Juli 2015 Knowledge@Wharton – SAP Einfachere Abläufe im Personalwesen: Neue Werkzeuge für die Verwaltung einer modernen Belegschaft Sponsored by Knowledge@Wharton | SAP Knowledge@Wharton – SAP Einfachere Abläufe im Personalwesen: Neue Werkzeuge für die Verwaltung einer modernen Belegschaft Obwohl Personalabteilungen die Mitarbeiter als wertvollste Ressource eines Unter nehmens verwalten, arbeiten viele immer noch mit veralteten und ineffizienten Systemen. Wenn Unternehmen wachsen, fusionieren, sich umstrukturieren oder neue Märkte erschließen, spielen einfache Prozesse eine Schlüsselrolle, beson ders im Personalwesen. Datenanalysen können Unternehmen helfen, geeignete Bewerber einzustellen, Talente zu erkennen und vielversprechende Mitarbeiter zu fördern und zu binden. Die globale Wirtschaft von heute wird immer komplexer. Unternehmen fusionieren, strukturieren sich um und versuchen, sich auf neuen Märkten zu positionieren. Die Mitarbeiter wechseln häufiger ihre Stellen. Auch die Art der Tätigkeit ändert sich. Vorhandene Stellen erhalten eine technischere Ausrichtung, und völlig neue Rollen entstehen, wie etwa Data Scientists oder iOS-Entwickler. Wenn Unternehmen sich verändern, sollten ihre Systeme dieser Transformation auch gewachsen sein. Dies gilt in besonderem Maße für Personalabteilungen. Lesen Sie in diesem White Paper, wie sich Experten von Wharton und von SAP zu den Herausforderungen bei Prozessen und Technologien äußern, vor denen Personal abteilungen heute stehen. Das White Paper basiert auf der gemeinsam durchgeführten Umfrage „Simplifying the Future of Work“. Die Umfrage zeigt, dass HR-Führungskräfte zunehmend erkennen, wie wichtig es ist, Prozesse und Entscheidungsfindung zu verbessern und zu vereinfachen - und zwar innerhalb der Abteilungen wie auch im gesamten Unternehmen. Knapp über die Hälfte aller befragten Führungskräfte und Mitarbeiter im Personalwesen glaubten, dass die Führungsebene ihres Unternehmens die Vereinfachung von Abläufen als strategisch entscheidend erachtet. Dieser Wert erhöhte sich sogar noch auf 71 %, als die Befragten einschätzen sollten, ob die leitenden Führungskräfte der Vereinfachung in Zukunft einen noch höheren Stellenwert beimessen werden. „Mitarbeiter kosten so viel Geld, dass Sie es sich gar nicht leisten können, sie schlecht zu verwalten.“ – Steve Hunt Darüber hinaus hatten 72 % der befragten HR-Mitarbeiter den Eindruck, dass unnötige Komplexität bei den Abläufen oder der Entscheidungsfindung die Zielerreichung im Unternehmen verhindert. Auch techno logische Komplexität wurde von 56 % als Hindernis angesehen. Laut der Umfrage ist noch vieles zu tun. Nur 29 % der HR-Führungskräfte gaben an, dass die täglichen Aktivitäten des Managements stark auf eine Vereinfa chung der Geschäftsprozesse ausgerichtet seien. Interessanterweise war die Zahl auch nicht deutlich höher, als die HR- Führungskräfte ihre eigenen Abteilungen beurteilen sollten. Nur 32 % sagten, dass diese Aussage in Bezug auf die täglichen Aktivitäten ihrer eigenen Teams zutrifft. 2 | Einfachere Abläufe im Personalwesen: Neue Werkzeuge für die Verwaltung einer modernen Belegschaft Knowledge@Wharton | SAP Neue Anforderungen, aber alte Prozesse David Ludlow, Group Vice President von Solution Management bei SAP, überraschen diese Zahlen nicht. Er stellt fest, dass HR-Abteilungen oft mit veralteten Systemen arbeiten und sich an Prozessen und Richtlinien orientieren, die sich seit 40 oder 50 Jahren nicht mehr weiterentwickelt haben. Dies ist natürlich eine enorme Herausforderung, wenn Abläufe vereinfacht werden sollen. Ludlow erläutert, dass angesichts des stetigen rasanten Wandels weitaus flexiblere Systeme erforderlich sind als noch in den 1980er oder 1990er Jahren. Er beschreibt ein aktuelles Szenario, in dem ein HR- Mitarbeiter in kürzester Zeit ein hinzugekauftes Unternehmen integrieren muss: „Ich muss Buchungskreise zusammen führen und die Angestellten der übernommenen Firma in die vorhandenen Buchungskreise aufnehmen“. Auch die Be richterstellung des Personalwesens und der Buchhaltung ändert sich. Die D ynamik der Geschäftswelt von heute macht einfache Prozesse zur Notwendigkeit: „Frühere HR-Systeme waren für eine Zeit konzipiert, in der alles beständiger war“. Ludlow nennt einige Gründe, wieso sich in HR-Abteilungen veraltete Prozesse halten. Zunächst einmal wird das Personalwesen als Kostenfaktor gesehen, nicht als Chance zur Ertragssteigerung. Bisher wurde das Personalwesen nicht als strategisch wichtiger wertschöpfender Bereich betrachtet, sondern der untergeordneten Verwaltung zugerechnet. Daher war es für HR-Abteilungen immer schon schwierig, von den IT-Abteilungen wahrgenommen zu werden und sie dafür zu gewinnen, in Systeme zu investieren, mit denen das Personalwesen optimiert werden konnte. Ein weiterer Grund für nicht mehr zeitgemäße Prozesse im Personalwesen besteht darin, dass es in diesem Bereich keine standardisierten Verfahren gibt wie in anderen Bereichen. „Das Finanzwesen beispielsweise wird in starkem Maße von Buchhaltungsstandards bestimmt. Es gibt vorgegebene Vorgehensweisen“, so Ludlow. „Die Art und Weise, wie in der Personalabteilung Prozesse eingeführt werden, erinnert ein kleines bisschen an den Wilden Westen“. Einige HR-Abteilungen haben in den letzten Jahren Modernisierungsansätze gezeigt, indem sie einzelne Softwarelösungen für die scheinbar dringendsten Anforderungen gekauft haben, zum Beispiel für das Performance Management oder die Entwicklung von Führungskräften. Darin sieht Ludlow jedoch nur eine Behelfslösung, die letztlich nur zu noch mehr Komplexität und Ineffizienz geführt hat: „Jetzt muss ich meine Stammdaten in jedem System neu konfigurieren; ich verschiebe die ganzen Mitarbeiterdaten hin und her, und auch das Reporting wird immer mehr isoliert. Auf diese Weise erhalte ich keine einheitliche Sicht der Dinge.“ Wenn mehrere Datenbanken vorhanden sind, erhöht sich auch die Gefahr von Fehlern. Außerdem steigen die Ausgaben, weil mehr Zeit und Personal benötigt wird. „Leider befindet sich die Personalabteilung häufig im Blindflug. Sie kann nicht auf die benötigten Daten zugreifen. Daher trifft sie Annahmen über die Belegschaft, die längst überholt sind oder nie gestimmt haben.“ – Mick Collins Ineffizienzen in der Verwaltung nehmen überhand. Ludlow gibt ein Beispiel: „Ich habe schon erlebt, dass es in einem Unter nehmen im wahrsten Sinne des Wortes Hunderte von Abwesenheitscodes gibt. Wenn ein Mitarbeiter in Urlaub gehen möchte, gibt es einen Abwesenheitscode für die USA, einen für Kanada, einen für Deutschland sowie einen für Singapur, Australien, Südafrika oder sonstwo. Muss der Begriff ‚Urlaub‘ in jedem Land anders definiert werden? Hier lässt sich einiges vereinfachen.“ Ein weiteres Beispiel sind Workflows, die durch unnötige Genehmigungsschritte ausgebremst werden. Wenn ein neuer Mitarbeiter eingestellt wird, fallen manchmal 10 Schritte an, obwohl eigentlich nur zwei benötigt werden. Langwierige Genehmigungsprozesse können der Grund dafür sein, dass die besten Bewerber an die Konkurrenz verloren gehen, hebt Ludlow hervor. Einfachere Abläufe im Personalwesen: Neue Werkzeuge für die Verwaltung einer modernen Belegschaft | 3 Knowledge@Wharton | SAP Steve Hunt, Senior Vice President of Customer Value bei SuccessFactors, einem SAP-Unternehmen, beschreibt, wie wichtig eine Vereinfachung im Nachfolge management ist. Bei vielen Unternehmen war es bisher üblich, sich nur einmal im Jahr mit der Nachfolgeplanung zu beschäftigen. Dazu wurden Informationen zu allen vielversprechenden Führungskräften in Ringordnern oder PowerPoint- Präsentationen zusammengetragen. „Unsere Kunden berichteten uns, dass eine Person über vier Wochen lang nichts anderes zu tun hatte, als diese Informationen zusammenzustellen“, erzählt Hunt. Nach Einführung einer besseren Technologie konnte diese Aufgabe HR-Mitarbeitern zufolge in weniger als einem Tag erledigt werden. Der Verwaltungsaufwand sank beträchtlich. Darüber hinaus wurde der Prozess insgesamt einfacher, sodass die Kunden dazu übergingen, häufiger Mit arbeitergespräche zu führen, wodurch die Fluktuation abnahm und die Anzahl der internen Beförderungen anstieg. Unnötig komplizierte Codierungen, Workflows und andere Abläufe verschlingen Zeit, die die HR-Mitarbeiter besser in die Personalbeschaffung, interne Schulungen oder die Weiterentwicklung von Talenten investieren könnten – also Projekte, die zum Geschäftserfolg beitragen. Die Experten von Wharton und SAP stimmen darin überein, dass neue Technologien in dieser Situation eine wirksame Unterstützung sein können. „Es ist nach wie vor eine große Herausforderung, zwei Datenbestände miteinander abzugleichen“, resümiert Peter Cappelli, Professor an der Wharton School und dort Director des Center for Human Resources. Mick Collins, Vice President of Workforce Analytics and Planning bei S uccessFactors, sagt, dass viele Unternehmen es als Problem betrachten, ihre Daten für eine Analyse vorzubereiten. „Es gibt aber heute Technologien, mit der sehr umfangreiche, komplexe Datenbestände bewältigt werden können“. Personalwesen im Fokus Die wichtige Rolle des Personalwesens wurde in der Vergangenheit nicht erkannt, und auch der Technologiebedarf von Personal abteilungen erhielt nicht die erforderliche Aufmerksamkeit. Dies ändert sich jedoch gerade. Heute rückt der Wert, den eine starke, modernisierte Personalabteilung generieren kann, verstärkt ins Blickfeld, so Ludlow. Je stärker sich der Fokus in der Weltwirtschaft von den Fertigungsindustrien auf die Dienst leistungsbranchen verlagert, desto mehr Bedeutung erhält das Personalwesen, denn die Kenntnisse der Mitarbeiter sind ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Bis zu einem gewissen Grad gilt das auch in der Fertigung. „Die Dynamik der weltweiten Wirtschaft basiert heute auf dem tiefen Verständnis der Prozesse, der Kunden und der Produkte sowie auf dem Know-how der Mitarbeiter. Die Mitarbeiter erzeugen den Mehrwert und die Alleinstellungsmerkmale von konkurrierenden Unternehmen“, erklärt Ludlow. „Eine der großen Herausforderungen – und Chancen – besteht darin, quantitative Analysen und subjektive Eindrücke geschickt miteinander zu kombinieren, um die Vorteile beider zu nutzen.“ – Cade Massey Dem stimmt Hunt zu. Er ergänzt, dass es durch diesen globalen Wandel oft nur noch zwei Arten von Beschäftigung gibt: sehr komplizierte Jobs mit sehr hohen Anforderungen und Jobs mit sehr geringen Anforderungen. Er stellt außerdem fest, dass Mitarbeiter mit höherer Qualifikation ihr Unternehmen nicht nur erfolgreich machen, sondern auch hohe Gehalts kosten verursachen. Bei den meisten Unternehmen entfallen mehr als 50 % und bis zu 80 % der Betriebskosten auf die Mitarbeiter. Auch diese Tatsache verstärkt die Bedeutung der Personalabteilungen, da sie für die Anwerbung und das Binden von Talenten verantwortlich sind. „Mit arbeiter kosten so viel Geld“, sagt Hunt, „dass Sie es sich gar nicht leisten können, sie schlecht zu verwalten. In den letzten 25 Jahren wurden Mitarbeiter oft schlecht verwaltet, weil die Unternehmen damit durchkamen. Das ändert sich gerade“. 4 | Einfachere Abläufe im Personalwesen: Neue Werkzeuge für die Verwaltung einer modernen Belegschaft Knowledge@Wharton | SAP Viele HR-Mitarbeiter suchen nach Möglichkeiten zur Vereinfachung, um den aktuellen Anforderungen ihres Unternehmens gerecht zu werden, und um Mitarbeiter zu den Verhaltensänderungen zu motivieren, die für den Unternehmenserfolg erforderlich sind. Die Umfrage ergab, dass 62 % aller Mitarbeiter im Personalwesen davon überzeugt sind, dass vereinfachte Abläufe die Produktivität und die Leistung in allen Geschäftsbereichen erhöhen können. „Leider befindet sich die Personalabteilung häufig im Blindflug. Sie kann nicht auf die benötigten Daten zugreifen. Daher trifft sie Annahmen über die Belegschaft, die längst überholt sind oder nie gestimmt haben“, meint Collins. Er ergänzt, dass vereinfachte Abläufe der Personalabteilung die benötigten Informationen über die Belegschaft liefern können. Dann wüsste sie, was für Leute im Unternehmen arbeiten, ob sie erfolgreich sind und was sie erfolgreich macht. Vorteile durch Datenanalysen Datenanalysen helfen nicht nur dabei, wichtige administrative Prozesse wie etwa die Personalabrechnung, Arbeitgeberleistungen und Ähnliches zu optimieren. Analysen werden immer häufiger in strategischen Bereichen eingesetzt, wie Anwerbung, Mitarbeiterbindung, Leistungsbeurteilung und Weiterentwicklung von Talenten. Tatsächlich zeigen die Umfrageergebnisse, dass HR-Mitarbeiter auf die Frage, welche Fähigkeiten unerlässlich sind, um Führungskräfte weiterzuentwickeln und im Unternehmen zu halten, an erster Stelle effektivere Werkzeuge für das Talent management und die Leistungserfassung nennen. Ebenfalls weit oben auf der Liste stehen bessere Analysen zur Bewertung der Führungsqualität. Um diese Fähig keiten zu erlangen, benötigen Personal abteilungen einfach anzuwendende Werkzeuge und verlässliche, leicht zugängliche Archive, damit die Mitarbeiterleistung genau verfolgt, gemessen und beurteilt werden kann. Cade Massey, Professor für Operations and Information Management an der Wharton School, stimmt zu, dass es für Personalabteilungen sinnvoll wäre, auf „People Analytics“ zu setzen, einen datengestützten Ansatz zur Verwaltung von Arbeitskräften. Er erläutert, dass das Ziel von People Analytics darin besteht, Personalentscheidungen während der gesamten Beschäftigungshistorie zu verbessern, indem nicht nur intuitive Beurteilungen, sondern verstärkt auch belegbare Fakten und Analysen herangezogen werden. Aber was ist denn an Intuition auszuset zen? „Wir wissen aus jahrzehntelanger psy chologischer Forschung, dass Menschen bei Entscheidungen jeder Art systema tisch voreingenommen sind“, so Massey. Viele solcher Vorurteile fließen auch in mitarbeiterbezogene Entscheidungen ein. Laut Massey „treffen Unternehmen daher stän dig suboptimale Entscheidungen in einem der allerwichtigsten Bereiche - dem richtigen Einsatz ihrer Mitarbeiter“. Der Return on Investment von zufriedenen Anwendern liegt im Bereich von 2 bis 100 Dollar für jeden eingesetzten Dollar. Als Beispiel für die Anwendung von Analysen auf Einstellungsentscheidungen verweist Massey darauf, dass er zurzeit NFL-Teams bei der Kaderzusammenstellung berät. Einige Teams zeichnen ihre Vorhersagen über Spieler aus CollegeMannschaften auf. „Unser Ansatz besteht darin, die mit unseren Einschätzungen verbundenen Daten zu erfassen und mit der tatsächlichen Entwicklung der Spieler in den nächsten zwei, drei, vier Jahren zu vergleichen“. Für eine solche Vorgehensweise sind auf das Wesentliche reduzierte, zuverlässige Systeme wichtig. Cappelli bestätigt, dass Unternehmen mit People Analytics bessere Einstellungsentscheidungen treffen können. Er stellt fest: „Bisher haben Personalabteilungen die Verantwortung für Neueinstellungen meist an Bereichsleiter übertragen, deren Entscheidungen oft nur auf einem Bauchgefühl beruhen.“ Und „Bauchgefühl“ ist leider nichts anderes, als sich von seinen stärksten Vorurteilen leiten zu lassen. Cappelli fügt hinzu, dass für eine vernünf- Einfachere Abläufe im Personalwesen: Neue Werkzeuge für die Verwaltung einer modernen Belegschaft | 5 Knowledge@Wharton | SAP tige Beurteilung mithilfe von Analysen ermittelt werden müsste, welche Qualitäten oder Faktoren von früheren Kandidaten auf späteren Erfolg hindeuten. Dadurch könnten falsche Einstellungsentscheidungen vermieden werden. Die Weiterentwicklung von Mitarbeitern ist Cappellis Meinung nach ein weiterer Bereich, der vom Einsatz von Analysen profitieren könnte. „Bei der Weiterentwicklung ist die Karriereplanung innerhalb von Unternehmen die derzeit größte Herausforderung. Welche Perspektive bietet ein bestimmter Job? Daten aus früheren Mitarbeiterkarrieren könnten diese Frage beantworten“. Massey beobachtet, dass es sich bei der Mitarbeiterbindung um einen der Bereiche handelt, in denen Personalabteilungen derzeit besonders oft Datenanalysen einsetzen. „Die Leute wissen, dass Fluktuation Geld kostet“, stellt er fest. Ein White Paper von SuccessFactors aus dem Jahr 2015 zeigt, dass eine starke Fluktuation ein mittelgroßes bis großes Unternehmen aufgrund von Anwerbungen und Neueinstellungen sowie Produktivitätsausfällen einige Millionen Dollar kosten kann. „Wenn nur ein einziger Mitarbeiter mit unersetzlichem technischem Know-how geht, können die Kosten verheerend sein“, so Hunt. „Stellen Sie sich nur den finanziellen Schaden vor, der entsteht, wenn ein leitender Softwarearchitekt mitten in der Entwicklung eines neuen Kernprodukts geht oder wenn Ihr bester Vertriebsbeauftragter zur Konkurrenz abwandert!“ Massey fügt hinzu, dass „Unternehmen ein großes Interesse daran haben, besser zu verstehen, was Mitarbeiter zu einem Wechsel bewegt. Können wir das vorhersehen? Und können wir es verhindern?“ barten Zielsetzungen effektiver und nachvollziehbarer werden, trägt dies zur Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung bei. Selbst die Vermeidung von Fehlern bei der Gehaltsabrechnung kann die Mitarbeiterbindung stärken. Laut Ludlow haben Studien gezeigt, dass Fehler bei der Gehaltsabrechnung, insbesondere bei auf Stundenlohnbasis bezahlten Mitarbeitern, wesentlich zur Fluktuation beitragen. „Selbst das Vereinfachen von kleinen Dingen kann sich gewaltig auf die Mitarbeiter zufriedenheit auswirken. Die scheinbar trivialsten bürokratischen Tätigkeiten entpuppen sich oft als die nervigsten, wie zum Beispiel das Einreichen von Spesenabrechnungen. Solche Tätigkeiten wirken sich erheblich auf die Zufriedenheit aus, weil sie immer wieder anfallen“, stellt Hunt fest. „Abgesehen davon wird die Zeit des Mitarbeiters vergeudet und Zeit ist bekanntlich Geld, vor allem, wenn es um hochqualifizierte Mitarbeiter geht“. Letzten Endes werden laut Massey verstärkt Analysen im Personalwesen eingesetzt, um besser fundierte Entscheidungen zu treffen. Ein Mittel zu diesem Zweck kann die Einbindung von neuester Technologie in die Unternehmensprozesse sein. Es gibt mittlerweile neue Systeme, die Managern helfen, Trends in der Belegschaft besser zu interpretieren, und zwar auch solchen Managern, deren Stärken nicht im analytischen Bereich liegen – oder die zu viel um die Ohren haben, um sich eingehenden Analysen zu widmen. Collins nennt als Beispiel Systeme, die zusätzlich zu den Daten einfache Zusammen fassungen mitliefern, wie zum Beispiel „Insgesamt nimmt die Fluktuation in Ihrer Gruppe leicht zu“, „Ihre Gruppe verliert Mitarbeiter mit hohem Potenzial“ oder Nach Auffassung von Hunt und Ludlow „Informieren Sie sich über weitere Mitarkann eine Vereinfachung der HR- beiter, die abwandern könnten“. Er hebt Technologien sich enorm auf die Mit den Vorteil dieser Arten von Berichten gearbeiterbindung auswirken. Wenn das genüber den unhandlichen Excel-Dateien Personalbeschaffungsverfahren verbeshervor, mit denen Manager bisher zu tun sert wird, wird von Anfang an öfter der hatten. Die wichtigsten Erkenntnisse werrichtige Mitarbeiter eingestellt, der wiededen sofort in einem praktischen Format rum länger im Unternehmen bleibt. Wenn bereitgestellt. die Leistungsbeurteilung und die verein6 | Einfachere Abläufe im Personalwesen: Neue Werkzeuge für die Verwaltung einer modernen Belegschaft Knowledge@Wharton | SAP Sind Analysen besser als Intuition? Wird das Personalwesen durch die Verwen dung von Datenanalysen „entmensch licht“? Schließlich lässt sich das Personalwesen nicht mit Buchhaltung oder Marketing vergleichen. In der Tat gäbe es Anlass zur Sorge, wenn man sich bei der Anwerbung, der Kündigung, der Beurtei lung, der Beförderung und der beruflichen Weiterentwicklung von Mitarbeitern vollkommen auf technologische Systeme verlassen wollte. Aber die Technologie soll, wie Hunt sagt, das menschliche Handeln nicht ersetzen, sondern nur unterstützen und verbessern. „Größtenteils greift unsere Technologie auf Konzepte zurück, die längst bekannt sind, und stellt den Managern die benötigten Informationen in einer nutzbaren Form zur Verfügung“, so Hunt. Laut Massey zweifeln viele Leute ob sie Analysen auf Menschen anwenden dürfen. Er meint: „Ich würde die Argumentation umdrehen und sagen, dass schlechte Ent scheidungen oder Entscheidungen, die auf einem falschen Verständnis der Reali tät beruhen, eher zum Schaden der Mit arbeiter sind.“ Er betont, wie wichtig es ist, Technologie effektiv einzusetzen. Scherzhaft sagt er, dass man nicht so weit gehen darf wie Autofahrer, die GPS-Geräten völlig unkritisch folgen, bis sie irgendwann im Meer landen. „Es gibt einen richtigen Umgang mit Technologie“. Massey fügt hinzu: „Eine der großen Herausforderungen – und Chancen – besteht darin, quantitative Analysen und subjektive Eindrücke geschickt miteinander zu kombinieren, um die Vorteile beider zu nutzen.“ Der Weg zur Vereinfachung Welche Maßnahmen sollten HR-Mitarbeiter ergreifen, um bei der Vereinfachung ihrer Prozesse voranzukommen? Immer mehr Personalabteilungen erkennen, dass die Zukunft in der Cloud liegt, sagt Ludlow. Die Cloud ermöglicht nicht nur Kosten senkungen und die Freisetzung wertvoller Ressourcen, sondern gibt Unternehmen auch Zugriff auf die neuesten Innovationen durch schnellere und regelmäßigere System-Upgrades. Viele HR-Abteilungen sind jedoch unschlüssig, was sie zuerst verändern sollten. Zunächst sollten sie daran arbeiten, die geschäftlichen Herausforderungen, Ziele und Strategien besser zu verstehen. Auf dieser Basis sollten sie Strategien zum Erreichen dieser Vorgaben formulieren und Erfolgsfaktoren sowie Hindernisse bestimmen. Diese Faktoren können als Kennzahlen quantifiziert werden. Im nächsten Schritt werden die einzelnen Faktoren den Anwendungen für das Talentmanagement zugeordnet, die relevante Daten für die Analyse enthalten. Dies würde der Personal abteilung helfen, die Prozesse und Anwendungen zu bestimmen und zu priorisieren, die hinzugefügt oder aktualisiert werden müssen. Ludlow empfiehlt, zunächst die Ausgangssituation zu untersuchen, weil jeder Fall anders gelagert ist. Der eine Kunde erkennt vielleicht, dass das größte Problem in veralteten HR-Systemen vor Ort besteht, die seit 15 Jahren nicht verändert wurden und längst nicht mehr zeitgemäße Geschäftspraktiken widerspiegeln. Ein anderer Kunde hat seine Systeme vielleicht recht gut im Griff, aber seine Personal beschaffungsverfahren sind unzureichend. „Oder möglicherweise arbeite ich meine neuen Mitarbeiter nicht gut ein und das führt zu Unzufriedenheit“, führt Ludlow weiter aus. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, mit einem völlig neu ausgearbeiteten Performance-Management-Prozess zu beginnen. Dies bietet sich an, wenn die Mitarbeiter nicht genügend Einblicke in ihre eigene Tätigkeit haben und es Managern schwerfällt, die Leistung und das Potenzial ihrer Mitarbeiter zu beurteilen. „Unternehmen kommen nicht umhin, genau zu schauen, wo sie gerade stehen. Sie müssen einen ehrlichen Blick in den Spiegel werfen“, so Ludlow. „Und sie benötigen Empfehlungen und Tipps von Experten, um zu definieren, was Vereinfachung für sie bedeutet und wie sie vorgehen können.“ Einfachere Abläufe im Personalwesen: Neue Werkzeuge für die Verwaltung einer modernen Belegschaft | 7 Knowledge@Wharton | SAP Dies ist ein Artikel von Knowledge@Wharton, der Online-Wirtschaftszeitung der Wharton School der Universität von Pennsylvania. Diese Umfrage wurde von SAP in Auftrag gegeben. www.sap.de/einfach-hr knowledge.wharton.upenn.edu Die Wharton School der Universität von Pennsylvania wurde 1881 als erste betriebswirtschaftliche Hochschule gegründet. Sie wird weltweit anerkannt für neue Erkenntnisse und Innovationen in allen wichtigen Disziplinen wirtschaftlicher Weiterbildung. Wharton verfügt über eine große globale Community und gehört zu den Wirtschaftshochschulen mit den meisten globalen Veröffentlichungen mit wirtschaftlichem und sozialem Mehrwert. Die Wharton School verfügt über 5.000 Bachelor-, MBA- und Executive-MBA-Studenten sowie Doktoranden; es nehmen jährlich mehr als 9.000 Menschen an den Executive-Studiengängen teil und das Alumninetzwerk der Hochschule hat 93.000 Absolventen. Über Knowledge@Wharton Knowledge@Wharton ist die Online-Wirtschaftszeitung der Wharton School der Universität von Pennsylvania. Die frei zugängliche Website umfasst relevantes Know-how von Wharton und aus anderen Quellen. Sie bietet Artikel und Videos, die sich auf Forschungen, Konferenzen, Vorträge, Bücher und Experteninterviews zu globalen Wirtschafts themen stützen. Weitere Informationen finden Sie unter knowledge.wharton.upenn.edu Über SAP Als Marktführer von Anwendungssoftware für Unternehmen befindet sich SAP im Zentrum der wirtschaftlichen und technologischen Revolution von heute. Innovationen von SAP ermöglichen es Kunden weltweit, effizienter zusammenzuarbeiten und geschäftliche Erkenntnisse effektiver zu nutzen. SAP hilft Unternehmen aller Größen und Branchen dabei, die Komplexität in den Griff zu bekommen, die den geschäftlichen Erfolg, die tägliche Arbeit und die Lebensqualität beeinträchtigen. Das Handlungsprinzip von SAP lautet „Run Simple“. Die SAP-Mitarbeiter verfolgen stets das eine Ziel: Sie möchten Abläufe verbessern und dadurch das Leben der Menschen erleichtern. 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