470 Bohemia Band 47 (2006/07) forschung ähnlicher Fragenkomplexe bzw. zu Neubewertungen außerhalb des hier gewählten Untersuchungsraums auf. Die luzide Sprache, treffende, klare Formu lierungen und eine sorgfältige Argumentation machen schließlich auch die Lektüre zum Genuss. Wien Petr Maťa Hersche, Peter: Muße und Verschwendung. Europäische Gesellschaft und Kultur Barockzeitalter. im Herder, Freiburg im Breisgau 2006, 2 Bde., 1206 S. Keine Frage: Was hier anzuzeigen ist, darf mit Fug und Recht als ein opus summum angesprochen werden. Und dieses hebt (zumindest auf den ersten Blick) mit einer Geste der Bescheidenheit an. Den Vorbemerkungen zu Zielsetzung, Gestaltung und Anlage seines Buches (S. 25-32) stellt Peter Hersche nämlich ein Zitat von Marc Bloch voran - und in diesem heißt es sinngemäß, dass der besondere Wert einer Synthese gerade darin bestehen könne, nicht Antworten zu geben, sondern vielmehr Fragen aufzuwerfen. Wer nach diesem Motto jedoch erwartet hätte, dass sich der Schweizer Historiker auf den folgenden über tausend Seiten auf ein grüblerisches Nachsinnen beschränkt und Gedankengänge mit vielen Fragezeichen garniert wer den, wird rasch eines Besseren belehrt. Gleich in den einführenden Bemerkungen dominieren nicht eigentlich Frage-, sondern (freilich ungedruckte) Ausrufungs zeichen. So etwa, wenn Hersche bei den heute Studierenden ein fehlendes Grund lagenwissen über die Geschichte des Christentums diagnostiziert, in der Forschung einen stark ausgeprägten nationalen „Tunnelblick" beklagt und das Verschwinden des Barockbegriffs aus der allgemeinen historischen Diskussion moniert (S. 25 f.). Ein doppeltes Ausrufungszeichen darf man unterstellen, wenn er die „ganz klare Absicht" formuliert, keine konventionelle Kirchengeschichte zu schreiben und die im deutschen Sprachraum „beliebte" etatistische Perspektive „fast völlig" zu ver nachlässigen. Stattdessen verspricht er, eine Sozial- und Kultur- bzw. Mentalitäts geschichte der katholischen Barockkultur zwischen 1560 und 1780 zu bieten - und zwar auf der Grundlage monografischer Literatur der letzten 30 Jahre aus dem deutsch- und romanischsprachigen Raum (S. 28). Dies sind starke Worte - und gleichzeitig wird damit auch ein hoher Anspruch formuliert. Sein Pulver hat Hersche damit aber noch längst nicht verschossen. Im ersten Hauptteil, schlicht mit „Grundlagen" überschrieben (S. 36-211), widmet er sich zunächst ausführlich den in den letzten 30 Jahren eingeschlagenen „Holz- und Königswegen" bei der Erforschung des frühneuzeitlichen (Barock-)Katholizismus. Welche Denkschulen und Ansätze ,,beliebte[r] Großtheoretiker" (S. 29) Hersche als „Holzwege" erachtet, darüber wird der Leser nicht im Unklaren gelassen. Zwei Kostproben: Hans Ulrich Wehler mache in seiner Gesellschaftsgeschichte mit einem „penetranten protestantisch geprägten Borussismus redivivus" eine angemessene Würdigung des Katholizismus unmöglich (S. 45). Die Konfessionalisierungsthese ä la Wolfgang Reinhard sei „das größte Hindernis zur adäquaten Erkenntnis des frühneuzeitlichen Katholizismus" - wobei Hersche gleich die Frage anschließt: „Warum muss denn eigentlich der Katholizismus der Frühneuzeit um jeden Preis .modern' Neue Literatur 471 gesehen werden?" (S. 63; dass Hersche auf die Diskussion der Thesen Heinz Schillings explizit verzichtet, leuchtet dem Rezensenten nicht ein). Unterm Strich, resümiert Hersche, hätten Fortschrittsgeschichte und Modernisierungsparadigmen „so gut wie nichts" (S. 47) zur Erforschung des Barockkatholizismus beigetragen. Umfassend berücksichtigt hat Hersche für seinen Ansatz, der entschieden mehr auf die Alltagskulturen als auf Institutionen, Dogmen und große Individuen abhebt, die Erträge und Perspektiven der alten und neuen Kulturgeschichte, der in Frankreich begründeten Schulen der Historischen Reügionssoziologie und der „Annales", der Geschlechtergeschichte (deren Blickwinkel vor „wissenschaftlicher Arterienverkalkung" schütze, S. 82) und insbesondere der Volkskunde. In seiner Tour d'horizon durch Forschungstraditionen und -landschaften geht Hersche natürlich auch auf Max Weber ein (S. 94-111), den im Kern genau das umgetrieben habe, was er, Hersche selbst, als leitende Fragestellung seines Buches erachtet, „nämlich die nach den Folgen der konfessionellen Spaltung für das profane Leben" (S. 28). Im Rahmen einer klaren Benennung der Defizite der Weberschen These über den ursächlichen Zusammenhang von Protestantismus und Kapitalismus plädiert er dafür, die „ganze Sache einmal vom gegenüberliegenden Ufer her zu betrachten, d. h. versuchen, einen spezifisch .barocken Habitus', ,Geist' [...] oder umfassender eine .Kultur' als Gegenstück herauszuarbeiten" (S. 106). Worin für Hersche dieses „Gegenstück" in der Gesellschaft des katholischen Europa besteht, bringt der Obertitel seines Werkes auf den Punkt: „Muße und Verschwendung". Der Bück für die nötigen Differenzierungen wird durch diese prägnante Formel nicht verstellt. So macht der Autor gleich im Anschluss auf die notwendige Unterscheidung zwischen verschiedenen Katholizismen aufmerksam (S. 112-152). Hier benennt Hersche vier regional unterschiedliche „Großgruppen": 1. die mittelmeerischen Länder Italien, Spanien und Portugal; 2. den deutschsprachigen Raum; 3. den (auf acht historischen Feldern näher beleuchteten) ,,unbarocken[en]" (S. 128) Sonderfall Frankreich und 4. die „Minderheitskatholizismen und Grenzgebiete in West und Ost". Dazu rechnet er England, die Niederlande und schließlich die „sich einer einfachen Zuordnung" (S. 149) entziehenden ostmitteleuropäischen Königreiche Polen, Böhmen-Mähren und Ungarn (mit Siebenbürgen). Dass den zuletzt genannten Gebieten, deren Behandlung die Leser dieser Zeitschrift besonders interessieren dürfte, gerade einmal zwei Seiten gewidmet werden, verwundert nicht, denn aus sprachlichen Gründen bleibt in dem Buch - wie der Autor eingangs freimütig einräumt - das katholische Osteuropa ausgespart (S. 27). Gleichwohl hält die Lektüre dieses Werkes gerade auch für die sich mit dem frühneuzeitlichen Ostmitteleuropa beschäftigenden Vertreter unterschiedlicher Disziplinen eine Fülle wichtiger Einzelbeobachtungen und äußerst anregender, ja mitunter faszinierender Befunde und Überlegungen bereit. Am Ende dieses ersten Hauptteils widmet sich Hersche schließlich dem eigentlichen Initiationsereignis des frühneuzeitlichen Katholizismus: dem Konzil von Trient und der Umsetzung des hier verabschiedeten Reformprogramms (S. 152-211). Letzteres ist für Hersche alles andere als eine Erfolgsstory, wobei er natürlich auch hier die nötigen Differenzierungen nicht vermissen lässt. Unter Berufung auf die Ergebnisse von Langzeitstudien und über die Benennung von Hemmnissen (konfes- 472 Bohemia Band 47 (2006/07) sionelle Gemengelagen, schwach entwickelte Staatlichkeit) und Störfaktoren (z.B. Domkapitel, Frauenklöster, Widerstand von Seiten des Volkes) diagnostiziert er aber insgesamt eine ausbleibende oder verzögerte Durchsetzung des Reformprogramms, so etwa im Hinbück auf die geforderte Gründung von Priesterseminaren und eine Reform der Pfarrorganisation. Auf die in den nun folgenden Teilen des Werkes dargebotene gewaltige Fülle des Stoffes ähnÜch ausführlich einzugehen, würde den vorgegebenen Rahmen einer Rezension sprengen. Darum soll im Folgenden zumindest ein Eindruck der Architektur und Proportionen des Ganzen vermittelt werden. Der zweite Hauptteil „Sozialgeschichte" (S. 214-439) wird eingeleitet von Untersuchungen über die in den einzelnen ständischen Gruppen auszumachenden Eigenheiten der katholischen Gesellschaft, wobei er als „Trendsetter" barocker Kultur Adel und Bauerntum ausmacht. Im Anschluss daran widmet sich Hersche dann ausführlich dem Klerus (S. 247-318; behandelt werden unter anderem dessen soziale Rekrutierung, der Alltag des Geistlichen sowie ungeistüche Lebensführung und Delikte), der Institution „Kloster" (S. 318-383) und der Rolle der Laien (S. 383-439). Schwerpunkte der Darstellung bilden hier die Bruderschaften, deren profane soziale Funktionen besonders hervorgehoben werden, des weiteren Prozessionen und Andachten als Manifestationen einer spezifisch katholischen „Sakralisierung des öffentlichen Raumes" (S. 432) und weitere Formen der katholischen Alltagsreügiosität. Im dritten Hauptteil „Wirtschaftsgeschichte" (S. 442-666) werden zunächst der „katholische Wirtschaftsstil" (S. 442-489) und „Kreditwesen und Investitionsverhalten" (S. 490-527) diskutiert. Während auf protestantischer Seite die erwirtschafteten Überflüsse erneut in den Wirtschaftskreislauf eingegeben und investiert wurden, flössen im katholischen Bereich „Milliardensummen" in religiöse Bereiche (Stiftungswesen) und wurden so „dem produktiven Wirtschaftskreislauf [...] weitgehend entzogen" (S. 506) - ein Umstand, der für Hersche den spätestens im 18. Jahrhundert erreichten Vorsprung der protestantischen Welt in wirtschaftlicher Hinsicht erklärt. Die beiden folgenden Unterkapitel sind dann für das Gesamtwerk zentral. Sie bilden gleichsam eine inhaltliche Achse und sind wohl gerade deswegen genau in der Mitte der Monografie platziert. Überschrieben mit „Ostentative Verschwendung" (S. 528-600) und „Mußepräferenz" (S. 601-666) zeichnet Hersche ein breites Panorama des spezifisch in katholischen Gebieten gepflegten Umgangs mit Geld und Gütern, mit Arbeit und Freizeit. Das inhaltliche Spektrum der hier behandelten Aspekte reicht vom barocken Bauboom über die Sakrallandschaften bis zum Funeralpomp. Den herausgefilterten Unterschieden zwischen Protestanten und Katholiken im Stil des Wirtschaftens und Ausgebens entspricht nach Hersche eine unterschiedliche Einstellung zu Muße und Arbeit. Während protestantische Prediger ihren Zuhörern den Wert der Arbeit ans Herz legten, wurde auf katholischer Seite die Arbeit nicht als Selbstzweck gesehen. Katholiken arbeiteten gerade so viel, wie sie zur Deckung ihrer Bedürfnisse als notwendig erachteten (S. 602, 607). Auch in diesem Kapitel geht Hersche in großer Breite verschiedensten Praktiken und Erscheinungsformen der „Mußepräferenz" nach wie etwa dem Heiligenkult als Grundlage der Muße sowie der Feiertagspraxis, der Festkultur und - zur Lektüre besonders anempfohlen - der Musikkultur (S. 655-666). Neue Literatur 473 Den zweiten Teilband eröffnet das vierte Hauptkapitel „Kultur- und Mentalitätsgeschichte" (S. 668-890). Hier werden thematisiert 1. die erfolglosen Bemühungen um die Disziplinierung katholischer Untertanen (S. 668-747, unter anderem mit Unterkapiteln über die Beichte, die Inquisition, das Verhalten in der Kirche, Sexualität und Ehe), 2. unter der Überschrift „Leben ohne Plan" die Besonderheiten einer katholischen Lebensweise, die sich durch eine eher lockere Zeitplanung, ein Inden-Tag-Leben und Gelassenheit auszeichnete (S. 748-793), 3. die als „religiöses Freizeitvergnügen" charakterisierte Wallfahrt, in der für Hersche exemplarisch die spezifisch katholische Lebensphilosophie zum Ausdruck kommt (S. 794-845), und schüeßÜch 4. Bildung, Wissenschaft und Magie (S. 845-890). Im fünften und letzten Hauptkapitel „Schlussfolgerungen, Übergang und Ausblick" (S. 892-1078) stellt der Autor zunächst Überlegungen zum Mit-, Neben- und Gegeneinander von Protestanten und Katholiken in gemischtkonfessionellen Räumen sowie zum Verhältnis von Katholiken und Juden an (S. 892-924). Im Unterkapitel „Barock als Epoche" (S. 924-952) werden zum einen die Resultate und grundlegenden Überlegungen des Buches in 18 Thesen zusammengefasst (S. 943947). Zum anderen formuliert Hersche prononciert zum Begriff des Barock, diesen „nicht [...] als Kultur der Gegenreformation oder des Absolutismus zu begreifen [...], sondern als Kultur des frühneuzeitüchen Katholizismus, nicht des tridentinischen allerdings, sondern gerade umgekehrt als .antitridentinische' Bewegung, als Pendelschlag auf die andere Seite hin, zwischen tridentinischer Reform und katholischer Aufklärung". Unter der Voraussetzung einer sozial- und vor allem wirtschaftsgeschichtlichen Erweiterung des Barockbegriffs „könnte Barock sogar erneut zum Epochenbegriff avancieren" (S. 940). Am Ende stehen Kapitel über die weitreichenden Konsequenzen der religiösen Reformen im Rahmen der Aufklärung als Antibarock (S. 952-1028) sowie den katholischen „Neobarock" im 19. und 20. Jahrhundert bis „zur endgültigen Liquidation alles Barocken" nach dem Zweiten Weltkrieg (S. 1029-1078). Die Nachzeichnung des Aufbaus und dargebotenen Stoffes sollte hinreichend deutlich gemacht haben, dass das Buch den eingangs formulierten Anspruch einer „faktengesättigten Darstellung" (S. 30) einlöst. Genauso kann Hersche das selbstgesteckte Ziel erreichen, die jeweils einschlägigen Arbeiten kritisch zu reflektieren. Dies geschieht durch eine ungewöhnliche, aber äußerst positiv hervorzuhebende „platzsparende Maßnahme" (S. 29), die auch erklärt, warum ein wissenschaftliches Werk von 1060 Textseiten gerade einmal 328 Fußnoten aufweist. Nach jedem (Unter-)Kapitel werden nämlich in Petitdruck mal längere, mal kürzere Literaturberichte eingeschoben, in denen pointiert Forschungsergebnisse diskutiert und - der Empfehlung von Marc Bloch für das Schreiben einer Synthese folgend - offene Forschungsfragen identifiziert werden. Am Ende bleibt noch anzumerken, dass Hersche in seinen Äußerungen hin und wieder auch übers Ziel hinausschießt, so etwa, wenn er zur Quellenlage bemerkt, dass „Ego"-Dokumente „praktisch ausschließlich protestantischer, insbesondere kalvinistischer bzw. englischer Provenienz" und Reiseberichte „eine bei den meisten Historikern in Misskredit geratene und daher wenig verwendete Quellengattung" seien (S. 88, 91). Ebenso geht er fehl in der Annahme, dass Individuen die Gräben, 474 Bohemia Band 47 (2006/07) die sich zwischen den konfessionell verschieden geprägten Kulturen auftaten, „kaum jemals überschrittfen hätten], höchstens etwa an den europäischen Fürstenhöfen mit ihren Heiraten und Konversionen" (S. 893). Doch das sind Petitessen und können den Gesamteindruck nicht schmälern: Peter Hersche ist mit diesem Werk ein großer Wurf gelungen. Zweierlei trägt dazu besonders bei: Zum einen eine durchweg anschauliche, manchmal sogar spannende Darstellungsweise. Zum anderen, dass der von Neugier und wohl auch Sympathie für die frühneuzeitüchen katholischen Kul turen angetriebene Autor sich mit dem von der Forschung Erreichten nicht begnü gen will und deswegen Zusammenhänge erkundet, die andere, vor ihm, noch nicht erkannt haben. Leipzig Jörg Deventer Ebelová, Ivana u.a. (Hgg.): Pamětní kniha města České Lípy 1461-1722 Gedächtnisbuch der Stadt Böhmisch Leipa 1461-1722]. [Das Univerzita Jana Evangelisty Purkyně, Ústí nad Labem 2005, 377 S., Abb., CD-ROM (Libri civitatis 1). Immer mehr alte Handschriften werden weltweit digitalisiert und meist via Internet erschlossen. Der Weg zu ihnen ist dann zwar wesentlich einfacher, nicht aber die Arbeit mit ihnen. Einem breiteren Kreis von Forschern - nicht nur Historikern und Archivaren, sondern zum Beispiel auch Sprachwissenschaftlern - wird eine mittel alterliche und frühneuzeitliche Quelle erst durch eine kritische Edition zugäng lich. Aus diesem Grund entstand an der Jan-Evangeüsta-Purkyne-Universität in Ústí nad Labem (Aussig) die Idee, die ältesten Stadtbücher aus Nordböhmen und später auch aus anderen Gebieten der böhmischen Länder im Rahmen einer Edi tionsreihe mit dem Titel „Libri civitatis" herauszugeben. In den Jahren 2004 bis 2006 wurde das von Michaela Hrubá, Inhaberin des Lehrstuhls für Geschichte der Universität Üsti nad Labem, geleitete Projekt von der Wissenschaftsstiftung der Tschechischen Republik (Grantová agentura České republiky) finanziert und 2005 erschien in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Historische Hilfswissenschaften der Karlsuniversität Prag und dem Staatlichen Gebietsarchiv Litoměřice (Leitmeritz) der erste Band der Reihe - das Gedächtnisbuch der Stadt Česká Lípa (Böhmisch Leipa). Česká Lípa gehörte im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit zu den bedeu tendsten Landstädten Nordböhmens. Das erste Stadtbuch vom Ende des 14. Jahr hunderts gilt seit dem 18. Jahrhundert als verloren, daher ist die älteste erhaltene Quelle dieser Art, auf die heute zurückgegriffen werden kann, das so genannte Gedächtnisbuch von 1461. Im Gegensatz zum ersten Stadtbuch, in das die wichtig sten Stadtprivilegien eingetragen wurden, diente dieses eher dazu, gewöhnliche Angelegenheiten des Rates und der Bürger zu registrieren. In den ersten etwa 100 Jahren seiner Existenz wurden deswegen im Gedächtnisbuch Angaben aus diversen Bereichen des Stadtlebens (Zünfte, Finanzen, Verwaltung, Markt, Bauwesen, Bürgerrecht, Gerichtswesen) verzeichnet. Als dann für viele dieser Themen spezielle Stadtbücher entstanden, behielt das Gedächtnisbuch nur noch die Funktion eines Bürgerbuchs, in dem die Erwerbungen des Bürgerrechts verzeichnet wurden.
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