Prozesse optimieren: Software- und Betreibermodelle mischen

Wissen & Märkte –
Akteure vernetzen.
Ausgabe 053 | 29.09.2015
www.wirtschaftsbrief-gesundheit.de
Prozesse optimieren: Software- und
Betreibermodelle mischen Markt auf
UNTERNEHMEN + MÄRKTE 2 | 3
-- „OP-Cockpit“: Computerassisierte Chirurgie führt
Medizinern das Skalpell
und verringert Prozess-
Liebe Leser,
Zeit um 50 Prozent
-- Management von Ge-
die Share Economy bringt neue Betreibermodelle in
schäftsprozessen in
der Medizin hervor – und revolutioniert Arbeits- und Ver-
deutschen Unternehmen
sorgungsprozesse in ausgewählten Fachrichtungen.
schwach ausgeprägt
Beispiel „Automatisierter OP“: In einer Leipziger Pri-
TECHNOLOGIEN + PRAXIS
Thordis Eckhardt
-- „Strukturierte Digitale
urgische Arbeitsabläufe vollständig standardisiert und au-
Medizin“: „Die Zeit ist
tomatisiert. Mit dem Ergebnis, dass die Slot-Zeit für eine HNO-OP von 90 Minuten
reif für den
auf 45 Minuten sank – bei nachweislich verbesserter OP-Qualität und der Reduk-
digitalen
tion von Standardabweichungen zwischen den einzelnen OPs und den OP-Crews.
Workflow in
Gestaltung und De-
der Medizin“
sign des OP-Saals
wurden
– im Inter-
bewährten
view: Dr.
Bilder: SPI
Modellen der Luft-
Gunter Trojandt von SPI
fahrt und der Hotellerie entlehnt –
MARKETING: SCHAUFENSTER 5
Seite 2 und 4.
-- spectrumK: 2. Berliner
Pflegekonferenz | Berlin
Dem radiologischen Betreiber-Modell – als zweites Beispiel – liegt der Gedanke der Share Economy zugrunde: Die Lösung ist so einfach wie komplex;
FORSCHUNG + ENTWICKLUNG 6 sie vereint Lösungen der Immobilien- mit der aus der Gesundheitswirtschaft. Im
-- Diagnostik-Sharing:
Detail stellt sie in Bestands- oder Modulbauten, die per Container auch verschifft
Betreiberlösung von
werden können, eine vollständige radiologische Infrastruktur für Ärzte, Kliniken
„pay-and-use“-Modell abgerechnet. Nach dem Rollout in Deutschland folgt die Expansion ins Ausland
– mittels Franchise-Unternehmer.
Lesen Sie mehr in der heutigen Ausgabe –
und lassen Sie sich wie gewohnt inspirieren.
medneo bietet radioloBild: medneo
und MVZs zur Verfügung – die Nutzung wird per
gische Infrastruktur und
Bilder per „pay-per-use“Modell an
AUS DEN LÄNDERN
Datenschutz in Pflege und
AUSBLICK | AUSGABE 54
Chefredakteurin
7
-- Prozess-Leitfaden zum
Sozialwesen erschienen
Herzlichst, Ihre Thordis Eckhardt
4
Bild: SPI
vatklinik wurden mittels einer speziellen IT-Software chir-
- Gesundheitstechnik &
Reha | 20.10.15
Seite 2
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> UNTERNEHMEN UND MÄRKTE
Acqua-Klinik orientiert sich bei Prozessoptimierung
im OP-Saal an Luftfahrt-Technologie und Hotellerie
Prozesse verändern – Wirtschaft neu denken. Die Acqua-Klinik,
Leipzig, fügt zusammen, was sich in anderen Branchen bewährte –
Bild: Acqua Klinik
und führt so Arbeitsabläufe im OP-Saal innerhalb kürzester Zeit in
die Rentabilität. Das Erfolgsrezept ist so einfach wie konsequent:
Standardisierung und Automatisierung von chirurgischen Eingriffen mittels IT-Technologien.
Mit der Gründung der auf HNO spezialisierten Privatklinik im Jahr
2009, die zu 85 Prozent gesetzlich krankenversicherte Patienten behandelt, hat der Mediziner Prof. Dr. Gero Strauss ein Klinik- und OP-Konzept
OP-Cockpit in der Acqua Klinik
entwickelt, das sich der Analogie der Luftfahrt und der Hotelbranche bedient. „Wir setzen in unserer Klinik auf eine
Beherbergung auf hohem Niveau und in unseren OP-Sälen auf Navigation und Automation“, sagt der 44-Jährige,
der in der Medizinbranche als Vorreiter der Computer-assistierten Chirurgie gilt. Seit über 15 Jahren beschäftigt sich
Strauss als Chirurg intensiv mit den Entwicklungen der Medizintechnologie und kam vor
sechs Jahren zu der Überzeugung, dass sich der Prozess des Operierens standardisieren
und mit Software-Unterstützung in allen Arbeitsschritten automatisieren lässt – und setzBild: Acqua Klinik
te die Idee in einer eigenen Klinik um. Er entwickelte unter anderem den ‚OP-Cockpit’,
Surgical Deck genannt, in dem die chirurgisch durchzuführenden Handgriffe quasi als
Arbeitsanweisungen auf den Monitoren im OP-Saal angezeigt werden und der Operateur
durch den gesamten OP-Prozess geleitet wird. Strauss: „Im Wesentlichen bietet uns Ärzten
die Computer-assistierte Chirurgie zusätzliche „Landmarken“, an denen wir uns während
der überwiegend minimalinvasiv durchgeführten OP
Prof. Dr. Gero Strauss
im Hals-Nasen-Ohren-Bereich bewegen. Wir haben es
SURGICAL DECK
ja nicht mehr wie früher in der Chirurgie mit großen Schnitten zu tun, sondern
operieren im Körper auf engstem und häufig im dunklen Raum, ähnlich wie beim
Ergebnisse der Prozess-
Nachtflug von Piloten. Mit Hilfe der IT können wir die so genannten „Landmar-
Optimierung im OP-Saal
ken“ setzen – das IT-System bietet uns Orientierungspunkte und weist frühzeitig
Gründungsjahr: 2009
auf kritische Situationen oder Verdachtsmomente hin.“
Anzahl der OP-Säle: 2
Das dahinter stehende Software-System „Surgical Procedure Manager“
Patienten-OPs: über 10.000
(SPM) wurde vom Surgical Process Institute (SPI), Leipzig, entwickelt und bil-
Dauer einer OP: 45 Minuten
det pro OP 184 Arbeitsschritte von insgesamt sechs Berufsgruppen standardisiert
Altersschnitt Ärzte: 45 Jahre
ab – bild- und sprachgesteuert. Strauss: „Das generiert eine gleichbleibend hohe
„Surgical Deck“-Installatio-
Qualität bei unseren Operationen – unabhängig von einzelnen Chirurgen. Zudem
nen weltweit: ca. 35
hat sich unsere Slot-Zeit für eine OP, die im Jahr 2004 noch bei 90 Minuten lag,
heute auf 45 Minuten minimiert.“ Diese Zeitersparnis sei zurückzuführen auf neue
SPI-SOFTWARE-MODELL
IT-Module wie das Tool-Tracking (Instrumenten-Erkennung) und das Feature Col-
Standardisierungs-Daten
lision Warning, das den Operateur vor der Annäherung an lebensgefährdende Be-
für die Forschung relevant
reiche warnt. Das SPM-System hat zudem die Ressourcenplanung optimiert und
Die bei der OP anfallenden
so Strauss. Das sei wichtig, denn
IT-Standardisierungsdaten
es „garantiert eine gleichbleibend
sind für Wissenschaft und
hohe Effektivität und Qualität zu
Forschung von Interesse:
jeder Tages- und Operationszeit.“
Insgesamt weist der „auto-
matisierte OP“ der Acqua Klinik in beiden OP-Sälen bei einer
Sechs-Tage-Woche
und
einem
OP-Saal
Bild: Acqua Klinik
die Standardabweichung zwischen den einzelnen OPs und den Crews reduziert,
Sie erlauben eine anonymisierte Clusterbildung und
aufbauend die Entwicklung
generischer Modelle, welche
für Betreiber, Instrumenten-
Zwölf-Stunden-Arbeitstag eine Auslastung von 85% bis 90% auf. Ein Ergebnis,
Hersteller, Versicherungen
mit dem Prof. Strauss zufrieden ist und das die Investitionskosten von rund einer
und Mediziner relevant sind.
Mio. Euro pro OP-Saal in drei bis fünf Jahren einspielt.
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> UNTERNEHMEN UND MÄRKTE
Geschäftsprozess-Management in
Unternehmen schwach ausgeprägt
QUALITÄTSKONTROLLE
Neue Publikation zur
Pharma-Risikokontrolle
Deutsche Unternehmen sind auf einem guten Weg, wenn es um die Opti-
Neue Produktionssysteme
mierung von Prozessen in einzelnen Arbeitsabläufen geht. Sie investieren
und innovative Herstel-
laut einer Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC), Frankfurt am Main, und der
lungsmethoden wie die
Universität Würzburg „vor allen Dingen in Systeme zur Unternehmensteuerung und
Single-Use-Technologien
Ressourcenplanung (ERP)“ und trieben damit die Möglichkeit zur Standardisierung
bringen neue Heraus-
und Harmonisierung von Geschäftsprozessen voran. „Eine systematische Über-
forderungen für die
wachung der Prozessleistungen findet aber nicht
Qualitätskontrolle in der
statt“, fasst PwC-Experte Thomas Müller die Ergebnis-
biopharmazeutischen
se der Studie zusammen und lenkt damit das Augen-
Produktion mit sich.
merk auf das „Geschäftsprozess-Management“.
In ihrer jüngsten Publikation
Dabei steht das Zukunftsthema zur Organisati-
gibt die Dechema-Fachgrup-
onsentwicklung bei den 239 befragten Führungskräf-
pe „Single-Use-Technologie
ten aus deutschen und österreichischen Unternehmen
in der biopharmazeutischen
Bild: PwC
an erster Stelle. Allerdings schätzen nur knapp acht
Produktion“ Empfehlungen
Prozent der Manager die Qualität des eigenen Ge-
für eine Risikoanalyse
schäftsprozessmanagements tatsächlich als so gut ein,
solcher Prozesse.
dass sie Geschäftsprozesse bei Veränderungen in der unternehmerischen Umwelt
Die Experten geben Über-
schnell und zielgerichtet anpassen können. „Strukturen zur kontinuierlichen Ver-
blick über regulatorische
besserung von Geschäftsprozessen sind in der Unternehmenspraxis jedoch meist
Rahmenbedingungen und
nicht etabliert.“ Mehr denn je sei aber gerade die organisatorische Kompe-
listen potenzielle Risiken
tenz der Führungsspitze zum Aufbau und zur Sicherung der zukünftigen
hinsichtlich Materialien,
Organisationserfolge relevant.
Prozesse und Produkte
Ziel der Studie aus dem Jahr 2011 war die Identifizierung wesentlicher Elemente
anhand von Beispielen aus
für ein effizientes, praxisbezogenes Management von Geschäftsprozessen.
der industriellen Anwen-
 Die Ergebnisse der Studie und Lösungsansätze finden Sie hier.
dung auf.
Wer kennt wen in der weit verzweigten Landschaft der Gesundheitswirtschaft
in Deutschland? Wir stellen Macher und Unternehmen vor.
Heute: Dr. Nils Hellrung, Geschäftsführer
symeda GmbH, Braunschweig
Kurz gesagt: Womit beschäftigt sich Ihr Unternehmen?
Wir bieten IT-Lösungen für das Versorgungsmanagement von heute und morgen.
Bild: symeda GmbH
Geheimnisse im Interview
Dr. Nils Hellrung
Geschäftsführer symeda GmbH,
Braunschweig
Was unterscheidet Ihr Unternehmen vom Wettbewerb?
Wir sind der „One-Stop-Anbieter“ für Unternehmen, die Versorgungsmanagement als strategisches Instrument nutzen
wollen. Wir kombinieren tiefes inhaltliches Know-how mit wirksamen Software-Lösungen.
In welcher Position sehen Sie sich oder Ihre Einrichtung in fünf bis zehn Jahren?
Wir möchten einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass das Gesundheitswesen in Deutschland für Patienten und
Ärzte attraktiv bleibt.
Ihr Wunsch an die Kollegen Ihres Berufsstandes?
Offenheit für Kooperationen und für einen Wettbewerb der besten Lösungen.
Mit wem würden Sie gern einmal zum Abendessen gehen und warum?
Mit Edward Snowden, um mich für seinen Einsatz zu bedanken und um noch mehr über die „dunklen Mächte“ hinter
dem Internet zu verstehen.
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> TECHNOLOGIEN UND ANWENDUNGEN
Software im OP: „Die Zeit ist reif für standardisierte,
digitale Prozessabläufe in der ambulanten Chirurgie“
Automatisierter OP: Erstmals in Deutschland öffnet sich der Klinik-Markt hin zu einer Digitalisierung und
Standardisierung von medizinischen Prozessabläufen im Operationssaal. „Strukturierte, digitale Medizin“,
nennt Dr. Gunter Trojandt, Geschäftsführer des Surgical Process Institute (SPI), Leipzig, den kontinuierlichen Innovationsprozess, der die Behandlungsqualität am Patienten und die Wirtschaftlichkeit der medizinischen Einrichtungen erhöht. Wirtschaftsbrief Gesundheit (WIB) sprach mit dem promovierten Chemiker über
Softwareeinsatz und Prozessoptimierung in der ambulanten Chirurgie. Interview: Thordis Eckhardt.
WIB: Sie haben den Begriff „Strukturierte Digitale Medizin“ geprägt: Was bedeutet er?
Dr. Trojandt: Im OP-Saal bedeutet „Strukturierte Medizin“ zum Beispiel, dass alle Handgriffe nach einem sehr detaillierten, vorher abgestimmten Workflow erfolgen. Dabei überlassen
wir es natürlich der ärztlichen und pflegerischen Leitung, wie dieser Prozess konkret aussieht
– wir können aber auf Basis unserer Projekte Vorschläge unterbreiten. Uns ist es erst einmal
nur wichtig, dass unabhängig vom diensthabenden Team immer der gleiche Prozess gelebt
Bild: SPI
wird. Dieser Workflow wird durch unsere Software-Lösungen Surgical Procedure Manager
(SPM) und General Operation Manager (GOM) digital unterstützt. Das ist eine erhebliche
Veränderung u.a. für den OP-Saal, denn obwohl in der Vergangenheit viel über Standardisierung diskutiert wurde, sehen wir heute selbst innerhalb einer Klinik eine hohe Variabilität der
Dr. Gunter Trojandt
Abläufe, der eingesetzten Instrumente oder der Detailtiefe bei der Dokumentation. Diese hohe Variabilität der Prozesse
macht insbesondere die Ausbildung neuer Kollegen schwierig, kostet aber auch Zeit, Geld und Qualität.
WIB: Wie funktioniert der vom Surgical Process Institute (SPI) entworfene SPI-Ansatz?
Dr. Trojandt: Am Anfang steht eine Prozess-Standardisierung, bei der wir spezifische Masterprozesse vorschlagen
oder die Prozesse der Kunden in unsere Softwarelösungen übernehmen: Der GOM wird eingesetzt, um den logistischen
Prozess rund um den Patienten zu steuern – von der Terminvereinbarung
an der Rezeption bis zur Aufnahme und Verabschiedung. Insgesamt müssen ca. 150 Arbeitsschritte bei jedem Patienten ohne große Wartezeiten
durchlaufen werden. Das sind bei einem 200-Betten-Haus mit 5.000 OPPatienten im Jahr 750.000 Arbeitsschritte.
Im OP-Saal wiederum setzen wir den SPM ein. Prinzipiell verfolgen wir
damit den gleichen Ansatz wie mit dem GOM, jedoch sind die Oberfläche
Bild: SPI
und die Funktionen für die Anwendung im OP-Saal optimiert. Dem OPTeam wird per Sprachausgabe und über einen Monitor ein vorab definierter Ablaufprozess für den chirurgischen Eingriff präsentiert. Zum Beispiel:
„Eröffnen der hinteren Siebbeinzellen, Nachweisen mit Navigation, Foto.“ So weiß jeder Mitarbeiter im OP, was konkret
zu tun ist und welche Arbeitsschritte als nächstes folgen. Interessanterweise erreichen durch diese Arbeitsanweisungen
insbesondere jüngere Fachärzte viel schneller die Exzellenzwerte der erfahrenen Kollegen. Zudem lässt sich mit SPM in
hoher Detailtiefe automatisch der entsprechende OP-Report generieren. Verknüpft mit einer Auswertung der Prozessund medizinischen Ergebnisqualität, kann die Qualität auf diese Weise sehr gezielt verbessert werden.
WIB: Für welche Einrichtungen und medizinische Fachrichtungen eignet sich das Konzept?
Dr. Trojandt: Das Konzept ist für große wie für kleine Häuser sinnvoll, jedoch bedarf es natürlich eines Budgets bzw.
einer Art „Vorfinanzierung“. Denn es müssen Prozesse standardisiert und digitalisiert, spezifische Hard- und Software
angeschafft sowie intensiv trainiert werden. Die Einsparungen durch den Einsatz der „Strukturierte Digitale Medizin“
sind aber massiv. Bei einer Fachklinik mit 200 Betten und vier OP-Sälen können Einsparungen von bis zu 500.000 Euro
pro Jahr realisiert werden.
Dr. Trojandt, wir danken Ihnen für das Interview.
 Das vollständige Interview finden Sie auf der Website vom Wirtschaftsbrief Gesundheit.
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> SONDERRUBRIK
SCHAUFENSTER
2. Berliner Pflegekonferenz
am 3. und 4. November 2015
Praxisnah, zukunftsorientiert und wegweisend.
Die jüngsten Reformen der Bundesregierung zur Neuordnung der Pflege werden
ihre Wirksamkeit erst noch in der Praxis erweisen müssen. Denn Fragen zur
Qualität in der Pflege sind damit ebenso
wenig beantwortet, wie Fragen zum Umgang mit steigenden Zahlen älterer, mitunter multimorbider Menschen. Dabei gilt
es insbesondere auch für Unternehmen Lösungswege aufzuzeigen, wie sie sich
auf eine älter werdende Belegschaft einstellen oder Mitarbeiter entlasten können,
die zugleich Angehörige pflegen.
Nach erfolgreicher Premiere der Berliner Pflegekonferenz im vergangenen Jahr
stehen daher auch in diesem Jahr erneut Fragen aus der Praxis und zur Zukunft
der Pflege im Fokus. Neben ersten Erfahrungsberichten zum Pflegestärkungsgesetz wird es diesmal insbesondere darum gehen, von innovativen Projekten in
anderen Ländern zu lernen. Dazu werden hochkarätige Referenten aus Deutschland, Schweden, Österreich, Niederlande und der Schweiz erwartet.
Ein besonderes Highlight der Berliner Pflegekonferenz bilden die erstmalige Vergabe des Otto Heinemann Preises zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege, der
gemeinsam mit den Spitzenverbänden der BKK und IKK ausgelobt wurde und die
wiederholte Prämierung innovativer Pflegeprojekte mit dem Marie Simon Pflegepreis. Als Laudatoren werden außer dem ehemaligen Bundesgesundheitsminister
Daniel Bahr und der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Ulla Schmidt,
auch Staatssekretärin und Mittelstandsbeauftragte Iris Gleicke vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erwartet. (weitere Informationen unter www.
berliner-pflegekonferenz.de).
 Eckdaten 2. Berliner Pflegekonferenz | 3. und 4. November 2015
Westhafen Event und Convention Center Berlin
 Anmeldung www.berliner-pflegekonferenz.de/anmeldung
 Kontakt spectrumK GmbH | Organisationbüro
Tel. 030/ 21 23 36 152
E-Mail [email protected]
Publireportage: spectrumK GmbH, Berlin
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> FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Diagnostik-Sharing: MRT-Bilder
kaufen statt in Geräte investieren
DOKUMENTATION
Kamera ordnet Bilder den
Patientenstammdaten zu
Das Modell ‚pay-per-use’ startet seinen
Prozessoptimierung bei der
Siegeszug in die Medizin: Als erstes Un-
Bildverarbeitung: Dekom,
ternehmen in Deutschland hat medneo,
Berlin,
eine
Hamburg, hat die Effizienz
Stand-alone-BetreiberlöBild: medneo
sung für die Bildgebende Diagnostik in
den Markt eingeführt – und entlastet Ärzte, Klinken und Medizinische Versorgungszentren (MVZs). Finanziell und zeitlich.
Die Lösung setzt auf den Sharing-Trend – und bietet über die radiologi-
sche Diagnostikplattform eine neuartige, prozess- und IT-getriebene Infrastruktur zur Bildakquisition, Befundung und Kommunikation für Mediziner – und das
ohne eigene Investitionen in hochpreisige Diagnostikgeräte oder in die Bereitstellung oder den Bau von Räumlichkeiten: Die Nutzung der notwendigen Geräte
und der Infrastruktur wird über die Betreiberlösung von medneo bereitgestellt:
eine Diagnostikplattform in Bestands- oder Modulargebäuden, moderne Gerätetechnologie wie MRT oder CT zur bildgebenden Diagnostik und eine Informationstechnologie, die eine integrierte und webbasierte RIS/PACS-Architektur
sowie Spezialapplikationen zum Terminmanagement und zur Datenarchivierung
beinhaltet. „Der Vorteil für Kliniken und auch niedergelassene Mediziner
liegt in der flexiblen Nutzung der Geräte und Infrastruktur“, so André Glardon, Managing Director bei medneo. „Sie akquirieren über die Plattform Patienten,
der Fotodokumentation
bei der Wunddokumentation verbessert. Mit
der neuen Kamera-Lösung
HL7 lässt sich vor jeder
Aufnahme ein Barcode
einlesen, der eine automatische Zuordnung zu den
Fotos generiert und ihnen
Fallnummern zuordnet. Sie
werden über WLAN in einen
Hotfolder übertragen, mit
einem eindeutigen Dateinamen versehen und über die
HL7-Schnittstelle automatisch den Patientenstammdaten zugeordnet.
die eine radiologische Untersuchung benötigen, vereinbaren in unseren Räumlichkeiten Termine mit den Patienten, lassen die Bilder über medneo anfertigen, kaufen sie einzeln bei uns ein und werten
sie im Anschluss vor Ort mit dem Patienten aus. Die weiterführende Behandlung erfolgt danach bei den zuweisenden
Fachärzten oder der Klinik.“ Die Kosten für die Bereitstellung der Räume und für die tagesaktuelle Nutzung der technischen Geräte fließen in den Gesamtbetrag zum Kauf der radiologischen Bilder ein. „Unser Sharing-Konzept birgt Mehrwerte für alle“, so der 39-Jährige. „Aufgrund einer hohen Frequentierung unserer Geräte durch die Kunden
erhalten wir eine hohe Auslastung, unsere Investitionen amortisieren sich innerhalb kurzer Zeit. Für die
Nutzer unserer Zentren sinkt der Preis für den Kauf einzelner Bilder und für die Patienten gestaltet sich die
Terminvergabe für radiologische Untersuchungen flexibler und schneller.“
Aktuell greifen in Deutschland rund 50 Kunden auf die bereitgestellte Infrastruktur zum Diagnostik-Sharing zu; ca.
100.000 Patienten wurden bislang in den drei Zentren in Berlin, Brandenburg und NRW behandelt. Glardon: „Für das Jahr
2016 ist der Bau weiterer Diagnostik-Plattformen im Inland geplant. Für das Ausland streben wir die Umsetzung als Franchisemodell an; wir können dank unserer architektonischen Modulbauweise unsere radiologische Betreiberlösung komplett
installiert und konfiguriert per Schiffscontainer an alle Orte der Welt transportieren und dort zum Einsatz kommen lassen.“
Auch eine teleradiologische Infrastruktur zur Befundung ist bereits umgesetzt: Sie wird seit 2012 in Nigeria angewandt.
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Die Kooperationspartner der
Stiftung Gesundheit
Mehr über individuelle
Kooperationsmodelle unter:
www.stiftung-gesundheit.de
Webcode „Professional“
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Ausgabe 053 | 29.09.2015 | www.wirtschaftsbrief-gesundheit.de
> AUS DEN LÄNDERN
Datenschutz in Pflege und Sozialwesen: erster Leitfaden erschienen
Zugriffsrechte richtig regeln – Klientendaten gesetzeskonform schützen:
Althammer & Kill, Düsseldorf/Hannover, hat Deutschlands ersten Leitfaden zur
datenschutzgerechten Gestaltung der Zugriffsrechte von Klientendaten
im Sozialwesen herausgegeben. Die praktische Orientierungshilfe unterstützt
Hersteller von IT-Systemen und Betreiber von Einrichtungen der Altenhilfe und
des Sozialwesens, z. B. der Behindertenhilfe, Jugendhilfe und Kindertageseinrichtungen, bei der Umsetzung der Datenschutzanforderungen in der Verwaltungsund Abrechnungsarbeit und bei der Dokumentationspflicht.
Das 40-seitige Werk unter dem Titel „Orientierungshilfe Informationssysteme im Sozialwesen“
(OH-SOZ) fasst erstmals die fragmentierte Rechtsgrundlage im Datenschutz von Einrichtungen im
Sozialwesen übergreifend in einer Übersicht zuBild: Althammer und Kill
sammen. Integriert wurden die Vorgaben der Bundesdatenschutz- und der kirchlichen Datenschutzgesetze
sowie der 16 landesspezifischen Datenschutzgesetze.
Ergänzt werden die Informationen um Vorgaben von
Aufsichtsbehörden zur Datenschutzprüfung in der Pflege und im Sozialwesen.
Im Detail bietet der Leitfaden speziell Herstellern von IT-Systemen praktische Orientierungshilfen bei der Konzeption und Gestaltung von Produkten, der Konfiguration und Implementierung
in Einrichtungen des Sozialwesens sowie zur Nutzung durch Betreiber und
Anwender. Im Fokus stehen die technische Administration von differenzierten Zugriffsrechten via vorgegebenen Rollen und Berechtigungen – beispielsweise für lei-
SCHON GEWUSST?
Vorstände: jede Bevölkerungsschicht vertreten
Mit Neugier an die Spitze: In
den deutschen Vorstandsetagen findet zunehmend ein
Wechsel der Gesellschaftsschichten statt – einer
aktuellen Studie zufolge
stammen 29% der TopFührungskräfte aus der
Mittelschicht und 14%
aus der Arbeiterklasse.
Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der WHU Otto
Beisheim School of Management, Vallendar, und
das manager magazin. Die
Mehrheit der Vorstände
stammt mit 35% aus dem
Bürger- und zu 22% aus
dem Großbürgertum. In
die Führungsetagen schaffen
es vor allem Persönlichkeiten, die neben Fleiß und Disziplin eine gesunde Portion
Neugier mitbringen.
tende Pflege- und Betreuungskräfte – die nachgelagerte Datenverarbeitung durch
unterschiedliche Leistungserbringer, die Zugriffsprotokollierung und Datenschutzkontrolle sowie das besondere Auskunftsrecht von Klienten.
Die in Inhalt und Konzeption an die „2. Orientierungshilfe Krankenhausinformationssysteme“ (OH-KIS) angelehnte Publikation OH-SOZ für das Sozialwesen
IMPRESSUM
Wirtschaftsverlag
Gesundheit GmbH
ist seit August 2015 bei dem Herausgeber gegen eine Schutzgebühr erhältlich. Für
Bruchtorwall 6
Unternehmen, die ihre IT-Systeme für Einrichtungen im Sozialwesen gemäß der
38100 Braunschweig
OH-SOZ datenschutzrechtlich aufbauen oder prüfen lassen, bietet Althammer &
Tel:0531-208.643-23
Kill Zertifizierungen zur Datenschutzkonformität der IT-Systeme an.
[email protected]
Nordrhein-Westfalen
Rehacare International
Die seit über 30 Jahren stattfindende Fachmesse Rehacare
widmet sich den Themen Prävention, Inklusion und Pflege.
Zu dem weltweit bekannten Event werden in diesem Jahr
mehr als 800 nationale und internationale Aussteller erwartet. Sie präsentieren eine Kombination aus Produktdemonstration und komplexen Systemlösungen.
Der Wirtschaftsbrief
Gesundheit wird Ihnen
mit Ihrem Einverständnis
zugesandt. Abbestellen
können Sie ihn hier.
Wirtschaftsverlag Gesundheit GmbH ist eingetragen
beim Amtsgericht Braunschweig unter HRB 204151.
Vertretungsberechtigte
 WANN? 14. bis 17. November 2015
Geschäftsführende Gesell-
 WO?
schafterin: Thordis Eckhardt
Messe Düsseldorf, Düsseldorf
 INFOS? www.rehacare.de