LokaLes Seite 20 A1 · nummer 205 Freitag, 4. September 2015 Sozialer Status beeinflusst die Gesundheit Kurz notiert Kreißsaalführung im Marienhospital serie „Armut in der Städteregion“, Teil 3: krankheitsrisiken steigen mit sinkendem einkommen. auch Nachwuchs davon betroffen. Aachen. Das Marienhospital Aachen lädt am Dienstag, 8. September, und am Dienstag, 15. September, um 18 Uhr zur Kreißsaalführung und zum InfoAbend „Schwangerschaft und Geburt“ ein. Hier zeigen die Hebammen und Ärzte den werdenden Eltern den Kreißsaal und die geburtshilfliche Station und informieren über alles Wissenswerte rund um die Zeit vor, während und nach der Entbindung im Marienhospital Aachen. Von jutta GeeSe wie Bewegungsmangel verdeutlicht werden. „Nur wenn man etwas selbst macht, braucht man alle seine Sinne. Wer nur vor der Kiste hockt, nicht“, sagt Trost-Brinkhues. Und die Sprachentwicklung eines Kindes hänge entscheidend von der unmittelbaren Kommunikation, face-to-face, ab. „Aber das wissen viele Eltern nicht.“ Wenn sie etwas tun oder etwas nicht tun und damit ihrem Kind schaden, geschehe das oft nicht aus bösem Willen, sondern schlicht aus Unkenntnis. Manchmal fehle es einfach an den richtigen Zugängen. Vielleicht auch an Geld, wie die Mitgliedschaft in Sportvereinen zeigt: Kindern aus armen Familien sind deutlich seltener im Vereinssport aktiv als andere. Städteregion. Dass die Menschen in Ländern der sogenannten Dritten Welt keine besonders hohe Lebenserwartung haben, ist hinlänglich bekannt. In Zentralafrika beispielsweise werden die Menschen im Schnitt gerade mal 52 Jahre alt, in Deutschland dagegen 81 Jahre. Aber auch bei uns sterben Menschen, die als armutsgefährdet oder arm gelten, früher als wohlhabende – deutlich früher sogar. Männer, die in relativer Armut leben, also weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens haben, sterben laut einer Studie des Berliner Robert Koch-Instituts im Schnitt 10,8 Jahre früher als Männer mit einem hohen Einkommen. Bei Frauen liegt der Unterschied bei 8,4 Jahren. Zudem haben arme Menschen in Deutschland eine deutlich geringere Chance, gesund alt zu werden, als wohlhabende. Brücke über die Wurm: arbeiten am Belag Aachen. In der kommenden Woche werden an der Brücke über die Wurm im Bereich der Wolfsfurth Sanierungsarbeiten durchgeführt und zwar am Montag und Dienstag, 7. und 8. September. Die maroden Holzbohlen des Fahrbahnbelags werden ausgetauscht. Dafür ist allerdings während der beiden Arbeitstage eine Vollsperrung notwendig. Ab Mittwoch, 9. September, wird die Brücke aller Voraussicht nach wieder wie gewohnt passierbar sein. Präventionsangebote Demografie-Kompendium Warum das so ist, ist nicht eindeutig geklärt. Schlechte Ernährung, Stress, psychische Belastung, belastende Wohn- und Arbeitssituation, Bewegungsmangel und anderes gesundheitsschädigendes Verhalten spielen eine Rolle. Aber: „Es ist heute erwiesen, dass der soziale Status einen deutlichen Einfluss spielen in trostloser Umgebung: kinder aus sozial schwachen Familien haben oft Defizite. Mit viel Bewegung und auf den Gesundheitszustand hat“, spiel lässt sich ihnen entgegenwirken. Foto: stock/Blickwinkel schreiben Jessica Lerche und Dr. Nina Mika-Helfmeier vom städte- der Eltern erhebt, aber nach dem stand der Eltern und der Gesund- Tag vor einen Fernsehgerät oder regionalen Amt für Kultur und Em- höchsten Bildungsabschluss und heit der Kinder. Das betrifft viele einer PC-Spielekonsole, Kinder aus pirische Forschung im Demogra- der Berufstätigkeit von Vater und Bereiche, von der Motorik bis zur bildungsnahen Familien 33 Minufie-Kompendium für die Städtere- Mutter fragt. Das lasse natürlich sprachlichen Entwicklung.“ Und ten. Und die Teilnahmequote an gion. Rückschlüsse auf die Einkom- sie nennt ein paar beeindruckende den FrüherkennungsuntersuDas gelte zudem nicht nur für menssituation der Familie zu, sagt Zahlen, gewonnen aus der Unter- chung U7 bis U9 zeigt ebenfalls Menschen, die dauerhaft in Armut Koch. Denn ein niedriges Bil- suchung von knapp 24 000 Schul- eine Abhängigkeit vom Bildungsleben, sondern auch für Men- dungsniveau sei oft Grundlage für neulingen aus den Jahren 2010 bis grad der Eltern.“ Will heißen: Sie schen, bei denen sich Zeiten mit Armut. „Daraus ergibt sich der Zu- 2014. Je niedriger der Bildungssta- liegt zwischen rund 60 Prozent bei gesichertem Einkommen und Zei- sammenhang zwangsläufig.“ tus der Eltern war, desto weniger bildungsarmen und bis zu knapp „unauffällige Befunde“ gab es bei unter 90 Prozent bei bildungsnaten mit Einkommen unterhalb der Armutsden Kindern. Und die Spanne zwi- hen Eltern. Das Robert Koch-Instischen dem untersten Bildungsni- tut hat zudem herausgefunden, grenze abwechseln. Das „es gibt einen Zusammenhang veau (kein Schul- und kein Berufs- dass bundesweit Kinder und JuRobert Koch-Institut hat beispielsweise ermittelt, abschluss) und dem höchsten Bil- gendliche bis 17 Jahren aus armen zwischen dem Bildungsstand dungsabschluss (Universitätsstu- Familien drei Mal häufiger gesunddass das Risiko, einen der eltern und der Gesundheit Herzinfarkt oder Schlagdium) war in fast allen relevanten heitlich eingeschränkt sind als anfall zu erleiden, bei arEntwicklungsbereichen erheblich: ihre Altersgenossen. Zudem sind der kinder.“ Körperkoordination 66 Prozent sie demnach vier Mal so häufig men Menschen mehr als Dr. GABriele TroST-BrinKhueS, doppelt so hoch ist wie versus 84 Prozent, Sprache 44 vs. psychisch auffällig, leiden doppelt GeSunDheiTSAmT Der STäDTereGion bei den einkommensstar85 Prozent, visuelle Wahrneh- so oft an Essstörungen und drei ken. Und: Der soziale Stamung 69 vs.92 Prozent, Visuomo- Mal häufiger unter Adipositas tus der Eltern hat erheblitorik, das ist die Koordination von (Fettleibigkeit). chen Einfluss auf die gesundheitli- Aber den könne man eben nicht visuelle Wahrnehmung und dem All diese Ergebnisse sind nach mit konkreten Daten untermauern Bewegungsapparat, 49 zu 82 Pro- Auffassung von Trost-Brinkhues che Situation der Kinder. Letzteres bestätigen auch die – mal abgesehen von den Daten zent, selektive Aufmerksamkeit 54 und Koch Beleg dafür, wie wichtig Daten des städteregionalen Ge- des Jobcenters, wonach rund 20 zu 84 Prozent. es ist, vor allem Familien in prekäsundheitsamtes aus den Schulein- Prozent aller Kinder unter 14 JahWeitere Erkenntnisse aus den ren Lebenslagen frühzeitig niedgangsuntersuchungen bei jährlich ren in der Städteregion von Hartz Schuleingangsuntersuchungen rigschwellige, präventive Maßrund 4800 Kindern. Wobei Ge- IV-Leistungen leben müssen. fasst Trost-Brinkhues so zusam- nahmen anzubieten, bei denen sundheitsmanager Thilo Koch be„Aber“, sagt Dr. Gabriele Trost- men: „Neu eingeschulte Kinder bespielweise Zusammenhänge tont, dass das Gesundheitsamt da- Brinkhues: „Es gibt einen Zusam- aus bildungsfernen Familien sitzen zwischen hohem Fernsehkonsum bei keine Daten zum Einkommen menhang zwischen dem Bildungs- durchschnittlich 84 Minuten pro und Konzentrationsstörungen so- Fit für den Winter werden Aachen. Ein Nordic-WalkingKurs startet ab Dienstag, 15. September. An acht Terminen bietet der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes am Lousberg von 10 bis 11.30 Uhr „Fit für den Winter“. Entspannung und Abbau von Alltagsstress bietet ein neuer Yogakurs, der vom 20. Oktober bis zum 15. Dezember jeden Dienstag von 19.45 bis 21.15 Uhr stattfindet. Infos und Anmeldungen unter Tel. 18025 55 oder unter [email protected]. Selbstbewusstsein der kinder stärken Verlautenheide. In Zusammenarbeit mit In Via lädt das AWOFamilienzentrum Sternschnuppe an der Großheidstraße 61 in Verlautenheide am 22. September um 19.30 Uhr zu einem Themenabend unter der Überschrift „Wie kann ich das Selbstbewusstsein meines Kindes stärken?“ ein. An diesem Abend geht es darum, was Selbstbewusstsein ist und wie es aufgebaut wird. Man erfährt, was Eltern tun können, um ihre Kinder beim Aufbau eines gesunden Selbstbewusstseins zu unterstützen. Anmeldung unter Telefon 02405/92944. In Präventionsangebote unterschiedlichster Art zu investieren, würde sich auf lange Sicht rechnen, ist Trost-Brinkhues überzeugt. Experten gingen davon aus, dass jeder präventiv ausgegebene Euro je nach Betrachtungsweise eine Ersparnis zwischen vier und 30 Euro im Gesundheits-, Sozial- und Jugendhilfeetat zur Folge habe. Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hängt aber nicht nur vom Verhalten und der Lebensweise ihrer Eltern ab, sondern auch von Umweltfaktoren wie Lärm oder Schadstoffbelastung, betont Trost-Brinkhues. Beides mache jeweils 50 Prozent aus, sagt sie. Ärmere Familien lebten nun mal vor allem in Vierteln mit besonders viel Straßenverkehr und in beengteren und schlechteren Wohnungen als andere. „Wer es sich leisten kann, zieht mit seinen Kindern in die Eifel“, stellt sie fest. Aber es könne sich eben nicht jede Familie ein Häuschen im Grünen leisten. Mit Blick auf die Vielzahl von Studien zum Gesundheitszustand von Kindern, aber auch Erwachsenen meint Thilo Koch: „Wir haben kein Erkenntnisproblem, wir haben ein Umsetzungsproblem. Wir müssen nicht immer mehr Daten sammeln, sondern die richtigen Schlüsse aus den vorhandenen ziehen.“ So könne man etwa aus den Ergebnissen der Schuleingangsuntersuchungen durchaus auf den Gesundheitszustand der Eltern schließen: „Der dürfte nicht viel anders sein als der der Kinder.“ Und statt zu fragen, was krank macht, müsse man fragen: Was hält oder macht gesund? Und daraus dann die notwendigen Maßnahmen ableiten. Auch wenn die erst einmal Geld kosten. Für den Start in die Zukunft bestens gerüstet Seniorenzentrum Papst-Johannes-Stift feiert abschluss der Baumaßnahmen. Millionen investiert. Burtscheid. Es war eine lange und arbeitsintensive Zeit, die aber dank der guten Zusammenarbeit aller Akteure endlich fertiggestellt ist. Vier Jahre lang haben die Umbaumaßnahmen im Papst-JohannesStift gedauert, nun kann das Altenzentrum in der Trautnerstraße offiziell die Einweihung feiern. Für Einrichtungsleiter Peter Kleinen ein ganz besonderer Moment: „Wir haben festgestellt, dass unsere Bewohner mit den Doppelzimmern nicht mehr so zufrieden waren, weshalb wir uns nicht nur um die Erfüllung dieser Wünsche gekümmert haben, sondern auch das hügelige Außengelände in Angriff genommen haben. Das Resultat ist, dass wir jetzt ein Begegnungszentrum kommunikativer Art vorfinden, in dem sich die Bewohner rundum wohlfühlen.“ Die Herausforderungen an die beteiligten Architekten waren nicht ganz einfach, wie Architekt Johannes Coenen vom ECF Architektenbüro Esser, Coenen, Forsch und Partner erzählt: „Jedes Bauwerk ist anders und hier mussten wir konkret berücksichtigen, dass wir jegliche Maßnahmen bei voller Belegung der Zimmer umsetzen mussten, weshalb wir genau schauten, wie das Ganze möglichst störungsfrei organisiert werden konnte. Außerdem wollten wir eine moderne Einrichtung mit einem wohnlichen Charakter schaffen. Aber zum Glück arbeiteten wir mit allen Beteiligten sehr gut zusammen, weshalb es keine Probleme gab.“ Insgesamt waren zehn kleinschrittige Bauabschnitte notwendig, um das Altenzentrum grundlegend zu modernisieren. Über sechs Millionen Euro wurden dafür investiert. Im Erdgeschoss der Einrichtung befindet sich ab sofort ein neuer Wohnbereich, der sich speziell an Menschen mit Demenz richtet. Und der Durchbruch an der Fassade ermöglichte die Entstehung eines neuen Haupteingangs. Ralf Kaup, Geschäftsführer der Aachener Caritas-Dienste, sieht in der Modernisierung einen wichtigen und zukunftsorientieren Schritt: „Durch die langen Arbeiten ist der Papst-Johannes-Stift für die zukünftigen Anforderungen an die moderne Altenpflege gerüstet. Dabei möchte ich mich natürlich nicht nur bei allen Menschen bedanken, die den Umbau in die Tat umgesetzt haben, sondern vor allem bei denjenigen, die tagtäglich schwerer körperlicher Arbeit nachgehen und dafür leider viel zu wenig entlohnt werden. Dabei ist das Gebiet der Altenpflege ein gesellschaftlich unglaublich relevantes Thema, an dessen Verbesserung wir in Zukunft viel arbeiten müssen. Was ich den Bewohnern und Angestellten nun von Herzen wünsche, drückt der folgende Spruch RS O M M EE W A R a le n zu ra d ik E RSOND N P R E IS E Verkaufsoffener Sonntag Pfandversteigerung 06.09.2015, von 13-18 Uhr Samstag, 05.09.2015 bis 18 Uhr Im Auftrag der Rheinischen Edelmetall GmbH & Co. KG, Jülicher Str. 32, Aachen, werden dort am 12.09.15 um 14:00 Uhr (Besichtigung ab 12:00 Uhr) alle nicht eingelösten Pfänder (Schmuck, Uhren) des Europfandleihhauses Aachen, Jülicher Str. 32 (Nr. 176671 – 177454, beliehen in der Zeit vom 13.10.14 – 10.01.15) versteigert. Jungk, Obergerichtsvollzieher, Aachen Ab 04.09. bis 06.09.2015 10% STADTFESTRABATT! (auf die neue Kollektion) men’s wear - women’s wear Grabenstraße 31 · Eschweiler · Tel. 02403/22266 www.ostlaender-next.de www. 366 Sie können helfen! www.bethel.de aus: „Stein und Mörtel bauen ein Haus, Geist und Liebe schmücken es aus.“ Eine Weisheit, die im Papst-Johannes-Stift gelebt wird. Jetzt auch für: Versteigerungen Bekanntmachungen Die Gesellschafterversammlung der Kur- und Badegesellschaft mbH hat am 17.06.2015 den Jahresabschluss zum 31.12.2014 festgestellt. Der Jahresabschluss 2014 endet mit einem ausgeglichenen Jahresergebnis. Es ist weder ein Jahresüberschuss noch ein Jahresfehlbetrag ausgewiesen. Der mit der Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes beauftragte Wirtschaftsprüfer hat am 20.02.2015 den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Jahresabschluss und Lagebericht liegen in der Zeit vom 07.09. bis zum 15.09.2015 während der Bürozeiten in den Räumen der Verwaltung der Gesellschaft, Krefelder Str. 123, 52070 Aachen, zur Einsichtnahme aus. Aachen, den 31.08.2015 Kur- und Badegesellschaft mbH Werner Schlösser Geschäftsführer Hinter ihnen liegen vier Jahre Umbauzeit: (v.l.) Bernhard Verholen, Ralf kaup (beide Geschäftsführer aachener Caritas-Dienste), Tina Weißenrieder (Pflefedienst), Peter kleinen (Papst-Johannes-stift) und Weihbischof Johannes Bündgens sind glücklich über das neu gestaltete Papst-Johannes-stift. Foto. andreas steindl & Das Gastro-Portal für die Region! euregio.finerio.de Ein Angebot aus dem Medienhaus Zeitungsverlag Aachen Präsentiert von: ac alexanderstr 18 .de Das vielseitige Weiterbildungsangebot des Medienhauses Zeitungsverlag Aachen. wienand-aachen.de Von SVenja PeSch
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