MEDIENINFORMATION ARSEN UND SPITZENFORSCHUNG. PAUL EHRLICH UND DIE ANFÄNGE EINER NEUEN MEDIZIN MEDIZINGESCHICHTE IN FLASCHEN. DIE SAMMLUNG ROSAK (13. Sammlerraum) 29. OKTOBER 2015 bis 3. APRIL 2016 Vorbesichtigung für die Medien MITTWOCH, 28. Oktober 2015, 11 Uhr historisches museum frankfurt Frankfurt am Main, 25. Oktober 2015. Vom 29. Oktober 2015 bis zum 3. April 2016 zeigt das historische museum frankfurt die Ausstellungen Arsen und Spitzenforschung. Paul Ehrlich und die Anfänge einer neuen Medizin und Medizingeschichte in Flaschen. Die Sammlung Rosak (13. Sammlerraum). Zu seinem 100. Todestag spürt die Ausstellung den Arbeiten und Ideen des genialen Lebenswissenschaftlers Paul Ehrlich nach und verfolgt seine visionären Gedanken bis in unsere Zeit. Von 1899 bis zu seinem Tod 1915 forschte er in Frankfurt am Main und setzte Meilensteine in der Medizin, die bis heute verbindlich sind und nachwirken. Mit Exponaten aus dem Rockefeller Archive Centre (New York) sowie aus den Sammlungen des historischen museums, des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen (bei Frankfurt) und des Georg-Speyer-Hauses in Frankfurt konnte das Ausstellungskonzept umgesetzt werden. „Paul Ehrlich ist eine zentrale Figur der Frankfurter Geschichte“, sagt Jan Gerchow, Direktor des historischen museums frankfurt. „Mit 60 Jahren bekleidete er als einer ihrer wissenschaftlichen Gründerväter einen Lehrstuhl für Experimentelle Therapie und Pharmakologie an der 1914 gegründeten Frankfurter Universität und leitete zwei erfolgreiche – noch heute höchst aktive – Forschungsinstitute. 1908 erhielt er für seine bahnbrechenden Erkenntnisse in der Immunologie den Nobelpreis - es war die erste Auszeichnung für einen Frankfurter Forscher. Ihm ist durch sein international hohes Ansehen zu verdanken, dass die Fachwelt nach Frankfurt blickte.“ Die Ausstellung wird ergänzt und verlängert von der Kabinettausstellung im 13. Sammlerraum „Medizingeschichte in Flaschen. Die Sammlung Rosak“: Glasflaschen, Blechdosen, Pillenschachteln und ihre Beschriftungen von Herstellern in und um Frankfurt geben einen Einblick in die Entwicklung und Vielfalt der Verpackungen von Arzneimitteln im 19. und im frühen 20. Jahrhundert. Die Exponate wurden sorgfältig aus der rund 7.500 Stücke umfassenden Privatsammlung des Frankfurter Diabetologen Christoph Rosak ausgewählt. Sie stehen zugleich für Frankfurt und das Rhein-MainGebiet als Ort, an dem die Entwicklung und der Vertrieb von Pharmaka eine besondere Rolle einnehmen. Aufgrund günstiger Voraussetzungen konnten sich in Frankfurt viele Arzneimittelhersteller ansiedeln und sind bis heute hier ansässig. Beide Ausstellungen folgen einem eigenen Konzept und können unabhängig voneinander besucht werden. Der Besuch von „Arsen und Spitzenforschung“ beginnt zur Studienzeit Ehrlichs: Bereits als Medizinstudent erkannte er das Potenzial der seit kurzem verfügbaren Teer-Farbstoffe, KörperGewebe im Mikroskop besser sichtbar zu machen. Paul Ehrlich stand zeitlebens lieber im Labor als am Krankenbett – so auch als Assistenzarzt an der Charité. Hier brachte er seine Färbetechniken zur Untersuchung von Harn- und Blutproben weiter voran und beschrieb zum ersten Mal eindeutige Unterschiede zwischen weißen Blutzellen. Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich Ehrlichs Forschungen zum Aufeinandertreffen von Giften und körpereigenen Gegengiften. Damit wird Paul Ehrlich zum Mitbegründer des neuen Wissenschaftsfelds der Immunologie. Gemeinsam mit dem Serologen Emil von Behring entwickelte er ein Serum gegen die lebensbedrohliche Kinderkrankheit Diphtherie. Für die sogenannte Seitenkettentheorie, mit der Ehrlich die Bildung von Antikörpern zur Immunabwehr erklärte, erhielt er 1908 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin. Paul Ehrlich gelang mit der Entwicklung des ersten Antibiotikums Salvarsan ein Heilmittel gegen die weit verbreitete Geschlechtskrankheit Syphilis. Die gewissenhafte Erforschung der Wirkweise des Salvarsans und seine turbulente Vertriebsgeschichte nehmen in der Biografie Paul Ehrlichs eine besondere Bedeutung ein. In der Ausstellung wird die Erforschung und Entwicklung des arsenhaltigen ersten Antibiotikums in der Abteilung „Auf der Jagd nach der Zauberkugel“ veranschaulicht. Ab Dezember 1910 wurde das Salvarsan von den „Farbwerken vormals Meister Lucius & Brüning Hoechst am Main“ vertrieben. Es löste große Begeisterung aus. Mit einem Medikament gegen die Syphilis war die Heilung einer weit verbreiteten, seit Jahrhunderten nachweisbaren Infektionskrankheit möglich. Von Anfang an standen der Verkaufspreis und die mutmaßliche Gewinnspanne von Salvarsan als viel zu hoch in der Kritik. Die Konflikte gipfelten 1914 in einem Strafprozess wegen Verleumdung vor der Frankfurter Strafkammer und gingen als „Salvarsanskandal“ gleichermaßen in die Medizingeschichte und die Stadtgeschichte Frankfurts ein. Die Ausstellung „Arsen und Spitzenforschung. Paul Ehrlich und die Anfänge einer neuen Medizin“ wurde gemeinsam mit dem Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité erarbeitet. Kooperationspartner sind das Paul-Ehrlich-Institut, Langen (Hessen) und das Georg-Speyer-Haus, Frankfurt am Main. Hauptförderer der Ausstellung sind die Aventis Foundation und die B. Braun Melsungen AG. Großzügige Unterstützung leisteten die Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung, die Ernst Max von Grunelius Stiftung, die Dr. Marschner Stiftung, die Sanofi Aventis Deutschland GmbH, die Paul-Ehrlich-Stiftung und die freunde & förderer des historischen museums frankfurt. Die Broschüre „Medizingeschichte in Flaschen. Die Sammlung Rosak“ wurde gefördert durch Lilly Pharma, Sanofi und Evonik Industries. 2 ARSEN UND SPITZENFORSCHUNG. PAUL EHRLICH UND DIE ANFÄNGE EINER NEUEN MEDIZIN Projektleitung: Jan Gerchow, historisches museum frankfurt (hmf)| Thomas Schnalke, Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité (BMM) Kuratorin: Kirsten Weining, Berlin Ausstellungsdauer: 29. Oktober 2015 bis 3. April 2016 Pressevorbesichtigung: Mittwoch, 28. Oktober 2015, 11.00 Uhr Information: www.historisches-museum.frankfurt.de, [email protected], Telefon (+49) 069/212 35599 Besucherservice und Buchungen unter: [email protected]; Montag bis Donnerstag 10 – 15.30 Uhr, Telefon (+49) 069 212 35154 Ort: historisches museum frankfurt, Fahrtor 2, 60311 Frankfurt am Main Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 10 – 17 Uhr; Mittwoch: 10 – 21 Uhr Sonderöffnungszeiten: 2015: Donnerstag, 24. Dezember (Heiligabend) geschlossen; Freitag, 25. Dezember (Weihnachtsfeiertag) 10-17 Uhr; Samstag, 26. Dezember (Weihnachtsfeiertag) 10-17 Uhr; Donnerstag, 31. Dezember (Silvester) 10-16 Uhr; 2016: Freitag, 1. Januar (Neujahr) 11-17 Uhr; Freitag, 25. März (Karfreitag), Sonntag, 27. März (Ostersonntag), Montag, 28. März (Ostermontag): 10-17 Uhr. Eintritt: 7,- €, ermäßigt 3,50 €; Familienticket 15,- € (2 Erwachsene & bis zu 4 Kinder); Familiensingleticket 8,- € (1 Erwachsener & bis zu 4 Kinder); unter 6-jährige Eintritt frei; mit Kulturpass 1,- €. Die Ermäßigungstarife gelten für: Schüler, Studierende, Auszubildende, Menschen mit Behinderung ab 50 GdB, InhaberInnen von Frankfurt-Pass und Frankfurt Card sowie Mitglieder von Gruppen ab 15 Personen. Broschüren: Zur Ausstellung von Arsen und Spitzenforschung erscheint eine 64-seitige Broschüre „Arsen und Spitzenforschung. Paul Ehrlich und die Anfänge einer neuen Medizin“. Die Broschüre enthält 86 zum überwiegenden Teil farbige Abbildungen der Ausstellungsobjekte und ergänzende Informationen zur Konzeption. Beiträge von Kirsten Weining mit einem Vorwort von Thomas Schnalke (BMM) und Jan Gerchow (hmf). Im Buchhandel und im Museum ist die Broschüre zum Preis von 6,- € erhältlich mit der Angabe der ISBN 978-3-9810220-7-0. Zur Ausstellung Medizingeschichte in Flaschen. Die Sammlung Rosak erscheint ein Kabinettstück – das vierte Begleitheft in der Reihe der Ausstellungen im 13. Sammlerraum. Es enthält Texte von Christoph Rosak, Frank Berger und Nina Gorgus. Herausgeber ist Jan Gerchow. Erhältlich ist es für 4,€ im Museum und im Buchhandel mit der ISBN 978-3-89282-057-4 Social Media: Wir freuen uns über rege öffentliche Beteiligung: www.facebook.com/historisches.museum.frankfurt www.twitter.com/histmus www.blog.historisches-museum-frankfurt.de Überblicksführungen durch die Ausstellung sind im Kalender auf der Webseite zu finden unter www.historisches-museum-frankfurt.de Ort: Ausstellung im hmf; Kosten: Museumseintritt (7,- € / 3,50 €) + 2 € 3 Kuratorinnenführungen (mit Kirsten Weining): Sonntags, 22.11.2015 und 3.4.2016 um 15 Uhr und am 24.2.2016 um 17 Uhr. Ort: Ausstellung im hmf, Kosten: Museumseintritt (7,- € / 3,50 €) + 2 € Überblicksführungen und Sonderführungen zu thematischen Schwerpunkten in der Ausstellung für Gruppen und Einzelbesucher können auf Anfrage gebucht werden unter: [email protected], Telefon (+49) 069 212 35154 Veranstaltungen zur Ausstellung: Begleitend zur Ausstellung findet über die gesamte Ausstellungsdauer ein umfangreiches Ergänzungs- und Vermittlungsprogramm statt. Themenschwerpunkte sind: Führung & Gespräch Die Sammlung Rosak – Medizingeschichte in Flaschen Mittwoch, 4. November 2015, 18 Uhr, mit Prof Dr. Christoph Rosak (Sammler) und Nina Gorgus (Kuratorin), Ort 13. Sammlerraum im hmf, Eintritt: 4,- € Festakt in der Paulskirche „Paul Ehrlich 2015. From Salvarsan to Personalised Medicine“ Sonntag, 22. November 2015, 17-20 Uhr. Im Rahmen des Symposiums hmf findet ein öffentlicher Festakt in der Paulskirche statt. Das Programm mit Festvorträgen und Empfang finden Sie unter www.historisches-museum-frankfurt.de, Eintritt frei Eine Anmeldung ist erforderlich unter www.pei.de/paul-ehrlich-2015 Film Paul Ehrlich – Ein Leben für die Forschung Mittwoch, 25. November 2015, 18 Uhr, (USA 1940), Regie: William Dieterle, dt. Synchronbearbeitung von 1965, 103 Min., Mit einer Einführung von Dr. Acel Hüntelmann (Berlin), Ort Leopold SonnemannSaal im hmf, Eintritt: 4,- € Führung & Tandem-Vortrag Eine Führung durch die Ausstellung beginnt jeweils um 17 Uhr und kann vor den Vorträgen, die um 18 Uhr beginnen, besucht werden. Mittwoch, 16. Dezember 2015, 17/18 Uhr Dr. Axel Hüntelmann: „1000fache Erfahrungen im ganzen Tierreiche“ – Paul Ehrlich und die Bedeutung von Tierversuchen und Versuchstieren Dr. Claus Cußler: Ist Krebs übertragbar? Paul Ehrlichs Exkurs in die Geschwulstforschung Eintritt: 4,- € Mittwoch, 20. Januar 2016, 17/18 Uhr Dr. Frank Käser: „Wäre Dr. Hata nicht gewesen...“ – Die Bedeutung deutsch-japanischer Wissenschaftsbeziehungen am Beispiel Paul Ehrlichs Eintritt: 4,- € Mittwoch, 24. Februar 2016, 17/18 Uhr Dr. Ulrike Enke: „Behring’s Gold“ – Die Entwicklung eines Heilmittels gegen die Diphterie und der Beginn seiner industriellen Produktion Prof. Dr. Volker Hess: Kommerz oder Gemeinwohl – Zur Einführung des Diphterieserums in Frankreich und Deutschland Eintritt: 4,- € 4 Mittwoch, 23. März 2016, 17/18 Uhr Dr. Stefan H. E. Kaufmann mit einer Einführung von Dr. Axel Hüntelmann: Körpersäfte. Abwehrkräfte. Paul Ehrlich und die Entwicklung der modernen Immunologie Eintritt: 4,- € Stadtgänge Auf den Spuren Paul Ehrlichs – Stadtgänge mit Besuch der historischen Laborräume des Nobelpreisträgers mit Dieter Wesp Mittwochs, 15 Uhr am 4. November 2015, 9. Dezember 2015, 6. Januar 2016, 3. Februar 2016 und 2. März 2016; Treffpunkt vor dem Georg-Speyer-Haus, Paul-Ehrlich-Straße 42-44, max. 15 Personen, Eintritt 6,- € Workshop für Familien mit Kindern (ab 11 Jahren) Paul Ehrlich und die „Zauberkugeln“ Samstag, 31. Oktober 2015, 14-17 Uhr. Ein gemeinsamer Rundgang durch die Ausstellung spürt dem Leben und Wirken des Nobelpreisträgers nach. Anschließend wird durch Mikroskop- und Präpariertechniken an Blut und Bindegewebe seine Arbeit praktisch nachvollziehbar. Eintritt frei, Anmeldung erforderlich unter (069) 212 35154 oder [email protected] Lehrerfortbildung Freitag, 6. November Nach einem gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellung folgt ein praktischer Teil in den Laboren der Goethe-Universität am Campus Riedberg. Neben den naturwissenschaftlichen Themen werden auch kulturgeschichtliche und ethische Aspekte behandelt. Die Veranstaltung richtet sich an Lehrkräfte der Biologie, Chemie, Geschichte, Ethik und ist vom IQ Hessen akkreditiert. Informationen für Lehrkräfte Für Schulklassen ab 7. Klasse werden Rundgänge durch die Ausstellung angeboten. Diese können mit einem Besuch der historischen Laborräume im Georg-Speyer-Haus kombiniert werden. Aktuelle Termine werden im Newsletter des hmf angekündigt, er kann über die Webseite abonniert oder mit einer E-Mail an [email protected] bestellt werden. Pressekontakt Corinna Engel Museumskommunikation historisches museum frankfurt Tel. (+49) 069/212 37776 Fax (+49) 069/212 30702 [email protected] Alle Informationen finden Sie auch im Pressebereich auf unserer Internetseite: www.historisches-museum-frankfurt.de 5
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