14 Donnerstag, 29. Oktober 2015 > < HERZOGTUM LAUENBURG IN KÜRZE < „Circus Monaco“ gastiert in Lauenburg Lauenburg. Der „Circus Monaco“ macht von Freitag, 30. Oktober, bis Sonntag, 1. November, Gaststation in Lauenburg auf dem Famila-Parkplatz, Mecklenburger Straße 1. Im Zirkuszelt mit 600 Sitzplätzen wird ein ausgewogenes abwechslungsreiches Programm aus Musik, Spannung und Spaß geboten. Am Freitag beginnt die Show um 16 Uhr, am Sonnabend um 13 Uhr und 16.30 Uhr. Erwachsene zahlen an diesem Tag Kinderpreise. Am Sonntag beginnt der Auftritt um 11 Uhr. Omis in Begleitung eines zahlenden Kindes haben freien Eintritt. Geboten werden Musicalclowns, spannende Vorführungen von Artisten, und auch Tiere treten auf. Seniorencafe zum Thema Luthers Bedeutung heute Gudow. Beim Senioren-Kaffee Gudow und Umgebung steht am Freitag, 30. Oktober, zwischen 15.30 und 17.30 Uhr das Thema „500 Jahre Martin Luther – seine Bedeutung heute“ im Mittelpunkt. Dazu hat Pastorin Wiebke Böckers in den Gemeinderaum des Pastorates eingeladen. Geplant sind Tischgespräche wie zu Luthers Zeiten bei Kaffee und Kuchen. Wer mit dem kircheneigenen VW-Bus abgeholt werden möchte, melde sich bitte unter Telefon 04547/291 an. Großer Laternenumzug in Berkenthin Berkenthin. Der Kulturausschuss der Gemeinde Berkenthin veranstaltet am Freitag, 30. Oktober, in Zusammenarbeit mit dem Markant-Markt den traditionellen Laternenumzug mit anschließendem Höhen-Feuerwerk. Treffen ist um 18.30 Uhr auf dem Parkplatz des Markant-Marktes, Abmarsch um 19 Uhr. Musikalisch wird der Umzug in diesem Jahr vom Ratzeburger Spielmannzug begleitet. Für das leibliche Wohl ist mit Grillwurst, Getränken und allerlei leckeren Sachen bestens gesorgt. Kindertagesstätte gewann bei Wettbewerb Kuddewördes. Kindertagesstätte hat bei der Auslosung des Wettbewerbs „Gut sehen und gut hören“ 175 Euro gewonnen. Dieser Wettbewerb wird von Sponsoren aus dem Bereich Gesundheitswesen finanziell unterstützt. Es soll damit angeregt werden, schon in der Kita festzustellen, ob die Kinder Probleme in den Bereichen Sehen und Hören haben. Vorsorge ist das Wichtigste, um rechtzeitig solche Proble me ärztlich korrigieren zu lassen. In der Kita Kuddewörde haben rund 80 Kinder an der Aktion teilgenommen. Auch die DAK Mölln hat diesen Vorsorge-Wettbewerb mitgesponsert. Lübe¬er Nachrichten Herzogtum Lauenburg Redaktions-Fax: 0 45 42/85 17 27 E-Mail: [email protected] Lokalredaktion Herzogtum Lauenburg Mühlenplatz 9, 23879 Mölln Lokalchef Hanno Hannes (hh, 045 42/85 17 12) Stellvertreter des Lokalchefs: Matthias Wiemer (wr, 045 42/85 17 11) Redakteure Kreispolitik, Mölln, Amt Breitenfelde: Holger Marohn (hm, 045 42/85 17 14) Ratzeburg, Ämter Sandesneben-Nusse, Berkenthin und Lauenburgische Seen: Joachim Strunk (unk, 045 42/85 17 20) Reportage, Online: Florian Grombein (fg, 045 42/85 17 18) Stadt Schwarzenbek, Ämter Schwarzenbek- Land, Hohe Elbgeest, Büchen, Lütau und Lauenburg: Silke Geercken (ge, 045 42/85 17 17) Lokalsport: 04 51/144 17 84, Fax 04 51/144 20 52, E-Mail: [email protected] Anzeigen-Berater Lars Jepsen, Telefon (045 42/85 17 32; Ulrike Drews, Telefon 045 42/85 17 21, Fax 85 17 34 LN-Annahmestellen LN & Hapag Lloyd Reisebüro, Am Markt 9 – Alte Wache, 23909 Ratzeburg, 045 41/31 28, Fax 44 87; Tele-Punkt Mölln, Am Bauhof 1, 23879 Mölln, 045 42/21 00; R. 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Bürger erleichtert – trotz diffuser Ängste Nach plötzlichem Aus für Flüchtlingserstaufnahme in Groß Weeden: Viele Fragen, aber entspannte Atmosphäre beim Infoabend im Berkenthiner Sportzentrum Von Joachim Strunk Berkenthin. Wäre alles nach dem Willen des Landes Schleswig-Holstein geschehen, auf dem Gelände der Groß Weedener Diskothek „Ziegelei“ eine Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) für 1500 Flüchtlinge zu installieren, wäre das Interesse der überregionalen Öffentlichkeit wohl nicht so groß gewesen. Dafür hätten die Veranstalter Probleme gehabt, alle direkt betroffenen und von Ängsten getriebenen Einwohner von Groß Weeden und Umlandgemeinden im Amt Berkenthin bei der Bürgerinfo im Berkenthiner Sportzentrum zu empfangen. Doch durch den Coup des Amtes, der bundesweit Schlagzeilen machte (www.bild.de: „Bauernschlau! Gemeinde schnappt Land Großunterkunft weg“), indem man die offenbar besseren Kontakte zum Diskotheken-Besitzer Sigurd Sierig nutzte und diesem am Sonntag (!) das Gelände für eine Million Euro abkaufte – das Land wollte für vier Jahre pachten –, war es eher umgekehrt. Immerhin gut 250 Menschen füllten dennoch den Saal, die anderen saßen einigermaßen entspannt zu Hause und schauten Fernsehen, etwa den Live-Vorbericht im Schleswig-Holstein Magazin auf NDR. Amtsvorsteher Karl Bartels moderierte die Veranstaltung. Auf dem Podium saßen die Bürgermeister von Rondeshagen, Andreas Albrecht, und Sierksrade, Iris Runge, sowie der stellvertretende Verwaltungschef in Berkenthin, Geert Schuppenhauer, und Ordnungsamtsleiter Jens Voderberg. Zu Beginn legten die drei Politiker die Ereignisse der letzten Wochen den Zuhörern noch einmal chronologisch dar (die LN berichteten). Bartels erläuterte zudem die Motivation des Amtes für den Kauf: Es sei keine Verhinderung einer Maßnahme des Landes gewesen, sondern die Amts-eigene Pflichterfüllung, für geeigneten Wohnraum für Flüchtlinge zu sorgen. Sowohl das Brauch- als auch das Abwassernetz und zudem die weiterhin notwendige Infrastruktur und Verkehrsanbindungen im 60-Seelen-Dorf Groß Weeden seien für eine solch große Masse an Menschen ungeeignet gewesen. Er dankte Innen-Staatssekretärin Manuela Söller-Winkler (SPD) für ihren Brief, in dem sie kurz zuvor ihre Teilnahme an der Veranstaltung absagte, dem Amt aber trotzdem „Erfolg bei der Durchset- Rund 250 Interessierte kamen am Dienstagabend in das Sportzentrum Berkenthin. Auch Bärbel Dürkop aus Duvensee diskutierte zum Thema Flüchtlinge in Groß Weeden mit. Nach den sich überschlagenden Ereignissen der letzten Woche hatten die Bürger viele Fragen. zung Ihrer Maßnahme“ wünschte. Von Schadenfreude sei keine Rede. „Land und Amt waren Konkurrenten in einem Grundstücksgeschäft.“ Und das Amt habe sich durchgesetzt. Es gebe „keine Empfindlichkeiten“. Was jetzt geplant sei? Auf dem Parkplatzgelände der Diskothek sollen elf bis 15 Holzhäuser gebaut werden. „Die sollen Bestand haben und auch lange genutzt werden“, so Bartels. „Nach deutschem Recht, deutscher Planung und unserer Bauweise“, fügte er unter Applaus hinzu nach einer Frage zu möglichen externen Fachberatern, die sich mit dem Hausbau in den Ursprungsländern der Geflüchteten auskennen. Bis zum nächsten Sommer sollen die Häuser bezugsfertig sein. In der Zwischenzeit stehen die Hausmeisterwohnung und der Billardraum der Diskothek für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung. Derzeit gibt es laut Ordnungsamtschef Jens Voderberg 97 Asylsuchende im Amtsbereich, für 2016 sind weitere 156 avisiert. „Doch das sind die Zahlen von heute, was morgen ist, kann niemand vorhersagen“, mahnte Voderberg. Bezüglich der Kindergartenund Schulplätze sei das Amt gut aufgestellt, versicherte der dafür zuständige Geert Schuppenhauer. Das bestätigte im Anschluss der Veranstaltung auch Schulverbandsvorsteher Friedrich Thorn: „Wir hatten ja immer vierzügig geplant.“ Die Berkenthiner Ärztin Hannelore Machnik engagiert sich seit einiger Zeit ehrenamtlich bei der Volkshochschule in Ratzeburg in der ehemaligen Ernst-Barlach-Schule, wo sie Flüchtlinge betreut, die dort die deutschen Sprache lernen: „Das sind junge, westlich orientierte Menschen und keine finsteren Gesellen! Sie sind hochmotiviert, höflich und helfen sich gegenseitig – unabhängig von ihren Nationalitäten.“ Das sei ihre eigene, unmittelbare Erfahrung: „Ich habe noch nie eine schwierige Situation erlebt“. Ihre emotionale Äußerung war die Antwort auf Stimmen aus der Zuhörerschaft, die die Flüchtlingssituation generell als „brandgefährliche Sache“ bezeichneten und sich bei Manfred Börner, Chef der Ratzeburger Polizeizentralstation, nach der allgemeinen Sicherheitslage erkundigten. Dieser konnte beruhigen: „Wir beobachten sehr genau, haben auch schon Einzelfälle wie Diebstahl oder einfache Körperverletzung registriert. Doch allgemein haben wir bisher keine besonderen Schwierigkeiten festgestellt.“ Größere Probleme gebe es bislang nur in Erstaufnahmeeinrichtungen. Eine solche werde aber in Groß Weeden nicht errichtet. Annelie Tesche vom Runden Tisch Willkommenskultur klärte die Zuhörerschaft über die Koordinierung der Sachspenden auf, nahm zudem eine Anregung, sich über die unterschiedlichen Kulturen der „Zugereisten“ informieren zu wollen, dankend auf und versprach, bei den Flüchtlingen nachzufragen, ob sie entsprechend berichten könnten. Gerd Neugebauer aus Berkenthin erinnerte die „lieben Leute“ mit diffusen Ängsten und Vorurteilen daran, dass einerseits Hamburg die Olympischen Spiele 2024 und damit „die Jugend der Welt“ begrüßen wolle. Zum anderen berichtete er von seinen aus Schlesien vertriebenen Eltern, die nach dem Krieg in Berkenthin anlandeten: „Die hießen hier damals Polacken!“ Susanne Zdunek, bürgerliches Mitglied der Berkenthiner Gemeindevertretung, dankte am Schluss den Beteiligten im Amt für ihr entschlossenes und erfolgreiches Handeln und appellierte an alle Bewohner des Amtes, sich ebenso engagiert einzubringen für eine schnelle, gute und vorbehaltlose Integration der Neuankömmlinge. Beeindruckt vom Ablauf und der Stimmung im Berkenthiner Sportzentrum zeigten sich auch etliche Gäste. Pröpstin Frauke Eiben und Landrat Christoph Mager lobten die konstruktive Stimmung in der Veranstaltung aus der Zuhörerschaft. Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU), ehemalige und amtierende Bürgermeister aus dem Amt wie Christian Prüßmann (Sierksrade) und Georg Rudolf (Bliestorf) waren sich einig, dass je besser die Menschen informiert und einbezogen werden, das Verständnis für das Leid der Flüchtlinge und die Bemühungen um ihre Integration wachsen. D) D) Das sind junge, westlich orientierte Menschen und keine finsteren Gesellen.“ Hannelore Machnik, ehrenamtliche Deutschlehrerin aus Berkenthin D) D) Im allgemein haben wir bisher keine besonderen Schwierigkeiten festgestellt.“ Manfred Börner, Leiter der Polizeizentralstation Ratzeburg D) D) Die Idee, über die Kulturen der Zugereisten zu informieren, nehmen wir auf.“ Annelie Tesche, Runder Tisch Willkommenskultur ZWEI FRAGEN AN . . . fehlt und mehr Flüchtlinge schneller und in mehr Gemeinden des Landes geschickt werden. Lachend, weil der Standort in Groß Weeden tatsächlich ungeeignet war. . . . Landrat Dr. Christoph Mager (rechts). 1 Wie bewerten Sie die jüngste Entwicklung mit dem Kauf des Disko-Geländes durch das Amt Berkenthin? Mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Weinend deshalb, weil jetzt eine Erstaufnahmeeinrichtung 2 Wie haben Sie die Stimmung auf dieser Infoveranstaltung erlebt? Das war sehr konstruktiv. Es gab nur wenige polemische Äußerungen. Der Großteil der Zuhörer zeigte sich sehr interessiert und wir haben hier sehr engagierte Bürger gehört. Das Amt Berkenthin hat eine vorbildliche Willkommenskultur entwickelt, die sich in der ebenfalls vorbildlichen Quote bei der Unterbringung niederschlägt. unk
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