(ISV) Newsletter 2015 - Bildungsserver Berlin

Initiativ e „Berlin tritt ein für Selbstbestim m ung
und Akzeptanz sex ueller Vielfalt“ (ISV)
in den Bereichen Schule sowie Kinder- und Jugendhilfe
New sletter 2015
Rechtzeitig zum 5-jährigen Mini-Jubiläum der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und
Akzeptanz sexueller Vielfalt“ erscheint ein Newsletter. Dieser soll ab 2016 als Fachbrief „Bildung zu
Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt“ über die Aktivitäten im Rahmen der Initiative
sowie über weitere, verwandte vielfaltsorientierte Themen informieren.
Am 17.05.2010 war der Kick-off zur Initiative Sexuelle Vielfalt. Seit dem Schuljahr 2012/13 hat Birgit
Flemmer die Maßnahmen der Initiative im Bereich der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und
Wissenschaft gemeinsam mit mir umgesetzt und in diesem Schuljahr habe ich Unterstützung durch
Tanja Walther-Ahrens erhalten. Organisatorisch gehört der Arbeitsbereich sexuelle und geschlechtliche Vielfalt/Diversity (ISV) seit Beginn des Jahres zur Fachgruppe Inklusion im Referat für Schulartenübergreifende Angelegenheiten.
Das Thema Flucht dominiert gerade viele Teile der Gesellschaft, so auch die Arbeit in den Senatsverwaltungen. Auch der Bereich sexuelle und geschlechtliche Vielfalt wird davon berührt. Dies bedeutet
neue Herausforderung durch neue Aufgaben, Achtsamkeit dafür, die alten Aufgaben nicht zu vergessen und kann gleichzeitig Chancen beinhalten mehr Vielfalt in mögliche Arbeitsbereiche von Anfang
an zu integrieren.
Wir stehen bei Fragen und Anregungen gerne zur Verfügung und wünschen viel Freude beim Lesen.
Herzlichst
Conny Hendrik Kempe-Schälicke
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft
Inhalt dieses Newsletters








Aktuelle Maßnahmen im Rahmen der Initiative
Ausstellung „Homosexualität_en“: 25.6. – 1.12.2015
Queer History Month 2016
Lehrkräfteausbildung
Der neuen Rahmenlehrplan 1-10
Fortbildungen im Überblick
EU-Berichte und Aktionspläne der Bundesländer
Wissens- und Mitmach-Wertes
ISV – Newsletter 2015
1 /7
Aktuelle Maßnahm en im Rahm en der Initiativ e
Eine Umsetzung der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“
wäre nicht denkbar ohne die vielfältige Unterstützung und Mitarbeit zahlreicher freier Träger. Ein
herzliches Dankschön an alle für die innovativen Ideen und die konstruktive Zusammenarbeit.
Folgende Träger und Organisationen in den Bereichen Schule sowie Kinder- und Jugendhilfe unterstützen die Initiative von Beginn an: ABqueer, Bildungsinitiative QUEERFORMAT, GLADT, Gleich &
Gleich, Jugendnetzwerk Lambda Berlin-Brandenburg, KomBi, Lesben- und Schwulenverband Berlin
Brandenburg (LSVD), Migrationsrat Berlin-Brandenburg, Schwulenberatung Berlin, Sonntags-Club,
GEW Berlin/AG Schwule Lehrer, TransInterQueer, TraKiNe und Lesbenberatung/LesMigraS.
Zentrale Maßnahmen und Projekte sind unter anderem










die Etablierung von Kontaktpersonen für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an Schulen
Fortbildungen für Kontaktpersonen und weitere pädagogische Fachkräfte;
Workshops für Schulklassen
Intersektionale Pädagogik (I-Päd)
Klassenrat und Diversity
Queer@School
Queer History Month
Themenseiten auf dem Bildungsserver Berlin-Brandenburg;
Erstellung und Verleih von Medienkoffern für Kitas und Grundschulen
sowie die Entwicklung und Erstellung von Materialien und Handreichungen.
Nach und nach werden im Newsletter die verschiedenen Maßnahmen und Aktionen vorgestellt. Zum
Auftakt des Queer History Month 2016 im November und zu den aktuellen Fortbildungen finden sich
in diesem Newsletter Informationen.
Ausstellung „Hom osex ualität_en“: 25.6. - 1.12.2015
Mit großem Erfolg feierte am 25. Juni 2015 die Ausstellung „Homosexualität_en“ als Kooperationsprojekt des Deutschen Historischen Museums und des Schwulen Museums* Eröffnung. Weltweit
einzigartig werden in der Ausstellung an zwei Orten erstmalig vielfältige sexuelle Lebensentwürfe
vorgestellt. Die Senatorin Sandra Scheeres empfiehlt den Besuch!
Noch bis zum 1. Dezember 2015 besteht die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen. Für Schulklassen werden dialogische Führungen sowie Geschichtswerkstätten angeboten.
https://www.dhm.de/ausstellungen/homosexuality-ies.html
http://www.schwulesmuseum.de/aktuell/
ISV – Newsletter 2015
2 /7
Queer History Month (QHM) 2016
Erstmalig fand im Februar 2014 der Queer History Month in Berlin
statt. Der QHM bietet Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen die
Möglichkeit sich in kleinen Projekten mit Aspekten queerer Geschichte, Lebensweisen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI), Vielfalt und AntiDiskriminierung auseinanderzusetzen.
Die Idee des QHM stammt aus dem anglo-amerikanischen Raum. Dort wird seit vielen Jahren durch
das Betrachten von Geschichte über Geschlechterverhältnisse reflektiert, geschlechtliche Identitäten
werden dekonstruiert und die vermeintliche „Normalität“ wird immer wieder in Frage gestellt.
Der QHM ist eine Chance, die selten beachteten LSBTI-Themen in Schulen oder Jugendfreizeiteinrichtungen an (außer-) schulischen Lernorten zu thematisieren. Auf dem dazugehörenden Internetportal
finden sich vielfältige Anregungen http://queerhistory.de . Das Portal und der QHM werden in Kooperation mit der Agentur für Bildung - Geschichte, Politik und Medien und Univ.-Prof. Dr. Martin
Lücke, Didaktik der Geschichte, FU Berlin umgesetzt.
Seit August 2015 gibt es das neue Modellprojekt „All Included. Museum und Schule gemeinsam für
sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ im Jugend Museum. Somit ist am 30. November 2015 das Jugend Museum der ideale Auftaktort für den QHM 2016. Jugendliche aus den 6 am Projekt beteiligten
Schulen werden dort zu Multiplikator_innen für den QHM 2016. Sie überlegen gemeinsam, welche
Aktionen und Inhalte in ihren Klassen bzw. an ihrer Schule umgesetzt werden können.
Lehrkräfteausbildung
Die Befähigung von Lehrkräften zum pädagogischen Umgang mit sexueller Vielfalt und Diversity im
Rahmen der 1. Phase der Lehrkräfteausbildung wird weiter vorangetrieben. Bisher sind universitätsspezifische und -interne Umsetzungen zu erkennen, so wurden beispielsweise die Studien- und Prüfungsordnungen reformiert und die neuen Lehramtsstudiengänge werden im Wintersemester
2015/16 entsprechend eingeführt. Übergreifendes Qualifikationsziel ist die Diversitykompetenz.
Voraussetzungen dazu finden sich im geänderten Lehrkräftebildungsgesetz (LBiG, § 1 (3), § 5 (4) 1., §
17 (1)) beziehungsweise in der Lehramtszugangsverordnung (LZVO, § 5 (2)).
Im November 2015 erscheint der von Sarah Huch und Martin Lücke herausgegebene Sammelband
„Sexuelle Vielfalt im Handlungsfeld Schule: Konzepte aus Erziehungswissenschaft und Fachdidaktik“
im Transcript-Verlag. Auf Grundlage der konzipierten interdisziplinären Vorlesungsreihe »Diversity
und sexuelle Vielfalt als Herausforderung für die pädagogische Praxis« im Rahmen des Offenen Hörsaals im WS 2012/13 an der FU Berlin werden Anregungen für die theoretische und praxisorientierte
Auseinandersetzung mit sexueller Vielfalt gegeben.
ISV – Newsletter 2015
3 /7
Der neue Rahm enlehrplan 1-10
Der neue Rahmenlehrplan 1-10 wird zum Schuljahr 2016/17 in Kraft treten. Vielfaltsthemen finden
sich in allen Teilen wieder und es sind alle Vielfaltsdimensionen sowie erstmals auch verschiedene
Geschlechtsidentitäten verankert. Erziehung zu sexueller Selbstbestimmung findet eine stärkere Berücksichtigung im gesamtem Rahmenlehrplan und auch die Hinweise zur Sexualerziehung (A V 27)
wird überarbeitet und zeitgemäßer verfasst.
Die Anhörungsfassung des Rahmenlehrplans findet sich hier. Die überarbeitete Fassung wird nach
Zeichnung durch die beiden Bildungs-Ministerien veröffentlicht.
Fortbildungen im Überblick (Bereich Schule)
Fachgespräche für Kontaktpersonen, 1. HJ. 2015/16
Regionalkonferenzen der Kontaktpersonen in Pankow
21.09.2015, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1961 Regionalkonferenz Pankow Sexuelle Vielfalt Grundschule
29.09.2015, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1962 Regionalkonferenz Pankow Sexuelle Vielfalt Oberschule
Fachgespräche Grundschule übrige Regionen
28.09.2015, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1151 Fachgespräch für schulische Kontaktpersonen (GS 1)
10.11.2015, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1152 Fachgespräch für schulische Kontaktpersonen (GS 1)
13.10.2015, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1156 Fachgespräch für schulische Kontaktpersonen (GS 2)
26.11.2015, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1158 Fachgespräch für schulische Kontaktpersonen (GS 3)
12.01.2016, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1163 Fachgespräch für schulische Kontaktpersonen (GS 4)
Fachgespräche Oberschule übrige Regionen
30.09.2015, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1149 Fachgespräch für schulische Kontaktpersonen (OS 1)
12.11.2015, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1150 Fachgespräch für schulische Kontaktpersonen (OS 1)
15.10.2015, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1157 Fachgespräch für schulische Kontaktpersonen (OS 2)
24.11.2015, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1160 Fachgespräch für schulische Kontaktpersonen (OS 3)
14.01.2016, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1164 Fachgespräch für schulische Kontaktpersonen (OS 4)
ISV – Newsletter 2015
4 /7
Weitere Fortbildungen, 1. HJ. 2015/16
10.09.2015, 15:00 – 18:00 Uhr, 15.2-1932 Möglichkeiten historischen Lernens – Ausstellung „Homosexualität_en“
06.10.2015, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1167 Wie sage ich's den Eltern? Sexuelle und geschlechtliche
Vielfalt vermitteln (OS)
08.10.2015, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1166 Wie sage ich's den Eltern? Sexuelle und geschlechtliche
Vielfalt vermitteln (GS)
03.11.2015, 14:00 – 18:00 Uhr, 15.2-1172 Vielfalt authentisch thematisieren
09.11.2015, 14:00 – 18:00 Uhr, 15.2-1174 Geschlechterreflektierende Bildung in der Grundschule
16.11.2015, 14:00 – 18:00 Uhr, 15.2-1178 Homophobie und Rassismus
18.11.2015, 14:00 – 18:00 Uhr, 15.2-1184 Sexualerziehung inklusiv und fächerübergreifend unterrichten
25.11.2015, 15:00 – 17:00 Uhr, 15.2-1190 Vielfältige Familienformen und Lebensweisen – Medienkoffer für Grundschulen
01.12.2015, 14:00 – 18:00 Uhr, 15.2-1188 Darf ich sein, was ich bin? – Jugendliche im Coming-out
beraten
11.01.2016, 14:00 – 18:00 Uhr, 15.2-1191 Geschlecht weiter denken – Trans* und Inter* als Thema
für die Schule
20.01.2016, 14:00 – 18:00 Uhr, 15.2-1195 Sexuelle Vielfalt und Behinderung inklusiv thematisieren
Fortbildungen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe können bei der Bildungsinitiative Queerformat
unter http://www.queerformat.de/kinder-und-jugend-hilfe/angebote/ eingesehen oder unter [email protected] angefragt werden.
ISV – Newsletter 2015
5 /7
EU-Berichte und Aktionspläne der Bundesländer
Grundlage für die politische Umsetzung von Akzeptanz und Gleichstellung sexueller Vielfalt und Identität sind Aktionspläne. Von den 16 Bundesländern in Deutschland haben 6 bereits Aktionspläne verabschiedet (siehe Liste). Berlin ist mit der ISV federführend und richtungsweisend - sowohl was den
Inhalt als auch die finanzielle Unterlegung der Maßnahmen betrifft.
Auch im EU-Parlament wurden in diesem Monat zwei neue Berichte beschlossen, die LSBTI-Rechte
stärken: Zum einen wurde der Rodrigues-Bericht angenommen. Darin findet sich die Forderung altersgerechte und wissenschaftlich fundierte Sexualerziehung als Stärkung von Mädchen und Jungen
als Instrument in der Bildung einzusetzen und Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung
oder Geschlechtsidentität zu bekämpfen.
Darüber hinaus wird im EU-Parlament ein EU-Aktionsplan für Akzeptanz und Gleichstellung sexueller
Vielfalt sowie zur Gleichbehandlung von Homo- und Transsexuellen gefordert, dies wurde im Bericht
über die Lage der Grundrechte der Europäischen Union beschlossen.
Bundesland
BadenWürttemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
MecklenburgVorpommern
Niedersachsen
NordrheinWestfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
SchleswigHolstein
Thüringen
Aktionsplan
Aktionsplan: Akzeptanz & gleiche Rechte.
%
Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt.
%
Aktionsplan gegen Homo-, Trans-, und Interphobie für das Land Bremen.
Geplant: http://frankfurter-erklaerung.de/2015/04/hamburgaktionsplan-sexuelle-vielfalt-und-gleichstellung-homosexuellerpartnerschaften/
%
In Arbeit: http://www.regierungmv.de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/sm/_Servic
e/Presse/Aktuelle_Pressemitteilungen/index.jsp?pid=70465
%
NRW-Aktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt – gegen Homo- und Transphobie.
Maßnahmenplan im Rahmen des Landesaktionsplans „Rheinland-Pfalz
unterm Regenbogen - Akzeptanz für queere Lebensweisen“
%
%
In Vorbereitung: http://www.landtag.sachsenanhalt.de/fileadmin/files/beschl/wp6/d3789vbs.pdf
Eckpunktepapier für einen Aktionsplan:
http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/drucks/1400/drucksach
e-18-1459.pdf
%
ISV – Newsletter 2015
seit
06/2015
04/2009
03/2015
2014
2012
2013
01/2015
01/2014
6 /7
Wissens- und Mitm ach-Wertes
Aktuelle Aktivitäten der Antidiskriminierungsstelle des Bundes:

Start der Umfrage "Diskriminierung in Deutschland" – bislang größte Erhebung zum Thema
Benachteiligung: www.umfrage-diskriminierung.de (Ende 30.11.2015)

Themenjahr 2015 „Gleiches Recht. Jedes Geschlecht.“ gegen Geschlechterdiskriminierung, in
dem Vorurteile aufgebrochen und Benachteiligungen verhindern werden sollen. Der Auftakt
war der Aktionstag am 16.9.2015 am Brandenburger Tor.

Fachtagung am 07.10.2015: Rechtlichen Situation von Trans* und intergeschlechtlichen
Menschen, Geschlechtervielfalt in Unternehmen, Bildung und in der Medizin.
Unsere Kooperationspartner_innen
Im pressum
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Bernhard-Weiß-Str. 6, 10178 Berlin
Verantwortlich:
Redaktion:
Conny Hendrik Kempe-Schälicke, II A 2.1
Tel. (030) 90227-5156, Email: [email protected]
Tanja Walther-Ahrens, II A 2 Wa
Tel. (030) 90227-5154, Email: [email protected]
ISV – Newsletter 2015
7 /7