Früchte schälen für guten Zweck | Südwest Presse Online

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31.05.15 08:51
URL: http://www.swp.de/3159213
Autor: MICHAELA GLEMSER, 13.04.2015
Früchte schälen für guten Zweck
MARKGRÖNINGEN/LÖCHGAU/BÖNNIGHEIM: Der Kenianer Ali-Athman Mwambaya tourt mit seiner
exotischen Früchteshow durch Supermärkte in der Region. Ziel: einen Schulaufbau in seiner Heimat
vorantreiben. Besondere Unterstützung erfährt er aus Markgröningen.
Der Kenianer Ali-Athman Mwambaya, Spitzname "Ali Baba", tourt mit seiner Früchteshow durch Supermärkte und sammelt Spenden.
Fotograf: Alexander Lorenz
Ali-Athman Mwambaya, der von allen nur "Ali Baba" genannt wird, stammt aus einem kleinen Dorf in der Region
Msumarini, die in der Nähe der kenianischen Hafenstadt Mombasa liegt. Seine Familie ist arm, und nur durch
Zufall lernte der junge Afrikaner am Strand den schwäbischen Kaufmann Karl Eberhardt aus Ostrach kennen,
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der dort Urlaub mit seiner Familie machte. Ein halbes Jahr nach dessen Heimkehr flog auch "Ali Baba" nach
Deutschland, nahm Kontakt zu Eberhardt auf und erhielt Arbeit in dessen Lebensmittelmarkt. "Ali gelang es, den
Teufelskreis der Armut zu durchbrechen. Er weiß aus eigener Erfahrung sehr genau, dass gerade Bildung eine
große Chance für die Kinder in seiner Heimat darstellt. Er musste selbst viele Rückschläge hinnehmen, hat aber
dennoch in Deutschland seine Ausbildung als Animateur und Reiseleiter erfolgreich absolviert. Er beschloss
daher, Kindern in seiner Heimat den kostenlosen Schulbesuch zu ermöglichen", schildert Alexander Lorenz,
stellvertretender Leiter des Markgröninger Lebensmittelmarkts des Unternehmens Hoffmann & Sieber.
In den Filialen tritt "Ali Baba" regelmäßig auf. Mit seiner exotischen Früchteshow tingelt er durch die
Supermärkte, wo er zu afrikanischen Rhythmen Früchte wie Ananas, Mangos oder Papayas in Rekordzeit
schält, Kokosnüsse knackt und den Kunden Tipps zum Nährwert dieser Obstsorten gibt. So sammelt er
Spenden.
Hintergrund der Kooperation: Firmenchef Michael Hoffmann sen., ein Bönnigheimer, ist ein guter Freund des
Kenianers und stellvertretender Vorsitzender in dessen Verein "Ali Baba und Freunde helfen Kenia", der im Jahr
2012 aus der Taufe gehoben wurde. Ziel und Zweck des Vereins ist, in "Ali Babas" Heimatregion mit
Spendengeldern und Eigenmitteln der Vorstände eine Schule aufzubauen, die den Kindern den Besuch des
Unterrichts ermöglichen soll. Diese "Ali Baba Primary School" hat inzwischen ihren Betrieb aufgenommen. Der
Bau eines Gebäudekomplexes mit Klassenzimmern und Sanitäranlagen konnte bereits finanziert werden.
Ursprünglich dachten die Verantwortlichen einmal an die Aufnahme von 60 bis 100 Kindern. Im Sommer 2014
besuchten über 380 Schüler die Schule, der weitere Klassenzimmer in einem provisorischen Gebäude im
landestypischen Baustil angegliedert wurden. Doch die Wartelisten für die Schülerplätze sind lang, der
Raumbedarf der Schule entsprechend groß.
"Im Moment entsteht ein weiteres Gebäude, das künftig nochmals acht Klassenzimmern Platz bieten soll. Dafür
sind Spendengelder notwendig", betont Lorenz, der seit einem Jahr im Unternehmen Hoffmann & Sieber an
einem Junioren-Aufstiegsprogramm teilnimmt. Als ihm sein Chef erstmals von "Ali Baba" und dessen Projekt
erzählte, war der 24-Jährige sofort beeindruckt und überlegte, wie er die Sache unterstützen könne. "Ich werde
mich damit beim diesjährigen Edeka-Nachwuchsförderpreis bewerben und im Falle eines Gewinns mein
Preisgeld dem Verein zur Verfügung stellen. Zudem will ich die Bevölkerung in der Region verstärkt für dieses
Projekt sensibilisieren", erklärt Lorenz. Sein Chef Hoffmann besucht die Schule in Kenia mit seinem Freund "Ali
Baba" mehrmals im Jahr und überzeugt sich vor Ort, dass die Spendengelder sinnvoll investiert werden.
Schulmaterialien, Lehrkräfte sowie Instandhaltungsmaßnahmen müssen bezahlt werden. Zudem sollen eine
Krankenstation für die Versorgung der Kinder sowie eine Lehranstalt in Zukunft auf dem weitläufigen Grundstück
errichtet werden, damit die Mädchen und Jungen auch nach dem Ende ihrer Schulzeit die Möglichkeit erhalten,
eine Ausbildung zu machen.
Auch "Ali Baba" selbst wird Lorenz in Markgröningen im Lebensmittelmarkt vom 21. bis 23. Mai besuchen und
mit seiner Früchteshow Spenden sammeln. Zuvor, vom 18. bis zum 20. Mai, werden die Früchte für den guten
Zweck in der Filiale in Löchgau geschält.
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