PRESSEMITTEILUNG BIELEFELDER KUNSTVEREIN - AUSSTELLUNGEN 2016 CÉCILE B. EVANS TIMELINE FOR A COPY WITHOUT ORIGINS ROSALIE SCHWEIKER DD+ 30. JANUAR – 10. APRIL 2016 BENȎIT MAIRE 23. APRIL – 10. JULI 2016 NATALIE HÄUSLER 23. APRIL – 10. JULI 2016 ASYLUM 27. AUGUST – 30. OKTOBER 2016 SHILPA GUPTA 12. NOVEMBER 2016 – 22. JANUAR 2017 ADRIANO AMARAL 12. NOVEMBER 2016 – 22. JANUAR 2017 –2– CÉCILE B. EVANS TIMELINE FOR A COPY WITHOUT ORIGINS ROSALIE SCHWEIKER DD+ 30. JANUAR – 10. APRIL 2016 ERÖFFNUNG: FREITAG, 29. JANUAR, 19 UHR Cécile B. Evans Hyperlinks or It Didn’t Happen, 2014 Videostill Rosalie Schweiker Big bras, big art, 2015 Marker auf Papier, 14,8 x 21 cm CÉCILE B. EVANS TIMELINE FOR A COPY WITHOUT ORIGINS Cécile B. Evans untersucht in ihrer Arbeit die Funktion von Emotionen in unserer vernetzten Gesellschaft und den Einfluss digitaler Technologien auf die Menschheit. In ihren Mixed-Media-Installationen spiegeln sich die Verknüpfung sowie die Wechselwirkungen von digitalem und analogem Leben. Zu ihren wiederkehrenden Themenkreisen gehören aktuell die Verselbständigung digitaler Bilder und Datenzirkulation im Internet, das Verhältnis von nutzergenerierten Inhalten und automatisierten Aufzeichnungsverfahren (Bots) sowie die neuesten Entwicklungen und Technologien in Prozessen künstlicher Intelligenz oder von Bewegtbildern. Auf der Basis aufwendiger Recherchen, mit Unterstützung gemeinschaftlich entwickelter Programme und visuellen Simulationen, schafft sie computergenerierte Agenten und Erzählräume, die jedoch in der Ausstellung immer in ein physisches Erleben überführt werden und damit konkrete Mensch- Maschine-Interaktionen voraussetzen. Evans' erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland gibt im Bielefelder Kunstverein einen umfassenden Überblick in das aktuelle Schaffen der belgisch-amerikanischen Künstlerin. Die Werkauswahl konzentriert sich auf Recherchen und die künstlerische Produktion der letzten beiden Jahre. Die fünf aktuellen Werkgruppen, bestehend aus Videos (teils als Streaming), Plastiken, Objekten und Texten, werden in einer ortsbezogenen Präsentation im Bielefelder Kunstverein zusammengeführt. Cécile B. Evans, geboren 1983, lebt und arbeitet in Berlin und London (UK). In den vergangenen Jahren waren unter anderem Einzelpräsentationen von ihr in der Seventeen Gallery (2015) sowie ein Solo-Projekt in der Serpentine Gallery in London (2014) zu sehen. Die Künstlerin war zudem in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, unter anderem im Musée d’Art Moderne in Paris (FR), in der Cubitt Gallery in London (UK), in der Kunsthalle Fridericianum in Kassel, im Kunstverein Düsseldorf (alle 2015) sowie auf der Sydney Biennale (2014). –3– Kurator: Thomas Thiel Die Ausstellung und der Katalog von Cécile B. Evans werden unterstützt durch die Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung im Rahmen des Förderpreises »Kataloge für junge Künstler« ROSALIE SCHWEIKER DD+ In Form von vielfältig initiierten Veranstaltungen und unvorhersehbaren Aktionen nutzt Rosalie Schweiker die Öffentlichkeit von Kunstinstitutionen, um sich mit den Themen der sozialen Verantwortung von Kulturschaffenden und den ungleichen Bedingungen im Kunstbetrieb auseinanderzusetzen. Ihre Aktionen schaffen auf humorvolle Weise Situationen der Begegnung, wobei unterschiedliche Personen aus diversen Kontexten stets eingeladen sind, aktiv am Entstehungsprozess ihrer Projekte mitzuwirken. Für ihre erste institutionelle Einzelausstellung wird Rosalie Schweiger das Obergeschoss des Bielefelder Kunstvereins in einen temporären, nicht kommerziellen Showroom für BHs ab Cup-Größe D verwandeln. Mit ihrer Ausstellung »DD+« hinterfragt sie gegenwärtige Normvorstellungen, auch im Hinblick auf unsere sich durch onkologische Einflüsse verändernden Körper und dem Wandel unserer Kategorisierung von Geschlecht. Für Rosalie Schweiger lassen sich jene inhaltlichen Fragen gleichermaßen auf Ausschlussmechanismen des Kunstbetriebs übertragen. »DD+« steht für die Nutzung von Kunstinstitutionen als Orte für kollaborative, feministische und unkonventionelle Ideen. Sowohl bei der Anprobe der ausgestellten BH-Modelle, die von nationalen sowie internationalen Herstellern unterstützend zur Verfügung gestellt werden, als auch während dem umfangreichen Veranstaltungsprogramm lädt die Ausstellung zu einem persönlichen sowie kritischen Austausch ein. Rosalie Schweiker, geboren 1985 in Heilbronn, lebt und arbeitet in London (UK). Aktionen der Künstlerin waren unter anderem im Eastside Projects in Birmingham (UK) (2015), im Showroom London (UK) (2014) sowie im Kunstverein Leipzig (2012) zu sehen. Viele Projekte der Künstlerin entstehen außerhalb eines institutionellen Rahmens und in Kooperation mit anderen KünstlerInnen, unter anderem mit Maria Guggenbichler, San Keller und Jo Waterhouse. Kuratorin: Juliane Schickedanz Ausstellungsförderung: Materialsponsoring: –4– BENȎIT MAIRE 23. APRIL – 10. JULI 2016 NATALIE HÄUSLER 23. APRIL – 10. JULI 2016 ERÖFFNUNG: FREITAG, 22. APRIL, 19 UHR Benôit Maire Main, 2015 Bohrmaschine aus dem Languedoc Privatsammlung Natalie Häusler Corals: Reflexionsarmer Raum / Anechoic Chamber Experiment (No 4), 2015 Akustikschaumstoff, Stoff, Holz, fossile Korallen und Austern, Audio Adapter, Handschuh, Lautsprecher, Audiorekorder, Laserprint Courtesy die Künstlerin und Supportico Lopez, Berlin BENȎIT MAIRE 23. APRIL – 10. JULI 2016 Benoît Maire entwickelt seine Arbeiten im Zwischenraum von Kunst, Philosophie, Zeigen und Denken. Seine Malereien, Skulpturen, Videos und installativen Arrangements suchen nach einem experimentellen, praktischen Zugang zu theoretischen Grundfragen der Ästhetik. Ideen finden bei Maire ihre Übersetzung in Form von Bildern und Objekten. In seinen jüngsten Werken widmet sich der Künstler unter anderem dem kunsthistorischen Motiv der Wolke, die sich im Medium der Malerei selbst und in eigenen künstlerischen Entwicklungen abbildet. Dabei interessiert ihn beispielsweise eine erfahrbare »Grundlosigkeit des Ausdrucks im Ausdruck«. Scheinbar belanglose Reste und Abfälle finden als Abdruck des eigentlichen Werks und als Spuren von Entscheidungen in einem künstlerischen Werkprozess eine erneute Aufwertung. Eingebettet in Installationen treten andersartige Elemente in eine bewusste Beziehung zueinander und werden zu gleichwertigen Teilen seines künstlerischen Gesamtwerks. Für seine Einzelausstellung im Bielefelder Kunstverein wird Benoît Maire neue Malereien und Skulpturen entwickeln sowie gefundene, transformierte Objekte in seine ortsspezifische Ausstellungspräsentation einbeziehen. Benoît Maire, geboren 1978 in Pessac (FR), lebt und arbeitet in Paris. In den vergangenen Jahren waren unter anderem Einzelpräsentationen von ihm in der Galerie Thomas Bernard in Paris (FR), bei Kiria Koula in San Francisco (USA) (beide 2015), im Western Front in Vancouver (CAN) (2014)sowie in der Vleeshal in Middelburg (NL, 2011) zu sehen. Der Künstler war zudem in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, unter anderem im –5– Lille-Métropole Musée d’Art Moderne (F), im MAMCO in Genf (CH), im Palais de Tokyo in Paris (FR) (alle 2015) sowie im MUSEION in Bolzano (IT, 2014). NATALIE HÄUSLER 23. APRIL – 10. JULI 2016 Ausstellungen von Natalie Häusler (*1983 in München, lebt in Berlin) setzen eine geradezu synästhetische Wahrnehmung voraus. Viele ihrer Werke, die in Bezug zum architektonischen Raum ihre endgültige Form annehmen, lassen sich einer erweiterten Malerei und Poesie zuordnen. Häusler verknüpft malerische, skulpturale, auditive und performative Elemente miteinander, die als raumgreifende Environments den Ausstellungsraum verdichten. Ihre Texte, Bilder und Objekte entstehen vorerst unabhängig, bedingen sich jedoch in der späteren Präsentation wechselseitig. Aus der Beobachtung ihrer Umwelt entwickelt die Künstlerin eigene Gedichte, die sie in unterschiedlichen Sprachen, Medien und Materialien in ihr Werk einbettet. Als Hörstück von Freunden gelesen oder gar von den AusstellungsbesucherInnen selbst vorgetragen, bilden sie den Grundton begehbarer, malerischer Environments. Für ihre erste institutionelle Einzelausstellung wird die Künstlerin im Bielefelder Kunstverein eine neue Werkserie entwickeln und im Obergeschoss zeigen. Natalie Häusler, geboren 1983 in München, lebt und arbeitet in Berlin. In den vergangenen Jahren waren unter anderem Einzelpräsentationen von ihr in der Galerie Supportico Lopez (2015), im Combo in Córdoba (ES), im M1 der Arthur Boskamp Stiftung in Hohenlockstedt (2013) sowie im Bard College in New York (USA, 2011). Die Künstlerin war zudem in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, unter anderem bei Kavi Gupta in Chicago (USA), Raven Row in London (UK) (beide 2015), im Kunstverein Nürnberg sowie im Kunstverein Tiergarten Berlin (beide 2014). Ausstellungsförderung: ASYLUM 27. AUGUST – 30. OKTOBER 2016 ERÖFFNUNG: FREITAG, 26. AUGUST, 19 UHR Flucht und Vertreibung scheinen unsere Gegenwart wie kein anderes Thema zu bestimmen. In den Medien wird häufig von einer Flüchtlings- und Migrationskrise berichtet. Dabei haben wir es mit keinem vorübergehenden Ereignis zu tun, denn der permanente Ausnahmezustand und die ungewisse Situation von Flüchtlingen ist inzwischen die Regel. Migration ist zum Seismographen unserer Zeit geworden. Vor diesem gesellschaftspolitischen Hintergrund und aus dem Blickwinkel der zeitgenössischen Kunst beschäftigt sich die Ausstellung mit den kulturellen Auswirkungen von Flucht, Vertreibung und Asyl. KünstlerInnen haben mit ihren Mitteln immer wieder die Geschichte von MigrantInnen, den sozialen Status, das kollektive und individuelle Gedächtnis von Vertreibung, Erfahrungen zwischen Trauma und Hoffnung zum Gegenstand ihrer künstlerischen Projekte gemacht. Im Gegensatz zu den Medien zeigen sie andere Bilder und Formen der Erzählung, interessieren sich für nicht gehörte Visionen und schaffen damit innerhalb der Kunst einen Zufluchtsort der Vielstimmigkeit und Reflexion. Insofern stellt die –6– Ausstellung im Bielefelder Kunstverein künstlerische Initiativen und Konzepte zur Diskussion, die das Potential von Kunst als widerständigen Erfahrungsraum zum Ausdruck bringen sowie den komplexen Fragestellungen von Flucht, Migration und Integration eine Plattform bietet. SHILPA GUPTA 12. NOVEMBER 2016 – 22. JANUAR 2017 ADRIANO AMARAL 12. NOVEMBER 2016 – 22. JANUAR 2017 ERÖFFNUNG: FREITAG, 11. NOVEMBER, 19 UHR Shilpa Gupta 24:00:01, 2012 Motion Flapboard 177 x 25 x 28 cm Courtesy die Künstlerin Adriano Amaral Untitled, 2015 Installationsansicht, De Ateliers, Amsterdam Courtesy der Künstler SHILPA GUPTA 12. NOVEMBER 2016 – 22. JANUAR 2017 Shilpa Gupta zählt zu den bedeutendsten, zeitgenössischen Künstlerinnen Indiens, deren Werke international präsentiert werden. Gupta arbeitet in jeweils wechselnden Medien, darunter Video, Fotografie, Skulptur, Performance und Sound. Gupta untersucht wie Personen und deren Erfahrungen durch Orte, Gegenstände, aber auch von Prozessen der Klassifikation, Beschränkung, Zensur und Sicherheit geformt werden. Trotz dieser komplexen Fragestellungen eröffnet ihr Werk einen emotionalen Zugang und intensiven Dialog mit dem Publikum. Im Rahmen ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland wird die Künstlerin ihre aktuellsten Arbeiten zeigen. Shilpa Gupta, geboren 1976 in Mumbai (IND), lebt und arbeitet ebenfalls dort. In den vergangenen Jahren waren unter anderem Einzelpräsentationen von ihr im Rahmen der 56. Venedig Biennale (2015, zusammen mit Rashid Rana), im Kiran Nadar Museum of Art in Neu Dehli (IND), im Kunstnemes Hus in Oslo (NO) (beide 2014), in der Galerie TaxiPalais in Innsbruck (AT) (2013) sowie im Arnofilini in Bristol (UK) (2012). Die Künstlerin war zudem in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, unter anderem auf der 12. Havana Biennial (CU), auf der Göteborg International Biennial for Contemporary Art in Gothenburg (SE), bei SALT in Istanbul (TR), im Queens Museum in New York (USA) sowie im Iranischen Pavillon auf der Venedig Biennale (IT) (alle 2015). –7– ADRIANO AMARAL 12. NOVEMBER 2016 – 22. JANUAR 2017 Die vorwiegend skulpturale Arbeit von Adriano Amaral ist von Gegenständen seines direkten Umfelds geprägt. Der menschliche Körper als geschlossene und zugleich durchlässige Einheit sowie die Wahrnehmung des architektonischen Raums und der Gebrauchswert alltäglicher Dinge bestimmen seine künstlerische Praxis. In Amarals Skulpturen, Plastiken und Installationen durchdringen sich verschiedene Materialien und Aggregatzustände: Natürliche Elemente wie Wasser, Licht, Luft, Erde treffen auf künstliche Produkte wie Silikon, Make-up, Kleidung, Aluminium, Kunstharz oder Beton. Viele Werke aus der jüngsten Zeit entstehen als Abgüsse direkt im urbanen Raum und im Sinne eines umgekehrten objet trouvé. Die Ausstellung im Bielefelder Kunstverein ist die erste institutionelle Einzelausstellung des brasilianischen Künstlers. Adriano Amaral, geboren 1982 in Ribeirão Preto (BR), lebt und arbeitet in Amsterdam (NL) und São Paulo (BR). In den vergangenen Jahren waren unter anderem Einzelpräsentationen von ihm in der Galerie Mendes Wood DM in São Paulo (BR), in der Galerie Múrias Centeno in Porto (PT) (beide 2015), im Space in Between in London (UK) (2014) sowie in der Galerie Transversal in São Paulo (BR) (2012) zu sehen. Der Künstler war zudem in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, unter anderem in der Galerie Grimm in Amsterdam (NL), in der Galerie f2 in Madrid (SP) (beide 2015), in der Galerie SpazioA in Pistoia (IT), in der Zabludowicz Collection in London (UK) sowie in der Galeria Athena Conemporȃnea in Rio de Janeiro (BR) (alle 2014). Weitere Informationen (Bild- und Textmaterial) zu den Ausstellungen finden Sie im Pressebereich unserer Website: www.bielefelder-kunstverein.de. KONTAKT Bielefelder Kunstverein im Waldhof Welle 61 D-33602 Bielefeld T +49 (0) 521. 17 88 06 F +49 (0) 521. 17 88 10 www.bielefelder-kunstverein.de [email protected] CORPORATE PARTNER
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