Jeder soll sicher baden Er geniesst das Beste aus - SLRG

20 MEIN LIMMATTAL
LIMMATTALER ZEITUNG
DONNERSTAG, 7. MAI 2015
MEIN VEREIN: SCHWEIZERISCHE LEBENSRETTUNGS-GESELLSCHAFT SEKTION ALTBERG
MEIN LIMMATTAL
Das Limmattal gewinnt
Jeder soll sicher baden
Die heutige Wettbewerbsfrage dreht
sich um Verkehr und Energie: In welcher Limmattaler Gemeinde werden
zurzeit intelligente Elektrotankstellen
getestet?
ANJA MOSBECK (TEXT UND FOTO)
«
WOCHENWETTBEWERB
a) Schlieren
b) Dietikon
c) Geroldswil
Schreiben Sie die richtige Antwort (a,
b oder c) auf eine Postkarte und senden Sie diese an
az Limmattaler Zeitung
Wochenwettbewerb
Heimstrasse 1
8953 Dietikon
Oder per Mail an:
[email protected]
Vergessen Sie den Absender nicht.
Einsende-/Teilnahmeschluss ist
Dienstag, 12. Mai 2015 (Datum des
Poststempels).
Unter allen richtigen Einsendungen
entscheidet das Los (keine Barauszahlung). Die Gewinner werden
schriftlich benachrichtigt. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über
den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.
Zu gewinnen ist ein Gutschein im
Wert von 30 Franken vom
Hotel Geroldswil,
Huebwiesenstrasse 36
8954 Geroldswil
Telefon 044 747 87 87
[email protected]
www.hotelgeroldswil.ch
Die richtige Lösung vom
Donnerstag, 23. April 2015, lautet: In
der Gemeinde Weiningen wird
eine neue Kirchenorgel gebaut,
die mithilfe eines Vereins mitfinanziert wird.
Gewonnen hat Anna-Marie Kaufmann
(Urdorf). Ihr Preis: ein Gutschein über
30 Franken vom Hotel Geroldswil,
Huebwiesenstrasse 36,
8954 Geroldswil.
«Je mehr Leute wir ausbilden, desto
eher kann in einer Notsituation eingegriffen werden», sagt Jürg Baur, Präsident des Vereins Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) der
Sektion Altberg in Geroldswil. Jede
Woche trainiert der Verein verschiedene Rettungsdisziplinen. Das klassische
Schwimmtraining – dazu gehören
Kraulen, Rücken- und Brustschwimmen – würde häufig in spielerische Aktivitäten eingebettet. «Ein Schwimmlehrer unterstützt uns neuerdings mit
Tipps zur Schwimmtechnik», sagt er.
Zudem werde einmal im Monat das
Rettungs- und Transportschwimmen
geübt. Auch Aquafit gehöre dazu, um
die Ausdauer und die Koordination im
Wasser zu trainieren.
Neben der sportlichen Komponente
der Trainings ist für Baur besonders
wichtig, dass er mit seinen Kursen die
Prävention fördert. Genau dieser Aspekt motivierte ihn vor 20 Jahren, das
Brevet 1, das heute Pool Plus heisst, zu
absolvieren. «Diese Ausbildung befähigt einen, eigenständig zu unterrichten, ohne dass eine Badwache, also
ein Badmeister anwesend ist», so
Baur. Zudem nahm er regelmässig an
Wettkampfschwimmen teil. «Ich war
nie der Typ, der alleine ins Training
geht», sagt er. So entschied sich Baur,
dem Verein beizutreten. Anfangs leitete er die Jugendgruppen. Nach vier
Jahren als Mitglied wurde er technischer Leiter und Kursverantwortlicher
und hielt dieses Amt dreizehn Jahre
lang inne. Als das Präsidium wechselte, wurde Baur als Nachfolger angefragt und sagte zu.
Noch keinen Ernstfall erlebt
In seiner Zeit als Mitglied, technischer Leiter und Präsident hat Baur
noch nie einen Ernstfall erlebt. «Ich
musste bis jetzt lediglich eingreifen,
wenn Leute beim Schwimmen im See
einen Krampf bekommen haben», sagt
er. Es würde aber immer wieder jemand in einem See oder Fluss ertrinken. Darum wurden auch die Freiwasserkurse in das Vereins-Programm aufgenommen. Jedes Jahr wird seither ein
Seekurs im Zürichsee angeboten. «Die
Anfragen halten sich in Grenzen, obwohl ich diesen Kurs wichtig finde»,
sagt Baur. Denn im Frühjahr und Sommer seien nicht nur die Schwimmbäder überfüllt, sondern auch an Flüs-
Dem Jonas hats nicht gut
getan, im Walfisch wars
ihm schlecht. Drum nimm
den guten Ratschlag an
und komm doch in den Hecht.» Diesen sinnreichen Spruch kennen nur
diejenigen, die früher gegenüber
dem Dietiker Restaurant Hecht an
der Bahnhofstrasse standen, sich im
frühen Morgennebel die Finger abfroren und auf den Hürzeler-Bus
warteten. Auf die Fahrt zum Skitag in
von Thomas Pfann
die Flumserberge oder nach Klosters, begleitet von der immer und
ewigen Kassette mit Witzen von
Guschti Brösmeli. Während des Wartens starrte man verschlafen an die
Hausfassade gegenüber und sah
ebendiesen Spruch.
Präsident Jürg Baur mit einem Rettungswürfel im Hallenbad in Geroldswil.
STECKBRIEF
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SLRG Sektion Altberg
Gründung: 1966
Mitglieder: 100 aktive und passive Mitglieder und 20 Jugendmitglieder.
Programm: Jede Woche am Dienstagabend von 18 bis 19:30 Uhr für Jugendliche und von 19:30 bis 21 Uhr für Erwachsene. Im Sommer (Juni bis Ende
August) finden die Trainings in Urdorf im
Schwimmbad Weihermatt statt und im
Winter im Hallenbad Geroldswil
Info: www.slrg-altberg.ch
Kontakt: [email protected]
sen und Seen tummeln sich Badebegeisterte. Darum sind nicht nur Mitglieder, sondern auch private Teilnehmer willkommen. Weiter könne auch
in die wöchentlichen Trainings reingeschnuppert werden. «Immer wieder
haben wir Anfragen von Schulen, die
sich bei uns über die Sicherheit im
Wasser informieren wollen», sagt er.
Manche von ihnen befinden sich in
der Nähe des Sees. Da sei es wichtig,
dass die Schüler wissen, wie in einer
Notsituation zu handeln ist. «Einige
Lehrer lassen sich bei uns ausbilden,
bevor sie mit den Schülern in ein Klassenlager an einen See fahren», sagt er.
Dass sich Schulen vermehrt um die Sicherheit ihrer Schüler kümmern, befürwortet Baur. Denn gewisse Situationen im Freiwasser seien nur bedingt
vorhersehbar. So kann ein Wetterwechsel und folglich trübes Wasser
oder sogar Hochwasser schnell zur lebensgefährlichen Situation werden.
Neben dem sportlichen Vereinsleben wird auch das gesellige Beisammensein gepflegt. «Wir organisieren
jährlich ein Sommergrillfest auf dem
Gubrist oder machen einen Altbergbummel», sagt er. Das Kennenlernen
ausserhalb des Beckens ermögliche
Abwechslung und schweisse noch
mehr zusammen.
BEGEGNUNGEN
Er geniesst das Beste aus zwei Kulturen
Unterengstringen Alberto
Wanderley wurde in Brasilien
geboren und kam mit zwei
Jahren in die Schweiz. Hier absolvierte er die Schule, liess
sich zum Instrumentenoptiker, Sozialpädagogen und
Puppenspieltherapeuten
ausbilden.
VON MARGRET STÖCKLIN
Wegen eines Militärputsches flüchtete
der helvetische Grossvater von Alberto
Wanderley mit ihm und seinen jungen
Eltern im 1964 aus dem Nordosten Brasiliens nach Dietikon. In Recife hatte
Opa Albert Stettler eine gut laufende
Schweizer Konditorei betrieben. In Dietikon fand er eine Stelle als Betriebsleiter der vom Volksmund «Knäcki» getauften Brotfabrik. «Ich genoss eine unbeschwerte Kindheit. Beim kreativen
Spielen mit Figuren und Rollen konnte
ich alles vergessen. Zeichnen war in
der Schule mein Lieblingsfach. Da
konnte ich meine Fantasie aufs Papier
bringen», so Wanderley. Mit 18 Jahren
besuchte er zum ersten Mal Recife und
wurde am Flughafen gleich von zirka
70 Familienangehörigen erwartet. Wanderley: «Ich fühlte mich überfordert
von so vielen Umarmungen, Küssen
und den Namen der vielen Cousins väterlicherseits. Es war eine initiale Art,
in meine Heimat einzutauchen. Zu dieser Zeit begann mein persönlicher Entwicklungsprozess zur faszinierenden
brasilianischen Kultur.»
Wanderley fühlte sich als Brasilianer
und gleichzeitig auch als Schweizer, absolvierte 400 Diensttage in der Schweizer Armee, hatte hier seine Freunde,
seine Familie und seine Heimat. «Ich
lernte, mit zwei Kulturen und zwei Pässen klar zu kommen und realisierte,
dass das Beste aus diesen zwei gegensätzlichen Kulturen gewissermassen
das Paradies auf Erden ergäbe», sagt er.
Diese kulturellen Gegensätze hätten
ihm viele Türen geöffnet — eine davon
in die Theaterwelt.
Theaterprojekt mit Freunden
Das nebenberufliche Theaterschaffen
von Alberto Wanderley begann ab
1980. Gemeinsam mit sieben Freunden
entwickelte er ein erstes, mit Elementen des Schattentheaters umgesetztes
Theaterprojekt. Summe dieser ersten
Leidenschaft ist sein eigenes Figuren-
Da Vinci – rare
oder medium?
Alberto Wanderley.
MST
Theater «Federflug». «Der Schaffensprozess einer Figur ist unglaublich
spannend.» Begonnen habe alles mit
den klassischen Handpuppenköpfen
aus Schubi-Mehl. Heute experimentiere
er mit verschiedensten Materialien wie
etwa PET-Flaschen, die zerschnitten
und neu zusammengesetzt beispielsweise einen Ritter oder Schmetterling
ergeben können. «Die spannendsten Figuren schaffen dann den Sprung auf
meine Figurentheaterbühne», erklärt
Wanderley.
Die Geschichten des 53-Jährigen werden von Volksmärchen, neuzeitlichen
Fantasy-Storys, aber auch vom realen
Leben inspiriert und vor altersmässig
gemischtem Publikum aufgeführt. Die
Stücke sollen unterhalten, zum Staunen bringen, ein Lächeln hervorzaubern, aber auch Tiefgang ermöglichen.
Neben seiner Arbeit auf der Bühne
schätzt Wanderley auch die stille Arbeit
im Atelier, das sich seit zwei Jahren an
der Bremgartnerstrasse 23 befindet. Er
nennt es seinen persönlichen Kraftort.
Beruflich ist Wanderley seit 30 Jahren
als Sozialpädagoge mit unterschiedlichen Klienten unterwegs und begleitet
aktuell Menschen mit geistiger Behinderung im Demenz-Stadium an ihr Lebensende. Wobei er auch Figuren als
therapeutische Mittel eingesetzt.
Treffen mit den Nachbarn
Vor sechs Jahren hat Wanderley in
Unterengstringen ein neues Zuhause
gefunden. Die schöne Wohnung, in der
er mit Frau und Tochter lebt, hätte ihn
gleich begeistert und sozusagen dorthin getragen. «Wir dürfen uns darüber
hinaus auch über tolle Nachbarn freuen, die wir regelmässig zu geselligen
Abendessen treffen», sagt er. Ausserdem schätze er die schönen Spaziergänge in den Weininger Reben oder
zum Kloster Fahr, die Gemeindebibliothek und die Marionettenbühne, den
Gemüsehändler Knackfrisch, die Bäckerei-Café Wüest und das Orgelsurium
von Jacky Ruby.
In zwei Wochen Weiningen
Heute ist das nicht mehr möglich,
aus mehreren Gründen: Den Hürzeler-Bus gibt es nicht mehr, Jungen
und Mädchen haben heute wenig
Bock mehr auf Skifahren und der
Hecht heisst jetzt «Casa da Vinci».
Über dem geistreichen Satz mit dem
Walfisch hängt eine Tafel, die auf ein
Steak hinweist. Man kann hoffen, es
stammt vom Schwein oder Rind und
nicht etwa vom genialen Maler, Ingenieur und Philosophen selbst.
Die namentliche Neugeburt des Traditionsrestaurants ist so schlecht
nicht. Eine Gaststätte nach einem
Mann der Geschichte zu benennen
oder nach einer Heldin – das macht
doch mehr Sinn als nach einem Fisch
oder Paarhufer – einem Eunuchen
sogar, wie beim «Ochsen». Ich hab
mich schon oft gewundert über die
Beizen-Namen. Immer diese Tiere:
«Salmen», «Bären», «Raben»,
«Schwanen» oder «Löwen». Interessant wäre es ja, wenn man diese Exoten auf dem Teller hätte, anstatt an
die Hauswand geschrieben.
Alternativ könnten die Gastgeber
auch aktuelle Restaurantnamen verwenden, die gleich die passende Klientel ins Lokal spülen. InvestmentLounge, Buchmacher-Hof, Brasserie
de Baisse et Hausse, Restaurant zum
Akkuschrauber, Raumpfleger-Bistro,
Ristorante di Grande Boni, Hotel gesalzene Handwerkerrechnung, Unternehmensfinanzbuchhaltungssoftwareprogrammierer-Take-away, Café
zum «Einsamen Journalisten in seinem winzigen, dunklen Büro ohne
Heizung und Hoffnung auf Besserung» – es gäb’ noch tausend Varianten. Und auch für den Spruch auf
dem Hecht schwebt mir eine Neufassung vor: «Dem Thomas hats nicht
gut getan, vom Schreiben wurd ihm
übel. Drum geht er jetzt ins Restaurant und stemmt dort einen Kübel.»
Thomas Pfann ist Journalist und Musiker. Er wohnt in Dietikon.
MEIN WORT
RALPH HOFFMANN:
«Schon in jungen Jahren
wurde uns eingeprägt,
dass Qualität und Spezialisierung die wichtigsten Erfolgsfaktoren sind.
Ansonsten würden wir
nicht lange überleben.»
Ralph Hoffmann, der das Gartencenter Hoffmann in Unterengstringen zusammen mit seinem Bruder Michael in
vierter Generation führt, erklärt in der
Ausgabe vom 2. Mai das Erfolgsrezept des Unternehmens, das dieses
Jahr seinen 111. Geburtstag feiert.