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Kunst und Kulturverein Dermbacher Schloss e.V.
Grußwort des Landrates von
Schmalkalden-Meiningen Peter Heimrich
Genau vor 150 Jahren war die Thüringer Rhön unfreiwillige Kulisse für ein bedeutendes Kapitel deutscher Geschichte. Der Dualismus zwischen
Preußen und Österreich im Deutschen Bund war
eskaliert. Die Preußen liefen Gefahr, von Österreich
und weiteren antipreußisch eingestellten Staaten in
die Defensive gedrängt zu werden und forcierten
einen Krieg um die Vorherrschaft im künftigen
Deutschen Reich.
Der Schwerpunkt des sogenannten Deutschen Bruderkrieges verlagerte
sich schnell nach Böhmen. Die Entscheidungsschlacht zwischen Preußen
und Österreich, die bis dahin größte Schlacht der Weltgeschichte mit rund
einer halben Million beteiligter Soldaten, ereignete sich am 3. Juli 1866
bei Königgrätz im heutigen Tschechien und endete mit dem vollständigen
Sieg Preußens. Nahezu zeitgleich entwickelten sich die Gefechte bei
Dermbach, Neidhardshausen, Zella, Wiesenthal und Roßdorf zu einem
hart umkämpften Nebenkriegsschauplatz. Die preußische Mainarmee
marschierte mit rund 45.000 Mann Richtung Fulda und hatte die Aufgabe,
die süddeutschen Verbündeten Österreichs vom Vordringen in die preußischen Gebiete abzuhalten und die Flanke der Hauptstreitkräfte abzusichern. Nachdem die preußische Armee die Bayern aus Zella und
Wiesenthal zurückgedrängt hatte, kam es zum „Gefecht am Nebel“ am
Nebelberg bei Roßdorf im heutigen Landkreis Schmalkalden-Meiningen.
Bei diesem Angriff wurde der bayerische Brigade-Kommandeur, General
Faust, getötet. Er ruht mit zehn weiteren Offizieren und 65 Unteroffizieren
und Mannschaften auf der bayerischen Gedenkstätte im Friedhof zu Roßdorf. Zudem erinnert eine Gedenktafel am Nebelberg an das Gefecht vom
4. Juli 1866.
Dennoch sind die Schlachten in der Thüringer Rhön heute weitestgehend
in Vergessenheit geraten. Umso dankbarer bin ich dem Arbeitskreis Deutscher Krieg 1866 mit Beteiligten aus vier Bundesländern – etwa auch unserem Rhönklub Zweigverein Roßdorf – für die aufwendige Vorbereitung
dieses spannenden Programms. Es war daher für mich auch eine große
Freude die Schirmherrschaft für das zentrale Wandertreffen und die Kulturveranstaltung in Roßdorf zu übernehmen. Die kulturell-historischen
Höhepunkte zum Gedenken an den Bruderkrieg von 1866 in unserer Region spielen sich in Orten des historischen Geschehens ab. Lesungen, musikalische Leckerbissen, geführte Wanderungen, historische Märkte oder
Sonderausstellungen bieten Gelegenheit für Jedermann, sich mit der eigenen lokalen Geschichte auseinanderzusetzen. Denn nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten. In diesem Sinne wünsche ich allen Veranstaltungen viele interessierte
Besucher.
Sonderausstellung
Museum der Thüringischen Rhön Dermbach, Kirchberg 5
Dermbach – im Juli 1866
und plötzlich war Krieg
vom 29. Mai bis 15. Dezember 2016
Feierliche Eröffnung der Sonderausstellung
am Samstag 28. Mai 2016, 20.00 Uhr
mit Lesung aus der Kirchenchronik
durch Alfred Ruppert, Unteralba
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag: 9.00 Uhr – 17.00 Uhr
Sonntag: 14.00 Uhr – 17.00 Uhr
1. bis 3. Juli 2016: bis 20.00 Uhr
Telefon: 036964-86286, www.museum-dermbach.de
Gedenkmuseum
„Roßdorf 1866 – Gefecht am Nebel“
Öffnungszeiten:
Nach vorheriger Anmeldung bei
Andre Maat Tel. 036968-626050 oder
Robert Trautwein Tel. 036968-60023
Gruppenführungen nach Vereinbarung möglich
www.museum1866.rossdorf-rhoen.de
Vom 01. bis 3.Juli ist das Museum geöffnet.
Dorf-aktiv-Museum Wiesenthal
Öffnungszeiten:
April bis November jeden Sonntag 14.00 Uhr –18.00 Uhr
Außerhalb der Öffnungszeiten und Gruppen :
Tel. Anmeldung bei Regina Günther, Tel. 036964-95586
Vom 01. bis 3.Juli ist das Museum geöffnet.
Ihr Peter Heimrich
Landrat Schmalkalden-Meiningen
Grußwort des Landrates
des Wartburgkreises Reinhard Krebs
Der Deutsche Krieg von 1866 ist heute weitgehend
in Vergessenheit geraten, obgleich er von weitreichender Bedeutung für die deutsche Geschichte
war: Die Weichen zur Einigung Deutschlands unter
preußischer Führung wurden in dieser Auseinandersetzung gestellt und Österreich aus Deutschland
herausgedrängt.
Es ist dem Arbeitskreis Deutscher Krieg 1866 zu
verdanken, dass im Gedenkjahr 2016 an diesen Krieg mit einer ganzen
Reihe von spannenden Veranstaltungen erinnert wird. Dies geschieht an
konkreten Schauplätzen entlang der Marschrouten der Armeen. Eingebunden sind deshalb Kommunen aus vier Bundesländern: Bayern, BadenWürttemberg, Hessen und Thüringen. Im Wartburgkreis waren es die
Dörfer Dermbach, Wiesenthal, Neidhartshausen und Zella, die durch die
Kampfhandlungen unmittelbar betroffen waren. Bad Salzungen und die
umliegenden Dörfer des Werratals litten unter den Truppendurchzügen.
Mit einem vielfältigen, dreitägigen Programm erinnern die Organisatoren
auf eindrucksvolle Weise daran, dass Krieg niemals Probleme lösen kann,
sondern ausschließlich Leid, Not und Tod ins Land bringt. Interessierte
Besucher erleben neben einer Sonderausstellung zum Thema im Museum
der Thüringischen Rhön Dermbach abwechslungsreiche Vorträge zu den
geschichtlichen Hintergründen des Krieges, geführte Wanderungen zu
Schauplätzen und steinernen Zeugen, Kanonenschießen und einen historischen Markt. Ein ganz besonderer Höhepunkt ist sicherlich die Aufführung des Mozartrequiems an allen drei Veranstaltungstagen durch die
Landeskapelle Eisenach!
Ich freue mich, dass die Initiatoren mit diesen Veranstaltungen neue Wege
in der Erinnerungskultur gehen: Von Anfang an war es ihnen ein Anliegen,
die Orte des Geschehens selbst zu vergegenwärtigen. Und so finden Veranstaltungen in Dermbach, Wiesenthal, Roßdorf und Zella statt.
Zudem ist es erfreulich, dass die Gedenkfeiern aus einer privaten Initiative
historisch interessierter Bürger hervorgegangen sind, die ihren Mitbürgern
die dramatischen Ereignisse, die sich vor 150 Jahren in ihrer Region abspielten, ins Bewusstsein rufen wollen.
Dem Veranstaltungsreigen wünsche ich gutes Gelingen und regen Zulauf.
Ihr Landrat
Reinhard Krebs
Mozart Requiem
zum 150. Gedenkjahr
„Der Deutsche Krieg von 1866“in der Rhön
1.–3. Juli 2016, 17.00 Uhr
Schlosshalle Dermbach
Tickets:
32,-€; freie Platzwahl
Geschäftsstellen von stz und Freies Wort
Telefon 03695 /555010
Tourist Informationen: Bad Salzungen, Eisenach
und Meiningen
www.dermbacher- festspiele.de
ab Geführte Wanderung auf dem alten Wallweg
10 Uhr von Dermbach nach Zella
Besichtigung der Probstei und
des Gefechtsfeldes
Treffpunkt: Schlosshof Dermbach
Tel. Anmeldung: 036964-86286
15 Uhr Eröffnung der Festveranstaltungen
und des historischen Marktes mit Speis und
Trank – ganztägig
Schlosshof Dermbach
16 Uhr Eröffnung der Sonderausstellung
„Deutscher Krieg 1866 und
Wiesenthal war mittendrin“
Kirche Wiesenthal
17 Uhr Mozart Requiem
Schlosshalle Dermbach
anschl. Historischer Markt mit Abendvesper
Schlosshof Dermbach
19 Uhr Eröffnung der Ausstellung
in der kleinen Galerie und im Gedenkmuseum
Gutshof Roßdorf
20 Uhr Lesung aus der Kirchenchronik
Referent: Alfred Ruppert, Unteralba
Museum der Thüringischen Rhön Dermbach
20 Uhr Ein Großvater erzählt
„Ein Dorf im 4tägigen Krieg von 1866“
Kirche Wiesenthal
Samstag, 2. Juli 2016
ab Zentrales Wandertreffen
9 Uhr und Kulturveranstaltung
der Rhönklub Werraregion
in Roßdorf, Wiesenthal und
Dermbach und aller interessierten Gäste und
Geschichtsfreunde
geführte Wanderungen zum Gefechtsfeld am Nebel von
Roßdorf bzw. Wiesenthal (mit Gang zum Kriegergrab)
Treffpunkt: Gutshof Roßdorf und
vor der Wiesenthaler Kirche
ab Historischer Verbandsplatz und Lazarett
9.30 Uhr mit geschäftigem Treiben
Ausstellung zur Ausrüstung der beteiligten Armeen
Kirchplatz und alte Schule Wiesenthal
15 Uhr Medizinhistorischer Vortrag
„Erstversorgung der Verwundeten“
Referent: Dr. Horst Haferkamp, Kassel
Schloss Dermbach
Sonntag, 3. Juli 2016
Geführte Wanderung auf dem alten Wallweg
von Dermbach nach Zella
Besichtigung der Probstei u. des Gefechtsfeldes
Treffpunkt: Schlosshof Dermbach
Tel. Anmeldung: 036964-86286
10 Uhr
Festgottesdienst
mit Oberpfarrerin Jana Petri Rossdorf
Trinitatiskirche Roßdorf
11 Uhr
Gedenken am Bayrischen Friedhof in Roßdorf
Friedhof an der Kirche Roßdorf
ab
12 Uhr
Historischer Markt
mit Speis und Trank – Unterhaltung
Schlosshof Dermbach – ganztägig
ab
14 Uhr
Kaffeetafel
Dorfanger Wiesenthal
15 Uhr
Historischer Vortrag
Referent: Prof. em. Dr. Hans-Werner Hahn
Schloss Dermbach
17 Uhr
Mozart Requiem
Schlosshalle Dermbach
15 Uhr Programm mit Kindern, Chor und Bläsern
Präsentationen zum Thema
Kirche Wiesenthal
17 Uhr Mozart Requiem
Schlosshalle Dermbach
anschl. Historischer Markt mit Abendvesper
Schlosshof Dermbach
20 Uhr Ein Großvater erzählt
„Ein Dorf im 4tägigen Krieg von 1866“
Kirche Wiesenthal
ab Geführte Wanderung auf dem alten Wallweg
10 Uhr von Dermbach nach Zella
Besichtigung der Probstei u. des Gefechtsfeldes
Treffpunkt: Schlosshof Dermbach
Tel. Anmeldung: 036964-86286
11 Uhr Kanonenschießen
des Schützenvereins am Nebel
Erläuterung zu den Abläufen „Gefecht am Nebel“
Gedenkstätte am Nebel
anschl. Historischer Markt mit Abendvesper
Schlosshof Dermbach
12 Uhr Historischer Markt
mit Speis und Trank – Unterhaltung
Schlosshof Dermbach – ganztägig
14 Uhr Gedenkfeier
am Friedhof Zella
ab
10 Uhr
Quelle: Archiv W.Hamm
Druck: tw-werbung.de
P R O G R A M M
Freitag, 1. Juli 2016