Die umfassenden Neuregelungen der faunistischen

Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
bdla Infrastruktur - Umwelt - Vergabe
Die umfassenden Neuregelungen der
faunistischen Leistungen
im HVA F-StB
Sabine Muhr, Oberste Baubehörde im StMI
Klaus Albrecht, ANUVA Stadt- und Umweltplanung
www.innenministerium.bayern.de
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Ausgangslage - Praxis
Vergabe Faunistischer Untersuchungen nach….
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Abteilung Straßenbau
 Standarduntersuchungen
 Spezialuntersuchungen
Handbuch
für die Vergabe und Ausführung
von freiberuflichen Leistungen
im Straßen- und Brückenbau
HVA F-StB
Ausgabe September 2006,
in der Fassung vom Mai 2010
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
2
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Ausgangslage – Praxis
Entwicklung der Qualität….
 Anforderung an Aussagequalität und –tiefe gestiegen
(Gerichte, Verbände, Fachliteratur)
 Bisherige Aktualisierungen der Kartiermethoden zielten in
erster Linie auf Bewertung und Monitoring des
Erhaltungszustandes (FFH Anh. II / IV-Arten) ab
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
3
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Ausgangslage - Praxis
Dilemma des Vorhabensträgers….
 Fehlen zufriedenstellender Standards bei den Kartiermethoden
→ unzureichende Erhebungen
→ ungeeignete Erhebungen
 Defizite in der Dokumentation
Nachforderungen, Wiederholungen
Verzögerungen, höhere Kosten
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
4
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Gutachten der Bundesanstalt für
Straßenwesen (BASt)
Aufgabenstellung
Überarbeitung und Ergänzung der Mustertexte und der TVBLandschaft zu faunistischen Untersuchungen und
Artenschutzbeitrag
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
5
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Gutachten der Bundesanstalt für
Straßenwesen (BASt)
Anforderungen an die Novellierung
1. Zeit- und Kostenoptimierung
2. Rechtssicherheit des Vorhabensträgers
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
6
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Anforderungen an die Novellierung
Rechtssicherheit: Analyse der Rechtsprechung….
 keine Untersuchung „ins Blaue“ hinein
 Kartierprogramm gem. naturräumlichen Gegebenheiten und des
Einzelfalls
 Schlussfolgerung zu Vorkommen / Verbreitung einer Art aufgrund
allgemeiner ökologischer Kenntnisse und Vegetationsstrukturen
zulässig
 Potentialabschätzung / worst-case-Betrachtung sind möglich
(Definition siehe RLBP, S. 24/25)
 Keine Inventarisierung der vorkommenden Arten
 Betrachtung der europarechtlich geschützten Arten allein reicht nicht
aus; korrekte Abhandlung der Eingriffsregelung ist Voraussetzung für
die Legalausnahme nach § 44 (5) BNatSchG
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
7
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Anforderungen an die Novellierung
Folgende Leitsätze können aus der Rechtsprechung abgeleitet
werden….
1
Kartierung nötig, wenn Beurteilung der Betroffenheit ohne
genaue Kenntnisse zum örtlichen Vorkommen nicht möglich
ist
 zulassungsrelevanter Erkenntnisgewinn
 keine Inventarisierung
2
Kartierung muss in einem vernünftigen Verhältnis zu dem
damit erreichbaren Gewinn für Natur und Umwelt stehen
(Verhältnismäßigkeitsgrundsatz)
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
8
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Anforderungen an die Novellierung
Folgende Leitsätze können aus der Rechtsprechung abgeleitet
werden….
3
zulässige Erhebungsmethoden
• Geländeerhebungen
• Datenrecherche
• Habitatmodellierungen
• Potenzialabschätzung / worst-case-Betrachtungen
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
9
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Gutachten der Bundesanstalt für
Straßenwesen (BASt)
Aufgabenstellung konkret….
 Überprüfen der Erfassungsmethoden des HVA F-StB, Ausgabe 2006, i.d.F.
vom Mai 2010 auf Rechtssicherheit
 Prüfung vorhandener Methoden aus der Fachliteratur auf Eignung für die
Straßenplanung
 Differenzierung unterschiedlicher Untersuchungsumfänge für
Planungsebenen oder Planungsbeiträge
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
10
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Gutachten der Bundesanstalt für
Straßenwesen (BASt) - Veröffentlichungen
Anhang des HVA F-StB, Ausgabe Dez. 2014
http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/StB/
handbuch-fuer-die-vergabe-und-ausfuehrung-vonfreiberuflichen-leistungen-im-strassen-undbrueckenba.html?nn=36134
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik
Leistungsbeschreibungen für Faunistische
Untersuchungen (Heft 1115)
http://www.schuenemann-verlag.de/buchverlag/neusteprodukte/leistungsbeschreibungen-fuer-faunistischeuntersuchungen.html
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
11
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Gutachten der Bundesanstalt für
Straßenwesen (BASt)
Wesentliche Inhalte des Gutachtens….
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
12
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
1. Artendiskussion: „Welche Artengruppen?“
Überprüfung der Arten des HVA F-StB, Ausgabe 2006, i.d.F. vom
Mai 2010 ….
1. Säugetiere
10. Käfer
2. Fledermäuse
11. Schnecken
3. Vögel
12. Muscheln
4. Reptilien
13. Krebse
5. Amphibien
14. Heuschrecken
6. Fische und Rundmäuler
15. Wildbienen
7. Tagfalter
16. Makrozoobenthos
8. Nachtfalter
17. Spinnen
9. Libellen
Nicht mehr betrachtete Artengruppen
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
13
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
1. Artendiskussion: „Welche Artengruppen?“
….nicht mehr betrachte Artengruppen,
weil über die anderen Arten bereits abgedeckt
weil deren Erfassung keinen weiteren Erkenntnisgewinn
erwarten lässt
aber im Einzelfall ggf. von Relevanz
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
14
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
1. Artendiskussion:
„Besondere und allgemeine Planungsrelevanz“
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
15
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
1. Artendiskussion:
„Besondere und allgemeine Planungsrelevanz“
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
16
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
1. Artendiskussion:
„Relevanz nach Planungsstufe (Ampelarten)“
Relevanz entsprechend der Planungsstufe
ggf. Vorziehen von Betrachtungen bei
Entscheidungsrelevanz (nicht eigentlicher Inhalt der
Planungsstufe)
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
17
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
2. Checkliste (Matrix)
>>> Herleitung der
Erfassungsmethode
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
18
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
3. Methodenblätter
>>> 57 Methodenblätter
>>> Herleitung der
Methodendetails
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
19
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
4. Leistungsbeschreibungen
 Faunistische Planungsraumanalyse
 Faunistische Leistungen
 Artenschutzbeitrag (ASB)
Die Leistungsbeschreibungen des Gutachtens sind
Grundlage für die Leistungsbeschreibungen im HVA F-StB
(z.T. weitentwickelt)
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
20
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Ich übergebe das Wort an Herrn Albrecht zur….
Faunistische Planungsraumanalyse
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
21
Leistungsbild Fauna
Standardvorgaben oder
Einzelfallentscheidung des Experten?
FE 02.332/2011/LRB (bast): Leistungsbeschreibungen für
faunistische Untersuchungen im Zusammenhang mit
landschaftsplanerischen Fachbeiträgen und Artenschutzbeitrag
Infrastruktur Umwelt Vergabe
11.-12.02.2016, Potsdam
www.anuva.de
22
Potsdam, 12.02.2016
Standardvorgabe oder Experten befragen?

Menschen, die ihre Zeit damit verbringen, sich gründlich mit einem
Sachgebiet zu beschäftigen, erstellen schlechtere Vorhersagen als
Dartpfeile werfende Affen
(Kahneman 2011, Prof. für Psychologie, Wirtschaftsnobelpreis 2002)

Gründe: Kompetenzillusion, Überbewertung von Einzelereignissen,
Unterschätzen der Komplexität von Wirkzusammenhängen, Suche nach
Kausalität (Zufall wird unterschätzt), Vorliebe eigene Erwartungen zu
bestätigen ...
23
Standardvorgabe oder Experten befragen?

Glaube an das Gesetz der kleinen Zahlen (Kahneman 2011):
Große Stichproben liefern präzisere Ergebnisse als kleine Stichproben
Kleine Stichproben führen häufiger zu extremen Ergebnissen
Dennoch: Die Aussagekraft kleiner Stichproben wird meist überschätzt!
24
Was erwartet der Fledermausexperte?
Nichts!
 4 Begehungen
25
Fledermausart
Rauhautfledermaus
Zwergfledermaus
Gattung Pipistrellus
Pipistrellus tief
Bartfledermaus (Klein / G
Myotis klein/mittel
Ballonstandort 1
Fledermaus unbestimmt
Grundsätzlich
Myotis klein/mittel:
(Kleine Arten der
Gattung Myotis)
- Bartfledermäuse
(Klein / Groß)
- Wasserfledermaus
- Bechsteinfledermaus
Gattung Pipistrellus
- Rauhautfledermaus
- Zwergfledermaus
- Mückenfledermaus
- Weißrandfledermaus
Pipistrellus tief:
- Rauhautfledermaus
- Weißrandfledermaus
Ballonstandort
Ballonstandort 4
Transekte
WKA-Standort, geplant
FFH-Gebiet
Ballonstandort 2
Untersuchungsraum
(Radius1,5 km um Anlage
Ballonstandort 3
Bearbeitung:
ANUVA GbR
Stadt- und Umweltplanung
Allersberger Str. 185
90461 Nürnberg
Tel.: 0911/4626276
eMail: [email protected]
Internet: www.anuva.de
Aktivität bei nur vier Begehungen:
Zwergfledermaus: 3-6 RS/Std.
Rauhautfledermaus: 0,4 RS/Std.
Fledermäuse
X = 4,25 RS/Std.
gezeichne
bearbeitet
geprüft
Nürnberg
Geplanter Bürgerwindpark "Hendung
0
0,5
Kilometer
Wir lagen zweimal falsch

Fledermausaktivität lag höher als erwartet (mittel nach FÖA 2011)
Auch Ballonaufnahmen in 80m Höhe ergaben hohe Fledermausaktivitäten.

Untersuchungshäufigkeit war vermutlich zu gering:
Geringer Stichprobenumfang führt zu extremen Ergebnissen!

Also keine Einzelfallentscheidung des Experten, sondern allgemeingültige
Standardvorgaben für Untersuchungsdesign? (wie oft, wann, wie lang)
27
gez
gep
Reg
1
26
www.anuva.de
bea
Potsdam, 12.02.2016
Ma
Erwartungen der Experten

Bechsteinfledermäuse leben nur in urwaldähnlichen Laubwäldern.
Leitl (1995): Bechstein in Kiefern und Fichtenwäldern der Oberpfalz
Albrecht & Hammer (2002): Die Vielschichtigkeit der Vegetation ist bedeutend

Das Große Mausohr sucht in Buchenhallenwäldern nach Nahrung.
Arlettaz (1999): Großes Mausohr nutzt frisch gemähte Wiesen und intensiv
gepflegte Obstgärten mit geringem Bodenbewuchs! Außerdem Vorkommen in
Marokko und Griechenland mit guten Beständen!

www.anuva.de
Also keine Einzelfallentscheidung des Experten, sondern allgemeingültige
Standardvorgaben für Untersuchungsdesign? (wie oft, wann, wie lang)
28
Potsdam, 12.02.2016
Ansatz des HVA F-StB bisher

Aber: Erfordernisse aus Artenschutz und demzufolge aktueller Arbeitshilfen (Garniel & Mierwald 2010)
verlangen genauere Kenntnisse zu Lage und Betroffenheit von Fortpflanzungsstätten, also zumindest
Ermittlung von theoretischen Reviermittelpunkten über Revierkartierung gem. Südbeck et al. (2005) und...

Es geht nicht um Inventarisierung indikatorisch bedeutsamer Artenspektren, sondern um
Detailinformationen zu einer Auswahl betroffener Arten, die für die Planung verwertbare Erkenntnisse
liefern.
29
Ableitung Untersuchungsumfang

Abhängig von Artenspektrum, z.B. Revierkartierung nach Südbeck et al. 2005
A
Februar
M E
A
März
M E
A
April
M E
1.
Baumpieper
Anthus trivialis
Bluthänfling
Carduelis cannabina
Dorngrasmücke
Sylvia communis
Eisvogel
Alcedo atthis
Feldsperling
Passer montanus
1.
2.
Goldammer
Emberiza citrinella
1.
2.
Graureiher
Ardea cinerea
1.
Grauspecht
Picus canus
1.
Grünspecht
Picus viridis
1.
Haselhuhn
Bonasia bonasia
Haussperling
Passer domesticus
Heidelerche
Lullula arborea
Hohltaube
Columba oenas
Klappergrasmücke
Sylvia curruca
Kleinspecht
Dryobates minor
Kuckuck
Cuculus canorus
Mittelspecht
Dendrocopus medius
Nachtigall
Luscinia megarhynchos
Neuntöter
Lanius collurio
Pirol
Oriolus oriolus
Raufußkauz
Aegolius funereus
Schwarzspecht
Dryocopus martius
Sperlingskauz
Glaucidium passerinum
Waldkauz
Strix aluco
Waldschnepfe
Scolopax rusticola
1.
Begehung A73
2.
Mai
M E
2. 3.
3.
1.
1.
2.
2.
2.
2.
3.
2.
3.
3.
4.
1.
2.
1.
2.
2.
3.
2.
2.
3.
3.
3.
4.
4.
3.
Jynx torquilla
2.
1.
30
3.
1.
3.
2.
1.
2
3.
4.
2.
1
3.
3.
2.
1.
3.
3.
2.
1.
G.
August
M E
3.
1.
1.
G.
A
3.
1.
1.
E
3.
2.
1.
Juli
M
3.
1.
2.
1.
A
4.
2.
2.
1.
Juni
M E
3.
2.
1.
1.
A
3.
Für alle Arten würde viel Zeit benötigt!
Wendehals
A
3
4
5
6
3.
2.
7
8
3.
9
10
Lösung

Doch Befragung des Experten bei jedem einzelnen Projekt, aber ...

Vorgabe von Regeln und Rahmen für die Bestimmung von Methode und
Untersuchungsumfang
www.anuva.de
31
Potsdam, 12.02.2016
Definition faunistischer Erhebungen
(faunistische Planungsraumanalyse)
Potenzialabschätzung
Welche Arten sind zu erwarten?
Datenrecherche, Ortseinsicht
Relevanzprüfung
Welche Arten sind betroffen?
Projektspezifische
Problemanalyse
Überschlägige Analyse
Methodenwahl
nicht Planungsebene, sondern Fragestellung entscheidet!
Welcher Methodenbaustein?
Fragestellung
Definition projektspezifisches Untersuchungsdesign
Methoden
www.anuva.de
Umfang, Häufigkeit, Dauer, ...
Potsdam, 12.02.2016
32
Was ist zu tun?

Ausführliche Datenrecherche und Befragung von Fachbehörden (Naturschutz,
Forst, Fischerei), Ortskennern, Naturschutzverbänden, Jägerschaft, etc.

Auswertung vorhandener Daten (Artenschutzkartierung, Biotopkartierung,
Schutzgebiete, Luftbildauswertung - Internetarbeitshilfen)

Ortseinsicht, Kartierung bedeutsamer Habitatstrukturen

Überschlägige Wirkprognose

Auswahl der Methodenbausteine mit Hilfe der Checkliste

Eignungsprüfung der Methoden im Hinblick auf den möglichen Erkenntnisgewinn
(Hinweise in Methodenblättern) unter Beachtung des
Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes:
 Lohnt sich der Aufwand?

www.anuva.de
Ist Methodenwahl adäquat, oder bedarf es weiterer Erhebungen von Arten
allgemeiner Planungsrelevanz?
33
Potsdam, 12.02.2016
Ornitho.de
34
Weiteres
Wichtige Vogelzuggebiete:
Windkrafterlass Anlage 1
www.anuva.de
35
Pappenheim, 13.10.2014
Ortseinsicht
Abb. 1:
Funktionsraum Wälder und Gehölze
36
Abb. 3:
Hor- und Hirtenbachaue
Ergebnis Datenrecherche
(Beispiel: Ausbau B10, RLP)
aus
800 Meter
37
Checkliste zur Methodenwahl
Nr.
Prüfung der Notwendigkeit von Geländeerhebungen
VP
EP
GP
1
Sind besonders planungsrelevante Vogelarten im Wirkraum zu erwarten und
sind Lebensraumverluste, erhebliche Störungen oder die Erhöhung des Tötungsrisikos möglich? Dies ist in der Regel zu bejahen.
Auf Ebene der Vorplanung können die Fragen auf zulassungskritische „Rote
Ampel“-Arten eingeschränkt werden.
V1
V1
V1
2
Wenn Nr. 1 bei einer Vorplanung mit Nein beantwortet wird:
Erhebung auf repräsentativen Probeflächen bzw. Transekten
3
Sind Vogelarten besonderer Planungsrelevanz mit großen Aktionsräumen im
Wirkraum zu erwarten (Greifvögel, Großvögel), die Horste in Wäldern oder
Gehölzen nutzen und diese vom Vorhaben unmittelbar oder mittelbar (Störung)
betroffen sein könnten?
Theoretische Revierzentren stellen keine geeignete Näherung für die Lage der
tatsächlichen Niststätte dar.
V2
V2
4
Sind höhlenbrütende Vogelarten besonderer Planungsrelevanz mit großen
Aktionsräumen im Wirkraum zu erwarten (v. a. Spechte) und kann es Höhlenbäume im Bereich des unmittelbaren Flächenverlusts geben?
Theoretische Revierzentren stellen keine geeignete Näherung für die Lage der
tatsächlichen Niststätte dar.
V3
V3
5
Sind Vogelarten besonderer Planungsrelevanz mit großen Aktionsräumen im
Wirkraum zu erwarten, die über essenzielle Habitatelemente (Baumhöhlen,
Totholz, lichte Stellen, etc.) in alten Waldbeständen verfügen?
V4
V4
V4
6
Können die vorhabensbedingten Wirkungen bedeutsame Rastgebiete (RamsarGebiete, bekannte Zugkorridore und Zugverdichtungen, Wiesenbrütergebiete,
bedeutende Gebiete für Wasservögel) treffen, die in dem jeweiligen Raum nicht
beliebig verfügbar sind?
38
V5
V5
V5
Vögel
x
Methodenblätter:
 Arbeitshilfe für Definition des
projektspezifischen Leistungsbildes
 Mindeststandards für die Erhebung
 Insgesamt 57 Methodenblätter






39
Beispiel Revierkartierung:
Erhebung Wirkraum + potenzielle
Kompensationsräume
flächendeckend
Einheitlicher Zeitbedarf für UG abh.
von Strukturdichte: 2-5 min/ha
Anzahl Begehungen abh. von
potentiellem Artenspektrum und
Mindestzahl von 3 Terminen pro Art
FE Anpassung
Arten allgemeiner
Planungsrelevanz werden qualitativ
mit Häufigkeitsschätzungen notiert
Leistungsbeschreibung
(z.B. zur Angebotseinholung)
Avifauna
X
Revierkartierung Brutvögel gemäß Methodenblatt V1:
9 Begehungen flächendeckend à 5 min/ha auf 780 ha
(X)
In Abhängigkeit vom Ergebnis von V4:
Revierkartierung Waldschnepfe gemäß Methodenblatt V1:
3 Begehungen auf potenziell geeigneten Standorten à 3 min/ha auf ca. 156 ha
X
Horstkartierung Brutvögel gemäß Methodenblatt V2:
1 Ersterfassung à 4 min/ha auf 280 ha
2 Kontrollen à 2 min/ha auf 280 ha
Das Untersuchungsgebiet für die Revierkartierung Brutvögel (V1) wurde
durch die Pufferung denkbarere Linien erreicht. Die Pufferweite von 500 Metern ergibt sich aufgrund der größten, in Garniel & Mierwald genannten Effektdistanz und unter Berücksichtigung potenziell vorhandener Vogelarten. Der
Zeitansatz von 5 min/ha ist wegen der starken Zerschneidung des Untersuchungsgebietes durch die B10 und den Gleiskörper sowie der teilweise ungünstigen Zugänglichkeit von Teilbereichen des UGs wegen steiler, straßennaher Hanglagen und dem Nutzungsmosaik im Bereich der Hirten- und Horf
f
f
40
Leistungsbeschreibung
5.2
Geländearbeiten
2.1
Logistische Tätigkeiten wie Ortswechsel oder Orientierung.
2.2
Erhebungen nach dem projektspezifischen Leistungsbild, das anhand der beiliegenden Methodenblätter (Kap. 5.5) abgeleitet worden ist:
Artengruppen übergreifend
X
Kartierung von Baumhöhlen und -spalten gemäß Methodenblatt V3:
1 Begehung à 12 min/ha auf 123 ha
X
Strukturkartierung in Wäldern gemäß Methodenblatt V4:
1 Begehung à 12 min/ha auf 280 ha
Die Kartierung der Baumhöhlen (V3) erfolgt im möglichen Eingriffsbereich bis
50 Meter beiderseits der geplanten Linien. Das Untersuchungsgebiet wurde
mit der technischen Planung abgestimmt und so großzügig gewählt, dass keine Erfassungslücken entstehen können. Auch wenn im Rahmen der Ortseinsicht keine größeren zusammenhängenden Altbaumbestände gefunden wurden, sind einzelne Brutbaumbestände z.B. des Schwarzspechtes zu erwarten,
sodass alle Waldflächen entsprechend Kartiert werden.
Entsprechend Methodenbeschreibung von V4 (Albrecht et al. 2014) wird die
Habitatstrukturkartierung in ausgewählten repräsentativen Waldbereichen auf
ca. 30% des gesamten Waldes im Wirkraum durchgeführt. Dabei sollen relevante Habitatelemente und Strukturen für Vögel (v.a. Waldschnepfe, Höhlenbrüter, „Urwaldarten“ wie Grau- oder Mittelspecht), Fledermäuse (mit besonderem Augenmerk auf Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr, Wimperfle-
Leistungsbeschreibung
Hauenstein
Untersuchungsgebiet Brutvögel (V1)
Fledermaustransekt (FM1)
Tagfalter (F4 und F8)
Horstsuche im 200 m - Korridor (V2)
Fledermaushorchboxen (FM2)
Fische (Fi1)
Habitatstruktur (V4):
Haselmausnisthilfen (S4)
Reptilien (R1)
Erhebung in repräsentativen Probeflächen
auf ca. 30 % der Fläche
Libellen (C1)
Amphibien (A3)
Baumhöhlensuche (V3)
Spanische Flagge (F5)
Lockstockmethode (S1)
Ergebnis

Dokumentation in Karte und Text
 Gewählte Methodenbausteine
(Checkliste, ggf. weitere Erläuterungen)
 Begründung der Auswahl der zu untersuchenden Arten/-gruppen,
Datendokumentation, Beschreibung UG, Fotos etc.
 Transekte, Untersuchungsflächen, etc.
 Abstimmungsergebnis mit Fachbehörde

Definition der Methodendetails (Begehungen, Untersuchungsflächen,
Dauer pro ha/km, ...) – Beispielhafte Berücksichtigung möglicher Flächen für
Kompensationsmaßnahmen!

Fachlich begründete, detaillierte und projektspezifische Leistungsbeschreibung
www.anuva.de
43
Potsdam, 12.02.2016
Wer sollte das können?

Auftraggeber und Auftragnehmer!
44
Auch bei Sanierung?
Beispiel: Notsanierung A 6 Ohrntalbrücke
geplante
Sanierungsarbeiten:
Entwässerung neu
Betonarbeiten im
Hohlkasten und
an den Pfeilern
Arbeiten am
Widerlager
Fledermäuse
FFH-Gebiet
Fische
U 45
45
Auch bei Sanierung?
Beispiel: Sanierung L 1141 Rutschung in Enz bei Unterriexingen
abgerutscht bei Enzhochwasser im Sommer 2012
Fische
Bau einer
Stützmauer
Vögel
Fledermäuse
prioritärer FFH-Lebensraumtyp *91E0 im FFH-Gebiet
geschütztes Biotop, Teil des LSG
U 46
46
Leistungsbild Fauna
Frau Muhr Teil 2
www.anuva.de
47
Potsdam, 12.02.2016
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Faunistische Leistungen
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
48
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Faunistische Leistungen
Leistungsbeschreibung
1. Vorbereitende Tätigkeiten
2. Geländearbeiten
3. Dokumentation
4. Faunistische Begleitung der landschaftsplanerischen
Fachbeiträge
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
49
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Faunistische Leistungen
Leistungsbeschreibung
1. Vorbereitende Tätigkeiten
2. Geländearbeiten
3. Dokumentation
4. Faunistische Begleitung der landschaftsplanerischen
Fachbeiträge
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
50
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
51
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Faunistische Leistungen
Leistungsbeschreibung
1. Vorbereitende Tätigkeiten
2. Geländearbeiten
3. Dokumentation
4. Faunistische Begleitung der landschaftsplanerischen
Fachbeiträge
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
52
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
53
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
54
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Faunistische Leistungen
Leistungsbeschreibung
1. Vorbereitende Tätigkeiten
2. Geländearbeiten
3. Dokumentation
4. Faunistische Begleitung der landschaftsplanerischen
Fachbeiträge
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
55
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
56
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Orientierungswerte für die Dokumentation
Zeitfaktor Dokumentation
Artengruppe
Arten mit besonderer
Planungsrelevanz
Arten mit allgemeiner
Planungsrelevanz
Vögel
1,0
0,3
Säugetiere
1,0
--
Fledermäuse
1,3
--
Amphibien
1,0
0,2
Reptilien
1,0
--
Fische
1,0
0,3
Tag- und Nachfalter
1,0
0,8
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
57
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Zeitfaktor Dokumentation
Artengruppe
Arten mit besonderer
Planungsrelevanz
Arten mit allgemeiner
Planungsrelevanz
Totholzkäfer
1,0
0,8
Wasserkäfer
1,0
--
--
0,8
Laufkäfer
Libellen
0,8
Krebse
0,8
Weichtiere
-1,0
Heuschrecken
--
0,6
Wildbienen
--
0,8
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
58
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Zeitansätzen, die sich aus der Tabelle ergeben
zusätzlich 1 Tag im Sinne eines allgemeinen Grundaufwandes
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
59
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Faunistische Leistungen
Leistungsbeschreibung
1. Vorbereitende Tätigkeiten
2. Geländearbeiten
3. Dokumentation
4. Faunistische Begleitung der landschaftsplanerischen
Fachbeiträge
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
60
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
61
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Vergabehinweise
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
62
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Vergabehinweise
Faunistische Planungsraumanalyse
UVS / LBP + Faunistische Leistungen
gemeinsame Vergabe > Synergieeffekte,
geringer Koordinierungsaufwand
gleichartige Leistungen nicht mehrfach
vergeben und vergüten
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
63
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Vergabehinweise
Nebenkosten
vorbefasster Bewerber
optionale Leistungen
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
64
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Schlußstatements
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
65
Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit
bdla - Neuregelung Faunistischer Leistungen im HVA F-StB - Sabine Muhr/OBB - 11./12. Februar 2016 - Potsdam
66