehortet? Soll er dann nicht mehr für Einzelvertragsvergaben zur Verfügung stehen? Im Klartext: Die Wiener Gebietskrankenkasse „kauft“ sich Verträge. Woher stammt aber der neu eingerichtete Topf, und wer befüllt ihn? Wie lange bleibt besagter Topf denn gefüllt? Wo bleibt der Gleichheitsgrundsatz für jene Kolleginnen und Kollegen, die ihre Ordination nach zum Beispiel zwei Jahren niederlegen werden? Fazit: Eine bisher persönlich zwischen Übergeber und Nachfolger ausgehandelte finanzielle Ablöseregelung wird jetzt durch eine samariterartig agierende Wiener Gebietskrankenkasse übernommen. MR Dr. Alfred Stiskal, Wien 12. Die Sorgen sind unbegründet. Tatsache ist, dass die Wiener Gebietskrankenkas se ausnahmslos alle Verträge ablöst, die nicht am Standort nachbesetzt werden. Die Planstellen verschwinden deshalb nicht, sondern die nachfolgenden Kolle ginnen und Kollegen eröffnen ihre Ver tragsordination meist in räumlicher Nähe. Hintergrund ist, dass es einerseits der Kurie wichtig war, keinen in Pension gehenden Kollegen mit leeren Händen dastehen zu lassen, und andererseits den jungen Kolle ginnen und Kollegen den finanziellen Start etwas zu erleichtern. Der Krankenkasse wiederum liegt viel an modernen Stand orten, die auch den Vorschriften des Be hindertengleichstellungsgesetzes entspre chen. Dieser Strukturtopf wird als additiver Teil der Honorarerhöhung von der Wiener Gebietskrankenkasse befüllt und ist somit dauerhaft dotiert. Die vertragliche Verein barung mit der Wiener Gebietskranken kasse gilt für alle Kolleginnen und Kollegen, die ab dem 1. Oktober 2015 ihre Verträge mit der Krankenkasse zurücklegen. Red. Spitäler Zur geplanten Kontrolle von Ärztinnen und Ärzten während des Nachtdienstes Unfassbare Zumutung Mit dem Versuch, die Leistungen der Ärzte elektronisch überwachen zu wollen, erreicht die Unternehmenskultur im Wiener Krankenanstaltenverbund einen niemals erdenkbaren Tiefpunkt. Nach 34 Jahren einer zum Teil im Laufschritt erbrachten Leistung weiß ich die Tragweite dieses Affronts einzuschätzen. Man sollte die Arbeit sofort einstellen, bis jene, die für diese unfassbare Zumutung verantwortlich sind, aus dem Amt gejagt worden sind. Dr. Rainer Spinka, Wien 3. Zeitgeschichte Zur Konferenz der Ärztekammer „NSVerfolgung von Ärztinnen und Ärzten“ am 18. und 19. November 2015 in Wien Dank an die Organisation Ich bedanke mich für die Mühewaltung, für perfektes Management und die lehrreichen Inhalte. Ich habe schon meiner Präsidentin und Vizepräsidentin in der Bundärztekammer, Dr. Martina Wenker, vorgeschlagen, etwas Ähnliches auch in Hannover zu veranstalten. Dr. Carl-G. Fuchs, D-37619 Hehlen Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. SOCIETY INTERN 66. Wiener Ärzteball Die Burlesque-Show begeisterte alle ► Drei Tage vor dem Ball waren die Tische in den meisten Ballsälen restlos ausverkauft: Die traditionsreiche Veranstaltung, bei der die Wiener Ärztinnen und Ärzte mit nationaler und internationaler Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Industrie und Kultur zusammenkommen, fand diesmal am 30. Jänner 2016 in der Wiener Hofburg statt. Höhepunkt war neben der vom Wiener Ballett Theater Mastaire geleiteten Eröffnung die Mitternachtseinlage, in deren Rahmen den Gästen heuer eine aufregende BurlesqueShow mit Sängern und Tänzern der Vereinigten Bühnen Wien geboten wurde. Ebenfalls jedes Jahr ein Publikumsmagnet: die Quadrille im Festsaal um 3.00 Uhr früh. Bereits zum vierten Mal gab es ein Casino, wobei der Reinerlös dieses Jahr dem Verein „JoJo – Kindheit im Schatten“ zugutekommt, der sich für Kinder psychisch erkrankter Eltern und ihre Familien einsetzt. 5 1 3 2 3 1_Mitreißende BurlesqueShow mit Sängern und 9 4 Fotos: Stefan Seelig 8 6 7 10 11 12 Tänzern der Vereinigten Bühnen Wien. 2_Anlässlich des 160. Geburtstags des Begründers der Psychoanalyse, Sigmund Freud, wurde dieser zum „ideellen Schirmherren“ des 66. Wiener Ärzteballs erkoren. 3_Den Einzug des Kammervorstands: die Vizepräsidenten Hermann Leitner (Mitte links) und Johannes Steinhart (Mitte rechts) an der Spitze. 4_ Begrüßung durch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. 5_Auch die Eröffnung stand unter dem Motto „Belle Époque“. 6_55 Paare bildeten das Jungdamen- und Jungherrenkomitee, die gemeinsam mit Tanzkünstlern die Eröffnung gestalteten. 7, 8, 9_Insgesamt spielten während des Balls elf Kapellen und Combos auf. 10_Bereits Stammgast am Ärzteball: Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter. 12_Der Reinerlös des Casinos kommt dem Verein „JoJo – Kindheit im Schatten“ zugute. 02_2016 doktor in wien 7 INTERN NEWS Primärversorgung in den Gesamtvertrag einbinden Die Ärztekammer begrüßt den Vorstoß von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser, ärztliche Leistungen in der Primärversorgung „auf jeden Fall“ in den bestehenden Gesamtvertrag einzubinden. Für den Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsidenten der Ärztekammer für Wien, Johannes Steinhart, steht damit außer Frage, dass dies auch für die Primary Health Care (PHC)Zentren zu gelten habe. Auch Oberhausers Sorge um eine drohende Zwei-Klassen-Medizin kann Steinhart „vollinhaltlich“ teilen. Seit Langem warne die Ärztekammer vor dieser Entwicklung, „und nun ist es schön, wenn zumindest eine Politikerin in Österreich die Probleme erkannt hat und auf politischer Ebene dagegensteuern will – statt ständig nur zu beschwichtigen, wie es so manche Landespolitiker und Kassenfunktionäre in reflexartiger Verteidigung tun“. Tatsächlich drängen immer mehr Ärztinnen und Ärzte in den privaten extramuralen Bereich. Steinhart sieht den Hauptgrund dafür in der mangelnden Attraktivität eines Kassenvertrags. „Kassenärzte sind mit immer mehr Bürokratie, veralteten Honorarkatalogen, Limitierungen und Leistungseinschrän- kungen konfrontiert, so Steinhart. Dazu komme der „bei einigen Krankenkassen doch sehr eigenwillige Umgangston“, der Ärztinnen und Ärzte immer mehr davon abhalte, einen Kassenvertrag anzustreben. Die Kollegenschaft fühle sich im Kassen system oft ausgenutzt. Nicht der Wunsch, im privaten Bereich mehr Geld zu verdienen, sei ausschlaggebend für die Tätigkeit als Wahlarzt, sondern das System dränge Ärztinnen und Ärzte förmlich in die Privatmedizin. Steinhart: „Ich kann es den jungen Kolleginnen und Kollegen nicht verdenken, dass sie sich die Mühen eines Kassenvertrags nicht mehr antun wollen und stattdessen einen Weg wählen, wo sie sich Zeit für ihre Patienten nehmen und medizinische Leistungen uneingeschränkt anbieten können.“ Allein in Wien bräuchte es 300 neue Kassenstellen, um dem Patientenansturm einigermaßen gerecht werden zu können. Eine zu geringe Anzahl an Kassenordinationen gepaart mit Limitierungen im Leistungs katalog würden dann die langen Wartezeiten für Patienten in einzelnen Fächern, vor allem aber im Bereich der Computertomografie und der Magnetresonanzuntersuchungen, bedingen. Ärztekammer warnt vor massiven Versorgungsengpässen in Wien Die Ärztekammer warnt, dass die schon derzeit in Teilen prekäre Versorgungssituation in Wiens Spitälern künftig noch dramatischer werden könnte. „Die Kapazitäten in den Häusern des Wiener Krankenanstaltenverbunds werden heruntergefahren, ohne alternative Behandlungsoptionen zu schaffen“, lautet die Kritik von Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Nachteile und Mängelversorgung für die Patienten würden dabei in Kauf genommen. Szekeres nennt hier konkrete Beispiele: „Im Bereich der Pflegewohnhäuser (Teilunter nehmung 4 des KAV, Anm.) wurde eine Reihe von Nachtdiensten ersatzlos gestrichen.“ Dabei handelt es sich um vielfach demente, schwer kranke Patienten, teilweise im Wachkoma. Überall sonst versuche man, diese Menschen unmittelbar in der Einrichtung medizinisch zu versorgen, nur die Stadt 8 doktor in wien 02_2016 Wien fahre konsequent den medizinischen Dienst zurück, so Szekeres. Ein anderes Bespiel: Die Zahl der Operationen auf den Orthopädien in Wien ist erst kürzlich massiv reduziert worden. Das wiederum hat direkte Auswirkungen auf die Wartezeiten für Operationen. Szekeres: „Auf einen Hüftersatz wartet man in Wien anstatt Wochen nunmehr mehrere Monate. Unter solchen Rahmenbedingungen Abteilungen auch nur tageweise für operative Eingriffe zu schließen, verlängert die Wartezeiten nur noch mehr.“ Nicht jeder Patient könne in den privaten Sektor ausweichen, um seinen Wunsch-OPTermin zu erhalten. Die Generaldirektion des Krankenanstaltenverbunds beschäftige sich aber „lieber mit elektronischen Arbeitsaufzeichnungsgeräten, um die Tätigkeit der Spitalsärzte zu kontrollieren“. Auch die Elektronische Gesundheitsakte ELGA habe sehr viel zur Frustration innerhalb der Kollegenschaft beigetragen. In der derzeitigen Form sei ELGA „unpraktikabel, teuer und datenschutzrechtlich höchst bedenklich“. Hier übt Steinhart aber auch Kritik an der Gesundheitsministerin: „Unsere Bedenken bei ELGA als ‚böse Propaganda‘ abzutun, zeigt wenig von politischem Gespür.“ Denn es müsse zulässig sein, über Datenschutz und Usability „offen und unmissverständlich“ zu diskutieren, so Steinhart. Über die Gesprächsbereitschaft der Ministerin, vor allem hinsichtlich eines möglichen Ausbaus von PHC-Zentren, freut sich Steinhart besonders: „Sehr gerne nehmen wir das Angebot der Ministerin an, auf Basis der Erfahrungen aus dem Pilotprojekt in Wien den weiteren Ausbau von PHCZentren zu diskutieren.“ Die Gesprächsinhalte müssten dann aber auch die Misere der Krankenkassen einschließlich deren gegen die Interessen der Patienten gerichteten Sparpolitik, die notwendige und längst überfällige Aufwertung des Hausarztes sowie die Probleme bei ELGA hinsichtlich Praktikabilität, Datenschutz und Haftungsfragen beinhalten. Wartezeiten: Von den Krankenkassen bewusst erzeugt Kritisch kommentiert die Ärztekammer den medial berichteten Vorstoß von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser, die Wartezeiten bei MRT-und CT-Unter suchungen eventuell gesetzlich festzulegen. MRT- und CT-Untersuchungen anbietende Institute fallen zwar in den Bereich der Wirtschaftskammer, doch müsse hier generell vor gesundheitspolitischen Fehlentwicklungen gewarnt werden: „Wartezeiten bei niedergelassenen Kassenärzten sind bewusst durch die Krankenkassen herbeigeführte Rationierungen. Daher ist zur Verkürzung von Wartezeiten für einen Arzttermin kein neues Gesetz gefragt, s ondern die Beendigung der Einsparungen bei den Patienten. Die Antwort auf gestiegene Patientennachfrage können nur zusätzliche Investitionen in das Gesundheitssystem und Anreize für niedergelassene Kassenärzte sein“, hieß es in einer Aussendung. NEWS INTERN Jungmediziner „Die Zufriedenheit ist das A und O“ Lothar Ponhold, Leiter der Servicestelle für Studenten, Jungmediziner und medical job matching der Ärztekammer für Wien und Betreiber einer LehrpraxisvermittlungsWebsite, über die Anliegen der jungen Kolleginnen und Kollegen, unattraktive Arbeitsbedingungen und Verbesserungsmöglichkeiten bei der Lehrpraxis. doktorinwien: Aufgrund Ihrer Funk tion haben Sie Kontakt mit vielen jungen Kolleginnen und Kollegen. Wie ticken denn die Jungmediziner von heute? Ponhold: Früher durchliefen die Universitätsabgänger eine andere Persönlichkeitsbildung als jetzt. Man musste sich selbst organisieren – das ist jetzt nicht mehr notwendig. Heutzutage wird man schon in der Volksschule an der Hand genommen, dann durch die Mittelschule, durch ein verschultes universitäres System und durch einen verschulten Turnus geleitet. Da kommt die Selbstorganisation zu kurz. zung. Wenn sich Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung ihre Dienstzeiten selbst einteilen können, dann empfinden sie dies als Wertschätzung. Auch dass hausinterne Fortbildungsveranstaltungen innerhalb der Arbeitszeit stattfinden und als Teil der Arbeitszeit angerechnet werden, ist ein Zeichen von Wertschätzung. während der Basisausbildung vermittelt, dass die Tätigkeit in einer Ordination Spaß macht und erfüllend ist, dann sinkt die Angst, in die Niederlassung zu gehen. Sehr viele Lehrpraktikanten sind von der Arbeit in der Ordination begeistert. Man kann gar nicht früh genug damit anfangen, die jungen Kolleginnen und Kollegen für die Niederlassung zu begeistern. doktorinwien: Sie betreiben die un abhängige Website www.lehrpraxis.at, auf der Lehrpraxissuchenden freie me dizinische Stellen vermittelt werden. Wie funktioniert das? Ponhold: Es handelt sich hier um eine ausschließlich userbasierte Website: Wer eine Stelle anbieten möchte, füllt wenige Felder aus, und der Lehrpraktikant findet dort freie Stellen. Das ist direkte, rasche, unkomplizierte Kommunikation – und für beide Seiten kostenfrei. doktorinwien: Welches sind die bren nenden Anliegen von Jungmedizinern? Ponhold: Eine gute Ausbildung, ein wertschätzender Umgang und familienfreundliche Arbeitszeiten. Den finanziellen Aspekt gibt es natürlich auch, aber dieser tritt nicht so in den Vordergrund. Foto: Stefan Seelig doktorinwien: Was sind denn aus Ihrer Sicht familienfreundliche Arbeits zeiten? Ponhold: Die Medizin wird immer weiblicher. 70 Prozent der Absolventen sind mittlerweile Frauen. Viele davon wollen Karriere in der Medizin machen, aber das auch mit der Familie vereinbaren. Viele möchten auch gerne ihre Ausbildung in Form einer Teilzeitbeschäftigung absolvieren – Stichworte: Teilzeitturnus und Teilzeitausbildung. Ob das nun gut oder schlecht ist, darüber kann man diskutieren, aber das sind die Wünsche, die mir entgegengetragen werden. doktorinwien: Und was meinen Sie mit wertschätzendem Umgang? Ponhold: Entscheidungen über die Köpfe der Mitarbeiter hinweg zu fällen ist zum Beispiel keine Wertschät- doktorinwien: Ist die fehlende Selbst organisation, die Sie eingangs angespro chen haben, ein Grund dafür, dass die Bereitschaft sinkt, sich als Arzt niederzu lassen? Ponhold: In die Niederlassung trauen sich nur noch wenige. Es stellt ein finanzielles und persönliches Risi ko dar. In der Niederlassung sind ganz andere Themen, neben medizinischen, essenziell. Außerdem ist eine Ordination auch ein wirtschaftlicher Betrieb. Darüber lernt man in der Ausbildung nichts. doktorinwien: Oft wird ja das Absol vieren einer Lehrpraxis als die ideale Me thode genannt, um junge Mediziner für eine eigene Ordination zu begeistern. Ist dem tatsächlich so? Ponhold: Wenn man den jungen Kolleginnen und Kollegen bereits vor oder Ponhold: „Die jungen Kolleginnen und Kollegen wollen eine gute Ausbildung, einen wertschätzenden Umgang und familienfreundliche Arbeitszeiten“ doktorinwien: Wo sehen Sie grund sätzlich noch Verbesserungsmöglich keiten bei der Lehrpraxis? Ponhold: Das wichtigste ist die Möglichkeit, die Lehrpraxis direkt nach der Universität absolvieren zu können. Das Gesetz schreibt vor, dass die Basisausbildung in einem Spital beginnen muss. Derzeit beträgt die Wartezeit beim Wiener Krankenanstaltenverbund drei Monate. In dieser Zeit kann man nicht ärztlich tätig werden. Dann gehen viele eben nach Deutschland oder in die Schweiz, wo sie sofort einen Job bekommen. Dort sind sie dann beruflich integriert, bauen einen Freundeskreis auf, finden vielleicht die große Liebe – und bleiben dort. Auf diese Weise kommt ein unnötiger Braindrain zustande. Sinnvoll hingegen wäre: Junge Kolleginnen und Kollegen haben die Möglichkeit, nach > 02_2016 doktor in wien 11 med A4_pfade.indd 1 12.01.2016 15:30:07 NEWS INTERN > der Universität in einer Lehrpraxis zu arbeiten und dort in den Monaten der Wartezeit auf die Basisausbildung das zu machen, was gelernt wurde. Und vielleicht kehren diese dann während ihrer Ausbildung wieder in dieselbe Lehrpraxis zurück. Dass einerseits den Jungen das Absolvieren einer Lehrpraxis vorgeschrieben ist, aber andererseits kein Ordinationsbetreiber verpflichtet ist, einen Lehrpraktikanten aufzunehmen, ist natürlich auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Im Extremfall kann niemand seine Ausbildung beenden, wenn sich keine Lehrpraxisbetreiber zur Verfügung stellen. doktorinwien: Wie sieht es derzeit mit der Finanzierung der Lehrpraxis aus? Ponhold: In Oberösterreich wurde eine Lösung gefunden, in Wien werden leider nach wie vor nur sehr wenige Lehrpraxismonate finanziert. Das große Problem ist, dass die Lehrpraxis am Ende der Ausbildung verpflichtend ist, der Lehrpraktikant gemäß dem Tarifvertrag dann aber einfach teurer ist. Andererseits gibt es Ordinationen, die nur mit Lehrpraktikanten wirklich gut laufen. Mich rufen Lehrpraxisinhaber an und sagen mir, dass sie unbedingt einen Praktikanten benötigen, weil es bei ihnen so viel zu tun gibt. doktorinwien: Erleben Sie öfters, dass sich junge Ärztinnen und Ärzte frustriert von der Medizin abwenden und ein an deres Berufsfeld suchen? Ponhold: Es gibt viele, die nach der Universität gar nicht mit der Ausbildung beginnen. Mit einem abgeschlossenen Medizinstudium hat man gute Möglichkeiten, in der Pharmaindustrie Karriere zu machen. Die Ausbildung selbst brechen nur sehr wenige ab. Und auch nach der Ausbildung wenden sich nur noch wenige von der Medizin ab: Denn sowohl ein Job im Spital als auch eine Ordination sind leicht zu bekommen. Allerdings werden die Arbeitsbedingungen in den Wiener Spitälern immer schlechter, und auch die Kassenverträge scheinen derzeit nicht attraktiv genug. doktorinwien: Der Kassenvertrag hat also an Attraktivität verloren? Ponhold: Ja, und das hat viele Gründe. Zum Beispiel sind die Verrech- www.lehrpraxis.at – medical job matching nungsmodalitäten nicht so, wie man sich das vorstellen würde. Auch sind Freiheit und Selbstbestimmung bei den Jungen immer mehr in den Vordergrund gerückt. Sie empfinden das Kassensystem als ein Zwangssystem, in das sie sich nicht einordnen wollen. Auch sind Beruf und Familie mit einer Wahlarztordination viel leichter vereinbar als mit einer Kassenordination. Viele streben auch keinen hohen materiellen Lebensstandard mehr an. Es reicht, wenn man zufrieden ist. Zufriedenheit ist das A und O. Es gibt Orte, an denen Kassenstellen ausgeschrieben, aber nicht besetzt sind, und gleichzeitig viele Wahlarztordinationen bestehen, aber keiner dieser Wahlärzte hat Interesse an einer Kassenstelle. doktorinwien: Hat der Ärztemangel auch andere Ursachen als die schlechten Arbeitsbedingungen und die dadurch ver ursachte Abwanderung? Ponhold: Ja. Die österreichischen Universitäten bilden zu wenige Studenten aus. Die MedUni Wien zum Beispiel könnte ohne weiteres mehr Studenten aufnehmen, doch sie hat deren Zahl durch ein Quoten system beschränkt. Stattdessen werden Privatuniversitäten für wenige Studierende errichtet. doktorinwien: Welches sind eigentlich die Aufgaben der Servicestelle für Stu denten, Jungmediziner und medical job matching? Ponhold: Ich berate die Kolleginnen und Kollegen hinsichtlich Bewerbungen und Lebensläufe. Es rufen auch viele junge Kolleginnen und Kollegen an, die gerade ihre universitäre „Es gibt Orte, an denen Kassenstellen ausgeschrieben, aber nicht besetzt sind, und gleichzeitig viele Wahlarztordinationen bestehen, aber keiner dieser Wahlärzte hat Interesse an einer Kassen stelle.“ Ausbildung abgeschlossen haben und fragen, was sie jetzt machen sollen. Ich frage dann immer zurück: „Was wollen Sie in fünf bis zehn Jahren machen? Am Patienten arbeiten oder vor dem Mikroskop sitzen?“ Dann sondieren wir gemeinsam, was der junge Kollege überhaupt will, und dann suchen wir gemeinsam ein Konzept, wie man dorthin kommt. Sehr oft melden sich auch Kolleginnen und Kollegen, die nicht in Österreich studiert haben, und wollen wissen, wie sie zu einer Nostrifizierung ihres Abschlusses kommen. Die Servicestelle organisiert auch zwei Turnusvorbereitungskurse im Jahr für jene Kolleginnen und Kollegen, die nach der Universität oder einer Karenzzeit ins Spital gehen. Dort lernen Sie die typischen Tätigkeiten, die auf einer Station wichtig sind: Palliativseminar, Ultraschallkurs, EKGKurs. Es wurde die erste ausschließlich österreichische Jobmesse in der Wiener Ärztekammer abgehalten, bei der sich auch heimische Spitalsbetreiber präsentiert haben, die nicht so bekannt sind. Seit dem letzten Jahr gibt es eine neue Veranstaltungs reihe zum Thema Hospiz und Palliativ Care an drei Abenden. Der Bedarf dafür ist dadurch entstanden, dass etwa Tumorerkrankungen nicht mehr zwangsläufig zum Tod führen, sondern als chronische Erkrankungen angesehen werden können. doktorinwien: Ihre Servicestelle hieß ja früher Referat für arbeitslose Ärzte. Gibt es angesichts des bestehenden Ärztemangels überhaupt noch arbeits lose Ärztinnen und Ärzte? Ponhold: Die Arbeitslosigkeit unter Medizinern hat sich in den letzten Jahren sehr reduziert. Das liegt zum einen daran, dass die Wartezeit auf einen Turnus- oder Ausbildungsplatz sehr gering geworden ist, zum anderen daran, dass Pensionierungen zunehmen. Die nächsten Termine des Referats: Jobmesse, 16. April 2016, 14.00 – 16.00 Uhr, Veranstaltungszentrum der Ärzte kammer für Wien Studium vorbei – was nun?, 19. Mai 2016, Beginn 18.00 Uhr, Veranstaltungs zentrum der Ärztekammer für Wien Achtung Baby, 12. Mai 2016, Beginn 17.00 Uhr, Veranstaltungszentrum der Ärztekammer für Wien 02_2016 doktor in wien 13 INTERN NEWS Fortbildung Der Weg zum gültigen Diplom Mit dem DFP-Diplom weist ein Arzt nach, dass er die kontinuierliche Fortbildung gemäß den Bestimmungen des Ärztegesetzes und der Verordnung über ärztliche Fortbildung in strukturierter, hochwertiger Qualität absolviert hat. Hier ein Überblick über die wichtigsten Fragen und Antworten. Welche Bestimmungen gelten derzeit für das DFP-Diplom? Basierend auf der Novelle zur Verordnung über ärztliche Fortbildung können Ärztinnen und Ärzte bis zum 30. Juni 2017 wählen, ob sie ihr fünf Jahre gültiges Diplom nach den alten oder den neuen Bestimmungen der DFP-VO erhalten wollen. Beim Diplomantrag stehen folgende Optionen zur Auswahl: iplomantrag muss in diesem Fall D schriftlich erfolgen. Eine Fortbildung wird dann mit DFPPunkten approbiert, wenn sie den Qualitätskriterien ärztlicher Fortbildung im Rahmen des DFP entspricht. Dazu wird DFP-Punkte FB-Zeitraum Gültigkeit 150 3 Jahre 5 Jahre 250 5 Jahre 5 Jahre Beide Varianten führen zu einem Diplom mit einer Gültigkeit von fünf Jahren. Ärztinnen und Ärzte haben die Möglichkeit, beim Diplomantrag online oder schriftlich über das Antragsformular den Fortbildungszeitraum von drei oder fünf Jahren auszuwählen. Ein Fortbildungszeitraum von fünf Jahren kann nur dann gewählt werden, wenn keine Überschneidung mit einem bestehenden DFP-Diplom vorliegt. Theoretisch besteht auch die Möglichkeit, bis zum 30. Juni 2017 ein Diplom nach den alten Bestimmungen der DFP-VO zu beantragen: drei Jahre Fortbildungszeitraum, drei Jahre Gültigkeit und 150 DFP-Punkte. Der 14 doktor in wien 02_2016 die Veranstaltung im DFPKalender zur Approbation eingereicht und bei erfolgreicher Begutachtung veröffent licht. Was zählt als ärztliche Fortbildung? Wie erkenne ich, ob eine Fortbildung DFP-approbiert ist? Als anerkannte Fortbildungsarten gelten: Besuch von Veranstaltungen Teilnahme an Qualitätszirkeln Absolvieren von E-Learning (DFPOnline, DFP-Literaturstudium, DFPOnline-Kurse) wissenschaftliche Beiträge in Journalen und Buchbeiträge Hospitationen Supervisionen Eine Fortbildung wird dann mit DFPPunkten approbiert, wenn sie den Qualitätskriterien ärztlicher Fortbildung im Rahmen des DFP entspricht. Dazu wird die Veranstaltung im DFPKalender zur Approbation eingereicht und bei erfolgreicher Begutachtung auf DFP-Anrechenbarkeit anschließend dort veröffentlicht. Welche Kriterien muss ich bei meinen Fortbildungspunkten beachten? Wenn man sich auf seinem DFPKonto einloggt, sieht man gleich in der Übersicht eine Darstellung der Fort bildungspunkte: Gesamtpunkte Fachpunkte/medizinische Punkte Punkte aus Veranstaltungen Die Anzahl der Gesamtpunkte entspricht nicht der Summe aus Fachpunkten/medizinischen Punkten und Punkten aus Veranstaltungen. Wie werden fachspezifische/medizinische beziehungsweise sonstige Fortbildungspunkte definiert? Fachspezifische/medizinische Fortbildung umfasst ausschließlich das Absolvieren medizinisch-fachlicher appro- bierter Fortbildung, basierend auf den Fächern der Studienordnung der medizinischen Universitäten in Österreich. Ärztinnen und Ärzte aller Sonderfächer sowie Allgemeinmediziner können Fachpunkte/medizinische Punkte aus allen Fächern als fachspezifische/ medizinische DFP-Punkte anrechnen lassen, was insbesondere bedeutsam sein kann, wenn in der ausgeübten Fachrichtung nur wenige Fortbildungen angeboten werden. Die Einteilung erfolgt nach individueller Schwerpunkt setzung des Arztes. Sonstige Fortbildung umfasst nicht medizinische Fortbildungen und kann im Rahmen aller anerkannten DFPFortbildungen absolviert und anerkannt werden. Sonstige Fortbildung muss für den ärztlichen Beruf relevant, aber nicht ausschließlich patientenorientiert sein (zum Beispiel Medizinisch-Englisch-Kurs, Steuerseminar für die Ordination, medizinrechtliche Fortbildung). Sonstige Fortbildung wird von der Österreichischen Ärztekammer als sonstige Fortbildung gesondert approbiert, wenn ärztlich relevante Inhalte angeboten werden und ein ärztlicher Fortbildungsanbieter als Veranstalter auftritt. Wohin schicke ich meine Teilnahmebestätigungen, damit sie auf mein Fortbildungskonto gebucht werden? Die Punkte für DFP-approbierte Fortbildungen sind grundsätzlich vom Fortbildungsanbieter elektronisch auf das jeweilige Fortbildungskonto des Arztes zu buchen. Handelt es sich um ausländische, inländische, nicht DFP-approbierte Fortbildungen oder manuell zu buchende Fortbildungen (zum Beispiel Supervisionen, Hospitationen), werden die Punkte vom Arzt selbst auf das DFPKonto gebucht. Foto: DNY59/iStock Was ist das Diplom-FortbildungsProgramm (DFP) der Österreichischen Ärztekammer? Das Diplom-Fortbildungs-Programm ist österreichweit einheitlich gestaltet und umschreibt den Umfang und die Qualitätsstandards der Fortbildung für alle Ärztinnen und Ärzte sowie Ärztegruppen. Es ist in der Verordnung über ärztliche Fortbildung (DFP-VO) geregelt. NEWS INTERN Wann sind ausländische Fortbildungen anerkannt? Bei Fortbildungen im Ausland werden folgende Punkte/Kategorien im gleichen Umfang als DFP-Punkte anerkannt: E uropean CME credits (ECMEC) d ie von deutschen Landesärztekammern anerkannten Fortbildungspunkte der Kategorie A, B, C, D, F, G und H Ausländische Fortbildungen werden nicht automatisch auf dem Fortbildungskonto elektronisch gebucht, diese Verpflichtung besteht nur bei DFP- approbierten Fortbildungen. Es kommt immer wieder vor, dass ich Teilnahmebestätigungen erhalte, auf denen keine Fortbildungspunkte, sondern nur meine Anwesenheit bestätigt wurde. Was ist zu tun? Fortbildungsanbieter von DFP-approbierten Fortbildungen sind verpflichtet, Teilnahmebestätigungen elektronisch oder in Papierform auszustellen. Diese Bestätigungen haben zu enthalten: d ie Bezeichnung des Fortbildungs anbieters d en Namen des Teilnehmers d en Titel der Fortbildung d en Termin d ie Anzahl und Art der DFP-Punkte d en Ort d ie DFP-ID-Nummer aus dem DFPKalender Bei der elektronischen Punktebuchung durch den Fortbildungsanbieter werden diese Eckdaten automatisch generiert und sind über die elektronische Teilnahmebestätigung (ETB) einsehbar. Bei Fehlen von Angaben auf ausländischen Teilnahmebestätigungen kann man entweder beim Anbieter der Veranstaltung um eine explizite Aufschlüsselung ersuchen, auf einer eventuell vorhandenen Veranstaltungswebsite die Fortbildungspunkte eruieren oder anhand der Vorgaben zur Punkte berechnung diese selbst ermitteln. Wo kann ich mein Literaturstudium absolvieren? Nach erfolgtem Login muss man auf den Menüpunkt „E-Learning/Literaturstudium“ klicken. In der mittleren Inhaltsspalte der Seite öffnet sich die Liste „Alle Fachartikel“. Hier finde man chronologisch gereiht alle DFP-Artikel, beginnend mit den jüngsten. Die Fachartikelsuche befindet sich ebenfalls hier: Man kann über Stichworte sowie die Auswahl von Fachrichtung und/oder Magazin nach einem bestimmten Artikel suchen. Die Punkte werden nach erfolgreicher Absolvierung eines Literaturstudiums – mindestens 66 Prozent der Multiple-Choice-Fragen des jeweiligen Abschlusstests wurden korrekt beantwortet – innerhalb von 24 Stunden automatisch auf das Fortbildungskonto gebucht. Unter dem Menüpunkt „E-Learning/ Statistik“ können zudem alle online absolvierten Literaturstudien gleich nach Bearbeitung im Überblick eingesehen und, wenn gewünscht, Teilnahmebestätigungen ausgedruckt werden. Fortbildungsnachweis Nicht vergessen und mitmachen. Genauere Details finden sie unter www.meindfp.at. Wie kann ich das DFP-Diplom beantragen? Das DFP-Diplom muss beim Fortbildungsreferat der jeweiligen Landesärztekammerbeantragt werden. In den „Kontodetails“ findet man dazu September 2016 Unterstützung: Das Fortbildungskonto berechnet den Punktestand und liefert einen vorausgefüllten Kontoausdruck. Bereits seit 2008 kann man den Diplomantrag bequem per Mausklick online beantragen. Lediglich manuell gebuchte Fortbildungen ohne beigefügte Teilnahmebestätigungen müssen noch auf Papier nachgewiesen werden. Können überzählige DFP-Punkte für ein Folgediplom angerechnet werden? Nein. Werden in einem DFP-Fortbildungszeitraum über die Mindestanzahl hinausgehende DFP-Punkte gesammelt, können diese nicht für ein Folgediplom im nächsten DFP-Fortbildungszeitraum angerechnet werden. Können auch Turnusärzte DFP-Punkte sammeln? Turnusärzte können an allen Fortbildungsaktivitäten teilnehmen und DFPPunkte sammeln, erhalten jedoch erst nach Erlangung der Berufsberechtigung zur selbstständigen Berufsausübung (ius practicandi) ein Fortbildungs diplom, wobei auch Punkte anrechenbar sind, die gemäß den sonstigen Bestimmungen vor der Erlangung der Berufsberechtigung gesammelt wurden. Quelle: Österreichische Akademie der Ärzte, https://www.meindfp.at/footernavigation/dfp-konto/faq/. 1 Fortbildungsnachweis Im Zuge des Fortbildungsnachweises mit Stichtag 1. September 2016 ist von den Ärztinnen und Ärzten nachzuweisen, dass der gesetzlichen Fortbildungspflicht im Umfang eines DFP-Diploms nachgekommen wurde. 02_2016 doktor in wien 15 INS_Fortbilungsnachweis.indd 1 26.01.16 13:23 INTERN GESUNDHEIT UND POLITIK AKH: Bund und Stadt steuern künftig gemeinsam Ministerrat beschloss Einrichtung von Hospizund Palliativforum Die Regierung hat am 15. Dezember 2015 Maßnahmen im Hospizbereich beschlossen. Gesundheits- und Sozialministerium folgen damit den Empfehlungen der parlamentarischen Enquetekommission. Als erster Schritt soll ein von Experten besetztes Hospiz- und Palliativforum eingerichtet werden. Bereits im Regierungsprogramm sind Maßnahmen zur Verbesserung der Hospizund Palliativversorgung in Österreich verankert. Als Grundlage für weitere Schritte wurde die Enquetekommission eingerichtet, deren Empfehlungen im Sommer vorigen Jahres im Parlament behandelt wurden. Der Stufenplan enthält unter anderem den flächendeckenden Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung sowie dessen Finanzierung. Die zuerst von Teilen der ÖVP geforderte Verankerung des Sterbehilfeverbots in der Verfassung war kein vorrangiges Thema mehr. 16 doktor in wien 02_2016 Der laufende Klinische Mehraufwand wird mit jährlich 40 Millionen Euro vom Bund abgegolten. Auch hier wurde eine Laufzeit bis 2024 vereinbart. Danach soll es erneute „Beratungen“ über die künftige Höhe geben. Ressourcen für Lehre und Forschung sollen auch dadurch frei werden, dass mehr Aufgaben an das Pflegepersonal übertragen werden. Angekündigt wurde auch eine Deckelung bei den Ärztestellen (1500 Vollzeitäquivalente) sowie des „sonstigen Gesundheitspersonals“ – bei gleichzeitiger Entlastung bei Notfallaufnahmen oder Rettungszufahrten. Allerdings: Der bisherige AKH-Versorgungsanteil am Gesamtanteil aller Wiener Gemeindespitäler bleibt mit 25 Prozent gleich. Auslagern möchte man vor allem über die sogenannten Erstversorgungszentren. Im Rahmenbauvertrag ist festgehalten, dass Bund und Stadt gemeinsam 1,4 Milliarden Euro in neue Objekte investieren. Um 100 Millionen Euro wird etwa ein Zentrum für „Translational Medicine“ geschaffen, das sich dem Übergang zwischen Forschung und klinischem Einsatz widmet. Die MedUni Wien darf übrigens auch über jene Flächen verfügen, auf denen ursprünglich ein privater Anbieter eine Krankenanstalt errichten wollte. Diese Pläne dürften damit hinfällig sein. „Das ist ein Paradigmenwechsel“, freute sich Vizekanzler und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner in einer gemeinsamen Pressekonferenz. Bisher sei die für das AKH getroffene Konstruktion für ihn „der Inbegriff an Komplexität“ gewesen, gestand er ein. Nach monatelangen Verhandlungen sei es nun gelungen, eine gemeinsame Steuerung zu schaffen. Und der Rektor der MedUni Wien, Markus Müller, hob den „größten Infrastrukturschub für das AKH seit dessen Gründung“ hervor. Auch die gemeinsame Steuerung begrüßte er. Das Zusammenspiel sei nämlich bisher nicht wirklich perfekt koordiniert worden, befand Müller. Neue Hauptverbandsvorsitzende will Anreizsysteme forcieren Die neue Vorsitzende im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Ulrike Rabmer-Koller, will die Prävention vor allem mit Anreizsystemen forcieren, die Effizienz im Gesundheitswesen steigern und die Patienten in den Mittelpunkt stellen. Statt einer ausschließlichen Reparaturmedizin will Rabmer-Koller die Prävention stärker in den Vordergrund stellen. Dabei setzt sie auf die Stärkung der Eigenverantwortung und auf Anreizsysteme, damit die Menschen bewusster leben und länger gesund bleiben. Derzeit sind die Österreicher im Durchschnitt 21 Jahre im Laufe ihres Lebens krank. Als Anreiz kann sie sich etwa Gutscheine vorstellen, wie es beispielsweise die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) mit dem „Gesundheits-Hunderter“ macht, den man etwa für Langlaufcamps einlösen kann. Auch die von der SVA praktizierte Halbierung der Selbstbehalte bei Erreichung von vereinbarten Gesundheitszielen nannte sie als Beispiel. Im gleichen Atemzug betonte die neue Hauptverbandsvorsitzende aber auch, dass sie nicht sofort Selbstbehalte einführen und den Krankenkassen nichts vorschreiben wolle. Eine Erhöhung etwa der Tabaksteuer zur Finanzierung von Präventionsmaßnahmen lehnt Rabmer-Koller ab. Sie sei gegen neue Steuern, man könne mit den vorhandenen Mitteln auskommen, wenn man sie effizient einsetze. Die Steigerung der Effizienz im Gesundheitswesen ist ein weiterer Schwerpunkt. Es gehe darum, sorgsam mit den Beiträgen der Versicherten umzugehen, die Mittel effizient einzusetzen und das Gesundheitssystem „zukunftsfit“ zu machen. Und sie will die Patienten in den Mittelpunkt rücken. Es gehe um mehr Transparenz und um einen Qualitätswettbewerb (siehe dazu auch Seite 20). Foto: Aslan Alphan/iStock Bund und Land machen bei der Steuerung des Wiener AKH nun gemeinsame Sache: Spitzenvertreter der Bundes- und der Stadt regierung sowie der MedUni Wien und des AKH haben am 27. Jänner 2016 entsprechende Verträge unterfertigt. Künftig soll die tägliche Arbeit zwischen Krankenhaus und MedUni Wien besser aufeinander abgestimmt werden. Zudem wurde festgelegt, dass Stadt und Bund bis 2030 insgesamt 2,2 Milliarden Euro investieren. Getroffen wurden Vereinbarungen über die Finanzierung von Bauprojekten, laufenden Investitionen sowie des Klinischen Mehraufwands. Die neuen Richtlinien in Sachen Zusammenarbeit gelten ab sofort. Als wesentliche Eckpunkte der Einigung gelten ein Finanz- und Zielsteuerungsvertrag sowie ein Rahmenbauvertrag. Die tägliche Zusammenarbeit ist ebenfalls in einer Vereinbarung geregelt. Sie wird von einem Managementboard gesteuert, an dessen Spitze der Vizerektor der MedUni Wien, Oswald Wagner, sowie AKH-Direktor Herwig Wetzlinger stehen. Der Mitteleinsatz soll gemäß dem Vertragswerk sparsam und effizient erfolgen. Auch die Schaffung eines gemeinsamen Nutzungs konzepts für Spitalsflächen ist paktiert. VERLAUTBARUNGEN INTERN Ausschreibung von Vertragsarztstellen Ausschreibung von Gruppenpraxisstellen Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger schreiben gemäß § 7 der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärzten für Allgemeinmedizin und Vertragsfachärzten iVm § 6 Abs. 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer für Wien folgende Vertragsarztstellen aus: Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger schreiben gemäß § 7 der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer für Wien folgende Gruppenpraxisstelle aus: Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin Berufssitz in Wien 9. (Stelle nach MR Dr. George Nicola) Erweiterung: Fach: Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie Ort: Wien 9. (GP Dr. Fitscha & Partner FÄ Innere Medizin OG) Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin Berufssitz in Wien 16. (Stelle nach Dr. Günter Egger) Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin Berufssitz in Wien 20. (Stelle nach MR Dr. Abdulrazzak Hassan) Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin Berufssitz in Wien 21. (Stelle nach Dr. Edith Czerwenka) Facharzt/Fachärztin für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Berufssitz in Wien 10. (Stelle nach MR Dr. Rafael Glasberg) Facharzt/Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde Berufssitz in Wien 14. (Stelle nach MR Dr. Angelika Gruber-Vogt) Facharzt/Fachärztin für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Berufssitz in Wien 15. (Stelle nach Dr. Gerda Kippes) Bewerbungen sind bis zum 29. Februar 2016 zu richten an: Sekretariat der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin: Mag. Gabriella Milinski 1010 Wien, Weihburggasse 10-12 Tel.: 515 01/1222 DW E-Mail: [email protected] Sekretariat der Sektion Fachärzte: Angela Rupprecht 1010 Wien, Weihburggasse 10-12 Tel.: 515 01/1259 DW E-Mail: [email protected] Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur Invertragnahme, Punktesystem und Bewerbungsformulare finden Sie auch im Internet auf der Homepage der Ärztekammer für Wien (www. aekwien.at) unter der Rubrik Ärztliche Tätigkeit Kassenplanstellen oder fordern diese in den Sektionen an. Die Ärztekammer für Wien erlaubt sich darauf hinzuweisen, dass gemäß den Vereinbarungen mit der Wiener Gebietskrankenkasse eine Tätigkeit als angestellte(r) Ärztin (Arzt) bei Abschluss eines Einzelvertrags mit der Wiener Gebietskrankenkasse nicht weitergeführt werden kann und zu beenden ist. Ausgenommen sind nur konsiliar- und belegärztliche Tätigkeiten. Bewerbungen sind bis zum 29. Februar 2016 zu richten an: Sekretariat der Sektion Fachärzte: Angela Rupprecht 1010 Wien, Weihburggasse 10-12 Tel.: 515 01/1259 DW E-Mail: [email protected] Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur Invertragnahme, Punktesystem und Bewerbungsformulare finden Sie auch im Internet auf der Homepage der Ärztekammer für Wien (www. aekwien.at) unter der Rubrik Stellenbörse Kassenplanstellen oder fordern diese in den Sektionen an. Die ausschreibenden Institutionen weisen ausdrücklich darauf hin, dass gemäß den Bestimmungen des Gruppenpraxengesamtvertrags die ausgeschriebenen Gruppenpraxisstellen nur an jene Bewerber vergeben werden können, die bei der Punktebewertung nach den geltenden Richtlinien eine Quote von mindestens 80 Prozent der Punkte des bestgereihten Bewerbers erreichen. Die ausgeschriebenen Gruppenpraxisstellen können jeweils nur an einen Bewerber vergeben werden, der auch den Gesellschaftsanteil an der Vertragsgruppenpraxis erwerben muss. Der Gesellschaftsvertrag ist nicht Gegenstand der Ausschreibung – die rechtlichen Beziehungen (das heißt: die Bedingungen des Gesellschaftsvertrags, insbesondere die Gesellschaftsanteile) sind zwischen den Bewerbern und dem Ordinationsinhaber beziehungsweise den Gesellschaftern der bestehenden Gruppenpraxis zu vereinbaren. Mit der Bewerbung um die ausgeschriebenen Gruppenpraxisstellen entsteht kein Rechtsanspruch der Bewerber auf den Erwerb eines Gesellschaftsanteils an der ausgeschriebenen Gruppenpraxis. Das Verfahren zum Abschluss von Gruppenpraxeneinzelverträgen sowie die Rechte und Pflichten von Vertragsgruppenpraxen und Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen sind im Gruppenpraxengesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 (abrufbar unter www.aekwien. at) geregelt. Widerruf von Ausschreibungen Pensionserhöhung Gemäß § 7 Abs. 4 der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärzten für Allgemeinmedizin und Vertragsfachärzten gemäß § 5 Abs. 2 Gesamtvertrag wird im Einvernehmen zwischen der Ärztekammer für Wien und der Wiener Gebietskrankenkasse folgende Ausschreibung widerrufen: Die erweiterte Vollversammlung hat am 15. Dezember 2015 eine Erhöhung der Alterspension um 1 Prozent für jene Kolleginnen und Kollegen beschlossen, die keinen Pensionssicherungsbeitrag bezahlen beziehungsweise deren Pensionssicherungsbeitrag 2 Prozent nicht übersteigt. Ausschreibung aus 1/2016: Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin Berufssitz in Wien 5. (Stelle nach MR Dr. Raphael Glasberg) Ein ausführliches Interview mit dem Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses des Wohlfahrtsfonds der Ärztekammer für Wien erscheint in der Märzausgabe von doktorinwien. 02_2016 doktor in wien 17 INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH ERNENNUNGEN MR Dr. Nashat Al-Zubaidi, Allgemeinmedizin Dr. Karl Eilenberger, Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. Stefan Gärner, Plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie Prim. Univ.-Prof. Dr. Alexander Klaus, Allgemeine Chirurgie und Viszeralchirurgie Priv.-Doz. Dr. Franz Kralinger, Unfallchirurgie Dr. Klaus Sahora, Allgemeine Chirurgie und Viszeralchirurgie MR Dr. Norbert Otto Stelzer, Augenheilkunde und Optometrie Dr. Carola Streli, Innere Medizin Dr. Michael Urban, Radiologie (ÄAO 1989) Prim. Priv.-Doz. Mag. DDr. Manfred Wonisch, Innere Medizin Obermedizinalrat Medizinalrat Ärztlicher Leiter in der Worseg Clinics GmbH Ärztlicher Leiter im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Primarius im Wilhelminenspital (Abteilung für Unfallchirurgie) Privatdozent Primarius in der Pan Optik Optiker GmbH Ärztliche Leiterin im Pflegewohnhaus Rudolfsheim Primarius im SMZ Ost/Donauspital (Institut für Röntgendiagnostik) Ärztlicher Leiter im Hartmannspital PRAXISERÖFFNUNGEN Allgemeinmedizin Dr. Jasmin Azizian 1070, Zieglergasse 66/11 Dr. Maria Burghuber 1190, Budinskygasse 18/1 Dr. Wilma Fuhry 1220, Bernoullistraße 4/20/1 Dr. Yvonne Funk 1220, Rennbahnweg 52/1 Dr. Yvonne Funk 1220, Telephonweg 215a ** Dr. Teresa Nowotny 1130, Hietzinger Kai 141 Dr. Theresa Reichl 1080, Lerchenfelder Straße 30/10 Dr. Philipp Thomas Sabanas 1010, Rosenbursenstraße 8/7 Dr. Lydia Schlatter 1120, Am Schöpfwerk 29/6/2 Dr. Sabine Wagner 1040, Mayerhofgasse 1/24 ** Dr. Manfred Weihs 1020, Schrotzbergstraße 6 ** Dr. Andrea Wisser 1210, Donhofergasse 10 Dr. Harald Wocelka 1150, Reindorfgasse 4/12 Dr. Jaleh Zarza 1050, Schönbrunner Straße 119/12 Allgemeine Chirurgie und Viszeralchirurgie Dr. Kornelia Hirsch 1180, Währinger Straße 108/6a Dr. Manfred Weihs 1020, Schrotzbergstraße 6 ** Dir. Dr. Ulrich Schmidbauer 1010, Operngasse 6/2 Dr. Christoph Sperker 1030, Hintzerstraße 10/6 Frauenheilkunde und Geburtshilfe Dr. Rebecca Ertl 1190, Heiligenstädter Straße 57 Dr. Gertrude Reichel 1020, Praterstraße 78/3/3 ** Dr. Lucia Rössler 1190, Obkirchergasse 43/6 Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Dr. Angel Jürgen Lopez 1110, Simmeringer Hauptstraße 147/9 Dr. Sigrid Meier 1160, Arnethgasse 2-4 Haut- und Geschlechtskrankheiten Dr. Ursula Zierhofer-Tonar 1010, Wollzeile 1/1/4/4.5 ** Innere Medizin Dr. Claudia Francesconi 1060, Gumpendorfer Straße 95/9 Dr. Ivica Jukic 1130, Dommayergasse 2 ** Dr. Sandra Jung-Sauer 1080, Strozzigasse 10/13 Dr. Johann Mikl 1120, Oswaldgasse 65/2 ** Neurologie Dr. Yvonne Funk 1220, Rennbahnweg 52/1 Dr. Yvonne Funk 1220, Telephonweg 215a ** Orthopädie und orthopädische Chirurgie Dr. Teresa Nowotny 1130, Hietzinger Kai 141 Plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie Dr. Igor Pona 1080, Skodagasse 32 Psychiatrie Dr. Manfred Greslechner 1040, Taubstummengasse 6 ** Radiologie (ÄAO 1989) Priv.-Doz. Dr. Johannes Georg Sailer 1090, Lazarettgasse 25 Unfallchirurgie Dr. Herbert Franz Huscsava 1190, Grinzinger Straße 89/Top 1 PRAXISVERLEGUNGEN Allgemeinmedizin Dr. Michael Karik 1060, Bürgerspitalgasse 10/I/5 1060, Mittelgasse 27/5 Allgemeine Chirurgie und Viszeralchirurgie Dr. Barbara Gebhard 1180, Riglergasse 4/20 1010, Wollzeile 1/1/4/Top 4.5 Dr. Michael Karik 1060, Bürgerspitalgasse 10/I/5 1060, Mittelgasse 27/5 Innere Medizin Dr. Karin Hawlisch 1020, Wehlistraße 131-143/20a/3 1130, Dommayergasse 2 Neurologie Dr. Achim Olbrich-Krampl 1020, Wehlistraße 131-143 1020, Zirkusgasse 5/6/Top 4 Orthopädie und orthopädische Chirurgie Michel Chraim 1130, Dommayergasse 2 1130, Wattmanngasse 13/2 Dr. Veronika Schöll 1080, Albertplatz 8 A 1080, Krotenthallergasse 5 Plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie Dr. Barbara Gebhard 1180, Riglergasse 4/20 1010, Wollzeile 1/1/4/Top 4.5 Dr. Birgit Karle 1090, Wasagasse 6/8 1080, Laudongasse 25/11 Priv.-Doz. Dr. Hugo Benito Kitzinger 1090, Wasagasse 6/8 1080, Laudongasse 25/11 Psychiatrie und Neurologie Dr. Constanze Dennig-Staub 1090, Hahngasse 24-26/2/15 1090, Hahngasse 7/2/35 Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin Dr. Constanze Dennig-Staub 1090, Hahngasse 24-26/2/15 1090, Hahngasse 7/2/35 18 doktor in wien 02_2016 (** Zweitpraxis) MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN PRAXISABMELDUNGEN Allgemeinmedizin Dr. Gabriele Capek1180 Dr. Jasmin Darabnia1190 MR Dr. Patrick Ehrlich1030 Dr. Herbert Grössinger1120 MR Dr. Rudolf Hermann1190 Dr. Elisabeth Kleinitzer1050 Dr. Veit Königswieser1030 MR Dr. Herbert Martini1100 MR Dr. Richard Maria Pitrun1220 Dr. Gabriela-Cristina Sas1120 MR Dr. Hannes Adolf Schaffer1170 Dr. Sharareh Sharafeh1060 MR Dr. Franz Stauber1050 Dr. Veronika Willner1160 Allgemeine Chirurgie und Viszeralchirurgie Dr. Kornelia Hirsch 1010 ** Dr. Patrick Nierlich1090 HR Univ.-Prof. Dr. Alfred Staffen1130 Frauenheilkunde und Geburtshilfe Dr. Anneliese Fink-Retter1190 Dr. Georg Gralek1100 Dr. Eva M. Knaur-Pscheidt1190 Univ.-Prof. Dr. Ekkehard Kofler1090 Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Dr. Kathrin Köck1140 Dr. Wolfgang Sabathi1160 Haut- und Geschlechtskrankheiten Priv.-Doz. Dr. Astrid Maria Fink1190 Dr. Barbara Franz1120 Innere Medizin Dr. Osra Djavan-Amirkhizi1180 Univ.-Prof. DDr. Wolfgang Graninger1090 Dr. Gustav Huber 1090 ** OMR Dr. Ismail Nawaiseh1220 MR Dr. Heinz Staribacher1210 Prim. Univ.-Doz. Dr. Christoph Wenisch1100 Kinder- und Jugendheilkunde Priv.-Doz. Dr. Nicole Grois 1190 ** Dr. Herbert Königswieser1030 Neurologie Priv.-Doz. Dr. Stefan Greisenegger1180 Priv.-Doz. Dr. Elisabeth Stögmann1190 Orthopädie und orthopädische Chirurgie Dr. Heinz Arbes1030 Univ.-Prof. Dr. Franz Grill1130 Univ.-Prof. Dr. Franz Grill 1130 ** Dr. Christian Obenaus1130 Psychiatrie und Neurologie Dr. Heinz Fölkl1150 Dr. Hans Zimmerl1120 Radiologie (ÄAO 1989) Dr. Elisabeth Kalinowski1090 Dr. Klaus Nierlich1210 Dr. Klaus Nierlich 1210 ** Dr. Helmut Renner1050 Dr. Wolfgang Titsch1210 Dr. Wolfgang Wolf1190 Strahlentherapie-Radioonkologie Dr. Helmut Renner1050 Thoraxchirurgie Priv.-Doz. Dr. Clemens Aigner MBA 1190 Dr. Patrick Nierlich1090 Unfallchirurgie Univ.-Prof. Dr. Johannes Poigenfürst1190 Urologie Dr. Wolfang Edtstadtler 1080 ** Dr. Clemens Ghawidel-Müller 1130 ** Zahnärzte/Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Dr. Nikolaus Fuchs1030 (** Zweitpraxis) GEBURTSTAGE Dr. Horia-Dan Albu, Dr. Ulrike Anglhuber-Stark, Dr. Peter Bammer, Dr. Peter Bartsch, Dr. Gabriele Capek, Dr. Gunther-Walter Ceschka, MR Dr. Peter Dangl, Dr. Anna Denk, Dr. Eva Roswitha Donner, Dr. Wolfgang Eichler, DDr. Gizella Endredi, Dr. Gabriele Greiner, Dr. Wolfgang Hassler, Univ.-Prof. Dr. Anna-Christine Hauser, Dr. Brigitte Hellmich, Dr. Gabriele Hienert, Dr. Peter Hitzenberger, MR Dr. Martin Huppmann, Prim. Univ.-Doz. Dr. Wilhelm Alexander Hübner, Dr. Gerhard Klein, Dr. Gerhard Kögler, Univ.-Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Dr. Ingeborg Krebs, Dr. Vernena Kuchler, MR Dr. Elisabeth Kühnel, Dr. Christian Lammerhuber, Univ.-Prof. Dr. Christian Joh. Müller, Dr. Irene Noszian, Dr. Ingrid Nowotny, Dr. Imma Oberhuber, Dr. Erika Pilz, Dr. Friedrich Pinterits, Dr. Wilhelm Prosche, Dr. Mustafa Selim MSc, Dr. Karla Sieder, MR Dr. Reinhard Sock, Dr. Günther A. Stanek, Dr. Franz Thomas Swoboda, Dr. Beatrix Urbanek, Dr. Guido Alexander Wahler, Dr. Sabine Wieser, Dr. Marianne Wruhs, Dr. Gerda Zamani (alle 60) OMR Dr. Wilhelm Brenner, Univ.-Prof. Dr. Peter Dal-Bianco, Dr. Josef Fuchs, Univ.-Prof. Dr. Helmut Graf, Dr. Karl Heller, Prim. Univ.-Prof. DDr. Helmut Kern, Dr. Ingeborg Reisinger, MR Dr. Gerhard Robitschek, Dr. Monika Scherzer, MR Dr. Rosemarie Schramek, MR Dr. Walter Streichsbier, Dr. Arnold Wieser, Univ.-Prof. Dr. Gerald Zöch (alle 65) Dr. Margit Bernhard, Dr. Aurelia Braneti, Dr. Hubert Grünwald, MR Dr. Leopoldine Ilse Horvath, Dr. Ahmad Kashanipour, Dr. Michael Kösten, Dr. Jakob Kotlarenko, Dr. Elisabeth Pittermann, Dr. Thomas Platz, Dr. Marie Pollak, Dr. Gregor Rücker, Dr. Judit Schützner, Dr. Robert Sitzmann, Univ.-Prof. Dr. Gerold Stanek, Dr. Gabriele Strobl, Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm (alle 70) MR Dr. Houchang Allahyari, MR Dr. Bijan Barsegar, DDr. Rudolf Grasl MAS, Dr. Abdel Afo Hirbawi, MR Dr. Gregor Kolarenko, Dr. Gudula Korlath, Univ.-Prof. Dr. Rainer Kotz, Dr. Christel Lazik, Dr. Anna Maria Neumann, Univ.-Prof. Dr. Alfred Springer (alle 75) Dr. Wilhelm Cepicka, OMR OR Dr. Parviz Nikbakhsh, Prim.a.D. Dr. Leopoldine Pokieser (alle 80) MR Dr. Peter Eichelter, Dr. Margarete Morawetz-Feuchtinger, HR Dr. Kurt Seidl (alle 85) Dr. Grete Klare, Dr. Ingeborg Klenkhart, Dr. Alice Nödl (alle 90) Dr. Eveline Benisch, MR Dr. Erich Langner, MR Dr. Sieglinde Ronai, Dr. Gertrude Schwarz, MR Dr. Heinrich Schwarz, MR Dr. Charlotte Wastl (alle 91) Wiss.OR MR Dr. Franz Binstorfer, HR Univ.-Prof. Dr. Viktor Dostal, MR Dr. Theodora Rohrbach (alle 92) MR Dr. Alfred Graf, Dr. Ferdinand Kienmayer, OMR Dr. Kurt Mustafa, MR Dr. Egon Schega, Dr. Liane Schinko, MR Dr. Elisabeth Subal (alle 93) MR Dr. Gerhart Feucht, MR Dr. Erich Römersdorfer (beide 94) MR Dr. Josef Mayer, Univ.-Prof. Dr. Josef Schmid (beide 97) MR Dr. Elsa Graf (101) TODESFÄLLE R.I.P. Dr. Paul Csik Dr. Bernd Antoni Maria Fengler OMR Dr. Ortwin Grell MR Dr. Gerlinde Kapl Univ.-Prof. Dr. Robert Mayr 13.03.1932 08.12.1943 16.01.1943 30.03.1945 09.03.1939 29.09.2015 29.11.2015 23.10.2015 20.11.2015 14.12.2015 Dr. Wilhelm Ott Univ.-Doz. Dr. Richard Pacher Dr. Rudolf Puchegger Dr. Gabriele Rustler Dr. Michaela Wenusch 29.11.1925 06.03.1954 09.11.1931 23.02.1961 06.09.1960 28.11.2015 29.11.2015 19.11.2015 23.11.2015 09.09.2015 02_2016 doktor in wien 19 Kassenfusion: Gelassenheit ist eine Tugend Immer wieder taucht die Forderung nach einer Zusammenlegung von Krankenkassen in den Medien auf. Die Ärztekammer kann einem derartigen Szenario gelassen entgegenblicken. sicherungssystem zukunfts sicher zu machen: Das kündigte Ulrike Rabmer-Koller in ihrem ersten Statement als neue Vorstandsvorsitzende des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger an. Ausdrücklich erwähnte sie die Struktur der Sozialversicherung mit ihren 22 Trägern. Sie kündigte die Durchführung einer Effizienzstudie an, wie sie auch im Koalitionsabkommen von SPÖ und ÖVP vorgesehen ist. In einigen Massenmedien wurde dies als erster Schritt in Richtung Zusammenlegung der Krankenkassen in Österreich gewertet. Es ist nicht das erste Mal, dass der Ruf nach einer Fusion von Krankenkassen in Österreich erschallt: Wer als Akteur im österreichischen Gesundheits 20 doktor in wien 02_2016 system zu Hause ist, für den mag es ganz normal erscheinen. Doch von außen betrachtet, und verglichen mit anderen Staaten wie Frankreich oder Großbritannien (siehe Kasten auf Seite 22), ist die gesetzliche Krankenversicherung in Österreich ziemlich komplex und schwer durchschaubar organisiert. Es gibt neun Gebietskrankenkassen (GKK), sechs Betriebskrankenkassen, die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB), die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA), die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) und die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB), die für Versicherungsfälle betreffend Krankheit, Arbeitsunfähigkeit und Mutterschaft zuständig sind und deren Dachverband der Hauptverband ist. Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten hingegen sind bei der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) versichert, außer bei den Versicherten von VAEB, BVA und SVB, die in diesem Fall für ihre Klientel zuständig sind. Dazu kommen noch 17 Kranken- und Unfallversicherungsanstalten für Landes- und Gemeinde beamte, die nicht zum Hauptverband gehören. VAEB, BVA, SVA und SVB sind überdies für die Pensionsversicherung ihrer Mitglieder zuständig, während diese Aufgabe für alle anderen Versicherten die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) übernimmt. Nur noch drei Kassen? „Bei der Komplexität des österreichischen Sozialversicherungswesens ist es Foto: ChrisAt/iStock ► Reformen, um das Sozialver- COVERSTORY AM PULS kein Wunder, dass eine Abstimmung zwischen Ambulanzen, Spitälern und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten unmöglich ist“, bekräftigt der Gesundheitsökonom Ernest Pichlbauer, der die Zusammenlegung von Krankenkassen ausdrücklich befürwortet. „Eine einzige Krankenkasse wäre für das österreichische Pflichtversicherungssystem ausreichend“, meint Pichlbauer und stellt im Anschluss die Frage in den Raum, ob unter diesen Umständen eine Finanzierung des Gesundheitssystems über eine Sozialversicherung überhaupt Sinn macht. Seine Antwort fällt negativ aus: „Man braucht keine Krankenkassen. Ich plädiere statt einer beitragsfinanzierten Kassenmedizin für eine steuerfinanzierte Staatsmedizin.“ So weit möchte Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Öster reich, nicht gehen. Aber der ÖVP-Politiker fordert immerhin die Zusammenlegung sämtlicher Sozialversicherungsträger. In seinen Augen wären drei Krankenversicherungs träger optimal: für Unselbstständige, für Selbstständige und für den öffent lichen Dienst. Böse Zungen könnten behaupten, dieser Vorschlag hänge möglicherweise damit zusammen, dass SVA und BVA fest in ÖVP-Hand sind – Leitl selbst ist ja auch Obmann der SVA –, doch der Vorschlag hat zweifelsohne auch verfassungsrechtliche Gründe. Wie Pichl bauer gegenüber doktorinwien erklärt, gibt es Verfassungsgerichtshofentscheidungen, demnach eine Zusammenlegung von Gebietskrankenkassen verfassungskonform sei, nicht aber die Zusammenlegung von BVA, SVA und Gebietskrankenkassen. Weil nämlich die Gruppe der Versicherten von SVA und BVA in ihrer Zusammensetzung von der Allgemeinheit der Versicherten abweiche, hätten diese Berufsgruppen das Anrecht auf eine eigene Krankenkasse. „Absurd“, kommentiert Pichlbauer. Aber so steht es in der Verfassung. Dabei sind Krankenkassenfusionen durchaus machbar, wie das Beispiel Deutschland zeigt. 1931 gab es beim großen Nachbarn noch 6985 Krankenkassen, 1993 waren es 1367, 2006 nur noch 253 Krankenkassen. Aktuell sind es 132 deutsche gesetzliche Krankenkassen. Und es werden immer weniger: Erst im November vorigen Jahres gaben die Barmer GEK mit 8,5 Millionen Versicherten und Deutsche BKK (1,1 Millionen Versicherte) ihre Fusion bekannt. Mythos Synergieeffekte Sogar in Österreich ist es bereits zu einer Fusion von Sozialversicherungsträgern gekommen, wenngleich nicht auf dem Gesundheitssektor: 2003 schlossen sich die Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter und die Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten zur PVA zusammen. Immerhin wurden seit 2011 mehrere betriebliche Krankenkassen aufgelöst oder zusammengelegt. Allerdings ist auch eine geplante Fusion von SVA und SVB im Jahr 2008 gescheitert. Natürlich gibt es in Österreich auch Stimmen, die sich gegen Fusionen von Krankenkassen aussprechen. „Eine Zusammenlegung kostet Geld, neue Strukturen arbeiten teurer. Und: Versicherte müssten schlechtere Leistungen hinnehmen“, ließ die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse (OÖGKK) unlängst in einer Aussendung wissen. „Unsere Versichertengemeinschaft bewertet uns mehr als gut, wir arbeiten wirtschaftlich solide und sind effizient strukturiert“, argumentiert OÖGKKDirektorin Andrea Wesenauer und befürchtet: „Wer an Strukturen herumschraubt, kann ein erfolgreiches System auch schädigen.“ „Es wird immer wieder von Synergien gesprochen, allein: Die konkreten Vorschläge, wo diese gehoben werden sollen, fehlen“, betont Ingrid Reischl, Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) und Vorsitzende der Trägerkonferenz im Hauptverband: „Am Leistungsaufwand wird auch eine Fusion der Krankenkassen nichts ändern – außer die Politik will Leistungen kürzen.“ Mit einem durchschnittlichen Verwaltungskostenanteil von 2,5 Prozent stünden die heimischen Gebietskrankenkassen im Vergleich gut da, unterstreicht Reischl: In Deutschland liege dieser bei mehr als 5 Prozent. Reischl verweist ebenso wie Wesenauer auf einen Bericht des deutschen Rechnungshofs aus dem Jahr 2010. Dieser untersuchte mehr als ein Viertel aller Fusionen deutscher Krankenkassen zwischen 2007 und 2009 und kam zum Schluss, dass durch die Zusammenschlüsse weder die Verwaltungskosten noch die Gesamtausgaben gesenkt wer- den konnten. Die geprüften Fusionen „führten in den ersten Jahren zu Mehrausgaben, denen nur geringe Einsparungen gegenüberstanden“, erkannte der deutsche Rechnungshof und folgerte: „Fusionen führen nicht zwangsläufig zu wirtschaftlichen Vorteilen.“ Fusionswillige Krankenkassen sollten gegenüber den Aufsichtsbehörden belegen, dass die geplante Fusion wirtschaftlich sei, empfiehlt die Einrichtung. Was sagt eigentlich die Ärztekammer zum Thema Krankenkassenfusionen? Denn ein Verschwinden der bundeslandweiten Gebietskrankenkassen, wie sie etwa Wirtschaftskammer-Chef Leitl vorschlägt, könnte ja die Landesärzte kammern in eine Sinnkrise stürzen. Fällt mit deren Gegenüber in den Ländern etwa auch deren Existenzberechtigung? Es gibt neun Gebietskrankenkassen, sechs Betriebskrankenkassen, die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Interesse und Gelassenheit Bergbau, die „Wir beobachten die Diskussion mit großem Interesse, aber auch mit großVersicherungsanstalt er Gelassenheit“, sagt Johannes Steinhart, der hier nicht nur als Obmann öffentlich der Kurie niedergelassene Ärzte für Bediensteter, die Wiener Ärztekammer, sondern als Obmann der Bundeskurie niedergelasdie Sozialsene Ärzte auch für die Österreichische versicheÄrztekammer spricht. rungsanstalt „Ich begrüße jeden Schritt, der in der Sozialversicherung organisatorischen der geund bürokratischen Aufwand verwerblichen mindert und dadurch mehr Geld frei macht, um die Patienten zu versorgen“, Wirtschaft, bekennt Steinhart: „Die Ärztekammer die Sozialsteht einer möglichen Fusion von Kranversichekenkassen offen gegenüber.“ Beispiele Systeme rungsanstalt zeigten, dass derart große durchaus funktionieren könnten, so der Bauern der Kurienobmann, und er verweist sowie diauf Deutschland, wo es Krankenkassen gibt, die mehr Mitglieder haben als verse weiÖsterreich Einwohner. Steinhart kann tere Kransich sogar eine einzige Krankenkasse ken- und für ganz Österreich vorstellen – gleichwohl er die Realisierung einer solchen Unfallversicherungs- Idee angesichts der diversen politischen Interessenlagen für „ziemlich unwahranstalten. scheinlich“ hält. Allerdings nennt Steinhart zwei Bedingungen für eine Zusammenlegung von Krankenkassen, die aus Sicht der Ärztekammer erfüllt sein müssten: Erstens sollten die versprochenen Einsparungen auch tatsächlich eintreten. Und: „Es darf keine abgehobene Organisation entstehen, die keine Rücksicht mehr > 02_2016 doktor in wien 21 AM PULS COVERSTORY „Wir können beides“ Auch Thomas Holzgruber, Kammeramtsdirektor der Ärztekammer für Wien, sieht etwaigen Zusammen legungen von Krankenkassen gelassen entgegen: „Die Ärztekammer vertritt die Interessen aller Ärztinnen und Ärzte, egal, mit wem wir es zu tun haben. Auch international richtet sich jede Ärztevertretung nach den Strukturen im jeweiligen Land.“ Die Wiener Ärztekammer verhandle bereits jetzt nicht nur auf mit der WGKK, sondern auch mit den bundesweiten Krankenkassen, dem Hauptverband und dem Staat in Gestalt des Bundeslands Wien: „Wir können das eine, und wir können das andere.“ Sogar die Installierung einer einzigen großen Bundeskrankenkasse, oder einer steuerfinanzierten Gesundheitsversorgung, schreckt Holzgruber nicht. „Früher haben sich die Ärztekammern zentral über die Kassenverhandlungen definiert“, so Holzgruber, doch das sei schon lange nicht mehr so. In Wien gibt es insgesamt 12.000 Ärztinnen und Ärzte, davon haben 22 doktor in wien 02_2016 nur 1800 Ärztinnen und Ärzte einen Vertrag mit der WGKK. „Das bedeutet: Nur 15 Prozent der Wiener Ärztinnen und Ärzte sind direkt von den Kassenverhandlungen betroffen und weitere 30 Prozent unterschiedlich indirekt über den Wahlarzt kostenrückersatz für ihre Patienten“, unterstreicht Holzgruber. „Wenn man die Bundesländer zusammenlegt, dann wären die Landesärztekammern wahrscheinlich überflüssig. Aber wie realistisch ist das?“, meint er. Und selbst wenn die Bundesländer abgeschafft und alle Krankenkassen zusammengelegt würden – ohne eine starke föderale Komponente sei die Planung der medizinischen Versorgung in Österreich undenkbar. „Und solange es eine föderale Komponente gibt, muss es auch Landesärztekammern geben.“ Und allerspätestens, wenn es um die Frage der Wohlfahrtsfonds geht, sei es undenkbar, dass die einzelnen Landes Krankenversicherungen in anderen Ländern Deutschland In Deutschland wird die gesetzliche Krankenversicherung auch über Krankenkassen finanziert, anders als in Österreich ist die gesetzliche Krankenversicherung aber nicht vom ausgeübten Beruf beziehungsweise vom jeweiligen Dienstgeber und dessen Standort abhängig. In Deutschland gibt es 132 gesetzliche Krankenkassen (Stand Jänner 2014). Die Versicherungspflichtigen können frei wählen zwischen einer der elf Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), einer örtlich zuständigen Ersatzkrankenkasse oder einer Betriebs- oder Innungskrankenkasse, wenn der Versicherte in einem entsprechenden Betrieb beschäftigt oder die Krankenkasse allgemein für alle Versicherten geöffnet ist. Die einzige Ausnahme gilt derzeit noch für die Landwirtschaftliche Krankenkasse, die Landwirten vorbehalten ist. Die größten Krankenkassen sind die AOK mit insgesamt 18,2 Millionen Versicherten sowie die sechs Ersatzkrankenkassen mit 19,9 Millionen Versicherten. Anstelle der gesetzlichen Krankenversicherung ist in Deutschland allerdings auch eine private Krankenversicherung möglich, vor allem für jene Personengruppen, die nicht in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert sind: Beamte, Richter, Selbstständige, Studenten sowie Arbeiter, Angestellte und freiberuflich tätige Künstler und Journalisten, deren Bruttoeinkommen höher als 54.900 Euro jährlich liegt. Frankreich Auch Frankreich hat ein Krankenkassensystem, allerdings gibt es in dem Land keinen gesetzlichen Versicherungsträger, der nur für ein bestimmtes Gebiet zuständig ist. Das régime général bietet den abhängig Beschäftigten aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe Versicherungsschutz. Ungefähr 54 Millionen Franzosen (80 Prozent der Bevölkerung) sind auf diese Weise versichert. Die Mutualité sociale agricole ist für fünf Millionen Landwirte und abhängig Beschäftigte in der Landwirtschaft zuständig. Die Caisse Nationale d’Assurance Maladie des Professions Indépendantes bietet den Selbstständigen Versicherungsschutz. Die vierte Sparte der gesetzlichen Krankenversicherung bildet eine Reihe von berufsständischen Krankenkassen, etwa für Eisenbahner, öffentliche Versorgungsbetriebe oder Seeleute. Anders als in Österreich und Deutschland, wo es eine eigene gesetzliche Unfallversicherung gibt, ist die Krankenversicherung auch für Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zuständig. Großbritannien In Großbritannien gibt es keine Krankenkassen, sondern eine staatliche Gesundheitsversorgung. Der National Health Service (NHS) wird nicht aus der Sozialversicherung, sondern aus Steuergeldern finanziert und bietet jeder in Großbritannien wohnhaften Person medizinische Versorgung für alle Arten von Erkrankungen und Verletzungen. Das staatliche Gesundheitssystem ist allerdings regional strukturiert: Das NHS besteht aus vier eigenständigen Organisationen für jeden Landesteil des Vereinigten Königreiches: NHS England, NHS Wales, NHS Scotland und Health and Social Care in Northern Ireland (HSC). Foto: ChrisAt/iStock > auf den einzelnen Bürger beziehungsweise Patienten nimmt, und auch keine Rücksicht mehr auf lokale Probleme.“ Auch die von der Hauptverbandsvorsitzenden Rabmer-Koller angekündigte Effizienzstudie hält Steinhart für ein „löbliches Vorhaben“: „Ich hoffe allerdings, dass diese Effizienzstudie auch den Hauptverband beinhaltet. Als wir gezwungen wurden, elektronisch abzurechnen, hätte ich schon erwartet, dass sich das beim Personalstand unseres Gegenübers abbildet. Davon war aber nichts zu bemerken.“ Die Ärztekammer jedenfalls sei für alle Eventualitäten gewappnet, bekräftigt Steinhart: „Wir sind es gewohnt, sowohl mit einer lokalen Sozialversicherung zu verhandeln als auch mit den bundesweiten Krankenkassen österreich weit Ergebnisse zu erzielen.“ Die Gefahr, dass ein mögliches Verschwinden der Gebietskrankenkassen die Sinnhaftigkeit der Landesärztekammern infrage stellt, sieht Steinhart nicht: „Die Landesärztekammer ist nicht nur ein Spiegelbild der Gebietskrankenkasse, sondern hat noch viele weitere Aufgaben. Eine Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen hätte keine Auswirkungen auf die Ärztekammern.“ COVERSTORY AM PULS ärztekammern in der Österreichischen Ärztekammer aufgingen. „Aus gutem Grund sind die Zahnärzte noch immer im Wohlfahrtsfonds, obwohl sie längst eine eigene Kammer haben“, betont Holzgruber. Ein Arzt, ein Beamter Auch Wolfgang Werner, Obmann der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin der Ärztekammer für Wien, steht etwaigen Kassenfusionen offen gegenüber: „Wenn man sich die gewaltige Administration in den Sozialversicherungen anschaut, ist diese Idee nachvollziehbar“, erläutert er: „In der Sozialversicherung gibt es ebenso viele Beamte wie es niedergelassene Ärztinnen und Ärzte mit Kassenvertrag gibt. Auf einen Arzt kommt ein Beamter – das muss man sich einmal vorstellen.“ Eine bundesländerübergreifende Krankenkasse wäre auch eine gute Basis für die angestrebte Finanzierung aus einer Hand, nennt Werner ein weiteres Argument für Fusionen. Allerdings sieht der Sektionsobmann auch mögliche Nachteile: „Es besteht natürlich die Gefahr, dass dann ein Riesenmoloch entsteht, womit die Verhandlungen für die einzelnen Landesärztekammern nicht einfach werden.“ Allein Rudolf Schmitzberger, Wiener Obmann der Sektion Fachärzte, ist skeptisch, was die Zusammenführung von Krankenkassen anbelangt. Er glaubt nicht wirklich an die von so vielen Experten beschworenen Einsparungspotenziale einer „Monsterkrankenkasse“ und verweist auf den bereits erwähnten Bericht des deutschen Rechnungshofs. „Ich wünsche mir eine schlanke und effiziente Krankenkasse, die für die Versicherungsnehmer ein optimaler Leistungsangebot bereitstellt und für uns Ärztinnen und Ärzte faire und adäquate Honorare“, lautet Schmitzbergers Credo. Außerdem würden mit den Gebietskrankenkassen auch die schnellen und kurzen Wege verschwinden, auf denen Diskrepanzen ausgeräumt würden, etwa im Rahmen der Task-Force-Sitzungen, wo regelmäßig Vertreter von WGKK und Ärztekammer zusammenkommen: „Da geht es gar nicht groß um Honorarverhandlungen, sondern um ganz praktische Dinge wie Probleme bei Krankschreibungen, Arzneimittelbewilligungen und Verrechnungsdiskrepanzen, um nur einige zu erwähnen.“ Zu guter Letzt liegt dem Sektionsobmann eine Botschaft besonders am Herzen: „Auf keinen Fall darf es zu einer Privatisierung der Krankenkassen kommen.“ Dies nämlich bringe auf jeden Fall eine massive Verschlechterung der Versorgung für die Patienten mit sich, warnt Schmitzberger: „Profitieren würden nur gesunde junge Männer, speziell ältere und chronisch kranke Patienten würden die Verlierer sein.“ Vielleicht handelt es sich ja bei der Zusammenlegung von Krankenkassen gar nicht um ein so zentrales Thema, wie manche vermuten. Dieser Ansicht ist zumindest Gesundheitsökonom Pichlbauer: „Im Grunde ist es nicht so wichtig, ob es mehrere Krankenkassen, nur eine Krankenkasse oder ein steuer finanziertes Gesundheitssystem gibt. Wesentlich für die sinnvolle Abstimmung zwischen Ambulanzen, Spitälern und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten ist es, ob es einen einheitlichen verbindlichen Katalog für Kassen leistungen gibt.“ Und in dieser Frage liege es hierzulande im Argen: „Es gibt 14 Leistungs- und Honorarkataloge, aufgeteilt nach Fachärzten und Allgemeinmedizinern.“ Als eines von zahlreichen paradox anmutenden Beispielen nennt Pichlbauer den unterschiedlichen Umgang mit dem Langzeit-EKG durch die steirische und die niederösterreichische Gebietskrankenkasse. In Niederösterreich werde das Langzeit-EKG doppelt so hoch honoriert wie in der Steiermark, dafür sei es in der Steiermark auf 5 Prozent der Patienten gedeckelt, in Nieder österreich auf 20 Prozent der Patienten. Pichlbauer kennt auch den Grund dafür: „Da kommt es zu einer Quersubventionierung zwischen den Positionen und zu einer Quersubvention zwischen den Katalogen.“ Pichlbauer verweist darauf, dass es auch anders geht: In Deutschland gibt es für alle Krankenkassen einen einheitlichen Katalog und ein einheitliches Honorierungssystem. Regionale Gegebenheiten „Ich verstehe den Wunsch nach Einheitlichkeit, sehe in den unterschiedlichen Katalogen aber kein dramatisches Problem“, erwidert Steinhart. Für sich allein betrachtet seien die Unterschiede der bestehenden Kataloge nicht nach- „Für sich allein betrachtet sind die Unterschiede der bestehenden Kataloge nicht nachvollziehbar, sehr wohl aber, wenn man das Gesamtpaket betrachtet. Es handelt sich eben um das Ergebnis von jahrzehntelangen Verhandlungen, die voneinander unabhängig abgelaufen sind. Dass sich die Krankenkassen aber die jeweils geringsten Tarife her auspicken, das wird es natürlich nicht spielen.“ vollziehbar, sehr wohl aber, wenn man das Gesamtpaket betrachte. Es handle sich eben um das Ergebnis von jahrzehntelangen Verhandlungen, die voneinander unabhängig abgelaufen sind. Aber auch hier zeigt sich Steinhart offen: „Wenn es eine Möglichkeit gibt, eine gute Vereinheitlichung zu erzielen: gerne! Dass sich die Krankenkassen aber für einen einheitlichen Honorarkatalog die jeweils geringsten Tarife der bestehenden Honorarkataloge herauspicken, das wird es natürlich nicht spielen.“ Außerdem müssten in einem bundesweit einheitlichen Honorarkatalog auch regionale Faktoren berücksichtigt werden. In einer Großstadt wie Wien seien etwa die Immobilienpreise deutlich höher als in ländlichen Regionen. Ähnlich sieht das Schmitzberger. „Dass sich die Krankenkassen für den einheitlichen Tarifkatalog die jeweils niedrigsten Tarife aus den bestehenden Verträgen heraussuchen, ist ein No-Go“, stellt er klar: „Eine solche Nivellierung nach unten ist mit uns Ärztinnen und Ärzten nicht machbar.“ Kurioserweise hegen die Krankenkassen die genau umgekehrte Befürchtung. So bangt die OÖGKK, dass Kassenfusionen die Kosten für Leistungen in die Höhe treiben: „Wenn nur noch eine ‚Großkasse‘ mit den Ärztinnen und Ärzten verhandelt, muss ein zentraler neuer Tarif gefunden werden. Dieser Tarif wird sich an einem der alten Tarife orientieren, als es noch mehrere Krankenkassen gegeben hat. Das Risiko, dass dann der teuerste Alttarif zur Anwendung kommt, ist hoch.“ Sektionsobmann Werner hingegen würde einheitliche Leistungskataloge und Tarife begrüßen: „Kein Patient versteht, warum die Inkontinenzversorgung in einem Bundesland gezahlt wird, und in einem anderen nicht“, schüttelt er den Kopf. Allerdings müsste, so auch Werner, ein bundesweit einheitlicher Honorarkatalog Rücksicht auf lokale Gegebenheiten nehmen: „Ein Arzt am Land müsste für eine Visite auf einem abgelegenen Bauernhof natürlich ein anderes Honorar erhalten als ein Wiener Hausarzt, der einen viel kürzeren Weg hat. Ich kenne einen Kollegen am Land, der fährt mit dem Sessellift auf Visite zu seinem Patienten und mit den Schiern wieder zurück.“ Auch für solche Fälle müsse es eine Position im Honorarkatalog geben. 02_2016 doktor in wien 23 SERVICE KONGRESSE FEBRUAR BIS APRIL 2016 ZAFI – ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG Sonoseminare 2016 Ort: Baden bei Wien Termin: 27.2., 27. – 28.4., 29. – 30.4, 24.6., 9. – 10.11., 11. – 12.11.2016 Leitung: Univ.-Prof. Dr. Norbert Gritzmann Information und Anmeldung: Univ.-Prof. Dr. Norbert Gritzmann, 1190 Wien, Strehlgasse 13 B/8 Tel.: +43/1/774 74 71-17 DW, E-Mail: norbert.gritzmann@ gmail.com, www.sonoseminare.com ZAFI – Zahnärztliche Fortbildung der Landeszahnärztekammer für Wien 1060 Wien, Gumpendorferstraße 83/4, Tel.:+43/1/597 33 57/10-12 DW, Fax: 13 DW E-Mail: [email protected], [email protected] Ultraschallgrundkurs Abdomen Ort: Institut für Radiologie, Otto-Wagner-Spital 1140 Wien, Baumgartner Höhe 2 Termin: 10. – 12.3.2016 Veranstalter: Verein Wiener Ultraschallseminare, Univ.Prof. Dr. Wolfgang Dock, Univ.-Prof. Dr. Gerhard Mostbeck Anmeldung: www.wienerultraschallseminare.at Teilnahmegebühr: EUR 400,Rheuma Days 2016 Alles rund um die Hand Ort: Therme Wien, 1100 Wien, Kurbadstraße 14 Termin: 12.3.2016 Wissenschaftliche Leitung: Prim. Priv.-Doz. Dr. Burkhard Leeb, Univ.-Prof. Dr. Heinrich Resch Information und Anmeldung: Fischill PR, 1080 Wien, Kochgasse 4/4, Tel.: +43/1/408 68 24-12 DW E-Mail: [email protected] www.rheuma-days-austria.at/ Burgenländischer Ärztetag Die neue Ärzteausbildungsordnung – Auswirkungen auf das burgenländische Gesundheitswesen Ort: Vinatrium Kultursaal, 7301 Deutschkreuz, Hauptstraße 79 Termin: 16.4.2016 Information und Anmeldung: Ärztekammer für Burgenland, Gisela Trabichler, Tel.: +43/2682/625 21-10 DW E-Mail: [email protected] ERCP-Kurs Ort: Universitätsklinik für Gastroenterologie und Hepatologie, 6020 Innsbruck, Anichstraße 35 Termin: 22. – 23.4.2016 Kursleitung: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Vogel, Ass.-Prof. Dr. Hubert Schwaighofer Information und Anmeldung: AZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-70 DW, E-Mail: [email protected], www.azmedinfo.co.at/argeendoskopie Moderatorentraining zur Führung ärztlicher Qualitätszirkel Ort: Hotel Ibis Linz City, 4020 Linz, Kärntnerstraße 18-20 Termin: 22. – 23.4.2016 Leitung: Dr. Erwin Rebhandl Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Allgemeinund Familienmedizin Information und Anmeldung: www.oegam.at/uploads/ tx_cal/media/MT_Linz_2016_Programm_01.pdf 24 doktor in wien 02_2016 Assistenz in der Implantologie (Kurs I für Assistenten) Ingrid Kröll 26.2.2016 ZAFI Curriculum - Implantologie 2016 Implantologie Live OP – Kurse – Planungs-Jour-fixe Dr. Christian Schober, Univ.-Prof. DDr. Raoul Polansky, Prof. DDr. Rudolf Seemann, DDr. Cornelia Czembirek, DDr. Christina Eder-Czembirek, ZTM Tom Vaskovich Kursserie 1: 26 – 27.2., 29. – 30.4.2016 Kursserie 2: 9. – 10.9., 14 – 15.10., 18. – 19.11.2016 Glasfaserverstärkte Komposit-Restaurationen Dr. Stefan Höfer 4.3.2016 Schmerzen im Gesicht oder Nacken? Craniomandibuläre Dysfunktionen – Interdisziplinär Univ.-Lektor Dr. Wolfgang Gruther MSc 4.3.2016 Notfallmedizin – Erste Hilfe (Seminar für Assistenten) Dr. Werner Deutschmann 5.3.2016 Resektive oder regenerative Parochirurgie – Update DDr. Sascha Virnik 5.3.2016 Curriculum Prophylaxe – Diplomfortbildung (Seminar für PAss-Assistenten) Dr. Michael Dieter, Dr. Hardy Haririan, Prof. Dr. Thomas Bernhart, MR Dr. Franz Hastermann, Dr. Knut Hufschmidt, Mag. Ralph Elser, Herr Markus Tschann 1.4., 17.6., 23.9., 18.11.2016, 17.3., 23.6., 8.9.2017 DVT-Radiologie und Grenzen der 2-D-Radiologie Prof. Dr. Margrit-Ann Geibel 2.4.2016 Endodontie 2016 Univ.-Prof. DDr. Andreas Moritz 8.4.2016 ZAFI Curriculum – Implantologie II Univ.-Doz. DDr. Orhun Dörtbudak 8.4., 23.9., 16.12.2016, 13. – 14.5.2017 Röntgen (Seminar für Assistenten) Univ.-Prof. Dr. Ales Celar 9.4.2016 Curriculum Ästhetische Zahnheilkunde Prof. Dr. Jürgen Manhart 15. – 16.4., 3. – 4.6., 8. – 9.7., 16. – 17.9., 7. – 8.10., 4. – 5.11., 2. – 3.12.2016 Moderne Kieferorthopädie: Qualität und Effizienz Dr. Guido Sampermans 17. – 18.4., 22. – 23.5., 26. – 27.6., 18. – 19.9., 16. – 17.10., 20. – 21.11., 18. – 19.12.2016, 15. – 16.1., 19. – 20.2., 12. – 13.3.2017 Ganzheitliche Parodontitis Therapie (Seminar für Prophylaxe-Assistentinnen) Dr. Margit Schütze-Gössner 22.4.2016 Moderne Diagnostik und Therapie im Frühstadium der Karies Priv.-Doz. Dr. Alexander Welk 23.4.2016 Seminarzyklus Funktionelle Medizin und Zahnheilkunde Dr. Heinrich Hechenblaickner 29. – 30.04., 17. – 18.6., 7. – 8.10.2016 KONGRESSE SERVICE OPEN MEDICAL INSTITUTE – SEMINAR OTOLARYNGOLOGY MAI BIS JUNI 2016 Ort: Schloss Arenberg, 5020 Salzburg, Arenbergstraße 10 Termin: 8. – 14.5.2016 Seminarleitung: Dr. Michael G. Stewart, Dr. Gerhard Rasp Information: www.aaf-online.org/index.php/salzburg-medical-seminars.html Tel.: +43/662/640 101, E-Mail: [email protected] Duplexsonografie der peripheren Gefäße Grundkurs Ort: KH Göttlicher Heiland 1170 Wien, Dornbacher Straße 20-28 Termin: 20. – 21.5.2016 Leitung: Prim. Univ.-Doz. Dr. Reinhold Katzenschlager Anmeldung: Berufsverband Österreichischer Internisten 1200 Wien, Treustraße 43/4/4 Tel.: +43/1/270 24 57, E-Mail: [email protected], www.boei.or.at OPEN MEDICAL INSTITUTE – BONE & JOINT SURGERY Ort: Schloss Arenberg, 5020 Salzburg, Arenbergstraße 10 Termin: 5. – 11.6.2016 Seminarleitung: Dr. Russell Windsor, Dr. Reinhard Windhager Information: www.aaf-online.org/index.php/salzburg-medical-seminars.html Tel.: +43/662/640 101, E-Mail: [email protected] OPEN MEDICAL INSTITUTE – PSYCHIATRY Ort: Schloss Arenberg, 5020 Salzburg, Arenbergstraße 10 Termin: 12. – 18.6.2016 Seminarleitung: Dr. John Barnhill, Dr. Wolfgang Fleischhacker Information: www.aaf-online.org/index.php/salzburg-medical-seminars.html Tel.: +43/662/640 101, E-Mail: [email protected] OPEN MEDICAL INSTITUTE – ANESTHESIOLOGY Ort: Schloss Arenberg, 5020 Salzburg, Arenbergstraße 10 Termin: 19. – 25.6.2016 Seminarleitung: Dr. Hugh Hemmings, Dr. Peter Gerner Information: www.aaf-online.org/index.php/salzburg-medical-seminars.html Tel.: +43/662/640 101, E-Mail: [email protected] OPEN MEDICAL INSTITUTE – ESU/WEILL CORNELL MASTER CLASS IN UROLOGY Ort: Schloss Arenberg, 5020 Salzburg, Arenbergstraße 10 Termin: 26.6. – 2.7.2016 Seminarleitung: Dr. Peter Schlegel, Dr. Hein Van Poppel Information: www.aaf-online.org/index.php/salzburg-medical-seminars.html Tel.: +43/662/640 101, E-Mail: [email protected] 3. MEDICINICUM LECH Stress – Fluch oder Segen? Ort: sport.park.lech, 6764 Lech am Arlberg, Strass 456 Termin: 7. – 10.7.2016 Wissenschaftliche Leitung: Dr. Markus M. Metka Veranstalter: Lech Zürs Tourismus GmbH Information und Anmeldung: www.lech-zuers.at/medicinicum-lech/ KONGRESS ESSSTÖRUNGEN 2016 24. Internationale Wissenschaftliche Tagung Ort: Congress Centrum Alpbach, 6236 Alpbach 246 Termin: 20. – 22.10.2016 Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Günther Rathner, Mag. Dr. Karin Waldherr Organisation: Netzwerk Essstörungen in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Essstörungen und der MedUni Innsbruck Information und Anmeldung: Netzwerk Essstörungen, 6020 Innsbruck, Templstraße 22, Tel.: +43/512/576 026, E-Mail: [email protected] www.netzwerk-essstoerungen.at 40. Badener Rheumatologischer Fortbildungstag und 7. Burgenländischer Rheumatag Ort: Congress Casino Baden, 2500 Baden, Im Kurpark Termin: 20. – 21.5.2016 Wissenschaftliche Leitung: Prim. Priv.-Doz. Dr. Peter Peichl MSc Veranstalter: Institut für Rheumatologie der Kurstadt Baden in Kooperation mit der Donau-Universität Krems Information: AZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4 Tel.: +43/1/531 16-41 DW, E-Mail: [email protected] 24th European Conference on General Thoracic Surgery Ort: Mostra D’ Oltremare 80121 Neapel, Viale Kennedy 54 Termin: 29.5. – 1.6.2016 Information und Anmeldung: Forma Communications s.r.l., 80121 Neapel, Via Chiala 149/E Tel.: +39/081/714 86 08, E-Mail: ests2016@forma communications.com, http://2016.estsmeetings.org 48. Wachauer Frühjahrssymposium der ÖGZMK Zweigverein Niederösterreich „Train your skills“ und diverse Workshops Ort: Steigenberger Hotel and Spa, Krems/Donau Termin: 2. – 4.6.2016 Wissenschaftliche Organisation: Univ.-Prof. Dr. Thomas Bernhart Veranstalter: MR DDr. Hannes Gruber Information: AZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4 Tel.: +43/1/531 16-48 DW, E-Mail: [email protected] Anmeldung: ÖGZMK NÖ, Sarah Eder, Tel.: +43/664/424 84 26 E-Mail: [email protected] Update-Refresher 2016 Ort: Aula der Wissenschaften Wien 1010 Wien, Wollzeile 27a/Bäckerstraße 20 Termine: 7. – 11.6.2016 Themen: Innere Medizin, Allgemeinmedizin, EKG-Kurs, Diabetes Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Günter Kreijs, Dr. Gustav Huber, Dr. Martin S. Taheri, DI Erfan Abedian Veranstalter und Anmeldung: Forum für Medizinische Fortbildung, 2500 Baden, Braitnerstraße 87/6 PF 134 Tel.: +43/2252/263 263 10, E-Mail: [email protected] BITTE BEACHTEN SIE Das gesamte wissenschaftliche Programm der Gesellschaft der Ärzte in Wien können Sie auf www.billrothhaus.at nachlesen. 02_2016 doktor in wien 25 SERVICE MEDIZIN Brustkrebs Denosumab verringert Rückfallrate ► „Da ist ein spektakuläres Ergeb- nis“, sagte der Vorstand der Wiener Universitätsklinik für Chirurgie, Präsident der österreichischen Studiengruppe für Brust- und Dickdarmkrebs (ABCSG) sowie stellvertretende Leiter des Comprehensive Cancer Center der MedUni Wien, Michael Gnant. An der Untersuchung haben 65 Behandlungszentren in ganz Österreich mit 3425 Mammakarzinompatientinnen nach der Menopause teilgenommen. Im vergangenen Jahrzehnt haben viele wissenschaftliche Untersuchungen – wesentliche davon im Rahmen der ABCSG in Österreich – gezeigt, dass eine antihormonelle Therapie nach Standardtherapie (Operation, Bestrahlung et cetera) bei hormonabhängigem Brustkrebs die Sterblichkeitsrate um bis zu 40 Prozent senken kann. Die antihormonell wirkenden Medikamente, zum Beispiel Aromatasehemmer, führen aber auch zu Knochenschwund. „Das ist bei ungefähr 15 Prozent der postmenopausalen Brustkrebs patientinnen der Fall“, sagte Gnant im Mai vorigen Jahres gegenüber der Austria Presse Agentur. Eine potenziell schwerwiegende Nebenwirkung sind zum Beispiel auch Kiefernekrosen. Bereits vor einigen Jahren wurde bewiesen, dass mit Osteoporosemedikamenten aus der Klasse der Bisphosphonate der therapiebedingte Knochenschwund zu einem guten Teil abgefangen werden kann. Gleichzeitig zeigte sich, dass unter Verwendung dieser Arzneimittel 26 doktor in wien 02_2016 auch weniger Rückfälle bei den Mammakarzinompatientinnen auftraten. Eine von Gnant und anderen Autoren im Juli vorigen Jahres nach entsprechenden groß angelegten Studien publizierte Metaanalyse der vorhandenen Daten zeigte eindeutig diesen zusätzlichen Effekt der Anti-Osteoporosetherapie: Die „Knochenhärter“ führen zu einer Reduktion des Auftretens von Knochenmetastasen um 28 Prozent und zu einer Verringerung der langfristigen Brustkrebsmortalität um 18 Prozent. In den vergangenen Jahren wurde aber mit dem monoklonalen Antikörper Denosumab, welcher die Ausreifung von Knochenfresszellen verhindert, ein hochwirksames Osteoporosemedikament mit extrem geringen Nebenwirkungsraten in die Therapie eingeführt. Basis forschung dazu hatte ehemals Josef Penninger, jetzt Leiter des Instituts für Molekulare Biotechnologie in Wien, durchgeführt. Weniger Nebenwirkungen In der neuen Studie erhielten nun 3425 österreichische Brustkrebspatientinnen nach der Menopause eine antihormonelle Therapie mit einem Aromatasehemmer und zur Hälfte alle sechs Monate Denosumab oder ein Placebo. „Die Häufigkeit von Knochenfrakturen sank um insgesamt 50 Prozent“, stellte Gnant im Mai vorigen Jahres beim amerikanischen Krebskongress (ASCO) das erste Hauptergebnis vor. Wegen dieses hoch signifikanten Erfolgs wurde nach dieser Auswertung beschlossen, auch den eventuellen Effekt dieser Begleittherapie (ähnlich wie jener von Bisphosphonaten) auf die Rückfallrate zu ermitteln. Diese Ergebnisse stellte der Präsident der ABCSG nun in San Antonio nach vier Jahren Beobachtungszeitraum vor. „Es kam zusätzlich zu den um 50 Prozent weniger Knochenbrüchen auch zu 18 Prozent weniger (Brustkrebs-) Rückfällen. Wir haben immer davon geträumt, über eine Veränderung des Mikroenvironments die Heilungsrate günstig zu beeinflussen. Mit der ABCSG 18-Studie ist uns das ein weiteres Mal (nach der Untersuchung mit den Bisphosphonaten vor einigen Jahren, Anm.) gelungen“, sagte Gnant. Die Verringerung der Rückfallrate um 18 Prozent war knapp an der statistischen Signifikanz. Hoch signifikant war der Effekt bei der Untergruppe der Patientinnen mit Tumoren über zwei Zentimeter Größe und frühzeitiger Behandlung sowie bei Patientinnen mit sehr vielen Hormonrezeptoren an den Tumorzellen. Laut Gnant sollte nunmehr Denosumab den für eine antihormonelle Therapie geeigneten Brustkrebspatientinnen zusätzlich angeboten werden. Bei stärkerer Wirksamkeit hätte das Medikament auch weniger Nebenwirkungen. In Österreich gibt es pro Jahr ungefähr 5200 Brustkrebsneuerkrankungen. 70 Prozent davon sind hormonabhängig, das heißt, die Tumorzellen brauchen vor allem Östrogene als Wachstums impuls. APA/The Lancet Foto: hidesy/iStock Eine zusätzliche Behandlung von Brustkrebspatientinnen mit hormonabhängigem Mammakarzinom mit dem Osteoporose-Antikörper Denosumab verringert die Rückfallrate um 18 Prozent. Die Resultate wurden am 9. Dezember 2015 beim international wichtigen Brustkrebskongress in San Antonio (Texas) präsentiert. MEDIZIN SERVICE Immuntherapie mit vielen Kombinationsvarianten Mit neuen Immuntherapeutika, zum Beispiel sogenannten Checkpoint-Inhibitoren, lässt sich bei manchen Krebserkrankungen im fortgeschrittenen Stadium bei ungefähr 20 Prozent der Patienten ein längerfristiges Ansprechen auf die Behandlung erzielen. Neue Kombinationstherapien sollen das noch deutlich verbessern, hieß es am 23. November 2015 bei einer Vortragsreihe im Wiener AKH. Immunonkologie und Immunhämatologie standen im Mittelpunkt des Kollegs des Comprehensive Cancer Center (CCC) von MedUni Wien und AKH. CCC-Koordinator Christoph Zielinski betonte in einem Übersichtsvortrag zur internistischen Onkologie mit den neuen Behandlungsmöglichkeiten, dass die neuen Immuntherapien längst nicht „nur“ bei Tumoren wirken, welche schon immer als mit dem Immunsystem in Verbindung stehend angesehen worden sind: „Beim nicht kleinzelligen Lungenkarzinom hat man mit dem monoklonalen Antikörper Nivolumab (Checkpoint-Inhibitor, Anm.) bei fortgeschrittener Erkrankung und schwer vorbehandelten Patienten eine Ein-JahresÜberlebensrate von 42 Prozent erzielt, nach zwei Jahren eine von 24 und nach drei Jahren eine von 18 Prozent.“ Allerdings müsse man oft länger warten, bis der Effekt einsetze. Insgesamt aber zeige sich bei den klinischen Studien mit den neuen Immuntherapeutika langfristig eine Stabilisierung der Tumorerkrankungen bei um die 20 Prozent der Patienten, sagte Zielinski. Das ist an sich schon ein Riesenerfolg. Doch es sollte sich noch weiter verbessern lassen. So könnte man sowohl Kombinations immuntherapien als auch Kombinationen mit „zielgerichteten“ Therapeutika und/ oder Chemotherapeutika in Zukunft anwenden. Je mehr Mutationen – auch solche, die beispielsweise erst durch eine Chemotherapie entstünden – bösartige Zellen aufwiesen, desto besser sei der Behandlungserfolg. Die Zellen werden dadurch leichter als „fremd“ erkannt und vom Immunsystem bekämpft. Im Zuge der neuesten Entwicklungen in der Onkologie und in der Hämatologie kommen auch Zell- und Impftherapien wieder zum Vorschein. So zeigte sich in ersten klinischen Studien bei Kindern und Erwachsenen mit schwersten akuten lymphatischen Leukämien mit der neuen Methode der CAR TZelltherapie ein länger andauernder völliger Rückgang der Erkrankung bei mehr als 70 Prozent der Behandelten. Bei der neuartigen Methode werden T-Zellen des Patienten entnommen, gentechnisch mit einem chimären Antigenrezeptor (CAR) modifiziert und anschließend per Infusion verabreicht. Die CAR T-Zellen vermehren sich im Körper des Patienten, suchen mit ihrem CD19-Oberflächenbestandteil gezielt die bösartigen Leukämiezellen und „killen“ sie, wie Hildegard Greinix, Leiterin der Klinischen Abteilung für Hämatologie der Grazer Universitätsklinik für Innere Medizin, darstellte. Ulrich Jäger, Vorstand der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie der Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin I, betonte, dass man mit den neuen Therapien in der Behandlung von bestimmten Patienten mit Blutkrebs auch den Zeitraum besser überbrücken könne, bis eine Knochenmarktransplantation durchgeführt werden kann. Als eines von acht Zentren in Europa wird die Klinik an einer Studie bei Hochrisiko-Lymphompatienten mit der CAR T-Zell-Therapie teilnehmen. Man erhofft sich Remissionsraten von 80 Prozent und ein längeres Überleben ohne Rückfälle von ungefähr 60 Prozent der Patienten mit solchen Behandlungsstrategien. APA Radiofrequenztherapie beseitigt Schilddrüsenknoten Mit der sogenannten Hochfrequenz- Wärmeablation lassen sich gutartige Schilddrüsenknoten ohne Operation beseitigen. Insgesamt dürfte die Operationsfrequenz in solchen Fällen in Österreich zu hoch sein, hieß es am 20. Oktober 2015 bei einer Pressekonferenz in Wien. Veränderungen an der Schilddrüse – von gutartigen Knoten und Zysten bis hin zu seltenen Karzinomen – treten häufig auf. Eine Reihenuntersuchung bei 96.278 Frauen in Deutschland zeigte bei unter 25-Jährigen eine Häufigkeit von ungefähr 10 Prozent, bei den über 55-Jährigen waren solche Gewebeveränderungen zu etwa 50 Prozent feststellbar. Obwohl bei genauer Diagnose bis hin zur ultraschallgesteuerten Feinnadelbiopsie und zur Stanzbiopsie insgesamt selten auftretende Schilddrüsenkarzinome gut zu entdecken wären, wird in Österreich und Deutschland offenbar oft „einfach operiert“: Bei 15 Patienten mit einem chirurgischen Eingriff samt Allgemeinnarkose und mög- lichen Operationskomplikationen stellen die Pathologen schließlich nur einmal den Befund eines entfernten Karzinoms. In Italien liegt diese Relation bei sieben zu eins, in den USA gar nur bei eins zu eins. „Vor einer Operation muss eindeutig ein Malignitätsverdacht gegeben sein“, sagte Alois Geßl von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel der Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin III. Unterbleibe das, wären unnötige Operationen vorprogrammiert. Doch auch gutartige Knoten oder Zysten in der Schilddrüse können Probleme machen. Hier gibt es laut dem Grazer Experten Harald Dobnig eine sehr schonende und trotzdem effektive Methode in Form der Radio- oder Hochfrequenz-Wärmeablation zu deren Beseitigung. Dabei wird eine Nadel mit der Spitze in den Knoten vorgeschoben. Durch den Hochfrequenzstrom wird das Gewebe auf 60, 70 oder 80 Grad Celsius erwärmt und denaturiert. „Das ist praktisch schmerzfrei, wird ambulant durchgeführt und kommt ohne Narkose aus“, so Dobnig Das durch die Hitze zerstörte Knotengewebe wird vom Immunsystem abgebaut. Innerhalb von drei Monaten nimmt das Volumen des Knotens um 60 bis 70 Prozent ab, nach einem Jahr um 85 Prozent. Nur in ungefähr 20 Prozent der Fälle muss die Therapie nach einem Jahr wiederholt werden. Das Verfahren eignet sich für gutartige Schilddrüsenknoten, auch mit Zysten, die Symptome verursachen, für sogenannte „heiße“ Knoten, wenn eine Radiojodtherapie nicht erwünscht ist, und eventuell auch zur Behandlung kleiner wieder auftauchender Schilddrüsenkarzinome. Zu Komplikationen kommt es nur bei sehr wenigen der Patienten. Obwohl die Radio frequenz-Wärmeablation nur ein Drittel einer Operation samt stationärem Aufenthalt im Spital kostet, wird sie derzeit von den Krankenkassen nicht generell bezahlt. Manche Kassen zahlen ein Drittel der Kosten. APA 02_2016 doktor in wien 27 Verlagshaus der Ärzte GmbH Nibelungengasse 13 1010 Wien TELEFON: 01/512 44 86-DW 19 FAX: 01/512 44 86 24 E-MAIL: [email protected] BESTELLSERVICE Ich bestelle Exemplar(e) (Bitte Anzahl eintragen!) à € 39,90 Doris Eller-Berndl Herzratenvariabilität Doris Eller-Berndl Bitte Coupon vollständig ausfüllen: Herzratenvariabilität Vorname DAS Standardwerk zum Thema Die Herzratenvariabilität ist das Spiegelbild eines funktionierenden bzw. eines gestörten vegetativen Nervensystems. Viele häufige Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Beschwerden, aber auch Stressbelastungen lassen sich mit der Herzratenvariabilitätsmessung erkennen. Damit steht der Medizin ein modernes Diagnosewerkzeug zur Verfügung, das ein zunehmend größeres Einsatzspektrum erfährt. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. 224 Seiten, Broschur Format 17 × 24 cm ISBN 978-3-99052-093-2 Preis: € 39,90 www.aerzteverlagshaus.at Inserat_A4_Herzratenvariabilitaet.indd 1 Zuname Straße / / Hausnummer Stiege Türnummer PLZ Ort Datum Unterschrift Bestellung zuzüglich € 3,90 Versandkosten 11/12/2015 4:17:06 PM MEDIZIN SERVICE Nierenschäden bleiben bei Diabetikern ein Problem Fortschreitende Nierenschäden mit dem Versagen der Organe und Dialysepflichtigkeit sind eine gefürchtete Folge der Zuckerkrankheit. Die EU-SysKid-Forschergruppe unter maßgeblicher Beteiligung österreichischer Experten weist jetzt auf die komplexen Fragestellungen und die wachsende Zahl der Patienten hin. „SysKid“-Netzwerk steht für „Systembiology für neue Diagnose und Behandlung bei chronischer Nierenerkrankung“. Insgesamt waren 26 Forschergruppen aus 15 Staaten beteiligt. Das Gesamtbudget betrug 16 Millionen Euro (11,8 Millionen Euro an EU-Fördermitteln). Das Konsortium beendete das Projekt im Dezember vergangenen Jahres. Ein Problem bei der chronischen Nierenerkrankung als Folge von Diabetes liegt in der mangelnden Vorhersagbarkeit des Verlaufs der Erkrankung. Bei manchen Patienten schreiten die Nierenschäden schnell bis zum terminalen Nierenversagen voran, bei anderen wiederum ist der Krankheitsverlauf viel langsamer. Die Suche nach einzelnen Biomarkern, mit denen man dieses Risiko genauer bestimmen kann, dürfte laut niederländischen SysKid-Forschern wenig Erfolg versprechen: „Da die diabetische Nierenerkrankung mehrere krankheitsverursachende Faktoren umfasst, dürfte eine Kombination von Biomarkern wahrscheinlich die Krankheitsprognose mehr verbessern als ein einzelner Biomarker.“ Der Verlauf der Nierenerkrankung infolge von Typ 2-Diabetes ließe sich jedenfalls zumindest zum Teil durch eine entsprechende Ernährung beeinflussen, schreiben die Forscher. Konnten Diabetespatienten im Rahmen von klinischen Studien mit fast 3100 Probanden die Qualität ihrer Ernährung deutlich verbessern, ließen sich in etwa 3 Prozent der Fälle von diabetischer Nephropathie beziehungsweise deren Fortschreiten verhindern, ebenso ungefähr 10 Prozent der Todesfälle. Auch relativ geringe Verbesserungen in der Diagnose, in der Verlaufskontrolle und in der Therapie der diabetischen Nephropathie könnten vielen Menschen Leid und dem Gesundheitswesen hohe Kosten ersparen. Das wird im Rahmen der derzeit in allen westlichen Industriestaaten als Folge von Adipositas ansteigenden Typ 2-Diabetes-Welle – sie erfasst auch zunehmend die Schwellenländer – immer wichtiger. 570.000 Österreich leiden derzeit an Typ 2-Diabetes. Die Zahl der Betroffenen hat sich in den vergangenen 17 Jahren in Mitteleuropa um 40 Prozent erhöht. Österreichische, niederländische und italie- Foto: ericsphotography/iStock Genaktivitätskarte von Zellen der Bauchspeicheldrüse erzeugt Mit modernen Sequenziermethoden konnten Wissenschafter des Wiener Centrums für Molekulare Medizin (CeMM) die Genaktivitäten von 64 Zellen der Bauchspeicheldrüse erzeugen. Den Wissenschaftern ging es um jene Zellen, welche die sogenannten Langerhans-Inseln in der Bauchspeicheldrüse bilden. BetaZellen produzieren Insulin, Alpha-Zellen den Gegenspieler Glucagon, andere schütten Hungerhormone oder deren Gegenspieler aus. Bisher sei die Erforschung dieser LangerhansInseln schwierig gewesen, hieß es in einer Aussendung des CeMM. Man kannte nur wenige Proteine, mit denen man die hoch spezialisierten Zellarten voneinander unterscheiden konnte. Hinzu kamen technische Hürden: Welche Gene bei der Entstehung von Diabetes aktiviert oder abgeschaltet werden, konnte man nur aus einer groben Mischung Zehntausender Zellen herauslesen – ein großes Manko bei so unterschiedlich arbeitenden Zelltypen. Dies konnten die beiden CeMM-Forscher Stefan Kubicek und Christoph Bock nun ändern. Ihnen gelang es erstmals, die Gesamtheit der aktiven Gene, das sogenannte Transkriptom, in 64 einzelnen Pankreaszellen zu bestimmen und daraus im Computer ihre charakteristische Genaktivität zu rekonstruieren. Den praktischen Nutzen ihrer Daten konnten die Wissenschafter laut der Aussendung bereits zeigen. Sie entdeckten weitere molekulare Marker, mit denen sich die einzelnen Zelltypen besser voneinander unterscheiden lassen, und fanden verschiedene Faktoren, die für die Zellentwicklung in der Bauchspeicheldrüse verantwortlich sind. Embo reports nische SysKid-Teilnehmer haben versucht, die Entwicklung der Häufigkeit der chronischen Nierenkrankheit bis zum Jahr 2025 vorherzusagen. Demnach dürfte 2025 schon fast jeder vierte Diabetespatient in Österreich zumindest an moderaten Nierenfunktionsstörungen leiden. Ungefähr 4300 Patienten könnten dann ein terminales Nierenversagen als Spätfolge der Zuckerkrankheit aufweisen. Nephrology Dialysis Transplantation Hinweise auf heilende Wirkung von Lymphozyten-Botenstoffen Eine Forschergruppe um Hendrik Jan Ankersmit von der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie der Wiener Universitätsklinik für Chirurgie hat Hinweise dafür gesammelt, dass bestrahlte weiße Blutkörperchen Inhaltsstoffe freisetzen, die den Schweregrad der Schädigung nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall im Tiermodell reduzieren. „Eine aufgereinigte Exosomen- beziehungsweise Proteinfraktion ist für diese positiven Effekte zuständig“, erklärte Ankersmit. Neben den Proteinkomplexen sind außerdem Lipide und andere Mikropartikel daran beteiligt. Ionisierende Strahlung führt dazu, dass dieser Cocktail vermehrt freigesetzt wird. Das Gemisch wird als APOSEC (ein Akronym aus „Apoptotic Secretome) bezeichnet. In Tiermodellen zeigte sich ein Effekt nach künstlich herbeigeführtem Herzinfarkt. Science Reports 02_2016 doktor in wien 29 SERVICE MEDIZIN Lebenserwartung der Österreicher steigt weiter Die Lebenserwartung der Österreicher ist im Vergleich zum Jahr 1991 gestiegen. Wie die aktuelle Österreichische Gesundheitsbefragung zeigt, erhöhte sie sich bei Männern um 6,6 Jahre auf 78,9 Jahre, bei Frauen um 4,7 Jahre auf 83,7 Jahre. Den eigenen Gesundheitszustand bewerten 79 Prozent der Österreicher ab 15 Jahren als sehr gut oder gut. Auch die Einschätzung der Lebensjahre in guter Gesundheit hat sich im Vergleich zum Jahr 1991 verbessert: Bei Männern stieg sie um 10,2 Jahre auf 65,9 Lebensjahre und bei Frauen um 9,7 Jahre auf 66,6 Lebensjahre. Den Ergebnissen der Erhebung zufolge hat ein Großteil der Österreicher aber dennoch mit chronischen Krankheiten zu kämpfen. Ungefähr ein Viertel der Personen im Alter von 15 und mehr Jahren leidet an chronischen Kreuzschmerzen oder einem anderen Rückenleiden. 1,75 Millionen Österreicher – Frauen häufiger als Männer – leben mit einer Allergie. An dritter Stelle der gesundheitlichen Probleme steht der Bluthochdruck: Ungefähr 1,5 Millionen Menschen leiden akut an dieser Krankheit. Chronische Nackenschmerzen betreffen 19 Prozent der Bevölkerung. Mit zunehmendem Alter nehmen die Angaben einer chronischen Erkrankung zu, nur in der Altersgruppe der 15- bis 44-Jährigen ist eine knappe Mehrheit (51 Prozent) frei von chronischen Beschwerden. GESUNDHEITSZUSTAND DER ÖSTERREICHER Frauen Anteil in Prozent Gesundheitszustand (Selbsteinschätzung) Männer Lebenserwartung in Jahren 83,7 79 % Sehr gut/Gut 78,9 Fettleibig 16 % Mittel 13 % 16 % 5% Schlecht/sehr schlecht Raucher 22 % Täglich Obst (5 Portionen) 27 % 10 % 4% Grafik: © APA, Quelle: APA/Statistik Austria Dauerhafte gesundheitliche Probleme führen laut der Gesundheitsbefragung auch dazu, dass in etwa eine halbe Million Österreicher bei ihren Alltagstätigkeiten stark eingeschränkt sind. Weitere 1,8 Millionen Personen (25 Prozent) sind etwas eingeschränkt. Das hat zur Folge, dass 249.000 Personen ab 65 Jahren Schwierigkeiten bei der Ausübung von zumindest einer Aktivität der täglichen Körperpflege und Versorgung der eigenen Person haben. Im Gesundheitsverhalten der Österreicher ergeben sich laut Studie positive, aber auch negative Tendenzen. Ungefähr ein Viertel aller Personen erfüllt die Bewegungskriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach körperlicher Aktivität und Muskelaufbau. Besonders junge Männer im Alter von 18 bis 29 Jahre sind sportlich aktiv. Dennoch nimmt Adipositas vor allem bei Männern zu: Knapp 16 Prozent der Männer sind hierzulande davon betroffen, am häufigsten kommt die Erkrankung bei 60- bis 70-Jährigen vor. APA Österreichs Erwachsene werden immer dicker. 15,6 Prozent der Männer und 13,2 Prozent der Frauen sind laut den aktuellsten Erhebungen adipös. 1991 waren es noch 8,3 Prozent der Männer und 9,0 Prozent der Frauen. Bei Kindern und Jugendlichen könnte allerdings ein Plafond erreicht sein. Dies stellte Thomas Dorner vom Institut für Sozialmedizin des Zentrums für Public Health der MedUni Wien fest. Die zu vielen Kilos haben jedenfalls eindeutig negative Auswirkungen. Dorner: „Ein extrem adipöser junger Mensch (20 bis 30 Jahre), BMI größer 45, verliert als Mann in etwa 13 beziehungsweise als Frau acht Lebensjahre.“ Wie sehr sich die Situation in einem nur relativ geringen Zeitraum von ungefähr 25 Jahren in Österreich verändert hat, stellt Dorner in Auflistung der verschiedenen Erhebungen zum Thema Adipositas in Österreich dar: Laut Mikrozensuserhebung der Statistik Austria aus dem Jahr 1991 (mehr als 46.000 Personen ab 20 Jahren) lag die Adipositasrate damals bei den Männern bei 8,3 und bei den Frauen bei 9,0 Prozent. 1999 wurde diese Erhebung wieder durchgeführt und brachte 30 doktor in wien 02_2016 Adipositasanteile unter Männern und Frauen von jeweils 9,1 Prozent. Eine danach folgende Gesundheitsbefragung (2006/2007) mit mehr als 15.000 Teilnehmern (Männer und Frauen ab 15 Jahren) wies 12,0 Prozent der Männer und 12,7 Prozent der Frauen als adipös aus. Die gleichlautende Befragung im Jahr 2014 mit ebenfalls mehr als 15.000 Teilnehmern zeigte einen Adipositasanteil bei den Männern von 15,6 Prozent, bei den Frauen von 13,2 Prozent. Etwas anders sind die Angaben gemäß dem Ernährungsbericht 2012, bei dem 313 Männer und Frauen (18 bis 64 Jahre alt) direkt gemessen wurden. Da waren 47,7 Prozent der Männer normalgewichtig, 37,4 Prozent übergewichtig und 14,9 Prozent adipös. Dorner: „Von den Frauen waren 4,2 Prozent unterge- wichtig (niemand bei den Männern, Anm.), 68,2 Prozent normalgewichtig, 17,9 Prozent übergewichtig und 9,7 Prozent adipös.“ Das alles deutet darauf hin, dass die Männer die Frauen deutlich überrundet haben. Die Wahrscheinlichkeit für Adipositas hat in Österreich mit steigendem Alter alle fünf Jahre bei beiden Geschlechtern um etwa 10 Prozent zugenommen: „Frauen und Männer in Österreich hatten eine etwa um 50 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit für Adipositas als in Westösterreich.“ Die regionalen Unterschiede seien weitgehend unverändert geblieben, so Dorner. Eine positive Entwicklung gibt es bei Kindern und Jugendlichen. „Es scheint so, als hätte man da möglicherweise einen Plafond erreicht“, sagte Dorner. „So betrug die Prävalenz von Adipositas in den WHO-HBSCSurveys (Schüler und Jugendliche, Anm.) von 1998, 2010 und 2014 bei den Burschen 13,9 Prozent, 18,5 Prozent und 17,3 Prozent und bei den Mädchen 10,0, 11,9 und 11,7 Prozent.“ Möglicherweise könnten sich hier bereits Präventionsmaßnahmen aus wirken. Wiener Medizinischen Wochenschrift Fotos: daneger/iStock, knorre/iStock Österreichs Erwachsene werden immer dicker MEDIZIN SERVICE Suche nach resistenten Staphylokokken-Keimen Erstmals gibt es relativ harte Daten zum Vorkommen der in Spitälern gefürchteten Staphylococcus aureus-Keime (S. aureus) in der österreichischen Bevölkerung. Eine Studie von Wissenschaftern der MedUni Wien belegt, dass bei Hausärzten 16,6 Prozent der Patienten mit nicht infektiösen Krankheiten S. aureus in der Nasenschleimhaut als „Kolonisator“ aufweisen. Ein Großteil der Keime zeigt Resistenzen. „In Österreich haben wir in der Allgemeinmedizin bei solchen Daten ein ‚schwarzes Loch‘. Wir schauen nur auf die Krankenhausdaten, weil wir keine Daten aus der niedergelassenen Praxis haben – und vergessen gleichzeitig darauf, dass wir sie nicht haben“, sagte Manfred Maier von der Abteilung für Allgemeinmedizin der MedUni Wien. Das gilt neben vielen Bereichen der Medizin auch für die Verbreitung von häufigen Krankheitserregern in der Bevölkerung. Die herkömmlichen Studien laufen fast immer in Krankenhäusern ab. Dort existiert aber eine eigene Bakterienflora, oft mit typischen Krankenhauskeimresistenzen durch den häufigen Gebrauch von Antibiotika und schwer kranken Patienten mit geschwächter Immunabwehr. Umgekehrt, wie auch Maier bestätigte: Bei Patienten außerhalb der Krankenhäuser werden viel weniger Resistenzen vermutet. Doch genau weiß man das nicht, weil eben regelmäßig durchgeführte Studien in der niedergelassenen Praxis fehlen. Die österreichische Studie ist Teil der APRESInitiative in neun europäischen Staaten. Die Daten beziehen sich auf das Vorkommen von S. aureus. Diese Bakterien können auch schwere und lebensgefährliche Infektionen auslösen. Neue Daten zu Spitalsinfektionen in Österreich erhoben Zum Thema Spitalsinfektionen in Österreich gibt es seit Kurzem neue Daten. Sie wurden von Elisabeth Presterl von der MedUni Wien vorgestellt. An der Erhebung zu nosokomialen Infektionen haben zwischen 23. April und 8. Juli 2015 51 Krankenhäuser (45 Akutspitäler und sechs Rehabilitationskliniken) teilgenommen. Die Infektionsrate betrug 5,3 Prozent. In einer ersten derartigen Untersuchung mit Daten von neun Spitälern und 4321 Patienten aus dem Jahr 2012 war noch eine Rate an Infektionen, welche die Kranken im Medizinumfeld erworben hatten, von 6,2 Prozent festgestellt worden. Die neue Erhebung und Analyse war mit 712 Krankenhausstationen und 13.814 Patienten aus Ost-, Süd- und Westösterreich wesentlich größer, geht aus jenen Folien hervor, welche die Expertin am 11. Dezember 2015 bei einem Vortrag im Gesundheitsministerium zeigte. 28,2 Prozent der Patienten hatten einen chirurgischen Eingriff. Spitalsinfektionen (nosokomial) wurden bei 727 Patienten registriert (5,3 Prozent). Am häufigsten waren Infektionen mit sogenannten grampositiven Keimen (zum Beispiel Pneumokokken, Streptokokken), Staphylococcus aureus-Bakterien, Enterokokken und Klebsiellen. Acinetobakterien, wie sie kürzlich bei einer für ein Baby in Linz tödlichen Infektion verantwortlich waren, wurden nur bei 0,9 Prozent (vier Fälle) registriert. Eine antibiotische Therapie hatten 3610 Kranke erhalten. Als Merkmal für die im gesamten Gesundheitswesen wichtige Händehygiene wurde der Verbrauch an alkoholischen Desinfektionsmitteln verwendet. Hier zeigt sich ein Verbrauch von 28,6 Liter pro 1000 Patiententagen (im Spital). Österreich liegt damit im Bereich der meisten europäischen Staaten. Weit mehr als doppelt so hoch ist der Verbrauch in Dänemark, deutlich höher auch in Schweden, Norwegen und Griechenland. Die skandinavischen Länder gelten seit vielen Jahren als Beispiele für gute Hygienebedingungen sowie geringe Antibiotikaresistenzen. APA 20 über die Österreichische Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin zum Mitmachen angeworbene Hausärzte baten jeweils 200 aufeinander folgende Patienten mit nicht infektiösen Krankheiten als Grund für den Arztbesuch, einen Nasenabstrich machen zu dürfen. Insgesamt waren es schließlich 3309 Proben auf Keime und entsprechende Fragebögen. Insgesamt kam man doch auf ein relativ häufiges Vorkommen der typischen Spitalskeime auch außerhalb der Krankenhäuser. „S. aureus wurde bei 16,6 Prozent der Nasenabstriche identifiziert. 70,1 Prozent waren zumindest gegen ein Antibiotikum resistent, zumeist gegen Penicillin“, schrieben Kathryn Hoffmann als Erstautorin und die Co-Autoren. 64,8 Prozent dieser Staphylokokken waren gegen Penicillin resistent, dann kamen Azithromycin (13,5 Prozent) und Erythromycin (13,3 Prozent). Eine Mehrfachresistenz lag bei 13,7 der S. aureus-Stämme vor, eine sogenannte Methicillinresistenz (häufig in Krankenhäusern) wurde bei 1,5 Prozent der Proben festgestellt. BMC Infectious Diseases Österreichischer Forscher fand Michelin-Baby-Gene Neugeborene mit dem „Michelin-ReifenBaby-Syndrom“ haben am ganzen Körper Hautfalten, die an das Maskottchen besagter Firma erinnern. Diese Hautwülste verschwinden, wenn die Kinder größer werden. David Keays vom Institut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien fand nun mit internationalen Kollegen die genetische Ursache für diese sehr seltene Erbkrankheit. Bei den Betroffenen ist der Aufbau des inneren Gerüsts von Zellen schadhaft, berichteten die Forscher. Das kann entweder durch fehlerhafte Bausteine (Tubulin) dieses Zellgerüsts passieren, oder durch Defekte im „MAPRE2-Gen“, welches für seinen Zusammenbau mitverantwortlich ist. „Wir wissen jetzt, welche Gene für die Krankheit verantwortlich sind, aber wie die Symptome zustande kommen, ist nach wie vor rätselhaft“, erklärte Keays in einer Aussendung des IMP. Dies möchte er durch weitere Untersuchungen klären, damit in Zukunft Diagnose und Behandlung verbessert werden können. American Journal of Human Genetics 02_2016 doktor in wien 31 SERVICE CHRONIK Auszeichnung Forschungsförderungspreise vergeben Drei medizinische Forschergruppen wurden kürzlich mit der Verleihung des Forschungsförderungspreises der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG 2015 für ihre wissenschaftlichen Anstrengungen der letzten Jahre belohnt. Sämtliche Arbeiten entstanden an der MedUni Wien. und stark thrombosefördernd. Dadurch können Bakterien eingefangen und effektiv bekämpft werden. Dieser Mechanismus wird jedoch auch in thrombotischen Krankheitsbildern aktiviert, wo NETs als Gerüst für Thrombenbildung fungieren könnten. Mangold konnte zeigen, dass Neutrophile am Ort der Thrombenentstehung im Vergleich zu Neutrophilen im peripheren Blut hochgradig aktiviert sind und NETs erzeugen. Er entdeckte zember 2015 an Andreas Mangold von der Klinischen Abteilung für Kardiologie der Wiener Universitätsklink für Innere Medizin II (erster Preis), Yvonne Winhofer von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel der Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin III (zweiter Preis) und Matthias Unseld von der Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin I (dritter Preis). Andreas Mangold: DNAse als intravenöses Therapeutikum im Rahmen der Akuttherapie von ST-Hebungsinfarkten Herzinfarkt entsteht durch thrombotischen Verschluss der Herzkranzgefäße. Neutrophile Granulozyten sind in Herzkranzthromben von ST- Hebungsinfarkten angereichert. In der vorliegenden Studie hat Mangold diese Neutrophilen näher charakterisiert und vor allem eine rezent entdeckte Eigenschaft – die Bildung von sogenannten Neutrophil Extracellular Traps (NETs) – untersucht. Die Bildung von NETs ist ein effektiver Mechanismus, durch den Bakterien bekämpft werden können. Dabei schleudern Neutrophile den Inhalt ihres Zellkerns, also DNA-Stränge, Histone, aber auch Granula-Proteine, in den Extrazellulärraum, wo ein netzartiges Gebilde entsteht. Diese NETs sind entzündungsfördernd, zelltoxisch 32 doktor in wien 02_2016 Andreas Mangold, Yvonne Winhofer, Matthias Unseld (v. li. n. re.) außerdem, dass die Menge an NETs in direktem Zusammenhang mit der Infarktgröße und der Reperfusion der Patienten steht. Ein körpereigener Mechanismus zur raschen Elimination von NETs besteht in der Ausschüttung von Desoxyribonuklease (DNase). Mangold fand heraus, dass, je niedriger die DNaseAktivität im Herzkranzgefäß, desto höher die Konzentration von NETs ist. Dementsprechend zeigte sich auch, dass eine niedrige DNase-Aktivität mit umso größeren Infarktarealen in Zusammenhang steht. Zuletzt löste Mangold Herzkranzthromben im Petriglas auf und konnte erkennen, dass durch die Zugabe von DNase die Auflösung signifikant beschleunigt wird. Aus den vorliegenden Daten ergibt sich, DNAse als intravenöses Therapeuti- kum im Rahmen der Akuttherapie von ST-Hebungsinfarkten anzuwenden. Eine klinische Pilotstudie ist in Vorbereitung. Yvonne Winhofer: Funktionierende Lipolyse im Fettgewebe beziehungsweise freie Fettsäuren wichtig für Substratversorgung des Herzens Hypoglykämien stellen eine gefürchtete Nebenwirkung blutzuckersenkender Therapien dar und wurden rezent mit einem erhöhten Risiko für HerzKreislauf-Erkrankungen bei Patienten mit Diabetes mellitus in Verbindung gebracht. Die im Rahmen der Hypoglykämie-Gegenregulation freigesetzten Katecholamine könnten dabei nicht nur direkt, sondern auch über die Steigerung der Lipolyse im Fettwegebe mit konsekutivem Anstieg der freien Fettsäuren im Blut den myokardialen Stoffwechsel und somit die Herzfunktion beeinflussen. Deshalb wurde in der Studie die Auswirkung einer hypoglykämischen Episode (+/-Hemmung der L ipolyse im Fettgewebe) auf den myokardialen Lipidgehalt (MYCL, Herzfette) und die Herzfunktion untersucht. Neun gesunde Teilnehmer absolvierten vier Studientage in zufälliger Reihenfolge: 1)Insulin-Hypoglykämie-Test (IHT) mit Placebo (ins+/aci-) 2)IHT unter pharmakologischer Hemmung der Lipolyse im Fettgewebe mit Abfall der freien Fettsäuren im Plasma (FFA) mittels Acipimox (ins+/aci+) 3)Normoglykämie mit Acipimox (ins-/ aci+) 4)Normoglykämie mit Placebo (ins-/ aci-) MYCL und Herzfunktion wurden mittels Magnetresonanzspektroskopie und -bildgebung zu Beginn sowie nach zwei und sechs Stunden gemessen. Die Ergebnisse: Im Rahmen der Hypoglykämie (ins+/aci-) kam es zu einem deutlichen Anstieg der FFA und der Fotos: Stefan Seelig ► Die Vergabe erfolgte am 3. De- CHRONIK SERVICE Auswurffraktion des Herzens (EF; von 63,2±5,5 auf 69,6±6,3 Prozent, p=0,0001), die zudem miteinander korreliert waren (r=0,68, p=0,0002); dieser Effekt wurde unter Hemmung der Lipolyse am zweiten Studientag (ins+/aci+) völlig unterdrückt. Unter Normoglykämie und Acipimox (ins-/ aci+) kam es zu einem deutlichen Abfall der EF von 59,2±5,5 auf 53,9±6,9 Prozent, p=0,005) und einem deutlichen Abfall der FFA, Triglyzeride und Herzfette (MYCL, um -48.5 Prozent, p=0,0001). Die Daten zeigen, wie wichtig eine funktionierende Lipolyse im Fettgewebe beziehungsweise freie Fettsäuren für die Substratversorgung des Herzens und somit für die Aufrechterhaltung der Herzfunktion in Stresssituationen sind. Matthias Unseld: Interaktion zwischen dem Urokinaserezeptor und PTEN in Endothelzellen Der Urokinaserezeptor ist ein bekanntes Protein an der Zelloberfläche und reguliert unterschiedliche Zellfunktionen in Gesundheit und Krankheit. Besondere Bedeutung werden ihm in der Immunologie und der Krebserkrankung zugeschrieben. Vor allem im Kolonkarzinom, dem Endometriumkarzinom, aber auch in Tumoren des zentralen Nervensystemes konnte der Präsenz des Urokinaserezeptors eine wichtige Rolle für das Überleben der Patienten nachgewiesen werden. Über unterschiedliche Interaktionen mit anderen Proteinen wird dabei vor allem auch die Gefäßbildung entscheidend mitbeeinflusst. Da auch einer der w ichtigsten Tumorsuppressor-Proteine, die Phos phatase PTEN, viele der vom Urokinaserezeptor aktivierten zellulären Signalwege beeinflusst, wurde eine mögliche Verbindung dieser beiden Proteine untersucht. Sowohl durch in vitro als auch mittels aufwendigen in vivo Experimenten konnte eine Interaktion zwischen dem Urokinaserezeptor und PTEN in Endothelzellen nachgewiesen werden. Die Bildung von Gefäßen, die sogenannte Angiogenese, wird von diesen beiden Proteinen maßgeblich beeinflusst. Über die Verleihung der Theodor-Billroth-Preise der Ärztekammer für Wien berichtete doktorinwien in seiner letzten Ausgabe. Teddybären, Puppen und andere Stoff- und Kuscheltiere im Operationssaal, beim Zahnarzt, beim Röntgen, bei der Wundversorgung oder bei der Computertomografie: Das Projekt „TeddybärenKrankenhaus“ hat das Ziel, Kindern die Angst vor dem Arztbesuch oder einem Spitalsaufenthalt zu nehmen. Die Kinder und deren Kuscheltiere werden dabei von sogenannten Teddy-Docs – es handelt sich dabei um Studierende der MedUni Wien – fachlich betreut. Am 8. und 9. Dezember 2015 fand das „Teddybären-Krankenhaus“ zum bereits fünften Mal in der Ärztekammer statt. Kooperationspartner sind die Austrian Medical Students‘ Assiociation, die MedUni Wien, der akademische Fachverein österreichischer Pharmazeuten sowie der Arbeiter-Samariter-Bund. Österreichische Krebshilfe: Vor 105 Jahren von Wiener Medizinern gegründet Jedes Jahr sind 35.000 Österreicher mit einer Krebsdiagnose konfrontiert. Moralische und finanzielle Unterstützung beim Kampf gegen die Krankheit erhalten Patienten und Angehörige von der Österreichischen Krebshilfe. Bei einer Pressekonferenz am 4. Dezember 2015 wurde anlässlich des 105-jährigen Jubiläums Bilanz gezogen und ein Blick in die Zukunft der Organisation geworfen. „Vor 105 Jahren wurde die Krebshilfe von Wiener Medizinern gegründet. Damals hat sich der Adel die Betreuung jener Bevölkerungsschichten, für die es keine soziale Absicherung gegeben hat, zur Aufgabe gemacht“, erklärte der Präsident der Österreichischen Krebshilfe, Paul Sevelda. Mehr als 30.000 Patienten und Angehörige werden seither jährlich kostenlos von der Österreichischen Krebshilfe unterstützt. Als besondere Erfolge der vergangenen Jahre nannte Sevelda die Einführung der Gratis- HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs, die Änderungen in der Gesetzgebung zum Nichtraucherschutz sowie Schwerpunktaktivitäten bei der Früherkennung von Darmkrebs. „Unserer jährlichen Aktion im Darmkrebsmonat März ist es beispielsweise zu verdanken, dass die Angst vor der Koloskopie genommen werden konnte.“ Themen, denen sich die Organisation in Zukunft verstärkt widmen möchte, sind Palliativeinrichtungen für Krebskranke sowie die Wiedereingliederung von Betroffenen nach überstandener Krankheit. „Das ist eine Forderung, die man leicht stellt, aber in der Umsetzung schwierig ist“, erklärte Sevelda. Die Rückkehr in Arbeitsverhältnisse sei durch die anhaltenden Therapien und Nachsorge der Patienten nur schrittweise möglich. „Wir orten aber den politischen Willen, dass das in absehbarer Zeit umgesetzt werden kann.“ Staatspreis für Geschlechterforschung an Alexandra Kautzky-Willer Am 11. Dezember 2015 wurde Alexandra Kautzky-Willer mit dem mit 10.000 Euro dotierten GabrielePossanner-Staatspreis ausgezeichnet. Die Ehrung geht an Personen, deren wissenschaftliche Leistungen die Geschlechterforschung fördern. Kautzky-Willer ist seit 2010 Professorin für Gender Medicine an der MedUni Wien. Die Fachärztin für Innere Medizin sei „eine wichtige Stütze bei der Weiterentwicklung von Gendermedizin und ein Vorbild für junge Wissenschafterinnen“, so Staatssekretär Harald Mahrer in einer Aussendung. Die seit 1997 alle zwei Jahre vergebene Auszeichnung erinnert an die erstmalige Verleihung eines akademischen Grads an eine Frau durch eine österreichische Universität: Gabriele Possanner erhielt 1897 nach nochmaliger Ablegung zahlreicher Prüfungen ihr an der Universität Zürich erworbenes Doktorat der Medizin von der Universität Wien nostrifiziert. Im Veranstaltungszentrum der Ärztekammer für Wien ist ein Saal nach ihr benannt. 02_2016 doktor in wien 33 SERVICE PREISE STATUTEN DES THEODOR-BILLROTH-PREISES DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN Artikel I 1. Zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten stiftet die Ärztekammer für Wien den „Theodor-Billroth-Preis der Ärztekammer für Wien”. 2. Der „Theodor-Billroth-Preis” wird alljährlich verliehen und ist mit 7500 Euro dotiert. Er ist maximal in drei Teile teilbar. 3. Wird in einem Jahr von der Verleihung aufgrund einer fehlenden Empfehlung seitens der Jury Abstand genommen, so wird der vorgesehene Betrag trotzdem bereitgestellt und soll in einem der folgenden Jahre für eine Erhöhung des Preises Verwendung finden. Artikel II Um die Verleihung dieses Förderungspreises können sich alle Angehörigen der Ärztekammer für Wien bewerben. Da der „Theodor-BillrothPreis der Ärztekammer für Wien“ sowohl der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses als auch der Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit in der freien Praxis dienen soll, sind Klinik-, Abteilungs- und Institutsvorstände (ausgenommen als Co-Autoren) von der Bewerbung ausgeschlossen. Als Einreicher kommen nur Erstautoren in Frage, die in den vorhergehenden fünf Jahren vor der Einreichung nicht Preisträger des „Theodor-Billroth-Preises“ oder des „Forschungsförderungspreises der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG“ waren. Artikel III 1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljährlich in den „Mitteilungen der Ärztekammer für Wien”. Für die Einreichung der Arbeiten ist jeweils als Schlusstermin der 31. Mai festzusetzen. 2. D ie Arbeiten sind beim Präsidium der Ärztekammer für Wien, Wien 1., Weihburggasse 10-12, in würdiger und druckreifer Form einzureichen. Sie sind in vierfacher Ausfertigung vorzulegen plus in elektronischer Form (PDF oder ähnliches Format). Bei fremdsprachigen Publikationen ist die Einreichung einer deutschen Übersetzung erforderlich (Arbeiten können in englischer Sprache eingereicht werden). Artikel IV Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des Vorjahres in schriftlicher Form veröffentlicht noch für einen anderen Preis eingereicht worden sein. Sie sollen die Ergebnisse eigener wissenschaftlicher Tätigkeiten beziehungsweise experimenteller Untersuchungen aus einem Fachgebiet der Medizin zum Gegenstand haben. Habilitationsschriften können nicht eingereicht werden. Von der Einreichung ebenfalls ausgeschlossen sind wissenschaftliche Arbeiten, die zum überwiegenden Teil im Rahmen eines Auslandsaufenthalts durchgeführt und von dieser ausländischen Institution publiziert werden. Artikel V 1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vorstand der Ärztekammer für Wien eine ärztliche Jury eingesetzt. 2. Z ur Beurteilung der Arbeiten können beliebig viele (Fach-)Referenten herangezogen werden. Artikel VI 1. Für die Verleihung des Preises oder dessen Teilung ist die einfache Mehrheit der Juroren erforderlich. 2. D ie Verleihung des Preises erfolgt in feierlicher Form durch das Präsidium der Ärztekammer für Wien. 3. Gegen die Entscheidung der Jury ist kein Rechtsmittel zulässig. Artikel VII Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über Beschluss des Vorstands der Ärztekammer für Wien erfolgen. STATUTEN DES FORSCHUNGSFÖRDERUNGSPREISES DER ERSTE BANK DER OESTERREICHISCHEN SPARKASSEN AG Artikel I 1. Zur Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit der Ärzte in Wien stiftet die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG einen Preis. 2. Der Preis trägt den Namen „Forschungsförderungspreis der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG”. 3. Der „Forschungsförderungspreis der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG” wird alljährlich verliehen und ist mit 7500 Euro dotiert. Er ist maximal in drei Teile teilbar. 4. Wird in einem Jahr von der Verleihung aufgrund einer fehlenden Empfehlung seitens der Jury Abstand genommen, so wird der vorgesehene Betrag trotzdem bereitgestellt und soll in einem der folgenden Jahre für eine Erhöhung des Preises Verwendung finden. Artikel II Um die Verleihung dieses Förderungspreises können sich alle im Bereich Wien tätigen Ärzte bewerben. Dies gilt auch für promovierte Mediziner, die nicht Mitglied der Ärztekammer sind. Da der „Forschungsförderungspreis der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG“ sowohl der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses als auch der Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit in der freien Praxis dienen soll, sind Klinik-, Abteilungs- und Insti- 34 doktor in wien 02_2016 tutsvorstände (ausgenommen als Co-Autoren) von der Bewerbung ausgeschlossen. Als Einreicher kommen nur Erstautoren in Frage, die in den vorhergehenden fünf Jahren vor der Einreichung nicht Preisträger des „Theodor-BillrothPreises“ oder des „Forschungsförderungspreises der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG” waren. Artikel III 1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljährlich in den „Mitteilungen der Ärztekammer für Wien”. Für die Einreichung der Arbeiten ist jeweils als Schlusstermin der 31. Mai festzusetzen. 2. Die Arbeiten sind beim Präsidium der Ärztekammer für Wien, Wien 1., Weihburggasse 10-12, in würdiger und druckreifer Form einzureichen. Sie sind in vierfacher Ausfertigung vorzulegen plus in elektronischer Form (PDF oder ähnliches Format). Bei fremdsprachigen Publikationen ist die Einreichung einer deutschen Übersetzung erforderlich (Arbeiten können in englischer Sprache eingereicht werden). Artikel IV Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des Vorjahrs in schriftlicher Form veröffentlicht noch für einen anderen Preis eingereicht worden sein. Sie sollen die Ergebnisse eigener wissenschaft- licher Tätigkeit beziehungsweise experimenteller Untersuchungen aus einem Fachgebiet der Medizin zum Gegenstand haben. Habilitationsschriften können nicht eingereicht werden. Von der Einreichung ebenfalls ausgeschlossen sind wissenschaftliche Arbeiten, die zum überwiegenden Teil im Rahmen eines Auslandsaufenthalts durchgeführt und von dieser ausländischen Institution publiziert werden. Artikel V 1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vorstand der Ärztekammer für Wien eine ärztliche Jury eingesetzt. 2. Zur Beurteilung der Arbeiten können beliebig viele (Fach-)Referenten herangezogen werden. Artikel VI 1. Für die Verleihung des Preises oder dessen Teilung ist die einfache Mehrheit der Juroren erforderlich. 2. Die Verleihung des Preises erfolgt in feierlicher Form durch die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG in Wien. 3. G egen die Entscheidung der Jury ist kein Rechtsmittel zulässig. Artikel VII Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über Beschluss des Vorstands der Ärztekammer für Wien erfolgen. STEUER SERVICE Ordinationsvertretung Ein Dienstverhältnis liegt nicht vor Die Vertretung eines niedergelassenen Arztes stellt laut Bundesfinanzgericht (2. Instanz im Abgabenverfahren) eine selbstständige Tätigkeit dar. Allerdings ist derzeit noch nicht bekannt, ob das Finanzamt gegen diese für die Ärzteschaft erfreuliche Entscheidung den Verwaltungsgerichtshof anrufen wird. Von Wolfgang Leonhart Foto: AEK Wien ► Zwischen einzelnen Finanz ämtern und Ärztinnen und Ärzten schwelt seit Jahren ein Rechts streit um die Frage, ob im Fall von Ver tretungsärzten in Ordinationen ein Dienstverhältnis vorliegt. Dies hätte weitreichende Folgen für die Ordinati onsinhaber, da dann die bei Dienst nehmern zwingenden Abgaben und Beiträge für Ordinationsvertreter zu entrichten wären (doktorinwien be richtete). Dies führt auch zu einem rechtlichen Dilemma, da laut Ärztegesetz be kanntlich ein niedergelassener Arzt einen Kollegen in seiner Ordination nicht anstellen darf. Andererseits gibt es Situationen, etwa bei sehr langen Abwesenheiten, in denen ein Kassen arzt sogar verpflichtet ist, sich vor Ort vertreten zu lassen, und nicht bloß die Patienten an Kollegen weiterreichen darf. Auch die Vorbereitung der Überga be der eigenen Ordination an einen Nachfolger wird sinnvollerweise auf diese Art vorbereitet. Der Nachfolger lernt im Zuge von Ordinationsvertre tungen nicht nur die Patienten ken nen, sondern sammelt auch Punkte für die Vergabe des Kassenvertrags. Erst kürzlich entschied der Verwaltungs gerichtshof (VwGH 2013/08/01217), dass eine Arbeitsmedizinerin, die für die AUVA Betriebsbegehungen machte, Arbeitnehmerin sei. Ein anderer Fall ging vom VwGH wieder zurück an die Unterinstanz: Er betraf zwei Ärztinnen, die in der Ordination eines niederösterreichi schen Facharztes als Vertretung tätig waren. Auch sie stufte das Finanz amt als Dienstnehmerinnen ein. Der Inhaber der Ordination bekämpfte die Entscheidung. Der (damals noch zuständige) unabhängige Finanz senat gab ihm recht, der VwGH hob dessen Bescheid jedoch auf: Das Ge samtbild einer Tätigkeit müsse darauf untersucht werden, ob Merkmale der Selbstständigkeit oder der Unselbst ständigkeit überwiegen, dieses genaue Bild fehlte dem VwGH in dem Be scheid. Zu diesem Verfahren liegt nun ein kürzlich veröffentlichtes Erkenntnis des Bundesfinanzgerichts (BFG vom 19. November 2015, RV/ 2100115/2014) vor. Darin wird im zweitinstanzlichen abgabenrechtlichen Verfahren durch den BFG die Vertretung eines nieder gelassenen Arztes durch einen ande ren Arzt als selbstständige Tätigkeit eingestuft und das Vorliegen eines Dienstverhältnissen (wie vom Finanz amt argumentiert) verneint. Eigenverantwortlich tätig Das BFG begründet diese Entschei dung mit dem Fehlen von persönlicher Weisungsgebundenheit und man gelnder Eingliederung in den geschäft lichen Organismus des Auftraggebers: E s werde unterschieden zwischen angestellten Ärztinnen und Ärzten – diese seien auch fachlich wei sungsgebunden, wobei eine verstärkte Einspruchspflicht bei fach lich umstrittenen Weisungen be stehe – und nicht angestellten Ärztinnen und Ärzten, also nieder gelassenen Ärztinnen und Ärzten oder Wohnsitzärzten und somit auch Vertretungsärzten. Diese seien nicht weisungsgebunden, sondern eigen verantwortlich. E s fehle an jeglicher Abhängigkeit des Urlaubsvertreters von dem auf Urlaub befindlichen Arzt; der Ur laubsvertreter habe wie jeder Arzt seinen Beruf persönlich, unmittelbar und unter eigener Verantwortung Leonhart: „Der Verwaltungsgerichtshof könnte die Entscheidung wieder revidieren“ Das Bun desfinanz gericht begründet seine Ent scheidung mit dem Fehlen von persönlicher Weisungs gebunden heit und mangelnder Einglie derung in den ge schäftlichen Organismus des Auftrag gebers. auszuüben. Die Vertretung eines Arztes durch einen andern Arzt sei daher nicht Gehilfenschaft (§ 1313 ABGB), sondern Substitution, bei der man nur für ein Auswahlver schulden hafte. V ertretungsärzte seien eigenverant wortlich tätig und könnten daher auch zur Haftung herangezogen wer den, was einem Unternehmerrisiko gleichkommt. E ine Eingliederung in den geschäft lichen Organismus könne nicht vor liegen, wenn der zu vertretende Arzt in der Ordination nicht anwesend ist und die Ordination und die da zugehörigen Betriebsmittel nur zur Verfügung gestellt würden. Die im konkreten Fall vorliegende eher ge ringe Entlohnung der Vertretungs ärzte lasse den Rückschluss zu, dass darin eine Ordinationsgebühr ent halten sei. D er in der Ordination anwesende Arzt werde eigenverantwortlich tätig, da er anstelle des vertretenen Arztes für den Patienten als Behandler er sichtlich sei. E in Weisungsrecht durch den Ordi nationsinhaber läge nicht vor. I m Übrigen wird in der Urteils begründung auf ein früheres höchst gerichtliches Erkenntnis (VwGH vom 6. Juli 1956, 0954/54) verwiesen, wonach ein Vertretungs arzt als selbstständig tätig eingestuft wurde. Es ist derzeit nicht bekannt, ob das Finanzamt gegen diese für die Ärzte schaft erfreuliche Entscheidung neu erlich den VwGH anruft. Wolfgang Leonhart ist Steuerberater in Wien 7. und Verfasser des im Verlag der Österreichischen Ärztekammer erschienenen Buchs „Arzt und Steuern“. 02_2016 doktor in wien 37 SERVICE RECHT Strafrechtsnovelle Medizinerprivileg wieder eingeführt Mit 1. Jänner 2016 ist das Strafrechtsänderungsgesetz (BGBl 112/2015) in Kraft getreten, welches strafrechtliche Bestimmungen an die jetzigen gesellschaftlichen Standards anpassen und die Rechtslage vereinfachen soll. Neben der Anhebung von Wertgrenzen bei Vermögensdelikten und der Erhöhung der Strafrahmen bei Delikten gegen Leib und Leben finden sich auch Änderungen, die insbesondere für Gesundheitsberufe wesentlich sind. ► „Tod nach falscher Spritze“ oder „Falsch operiert“: Wenn nach einer medizinischen Behandlung oder einer Operation Folgeschäden bleiben, gehen die emotionalen Wogen meist hoch – entsprechende Schlagzeilen inklusive. Doch in der gerichtlichen Praxis war die Beurteilung dieser Fälle meist schwierig, da ein großer Aus legungsspielraum bestand. Mit der Strafrechtsnovelle setzt der Gesetzgeber nun ein klares Signal in Richtung Patienten und Gesundheits personal. Durch das wieder bestätigte „Medizinalpersonenprivileg“ können Ärztinnen und Ärzte sowie medizi nisches Personal demnach nicht für jede unerwünschte Folge einer medizi nischen Behandlung zur Rechenschaft gezogen werden, sondern nur, wenn sie grob fahrlässig gehandelt haben. Gleichzeitig werden die wirklichen ärztlichen Kunstfehler strafrechtlich aus dem Bereich der Kavaliersdelikte geholt. Der Strafrahmen für die grob 38 doktor in wien 02_2016 Der Straf rahmen für die grob fahrlässige Tötung wird im Ver gleich zum Grunddelikt verdreifacht und bei der grob fahrläs sig begange nen Körper verletzung verdoppelt. fahrlässige Tötung wird im Vergleich zum Grunddelikt verdreifacht und bei der grob fahrlässig begangenen Körper verletzung verdoppelt. Lebensbedrohliche Vergiftung Ein Mann wird am Herzen operiert. Nach ein paar Tagen verschlechtert sich sein Zustand zunehmend. Er zeigt Symptome einer Blutvergiftung. Bei der Untersuchung stellt man fest, dass bei der Herzoperation ein Tupfer vergessen wurde. Das Krankenhaus reagiert rasch, entfernt den Tupfer, der tatsächlich der Verursacher war, und kann den Mann stabilisieren. Die große Frage ist nun, ob die zuständigen Operateure hier „grob fahrlässig“ ge handelt haben. Nach dem neuen Strafrechtsände rungsgesetz hängt die strafrechtliche Verantwortung davon ab, ob der be handelnde Arzt beziehungsweise die betrauten Pflegepersonen „ungewöhn lich und auffallend sorgfaltswidrig handeln, sodass der Eintritt eines dem gesetzlichen Tatbild entsprechenden Sachverhalts als geradezu wahrschein lich vorhersehbar war“. Im Fall der Herzoperation stellte sich im Verlauf des Ermittlungsverfahrens heraus, dass die OP-Schwester beim Zählen der Tupfer tatsächlich einen vermisst hatte. Da der Tupfer aber nicht auffindbar war, hatte der behandelnde Arzt entschieden, den Brustkorb den noch wieder zu schließen. Er hatte also das Risiko in Kauf genommen, dass es zu einer lebensbedrohlichen Blutver giftung kommen könnte. Und damit liegt der Tatbestand der „groben Fahr lässigkeit“ vor. Hätte sich die OP-Schwester tatsäch lich verzählt und das Fehlen des Tupfers nicht bemerkt, dann läge zwar auch ein Behandlungsfehler vor, aber kein straf rechtlich relevanter Tatbestand. Allfäl lige Schadenersatzansprüche könnten dann nur auf dem zivilrechtlichen Weg eingebracht werden. Fotos: zhudifeng/iStock, PHH Rechtsanwälte (2) Von Mathias Preuschl und Daniela Leitner RECHT SERVICE Ist alles klagbar? Schon bisher hat sich die straf- und zivilrechtliche Judikatur dahin gehend entwickelt, dass es einen besonders ho hen Grad der Unbesonnenheit voraus setzt, dass der Täter besonders rück sichtslos gehandelt oder eine Norm verletzt hat, die gerade ihn in beson derem Maße zur Verhinderung eben jener Rechtsgutsverletzung verpflich tet hat. Es wird jedoch erst die Zukunft zeigen, ob in der Praxis der zivilrecht liche Begriff der groben F ahrlässigkeit auch im Strafrecht seinen Durchschlag finden wird. Zumindest lässt sich aus dem Erfordernis „ungewöhnliche und auffallende Sorgfaltswidrigkeit“ ableiten, dass nunmehr das bloße Vorliegen einer gefährlichen Situation nicht mehr ausreichend ist, sondern eine zusätzliche sorgfaltswidrige Ver haltensweise des Handelnden hin zukommen muss. Kurz gesagt: Die Sorgfaltswidrigkeit muss geradezu ins Auge springen. Und es muss klar sein, dass dieser auffällige Fehler die Ver letzung oder Gesundheitsschädigung geradezu zwingend bewirken wird. Eine Komplikation nach einer Ope ration ist damit ebenso wenig straf rechtlich beachtlich wie eine medi zinisch anerkannte Behandlung, die sich einige Jahre später aufgrund von neueren wissenschaftlichen Erkennt nissen als nicht zielführend heraus stellt. Hohe Komplexität der Fälle Noch schwieriger ist es, wenn ein Pati ent an den Folgen oder vermeintlichen Folgen einer medizinischen Behand lung stirbt. So prozessiert etwa die Familie eines Mannes, der nach einer falsch verabreichten Spritze verstorben ist, auch zwei Jahre nach dem Tod des Mannes noch immer gegen das LKH Graz. Damals hatte sich das Opfer, ein Grazer Unternehmer, aufgrund sei ner Leukämieerkrankung einer am bulanten Chemotherapie am Grazer Landeskrankenhaus unterzogen. Er sollte im Dezember 2013 zwei Substan zen in je einer Spritze erhalten – ei ne Ärztin verabreichte ihm allerdings die für die Vene vorgesehene Spritze fälschlicherweise ins Rückenmark. Der Mann fiel ins Koma und starb kurz vor Weihnachten an den Folgeschäden der Spritzenverwechslung. An diesem Zi vilverfahren lässt sich die Komplexität der juristischen Beurteilung ärztlichen Handelns ablesen. Ähnlich schwierig war bislang auch die Situation im Strafrecht. Der bisherige Tatbestand der „Fahrlässigen Tötung unter besonders gefährlichen Verhält nissen“ (§ 81 StGB) hatte nicht nur eine sperrige Bezeichnung, sondern bereite te bei der rechtlichen Beurteilung in der Praxis Schwierigkeiten. Zwar konnten Sachverständigengutachten in vielen Strafverfahren teilweise auffallende und ungewöhnliche Sorgfaltswidrig keit nachweisen. Die Feststellung von „besonders gefährlichen Verhältnissen“ war jedoch meist nicht möglich. Die Ablöse der „Fahrlässigen Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen“ durch die „Grob fahrlässige Tötung“ soll nunmehr alle Fälle erfassen, in denen jemand ungewöhnlich und auffallend sorgfaltswidrig handelt. Weitere Tatbe standsmerkmale sind nicht mehr nötig. Berufsgeheimnis verletzt Strenger als bisher geht die Strafge richtsnovelle auch bei der Verletzung des gesetzlich auferlegten Berufsge heimnisses vor. Wer über den Gesund heitszustand einer Person unrechtmäßig Auskunft gibt, Gesundheits akten weitergibt oder verkauft, um sich dadurch einen Vorteil zu verschaffen oder einer anderen Person zu schaden, macht sich strafbar. Preuschl, Leitner: „Es bleibt abzuwarten, wie die Rechtsprechung die neuen Bestimmungen mit juristischem Leben füllt“ Während das Strafmaß der Freiheits strafe von bis zu einem Jahr unverändert bleibt, hat sich die alternative Geldbuße von 360 Tagsätzen auf bis zu 720 Tag sätze verdoppelt. Entscheidend für die Strafbarkeit ist aber hier der Vorsatz, sich dadurch zu bereichern oder einem anderen einen Nachteil zuzufügen. Zusammengefasst ist die vorliegende Novelle, jedenfalls auch im Hinblick auf die geschilderten für Angehörige der Gesundheitsberufe besonders re levanten Bestimmungen, als durchaus gelungen zu bezeichnen. Fehler der Vergangenheit, wie die Abschaffung des sogenannten „Medizinalpersonen privilegs“, wurden korrigiert, und die Schärfung der Tatbestände der „GrobFahrlässigkeitsdelikte“ trägt den von der Praxis seit Jahren geäußerten Bedenken Rechnung. Es wird nunmehr abzuwar ten sein, wie die Rechtsprechung die neuen Bestimmungen mit juristischem Leben füllt und ob die von den Verfas sern der Novelle erhoffte bessere An wendbarkeit sich in der Praxis beweist. Klar ist allerdings auch, dass für den Fall einer Verurteilung zukünftig mit här teren Strafen zu rechnen sein wird. Mathias Preuschl und Daniela Leitner sind Experten für Wirtschaftskriminalität und Strafrecht bei PHH Rechtsanwälte in Wien 1. Muslimisches Kind obduziert: Rechtlich gedeckt Der Sohn einer Muslimin ist kurz nach der Geburt mit einer Fehlbildung in einem Vorarlberger Krankenhaus verstorben. Das Spital hatte gegen den Willen der Mutter eine Obduktion durchgeführt. Die religiöse Frau klagte. Wie Die Presse am 28. Dezember 2015 berichtete, hat der Oberste Gerichtshof (OGH) nun entschieden, dass das Vorgehen der Ärzte rechtens war und kein Anspruch auf Schmerzensgeld besteht. Ein Tumult sei beim Begräbnis in der Türkei aus-, sie selbst sei zusammengebrochen, gab die in Vor arlberg wohnende Muslimin an. Weil der Leichnam „in pietätloser Weise verstümmelt“ war, habe das Kind ohne große Feierlichkeiten bestatten werden müssen. Die Frau forderte Schadenersatz. Die Mediziner konterten: Die Fehlbildung des Kindes, das Prune-Belly-Syndrom, sei nicht ausreichend erforscht, die Obduktion im öffentlichen und wissenschaftlichen Interesse gewesen. Der Zustand der Leiche bei der Beerdigung in der Türkei sei darauf zurückzuführen, dass er nicht gekühlt wurde. Eine Obduktion ist generell auch gegen den Willen der Mutter möglich, wenn ein guter Grund dafür vorliegt. Ein solches konnte das Landesgericht Feldkirch allerdings nicht erblicken: Es gab der Klage der Mutter statt. Das Oberlandesgericht Innsbruck drehte dann das Urteil um. Die Ärzte hätten nicht rechtswidrig gehandelt, die Klage wurde abgewiesen. Der OGH bestätigte jetzt diese Entscheidung. Der Wert der Obduktion ergebe sich schon daraus, dass der Arzt so die von ihm gestellte Diagnose und Therapie überprüfen könne. Der Wunsch nach einer Entwicklung der Medizin erfülle im Interesse der Gesundheit einen wichtigen Zweck und dürfe somit das Recht auf Religionsausübung beschränken, erklärte der OGH (5 Ob 26/15g) laut Die Presse. 02_2016 doktor in wien 39 SERVICE NOTDIENSTE DIENSTHABENDE FACHÄRZTE FÜR ZAHN-, MUND- UND KIEFERHEILKUNDE MÄRZ 2016 (VON 20.00 – 1.00 UHR FRÜH) 01.Zahnarzt Shamoon Ragheed 485 78 17 16., Wattgasse 63 02.Dr. Perkovic Ekaterina 470 33 74 18., Anton-Frank-Gasse 4/11 03.Dr. Golestani Sima 804 35 83 12., Hervicusgasse 2/5 04.Dr. Senger Evelyn 332 55 81 20., Stromstraße 18-20/4/6 05.Dr. Drnek Martina 493 16 38 16., Herbststraße 116/9/3 06.Dr. Schöberl Rainer 216 11 33 02., Engerthstraße 150/10/5 07.DDr. Monov Gabriel 470 19 57 18., Weimarer Straße 15 08.Dr. Pinchasov Wjaczeslaw 914 32 80 14., Linzer Straße 408/I 09.Dr. Aigner Michael 405 54 22 08., Lerchenfelder Straße 18-24/19 10. Dott. Dr. Schwarz Marcus 290 51 05 21., Brünner Straße 188/7 11. Mag. Dr. Gallé Birgit 604 25 90 10., Buchengasse 70 12.DDr. Selli A. Edmond 319 78 98 09., Berggasse 25/18 13.Dr. Ludvik-Meyer Gerda 216 61 72 02., Praterstraße 58 14.Dr. Polat Raziye Sibel 280 67 70 22., Stadlauer Straße 62/5/17/MED22 15.Dr. Koristka Dusan 214 34 60 02., Praterstern 1, Heinestraße 43 16.DDr. Friede-Lindner Ingrid 368 42 52 19., Gymnasiumstraße 62 17.Dr. Emara Gad 408 32 07 17., Geblergasse 67/3 18. Univ.-Doz. DDr. Dörtbudak Orhun 317 64 66 09., Währinger Straße 16/23 19.Dr. Harik Petra 597 31 34 06., Kurzgasse 1/1 20.DDr. Aoid Masen 914 75 62 14., Ameisgasse 55/2/1 21.Dr. Blindhofer Reinhard 330 86 40 20., Engerthstraße 56/4/2 22.Dr. Horngacher Grazia 485 65 33 16., Maroltingergasse 102/2 23.Dr. Karlsböck Andreas 480 85 94 16., Ottakringer Straße 163/6 24.Dr. Sindelar Erwin 523 61 61 07., Neubaugasse 11/10 25.Dr. Schafhauser Roman 369 83 00 19., Krottenbachstraße 106/Stg. 3 26.DDr. Bandila Rodica-Florica 479 29 00 18., Hockegasse 17/Top B01 27.Dr. Prodinger Friedrich 214 13 78 02., Praterstraße 66 28.DDr. Safar Abdul Salam 402 03 52 08., Piaristengasse 56- 58 29.Dr. Stary Karin 492 03 04 16., Richard-Wagner-Platz 3/1 30.DDr. Klimscha Johannes 31.DDr. Sas Oliwer 269 87 77 535 31 11 22., Leonard-Bernstein-Straße 4-6/Stg. 10 01., Schottengasse 4/34 WOCHENEND- BZW. FEIERTAGSDIENST (SAMSTAG, SONN- UND FEIERTAG VON 9.00 – 18.00 UHR) MÄRZ 2016 05. - 06. März 2016 Dr. Baumgärtner Franz 749 21 30 11., Brehmstraße 2/11 Dr. Kinast Bernd Dr. Iacob Ovidiu 408 26 59 332 75 10 17., Blumengasse 32 20., Raffaelgasse 1/9 DDr. Zadina Andreas 216 40 14 02., Taborstraße 39/4 Dr. Sarukhanyan Roman DDr. Roser-Podlesak Christine 486 02 83 370 21 09 16., Wurlitzergasse 13/10+11 19., Grinzinger Straße 70 DDr. Aigner Alla 600 39 64 10., Laxenburger Straße 83/3-4 Dr. Waldbauer Barbara Priv.-Doz. Dr. Pommer Bernhard 914 96 54 330 34 58 14., Gruschaplatz 8 20., Jägerstraße 30/10 Dr.-medic stom. Aktaa Ghazwan 586 62 92 04., Wiedner Hauptstraße 64/2 Dr. Horninger Barbara* 406 07 97 09., Mariannengasse 24/2/5 Dr. Kova Martin Dr. St. Clair Osorno Bertly 920 60 76 893 60 81 11., Guglgasse 6/3/6/6 15., Winckelmannstraße 2/9 12. – 13. März 2016 19. – 20. März 2016 26. – 28. März 2016 * keine Gebiets- und Betriebskrankenkassen, nur KFA, SVA 40 doktor in wien 02_2016 KLEINANZEIGEN KONTAKT Die fünf Landeskrankenhäuser Vorarlbergs verpflichten sich für 450.000 Patienten jährlich medizinische Leistungen auf Die fünf Landeskrankenhäuser Vorarlbergs verpflichten sich für 450.000 Patienten jährlich medizinische Leistungen auf höchstem Niveau und professionelle Servicequalität anzubie- höchstem Niveau und professionelle Servicequalität anzubie- ten. 4.000 Mitarbeiter geben dafür ihr Bestes. ten. 4.000 Mitarbeiter geben dafür ihr Bestes. Wir suchen in Voll- oder Teilzeit eine/einen OBER- BZW. FACHÄRZTIN/-ARZT FÜR PHYSIKALISCHE MEDIZIN UND REHABILITATION Department für interdisziplinäre Remobilisation und Nachsorge Landeskrankenhaus Rankweil Aufgabenbereich - Versorgung der Station zur Akut-Nachbehandlung von überwiegend orthopädischen und unfallchirurgischen Patienten mit 28 Betten - konsiliarische Versorgung von Patienten mit physikalischmedizinischen Fragestellungen im Landeskrankenhaus Rankweil und im nahen Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch Ihre Kompetenzen - Fachärztin/Facharzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation - Bereitschaft zum selbständigen Arbeiten und zugleich Teamfähigkeit Wir bieten Ihnen - umfangreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten - geregelte Dienstzeit (Montag bis Freitag, keine Nachtdienste) - Entlohnung nach dem Landesbedienstetengesetz 2000 Jahresbruttogehalt von mindestens € 70.000,-(nach sechs Ausbildungsjahren, ohne Überstunden) - Unterstützung bei Übersiedlung und Wohnraumbeschaffung - Kinderbetreuung und weitere interessante Sozialleistungen Interesse geweckt? Bitte bewerben Sie sich online unter http://karriere.vlkh.net oder senden Sie Ihre Bewerbung an die Personalabteilung des Landeskrankenhauses Rankweil, Valdunastraße 16, 6830 Rankweil, [email protected] Wir suchen nach Vereinbarung in Vollzeit eine/einen STATIONSÄRZTIN/-ARZT Department für Remobilisation und Nachsorge Landeskrankenhaus Rankweil Aufgabenbereich - Nachbehandlung von überwiegend orthopädischen und unfallchirurgischen Patienten mit 28 Betten Ihre Kompetenzen - abgeschlossene Ausbildung zum/zur Allgemeinmediziner/-in evt. auch Turnusarzt/-ärztin in Ausbildung - Bereitschaft zum selbständigen Arbeiten und zugleich Teamfähigkeit - evt. Interesse an späterer Ausbildung im Fach Physikalische Medizin und Remobilisation Wir bieten Ihnen - umfangreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten - Karrieremöglichkeiten in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern - geregelte Dienstzeit - Entlohnung nach dem Landesbedienstetengesetz 2000 - diverse Sozialleistungen eines modern geführten Betriebes - Kinderbetreuung und weitere interessante Sozialleistungen Interesse geweckt? Bitte bewerben Sie sich online unter http://karriere.vlkh.net oder senden Sie Ihre Bewerbung an die Personalabteilung des Landeskrankenhauses Rankweil, Valdunastraße 16, 6830 Rankweil, [email protected] Fragen zur ausgeschriebenen Position beantwortet Ihnen Dep.Ltg. Dr. Oschepp Maria, T +43 (0)5522 403-4801. Fragen zur ausgeschriebenen Position beantwortet Ihnen Dep.Ltg. Dr. Oschepp Maria, T +43 (0)5522 403-4801. 02_2016 doktor in wien 41 Ihr Wohl liegt uns am Herzen. Das Goldene Kreuz ist Österreichs führende Privatklinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Brustgesundheit. Ergänzt werden unsere Schwerpunkte durch die Fächer Chirurgie, Innere Medizin und die Diagnostik. Die Goldenes Kreuz Privatklinik sucht eine/n Stationsärztin/arzt für die Abteilungen Chirurgie und Interne mit Schwerpunkt Senologie Teilzeit für 20 Wochenstunden Aufgaben n Effiziente Koordination des gesamten Stationsbetriebes n Ausgezeichnete interdisziplinäre Patientenversorgung n Mitarbeit und Sicherstellung der täglichen, interdisziplinären Stationsarbeit n Mitarbeit bei der Ausstellung von Arztbriefen und den Codierungen n Kommunikationsschnittstelle zwischen Patient, behandelndem Arzt, Angehörigen und Pflegepersonal Anforderungen Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin oder Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin oder Chirurgie n Notarztdiplom von Vorteil n Soziale Kompetenz, Flexibilität, Teamund Kommunikationsfähigkeit n Wirtschaftliches Denken und Handeln n Gute Deutschkenntnisse Praxisgemeinschaft bei Privatklinik Döbling nimmt noch ÄrztInnen auf. Info unter: www.praxisgemeinschaft19.at, Tel.:01/505 43 82. Schöne Praxisräume in Schwechat, derzeit Praxis für Allgemeinmedizin, ca. 108 m2 mit 2 Computerarbeitsplätzen, wegen Pensionierung abzugeben. Übergabe nach Vereinbarung. Ich bitte um Kontaktaufnahme unter Tel.: 0664/100 11 63, Dr. Edith Hochmeister. Zentral gelegene und barrierefreie gynäkologische Ordinationsräumlichkeiten (86 m²) im 16. Bezirk günstig abzugeben. Günstige Miete; Autoabstellplatz; gute öffentliche Erreichbarkeit mit Linien 2, 46, 10A, U3. Anfragen unter Tel.: 0699/106 334 95. Suche Physiotherapeut/in für Mitarbeit in Ordination auf Vertragsbasis. Bewerbung unter: [email protected]. Klavierstimmaktion € 90,– in Wien/€ 100,– außerhalb. Alles inkl. Erfahrener Fachmann besucht Sie! Tel.: 0676/686 61 62. Internet: www.pianoservice.at, E-Mail: [email protected]. Gebrauchte Ultraschallgeräte von Siemens, Philips, Toshiba, Samsung/Sonoace und anderen Herstellern günstig anzubieten. Verschiedene Applikationen. Nähere Information: Hr. Kundi, Tel.: 0676/786 57 46. Ordinationsauflösung Internistenordination wird im März 2016 aufgelöst. Biete an: Echogerät mit Cardiopaket, Ergometrie/PC- EKG/Spiro-Einheit mit Gerätewagen, Systemwägen, Sauganlage, elektronische Massageliege, elektronische Waage, Reflotron, Patientenliege, antiken Schreibtisch. Tel.: 0664/500 97 46. n Wir bieten Ihnen Entlohnung 20 Wochenstunden: Jahresbruttoentlohnung € 30.000,– Überzahlung nach Qualifikation möglich n Zusatzverdienste durch Konsiliartätigkeit möglich n Betreuung eigener Privatpatienten möglich n Ordinationstätigkeit möglich n Attraktive Arbeitszeiten n Keine Nacht-, Sonn- u. Feiertagsdienste n Ausgezeichnetes Betriebsklima n Gesundheitsfördernde Maßnahmen n Überkollektivvertragliche Sozialleistungen Suche Fachärztin oder Facharzt für Psychiatrie in gut eingeführter Ordination in Wien für Vertretung an einem Tag pro Woche. Attraktive Honorierung. Zuschriften bitte an: [email protected]. 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Es werden alle modernen Methoden der Kinderwunschtherapie (IVF, ICSI, Lasertherapie, Präimplantationsdiagnostik, Eizellspende) angeboten. Zur Verstärkung unseres Ärzteteams suchen wir zum sofortigen Eintritt eine(n) Fachärztin / Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe (Teilzeit) Wir bieten Ihnen eine interessante Arbeits- und Entwicklungsmöglichkeit in einem medizinisch hochinteressanten und an Bedeutung zunehmenden Tätigkeitsbereich. Unser Team aus ÄrztInnen, LaborembryologInnen und Krankenschwestern erleichtert Ihnen die unkomplizierte Einarbeitung in diesen vielleicht für Sie völlig neuen Tätigkeitsbereich. Wir bieten Ihnen überdurchschnittlich hohe Entlohnung und ein angenehmes, freundschaftlich-kollegiales Betriebsklima. Wir wünschen uns für diese Stelle eine/n engagierte/n Kollegin oder Kollegen, die/der unser Team in der Kernarbeitszeit (Montag bis Freitag von 8.00 bis 16.00 Uhr) unterstützt und nach der Einarbeitungszeit eigenverantwortlich alle Phasen der Kinderwunschtherapie durchführen kann. Eine komplementäre Zusatzausbildung (Akupunktur, Ernährungsmedizin) wäre eine tolle Bereicherung unseres Angebotes. Eine Nachtdienstleistung ist nicht erforderlich - wenn Sie gerne abends arbeiten möchten, ist natürlich die Führung einer abendlichen Kinderwunsch-Sprechstunde an unserer Klinik möglich. Wir erwarten Ihre Teilnahme an einem Wochenenddienst pro Monat (jeweils Samstag und Sonntag von 8.00 bis 11.00 Uhr). Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung, bitte richten Sie diese per email an: wels@kinderwunschklinik. at, KinderWunschKlinik Dr. Loimer GmbH, Traunufer Arkade 1, A-4600 Thalheim bei Wels, +43 (0) 72 42 22 44 66 Unbenannt-2 1 21.01.16 21:05 Fachkurzinformation Cenipres 10 mg/20 mg Tabletten. Zusammensetzung: 10 mg Enalaprilmaleat, 20 mg Nitrendipin. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Tablette Cenipres 10 mg/20 mg enthält 63,58 mg Laktose-Monohydrat. Hilfsstoffe: Natriumhydrogencarbonat, Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Povidon, Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat. Anwendungsgebiete: Behandlung von essenzieller arterieller Hypertonie bei Patienten, deren Blutdruck mit Enalapril bzw. Nitrendipin als Monotherapie nicht hinreichend kontrolliert wird. Gegenanzeigen: Cenipres darf in folgenden Fällen nicht angewendet werden: Bei Überempfindlichkeit gegenüber Enalapril, Nitrendipin oder einen der sonstigen Bestandteile; Bei Patienten mit anamnestisch bekanntem angioneurotischem Ödem infolge einer früheren Therapie mit ACE-Hemmern (Angiotensin Converting Enzyme Inhibitors) sowie hereditärem/idiopathischem angioneurotischem Ödem; Zweites und drittes Trimester der Schwangerschaft; Bei Patienten mit hämodynamisch instabilen Zuständen, insbesondere Herz-Kreislauf-Schock, akuter Herzinsuffizienz, akutem Koronarsyndrom, akutem Schlaganfall; Bei Patienten mit Nierenarterienstenose (beidseitig oder bei Einzelniere); Bei Patienten mit hämodynamisch relevanter Aorten- oder Mitralklappenstenose und hypertropher Kardiomyopathie; Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min) und Hämodialyse-Patienten; Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung. Die gleichzeitige Anwendung von Cenipres mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m²) kontraindiziert. Pharmakotherapeutische Gruppe: Angiotensin-Converting-Enzyme-(ACE-)Hemmer und Kalziumkanalblocker. ATC-Code: C09BB06. Packungsgröße(n): Packung mit 30 Tabletten. Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig. Kassenstatus: Green Box. Zulassungsinhaber: FERRER INTERNACIONAL S.A., Gran Vía de Carlos III, 94, 08028 – Barcelona (Spanien). Stand der Fachkurzinformation: August 2015. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen sowie Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Colidimin 200 mg-Filmtabletten, Colidimin 400 mg-Filmtabletten. Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält 200 mg Rifaximin. 1 Filmtablette enthält 400 mg Rifaximin. Hilfsstoffe: Carboxymethylstärke-Natrium, Glyceroldistearat, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Rifaximin mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Titandioxid (E171), Natriumedetat, Propylenglycol, Eisenoxid (E 172). Anwendungsgebiete: Kausale Behandlung von Erkrankungen bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren, die durch Rifaximin-sensitive Bakterien im Gastrointestinaltrakt verursacht, bzw. mitverursacht werden, wie: unkomplizierte Divertikelerkrankungen; hepatische Enzephalopathie; pseudomembranöse Kolitis durch Clostridium difficile; bakterielles Überwucherungs-Syndrom; Reisediarrhoe, verursacht durch nicht-invasive enteropathogene Bakterien; Präoperative Darmdekontamination. Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind zu berücksichtigen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und andere Rifamycin-Derivate oder einen der sonstigen Bestandteile. Intestinale Obstruktion. Pharmakotherapeutische Gruppe: Intestinale Antiinfektiva, Antibiotika (Rifaximin). ATC-Code: A07AA11. Packungsgrößen: 200 mg: 12 Stück, 36 Stück. 400 mg: 18 Stück. Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Kassenstatus: 200 mg: 12 Stück: Green Box, OP II verschreibbar. 36 Stück: Green Box. 400 mg: 18 Stück: ab Februar 2016 Green Box. Zulassungsinhaber: Gebro Pharma GmbH, 6391 Fieberbrunn. Stand der Fachkurzinformation: Februar 2016. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen sowie Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Durotiv 20 (40) mg magensaftresistente Tabletten. Zusammensetzung: Jede magensaftresistente Tablette enthält 22,3 (44,5) mg Esomeprazol-Magnesiumtrihydrat, entsprechend 20 (40) mg Esomeprazol. Hilfsstoffe: 28 (30) mg Saccarose, Glycerolmonostearat 40-55, Hydroxypropylcellulose, Hypromellose, Eisenoxid (20 mg Tabletten: rötlich-braun und gelb; 40 mg Tabletten: rötlich-braun) (E172), Magnesiumstearat, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-(I:I) Dispersion 30 %, mikrokristalline Cellulose, synthetisches Paraffin, Macrogol, Polysorbat 80, Crospovidon, Natriumstearylfumarat, Zuckerkügelchen (Saccharose und Maisstärke), Talkum, Titandioxid (E 171), Triethylcitrat. Anwendungsgebiete: Durotiv Tabletten sind indiziert bei Erwachsenen: Bei gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD): Behandlung von erosiver Refluxösophagitis; Langzeitmanagement von Patienten mit geheilter Ösophagitis zur Verhinderung von Rezidiven; Symptomatische Behandlung von gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD). Zur Eradikation von Helicobacter pylori in Kombination mit einer geeigneten Antibiotikatherapie und zur: Heilung von mit Helicobacter pylori verbundenem Ulcus duodeni; Vorbeugung des Wiederauftretens von peptischem Ulcus bei Patienten mit Helicobacter pylori verbundenem Ulcus. Bei Patienten, die eine NSAID Langzeit-Therapie benötigen: Heilung von Ulcus ventriculi im Zusammenhang mit NSAID Therapie; Zur Vorbeugung von Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni im Zusammenhang mit NSAID Therapie bei Risikopatienten; Zur weiterführenden Behandlung, nach erfolgter i.v. Behandlung zum Schutz vor dem Wiederauftreten von peptischen Ulcus-Blutungen; Zur Behandlung von Zollinger Ellison Syndrom. Durotiv Tabletten sind indiziert bei Jugendlichen ab 12 Jahren: Bei gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD): Behandlung von erosiver Refluxösophagitis; Langzeitmanagement von Patienten mit geheilter Ösophagitis zur Verhinderung von Rezidiven; Symptomatische Behandlung von gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, substituierte Benzimidazole oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten, sonstigen Bestandteile. Esomeprazol darf nicht zusammen nicht mit Nelfinavir angewendet werden. Pharmakotherapeutische Gruppe: Protonenpumpenhemmer, ATC-Code: A02B C05. Abgabe: Rp, apothekenpflichtig. Packungsgrößen: 20 mg, 40 mg: Blisterpackungen zu 7, 14, 30 Stück. Kassenstatus: Green Box. Zulassungsinhaber: Gebro Pharma GmbH, 6391 Fieberbrunn. Stand der Fachkurzinformation: 02. Oktober 2014. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen sowie Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. *Esomeprazol vs. Pantoprazol/Lansoprazol/Omeprazol nach 4 und 8 Wochen bei erosiver Refluxösophagitis: Labenz et al., Aliment Pharmacol Ther 2005;21:739–746; Castell et al., J Gastroenterol 2002;97:575–583; Richter et al., Am J Gastroenterol 2001;96:656–665 Alpinamed® Passelyt Duo Dragees. Zusammensetzung: 1 Dragee enthält: 125 mg Trockenextrakt aus Baldrianwurzel (Valerianae radix) (3-6:1) (entsprechend 375 – 750 mg Baldrianwurzel) Auszugsmittel: Ethanol 70 % (V/V); 250 mg Trockenextrakt aus Passionsblumenkraut (Passiflorae herba) (5-7:1) (entsprechend 1250 – 1750 mg Passionsblumenkraut) Auszugsmittel: Ethanol 50 % (V/V). Hilfsstoffe: Maltodextrin, hochdisperses Siliciumdioxid, Cellulosepulver, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat, Stearinsäure, Talkum, Glucose-Sirup (Trockensubstanz), Saccharose, Talkum, Calciumcarbonat (E 170), Arabisches Gummi, Tragant, Titandioxid (E 171), Glucose-Sirup (Trockensubstanz), Eisenoxid gelb (E 172), Hypromellose, gebleichtes Wachs, Carnubawachs, Schellack. Anwendungsgebiete: Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Anwendung bei Unruhezuständen (leichten Symptomen von psychischem Stress) und Einschlafstörungen. Dieses Arzneimittel ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel, das ausschließlich auf Grund langjähriger Verwendung für die genannten Anwendungsgebiete registriert ist. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Hypnotika und Sedativa. ATC-Code: N05CM. Abgabe: Rezeptfrei, apothekenpflichtig. Packungsgrößen: 30 und 60 Dragees. Kassenstatus: No Box. Zulassungsinhaber: Gebro Pharma GmbH, 6391 Fieberbrunn. Stand: 22.07.2015. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen sowie Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Alpinamed® Passelyt Beruhigungstropfen. Zusammensetzung: 100 ml enthalten: 100 g Flüssigextrakt aus Passionsblumenkraut (Passiflora herba), Droge-Extrakt-Verhältnis 1:6-10, Auszugsmittel: Ethanol 45 % (v/v), 1 ml (= ca. 1 g) = ca. 20 Tropfen. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Ethanol 42,5 % (v/v). Anwendungsgebiete: Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Linderung leichter Symptome von psychischem Stress (Reizbarkeit, Nervosität, Angst-, Unruhe- und Erregungszustände) sowie bei Einschlafstörungen. Dieses Arzneimittel ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel, das ausschließlich auf Grund langjähriger Verwendung für die genannten Anwendungsgebiete registriert ist. Dieses Arzneimittel wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder den in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteil. Pharmakotherapeutische Gruppe: Hypnotika und Sedativa, ATC-Code: N05C. Abgabe: Rezeptfrei, apothekenpflichtig. Packungsgrößen: 30, 100 ml. Kassenstatus: No Box. Zulassungsinhaber: Gebro Pharma GmbH, 6391 Fieberbrunn. Stand: 10. Juli 2014. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen sowie Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. 02_2016 doktor in wien 43 THERAPIE AKTIV DIAbETES IM GRIff Sie betreuen in Ihrer Ordination Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2? Dann werden Sie „Therapie Aktiv“-Ärztin bzw. -Arzt! Die Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 ist komplex und erfordert eine Koordination anderer Dienstleister im Gesundheitssystem sowie verschiedenster Kontrolluntersuchungen. „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ ist mittlerweile ein bewährtes Werkzeug in der Behandlung chronisch Kranker, weg von der anlassbezogenen Krankheitsbehandlung hin zur vorsorgeorientierten und strukturierten Begleitung der Patientin bzw. des Patienten. Eine rezente Evaluierung von „Therapie Aktiv“ durch die Medizinische Universität Graz hat gezeigt, dass dieses Programm die Mortalität reduziert, die stationären Aufenthalte verringert und diese – wenn eine Aufnahme in ein Krankenhaus notwendig ist – kürzer dauern. Neben der diagnostischen und therapeutischen Sicherheit durch aktuelle Behandlungspfade stärkt „Therapie Aktiv“ die Arzt-Patienten-Bindung. Durch individuelle Zielvereinbarungen, die sich am Risikoprofil und an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientieren, werden diese zu ernstgenommenen Partnern in der Behandlung. Erfahren Sie eine Wertschätzung Ihrer Bemühungen im Erhalt der Lebensqualität Ihrer Diabetiker/innen durch eine zusätzlich geschaffene Honorierung. Wie werden Sie „Therapie Aktiv“-Ärztin bzw. Arzt? Sie sind eine niedergelassene Ärztin/ein niedergelassener Arzt der Fachrichtung Allgemeinmedizin oder Innere Medizin Die Basisfortbildung wird online über die Akademie der Ärzte angeboten und berechtigt nach dem Beitritt zu „Therapie Aktiv“ zur Abrechnung der Behandlung im Rahmen des Programms. Die Fortbildung ist mit 5 DFP-Punkten approbiert (www.meindfp.at E-Learning Diabetes im Griff) Refundierung der Fortbildungskosten von € 65,00 nach Beitritt und Einschreibung von mind. 10 Patientinnen/Patienten (in Wien) Sie haben das E-Learning Diabetes im Griff bereits absolviert? Bitte nehmen Sie Kontakt mit der Administrationsstelle auf (Kontaktdaten unten) und vereinbaren Sie einen Termin mit unseren Projektverantwortlichen. Eine Mitarbeiterin wird Ihnen und Ihrem Praxisteam gerne in Ihrer Ordination die administrativen Aufgaben inkl. der elektronischen Abwicklung über die e-card-Leitung demonstrieren. Wiener Gebietskrankenkasse Wienerbergstraße 15–19, 1100 Wien E-Mail: [email protected], Telefon: +43 1 601 22-4309 oder -4323 aerztezeitung.indd 1 04.11.15 10:59
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