www.achtzig.com Auf der Suche nach dem perfekten Schnitt ... Brigitte Stajan gilt als eine der erfolgreichsten Mode-Designerinnen Österreichs. Ihre Jacken besitzen Kultcharakter, einzigartige Schnitte und starke Farbkombinationen sind unverwechselbares Markenzeichen. Mittlerweile fertigt und beliefert man edle Kleidungsstücke an über 32 Geschäfte in ganz Europa. Ein Gespräch über zeitlose Klassiker, das perfekte Kleidungsstück und Qualität aus Österreich... So hart würde ich es nicht ausdrücken. Natürlich haben Kleidungsstücke, sagen wir zum Beispiel von Prada, eine gute Qualität. Es steht aber außer Frage, dass viele eine Hose eines berühmten Labels nicht aus Qualitätsdenken her kaufen, sondern weil sie vom Image der Firma angesprochen werden. Es gefällt der Stil, das damit verbundene Lebensgefühl. Und ebenso ist es belegt, dass große Namen den Großteil ihrer Mittel in die Werbung investieren, und nur einen kleinen Teil in die Ware selbst. Wie entsteht eine neue Stajan-Jacke? Am Anfang steht die Idee, ich setze mich vor ein Blatt Papier und fertige Skizzen an. Danach wird der Schnitt auf Papier ausgedruckt, und zu einer Jacke zusammengeklebt. Das Ganze kommt dann auf die Büste, wo wir dann die Details wie zum Beispiel Taschen und Knopflöcher planen. Hier ist vor allem mein Mann Hüter des typischen StajanStils, er schaut, dass unsere Handschrift unverkennbar bleibt. Danach geht die Jacke in Produktion. Wir produzieren alles selbst in Handarbeit in unserer Grazer Werkstätte. Mode wird immer kurzlebiger – was heute noch modern ist, kann morgen schon aus der Mode sein. Was macht für Sie gutes Design aus? Unsere Philosophie ist gegensätzlich zu anderen internationalen Modelabels, denn eine Stajan-Jacke kauft man sich nicht für eine Saison, sondern für das ganze Leben. Vor ca. 15 Jahren hat die Zeitschrift Vogue eine unserer Jacken redaktionell präsentiert, nun 15 Jahre später haben sie auf der Modemesse wieder das selbe Modell ausgesucht. Das war schon eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit, und zeigt, dass Mode auch das Zeug hat über einen langen Zeitraum nichts an Attraktivität einzubüßen. Warum wird eigentlich in der Steiermark produziert? Viele berühmte Modelabels produzieren ihre Mode in Osteuropa oder Asien. Zum einen ist es eine Herzensangelegenheit, und unsere Idee, mit der wir vor 26 Jahren unser Unternehmen begonnen haben. Wir wollten Jacken produzieren, die zu 100% aus Österreich, aus der Steiermark, kommen. Genauso wichtig aber ist es, dass unser Qualitätsanspruch nur in Österreich erfüllt werden kann. Ist somit die Qualität vieler Luxuslabels nur vorgetäuscht? Stört es Sie eigentlich, wenn man Sie als Trachtenproduzent bezeichnet? Diesen Ruf haben wir unseren Anfängen zu verdanken. Unsere ersten beiden Kollektionen hießen „Erzherzog Johann“ und „Anna Plochl“ - gerade Erzherzog Johann war ja ein Mensch, der viel verändert hat, aber dennoch traditionell war, er hat den Loden hoffähig gemacht. Heute kleiden wir Damen und Herren ein, die zu Trachten eigentlich kein positives Verhältnis haben. Unser Ziel war es, Jacken zu fertigen, die „Unser Ziel ist es Jacken zu fertigen, die das Zeug zum Klassiker haben, die auch über die Jahre hinweg nichts an Attraktivität verlieren.“ Brigitte Stajan Fotos: Paul Stajan Immer wieder überraschen Sie Modeinteressierte mit neuen Schnitten und Farbkombinationen – woher stammt diese nicht enden wollende Kreativität? Mein großes Ziel ist es, die perfekte Jacke zu machen. Ein Kleidungsstück, das zu jedem Typ passt, egal ob groß, klein, dick, dünn... daraus entstanden sind mittlerweile jedoch 100 verschiedene Jacken, die wir entworfen haben. Unser Problem ist es eigentlich, dass wir viel mehr Ideen haben, als wir verwirklichen können. Stajan-Boutique Graz das Zeug zum Klassiker haben, die auch über die Jahre hinweg nichts an Attraktivität verlieren. Sie sollen Kleidungsstücke sein, die man nie mehr hergibt. Gerade aber klassische Kleidungsstücke sind in den Kollektionen großer Modelabels immer seltener zu finden – so paradox es klingt: Kommen Klassiker aus der Mode? Eine gute Frage, die ich aus Überzeugung mit Nein beantworten kann. Es stimmt aber, dass Klassiker von Unternehmen wie Prada oder Chanel kaum noch angeboten werden. Das hat meiner Meinung nach zwei Gründe. Zum einen werden Schnitte und Stoffe immer außergewöhnlicher, da die Labels einzigartig sein möchten - so einzigartig, dass man sie nicht kopieren kann. Bis die anderen anfangen nachzuahmen, gibt es bereits etwas Neues. Und ein weiterer Grund ist natürlich die geforderte Verkaufszahl: Würden sie hauptsächlich Klassiker produzieren, würdes ihren Kunden der Grund fehlen, jede Saison aufs Neue einkaufen zu gehen. Wie gehen Sie damit um, dass Ihre Kleidungsstücke von der Konkurrenz kopiert werden? Unsere Kleidungsstücke sind schwierig zu kopieren, da unsere Schnitt- und Nähtechnik viel zu auf- wendig ist. Vielleicht gelingt es Nachahmern eine Farbstellung zu kopieren, unsere gesamt Palette ist dafür aber viel zu vielschichtig. Und wer einmal ein original Stajan-Stück getragen hat, der wird sich mit einer Kopie davon nicht mehr zufrieden geben. Wann trägt man Stajan? Der Vorteil von unseren Stücken ist, dass man sie den ganzen Tag tragen kann, auch am Abend. Mit einem unserer Kleidungsstücke ist man für jeden Anlass passend gekleidet. Sie sind absolut alltagstauglich! SZ www.stajan.at
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