PDF-Datei - Mein schöner Garten

Nutzgarten
M
editerrane Kräuter wie Salbei, Rosmarin und Lavendel oder das immergrüne
Olivenkraut bieten ein Paradebeispiel dafür, dass man selbst in den
Wintermonaten nicht auf frisches
Grün verzichten muss. Auch wenn
die Blätter nicht ganz so aromatisch sind wie im Sommer und
ein wenig mehr bittere Gerbstoffe
enthalten, schmecken sie allemal
besser als getrocknete Gewürze.
Ausgepflanzt in ein Beet mit
wasserdurchlässiger, sandig-lehmiger Erde überstehen auch andere ausdauernde Arten, etwa Currykraut oder Griechischer Bergtee,
Fotos: GAP/Jonathan Buckley, Marion Nickig, Friedrich Strauß (3), Annette Timmerman (2)
Temperaturen bis minus 12 °C. Vor
allem immergrüne Gewürze wie
Lorbeer sollte man bei sonnigem
Wetter jedoch weiterhin gießen –
oft leiden die Pflanzen mehr unter
Trockenheit als unter der Kälte.
Selbst das Holz wärmeliebender
Exoten wie Fruchtsalbei, Zitro­
nenverbene und Strauchbasilikum
nimmt erst bei minus 3 °C Schaden. Weil die Blätter jedoch bereits
bei 0 °C erfrieren, bringt man sie
rechtzeitig ins Haus.
Kräuter auf dem Balkon und
der Terrasse sind der Kälte viel
stärker ausgesetzt als die
Im Balkonkasten, an einem vor Wind und Regen geschützten
Wintergrüne
Platz, lässt sich die Ernte von Gold-Rosmarin ‘Wilmas Gold’,
Salbei ‘Rotmühle’ mit weiß geränderten Blättern, Majoran, Thymian
und Bohnenkraut um viele Wochen verlängern
Küchenkräuter
Salbei, Rosmarin und selbst exotische Arten
wie Strauchbasilikum liefern auch in der kalten
Jahreszeit aromatische Blätter für die Küche
In raueren Lagen sollte man vor allem
jüngere Rosmarinsträucher nicht im Freien lassen.
Vor Wintereinbruch gräbt man die Pflanzen
aus, setzt sie in einen großen Topf und bringt
sie in einen kühlen, luftfeuchten Raum
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Der Breitblättrige
Gewürzsalbei
‘Berggarten’ zählt zu
den robustesten Sorten.
Die großen, rundlichen
Blätter entwickeln auch
bei kühlen Temperaturen
noch viel Geschmack
bildet dekorative
Büsche mit rosavioletten Blüten­
ähren. In einem
hellen, 12–18 °C
kühlen Raum
entwickeln auch
andere Exoten wie
Zitronenstrauch
und Fruchtsalbei
rund ums Jahr aromatische Blätter
Currykraut & Co. sind
erstaunlich frosthart
Eine Kräuterspirale
bietet mehrjährigen Arten
wie Oregano, Salbei und
Zitronenmelisse optimale
Wachstumsbedingungen.
Ein regelmäßiger Rückschnitt, einmal im Sommer
nach der Blüte und erneut
im zeitigen Frühjahr, sorgt
für einen reichen Blattansatz und die Sträucher
bleiben kompakt
Das Strauchbasilikum
‘African Blue’
Wildkräuter wie Winterkresse (Barbarea vulgaris), Strigoli (Silene
vulgaris) und Algiersalat (Fedia cornucopiae) für die Winterernte werden
spätestens Ende September ins Frühbeet gesät. Im Freiland schützt
man die jungen Rosetten mit Vlies. Hat man die Aussaat versäumt,
zieht man sie wie Kresse oder Rucola im Topf auf der Fensterbank
Ernten Sie bei
Gartensalbei und
anderen ausdauernden, wintergrünen Kräutern jetzt
nur noch einzelne
Blätter oder kappen Sie lediglich
die Triebspitzen.
Ein Rückschnitt
bis in die verholzten Stängelteile
wäre gefährlich
und vermindert
die Frostfestigkeit.
Oft treiben die
Sträucher darauf
im Frühjahr nicht
mehr aus
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