Alexander Calder & Fischli/Weiss

Medienmitteilung 23.März.2016
Alexander Calder & Fischli/Weiss
29. Mai – 4. September 2016
Die Fondation Beyeler präsentiert vom 29. Mai bis 4. September 2016 eine umfassende Ausstellung
zum amerikanischen Künstler Alexander Calder und den Schweizer Künstlern Peter Fischli und David
Weiss, die als Partner unter dem Namen Fischli/Weiss agierten. Nach der erfolgreichen Präsentation
der „Calder Gallery I-III“ (2012-2015) in der Fondation Beyeler und der Zusammenarbeit mit der
Calder Foundation eröffnet die Ausstellung „Alexander Calder & Fischli/Weiss“ einen neuen und
besonderen Zugang zu Calders Schaffen.
Im Zentrum der bahnbrechenden Ausstellung steht das Moment des fragilen Gleichgewichts, eines
prekären und gleichzeitig glücksverheissenden, immer nur temporären Zustands. In exemplarischer
Weise hatten Alexander Calder (seit Anfang des 20. Jahrhunderts) und Peter Fischli und David Weiss
(seit Ende) Formulierungen dieses Moments gefunden. Diese könnten auf den ersten Blick
unterschiedlicher nicht sein, erweisen sich aber bei genauerer Betrachtung doch nur als zwei Seiten
einer Münze, als Ergebnis unterschiedlicher Perspektiven, die in verschiedenen Zeiten auf das gleiche
Thema gerichtet wurden.
Ausgewählte Werkgruppen Calders gehen in der Ausstellung einen offenen und raumübergreifenden
Dialog mit einzelnen Werken von Peter Fischli und David Weiss ein. Die Schwerpunkte, entlang denen
sich die Präsentation entfaltet, folgen entscheidenden historischen Momenten in Calders Schaffen. Sie
erstrecken sich von Cirque Calder aus den 1920er Jahren über den Schritt zur Abstraktion und die
Erfindung des Mobile Anfang der 1930er Jahre, bis hin zum souveränen und fulminanten Spiel mit den
formalen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben haben. Als Kontrapunkte treten die Werke von Peter
Fischli und David Weiss auf und verleihen der Ausstellung ihren besonderen Charakter.
In der unerwarteten Verbindung erhalten die Momente des Tüftelns, des Beobachtens und
Experimentierens ein eigenständiges Gewicht, die Wechselbeziehung von Schwerkraft und
Schwerelosigkeit wird dadurch als ungemein lebendiger Prozess in einer neuen Perspektive erfahrbar.
Leichtigkeit und Schwere, das Ausloten der Grenzen des Spiels, Scheitern und Zufall als künstlerische
Praxis, das Pendeln entlang der feinen Linie zwischen Humor und Poesie, der Seiltänzer als Prototyp
für eine existentielle Realität – es gibt viele Berührungspunkte, die die Werke von Alexander Calder und
Fischli/Weiss gemeinsam und dennoch eigenständig wirken lassen. Nur einmal wird es in den Räumen
des Museums zu einer direkten Begegnung der Arbeiten von Fischli/Weiss und Calder kommen, welche
die Ausstellung und ihre Erzählung öffnen wird.
Calder (1898-1976) ist der Meister des fragilen Gleichgewichts in der Kunst der Moderne. Mit der
wegweisenden Schöpfung des Mobiles hat er die sich stetig verschiebende Balance zwischen
Schwerkraft und Schwerelosigkeit anschaulich werden lassen. Sein gesamtes Werk ist der Suche nach
Balance gewidmet. Die Faszination seines Werkes liegt in der Gleichzeitigkeit von jedes Mal neu
angestrebter und meist erreichter faktischer Balance und ihrer in vielfältigen Formen realisierten
Visualisierung.
Peter Fischli (geb. 1952) und David Weiss (1946-2012) haben dem Thema der prekären Balance in
ihrem gemeinsamen Schaffen ab 1979 eine ikonische Form ganz anderer Art gegeben. Mit der gleichen
lustvollen Unermüdlichkeit entwickelten sie – in Filmen und Skulpturen, mit Sprache, Fotografie und
Malerei – ein unwiderstehliches Wechselspiel von Balance, Klarheit und Übersicht, in dem allerdings
Unwägbarkeiten und Stolpersteine gegenüber der Eleganz und dem Selbstverständnis der grossen Geste
der Moderne – wie sie das Mobile verkörpert – oft die Oberhand gewinnen.
Die Ausstellung ist von Theodora Vischer kuratiert, Senior Curator an der Fondation Beyeler, und
entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Calder Foundation in New York und dem Künstler Peter
Fischli.
Die Ausstellung „Alexander Calder & Fischli/Weiss“ wird unterstützt von:
Art Mentor Foundation Lucerne
Ernst Göhner Stiftung
L. + Th. La Roche-Stiftung
Simone und Peter Forcart-Staehelin
Abbildungen:
Alexander Calder, Apple Monster, 1938, Calder Foundation, New York, Schenkung von Alexander S.C.
Rower in Gedenken an Mary Calder Rower, 2015, © 2016 Calder Foundation, New York / ProLitteris,
Zurich; Foto: Calder Foundation, New York / Art Resource, New York
Peter Fischli David Weiss, Die Gesetzlosen, 1984, © Peter Fischli David Weiss; Foto: Jason Klimatsas /
Fischli Weiss Archiv, Zürich
Pressebilder: sind erhältlich unter http://pressimages.fondationbeyeler.ch
Weitere Auskünfte:
Elena DelCarlo, M.A.
Head of PR / Media Relations
Tel. + 41 (0)61 645 97 21, [email protected], www.fondationbeyeler.ch
Fondation Beyeler, Beyeler Museum AG, Baselstrasse 77, CH-4125 Riehen
Öffnungszeiten der Fondation Beyeler: täglich 10.00–18.00 Uhr, mittwochs bis 20.00 Uhr