Extra | Donnerstag, 22. Oktober 2015 | Volksstimme Nr. 119 Die Werke von Christoph A. Flückiger (links) und Philipp Käppeli unter der Nebelgrenze. «Memento mori» von Brigitta Glatt aus Liestal. 17 Bilder Barbara Saladin Wenn Blätter auf Kunstwerke fallen Sissach | «Aussichten» bald in der Halbzeit Die «Mauer» von Lilot Hegi aus Böckten. bas. Es ist Herbst. Goldgelbe Blätter schweben allmählich von den Bäumen und die Morgennebelschwaden legen sich um die Skulpturen von «Aussichten», der Kunstausstellung im Freien zwischen der Bushaltestelle auf der Wintersingerhöhe und der Ausflugsbeiz auf der Sissacher Fluh. Seit der Vernissage im Mai haben unzählige Menschen – Kulturinteressierte, Spaziergänger, Familien – die Ausstellung in der Landschaft besucht und sich von den 27 Werken lokaler und nationaler Künstler inspirieren lassen. Zwischenzeitlich hat sich die Natur verändert und um die Figuren, Skulpturen und Plastiken aus den verschiedensten Materialien weht nach einem heissen Sommer der kühle Herbstwind. «Die Ausstellung kommt gut an», freut sich Kitty Schaertlin, Mitinitiantin von «Aussichten», auf Anfrage. Dies zeigt sich auch an der hohen Anzahl von Führungen, die bereits durchgeführt wurden und die nach wie vor gebucht werden können. Schaertlin hat schon verschiedenste Menschen auf dem markierten Weg abseits der Zubringerstrasse zur Fluh durch Wiese, Waldrand und Kunstausstellung geführt. Selbstverständlich lässt sich auch auf eigene Faust mit der Kunst in Dialog treten. Die Ausstellung ist immer begehbar – aus Rücksicht auf die Wildtiere in Wald und Flur bitten die Organisatoren allerdings darum, sie nur tagsüber zu besuchen. Bevor die Kunstwerke ihre Plätze wieder verlassen, werden noch die letzten Blätter von den Bäumen fallen, der Winter ins Land ziehen und der Frühling wieder erwachen: Die Ausstellung dauert noch bis zum 1. Mai 2016. Weitere Informationen unter www.aussichten-sissach.ch. Durch das Kunstwerk von Mario Völlmin ist jenes von Urs Troxler sichtbar. Von ganz nah: Das Objekt von Samuel Weiss aus Rünenberg. Das Werk von Kersten Käfer. Auf den Panoramatafeln von Sibylla Dreiszigacker hat sich ein buntes Herbstblatt niedergelegt. «Auf einer Wiese sind kometenartige Manschetten auf der Erde gelandet oder gestrandet», schreibt Oswald Platten zu seinen Ausstellungsobjekten. Er erinnert etwas an ein Minarett. «Aber dafür wäre er zu klein», schreibt Matthias Frey zu seinem Turm. Die Maulwürfe von Linda Wunderlin blicken ratlos in den Nebel.
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