Artikel Rhein-Zeitung

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Wirtschaft lokal
SEITE 12
NR. 216 . DONNERSTAG, 17. SEPTEMBER 2015
Das Mittelrheintal zum Weinstoff verarbeitet
Die Büroarbeit
organisieren
Vermarktung
Effizienz Regionalrat
Winzerehefrauen
verkaufen hochwertige
Produkte als Werbung
für die Region
bietet Infoveranstaltung
M Kastellaun. Das „Kompetenznetzwerk Gesunde Betriebe RheinHunsrück“ des Regionalrats Wirtschaft lädt ein zur Infoveranstaltung
zu den Themen „Büroorganisation:
Weniger Chaos – mehr System“ sowie „Zeit- und Selbstmanagement:
Zeitverschwendung ist die leichteste aller Verschwendungen“ für
Dienstag 22. September, 14 bis 17
Uhr im Burgstadthotel in Kastellaun. Arbeit muss in zunehmendem
Maße organisiert werden. Die Arbeit zu organisieren und Ressourcen effizient einzusetzen, bedeutet,
die Beschäftigten zu entlasten,
Stress zu reduzieren und Ergebnisorientierung besser umzusetzen.
Eingeladen sind alle Interessierten,
unabhängig von einer dauerhaften
Mitwirkung im Netzwerk.
Von unserer Reporterin
Suzanne Breitbach
M Mittelrhein. Ein wasserabweisender Dekorationsstoff erobert das
Weinanbaugebiet Mittelrhein. Die
Winzerehefrauen Anja Lanius
(Weingut Lanius-Knab) und Karin
Persch (Weingut Winfried Persch)
aus Oberwesel haben je 50 Meter
Mittelrheinstoff in den Farben Sekt
und Anthrazit produzieren lassen.
Sie wollen das Mittelrheintal bekannter machen und das Wir-Gefühl stärken.
Im Frühjahr waren beide Weingüter auf der Rheinland-PfalzMesse in Mainz vertreten. Gegenüber ihres Standes bot Eva Wenke
ihren so genannten Weinstoff an.
Dabei handelt es sich um Stoffe,
die über und über mit Begriffen
aus dem Weinanbau bedruckt sind.
Anja Lanius und Winfried Persch
waren von der Stoffvielfalt begeistert. Nur die Ehepartner Jörg und
Karin mussten sie überzeugen. Es
wurden Stoffmuster angefordert
und verschiedene Designvorschläge per E-Mail ausgetauscht. Eva
Wenke und ihre Grafikerin standen bei der Auswahl mit Rat und
Tat zur Seite.
Anja Lanius und Karin Persch
waren sich schnell einig: „Auf jeden Fall sollte ein nördlicher Ort
im Anbaugebiet ebenso auf dem
Stoff zu finden sein, wie Kaub als
Repräsentant für das rechte Rheinufer. Die linksrheinischen Weinbauzentren Boppard, Oberwesel
und Bacharach und nicht zuletzt
die weltbekannte Loreley. Das Design war schnell ausgemacht, aber
Z
Kontakt und Anmeldung: Regionalrat Wirtschaft RheinHunsrück, Tel. 06761/964 420,
E-Mail [email protected]
Anja Lanius, Mittelrhein-Weinkönigin Dhana und Karin Persch präsentieren den Wasser abweisenden Stoff. Ob als Handtasche, Tischdecke, Läufer oder
Foto: Suzanne Breitbach
Geschenkhusse für Weinflaschen – die Verwendung des Stoffs in zwei verschiedenen Farben ist vielfältig.
der unterschiedliche Geschmack
führte letztlich dazu, dass ein hellerer und ein dunkler Stoff bestellt
wurden“, sagen die engagierten
Frauen. 50 Meter Stoff je Farbe betrug die Mindestabnahme, die in
einer deutschen Weberei im Juli
fertiggestellt wurde. Bei der Firma
Weinstoff wurde der Stoff eingelagert, den die beiden Winzerbetriebe vorfinanzierten.
Die Vermarktungsüberlegung
begann. Läufer und Mitteldecken
führten die Frauen bei Kollegen
vor. Ihre eigenen Betriebe statteten
Lisa Inboden und Michelle Schäfer spitze
sie mit den Stoffen aus. Die Meterware fand erste Abnehmer. „Der
Stoff kam gut an“, erinnert sich Anja Lanius. Handtaschen und Flaschensäcke waren weitere Produkte, die sich aus dem Stoff produzieren lassen. Und so nahmen
sie Kontakt zur Mittelrhein-Weinwerbung auf. Bei Geschäftsführerin Hiltrud Specht sorgten Stoff
und Taschen für Begeisterung.
Auch Oberwesels Bürgermeister
Jürgen Port gefiel der Stoff, und
prompt stattete er Weinhex Lea I.
mit einer Handtasche aus. Claudia
Schwarz vom Romantischen Rhein
will die Weinstoff-Produkte im Onlineshop vertreiben.
Mittlerweile sind Läufer, Mitteldecken, Tisch-Sets, Handtaschen und Flaschensäcke bei den
Weingütern Lanius-Knab (Telefon
06744/8104) und Winfried Persch
(Telefon 06744/215) erhältlich.
Tourist-Informationen, Vinotheken
und Einzelhandel wollen die zwei
Weinstoffhändlerinnen in den
kommenden Wochen gezielt ansprechen. „Die Handtaschen sind
ein Muss für jede Weinkönigin“,
Fernwärme auf dem Vormarsch
Verbraucherzentrale Kostenlose Beratung
M Simmern. Michelle Schäfer (20, rechts) und Lisa Inboden (23) haben
ihre dreijährige Ausbildung zur Bürokauffrau bei Glatthaar-Fertigkeller
in Simmern mit Spitzenergebnissen abgeschlossen. Für Inboden stand
sogar die Traumnote 1,0 im Zeugnis. Schäfer freut sich über eine Gesamtnote von 1,8. Niederlassungsleiter Heiko Schicht lobte das Engagement der beiden jungen Frauen im Namen der gesamten Geschäftsführung: „Solche Ergebnisse sind einfach großartig. Auch wir als Unternehmen sind stolz auf ein solches Resultat. Die beiden haben damit
eine gute Basis für ihre Zukunft gelegt und die ihnen gebotenen Chancen hier im Unternehmen wahrgenommen. Perspektivisch können sie
sich jetzt in unserem kontinuierlich wachsenden Unternehmen weiter
entwickeln, da beide nach ihrem erfolgreichen Abschluss übernommen
wurden.“
machen die engagierten Winzerehefrauen deutlich. Schließlich soll
ihre Idee, die Region Mittelrhein
bekannter zu machen, realisiert
werden.
Weitere Produkte, die in Handarbeit hergestellt werden, sind in
Planung: Sommelier-Gläsertücher
für ein einheitliches Erscheinungsbild bei Messen, Weinfesten und
Weinpräsentationen sowie Bettwäsche. Einige Mobilfunknutzer
können sich sogar vorstellen, den
Mittelrhein-Weinstoff zu einer
Handytasche nähen zu lassen.
M Rhein-Hunsrück. Mit dem Haus- für die Fernwärmeübergabestation
bau stellt sich auch die Frage nach benötigt.
dem Energieträger und der HeiAllerdings hat der umweltzungsanlage. Wärme kann auch freundliche Fernwärmesektor in
gebrauchsfertig über Rohrleitun- Sachen Transparenz und Verbraugen frei Haus geliefert werden. Der cherfreundlichkeit Nachholbedarf.
Anteil der mit Fern- oder auch Nah- Fernwärmeversorger verfügen inwärme beheizten Häuser steigt von nerhalb eines Netzes über eine MoJahr zu Jahr.
nopolstellung. Nicht selten wird
Die Erzeugung der
diese in Baugebieten
Fernwärme erfolgt üblidurch einen AnschlussSerie
cherweise in Kraftwerken
und
Benutzungszwang
mit
Kraft-Wärme-Kopp- Energietipp
zementiert. Diese Fernlung. Dort wird Strom er- Heute:
wärmekunden haben keizeugt und die dabei ent- Heizen mit
ne Möglichkeit, den Anstehende Abwärme ge- Fernwärme
bieter zu wechseln oder
nutzt. Bei keiner anderen
auf ein anderes HeizsysArt der Energieerzeugung wird der tem umzustellen.
Brennstoff so effizient genutzt. Bei
Beim Kostenvergleich von Heider Verteilung der Wärme im Fern- zungssystemen, zum Beispiel Fernwärmenetz kann es allerdings zu wärme mit Gasheizung, dürfen
Verlusten kommen. Ein weiterer nicht nur die Brennstoffkosten beVorteil ist, dass keine Verbren- trachtet werden. Ein aussagekräfnung im eigenen Haus erfolgt und tiger Vergleich muss kapitalgesomit Besuche des Schornsteinfe- bundene Kosten (Anlagenbau, Abgers, Kontroll- und Wartungsauf- schreibungen, Anschluss), Brennwand weitgehend entfallen. Im stoffkosten, Hilfsenergie und beHaus wird nur eine kleine Fläche triebsgebundene Kosten, die durch
Wartung und Instandhaltung entstehen, berücksichtigen.
Eine kostenlose Beratung zur
Auswahl der Heizungsart geben
die Energieberater der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz nach
telefonischer Voranmeldung. Die
nächsten Sprechstunden:
M in Simmern am Donnerstag, 8.
Oktober, 13.15 bis 17.45 Uhr in
der Verbandsgemeindeverwaltung, Brühlstraße 2. Anmeldung
unter Tel. 06761/837 101.
M in Emmelshausen am Mittwoch,
7. Oktober, 14 bis 17 Uhr in der
VG-Verwaltung, Rathausstraße 1,
Tel. 06747/121 33 oder -134.
M in der VG Kirchberg am Mittwoch, 14. Oktober, 13 bis 16 Uhr
im Nebengebäude der VG-Verwaltung/Rathaus (Touristinfo,
Raum 514), Marktplatz 5. Anmeldung unter 06763/910 512.
M in Kastellaun am Donnerstag, 1.
Oktober, 15 bis 18 Uhr im Rathaus der VG, Kirchstraße 1. Anmeldung unter Tel. 06762/403 32.
M in Boppard am Dienstag, 13. Oktober, 13 bis 16 Uhr in der Stadtverwaltung, Karmeliterstraße 2,
Tel. 06742/103 59 oder -56.
In zwei
Jahren zum
Meister
Bildung Kammer bildet
in Hauswirtschaft aus
M Rhein-Hunsrück. Die Hauswirtschaft hat sich in den vergangenen
Jahren zu einem zukunftsorientierten Dienstleistungssektor entwickelt, und Fachkräfte werden
dringend gebraucht. Sie müssen
immer häufiger die Lücke in der
hauswirtschaftlichen Versorgung
der privaten Haushalte schließen.
Die
Landwirtschaftskammer
Rheinland-Pfalz in Bad Kreuznach
bietet nach den Herbstferien wieder einen Vorbereitungslehrgang
an, als dessen Ziel im Sommer
2017 die Meisterprüfung mit dem
Titel Meister der Hauswirtschaft
steht. Zurzeit sind noch einige Plätze für diesen Kurs frei.
In den kommenden zwei Jahren
werden die Meisteranwärter einmal wöchentlich auf hauswirtschaftliche Führungsaufgaben in
landwirtschaftlichen Betrieben mit
Direktvermarktung oder Urlaubsangeboten, Schulen und Kindertagesstätten, Senioreneinrichtungen,
Krankenhäusern oder Betrieben des
Hotel- und Gaststättengewerbes
vorbereitet. Die Themen, mit denen sich die Teilnehmer im Lehrgang beschäftigen, sind so vielfältig wie der Beruf selbst: von Ernährungslehre über Marketing,
Qualitätsmanagement, Hygienerecht, Rechnungswesen bis hin
zum Ausbilden von Lehrlingen und
Führen von Mitarbeitern.
Z
Interessierte sollten sich umgehend bei der Landwirtschaftskammer in Bad Kreuznach
melden. Ansprechpartnerin ist Dajana Müller, Telefon 0671/793 11 68
(montags und donnerstags) oder
E-Mail [email protected]
Auf der Rheinfels sind Azubis gut aufgehoben
Qualitätssiegel Romantikhotel in St. Goar als „Hervorragender Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnet
M St. Goar. Neun Betriebe aus der
Gastronomie und Hotellerie in der
Region Koblenz und Trier sind in
einer Feierstunde auf Burg Namedy für ihr Engagement in der Ausbildung ausgezeichnet worden.
Erstmals wurde die Auszeichnung
„Hervorragender Ausbildungsbetrieb“ vergeben. Einziger Preisträger im Rhein-Hunsrück-Kreis ist
das Romantik Hotel Schloss Rheinfels in St. Goar.
Bewerben konnten sich alle Unternehmen des Hotel- und Gaststättengewerbes, die als aktive
Ausbildungsbetriebe in den Zuständigkeitsbereichen der Industrie- und Handelskammern (IHK)
Koblenz und Trier geführt waren
und die sich überdurchschnittlich
in der Ausbildung junger Menschen engagieren.
Ausbildung wird bei Hotelchef
Gerd Ripp seit Jahren groß geschrieben. Derzeit werden 18 junge Menschen im Hotel auf Burg
Rheinfels ausgebildet. Neben den
Klassikern wie Koch, Hotelfachund Restaurantfachleuten werden
seit diesem Jahr auch der Beruf
des Veranstaltungskaufmanns und
das duale Studium zum Hotelmanager geboten. Überzeugen kann
Ripp mit einem Paten, der die Azubis während der Probezeit begleitet. Jährlich zeigen Azubis der
Rheinfels im Rahmen des AzubiEvents unter anderem den Eltern,
wie sie sich betrieblich entwickelt
haben. Ausflüge, Exkursionen und
ein kontinuierliches Weiterbildungsprogramm bietet der Gastronomiebetrieb. Nicht zu vergessen, der europaweite Auszubildendenaustausch mit anderen Romantik-Hotels.
„Mit dem Qualitätssiegel ,Hervorragender Ausbildungsbetrieb'
wollen wir einerseits erreichen,
dass sich wieder mehr Jugendliche
für eine Ausbildung in der Gastronomie interessieren“, erklärte Ulrich Schneider, Geschäftsführer
Ausbildung bei der IHK Trier. Die
Auszeichnung diene weiterhin als
Anreiz, mehr in die Ausbildung zu
investieren. So schaffen die IHKs
Trier und Koblenz eine Orientierungshilfe, sowohl für Schulabgänger als auch deren Eltern bei
der Suche nach einem besonders
engagierten Ausbildungsbetrieb.
Die Laufzeit der Auszeichnung
beträgt drei Jahre. Einen erneuten
Antrag können die Betriebe nach
Ablauf stellen. Das Qualitätssiegel
dient den Betrieben als Nachweis
ihrer Aktivitäten in der Ausbildung. Die Broschüre mit dem Kriterienkatalog und weitere Informationen hält die IHK Koblenz bereit.
sub
Die Sprecherin der Auszubildenden auf Schloss Rheinfels, Katharina Knaus
(Frankweiler, links), und Judith Kruck (Laudert) freuen sich mit Gerd und
Foto: Suzanne Breitbach
Petra Ripp über die Auszeichnung.