Medizinische Probleme im Nachwuchsleistungssport unter

Medizinische Probleme im Nachwuchsleistungssport unter
besonderer Berücksichtigung der Infektanfälligkeit
Prof. Dr. med. Bernd Wolfarth
Lehrstuhl Sportmedizin Humboldt Universität zu Berlin
Abteilung Sportmedizin Charité Universitätsmedizin Berlin
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10115 Berlin
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Nachwuchsleistungssport ist mit vielfältigen physischen und psychischen Anforderungen
(hohe Trainingsumfänge, Wettkampfbelastung, Pubertät, Schule, u. a.) verbunden und kann
unter
Umständen
durch
die
Kombination
und
Kumulation
der
unterschiedlichen
Belastungsfaktoren die Gesundheit, insbesondere auch durch häufige Infekte oder
Verletzungen negativ beeinflussen und damit eine zukünftige Leistungssportkarriere deutlich
beeinträchtigen.
Zur
Objektivierung
dieser
Problematik,
auch
unter
besonderer
Berücksichtigung von medizinischen und leistungsphysiologischen Kenngrößen, sind
wissenschaftliche Studien mit systematischen Gesundheitsuntersuchungen insbesondere
auch im adaequaten Altersbereich der potentiellen Nachwuchsleistungssportler notwendig.
Damit sollen zukünftig gesundheitliche Störungen unter hoher körperlicher Belastung
vermieden und damit die Nachwuchsentwicklung optimiert werden.
In der geplanten Diskussionsrunde werden schwerpunktmäßig die Ergebnisse eigener
Studien zur Belastbarkeit im Nachwuchsleistungssport aus medizinischer Sicht unter
besonderer
Berücksichtigung
des
Immunsystems
und
der
Infektanfälligkeit
von
Nachwuchsleistungssportlern besprochen.
Insgesamt
zeigt
sich,
dass
bei
vernünftiger
Steuerung
der
Trainingsvorgaben,
Nachwuchsleistungssportler durchaus ohne größere medizinische Probleme durch diesen
sensiblen Altersbereich geführt werden können. In weiteren Studien müssen allerdings
sicher noch komplexe Analysen zu klinischen, physiologischen und sportpsychologischen
Parametern unter besonderer Berücksichtigung des sportartspezifischen Trainings (Umfang,
Training) durchgeführt werden.
Die aktuell schon vorliegende Datenbasis in Bezug auf medizinische Interaktionen des
Trainings im Hinblick auf deren Bedeutung für die allgemeine Belastungssteuerung im
Nachwuchsleistungssport wird diskutiert und kritisch bewertet.