Die Rückkehr der Großraubtiere Bär, Wolf, Luchs... Redaktion/Zusammenfassung von Hartmut Felgner (Stand: 16.2.16) Ein für Bayern unrühmlicher Besuch von "Bruno", die große Wanderschaft der Lausitzer Wölfe, tödliche Ausgänge für Gastrollen des Luchses in Bayern u. Baden-Württemberg, stets geraten sie in die aktuellen Schlagzeilen oder werden Stars in unserer Mediengesellschaft: Bruno wurde eine TV-Komödie „Der Bär ist los!“ (D/A@2009) gewidmet; die Lausitzer Wölfe im Polizeiruf 110 „Wolfsland“ RBB@2013 eingescannt. Im Fokus standen sie auch beim „Green Me Festival '14“ (Berlinale), 9. Int. Naturfilmfestival Green Screen '15 (SH) und in der Werbung zur Winterolympiade ‘14 in Сочи/Sotschi. Im Tatort „Luchswald“ (BR@2014) wurden die Funde zweier grausam getöteter Luchse im Bayer. Wald (S.41) aufgearbeitet. Müssen wir uns an die Tiere gewöhnen und welche Ängste wecken sie in uns? ≈ 71% (YouGov/WWF 2/2014) bzw. 64% (BfN 4/2014) der Bürger freuen sich auf die Rückkehr von Wolf (80% NABU/forsa 24.9.15) & Luchs nach Deutschland. Als „Wolfsachverst.“ des Landesnaturschutzverbandes 'LNV BW' und Wildtierbeauftragter der Kreisjägervereinigung GP möchte ich Kenntnisse über die großen „Beutegreifer“ (S.49), zusätzlich zur Wildkatze, zum Marderhund und zum Goldschakal vermitteln. i Haushund (S.11) und Wolf gehören wie Fuchs, Marderhund und Goldschakal systematisch zur Familie der Hunde (Canidae). Die Überfamilie der Hundeartigen (Canoidea) umfasst noch weitere Familien, u.a. Bären (Ursidae), Kleinbären (Procyonidae), Marder (Mustelidae) und Robben (Pinnipedia).Die Katzenartigen (Feloidea, Feliformia + Aeluroidea) sind eine zur Ordnung der Raubtiere gehörende Überfamilie und Schwestergruppe der Hundeartigen: Luchs und Wildkatze zählen zu den Kleinkatzen (Felinae); die Falbkatze oder Afrikanische Wildkatze Felis silvestris lybica, eine Unterart der Wildkatze, gilt als alleiniger Vorfahre unserer Hauskatzen. (Wissenschaft aktuell 19.1.14; Wikipedia). Kapitel: Braunbär S.2, Amerik.-/Grizzly S.6 + Grau-/Timberwolf S.8, Wolf S.10, Herdenschutz S.34, Luchs S.40, Fazit Großraubtiere S.48, Wildkatze S.52, Marderhund S.55, Goldschakal S.58, i Tourist Info S.60, Redaktion S.65, Naturschutz S.67, 'L'ink-Verz. S.68; Zeichen: ♂ M, ♀ W; ≈ ca./ungefähr, ∅ Durchschnitt; Abk.: ad./adult/geschlechtsreif; imm./immatur/Vogel unausgefärbt; juv./juvenil/jung/Vogel Jugendkleid. 1 Europäischer Braunbär Ursus a. arctos: Vorab - sind sie für wenige Jz. in bestimmten Gebieten abwesend, ist die natürl. Beziehung zw. Mensch & Bär unterbrochen. Deshalb kommt es i.d.R. zu unüberwindbaren Problemen (Toleranzverlust), wenn Großraubtiere nach einer Zeit der Abwesenheit ihre ehemaligen Verbreitungsgebiete wiederbesiedeln. Obwohl die potenzielle Gefahr einer Begegnung in freier Wildbahn nicht unterschätzt werden sollte (1900 - 2000 wurden in Europa 'EU' 36 Menschen getötet, allein 24 in Rumänien 'RO' bei 5 - 6 Tsd. Bären; der Linnell-Report kommt für das 20.Jh. auf 313 sicher belegte tödliche Attacken in EU, Asien + USA - 56 außerdem durch Schwarzbären (S.7)! In Schweden 'S' mit ≈ 2.800 Expl. starb 1902 und 2004 je ein Mensch durch zuvor angeschossene Bären; '11 und '15 im Yellowstone N.P. drei, '13 in RUS und '14 in PL je einer, darf man aus den Tieren keine Bestien machen, da sie weder grundlos noch aus Blutgier angreifen“.(Dr. Slavomir Finďo im Vorwort „Dem Braunbären auf der Spur“ S.65; „Schwedens Bären - geliebt und gehasst“ HR@2006; Wolf Magazin 2/2012; Eckhard Fuhr „Rückkehr der Wölfe“ L264; „Adnan unter wilden Tieren - Bären in Rumänien“ arte@2013; SPIEGEL 9.8.15; „Wildes Baltikum – Wälder u. Moore“ NDR@2014, Daniel Lingenhöhl „Verhaltensforschung: Wann greifen Raubtiere Menschen an?“ Spektrum 5.2.16 L335/354; S.7 „in freier Wildbahn“ + 48 „Fazit Großraubtiere...“)! Zum 1. Mal seit ≈ 170 J. wanderte im Mai '06 ein Braunbär aus dem Trentino/Italien 'I' nach Deutschland 'D' ein und wurde als Problembär (Anm.: Mutter „Jurka“, 4-j. Wildfang, in 'SLO'wenien bereits dörflich geprägt!) in Bayern 'BY' erschossen. Das entging auch „Washington“ nicht: US-Diplomaten aus München kabelten ein 1½s. Dossier "Brunos last stand“ über den Atlantik. Fazit: „Trotz des Grünanstrichs habe das moderne D ein schwieriges Verhältnis zur ungezähmten Natur.“ (SPIEGEL 30.6.06). Bayern hat jetzt einen Managementplan, Stufe 1 „zu- und durchwandernde Einzeltiere“. Auf dem Karhunpolku – Bear's trail / Nordkarelien/FIN. Ihre Zahl stieg in EU seit 1980 von 6.500 auf 53.000, davon ≈ 36 Tsd. im EU-Teil Russlands 'RUS', in den Gebirgen M- u. W-Europas 'Kantabrisches Gebirge, Abruzzen, Pyrenäen, Kalkalpen' [≈ 30 Bären Brentano-Dolomiten; ≈ 50 im Trentino] sowie in N- u. O-Europa aktuell ≈ 17.000. Aufgerichtet erreichen sie eine Größe zw. 1,70 + 2,20 m. Je nach Verbreitungsgebiet variiert das Gewicht zw. 100 - 350 kg. In allen Populationen aber sind ♂ erheblich schwerer als ♀. Zahlreiche Studien belegen, dass die Aktionsräume von ♂ mit 130 bis zu 1.600 km² deutlich größer sind als die von ♀ mit 60-230 km². (GEO 9/2011; Wiener 7.10.14/EU-Bericht '13; all-in 15.11.14; „Spaniens wilder Norden - Im Reich der Bären“ ARTE BR@2014; AmorokTV 27.1.15; Euronatur; news ORF.at 11.8.15 ; Wildes Europa S. 65. 2 Seit Jtsd. hat der Mensch in Wort und Bild zum Ausdruck gebracht, wie sehr die Bären ihn faszinieren. Schon vor 30 Tsd. J. malte der „Homo sapiens“ ihre Bilder an Höhlenwände. Auf der Schwäb. Alb gibt es zahlreiche Höhlen, z.B. Hohlensteinhöhle im Lonetal, wo Knochen von Höhlenbären U. spelaeus aus der letzten Kaltzeit (vor ≈ 20 Tsd. J.) gefunden wurden. 1861 kam hier ein respekteinflößender Schädel ans Tageslicht. Trotz des Namens war er kein Höhlenbewohner, sondern hielt sich dort nur zur Winterruhe auf. In grauer Vorzeit glaubte man am Himmel bärengestaltige Sternenkonstellationen zu sehen, die man als Kl. u. Gr. Bären bezeichnete. Kelten u. germanische Völker verehrten eine Bärengöttin (Jagd). Auch in den mündl. Überlieferungen vieler Kulturkreise spielten Bären eine bedeutsame Rolle, bspw. i.d. Märchensammlungen von Charles Perrault „Die Schöne und das Untier“ und Brüder Grimm „Der Bärenhäuter“; o. zeitnah im Kindermusical „Wakatanka – kleiner Bär, ganz groß“ v. Marcus Gebhard. (REWEWWF-Sammelalbum'11; SWP 21.12.13; TVdirekt/Wissen 3/2015; Robert Elman „Bären“ S.65). Skulptur des Bildhauers, Grafikers u. Malers Walter Kalot (1909-1996) im Oberstdorfer Kurpark. Als Kind hatte wohl jeder mit Meister Petz zu tun – als „Teddy“ war er unser bester Freund, obwohl er zu den größten u. gefährlichsten Raubtieren* der Erde gehört. Unter Umständen missverstehen auch heute noch viele den wahren Charakter dieses Raubtieres, verniedlichen und behandeln ihn noch immer wie einen Kuschelbären, mit gelegentlich schweren Konsequenzen für uns Zweibeiner. Grundsätzlich brauchen wir vor Bären keine Angst zu haben, sollten ihnen aber mit Respekt begegnen. Großraubtiere in freier Wildbahn bergen immer ein Restrisiko. Der Naturpark Nagelflühkette/Allgäu-Bregenzerwald führt hierzu einen passenden Slogan: „Respektiere deine Grenzen“ - besser „seine“, denn Bären sind eindeutig die größten im Wald und entsprechend furchtlos, zudem sehr intelligent und außerordentlich neugierig. Aktuell: 8/2014 wurde im Trentino/I ein Pilzsammler von einer 2 Junge führenden Bärin attackiert. (Freie Presse 5.2.14; SWP 25.1.14; KORA 20.8./11.9.14; S.7 „in freier Wildbahn“ + 65 „Dem Braunbären auf der Spur“). * Rang 8 - Top Ten „Tierische Angreifer“ (Nat.Geographic©2014) - aber auch Rang 5 Bärenbabys als „die schönsten Tiere der Welt“ Erlebnis Erde: Bärenkinder (BR©2014). 3 ≈ 7 J. nach „Bruno“ waren wieder Bären a.d. Weg Richtung Freistaat: Laut Landesamt für Umwelt 'BLfU' hatte es über Ostern ‘12 mehrere Beobachtungen im Grenzgebiet zw. Graubünden/Schweiz 'CH' (i.d. letzten 8 J. insges. 9 Bären ) und Tirol gegeben. V.a. junge ♂ legen auf der Suche nach einem eigenen Revier oft weite Strecken zurück. So stellte die 'BLfL'andwirtschaft nüchtern fest, dass mit dem Auftauchen von Bär und Wolf jederzeit gerechnet werden müsse. 5/14 wurde bei Zernez ein Bär fotografiert (laut Amt f. Jagd + Fischerei Graubünden ein 2Jähr., der 2/14 in Südtirol besendert wurde!). 5/15 beobachtete die Wildhut im Oberen Puschlav einen unbekannten Bären. Gefordert wird eine öffentl. Debatte, ob sich die Alpwirtschaft i.d. heutigen Form wirklich mit einer dauerhaften Ansiedlung von Bären vereinbaren lässt. Lt. Nat. Strategie zur Biologischen Vielfalt sollen bis '20 Bär, Luchs u. Geier wieder heimisch sein (der Luchs auch im Mittelgebirge). Es wird auch die Notwendigkeit gesehen, Akzeptanz für große Beutegreifer (S.49) u. Geier bis '15 durch zielgruppenspezif. Kommunikation und Information zu schaffen. (KORA 6.8.13/ 9.5.14/15.5.15; Südost-CH 9.5.14; baz 26.5.14; TVdirekt 22/2014; Bote CH 23.10.14; „Bären auf dem Vormarsch“ planet e.zdf; SRF CH 27.5.14; „Jahres-bilanz der Großraubtiere“ MCC/CH 30.1.15 L275; Hans-Joachim Bittner „Der nächste Bär wird kommen“ Berchtesgadener Anzeiger 7.4.15; BfN-Studie „Naturbewusstsein '13“ L107; BMUB-Newsletter 2/2015 L277 als PDF; S.49 „Was tun gegen die Angst“? Situation Österreich 'A': In Kärnten sollen ≈10 Bären leben; der im Frühj.'13 auf der Egger Alm besenderte „Herwig“ ist mit 250 kg der Größte. Vor geraumer Zeit hatte er sich in den Karnischen Alpen (Südl. Kalkalpen auf der Grenze zw. A + I) niedergelassen. Ein Bär hat im Lungau/Salzburg einen Bauern attackiert u. leicht verletzt. Der Braunbär reagiert u. nimmt Reißaus, wenn er Menschen begegnet im Normalfall. Wird er aber beim Fressen gestört, kommt ihm oder seinen Jg. ein Mensch zu nah oder ist er zu sehr an Menschen gewöhnt (bspw. durch Füttern), kann Aggressivität den Fluchtinstinkt vertreiben. Problematisch ist jedoch seine nicht lesbare Mimik. Selbst Experten können am Gesichtsausdruck nicht unterscheiden, ob er müde oder angriffslustig ist. In A wurden 500 Begegnungen zw. Menschen u. Bären dokumentiert, in denen es ledigl. zu 5 Scheinangriffen kam: „Der Bär läuft in Richtung des Menschen, dreht dann aber ab. Damit bluffen sie“, so Christian Pichler, WWF A. Für Experten wird klarer, dass zuwandernde Bären, Wölfe und Luchse auf Dauer nicht komplett (ohne Rücksicht auf Verluste beim Vieh) geschützt werden sollten. Notfalls müsse man sie abschießen dürfen (Tenor beim Wild-Ökolog. Forum '15 in Salzburg). (ORF at 15.7.13; Jagderleben 20.9.13; diePresse.com 29.6.14; „Weg vom Rotkäppchen-Denken“ L194; Salzburger Fenster 30.9.14; „Nicht schon wieder... Ösi-Problembär bedroht Bayern“ BILD 29.9.14; Stgt. 4.10.14; oe24 at; TVdirekt/Wissen 3/2015; „Wolf, Bär nicht um jeden Preis schützen“ salzburg.ORF.at 30.5.15; „Luchs, Bär und Wolf brauchen ein demokratisches Österreich“ Die Presse 9.8.14 L169)! ...CH: Mit den Wolfskonflikten u. i.d. Diskussion um Problembär „M13“ wird vermehrt die Ansicht geäußert, die CH sei zu dicht besiedelt f. ein Zusammenleben mit Großraubtieren*. Von der Bevölkerungsdichte 'BD' hängt ab, wie viele naturbelassene Flächen es noch gibt. Eine geringe BD begünstigt das Vorkommen einer urspr. Fauna aufgrund des geringeren Konfliktpotentials zw. Menschen & Wildtieren. Die Gruppe Wolf Schweiz hat die BD der Gebiete in W-+ M-Europa mit Populat. v. Bären & Wölfen mit denen der CH verglichen: Diese ist viel dünner besiedelt (z.B. Kt. Graubünden** 27 E/ km²) und weist damit potentiell mehr Rückzugsgebiete für Großraubtiere auf; die meisten Regionen im EU-Ausland mit Bären & Wölfen (bei Brașov/Kronstadt RO höchste Bärendichte weltweit mit 1 Expl./km²) sogar dichter besiedelt als der CH Alpenraum.Zudem sind Groß4 raubtiere sehr anpassungsfähig: sie können auch in Kulturlandschaften mit hoher BD leben, ohne dass es zu untragbaren Konflikten oder Gefahrensituationen kommt. Mit der BD lässt sich daher nicht logisch begründen, weshalb ein Zusammenleben mit Bären und Wölfen unmögl. sein soll. (Mainpost 20.11.13; Naturschutz.ch 10.4.13; S.15 „Wie gefährlich ist...“, 38 „Fazit Herdenschutz“ + 49 „CIPRA“)! * Die Überwachung von M13 hat 165.000 CHF Personalkosten verursacht; nach dem Abschuss kostete das Monitoring im Folgej. noch 32.000 CHF - „ein Spardosen“-Abschuss? (Bote CH 9.12.14). 160 Luchse, 25 Wölfe, 2 Bären - trotz stetem Aufwärtstrend blieben die Bestände auch '14 übersichtlich. Die gute Nachricht: Die Risszahlen stiegen nicht an - die schlechte: Die Diskussionen um Großraubtiere i.d. CH werden immer vergifteter. (News Wolf 3/15). ** 101 Schafe, 2 Ziegen, 1 Rind + 5 Esel haben Bär & Wolf zw. '12 + '14 in Graubünden gerissen. %tual gesehen ein kl. Verlust; allein im verg. Jahr verbrachten 54.300 Schafe den Sommer auf einer Alp in Graubünden. CH '11: Von 200.000 gesömmerten Schafen wurden 4.200 durch Krankheiten/Unfälle (Blitz, Steinschlag, Fels[ge]stürz[t]e) getötet; 294 (7%) landesweit v. Großraubtieren gerissen. (Blick.ch 29.6.15). i Nutztierhalter: 17.000 Älpler treiben 400.000 Kühe, Rinder, Kälber u. 200.000 Schafe, Ziegen u. Pferde in die CH Berge; die Raubtiere verleiben sich nur 6,3% aller getöteten Schafe ein. Die Entschädigung je Schaf beträgt das 1½ - 3-f. des Marktpreises. Je älter das gerissene Schaf + je tiefer sein -wert, desto mehr profitiert der Züchter vom Appetit von Bär ('12 = 23), Wolf (121) u. Luchs (17): Für die Entschädigung ziehen Bund u. Kantone die Einschätzungstabelle für Zuchtschafe heran. Ein Schaf steht dort mit 200-1.200 CHF für über 5j. Tiere u. sogar bis 1.600 CHF (1.313 €) für Jg. zu Buche. A.d. anderen Seite bringt 1 kg lt. Branchenorganisation 4,70 CHF, bei ≈ 20 kg verwertbares Fleisch macht das < 100 CHF pro Schaf. Zum Vergl.: In der Lausitz werden Schafrisse durch den Wolf mit Ø 200 € reguliert. (Wolf Magazin 2/12 S.63; 20Min.CH 26.5.14; Die Zeit 16.6.14; Stefan Häne „Nicht der Wolf ist der größte Feind des Schafes“ Bund CH 28.11.14 L240; „Jahresbilanz der Großraubtiere“ MCC/CH 30.1.15 L275; S.4 „Alpwirtschaft“ + 39 „Wo der Wolf is[s]t...“)! Speisekarte: Beeren, Gräser, Kräuter, Blätter, Blüten, Pilze, Würmer, Insekten/-Larven, Wurzeln, Knollen, Samen, Bucheckern, Nüsse, Eicheln, Wild (schwache o. verendete Tiere v.a. zum Ende des Winters, z.B. Rehe, Gams, Rotwild; im N Skand. Elche, Rentiere, Weißwedelhirsche), Vögel, Eier, Fische, kl. Säugetiere von der Maus über Lemminge bis zum Biber; wenn ungeschützt: Ziege, Schafe, Obst, Maronen u. Bienenstöcke. (BAYERN wild S.65 + 50 „i Infobox“). ...PL: Nachdem sie im 19. Jh. fast als ausgerottet galten, hat sich dank Schutzbestimmungen die Population der Tiere innerhalb von 40 J. versechsfacht. In der Bergwelt Süd-Polens streifen mittlerw. 200 Braunbären umher. An sie werden 5 sich auch die Menschen im waldreichen NO-PL wieder gewöhnen müssen. Aktion für Bergwanderer: „Du läufst nie allein - Wir sind nur Gäste in ihrem Haus“! (Jens Mattern „Vorsicht, grimmiger Gastgeber“ SWP 12.8.15 L60). ...USA: Wölfe ermöglichen Rückkehr von Beeren für Bären: Die Ausrottung der Wölfe im Yellowstone N.P. Anfang des 20.Jh. brachte das komplexe Nahrungsnetz des Ökosystems durcheinander, denn mit ihrem Verschwinden nahm der Bestand an Wapitis im N.P. deutlich zu - mit entspr. Folgen für die Vegetation. Mit der Auswilderung 1995 von 31 Wölfen aus Kanada 'CDN' (stabilisiert auf Ø 300 „Expedition ins Tierreich“ NDR 5.2.14) gelang es jedoch, die Wapitipopulation wieder zu kontrollieren. Der Rückgang der Hirsche erklärt sich allerdings nicht alleine durch die Anzahl der Risse. Offensichtlich wichen die Wapiti (max. 450 kg) nun teilweise auf andere Weidegebiete aus, um die Gefahr, den Wölfen zum Opfer zu fallen, zu verringern. Dadurch konnte sich der Bestand bestimmter Pflanzen in den von Wapitis nun gemiedenen Gebieten erholen. Von der Rückkehr der Wölfe profitieren auch die Grizzly (674 - 839 in '14), denn Büsche mit nahrhaften Beeren als wichtige Ressource vor ihrer Winterruhe breiten sich wieder aus,aber auch Vögel und Biber. Ein weiterer Aspekt: Dadurch, dass nun viele Wapitis den Wölfen zum Opfer fielen, starben entspr. weniger Wölfe während des Winters eines natürl.Todes. Deswegen ging die Zahl der eingefrorenen Hirschkadaver, die den Bären als „gefrorene“ Mahlzeit zur Vfg. standen, rapide zurück. Diese u. auch die Wölfe waren schließl. gezwungen, verstärkt auf eine andere Nahrungsquelle auszuweichen: Bisons (≈ 4.500 Tiere). Die gerissenen -kadaver verbreiterten das vfb. -angebot für Geier u. Adler. Die Jagd auf Bisons zwang die Wölfe dazu, in größeren Gruppen zu jagen. Damit gleicht sich das Ökosystem deutlich den früheren Verhältnissen an. (Spektrum der Wissenschaft 29.7.13 L3/68/71/103/174; „Der Wolf im Fadenkreuz - Irrglaube und Missverständnis eines ökol. Erfolgsmodells“ nachhaltigwissen 26.10.14 L229; Kai Althoetmar „Der ungleiche Kampf von Wolf und Puma“ derStandard at. 8.1./4.11.14; Andy P. Dobson "Yellowstone Wolves and the Forces That Structure Natural System" PLOS Biology L262; „Nr. 21 - ein Wolf wie kein anderer“ BR@2002; „Alaskas Bären“ NDR/MDR@2013; „Wölfe bei der Jagd“ News Wolf 4/2015 L312; „Wolfsrudel“ ZDF@2004, „Im Zauber der Wildnis - Yellowstone“ ZDF@2014; RTF1 23.12.14 L253 + L206; SPIEGEL 44/15/ Wissenschaft; S. 39 „Wo der Wolf is[s]t“)! „Wirkt wie ein Eimer Kaffee... denn Bärenbesuch weckt die Lebensgeister!" (F: Kenai National Wildlife Refuge/Alaska 'AK-US') Hierzu...unterhalten sich Urlauber in Kanadas Natur miteinander, so kommen sie noch vor dem Wetter: Zwar will jeder sein Grizzlyfoto mit nach Hause nehmen, möchte aber dem Problembär nicht im Dunkeln begegnen. Noch eins: Es gilt die Devise: "a fed bear is a dead bear" (Sabine Bengtsson „Vom Wildtier zum Bettler“ LN 7.3.15 L297)! 6 i Dringt man in Bärengebiete vor, muss man sich über das Risiko im Klaren sein, Grizzly & Schwarzbären in freier Wildbahn zu begegnen. Obwohl die Sicherheit nicht gewährleistet ist, kann man eine gefährl.Konfrontation durch aufmerksames u. defensives Verhalten minimieren. (Info Denali N.P.; S.60 „Verhaltensweisen“)! '11+'15 erfolgten im Yellowstone N.P. je eine tödl. Bärenattacke (nach 25 J. + z.Z. jährl. ≈ 3,5 Mio. Besuchern*). I.d. USA gab es seit 1900 ≈ 60 tödl. Bärenattacken. Parkregeln verlangen einen Mindestabstand von 100 yd (< 92 m) zu Bären & Wölfen. (Washingtonpost 13.8.15).* In den USA mittlerw. jährl. > 100 Mio. in N.P. u.a. Schutzgebieten! i Amerikanischer Braunbär Ursus arctos: Aktuell ≈ 1.200 Tiere in 6 isolierten Populationen im nordwestl. Landesteil, Glacier N.P., Yellowstone N.P. sowie vereinzelt i.d. Bundesstaaten Montana, Idaho + Washington.In CDN kommen sie nur mehr in British Columbia 'BC', dem westl. Alberta u. den nördl. Territorien vor. Im dünn besiedelten AK-US sind sie noch relativ häufig; zus. mit CDN werden sie auf ≈ 55.000 Expl. geschätzt. Der Grizzly U. a. horribilis, in USA + AK-US lebende Unterart des Braunbären, hat seinen Namen „grizzly“ (gräulich) von seinem häufig silbrig-weiß gefleckten Fell, das bes. Tiere in den Rocky Mts aufweisen. Nachr.: Kodiak U. a. middendorffi - lebt überwiegend auf der gleichnamigen Insel vor der Küste AK-US; gilt neben dem Eis- und Kamtschatkabären als das größte an Land lebende Raubtier der Erde. Bei vielen Indianerstämmen existierte der Glaube, von einer bestimmten Tierart abzustammen. Diese wurden zum religiösen Symbol, zum Totem[tier], bspw. „Mato - der Bär“, dem man übernatürl. Kräfte zusprach. Wenn das Tier respektvoll behandelt wurde, übertragen sich diese auf die Menschen. Ein weiteres Totemtier: „Sunkmanitutanka“. Für die Indianer ein Bruder; sie fühlten sich Wolfsclans zugehörig. Auch die Nomaden der arktischen Regionen sehen im Wolf eher ein wohlwollendes Wesen. (Welt der Indianer.de; Planet Wissen; markuskappeler.ch; canilobo; TVdirekt/Wissen 3/2015; Wikipedia; „Die Zähmung des Wolfes“ + „Der Philosoph und der Wolf [Irokesen S.15/16]“ S. 65). i Amerikanischer Schwarzbär U. americanus oder „Baribal“ wird 120-190 cm groß - sein Fell ist meist schwarz, aber auch zimtfarben bis bläulich gefärbt. Obwohl sie als wenig aggressiv gelten, sind ausgerechnet siees, die häufig Menschen verletzen ('14 tödliche Attacke eines ♀ auf einen Studenten, der sich ihr Amerikanischer Schwarzbär ♂ (CITES-A/EG-ArtSchVO-B - Chugach National Forest/AK-US) auf 30 m genäherthatte). Sie kommen Häusern sehr nahe u. brechen gelegentl. sogar ein. („Bären“ S.65 + 2 „Linnell-Report“). * Im meistbesuchten Great Smoky Mts.N.P. (Appalachen/North Carolina + Tennessee) mit jährl. ≈ 10 Mio. Touristen leben über 1.500 Schwarz- 7 bären - nirgendwo sonst in USA leben mehr Bären pro km² (in 12 J. 107 Menschen verletzt; zw. 1900 + 1980 insg. 23 tödl. Attacken in USA). (Wikipedia; Amerikas Naturwunder NDR@2015). Die Unterart Kermodebär U. americanus kermodei oder „Geisterbär“, die nur in einer kleinen Region („Great Baer Rainforest“) auf BC vorkommt, hat bisweilen sogar weißes Fell. (TVdirekt /Wissen 3/2015; „Im Regenwald der Geisterbären“ BR@2012). Im Zusammenhang mit der Diskussion in Utah über den Anbau von Cannabis befürchten Agenten der 'Drug Enforcement Administration', dass Wildtiere durch illegale Marihuanaplantagen u. dem Genuss der Pflanzen entgegen ihren natürl. Instinkten ihre Hemmungen ablegen u. keine Angst mehr vor Menschen zeigen, eine Gefahr, wenn auch Bären auf den Geschmack kommen könnten. (Peter de Thier „Bekiffte Karnickel“ SWP 6.3.15). i Amerik. Grau-/Timberwolf Canis l. lycaon: Untersuchungen auf Isle Royale im Oberen See/Michigan (535 km²), wo seit 55 J. das Verhältnis zw. Elchen u. Wölfen wissenschaftl. begleitet wird, zeigen, dass es den Wölfen in über 50 J. nicht möglich war, ihr Beutetier auszurotten oder auch nur drastisch zu reduzieren, obwohl die Elche auf der verhältnismäßig kleinen Insel nicht ausweichen konnten. Insges. beherbergt EU > doppelt so viele Wölfe wie die USA (5.500 Expl.) ohne Alaska, obwohl nur ≈ ½ so groß und mehr als doppelt so dicht besiedelt. (Baseler 18.12.14 L251; Science '14 Studie L252). „Man ist, was man isst“ scheint auch für wilde Tiere zu gelten. Wölfe, die auf westkanad. Inseln im Pazifik leben, haben eine andere Speisekarte als ihre Artgenossen a.d. Festland. Sie fressen Muscheln, Krebse, Lachse u. angeschwemmte Robben oder Wale. Sie ernähren sich aber nicht nur anders als Festlandwölfe; sie unterscheiden sich auch genetisch von ihnen. Das hat der Biologieprof. Chris Darimont (University of Victoria/BC – biomedcentral.com/1472-6785/14/11) herausgefunden. Den Ureinw. in der Westprovinz BC war der Unterschied zw. „timber“ (Wald-) und „coastal wolves“ (Küstenwölfen) schon länger vertraut. PS: Wölfe sind die am weitesten verbreiteten Säugetiere. (Newsletter Wolf 4/15; Jürgen Rosemund „Isle Royale - Elche und Wölfe“ Der Silberne Bruch; Wolf Magazin 2/2014 S.65; „Skand. Wölfe töten mehr Elche“ Svensk Jakt 2.6.14 L88/ 218; Südd.21.8.14 L192; Newsletter Wolf 9/2014; „Regenwald der Geisterbären“ BR©2012; „Die Entwicklung im Gang 3/3 - Wo der Wolf angelt“ ARTE@2014; Bernadette Calonego „Kanadas schwimmende Wölfe“ STANDARD 27.8.14; Valerius Geist „Lassen sich Großraubtiere in bewohnter Kulturlandschaft halten?“ Beiträge Jagd- + Wildforschung Bd. 39/2014*)! * Siehe Ulrich Wotschikofsky „Fragwürdige Ratschläge aus Kanada“ Wolfssite Forum Isegrim 15.1.15. Nachrichtlich: Polar-/Weißwolf C. l. arctos – eine von noch lebenden 5 US-Unterarten des Grauwolfes. Er ist der größte und kräftigste Wolf (bis 80 kg; nach dem Eisbären das größte Raubtier der Polarregion) und lebt im hohen N AK-US sowie im O und N Grönlands überall dort, wo im Sommer das Eis taut und genügend Pflanzen wachsen, um seine Beutetiere, wie bspw. Moschusochse, Karibu, Schneehase, Eisfuchs, Lemminge und Jungvögel, zu ernähren. Mit seinem extra dichten Fell (6.500 Haare/cm²) trotzt das im Winter schneeweiße Tier in den nicht einmal von Eskimos bewohnten Regionen Temperaturen v. -50°C. (GEOlino 1/07; „Die Zähmung des Wolfes“ S. 65; TVdirekt/Wissen 27/2015). PS – das Rätsel der Räuber: Wo es viel zu jagen gibt, sind auch mehr Räuber? Nein. Eine Studie der kanadischen University of Guelph ergab, dass die Menge an Raubtieren nicht proportional zu jener der Beutetiere steigt, sondern irgendwann stagniert. Das zeigt: In biomassereichen Systemen gibt es weniger Räuber, als Beute für sie vorhanden wäre. In allen untersuchten Ökosystemen kamen die Wissenschaftler zum gleichen Ergebnis. Nur die Ursache für das überraschende Verhältnis kennen sie noch nicht. (Die Zeit 37/2015; Science). 8 Totemtier: „Sunkmanitutanka“ S.7 (Kontynent Warszawa '14) 9 Europäischer Wolf Canis lupus lupus – die Domestizierung begann vor ≈ 19-32 Tsd. J. zu einer Zeit, als EU von Jägern u. Sammlern bevölkert war. Das belegt die Studie des Teams um Olaf Thalmann, Uni Turku/Finnland 'FIN'; Mitautor Johannes Krause vom Institut für Naturwissenschaftl. Archäologie Uni Tübingen. Vermutlich folgten die Wölfe den jagenden Menschen auf der Suche nach Aas u. Nahrungsresten u. gaben so den Anstoß zum späteren Zusammenleben. Es widerspricht der bish. Annahme, dass die Landwirtschaft Wölfe in die Dörfer lockte und dies zur anschl. Domestizierung führte. (SPIEGEL 15.11.13 L4; Julia Koch „Evolution“ 12/2015; Studie DOI:10.1126/science.1243650; Madeleine Wegner „Erst Kost, dann Kumpel“ SWP 18.5.15 L337; S.11 „Hunde“; www.wildtiere-bw.de). Wolf ♀ (Urho Kekkosen kansallispuisto/FIN). Mythen & Legenden der Welt beschreiben dieses Spannungsverhältnis seit Jh.: in der Gründungssage Roms „Romulus & Remus“ o. in der germ. Mythologie, in der Wölfe die Begleiter des Gottes „Odin“ sind (L93; Wildes EU S.65). In der griech. und römischen Mythologie war Apollo der Gott des Lichts und zugleich der Wölfe („Der Philosoph u. der Wolf [S.14]“ S.65). Galt er bei manch heidnischen Kulturen noch als Symbol der Stärke, hielt er im Zuge der Christianisierung endgültig als Projektionsfläche für das Schlechte her: das Bibelbild vom guten Hirten und dem bösen Wolf hat sich tief ins kulturelle Bewusstsein gebrannt. Mit dem Jagdregal von 1814 erhob Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. die Wolfsjagd zur Staatsbürgerpflicht.30 J. später war es mit den Wölfen im Großen u. Ganzen vorbei. Die meisten Gedenksteine, die an letzte erlegte Wölfe erinnern, wurden zw. 1840-50 gesetzt. Als 1907 der letzte Wolf erlegt wurde, war endlich das Ziel erreicht, „das schädlichste Geschöpf Gottes“ u.d. Nahrungs-/Jagdkonkurrenten des Menschen auszurotten, so wie in fast allen west- + mitteleurop. Staaten. (Marlene Weiß „Vergiftetes Verhältnis“ SWP 11.5.14 L245; Universal-Lexikon 1758; VET Impulse 3/2014; Hans Georg Frank „Verzögerte Ausrottung“ SWP 24.6.14; „Der Wolf im Fadenkreuz - Irrglaube und Missverständnis eines ökolog. Erfolgsmodells“ nachhaltigwissen 26.10.14 L229/78/116/166/167; Eckhard Fuhr „Grenzbock – Auch wer jagen geht, ist ein soziales Wesen“ Die Welt 4.2.16 L288; S.15 „Emotionen“). Immer noch hauen BILD und Schlagzeilen, z.B.„Ist der Würger vom Lichtenmoor zurück?“, in die alte Kerbe (dtoday 30.1.14; Die Harke 13.3.14; Wolf Magazin 2/2014 S. 62; Ulrich Knocke „Wie sich die Zeiten ändern“ NI Jäger 1/15; MOZ 10.1.15)! Ins gleiche Horn stößt der Chefredakteur Dr. Lucas von Bothmer mit seinem Editorial im JÄGER 4/15 (s. Wolfssite Forum Isegrim!)...“Furcht-Hype“ (Götz Bonsen „Gefräßige Riesen i.d. Ostsee: Wie viele Wale verträgt SH?“ SHZ 17.4.15)! Einer WWF-Umfrage (4/14) zufolge freuen sich 69% der Bayern generell über die Wiedereinwanderung, 13% stehen „Canis lupus“ kritisch gegenüber; laut Naturbewusstseinsstudie '13 befürworten 44% seine Verbreitung. (Laut NABU/ forsa 24.9.15 finden es 80% der Befragten er10 freulich, dass der Wolf wieder Bestandteil von Natur und Landschaft in D ist. Jeder Zweite = 54% verbindet mit dem Wolf positive Gefühle; 78% sind der Überzeugung, dass sie auch in D leben sollten, wenn es teilweise zu Problemen kommt. Nur für 11% stellt die Rückkehr des Wolfes eine Bedrohung dar! „Mythos Wolf“ Wissen & Staunen 6/13; BMUB/BfN 28.4.14 L107/122; Kolumne „Tier & Wir - Der Moslem der Tierwelt“ taz 26.3./ 26.7.15 L37; Elli H. Radinger „Mit Wölfen leben“ S.65; „OZON unterwegs: Wolf, Biber und Kormoran - geschützte Feinde?" RBB@2015; Claudia Sewig „Es ist nie der böse Luchs“ Die Welt 24.11.15 L323/326). Bayer. Gebirgsschweißhunde – Partner eines Berufsjägers im Triglavski narodni park/SLO. Hunde sind höchst soziale Tiere, die selbst subtile Signale des Menschen verstehen u. von ihm lernen können. Auch Wölfe lernen schnell, ihre Signale u. die von Hunden zu verstehen. Der Vorfahre unserer Hunde brachte diese Fähigkeit schon mit. (AKR Vetmeduni Wien; scinexx 5.12.13 L36/172). Die Studie „Wolves are better imitators of conspecifics than dogs“ belegt, dass Wölfe deutlich erfolgreicher Artgenossen imitieren als Hunde. (Friederike Range & Zsófia Virányi PLOS ONE 29.1.14 L82, Vetmeduni 31.1.14, Standard at 1.2.14; „Frauen u. Männer denken unterschiedl. über Hunde & Wölfe“ tt.com 5.10.14; Panorama3 NDR@2015)! Anmutig, wild, etwas unheimlich: Manche Menschen sind so fasziniert von Wölfen, dass sie am liebsten einen -hybriden zu Hause hätten. Jedoch gilt für Wölfe + Hybride (bis 4. Generation) das Washingtoner Artenschutzabkommen. In D muss jeder, der so ein Tier halten will, Fachwissen nachweisen u. über ein ausreichend großes Gehege verfügen. (Die Zeit 3.7.14 L133; Rinaldo Tibolla „Die Angst vor dem Wolf-Hund-Hybriden geht um“ Limmattaler CH 8.12.14; S.19 „Schutzkategorien“. Im „Journal of Heredity“ stärken Wissen- schaftler der Staatl.Ilia-Uni Tiflis/GE eine alte Hypothese zur Zuchtgeschichte der Haushunde: Hunde haben zu einem beachtlichen Teil direkte Wolfsvorfahren* u. die Wölfe zählten ihrerseits teilweise Hunde zu ihren Ahnen. Das ist das genetische Ergebnis einer Untersuchung von 102 Wölfen, 57 Hüte- und 9 Mischlingshunden. 13% der Wölfe hatten Hundevorfahren,10% der Hunde Wölfe in der jg. Familiengeschichte, 2-3% der Hunde & Wölfe konnte man sogar mit hoher Wahrscheinlichkeit als direkte Kreuzungen ansehen.U.a. in Est- u. Lettland war zuvor durch genet.ische Analysen gezeigt worden, dass einzelne Wölfe in Wirklichkeit Wolfs-Hund-Hybriden waren. Die Forscher glauben, dass der genet. Fluss zw. Hunden u. Wölfen Jtsd. lang ein wichtiger Faktor war für den Genpool der Hunde u. zwar schon von Beginn der Domestikation an. (FAZ 22./ 23.3.14 L97; „Rückkehr der Wölfe“ L264 S.65 + 59 „Urväter des Hundes“; vetmeduni 20.1.15 L266; „Wölfe sind toleranter als Hunde“ Abendblatt 22.4.15; Martin Vieweg „Seit wann gibt es Hunde“ Wissenschaft 21.5.15 L340; Markus Brauer „Mein Partner mit der kalten Schnauze“ Sonntag Aktuell / Wissen 10.1.16; S.59 „Fuhrs Hund“ L124).* Urspr. von Wölfen aus Nepal + Mongolei (Gen-Unters. v. 5000 Hunden a.d. Welt - lt. Studie der AG um Adam Boyka v.d. University Ithaca/New York (WuH 3/2016). 11 „Die Welt“ (13.1.13) betitelte den Wolf als politischen Megastar des Artenschutzes. V.a. in den östl. Bundesländern hielt er Regierungen u. Parlamente in Atem: Der 1. Wolf wurde 1996 in der Lausitz/SN bestätigt; '98 sind weitere aus PL eingewandert und hatten sich auf dem TrÜbPl Oberlausitz angesiedelt – 1. Welpen 2000. In BB * leben lt. Landesumweltamt mehr als 100 Wölfe; z.Z. 8 Rudel + Einzeltiere (Märk. Allg. 29.1.15; LU MV Nr.222 1.7.15). SN (10 Rudel + 1 sessh. ♀ + mind. 33 Welpen MDR 7.1.16; SZ 22.1.16); MV (2 Rudel + 2 Einzeltiere Ministerium für Landw. u. Umwelt 27.10.15; NDR Video Lübtheener Heide ).ST (7 Rudel, 2 Paare + 1 territ. Einzeltier DJZ 1.2.16). NW (2 Einzeltiere WDR 30.1.15). NI (7 Rudel + Einzeltier ljn 14.8.15; NDR-Video „Heide -Wölfe“; wildtiermanagement.com ), RP (Einzeltier UM 21.9.13). SH (ab '07 ≈ 22 Nachw. MELUR 19.5.15), TH (2 Wölfe Thür. Allg.19./27.5.14/ 14.3.15), BY (5 Nachw. BSZ 4.1.16/LfU). BW (Totfunde BAB 5+8 MLR 25.6./ 26.11.15). HE (Totfunde BAB 66 bei Bad Soden + 661 bei Ffm. Welt 13.3.15; FFH Radio 21.4.15; „Fakt ist...“ MDR@2015).* BB Brandenburg, BW Baden-Württemberg, 'HE'ssen, MV Mecklenburg-Vorpommern,NW Nordrhein-Westfalen, 'NI'edersachsen, RP Rheinland-Pfalz, SH Schleswig-Holstein, SL Saarland, SN Sachsen, ST Sachsen-Anhalt, 'TH'üringen, 'B'elgien, CZ Tschechien, DK Dänemark, 'F'rankreich, 'L'uxemburg, NL Niederlande, PL Polen. Ihre Refugien sind häufig TrÜbPl (Janosch Arnold „Geschütztes Revier“ Y-Magazin 11/2013). Wölfe leben in Fami- lien zus. Ein Rudel besteht Ø aus 6-8 Tieren: den Eltern u. einigen jg. u. älteren Wolfskindern (-24 Mon.). (NAJUversum „Zum Heulen...“ S. 65). Eine Hierarchie mit einem Alphatier an der Spitze gibt es unter natürlichen Bedingungen nicht. Derzeit leben in D 31 Wolfsrudel, 8 Paare und 6 territ. Einzelwölfe UM MV 27.1.16; ≈ 400 Fuldaer 16.12.15 (die fressen gerade einmal 1% jenes Wildes, dass jährl. durch Jagd u. Unfälle zu Tode kommt L56). Die Jährlinge helfen die Welpen aufzuziehen. Genaue Angaben sind schwer,da sich die Größe des Rudels im Jahresverlauf durch die Geburt d. Welpen und durch Abwanderung der Jährlinge ändert (SAVE Wildlife Conservation Fund 18.12.14; „Status Wolf in D“ Wolf Magazin 2/14 S.65; Spektrum der Wissenschaft 9/2013, VET Impulse 3/2014, WTB/LJV BW 9.1.15 Ulm; SZ 3.2.15 L276). Dass wir über 150 J. keine Wölfe hatten, trifft eigentl. nur auf den W zu: Von 1945-90 wurden ≈ 50 (nur BB), die den Grenzfluss „Neiße“ überquerten, in der DDR geschossen (Lausitzer Rundschau 'LR' 18.11.11). Nachbarn: A (≈ 8 Durchzügler problanta 6.12.14); B (‘13 1 Rudel Hohes Venn Kölner Stadtanz. 23.2.13); DK (seit 2012 40 ver12 schiedene Wölfe genet. nachgewiesen, dav. 4 ♀; z.Z.17 Aarhus Universitet 26.6.15; SHZ 16.7.15); L (Département de la Meuse 1 Wolf Tageblatt LU 24.4.14); NL (1 Wolf bei Assen haz 8.3.15); CH (≈ 25 Wölfe MCC/CH 31.1.15; 1 Rudel Calandamassiv bei Chur sda/Ch 19.11.14); F (≈ 300 Jagderleben 13.7.15; Welpen im elsäss. Münstertal Lorraine France 3.9.13; Lothringen - bei Sierck-les-Bains u. a.d. west-saarl. Grenze sr 24.2.15); I (in Piemont ≈ 14 Rudel 3sat 31.1.13); CZ (Fotofallen CHKO Kokořínsko bei Hirschberg Radio Prag 8.4.14 + Böhmerwald tips.at 26.3.15; 1 Rudel Břehyně-See/ Heidemühlteich SZ 20.9.14); PL (33 Rudel + 4 Paare westl. der Weichsel - insges. 1.000 Expl. Wissenschaftler und DJV fordern ein einheitll. grenzübergreifendes Monitoring Bild.de 16.7.15/AfN Wolf; feelgreen 22.3.15 L306; DJV-Positionspapier Wolf“ '15; „Geschichte der Wölfe in West-PL“ L28). PL Wissenschaftl. ist es gelungen („Czarnomska et al.‘13“ Conservation Genetics L53), die Verwandtschaft zw. der dtsch-westpoln. Flachland- (M-Europ. Population BfN-Skript 356) u. den östl. Ausläufern der NOEurop.-Balt. Population, die sich durchs Baltikum, den N Belarus + NW RUS erstreckt, nachzuweisen. In EU werden z.Z.10 Populationen unterschieden: Iberische (Unterart - 2.200-2.500 „Spaniens wilder Norden – Wolfsschluchten“ BR@2014), Sierra Morena (1 Rudel), Alpen (280), I (600 - 800), Dinariden/Balkan (3.900), Karpaten (3.000), Baltische (870-1.400), Karelische (150-165), Skandinavische (32 Rudel + 25 Paare), M-EU (aktuell 54 Rudel). (Jagderleben 26.9.13; Timo Frasch „Fraktur Wolfsmanagement“ FAZ 5.6.15 L345). Fachleute schätzen den Wolfsbestand auf 12-20 Tsd.; mit Belarus, Ukraine und dem europ. Teil RUS kommt man auf 35-40 Tsd. Zugleich wächst in etlichen EUStaaten der Druck, einen Abschuss von Wölfen zu erlauben, wenn sie zu viel Schaden an Nutztieren anrichten (z.B. F '14 = 8.226 Schafe). 34 Wissenschaftler fordern dort öffentlich ein Umdenken beim bislang strikten Wolfsschutz. Aber das Prowolfkollektiv “CAP-Loup” hat auch eine Petition an die Regierung geschickt, damit er eine strikt geschützte Art bleibt. Zahlr. Wissenschaftler erinnern mit ihrem Plädoyer daran, dass der Wolf ein Wildnissymbol ist, u. dass er nur eine geringfügige Rolle u.a. großen Problemen der franz. Schafzucht spielt. Ihr Schutz ist in EU unterschiedl. geregelt: in 9 Ländern streng geschützt; andere erlauben den Abschuss, wenn die Population zu groß wird oder zu viel Schaden anrichtet, z.B. CH (S.19), FIN, F + S; FL in Vorbereitung. (AmorokTV 15.1.15; news CH 16.1.15; ferus.fr 16.1.15; Irmela Hennig „Immer mehr Wölfe“ SZ 6.11.14; top-agrar 17.2.15; „Spaniens wilder Norden - Wolfsschluchten“ arte/BR@2014; Schweizerbauer 9.2.15; „Bauern gegen Wolf“ Jagderleben 13.7.15; Universum „Die Wölfe von Tschernobyl“ ORF2@2011; „Fuhrs Woche“ Die Welt 1.8.15 L38“; bulletin-loup 33/2015; NZZ.CH 12.1.16). Im Rahmen des beendeten Projekts Wanderwolf (SN Min. für Umwelt u. Landw. 'SMUL' + Projektgruppe 'IFAW, NABU, WWF, GzSdW') waren jew. 3 Fähen eines Rudels besendert worden. Ziel: Infos über die Raumnutzung und zum Abwanderungsverhalten der Wölfe zu erheben. Dem Thema Fallen, Radiohalsbänder und Wolfsforschung hat Elli H. Radinger in „Wolfsküsse“ ein ganzes Kapitel gewidmet (L9). Das SMUL nutzt moderne Technik u. hat als 1.Bundesland eine Anwendung zum Wildtiermonitoring per Web gestartet: Jagdausübungsberechtigte sind gesetzlich am Monitoring verpflichtet. Alle im jew. Bezirk vorkommenden Wildtiere sind 1x jährl. (Tierarten wie Wildkatze, Wolf, Luchs o. Birkhuhn sofort) a.d. Jagdbehörde zu melden. N/FIN: Ein 11 Mon. altes ♂ (seit 2/14 im Projekt SKANDULV mit Sendehalsband versehen) ist aus seinem elterl. Revier (Region Østerdalen Provinz Hedmark/N) bis westl. von Ivalo in N-FIN gewandert (13.4. - 24.10.14): Luftlinie 1.050 km; tatsächl. Wegstrecke 3 - 4.000 km = Weltrekord! (MittelstandsWiki 7.4.14; Kontaktbüro Lausitz 11.7.14 + Newsletter Wolf 6/2015; AmorokTV 27.10.14). 13 Mit Partnern aus PL u. D hatte die Stiftung Naturlandschaften BB v. 11/11-12/13 Bestandsdaten u.a. vom Wolf im Grenzland erfasst. Die Erkenntnisse des EUProjekts Modellvorhaben Ökologischer Korridor Süd-Brandenburg wurden in einer Datenbank der Uni Grünberg in Zielona Góra gespeichert. (LR 31.1.14). Häufig sterben Welpen an Räude (Immunsystem nicht so stark wie bei ad. Wölfen). Durch bloßen Körperkontakt übertragen, erkranken auch andere Wild- und Nutztiere in Gattern bzw. Koppeln. Eine seuchenartige Ausbreitung hat es insbesondere beim Hauptüberträger Fuchs immer wieder gegeben. (SZ 8./9.1.14). Das LUGV BB hat die Ergebnisse von DNA-Analysen mit Daten in SN abgeglichen. Wie in SN + NI haben meist nah verwandte Individuen (Cousins) neue Rudel gegründet; Vollgeschwister o. Eltern-Nachkommen-Paarungen konnten nicht nachgewiesen werden. Das Paar (TrÜbPl Bergen) ist der einzige bekannte Fall *, in dem ein Geschwisterpaar ein Rudel gegründet hat. Lt. Umweltministerin Anita Tack sind die Wölfe eindeutig der M-EU Tieflandpopulation zuzuordnen. Hinweise auf Hund-Wolfs-Hybriden, Gehegeflüchtlinge o. eine Ansiedlung durch Menschenhand gibt es nicht. Insg. wurden über 250 DNA-Proben vom SenckenbergInstitut für Wildtiergenetik untersucht. Bisl. konnten von 62 Wölfen aus BB genet. Fingerabdrücke erstellt werden. Die Wissenschaftler haben eine neue Methode** entwickelt, um den genetischen Fingerabdruck zu nehmen; die Datenerhebung soll einfacher, schneller u. kostengünstiger sein.(Freundeskreis freilebender Wölfe 'FfW' 12.12.13; Mitteld. 28.2.14; Kontaktbüro Lausitz 18.7.14;Nele Rißmann „Die Wolfskommissarin“ Naturschutz Heute 4/2014; juraforum 19.8.14). * Siehe S.12 „Inzucht“ in „Wölfe: In FIN wilden Wäldern“ S. 65. ** DNA kann Auskunft ü. Abstammung, Ausbreitung und genet. Vielfalt der Wölfe geben und Verursacher von gerissenen Tieren identifizieren. Die Studie ist im Molecular Ecology Resources erschienen (Pilotprojekt u.a. auch für Wildkatze und Braunbär). Ob Inzucht zum Problem wird, hängt neben Umweltbedingungen v.d. Genen der Gründertiere einer Population ab. In Skand. stammen alle Wölfe von nur 3 Vorfahren ab, die einwanderten, nachdem die Raubtiere in S + Norw.'N' bereits ausgerottet waren. Umso unverständl., dass '14 in N bei s.g. Schutzjagden 3 Jungwölfe geschossen wurden, die bes. bedeutsam f.d. Skand. Wolfspopulation waren (Elterntiere aus FIN-RUS Population). Ihre Abschüsse widersprechen dem erklärten Ziel der S Raubtierpolitik, den Inzuchtkoeffizienten zu senken. (Südd. 8.4.14; AmorokTV 26.6./22.10.14/18.9.15 L172/222 + 8.4.15 „Cross-Fostering“-Methode* L319; Kurt Kotrschal „Trügerische Populationszahlen: Über Inzucht bei den Wölfen“ diePresse 3.6.15). * Die Wissenschaftler Inger Scharis und Mats Amund, Uni Linköping, in einem Projekt f.d. Verband Zoologischer Gärten S: Dabei erfolgt die Aufzucht nichtverwandter Jungtiere, indem bspw. die Welpen zweier Mütter direkt nach der Geburt vertauscht werden (MiljoAktuellt 7.4.15). Verlegerin Alexandra Jahr (JÄGER 2/14): Wo auch immer diese Wölfe herkommen mögen, wenn sie wirklich wild wären, würden sie weglaufen, sobald wir ihnen begegnen. Warum leben '13 zwei Dtz. Rudel in großen Teilen D? Wie konnten sie sich so schnell verbreiten? Ihre Schlussfolgerung:„Die nordamerik. Abstammung des in D gesichteten Raubtieres. Eine genet. Untersuchung (Wolfsletter 7/08) würde schnell klären, dass er den Atlantik nicht ohne menschl. Hilfe überquert haben kann. Wer online nach der Verbreitung in D recherchiert, findet zahlreiche Hinweise über Lkw-Lieferungen und Aussetzungen auf TrÜbPl, doch Beweise fehlen.“ Bundespolizei Berlin/BB, -direktion Görlitz/SN, Bundeszollverw. u. Landespolizei BB konnten solche Vorkommnisse nicht bestätigen. (Natürlich Jagd 17.12.13; Bundespolizei 27.1.14; „Matthias Matern „Wolfs-Horrorfilm“ PNN 24.4.15 L329)! 14 Schon in der Kindheit haben wir „Isegrim“ als angebl. Bösewicht (Rotkäppchen, Der Wolf u. die sieben Geißlein, Die drei Schweinchen o. Peter u. der Wolf) kennengelernt. Dort hat unsere unbegründete Scheu vor der Wildnis ihre tiefsten Wurzeln. Schon von daher die Frage: Wie gefährlich ist die Anwesenheit des Wolfes im dicht besiedelten D? Z.Z. umfasst die Population in den Alpen 300 400 Tiere. In den F Alpen leben Ø 60 E/km², in den I - 79 E/km². Die CH-Gebiete liegen mit 70 E/km² dazwischen. Im N + O von D, wo aktuell ≈ 400 Wölfe leben, weisen die Bundesländer mit Rudeln BD zw. 85 + 224 E/km² auf. D ist trotz hoher BD v. 230 E/km² ein waldreiches Land, da die meisten Menschen in Städten leben. Zudem toleriert er als Kulturfolger durchaus Stadtnähe, solange sie keine Gefahr darstellt; die Nähe aktiver Menschen meidet er möglichst. Dass sich Wölfe bes.im Winter gelegentl. Siedlungen nähern, ist weder ungewöhnlich noch ein Indiz für die Gefährdung von Menschen. Wolfsgebiete, die ähnlich dicht mit Menschen besiedelt sind, wie die -gebiete in D, und in denen ebenfalls keine (legale) Jagd auf Wölfe stattfindet, gibt es in I, CH, SLO + PL. Seit 1950 sind hier keine Angriffe auf Menschen vorgekommen. Auch gibt es keine Hinweise darauf, dass Wölfe ihre Vorsicht vor Menschen verlieren. Der Spezialist Felix Knauer v. Forschungsinstitut für Wildtierkunde u. Ökologie der Vetmeduni Wien hat '09 mit 5 Kollegen i.A. des BfN ermittelt, dass in D ≈ 440 Rudel leben könnten . In RO, 1/3 kleiner als D, leben 3.000 Wölfe*! Selbst die 250.000 Einw.-Metropole Kronstadt/ Brașov durchstreifen sie nach Nahrung. (my-heimat 7.3.13; „Exped. ins Tierreich“ NDR 20.3.13; Echo 20.12.13 L42; Naturschutz CH 10.4.13; SO-Schweiz 8.1.14; „Die Rückkehr der Wölfe“ RTL stern tv 11.3.15; WuH 5/2015; agrarheute 8.5.15; Newsletter Wolf 6/2015, WWF-Leitfaden'13 + „Die Zähmung des Wolfes“ S.65, 62 „Wolfsbegegnung“ + 19 „natürl. Erhaltungszust./ Fußnote**“).* Es gibt wenige Berichte von Bissverletzungen – und die nur deshalb, weil Schäfer versuchten, sie zu erschlagen. Siehe hierzu auch L250/335/354! Wie kein anderes Tier weckt er Emotionen. „Der Konflikt besteht nicht zw. Wölfen u. Menschen, sondern zw. d. Menschen“, so Heinz Baacke (LJVSN), obwohl er eben nicht der böse Wolf aus Grimms Märchen ist, sondern ein Wildtier u.v.a. Nicht die Brüder Grimm haben ihn zum Bösewicht gemacht - war er schon vor15 her. Die Märchensammler trugen aber erhebl. bei zum bis heute nachwirkenden Rufmord. Denn sie schrieben von 200 J. erstmals auf, was über Generationen nur weitererzählt wurde. Die Wissenschaftler sind sich heute einig: Das geschah nicht, weil er eine echte Gefahr für Menschen darstellte, sondern er wurde nur zum Inbegriff des Grauens gemacht. Märchen waren erzieherische Schreckensgeschichten für Kinder. Ihre Kernaussage war: „Traue keinem Fremden!“ Um der Gefahr eine Gestalt zu geben, wurde er zum „bösen Onkel“ erklärt; dieses Image klebt bis heute an seinem Wolfspelz. Die Forschung hat ≈ 1.000 int. verbreitete Märchentypen gezählt, davon ≈ 100, in denen Wölfe die Hauptrolle spielen. Hierzu eine ironische Anmerkung im „Rundschlag - Was gegen den Wolf hilft“:Gegen den Wolf fällt uns auch was ein. Wir praktizieren es längst: das Wegschließen der Großmütter ...in Pflegeheime! (Wissen & Staunen 6/2013 L10; Film von Kindern für Kinder Gesellschaft zum Schutz der Wölfe 'GzSdW' 9.12.14; Waiblinger Kreisztg. 10.12.13; Volsstimme 7.1.14; Detlef Gröning „Hör auf zu heulen!“ Radio Bremen 25.3.15 L308). Aktuell findet sich das Rotkäppchen-Syndrom in Beiträgen mancher Menschen wieder, die in der Rückkehr der Wölfe ein Problem sehen. Sie scheinen den Wolf nicht als Bereicherung unserer Natur verstehen zu wollen u. sprechen von einer Kulturlandschaft, in die nur auserw. Tierarten gehören. Dazu Vizepräs. Heinz Baacke: „Die Wölfe haben keine spez. Habitatansprüche: ausreichend Nahrung u. Rückzugsräume zur Reproduktion genügen“. Eine Gefährdung der öffentl. Sicherheit durch den Wolf kann er nicht erkennen. Er benötigt keine Hege u. damit bedingt auch keine Aufnahme ins Jagdrecht. Das Einzige, was sein Überleben sichert, ist Toleranz. (SZ 4.1.13; RBB 6.1.14; Wild u. Hund 'WuH' 6.2.14 L86/137; NDR 11.8.14; Allg. 12./ 18.8.14 L160; Newsletter Wolf 6/15). „Ist es mögl., dass Wolf & Elch wieder zurückkehren?“ Dominierten a.d. Umwelttagung '02 Schloss Criewen/BB noch viele Fragen u. Widerstände, beantwortet die Tagung 12 J. später diese erstaunlich klar: Wolf & Elch* sind längst da. Ihre Rückkehr ist Realität u. stellt sich viel unspektakulärer dar, als es erklärte Wolfsgegner oder reißerische Schlagzeilen befürchten lassen. Referenten aus BY, BW, SN, PL, RO + H steuerten ihre Erfahrungen mit Elch- u. Wolfsbeständen, Managementplänen + Konfliktbewältigungsstrategien bei. Wissenschaftl. Methoden zum Monitoring u. Positivbeispiele der Zusammenarbeit mit Jägern u. Nutztierhaltern wurden vorgestellt. Beeindruckt waren v.a. D Teilnehmer v.d. gr. Akzeptanz der Bevölkerung in PL, RO u. H gegenüber Wölfen. (Märk.Oderztg. 19.10.14; „Wolf spaltet die Gemüter“ 1815 CH 15.10.14; „Elchtest“ Die Zeit 36/14 L257; Claudia Ehrenstein „Raubtiere“ Die Welt 1.3.15 L291; Kolumne „Tier & Wir“ taz 26.3.15 L309; Prof. Luigi Boitani „Nicht wegrennen“ SPIEGEL 16/2015; „Landesjägertag: Jäger nehmen Wölfe aufs Korn“ SVZ 27.4.15 L330; Axel Hacke „Rotkäppchens Erben“ Südd. 26.5.15 L341; „Fuhrs Hund“ Die Welt 5.7.15 L356; „Rufmord im Revier“ SPIEGEL 35/15; S.63 „WildtierTourismus“)! * In Ost-BB gibt es seit 10 J. eine Elchfamilie; in D dauerhaft ≈ 10 Expl. i Jäger[latein]: Wölfe kommen den Jägern gelegen, können sie ihnen auch das Verschwinden von Rebhuhn, Fasan, Feldhase, Wildkaninchen, Waldohreule und selbst der Feldlerche unterjubeln. Fakt: Vor Ostern wird aus Ackerland f. 100tsd. Junghasen ein Hasenfriedhof! * Lt. Bird Life Int. sind seit 1980 50% aller Vögel der Feldflur in EU verloren gegangen; beim Rebhuhn ein Verlust von > 90% i.d. letzten 3 Jz. Lt. RL der gefährdeten Zugvögel sind 35% betroffen. Selbst die einst häufige Feldlerche gehört dazu: Neben Lebensraumzerstörung, Umweltgiften u. Klimawandel sind es Jagd & Fang a.d. Zugweg.Die Willkommensphilosophie des DJV zum Wolf muss wohl erst verinnerlicht werden i.S. des NABU-Slogans „Gekommen, um zu bleiben“! Ein schwieriges Unterfangen bei rund 370.000 Jägern (jährl. ≈ 4 Mio. Abschüsse) mit gleichen Beutetieren** „im Visier“. ("Ein 'Willkommen Wolf' reicht nicht" MDR 19.6.15; Ulrich Wotschikowsky „Lasst den Wolf Wiederkommen, überall“ L357; 16 „Das Verschwinden der Feldhasen geschieht nicht durch den Wolf!“ PIRSCH 16/2012; „Jäger wollen Wölfe fangen“ und Leserkommentare SZ 29./ 31.12.13 L54/57; Steffen Winter „Kot in der Kühltruhe“ SPIEGEL 6/2014 und „Rückzugsort für die Seele“ 50/2014; Committee Against Bird Slaughter 16.4.14; Deutsche Wildtierstiftung 'DeWiSt' 26.3./11.12.14; Gudrun Sokol „Hoffnung für armen Hasen“ SWP 19.4.14; M. Sc. Jens Mück „Feldhasen u. Blühmischungen“ Der JÄGER in BW 3/2015; Mathias Hausding „Rufe nach Abschüssen werden lauter“ MOZ 24.3.15; „Willkommenskultur“ Welt 19.4.15 L324; „BB-LJV fordert geringeren Schutzstatus für Wölfe“ Berliner 8.5.15; BfN-ArtSchReport '15 L338). * Der Nahrungsant. an Feldhasen u. Wildkaninchen i.d. Lausitz beträgt 3,8%; Jagdstrecke '12/13 314.426 Hasen + 258.932 Kaninchen.100.000 Rehkitze kommen pro J. bei der Mahd ums Leben (ZEIT 32/2015)! ** Mit dem Zerrbild „Wolf als Nahrungskonkurrent“ scheinen einige Jäger i.d. Wirren des 30j.Krieges stecken geblieben zu sein; dagegen sehen PL Jäger die Rückkehr des Wolfes überwiegend positiv (Leserbrief „In Abwesenheit vorverurteilt“ Westfalenpost 18.2.15; Klaus Adam “Jägerschaft Jessen“ Mitteld. 1./21.3.15 L293/305; „Peinlich“ LR 23.4./6.6.15; „Bewegt sich der DJV weiter ins Abseits?“ Wolfs-Monitor L58; „Doch kein Wolf auf Jäger-Jagd“ NDR 23.8.15 L110; „Jäger entkommt Wolfsattacke“ JÄGER 8.4.15 L112; Anm.: Hier sollte die Jagdbehörde die persönliche Zuverlässigkeit des Märchenerzählers bzgl. Waffenbesitzkarte und das Tragen einer Waffe überprüfen)! Was ist dran an der Angst vor dem Wolf und den Geschichten v.d. „menschenfressenden“ Bestie? Linnell-Report '02 Norw. Institut für Naturforschung: Nach Auswertung aller vfb. Berichte der letzten 400 J. aus USA, EU und Asien: In 5 v. 9 tödl. Attacken waren die Wölfe tollwütig gewesen; in 4 Fällen (Spanien 'ES') wurden sie zuvor angefüttert. Von 1950-2000 kam es in EU (ohne RUS+Belarus) bei einer geschätzten Population von 20.000 Wölfen zu 59 Zwischenfällen: 38 gingen von tollwütigen Wölfen aus, 5 endeten tödl.; von den restl. 21 vier tödl. (s. zuvor!). Mit Hilfe von Impfködern ist D seit ‘08 tollwutfrei (RBB 6.1.14). Vergleich: In D sterben jährl. Ø 4 Menschen durch Hunde; ≈ 50.000 Bissverletzungen müssen behandelt werden.*(Die Welt 11.12.12; my-heimat 7.3.13; Badische 23.11.13; „Ein Selbstversuch im Bavonatal“ NZZ 16.9.14; Heinz Brennenstuhl „Märchenhafte Angst vor dem Wolf“ LR 28.3.15 L311). * In BW gab es '14 ≈ 1.145 Fälle v. fahrlässiger Körperverletzung, bei denen Hunde involviert waren (Andreas Spengler „Vorsicht, bissig!“ SWP 2.7.14)! Dennoch: '05 wurde in Saskatchewan/CDN ein Jogger von Wölfen getötet. 1 J. später hat das Alaska Department of Fish and Game bestätigt, dass eine Joggerin durch Timberwölfe getötet wurde. '13 wurde beim Camping in Minnesota/USA ein Jgdl. im Schlaf v. einem Grauwolf i.d. Kopf gebissen. Der erlegte Wolf war zuvor schon auffällig geworden (Anfütterung), hatte ein deformiertes Gebiss und es fehlte ihm ein Schneidezahn; er hatte wohl gelernt, dass es a.d. Campingplatz leichter vfgb. Nahrung gab. Laut Behörden wurden in Minnesota (≈3.000 Wölfe) bislang keine 17 Wolfsangriffe auf Menschen registriert. (PIRSCH 18.12.11; ZDF „Auf der Spur der Menschenfresser“ 18.8.14; Star Tribune 26.8.13; FAZ 28.8.13 L11; Pro7 Galileo L238; S. 33 „Na sowas“ L242/250; Elli H. Radinger „Mit Wölfen...“ S.65)! Andererseits: Auf einer unbewohnten Insel BC wagte die österr. Biologin Gudrun Pflüger ein außergewöhnl. Experiment: Auf der Waldwiese, die ein Rudel zum Spielen nutzte, legte sie sich flach auf den Boden. Immer dichter umkreisten sie die 6 Wölfe, bis das Führungstier sie beschnupperte und Entwarnung gab: Keine Gefahr, keine Beute! Danach tobten die Wölfe auf der Wiese herum, als ob die Biologin nicht da wäre. (KRONE 26.1.12; SZ 1.12.13; woche.at L63; „Wolf spirit“ S.65). i Hundeführer: I.d.R. kommt es zu Zusammenstößen, wenn Hunde sich alleine im Gelände bewegen und dort auf Wölfe (diese sehen sie als Artgenossen und Eindringlinge an) treffen. In S wurden von '06 - '13 mehr als 151 Jagdhunde von Bären, Wölfen o. Luchsen getötet/verletzt; im Zusammenhang mit der Loshundjagd wurden '15 bereits 69 Wölfe getötet.Es gilt: In Wolfsgebieten den Hund anleinen! Die Nähe seines Besitzers ist der beste Schutz. In der „Annaburger Heide / SN“ kam es ‘13 zu einer Attacke, die der Jagdhund nur dank Schutzweste überlebte. In der Uckermark/BB rettete ein Oberforstrat mit einem Sprung durchs Fenster seine Tiroler Bracke gegen den Angriff direkt vor dem Gehöft.*. Jagden mit freillfd. Hunden in Wolfsrevieren sind kaum möglich. Schilder „Wölfe suchen auch in diesem Gebiet nach Beute. Hunde an kurzer Leine führen. Kinder bitte beaufsichtigen.Die Jagdberechtigten“ suggerieren unterschwellig die Angst - Rotkäppchen lässt grüßen u. befürchten, dass die Jh. alten Schauermärchen ü. Isegrim wieder Konjunktur bekommen! Für den Direktor der SH Landesforsten ist dieser Text „vollkommener Unsinn“. (LR 13.11.13; Märk. Allg. 7.1.14; MOZ 20.11.14, „Der Wolf eine Gefahr für den Hund?“ NABU 20.1.14; FfW 25.1.14; „Fuhrs Hund“ Die Welt 30.3.14; Peter Peuker „So werden Jagdhunde vor Wolfsattacken geschützt“ AmorokTV 8./25.11.14/3.9.15 L236; Schweriner Volksztg. 23.1.15; „Märchenhafte Angst“ LR 28.3.15 L311; „Jäger-Märchen ärgern Verwaltung“ MK-Kreisztg. 2.4.15; „Gerücht“ haz 14.5.15 L320; Kieler Nachrichten 1.10.15; S.44 „i Hundeführer“).* Purer Leichtsinn – der Wolf wurde schon zuvor gesehen (WTB 9.1.15). Situation BW: Vermutl. war um die Jahreswende'10/11 1 Wolf in BW; der Anf.‘11 in HE tödlich verunfallte Wolf stammte aus den CH Alpen u. hat auf seinem Weg wohl BW durchquert. Von '09 - 9/14 gab es in BW 83 Meldungen (WTB Ulm 9.1.15). Vom 1.10.14 - 30.4.15 wurden bei der Forstl. Versuchs- + Forschungsanstalt BW 27 Hinweise gemeldet: davon 15 als C3* (1 möglich, 14 unsicher), 10 negativ, 2 in Bearb., eingestuft (FVA 4.5.15). Luchs & Wolf breiten sich mehr u. mehr in M-EU aus. „Die natürl. Zuwanderung einzelner Wölfe ist jederzeit möglich, langfristig eine Rudelbildung denkbar“, so Dr. Michael Herdtfelder (FVA). Der 1. wölfische Neuankömmling in BW i.d. Jtsd. kann aus zwei Richtungen kommen. Biologen unterscheiden zwei Populationen in Zentral-EU: die Mitteleurop. Flachland- (S.13) in Ost-D + West-PL und ital.-franz. in den Alpen. Im „Musterländle“ könnten sich theoretisch beide mischen, was genetisch günstig wäre (Generalanzeiger 12.12.12; bo Nachrichten 7./11.2.14; Heuberger Bote 12.8.14 L73/89/187; Joachim Striebel „Berichte vom Wolf nur Jägerlatein?“ SWP 23.2./10.4.15;„Wildtiere im Schwarzwald“ Badische 3.5.15). * In D 7,5 Mio. Hunde, davon sehen 200.000 ähnlich aus wie ein Wolf (SWP 13.2.15; „Verwechslung möglich“ SHZ/panorama 10.3.15 L300). * SCALP-Nachweisstufen: C1 = definit. Nachweise durch Film o. Fotos, Telemetrieortung, Lebendfang o. Totfund bzw. genet. Proben; C2 = bestätigte Meldungen (Fährte, Spur, Riss) von mehreren Experten; C3 = Meldungen, die aufgrund mangelnder Beweislage nicht erhärtet bzw. ausgeschlossen werden können; falsch = Hinweis, bei dem ein Großraubtier als Verursacher ausgeschlossen o. sehr unwahrscheinlich ist. PS: C1 als Totfund ♂ Jährlinge 'M53' BAB 5 Lahr 22.6.15 + 'M48' BAB 8 Merklingen 26.11.15 - Brüder a.d. CalandaRudel - (KONTEXT: Wochenztg.1.7.15 L351/ 353; SWR „Zur Sache BW“ 2.7.15 L358; FVA 6.7./ 17.8.15; MLR 30.11./22.12.15 L193). Vermeintl. Sichtungen u. vermutete Risse Revie- 18 re Kuchen (Rehbock), Wäschenbeuren und Wiesensteig (Überläufer) (GP) WTB 26.7./31.8.15 + FVA 28.12.15. + Berufsjäger Andreas Pohl 13.1.16. Info MLR BW - Verhaltenshinweise f.d. Wolf: http://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/ naturschutz/biologischevielfalt-erhalten-und-foerdern/besonderer-schutz-fuer-tiere-und-pflanzen/ Wolf unterliegt ff. Schutzkategorien:* Washingtoner ArtSch-Übereink. (CITES Anh.II); Übereinkommen zum Schutz der europ. Wildtiere u. der natürl. Lebensräume (Berner Konv. Anh. II); EU-VO 709/10 i.V. EG-VO 338/1997 (Anh. A + B); Fauna-Flora-Habitat-RL 92/43/EWG (Anh.II „prioritäre Art“ + IV** Art.12+16; FFH schreibt Durchf. bes. Schutzmaßnahmen wie die Erstellung + Umsetzung v. Managementplänen und Einrichtung bes. Schutzgebiete vor); BNatSchG (streng gesch. Art § 10/2 Nr.11 i.V. § 42) u. BArtSchV („besond. + streng gesch. Art“); § 1 TierSchG (Landesrecht). RL der gefährdeten Tiere D (BfN '09): Kat. 1 „vom Aussterben bedroht“. Nachstellen, Fangen, Verletzen, Töten (Straftatbestand) sowie Beschädigen/Zerstören der Fortpflanzungs- und Ruhestätten verboten. Im BJG nicht als jagdb. Art aufgeführt; ’12 SächsLJagdG*** mit ganzjähr. Schonzeit aufgenommen. Zu den Regulierungsforderungen mancher Jäger: „Gäbe es in D nur 250 Rehe, Wildschweine, Füchse o. Dachse und jemand würde Regulierung fordern, wir würden uns an den Kopf fassen“. BW: Handlungsleitf.1 f.d. Auftauchen einzelner Wölfe (L55); 2.Leitf. (f. Fam.; v.a. Präventionsmaßnahmen) in Bearbeitg. (MLR BW 27.12.13; Stgt. Nachr. 7.1.14; Volksstimme Magdeburg 12.5.14 ; Frankf. Rundschau 10./11.5.14). * 61% der über 2.000 Umfrageteilnehmer stimmen dafür, den Schutzstatus des Wolfs uneingeschränkt beizubehalten, 18% wollen das Jagdrecht (agrarheute 8.5.15). ** DJV für Eingruppierung in Anh. V – will nicht das gleiche Desaster erleben wie bei den Bibern: "Hier gibt es immer mehr Unverständnis bei der Bevölkerung, weil die Schäden zunehmen, die Akzeptanz schwindet.“ (DJV 1.10.15). Ein absurder Vergleich, berücksichtigt man Anzahl, Reviergröße und Territorialverhalten der Wölfe; auf der gleichen Tagung in Wolfsburg wurde die NABU/ forsa-Umfrage (24.9.15 L165) vorgestellt: 80 % der Befragten pro Wolf. *** Verfassungsrechtlich ist ungeklärt, ob ein Bundesland über das Landesjagdrecht in das ArtSchRecht (Bund) eingreifen darf! Seit die EU 1992 in der FFH-RL den strengen Wolfsschutz festgelegt hat, müssen die Mitgliedstaaten ihre Rückkehr auf ihr Staatsgebiet zuzulassen. Die EUKommission hat durch die „Large Carnivore Initative for Europe“ Leitlinien f. Managementpläne erarbeiten lassen u. sie zur „guten fachl. Praxis“ erklärt. Diese in der konkreten Arbeit aufzugreifen ist gem. der Föderalstruktur Aufgabe der Länder. Eine aktive Förderung durch Züchten u. Aussetzen von Wölfen gibt es nicht, doch die Entw. d. Population wird aufmerksam beobachtet. (SPIEGEL 15.8.14 L163). Der Schutz durch EU + D Recht ist nachvollziehbar: Nach wie vor sind die Populationen so klein, dass sie weiter vom Aussterben* bedroht sind. Ein natürl. Erhaltungszustand ist gegeben, wenn in einem Wolfsgebiet mind. 250 ad.** und reproduktionsfähige Tiere leben. Im dtsch.-westpoln. -gebiet (S.11) gibt es ≈ 60 Rudel bzw. -paare = 104 ad. Wölfe – nur die zählen. Außerdem gilt die Mindestzahl v. 250 ad. Expl. nur, wenn eine einzelne Population Kontakt und Austausch mit anderen hat; ansonsten 1.000 Tiere (Int. Union for Conservation of Nature). Dabei sind die IUCN-Kriterien demografische Werte zur Schätzung der kleinsten „überlebensfähigen Population“ u. liegen damit unter der Bewertung eines „günstigen Erhaltungszustandes“, da hierbei u.a. die Lebensperspektiven und die Bewertung der Lebensräume zusätzlich eine Rolle spielen. Davon auszugehen ist, dass die in D und PL lebenden Wölfe Kontakte zu anderen Gebieten haben. (UM Frank Kupfer SZ 11.1.14; „Wölfe in D - Schutzstatus auf dem Prüfstand“ Unsere Jagd Jan.’14; Eckhard Fuhr „1001 dtsch. Wölfe sind einer zu viel“ Die Welt 26.3.14 L105/139; Antwort 15.12.14 EU-Kommission auf eine Anfrage der PPE-Fraktion). * Bundesregierung sieht Bestände noch nicht gesichert (BfN a.d. Int. NABU-Konferenz Wolfsburg '15). Seit die Wölfe i.d. Lausitz zurückgekehrt sind, starben D-weit 107 Wölfe. (Uwe-Peter Steinschek „Wildtier-Pathologie“ bz-berlin 19 21.5.15).** Domenik Fechter + Ilse Storch von der Uni Freiburg schätzen, dass hierzulande theoretisch zw. 600 und 9.000 Wölfe leben könnten. (Diemut Klärner „Viel Platz für Wölfe“ faz 6.4.15 L317; Newsletter Wolf 6/2015 + DJV „Neubewertung der Wolfspopulation“ 30.7.15). i Jäger: Der Bund richtete ein Dokumentations- + Beratungszentrum ein, das die zust. Landesbehörden bei offenen Fragen rd. um den Wolf berät u. bundesweit Daten zu seiner Ausbreitung sammelt*.UM Barbara Hendricks: „Das Nebeneinander von Mensch & Wolf muss vielerorts erst wieder neu erlernt werden“. Im FFH-Bericht '13/Liste bedrohter Tier- u. Pflanzenarten in D ist der Erhaltungszustand des Wolfes als schlecht mit einem sich verbessernden Gesamttrend eingestuft. (BMUB-News 5/2014 + PM 30.4.15 L332; BfN 26.3.14; „Wölfe in D auf dem Vormarsch“ Hagenbeck 3/2014 L111; „Plan für Wolfsmanagement“ DR@2015 L299; Welt 22.5.15; Reimar Paul „Der Wolf erregt Unmut“ SWP 12.6.15; BfN 10.2.16 + L17/32).* Das Senckenbergmuseum für Naturkunde in Görlitz wurde mit der Erfassung aller Wolfsvorkommen in D beauftragt. Der Linnell-Report (S.2) nennt als 1. Ziel eines Wolfsmanagements*, die Wölfe scheu zu halten - jeder, der diese vor dem Menschen verliere, müsse der Population entnommen werden. In unmittelb. Siedlungsnähe sollten Wölfe nicht unbehelligt herumlaufen dürfen (Zumindest nicht am helllichten Tag; dabei sind publikumsruhige Spätnachmittage o. Abenddämmerungen für jg. Wölfe ganz natürlich L295/100; auch ist es normal, dass Wölfe Straßen benutzen Thurgauer 1.12.15; S.15 „Wie gefährlich...“).Ob man sie tatsächl. irgendwann jagen muss, um sie scheu zu halten, wird sich zeigen (würde aber am meisten einleuchten).** Seit '15 in FIN (140-155 Expl.) kontrollierte Wolfsjagd.*** In der CH können jetzt Jungwölfe geschossen werden, bevor sie Schaden anrichten.(„Rückkehr der Wölfe“ S.65; AmorokTV Wolf-Monitoring im Bundesforstbetrieb Mittelelbe. © Sven Gückel (LR 27.11.13) 12.11.14; Tagblatt.CH 1.7.15; „Fuhrs Woche“ + „Da steppt der Wolf“ Die Welt 13.2./25.2.15 L287; „Verhaltensauffälliger Wolf im Kreis Herzogtum Lauenburg“ MELUR SH 23.2./30.3.15; „Sind illegale Fütterungen der Grund für verhaltensauffälligen Wolf?“ [Soldaten TrÜbPl Munster?] NABU 26.2.15; NDR 28.2.15 + NDR@2015; "Was tun, wenn ein Wolf dasteht?" ZDF-Terra Xpress 14.6.15; Ulrich Wotschikowsky „Scheu verloren“ L350; „Weder Sünder noch Heilige“ SPIEGEL 44/2015/ Wissenschaft). * Wolfs-Knigge: Es sind also unsere Erwartungen a.d. Verhalten der Wölfe, die zu solchen Klassifizierungen führen. Derzeit erwarten wir, dass sich alle unauffällig u. scheu verhalten. Das bedeutet, 1. dass wir sie so gut wie nie zu Gesicht bekommen dürfen, 2. sich ein Wolf sofort zurückzieht, sollte er bemerken, dass wir ihn gesehen haben, 3. er unterscheiden kann zw. einem Wild- und Nutztier. Machen wir uns klar: Nicht alle Wölfe werden diese drei Benimmregeln beachten! (Luchs-Nachrichten 14/2015; s. Harald Martenstein "Über die fachgerechte Betreuung von Wölfen" ZEIT MAGAZIN 21.1.16 L271, unter www.zeit.de/audio). ** Nach § 45/7 BNatSchG bzw. § 34 StGB „Rechtfertigender Notstand“ ist eine Bejagung im begründeten Einzelfall bereits 20 zulässig! („Ratgeber Recht“ agrarheute 19.6.15 L348)! *** Forscher der Uni Calgary/CDN untersuchten eine stark bejagte Wolfspopulation in Regionen der Taiga und Tundra von Nunavut und den NWT. Dabei haben sie herausgefunden, dass die Tiere einen erhöhten Level von Stress- und Fortpflanzungshormonen in sich trugen u. das könnte deren Gesundheit langfristig Schaden zufügen. Die Erkenntnisse (Studie Wissenschaftsjournal Functional Ecology) sollten bei der Umsetzung des Wildtiermanagement genutzt werden. (University of Calgary 13.11.14). 3/15 hat ein Wolf* für viel Gesprächsstoff gesorgt, als er durch NI und NL streifte (L294/296). * Durch einen DNA-Test hat sich herausgestellt, dass er bereits in 4/15 auf der BAB7 bei Berkhof starb. (NDR Aktuell; GzSdW 7.3.15; News Wolf Sept./Okt.'15; UM MV 27.10.15). Wolf-Abschüsse – Sein größter Feind ist die Unwissenheit des Menschen: 4/12 hat ein Jäger den 1. [Appenin-]Wolf im Westerwald seit 123 J. erschossen (v. AG Montabaur nur wegen Verstoßes gegen das TierSchG - Tötung eines Wirbeltieres ohne vernünftigen Grund verurteilt). Das Berufungsverf. wurde vom LG Koblenz gegen Zahlung v. 3.500 € eingestellt u. Waffen, WBK + Jagdschein eingezogen*. Seit der Unterschutzstellung in D 1990 ('80 alte Bundesländer) wurden bisher nachweisl. ≈ 20 Wölfe illegal getötet (u. eine nicht unerhebl. Dunkelziffer). In D ist der Erhaltungszustand des Wolfes als schlecht mit einem sich verbessernden Gesamttrend eingestuft. Gerade in der UN-Dekade der Biodiversität '11 - '20 hätten die Naturschützer ein klares Zeichen f.d. Artenschutz (Abschuss kein Kavaliersdelikt!) + eine Verurteilung nach NatSchR erwartet. (NABU 17.1.13;Der Westen 2.7.13; Ökojagd 3/2013, WDR 3 2.7.13; SWR-odysso 28.11.13). D-weit werden immer wieder streng gesch. Arten wie Wölfe u. Wildkatzen erschossen, weil sie angeblich mit wildernden Hunden o. Katzen verwechselt werden (BUND + Ökojagd8/13; Karen Duve „Anständig essen“ S.250 ff. S.65 + 54 „Fußnote“). Das Urteil zeigt die gänzlich fehlende Sachkunde der Richter. Die Auffassung, dass der Schütze nicht mit einem Wolf hätte rechnen müssen (SWR-odysso 28.11.13), ist absurd. 12 J. nach dem 1. Wurf in D u. einem Aktionsradius von 1.500 km ('09 Lausitzer „Anan“ bis nach Belarus; anders "gelaunt" wäre dies i.d. entgegengesetzten Richtung bis Paris gewesen!) innerhalb weniger Wochen sollte Jägern und Richtern bewusst sein, dass der Wolf jederzeit u. überall vorkommen kann. Unabhängig davon können sie aus 4 Gebieten ganz D erreichen: Nord-I, CH, F-Alpen; SLO + Kroatien 'HR'; W-Karpaten: Slowakei 'SK' + CZ; PL.(bz-berlin 21.5.15; WWF-Leitf.'13 S.65 +13 „Wanderwölfe/N/FIN“). Die NABUForderung nach kugelsicheren Westen für Wölfe war ein Aprilscherz; bittere Realität ist, dass häufiger auf die streng gesch.Tiere geschossen wird und die Täter entweder nicht entdeckt werden oder mit relativ milden Strafen davonkommen . Akt. wurde im Jerichower Land/SA eine erschossene ♀ aufgefunden (2. in SA; SN seit '09 7 illegal getötete Wölfe). (Kontaktbüro Lausitz 28.7.15; Volksstimme 30.11.15). Ironie des Ganzen: Ohne Eltern aufwachs. Jungtiere werden zu Problemwölfen, da das Problem nicht gelöst, sondern erst geschaffen wird. Man kann zur Rückkehr unterschiedl. Meinung sein. Neben dem Heraufbeschwören von Horrorszenarien über Wolfsangriffe wird häufig argumentiert, dass in einer hochindustrialisierten Gesellschaft kein Platz für ihn sei. Allerdings zeigt sich, dass er sehr gut in dieser Gesellschaft leben kann u. 15 J. Wölfe in der Lausitz und jetzt auch in anderen Teilen D ohne einen Vorfall aggressiven Verhaltens gegenüber Menschen sollten doch Anlass sein, sich mit ihrer Rückkehr rational u. aufgrund geltender Gesetze auseinanderzusetzen.(GPM 13.8.14; Märk.Allg.14.8./6.10.14 L161; S.48 „Fazit Großraubtiere“; Focus 20.7.14 L141; Cornelia Dick- Pfaff „Wölfe töten rächt sich“ Wissenschaft aktuell 4.12.14 L241; SZ 29.12.14; LR 30.12.14; RBB 8.1.15; GzSdW 2.1.15; djv 30.3.15)! 21 Während in A (BKA), I (Sondereinheit Forstpolizei) + USA (fish and wildlife service) Wildereidelikte v. spez. ausgebildeten/-gerüsteten Sondereinheiten verfolgt werden, ist in D die örtl. Polizei meistens alleine zuständig. Der WWF fordert die Bundesländer auf, im Bereich der Umweltkriminalität spezielle Ermittlungseinheiten zu etabl. (WWF 17.12.13; „Wölfe im Visier“ planet e ZDF@2015 L91). * In S wurden zwei Männer f.d. brutale Tötung einer ♀ vom Berufungsgericht mit 2 J. Gefängnis u. einer Zahlung von 24 Tsd. SEK an das S Naturschutzamt verurteilt (= 2.660 € ; Dagens Juridik 16.6.14; „N – Mafiaurteil“ SvD Nyheter 21.4.15; „Rufmord im Revier“ SPIEGEL 35/2015; „Bayern soll Soko 'Wilderer' einsetzen“ SWP 7.9.16 L119). Wölfe heulen um den Zusammenhalt ihrer Rudelmitglieder und um ihr Revier zu markieren. In strengen Wintern dient es zum Zusammenschluss von Rudeln, um gemeinschaftl. großes Wild (z.B. Elche) zu erbeuten. Das Geheul (90 dB – 6.000 versch. Heultöene) ist bis zu 15 km weit vernehmbar! Sie setzten ihre Laute bewusst u. im sozialen Kontext ein, so eine int. Forschergruppe (US-Current Biology LR 22.8.13 L185). Im Spätsommer ‘13 wurden in den S-Vogesen durch Heulanimation Welpen nachgewiesen (FVA 20.12.13). Somit gibt es neben dem Calanda-Rudel ein 2. in unmittelb. Nähe zu BW. Die Calanda-Wölfe haben '15 z. 4.x in Folge erfolgreich gewölft, so dass Jungtiere sich ihr eigenes Revier suchen . PS: Nur in Werwolf-Filmen besteht zw. Vollmond + Wolfsgeheul ein Zusammenhang (1815. ch 17.12.13; Amt für Jagd u. Fischerei Graubünden 8.1.14; Südkurier 7.10.14; Bote CH 9.2.15; KORA 14.8.15 und Bericht Nr.68/pdf; Frank Thadeusz „Teuflicher Beischlaf“ SPIEGEL 34/2015; „Die Zähmung des Wolfes“, Katharina Krug „Forscher entschlüsseln Wolfssprache“ Galileo 11.2.16 L18; NAJUversum „Zum Heulen schön“ S. 65 + 24 „i Jäger - CH Erkenntnisse“). Das Senckenberg Museum f. Naturkunde hat v. '01-1/12 mehr als 2.000 Kotproben i.d. Lausitz untersucht, um aus Rückständen auf die Beute zu schließen. Danach machen Nutztiere 0,75% der Wolfsnahrung (SN/BB) aus, dagegen Rehe* 52%, Rotwild 24%, Wildschweine 16%**, 3% bestand aus Damwild, Mufflons, Wildkaninchen, Feldhasen u.a. kl. Tieren.(Echo 20.12.13; Märk.Allg. 8.1.14; Ostseeztg. 1.9.14). Der Wildbiologe Ulrich Wotschikowsky u. fr. Manager des N.P. Bayer.Wald ermittelte über Studien aus der Lausitz, dass Wölfe auf 100 ha Fläche gerade 2 St. Schalenwild/J. reißen. A.d.gl. Areal streckten Jäger hingegen das 4-10-f. Ein Wolf braucht bis zu 1,5 t Fleisch/J. = ≈ 50 Wildtiere. Statist. jagt ein 8-köpf. Rudel (mit 4 Welpen + 2 Jährl.) in einem Gebiet v. ≈ 300 km² je 100 ha Ø 1,2 Rehe, 0,3 Wildschweine u. 0,2 Rothirsche pro J., so die Wissenschaftler. Berechnungsmodellen von Wildbiologen zufolge frisst so ein Rudel ≈ 550 St. Schalenwild/J.; bei einer Ø Größe eines Territoriums v. 25.000 ha (50 Jagdreviere a' 500 ha!) relativiert sich das Ganze. Da sie nicht immer erfolgreich sind, können sie nach längerer Zeit ohne Nahrung bis zu ¼ ihres eigenen Körpergewichts auf einmal fressen (im Extremfall ≈ 12,5 kg innerhalb 24 Std.). Für einen Menschen von 80 kg entspräche dies 20 Schnitzel bei nur einem Abendessen. Sie fressen jedoch nicht tägl. solche Mengen; i.d.R. erw. Wölfe 2-3 kg Fleisch/Tag.In Notzeiten können sie auch mehrere Wochen auf Nahrung verzichten (L280/282). * Entnahme durch den Wolf f.d. Gesamtbestand bzw. die Rehwildpopulation unbedeutend (Quarks & Co. „Brauchen wir noch Jäger?“/BfN-Unters. WDR 29.9.15).** Im Frühjahr bei den Frischlingen steigend! I.d. Zeit des Vollschutzes des Wolfes in PL hat sich die Rotwildpopulation um das 3-f. erhöht. Lt. Forschung kommt es zu keinen Verlagerungen von Popuationen; auch hat der Wolf keinen quantifizierb. Einfluss a.d. Höhe. Wohl besteht ein Konfliktpotenzial bei Fütterungen + Gattern. (Neues D 18.6.13; Hamburger Abendblatt 30.12.13; „Wölfe u. Jäger i.d. Oberlausitz“ Freundeskreis Wölfe i.d. Lausitz; OZ 6.8.14; MOZ 19.8.14; NDR 25.11.14; Nordkurier 6.8.14; „1.000 Wölfe streifen durch PL“ feelgreen 22.3.15 L306; „Lämmchen zum Dessert“ SPIEGEL 28/2015; „Die Zähmung des Wolfes + Der Silberne Bruch“ S.65, 27 „Ist 22 das Wild im Wolfsgebiet.../PS“, 46 „i Jagdl. Auswirkungen...“ + 57 „Fußnote Schalenwild“). Speisekarte: Rot-, Reh-, Schwarz-, Dam-, Sika-, Muffel-, Gams- u. Steinwild, in N-Skand. jagen sie (vorrangig im Rudel) v.a. Elch, Ren, Weißwedelhirsch, Biber, Murmeltier, Dachs, Fuchs, Waschbär, Nutria, Marderhund, Hase, Kaninchen, Mäuse, Lemminge, Vögel, Aas, Fische, auch Amphibien, Insekten, Beeren und Früchte (Äpfel), ungeschützte Ziegen, Schafe, Hunde, selten Rinder. (BAYERN wild; Aktiv für große Beutegreifer S.65 + 50 „i Infobox“). Dazu: In der Nacht hat sich der Wolf aus dem Hühnerstall einige Hühner geholt. Warnt die Mutter: „Siehst du Evilein, die Hühner waren nicht brav, u. jetzt hat sie der Wolf gefressen.“ Darauf Evi schlagfertig: „Und wenn sie brav gewesen wären, hätten wir sie gefressen.“ (SWP / jungen und mädchen 7.12.13) i Jäger BW: Strecke '14/15: 160.114 Reh-, 48.178 Schwarz-, 1.725 Rot-, 867 Dam-, 451 Sika-, 454 Gams- + 88 Stücke Muffelwild (WFS-Mitt. 1/2015). Auf der Basis von SN (≈ 18.415 km²; Annahme: Ø 30 Wölfe) und bei Anwendung der Rissfaustregel „Wotschikofsky“: jährl. Nahrungsbedarf für 1 Einzeltier (z.B. 62 Rehe, 9 Hirsche, 14 Wildschweine) wäre eine Beute von ≈ 1.860 St. Reh-, 180 Rot-* „Von 117 nach dem Winter aufgefundenen Hirschkadavern im Białowieża N.P./PL fiel nur jeder zweite Hirsch einem Wolfsangriff zum Opfer“ („Der Silberne Bruch“ S. 65). u. 420 Schwarzwild zu verzeichnen. Bei Berücksichtigung v.g. Strecken verbleiben rechnerisch ≈ 158.254 Reh-, 1.545 Rot- u. 47.758 St. Schwarzwild für das Wildtiermanagement der Jäger in BW. Das bedeutet: auch unter Einbeziehung der verbleibenden Wildschäden für die Land-/Forstwirtschaft werden die Jäger weder „beute- noch arbeitslos“! (S.46 „i Jagdl. Auswirkungen durch den Luchs“). * In BW 23 würde sich aufgrund der regionalen Vorkommen des Rotwildes der Beuteanteil erhöht auf Rehu. Schwarzwild aufteilen o. auf andere Wildarten (z.B. Dam-, Sika-, Muffel-, Gamswild) ausweiten; und bei Gehegetieren dann, wenn sie nicht ausreichend gesichert sind! i Jäger: Spürbar ist die Umstellung des Wildes auf die Anwesenheit des Wolfes, was eine Anpassung an die Jagdpraxis erfordert. Auch erfordert es vom Jäger Akzeptanz f.d. „tierischen Mitjäger“. Es ist eine Mär, dass Raubtiere ständig jagen und die Beute entsprechend stetig auf der Flucht ist. Beiden Seiten ist in der Natur eines gemein: der weise Umgang mit der eigenen Energie. Die einen zeigen das, indem sie oft stunden-, ja tagelang ihre potenzielle Beute beobachten um dann herauszufinden, welches Tier schwächelt und daher die größte Chance bietet, mit möglichst wenig Risiko & Energieverlust an Nahrung zu kommen. Die Beutetiere selbst sind gewohnt mit ihrem Raubfeind zu leben. Sobald sie Erfahrung mit ihren Fressfeinden haben, entwickeln sie ein Gespür dafür, wann es ernst wird und wann man den Wolf gelassen in der Nähe dulden kann. Während wir Menschen häufig „Mücken zu Elefanten“ machen, hat der Wolf „Hirsche zu Mäusen“ gemacht und wird auch davon satt (abgewandelt aus „Wolfspirit“Tundra Time... nur statt Hirsche waren es hier Moschusochsen! S.65; „D wilde Wölfe“ BR natur exclusiv 18.1.14; „Sagenhaft/Die Altmark ...Wölfe in der Colbitz-Letzlinger Heide“ MDR@2015! Lt. Wotschikowsky „Jägerlatein“, dass die Anwesenheit eines Wolfsrudels beim Rotwild zur Großrudelbildung führt. Großrudel u. Schwarzwildrotten sind immer ein Ergebnis sehr hoher, in Waldgebieten völlig untragbar hoher Wilddichte.Grössere Anteile v. Offenland, Raps-/Getreidefelder, waldlose TrÜbPl tragen stattdessen zur Großrudel-/Rottenbildung bei! „Großrudel beim Schalenwild“, so sein Fazit, „sind untrügl. Zeichen fehlerhaften jagdl. Managements“. (Eifelztg. 29.6./1.7.14). PS: Der Anteil gerissener Füchse (CH-Jura:6%; SLO ≈ 10%), Waschbären, Marderhunde u. Katzen dürfte sich langfristig positiv auf die Niederwildstrecken auswirken; insges. erhöht der Wolf die Biodiversität einer Region. Dem Vorwurf, er würde alles Wild wegfressen, widerspricht die Statistik von SN: So ist nach 15 J. Wölfe die Jahresstrecke mit 36.000 Rehen (Hauptnahrung) konstant geblieben. (Focus 22.2.14; MDR/Echt - Das Magazin zum Staunen 21.10.14; „Der Wolf im Fadenkreuz - Irrglaube und Missverständnis eines ökolog. Erfolgsmodells“ nachhaltigwissen 26.10.14 L229; S.46 „i Jagdl. Auswirkungen...“; Literatur „Mehr Wölfe - mehr Bioversität“ L15)! Hierzu BB-Strecke '13/14* () = Vorj.: Rot- 9.936 (-28), Dam- 12.986 (-10), Muffel- 750 (-1), Rehwild 73.106 (-1%), Wildschweine 63.254 St. (-12%). * Insg. 160.032 St. Schalenwild (- 6%); aus den Zahlenwerten lassen sich keine Schlussfolgerungen über den Einfluss der mehr als 100 Wölfe in BB herleiten. (AmorokTV 8.12.14/LJV BB-Mitt.12/2014). Auch die Angst vieler Jäger, der Wolf würde sich auf Teufel komm raus in ihren Revieren ausbreiten, ist unbegründet. Da 1 Paar mit seinem Nachwuchs im ∅ eine Reviergröße von ≈ 30.000 Fußballfeldern benötigt u. artspezif. Mechanismen die Vermehrung begrenzen, hat die Ausbreitung schon von daher mathematische Grenzen. (Thomas Lipinski „Der Wolf gehört hierher“ Kreisztg./Wochenblatt Winsen“ 24.10.14; CH aktuell L265; S.27 „Ist das Wild im Wolfsgebiet von der Ausrottung bedroht“)! i Jäger - Erkenntnisse CH: ≈ 10 Wölfe umfasste das Calanda-Rudel* im Winter '13/14. „Wir haben festgestellt, dass sie v.a. Kälber und schwache Tiere reißen u. dass der Bestand weiter ansteigt“, so der Vorsteher des Graubündner Amtes für Jagd & Fischerei, „deshalb werde man in der Region auch den Kahlwildabschuss um 60 Stücke kürzen. Die freigegebene Gesamtstrecke bleibt in etwa gleich bei 4.655 St.“ Die Abschusszahlen von Rehen u. Rothirschen haben sich im Kt. Wallis, dem Wolfskanton schlechthin, seit 1994 bei beiden Arten verdreifacht. Im Kt. Tessin blieben die Gäms- u. Rehabschüsse konstant, die der Rothirsche haben sich sogar vervierfacht. Ein negativer Einfluss des Wolfes auf Wildbestände und jagdl. Nutzung ist nicht erkennbar. Hannes Jenny v. v.g. Amt: „Wölfe seien sehr 24 stark u. durch die Evolution hoch spezialisierte, perfekt angepasste Landraubtiere. Er habe zwar einen ausgeprägten Tötungstrieb, was aber nicht mit Blutrünstigkeit verwechselt werden dürfe. Zudem seien die Tiere sehr kommunikativ und hätten Rituale im Rudel“. (Jagderleben 5.7.14; Naturschutz CH 2.10.14 L210; ced „Wölfe treiben Hirsche vor die Flinte“ 20minCH 28.2.15 L290; Südtirol News 8.1.15/Veranst. im InterregProgramm „Lifewolf-alps“; Simone Schmid „Das Rudel“ Tagesanz. CH 5.2.15; S.5 i „Nutztierhalhalter“, 37 i „Schaf-/Ziegenhalter“ + 22 „Wölfe heulen“). * Die Erfahrungen mit dem Calanda-Rudel zeigen, dass ein Zusammenleben mit Wölfen sehr wohl möglich ist. So hat die Alp Ramuz, eine Schafalp mitten im Territorium des -Rudels, dank tadellos umgesetztem Herdenschutz nicht mehr Verluste zu beklagen gehabt, als dies auch in einem Alpsommer ohne Großraubtierpräsenz der Fall gewesen wäre (MCC/CH 31.1.15 L275). Die Verringerungen der Gamsbestände wird gerne Luchs & Wolf angelastet, ausgeblendet bleiben neben den gamsspezif. Erregern die v. Schafen & Ziegen eingeschleppten Krankheiten, wie Gamsblindheit. Mykoplasma conjunctivae ist bei Schafen verbreitet u. diese stellen ein Reservoir (i.d. CH Alpen ≈ 200 Tsd.) dar, von dem sich Gams u. Steinbock infizieren können. Auch bei Gamsräude spielen neben der Beeinflussung durch Erreger Umweltfaktoren eine wichtige Rolle: Die Erschließung der Hochebenen bringt sowohl eine ganzj. als auch -tägige Beunruhigung mit sich; bei jährl. 700 Tsd. Skitourengeher allein nur in A (Tendenz >) kann man den Faktor Besucherdruck nicht außen vorlassen; allein im südd. Raum ≈ 300 Tsd. Touren- und 150 Tsd. Schneeschuhgeher. (Kleine Ztg. at 20.10.14 L228; SWP 11.12.14; S.4 „Situation CH“ + 63 „Wildtier-Tourismus“). i Jäger - Schweden - Wolf & Elch: Der Spannungsbogen zw. Wolf und Jagd ist mit unserem vergleichbar. Zwar ist der Elch das Hauptbeutetier, aber die Vorbehalte, Argumente u. Diskussionen um den Wolf sind ähnlich. Für eine sachl. Auseinandersetzung u. beim Widerlegen von Behauptungen über den Wolf + dessen "gierigen Lebenswandel" sind Daten & Fakten aus Wissenschaft und Forschung sehr hilfreich. Die Entw. des Wolfsbestandes in S: 2001/02 = Individuen* Minimum 62 - Max. 72 (im = Zeitraum wurden 105.087 Elche...); '11/12 Min.202 Max. 235 Wölfe (im = Zeitraum 99.492 Elche geschossen**). Interessant auch die Todesursache i. Vergl. Wolf:Jagd 'W:J' bei Elchen nach Altersklassen: 0j. Kälber 75% W:J 50% u. 1-2j. 11% W:J 19%, 2-10j. 6% W:J 28%, >11j. 5% W:J 1%. In Skandinavien stehen v.a. Rentiere und Elche (Foto) auf dem Speiseplan. (AmorokTV 15.10.14/26.8.15 L88/117;„Skand. Wölfe töten mehr Elche“ Svensk Jact 2.6.14 L218; S.29). * Die Individuenzahlen sind das Monitoringergebnis der Wintersaison. Die Abschusszahl schwankt u. ist abhängig von versch. Faktoren, wie bspw. Einfluss der jährl. Witterungsverläufe a.d. Überlebenschancen der Elchkälber. Ein Zusammenhang zw. Größe des Wolfsbestandes u. der schwankenden Jagdstrecke bei den Elchen kann aus den stat. Zahlen nicht hergeleitet wer- 25 den. ** Basiert auf der Erfassung + Untersuchung von 341 durch Wölfe gerissene u. 1.162 geschossene Elche versch. Altersklassen. 415 Wölfe haben Wissenschaftler '15 gezählt. Geht es nach dem Willen der Regierung, dürften i.d.J. 46 geschossen werden (Tagesanz.CH 21.1.16). Welche Folgen hat die Rückkehr der Wölfe für die heimische Tierwelt? Eine Feldforschung mit Kot & Urin zu der v.d. Landesjägerschaft NI veranlassten Studie soll herausfinden, ob die Wildtiere auf Wolfsgeruch evtl. mit Ausweichverhalten reagieren. „Beim Rehwild konnten wir einen signifikanten Abfall an Ereignissen beim Ausbringen der Duftstoffe (Losung/Urin) feststellen. Allerdings korreliete dies negativ mit einem gleichzeiten Anstieg der anthropogenen Nutzung i.d. Gebiet (Feldarbeiten). Wir werten dazu die Damwilddaten aus, um einen Vergleiche zu haben!“ Man kann die Frage stellen, ob sich auch andere Gründe finden lassen, weshalb einem Wild seltener „vor die Flinte läuft“, z.B. ein sich verändernder Wald? Eigenartig ist es auch, wenn sich Jäger in der Öffentlichkeit über das Verhalten von Wölfen „wundern“: Bericht über einen Rehriss: …„übel zugerichtet, eine scheußl. Entdeckung gemacht, etwas Schlimmes passiert“; ...vermuteten Rotwildriss im Kreuther Tal: „...kein schöner Anblick; richtig übel zugerichtet, tief klafften Biss-wunden im Kadaver!“ („Hitchcock“ umsonst bemüht; das genetische Ergebnis: 2 Hunde!); ...Muffelriss: „Ein grausiger Anblick, die Wölfe haben ein Blutbad angerichtet, richtig bestialisch sah das aus". (Nordsee 5.10.13; 28.8.14 Dr. Britta Habbe, Wolfsbeauftragte LJN; Karin Abenhausen „Wild wird in NI zum Problem“ NDR 28.12.14; SZ 4.1.14; Mitteld. 23.7.14; Tegernseer Stimme 17.2.15; MOZ 26.3.15; WWF-Leitf.'13 S.65 + 64 „Dispersionsdynamik“). Gerissenes Wild sollte nicht entsorgt werden; die Wölfe könnten noch davon Fressen und müssen nicht erneut Beute machen! Wölfe sind Fleischfresser, wobei sie keinen Unterschied zw. Wild und Nutztieren machen (Übergriffe auf Letztere lassen sich durch Herdenschutzmaßnahmen minimieren S.36!). Das Töten ist keine Aggressionsform, sondern dient ihrer Natur entspr. ausschließlich dem Nahrungserwerb und daraus folgernd: ...daher reißt er auch manchmal Nutztiere (Metzgerei/“Wild aus der Region“ Neuffer, Schlat)! Der Wolf frisst nicht mit „Messer und Gabel“. Auch obliegt es Wolf & Co. wohl eher, die natürliche Rolle zur Regulierung der Wildbestände wahrzunehmen! (Wochenkurier Süd-BB 22.11.13 L3/70/ 307; MDR-Radio 21.1.14; Sonntagsblatt 9.2.14 L87; Andreas Rabe „Der Wolf frisst keine Kräuter“ NDR 14.8.15). Übrigens: Die Jagd wegen Wildbret wurde erst an vierter Stelle benannt (Quarks & Co. „Brauchen wir noch Jäger?“ WDR 29.9.15)! 26 Ist das Wild im Wolfsgebiet von der Ausrottung bedroht? Nein – denn das Territorium eines Rudels ist so groß, dass es genügend Beutetiere für eine erfolgreiche Welpenaufzucht umfasst. Die Lebensweise im Rudel mit ausgeprägter Territorialität u. Abwanderung der geschlechtsreifen Jg. verhindert ein beliebiges Anwachsen der Wolfsdichte in einem bestimmten Gebiet. Da, wo jedoch Huftiere v. Menschen aktiv in Gebieten angesiedelt wurden, die ihren Habitatansprüchen nicht in allen Punkten genügen, können sie Raubtieren relativ wehrlos ausgelielfert sein, z.B. in der Oberlausitz das Europ. Mufflon, eine dort in den 1970-ern eingebürgerte Wildschafart*. Es benötigt steile Felsen, um sich vor Feinden in Sicherheit zu bringen. Da die geol. Voraussetzungen im flachen, sandigen Gelände fehlen, konnten sie ihr spezif. Fluchtverhalten nicht anwenden u. sind hier deshalb weitgehend verschwunden. Auch in den Wäldern der Göhrde/NI hat die dort seit 1903 lebende älteste Population in D praktisch zu existieren aufgehört. (Wolfsregion Lausitz L13/92; Elbe-Jeetzel-Ztg. 14.2.14; Vorarlberger Jagd „WILDBIOLOGIE“ Sept./Okt.'14; Eckhard Fuhr „Beute aus Korsika“ Die Welt 27.9.15 L162 „Der Silberne Bruch“ S.65).* Bereits vor ≈ 10 Tsd. J. in Anatolien domestiziert und schon als urtümliche Haustierrasse von Kleinasien nach Europa gekommen! i Jäger: Im Parc national du Mercantour i.d. franz. Seealpen jagten die Wölfe zunächst Muffelwild (bis sie die -kolonien fast ausgerottet hatten); danach Gämsen (≈ 5% des Frühj.-Bestandes) u. dann mehr u. mehr Rehe. Dagegen sind in den piemontesischen Alpen Rothirsche die 1., Rehe die 2. Wahl, obwohl sie u. Gämsen häufiger sind, ist das Rotwild als Beute rentabler! Schafe sind dort im Sommer um ein Mehrf. zahlreicher als wilde Huftiere; der Anteil von Nutztieren liegt im Jahres-Ø bei 7%. Die Lausitzer Wölfe ernähren sich häufig von Rehen, je zu ¼ von Rot- u. Schwarzwild; der von Jägern erlegte Anteil beträgt das Vierfache. Mufflon Ovis orientalis musimon – Widder mit „Schnecken“ (NSG Diersfordter Wald/NW). Dazu: Überhaupt nicht umgehen mit Luchsen können Mufflons, besonders „Widder“. „Ich habe so einen Macho gesehen, der sich der Katze mit gesenkten Schnecken stellte. Geradezu eine Einladung für den Luchs - es ging alles sehr perfekt und schnell. Macht nichts, spricht für den Luchs“, meint Berufsjäger Dr. Helmuth Wölfel. („'Wölfisches' zum Rotwild und dem Wolf“ Silberner Bruch S.65). Der Jagdverband Belzig/BB beklagt:„Wir merken bei jeder Jagd den Einfluss des Wolfs. So seien bei einer Hegegemeinschaft in der Region die jährl. Damwildabschüsse v. 700 auf 200 eingebrochen.“ Die Argumentation, „um die Bestände vor Übernutzung zu schützen, hätten die Jäger zudem bereits die Abschusspläne 27 um 15% reduziert“; bleibt bei v.g. Größenordnung zu hinterfragen.* Eine ganz andere Auffassung bei der Landeswaldoberförsterei Müllrose: „Der Wolf sei inzw. im Schlaubetal heimisch u. ständig präsent. Dass aber die Wölfe für eine spürbare Reduzierung des Wildbestandes gesorgt haben, könne er nicht bestätigen. Wohl achten jetzt Rehe & Hirsche darauf, in größeren Rudeln unterwegs zu sein. Wir haben heute mehr erlegt als im Vorj., bilanzierte der kommiss. Leiter der Ofö. * Die holz-/landwirtschaftl. tragbare Wilddichte (= in denen Wildschäden noch mit vertretbarem Aufwand abgewehrt werden können), wird in der Literatur auf 3-10 Damhirsche pro 100 ha geschätzt. (Foto: Damhirsch Dama dama - NP Schlaubetal): Lt. Jagdstatistik '13/14** wurden BBweit knapp 13.000 St. Damwild erlegt; 10% weniger als 1 Jahr zuvor – trotz ≈100 Wölfe! (Mathias Hausding „Der Wolf jagt Jägern das Wild ab“ MOZ 20./21.11.14/ 7.1.15 L260; „Fuhrs Hund“ Welt 7.12.14 L247; Irmela Hennig „Wieviel Wildbret frisst ein Wolfsrudel?“ SZ 14./15.2.15; S.24 „i Großrudelbildung“ + 57 „i * Schalenwild“)! ** Mufflonstrecke '13/ 14: 750 St., eins weniger als im Vorjahr (bei ü. 100 Wölfen in BB)! Der JV Niederschlesische Oberlausitz/SN spricht von einem von einem Wolfsrudel gefressenen Wildbrettschaden v. 800 Tsd. €; relativiert durch die Behörde Sachsenforst auf 40 - 60 Tsd. € Wildwert (DJV: bei unverarbeiteten Wildverkauf ≈ 43.600 €; hier wurde ganz offensichtl. „Kilo mit Stück“ argumentiert bzw. verwechselt – s. S.57 „i Jäger“)! Das „zahme“ Verhalten der Elchkuh Alces alces wurde nur festgestellt, wenn sie ein Kalb führte - gesuchte Nähe zum Menschen als Schutz vor den Wölfen (Biebrzański N.P./PL)? 28 Ohne Wolf explodiert der Elchbestand: Niemals zuvor gab es so viele Elche, Rehe u. Hirsche auf der Nordhalbkugel, so die Studie der Oregon State University. Die Ursache ist: Mangel an großen Raubtieren. Dort wo die Wölfe ausgerottet sind, erhöht sich der Elchbestand um das 6-f. Die Ökol. William Ripple u. Robert Beschta haben die Schalenwilddichte in 42 Regionen in USA, EU* und RUS untersucht. Sie fanden eine sehr starke Beziehung zw. der Wilddichte und dem Vorkommen von gr. Raubtieren, in 1. Linie Wolf & Bär. In Gebieten mit etablierter Wolfspopul. gibt es nur 1/6 so viele Elche und Hirsche wie in den wolfsfreien Regionen. Fazit: Wölfe u.a. Raubtiere in natürl. Ökosystemen regulieren weitgehend die Anzahl der Beutetiere. (Dagens Nyheter 11.4.12 L23; Peter Peuker „S: Wolf & Elch“ AmarokTV 10.10.13 L24; S.8 „Grau-/Timberwolf“ + 25 „i Jäger - S“)! * Dass der schwed. Wald unter einem hohen Verbissdruck durch Elche leidet ist bekannt. Jetzt zeigt eine Kartierung: S hat zus. mit N mit Abstand die größte Elchdichte weltweit (Newsletter Wolf 9/10/2015). Abstrus, dass in beiden Ländern nach wie vor jährl: Wölfe bei s.g. Schutzjagden geschossen werden! i Jäger: Gleiches gilt für die Wildschweinplage. Lt. Wildforschungsstelle BW wandern Sauen Ø bis zu 60 km weit, bevor sie erlegt werden. Die Vorstellung, sie können beschränkt auf Revierebene bewirtschaftet werden, ist unrealistisch; vielmehr ist eine großräumige Betrachtung u. revierübergreifende, intensive Bejagung notwendig. (WFS 2/13). Hier würde der Wolf hingegen mit seinem Aktionsradius (RUS:„Der Wolf wird von seinen Beinen ernährt“. Wie sehr dieses Sprichwort zutrifft, zeigt sich: ≈ 70 km können die Langstreckenläufer auf der Suche nach Beute, Artgenossen oder passendem Revier in einer Nacht zurücklegen!) + einem Nahrungsant.* v. ≈ 18% (Lausitz) bzw. 22,6% (W-PL), in strengen Wintern sogar ein > Schwarzwildanteil (aus der Toscana u. Emilia Romagna i.d. Apenninen sind wiederum ganz andere Zahlen bekannt: dort weicht der Wolf v.a. auf das Wildschwein - nach Hirsch - aus), sozusagen als „Berufsjäger“ die besten Voraussetzungen mitbringen:Da er die Beute nicht nur überrascht, sondern auch hetzt, selektiert er automatisch die weniger vitalen, langsameren Tiere. Außer- Satire & Fakt: Oh je, da haben Wölfe doch tatsächlich im Revier vom Birkwalder Jäger einen Frischling gerissen... („Wir sind von Wölfen umzingelt“ LR 14.3.15 L301)! dem können sie kranke Tiere riechen, bevor dies f.d. Menschen sichtbar wird. Denken wir an Schweinepest (bei den Untersuchung z. Überwachung der klass. bzw. europ. -pest werden in BW bereits seit '12 bei s.g. Risikotieren [wie Haus- + Wildschweine] ergänzende präventive Abklärungsuntersuchungen auf Afrikan. Schweinepest durchgeführt) und Blauzungenkrankheit, so erahnen wir die mögl. wirtschaftl. Konsequenzen (Der JÄGER in BW 9/2014 + 10/2015; WWF-Leitf.'13 + „Die 29 Zähmung des Wolfes“ S. 65). * Vom Schwarzwildanteil des Wolfes sind ≈ 90% Frischlinge; Wolf und Jäger aber bekommen die Wildschweinplage nicht in Griff! (s. Eckhard Fuhr „Das Mentale Problem der deutschen Jäger“ Die Welt 9.12.15). i Jäger: Für eine PL Studie zur Kondition von Wildtieren, solcher, die vom Wolf gerissen u. solcher, die von Jägern geschossen wurden, war die Knochendichte ermittelt worden. Die geschossenen Stücke wiesen die bessere Kondition auf. Demnach ist der Wolf der bessere Selektor (logische Folge: Wildbestände sind bei Großraubtierpräsenz nachweislich gesünder). Leider sehen viele Jäger derzeit noch keinen Gewinn hinsichtlich der Vitalität des Wildbestandes. Zwar verstehen sich Wölfe prinzipiell darauf, gesunde, ausgewachsene Tiere zu töten (14% Beuteant.), doch haben Feldstudien gezeigt, dass ein Großteil ihrer Beute jg.,schwache o. alte Tiere - also einfach zu erjagen - sind. Als Top-Prädator spielt er somit eine wichtige Rolle in natürlichen Prozessen. (Nordkurier 20.3.14; Interview mit Zoologe Josef Reichholf „Über den erstaunl. Nutzen großer Raubtiere für den Artenreichtum“ SPIEGEL 13.1.14 L83; Ernest Maier „Auf der Alm mit dem Wolf“ Der Alm- u. Bergbauer 1-2/15; Mech & Boitani '03 + Dr. Janosch Arnold/Johanna Maria Hofmann L200; „Mehr Wölfe + Luchse weniger Rehe“ ptext 13.1.15 L263; Landbote CH 12.2.15; „Der Silberne Bruch“ S.65). Nicht die Raubtiere regulieren die Beute, wie man allgemeinhin annehmen könnte, sondern die Beute reguliert die Beutegreifer. Die Größe der Wolfsreviere wird generell durch die Größe der Beutetierarten und die Zahl der Beutetiere bestimmt. Die Ø Reviergröße variiert daher von Region zu Region stark und reicht von einigen Dtz. bis zu 13.000 km²; Werte aus PL liegen bei 150 und 350 km². ...Und am Bsp. „Luchs“: Er reagiert auf Veränderungen bei den Rehen: Nimmt deren Bestand ab, muss er weiter umherstreifen, die ♀ ziehen wesentlich weniger Junge auf u. der Luchsbestand stagniert o. sinkt. Ein ♂ im N Norw., wo die Beute recht dünn gesät ist, hat ein riesiges Streifgebiet von Ø 1.515 km². Das ist weit mehr als die Hälfte der Fläche des SL. „Gibt es dagegen wie in den CH NWAlpen reichlich Gämsen und Rehe, genügt lt. Berner Luchs-Spezialist Urs Breitenmoser einem ♂ Pinselohr mit 159 km² bereits die Fläche eines kleinen Kt's wie Appenzell-Innerrhoden“. (Roland Knauer „Rückkehr der Luchse“ Spektrum 26.1.15 L272; „Raubwild / S“ AmorokTV 27.1.15 L273; S.8 „Das Rätsel der Räuber“). Obwohl Wölfe andere Tiere auf eine Entfernung von ≈ 270 m gegen den Wind riechen, liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Jagderfolg bei 5-25% u. manches Wild wehrt sich, bspw. ein Wildschwein, und kann einen Wolf tödlich verletzten. i Jäger - Hunde- & Wolfsriss: Wenn der Wolf Stücke greift, beißt er nicht drei-, vier- o. fünfmal zu, sondern einmal, wenn es hochkommt, fasst er ein 2.x nach. (VET Impulse 3/2014). Ein Tier mit Kehlbiss*, das nicht angefressen ist, spricht gegen den Wolf! Der spielt nicht mit seinem Essen, sondern beißt kurz u. kräftig zu, um das Muskelfleisch zu fressen; größere Menge Fleisch innerhalb einer Nacht (meist Bauchraum geöffnet und innere Organe unversehrt. Der Wolf verschmäht Innereien – er öffnet den Körper von hinten und schüttelt sie raus; dadurch entsteht die typische Schleifspur“). Der Wolf frisst seine Beute (Fleisch, Knochen u. Fell) eigentl. komplett auf, wenn auch bei größeren Beutetieren auf mehrere Tage verteilt, sofern er hierzu die Gelegenheit hat. Hunde leben ihren Jagdtrieb aus, haben i.d.R. aber keinen Hunger; sie sind nur mal ausgebüxt u. wissen, wo ihr gefüllter Fressnapf steht (Obacht auf Nachnutzer wie Füchse** u. Marderhunde); ≈ 50% der Fälle, die dem Wolf angelastet werden, hat andere Ursachen.*** („Unterwegs im Revier der Wendland-Wölfe“ EJZ 09/13; Märk. Allg. 8.1.14; agrar heute 2.12.14; Oskar H. Metzger „Tierschäden: Wer bei Hunden u. Wölfen haftet“ The Huffington Post 4.12.14; 30 FfW 11.12.14; Allg. 24.4.15). * Wolf: Abstand der Eckzahnlöcher beträgt oben + unten ≈ 4,5cm. Es kommt schon mal vor, dass Wölfe auch die Hinterläufe packen, um das Opfer zu stoppen; Jagdhunde hingegen würden auch durch Kehlbiss töten (Nordkurier 9.12.14)! ** Auch als Verursacher: „Ldkrs. Diepholz - Fuchs tötet zwei Moorschnucken“ (Kreisztg./NI 5.2.15) und GP „Lamm vermutl. von Fuchs gerissen“ (NWZ 10.6.15). *** Es gibt in D ≈ 5 Mio. Hunde; wenn nur zwei von Tsd. problematisch sind in ihrem Verhalten gegenüber Weidetieren u. Wild, haben wir ein Potential v. 10.000 Hunden, die - zumindest theoretisch - auch für unsere Pferde eine Bedrohung darstellen könnten. Eine Anzahl, die die derzeit rd. 330 Wölfe in D sehr weit übertreffen. (Hanno Pilartz „Warum polarisiert der Wolf?“ VFD 1.2.16 L242). Im Herbst ‘12 argumentierte ein Forstdirektor in einer TV-Reportage:„Wir müssen jagen..., weil wir Jäger dazu den gesetzl. Auftrag haben u. Raubtiere fehlen bzw. bei uns ausgestorben sind“. Auch der steirische LJM u. Vors. der Int. Jagdkonferenz verweist auf die wichtige, weil das Ökosystem stabilisierende Aufgabe der Jäger und die andernfalls zunehmenden Schäden durch einen explodierenden Wildbestand. Und jetzt - die Wölfe kommen und bringen Teile der Jägerschaft in ein Dilemma: Verhindern sie die natürl. Ausbreitung, erweisen sich ihre plakatierten Bemühungen um Natur- und Artenschutz als Heuchelei. Akzeptieren sie ihn hingegen als „Mitjäger“, muss die Jagdbewirtschaftung grundlegend geändert u. einige Hirsche weniger geschossen werden, denn der Wolf hat das Rotwildmanagement nicht eingeplant. Eckhard Fuhr in „Rückkehr der Wölfe“: „In Gebieten, wo der Wolf jagt, kann nicht pünktlich um 19:00 h dem Jagdgast der Abschusshirsch von der Kanzel präsentiert werden. Mit der schnellen Trophäe zw. zwei Geschäftsterminen ist es dann vorbei.“ Fazit: Den Unterschied machen die Menschen mit ihren Ansichten, wer i.d. Natur [nicht] vorkommen darf: z.B. Wölfe oder Bären; ja nicht einmal die kleinen Goldschakale (S.58). Das Bleiberecht des Wolfs entscheidet sich also in unseren Köpfen, d.h. wir müssen erst wieder lernen, mit dem Wolf in Nachbarschaft zu leben, so wie viele Menschen in I, ES, PL u. RO. („MdB Hermann Färber spricht mit Jägern“ SWP 26.11.13; „Tiere töten macht nur 10% unseres Berufs aus“ L198; Karoline Schmidt „Der Wolf und die Not der Jäger“ DiePresse 11.1.13; MDRFernsehtipp L75; „Jäger: Wild gilt erstrangig als Schädling“ Freie Presse 24.10.14 L224; Ulrich Wotschikowsky „Wölfe, Wild und Abschussplan“ Unsere Jagd 11/2014; „Der Wolf ist los!“ Buchen Blatt 2/2014/Magazin des N.P. Kellerwald-Edersee; Joseph Reichholf „Wie Naturschutz den Schutz der Natur verhindert“ Die Welt 24.6.15 L349)! Löwe (Amakhala Game Reserve/ZA) © Sonja Felgner; Königstiger (Ranthambore N.P./IND) © Hans-Peter Schukey. 31 Zum Schluss die Kernfrage: Brauchen wir Wölfe? Die Antwort gibt Forstmann, Wildbiologe und Wolfsberater Ulrich Wotschikowsky: „Nein, brauchen wir nicht... aber auch kein Edelweiß u. keinen Enzian, weder Hirsch noch Gams (da ist ein Jäger schlicht baff!). Aber die Welt wäre ärmer ohne diese Dinge. Auch wüsste ich nicht, was ich dem Bauern in Indien sagen soll, der meint, man solle ihm die Tiger vom Hals schaffen, die seine Rinder bedrohen. Oder dem Massai in Tansania, der sich ein Leben ohne Löwen wünscht. Wenn schon wir in den reichen Ländern keine Toleranz aufbringen für s.g. Problemarten, wie sollen wir sie denn in armen Ländern erwarten?“ Das Verhalten der Menschen, so der WWF, gilt als Schlüssel zum Artenschutz: D müsse als reiche Industrienation Vorbild sein! („Fremde Reviere - Was kommt da auf uns zu“ Österr. Magazin „Die Jägerin“ Dez.'12; Interview mit Ulrich Wotschikowsky über http://woelfeindeutschland.de/ und seine Erkenntnisse zum Wolf in D - DJV 1.9.14; „Artenschutz-Bilanz des WWF fällt durchwachsen aus“ stern 29.12.14; Ulrich Wotschikowsky „Die Jäger werden über die Zukunft des Wolfs entscheiden“ Ostholsteiner Anz. 'OHA' 14.8.15 + „Gegenrede: Wozu braucht der Wolf den Jäger“ L196. ...und dazu aus 2. Sicht: „Man kann durchaus über den Wolf in unserer dicht besiedelten mitteleurop. Kulturlandschaft mit ihrer engmaschigen Verkehrsinfrastruktur diskutieren, sich auch gegen ihn entscheiden, wie die Landwirte in BB. Wir Jäger sollten damit nicht beginnen. Gerade uns steht eine solche Diskussion nicht gut zu Gesicht. Wir haben über Jz. unser jagdliches Tun* mit dem Fehlen großer Beutegreifer gerechtfertigt, was ein großer Fehler war. Wo sie nun wiederkommen, dürfen wir darüber nicht lamentieren, wenn wir die Jagd erhalten wollen, so wie wir sie lieben.“ (Biologie-Professor Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel, WuH 2/15). * Siehe Farina Graßmann „Jagd und Wölfe - Deutschland ist wieder Wolfsland“ (La Vita - FreeAnimal Dez.'15)! ...und ein Hoffnungsschimmer für mehr Toleranz: Über die Generationenperspektiven wird wohl die Akzeptanz u. Toleranz für Wolf & Co. gelöst, wie die NI Bildungsinitiative “Wölfen auf der Spur” als UN-Dekadeprojekt für Biolog. Vielfalt zeigt, an der landesweit über 3.500 Kinder teilgenommen haben. („Die mit Wölfen spielen“ NI Landesztg. 29.7.14, s. Foto: © t&w; „Schüler auf die Rückkehr der Wölfe vorbereiten – N.P. will aufklären“ Der Harz 5/2015)! 32 ...und die Hoffnung, dass die Bürokratie bei der Anwendung bzw. Auslegung von Förder- u. Hilfsmaßnahmen nicht die Akzeptanzbemühungen um ein Zusammenleben mit den gr. Beutegreifern ins Gegenteil verkehrt + somit weiteren Hass auf sie schürt! V.a. sollte es um eine schnellere Auswertung der DNA-Proben u. eine landesweite Förderung von Schutzmaßnahmen gehen (Bei der sprichwörtl. Flexibilität der Wölfe erweist sich eine regionale Gebietskulisse als Bremsklotz)! Ein Hindernis bleibt: Staatl. Zuschüsse zur Schadensprävention sind für Hobbytierhalter in manchen Fällen aus förderungsrechtlichen Gründen nicht möglich. Voraussetzung für Zuwendungen für Präventionsmaßnahmen ist, dass die Tierhaltung i.R. einer gewerbl. o. berufsgenossenschaftspfl. Tätigkeit erfolgt. Ein mentales Hindernis, was jedoch nicht bleiben muss: Wenn wir den Wolf wirklich willkommen heißen wollen, müssen wir ihm seine natürl. Instinkte als Beutegreifer auch zugestehen. (Matthias Niehues, Oldenburg.Volksztg. „Wöchentl. ruft der Wolf“ topagrar 5.1.15 L259; agrar heute 5./9.2.15; Jagderleben 10.2.15; S.16 „ i Jäger[latein]“). Na sowas: Aus Angst ist ein Zelter am Hochschachten/Zwiesel auf einen 6 m hohen Baum geflüchtet. Er konnte ganz offensichtl. Wölfe u. Dachse nicht voneinander unterscheiden. Seine Panik, weil er sich angebl. von einem Wolfsrudel bedroht fühlte, löste einen nächtlichen Einsatz v. Polizei, Bergwacht + BRK aus. (Passauer Neue Presse 7.7.15). i Kinder - Ahnenforschung: Zwei Tiere begegnen sich im Zoo. „Hallo, ich bin ein Wolfshund“, sagt das eine. - „Ein Wolfshund?“, fragt das andere nach. „Das hab' ich ja noch nie gehört.“ - „Na, die Sache ist die: Mein Vater war ein Wolf u. meine Mutter eine Hündin. Also bin ich ein Wolfshund. Und du?“ - „Ich bin ein Ameisenbär“, erwidert das andere Tier. - „Das glaub' ich einfach nicht!“, meint der Wolfshund entgeistert. (SWP / jungen und mädchen 14.3.15). 33 HERDENSCHUTZ wird groß geschrieben! Die Rückkehr der Großraubtiere stellt die Gesellschaft, insbes. Nutztierhalter vor erhebliche Herausforderungen. Wissen über Lebensweise & Verhalten des Wolfes gegenüber dem Menschen u. seinen Beutetieren ist nach über 160 J. Abwesenheit in D u.a. Ländern weitestgehend verlorengegangen. Das Zusammenleben, der erforderliche Aufwand und die Akzeptanz zw. Wolf & Mensch und seinen Nutztieren muss wieder erlernt werden; dazu zählt auch der Einsatz geeigneter Schutzmaßnahmen. In den franz. Alpen sind < 1% der durch Wölfe getöteten Nutztiere Großvieh (News CH 16.10.12; „Wolf u. Pferd“ VFD-Standortbestimmung L347“). 2013 ist auf den 6 mit Herdenschutzhunden & Hirten gemanagten Alpen in Goms u. Oberwallis kein einziges Schaf vom Wolf gerissen worden. Im Kt. Freiburg waren es < 0,5% der ‘14 gesömmerten 8.014 Schafe u. Ziegen bei insges. 17 eingesetzten -hunden auf 8 Alpen. Das Wallis ist der 1.Kt., welcher Empfehlungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung für die Gesamtheit seiner Schafalpen erarbeitet hat (-Methode u. zumut-/umsetzbare Herdenschutzmaßnahmen). Dies bringt einen veritablen Strukturwandel mit sich, erstreckt sich über mehrere J. u. wird durch Beratung u. gezielte finanzielle Maßnahmen unterstützt. (St.Galler Tagblatt 3.9.13; Der Bund CH 12.9.13; WWF CH 26.9.13; KORA News 11.6./17.12.14; Andrea Tedeschi „Herdenschutzhunde“ NZZ.CH 17.7.15 L34; S.4 „Alpwirtschaft“ + „Situation CH“). Traditionelle Großviehbeweidung im Schesaplana-Massiv Brandnertal/A) i Schaf-/Ziegenhalter: In den Wolfsgebieten in SN sind 0,2% Schafe (v. 15 Tsd.) gerissen worden (3Sat 8.10.15 Wissen aktuell). D: Bei 125 Übergriffen in '14 wurden 350 Nutztiere getötet überwiegend Schafe und Ziegen, mit weitem Abstand auch Gatterwild; selten Rinder, dann zumeist Kälber. Die Fallzahlen* waren die höchsten seit '02 (ein Förster: Ställe und unbeaufsichtigte Herden sind für Wölfe willkommene „Imbissbuden“). „Auch wer Tiere einfach auf der Wiese ankettet (zuletzt Schafe bei Bautzen u. Kamenz) muss sich nicht wundern, wenn der Wolf die Einladung früher o. später dankbar annimmt“ - so die Staatsregierung. Ironische Anm.: Spricht man von einem Wolfsriss“ o. sprichwörtlich v.d. „Nahrungskette“? Von allen 139 Nutztierrissen seit '08 in NI waren nur 60 Risse Wölfen (≈ 50 Expl. in NI) zuzuordnen. „Manche Weide hier in NI sieht aus, als würdet ihr den Wolf einladen“, so Regina Walther vom SN Schaf- und Ziegenzuchtverband. (SZ 23.9./ 4.11.14; mdr 6.11.14; freie-presse 7.2.15; Focus 11.2.15; Wendland-net 13.5.15; PNP 8.12.15/ BMU; S.57 „i Fußnote Schalenwild“). * Der Zahlenvergleich „hinkt“ jedoch schon wegen der gestiegenen Anzahl Wölfe plus Welpen... „mehr Wölfe fressen mehr“! 34 „Herausforderungen durch die Rückkehr von Wolf und Luchs sind jedoch für die Nutztierhaltung BW zu erwarten. Ein effekt. Herdenschutz kostet Zeit & Geld u. erfordert Erfahrung“, so der Biologe Dr. Michael Herdtfelder*. (Generalanz. 12.12.12, Badische 23.11.13; Heinz Siebold „Naturschutz Weißer Riese“ Stuttgarter 30.10.14). Letztere fehlt seit mehreren Generationen + lässt befürchten, dass man damit frühestens nach Erscheinen des 1.Wolfs beginnt. Der Landesschafzuchtverb.BW hat ein überaus deutliches „Nein“ zur Rückkehr des Wolfes abgegeben, offenbar ohne sich über seinen Schutzstatus Gedanken zu machen. Mit bayer. Deftigkeit setzt der Vors. der Mittenwalder Bergschafzüchtervereins noch eins drauf: „Den Wolf haben wir über 100 J. nicht gebraucht – jetzt brauchen wir ihn auch nicht“ (Merkur 14.9.14). Dabei verkennt er: Der Wolf wird nicht von Naturschützern über Google bestellt, sondern kommt von ganz allein – wenn er denn kommt! Aber auch ohne Wolf geben schon viele Schäfer aus wirtschaftl. Gründen auf. Deren Zahl* u. die der Schafe ist i.d. verg. 10 J. um ≈ 1/3 gesunken. (SWP 31.8.15; GEA 2.7.15 L352; Fabian Ziehe „Rückkehr des Raubtiers“ SWP 3.5./20.8.14 L170; Andrea Hammerl „Schwere Zeiten für Schäfer“ Donau-Kurier 13.10.14; Welt + SWP 13.7.15 L7/21; Christine Kaiser „Der Umgang mit Luchs und Wolf“ BWagrar 39/2015; szbz.de 17.10.15)! * Dissertation s.S.65! "Gelegenheit macht Diebe": Allein in N gibt es ≈ 2 Mio. Schafe (Femundsmarka nasjonalpark). * Die Schafhaltung in D hat eine wichtige Funktion i.d. Landschaftspflege u. der extensiven Nutzung von von ökol. wertvollen Gebieten. Die ≈ 2,5 Mio. Schafe werden meistens in Koppeln gehalten u. dienen der Lammfleischproduktion. Die Tiere werden im Gegensatz zum Gebiet der Alpen nur in seltenen Fällen gesömmert. 1% der dtsch. Schäfereien werden heute noch als Wanderschäfereien bezeichnet (≈ 15% des ges. Schafbestandes). V.a. im südd. Raum hat die Wanderschäferei eine lange Tradition; die Ziegenhaltung (≈ 160.000 Tiere) spielt nur eine marginale Rolle. (AGRIDAE CH 21.1.15). BW aktuell: ≈ 215.700 Schafe (SWP 6.3./20.3.15 L304; Ulf Vogler/dpa „Wer will denn noch Schäfer werden?“ SWP 4.7.15/südd. heimat; Lothar Tolks + Andreas Spengler „Unheimlich frei“ SWP/magazin 21.11.15 . i Schäfer: Unter seinen ≈ 2.200 ansässigen Mitgliedern hat der Schafzuchtverb. NW ermittelt, dass mehr als 40% schon einmal von einem Hund „heimgesucht“ worden sind, davon jeder 2. sogar mehrfach. Sie bezweifeln, dass durch Wölfe jemals so große Schäden in Herden verursacht werden, wie bereits jetzt durch freilfd. Hunde (neben niveaugleichen Bahnübergängen u. uneinsichtigen Autofahrern das größte Problem für Wanderschäfer). (Wolf Magazin 2/2012 S.65; Siegener Ztg.12.10.13; Hubert Gärtner „Schäferin ohne Angst vor dem 'bösen' Wolf“ Mindener Tageblatt 28.8.14 L176/16; „Wenn Bello in einem Blutrausch schwelgt“ Nordkurier 9.12.14; MOZ 2.1.15; Petra Walheim „Schäferei in Not“ SWP 20.3.15 L304; Erfahrungen im dänischen Jütland L334; S.18 „Situation BW*“)! Interessant hierzu die Befragung i.A. d. S Raubtierverbands: 35 6% der Landbevölkerung gaben an, dass Raubtiere (S hat ≈ 2.800 Bären, 415 Wölfe + 8.400 Luchse AmorokTV 22.10.15 L273) ihren Alltag negativ beeinflussen (News Wolf 10/2013). Ein Blick auf die S Wildschadenstatistik '13 (341 Schafe - dav. 83 in etabl. Revieren mit den meisten Wölfen - je 2 Pferde/Ziegen u. 4 Rinder): ≈ 75% der Nutztierrisse gehen auf das Konto. „Durchwandernder“ . (Evin „Sarek“ Nilsson „Lasst die Wölfe in Ruhe!“ AmorokTV 24.1./17.2.14; Nordkurier 10.10.14 L217; „S - Wolf und Elch“ AmorokTV 15.10.14; S.22 „Wolfsnahrung“)! Die Vereinigung D Landesschafzucht- verbände fordert, dass die Politik nicht nur auf optimale Bedingungen f.d. Verbreitung des Wolfs achten dürfe: Eine Gesellschaft, die sich „pro Wolf“ entscheide, müsse die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen! (Topagrar 6.8.14). Aber im Vergl. zu A + CH u. den östl. Bundesländern müssen die Halter im Westen i.R. ihrer Eigenverantwortung erst ihre Hausaufgaben machen u.deutlich mehr als bisher für ihre Tiere tun.* Aspekt: Bei Cuxhaven/NI haben Wölfe zwei Rinder ge- Jungrinder im Bereich Wischhafener Süderelbe/NI. rissen (NDR 19.8.14; Tiergesundheit aktuell 8.9.14; NI-Wolf-RL L237); vier Übergriffe auf Mutterkuhherden gab es auf den Belziger Landschaftswiesen (Potsdam-Mittelmark/BB) (Niederlausitz aktuell 3.11.14) u. 3 Galloways-Kälber (NDR 25.3.15); zuletzt bei Schopsdorf/SA 1 Kalb gerissen (Volksstimme 12.5.15). Dazu: bei 150 Angriffen von Rindern in '13 endeten 4 tödl. (Sozialvers. f. Landwirtschaft, Forsten u. Gartenbau). In '14 haben Rinder einen Bauern in BY tödlich verletzt - eine Wanderin,die mit ihrem Hund auf einem Wanderweg im Stubaital unterwegs war, durch Kühe getötet; ebenso Tage später wurde ein Hundebesitzer verletzt (mit Husky auf markiertem Wanderweg in der Steiermark unterwegs). Ein Rentner wurde von einem Schafbock u. ein Spaziergänger von einem Stier getötet ; '15 je 1 Bauer in NW + im Ldkrs. Heilbronn von Bullen und eine Wanderin bei Laax/CH von Mutterkühen tödlich verletzt. Im Gegensatz zu einigen Bauern u. Schäfern incl. deren Funktionäre, die wieder die Ausrottung des Wolfes fordern (Anm.: Warum sollten wir die Existenz einer Spezies rechtfertigen müssen?), käme aber andererseits niemand auf die Idee, „zum letzten Halali“ für Almkühe + Schafe zu blasen bzw. deren Totalabschuss einzufordern. (Südd. 31.8.14; Sonntag Akt. 7.9./28.9.14; SWP 15.10.14/10.1./16.2./22.4.15; „Wölfe haben hier Lebensrecht“ Kreisztg. Winsen 10.10.14; NDR 13.10.14 L216; NIMU + LZ 20.11.14; Sonntag akt. 2.8.15)! * Zugegebenermaßen ist das Problem „Wolf“ beim Deichschutz durch die 50.000 Schafe als „Küstenschützer“ an der Nord- u. Ostseeküste noch nicht gelöst. PS: Allerdings erwies sich bei den 14 gerissenen Lämmern in Nordfriesland ein Hund als Täter! (PM Land SH 13.5.15; Paul Wagner „Gehört der Wolf in den Norden“ KN-online 21.5.15 L339; SHZ 22.6.15; S.12 „DK“). 36 i Schaf-/Ziegenhalter: Wölfe können durch wiederholte Erfahrung an unzureichend geschützten Nutztieren lernen, dass diese deutl. einf- zu erbeuten sind als Rehe, Rot- & Schwarzwild. Erstere bilden eher eine dichte Gruppe als zu fliehen. Dann kann das Rudel auch mehrere Tiere töten. Die unnatürlich eingepferchten Beutetiere + deren panisches Verhalten reizen die Sinne des Wolfs u. treiben ihn an, Beute zu machen.Im Ergebnis dieses Lernprozesses kann es dazu kommen, dass Wölfe gezielt versuchen, Schafe & Ziegen zu erbeuten, was die Situation f. alle Halter noch verschärfen würde. (Kontaktbüro Lausitz 17.9.13; SZ 16.9.14; WWF-Leitfaden'13 S. 65). I.d. CH (Alp Gfellen im Entlebuch Tages-Anz.CH 17.7.13 u. St. Galler Weisstannental) sowie in S werden die 1. Herdenschutz-Lamas eingesetzt bzw. erprobt (in USA mit Erfolg zum Schutz der Nutz-/Haustiere vor Pumas u. Kojoten Newsletter Wolf 6/7/8/2013; SHZ 16.4.15 L322; Wolf Magazin 2/2014 S.65). Lamas und Esel sind zwar weniger effektiv als Hunde, dafür aber viel weniger konfliktträchtig, wesentl. pflegeleichter + kostengünstiger (Meppener Tagespost 3.7.13, 20min CH 8.10.13, tagblatt CH 19.6.14; SZ 20.9.14). NABU-Experte Silvester Tamàs empfiehlt Yaks: „Diese sind groß u. kommen selbstbewusst daher. Luchs und Wolf nehmen Reißaus. Außerdem sind sie Nutztiere und fressen nur Gras.“ (BILD 31.5.14). Praktiziert wird dies mit mehreren Yaks und 2 Eseln auf der Galtziegenalp Heubödeli/Taminatal St.Gallen (alp-findels.ch; „Esel als Leibwächter“ Weser-Kurier 22.1.15 L267/274/254; „Esel in NSG“; GEOlino 6/2015). Šarplaninac/Deltari Ilir, Esel, Lama, Yaks (Mongolei © Piotr Malczewski), Tiroler Bergschaf. A.d. Walliser Moosalp ob Törbel beschützt ein Ersatzdienstleistender die Schafe. Bereits im verg. J. standen Zivis nach Wolfsangriffen für Noteinsätze auf Alpen parat. „Mit großem Erfolg“, so Daniel Mettler v.d. Vereinigung Agridea, welche die Herdenschutzmaßnahmen koordiniert. „Wölfe seien sehr scheu, oftmals reiche die Anwesenheit eines Menschen. Wenn sie ihn nur riechen, ziehen sie den Schwanz ein.“ Seit den ersten Übergriffen auf Nutztiere führt das LUPUS-Institut für Wolfsmonitoring eine Schadensstatistik: Es ist kein Trend zu erkennen, dass die Anzahl der Nutztierschäden in Relation zur wachsenden Population dauerhaft ansteigt. Mit der Etablierung von Wölfen in einem neuen Gebiet steigt die Zahl der Übergriffe dort zunächst häufig an, sinkt jedoch meist, wenn sich die Tierhalter auf die neue Situation eingestellt haben . (VET Impulse 3/14 + L130; Beitrag über die Modellregionen für Herdenschutz u. Alpine Zäunung ÖBSZ 2.8.14 L152; Blick CH 8.7.14; Christine Heinz „Zaun der Korbacher Firma Horizont wehrt Wölfe ab“ hna 18.3.15; siehe „Diese MiniKampfkühe schlagen jeden Wolf in die Flucht “ MOPO 24 31.5.15 L343)! 37 „So nicht mehr allzu lang...“ (Trockental der Ur-Fils/Ldkrs. GP). Dazu: Die Schäferei hat im Filstal eine lange Tradition – u. erfüllt bis heute eine wichtige ökol. Funktion, um die artenreichen Kalkmagerrasen am Albtrauf zu erhalten (KSK prisma 1/2015; Inge Czemmel „Tierische Landschaftspfleger“ NWZ 24.10.15 / das samstagsthema). Fazit „Herdenschutz“: Obwohl der Wolf streng geschützt ist, wurde in der Lausitz bereits beim 1. Welpen ein Antrag auf Abschuss gestellt. (Rhein-Neckar-Zeitung 26.11.13). In zahlr. Studien* wurde untersucht, ob die Jagd auf „Schadwölfe“ eine geeignete Methode zur Verringerung von Schäden ist. Was zur ihrer Rechtfertigung bislang wissenschaftl. noch nicht gelungen ist, konnte man für eine andere Methode unzählige Male nachweisen: den Herdenschutz! Es gibt sehr effektive Möglichkeiten: Insbes. in Regionen mit hoher Wilddichte, wie in M-EU können Wolfsangriffe auf Schafe/Ziegen mit E-Zäunen u. Herdenschutzhunden** deutlich reduziert werden (Wolfsregion Lausitz 14.1./23.7.14; FfW 26.11.13; Echo 20.12.13 L113; Ulrich Wotschikowsky „Wieviel Wolf verträgt das Land? - Gedanken zu einer Bejagung“ Wolf Magazin 2/2014 S.65; „Fuhrs Woche“ Die Zeit 2.1.15 L258; Ernest Maier „Auf der Alm mit dem Wolf“ Der Alm- u. Bergbauer 1-2/2015; Wolf Magazin 2/12 S.65; Petra Walheim „Weiße Riesen unter Ziegen“ SWP 3.12.14; „Ratgeber: Tipps zum Herdenschutz gegen Wölfe“ agrar heute 4.12.14 L243; „Die Wächter der Schafe“ RBB 20.2.15; Julia Koch „Lämmchen zum Dessert“ SPIEGEL 28/15)! * Eine US-Langzeitstudie zeigt: Wölfe abzuschießen o. mit Fallen zu töten, führt nicht im Mindesten zum erwünschten Ergebnis. Im Gegenteil: für jeden getöteten Wolf werden im Folgej. deutl. mehr Nutztiere Opfer von Wölfen, berichten Rob Wielgus & Kaylie Peebles (Washington State University - PLoS ONE 12/2014). Der Grund ist vermutlich, dass es die funktionierende u. geregelte Rudelstruktur zerstört, wenn ein Individuum fehlt, insbes. wenn es sich um ein Elterntier bzw. bes. erfahrenes Tier handelt. Dazu analysierten die Forscher Daten der „U.S. Fish and Wildlife Services Interagency Annual Wolf Reports“ a.d. Bundesstaaten Idaho, Montana + Wyoming. Die Zahlen stammten aus 1987-2012 u. beinhalteten Angaben zu getöteten Wölfen sowie zu auf Wölfe zurückzuführende Verluste bei Nutztierherden. (Cornelia Dick-Pfaff „Wölfe töten rächt sich“ Wissenschaft akt. 4.12.14 L241; The Indipendent 3.12.14 L244)! In SLO (≈50 Wölfe) hat man ähnl. Erfahrungen wie in den USA gemacht. Statt auf mehr Abschüsse zu drängen, setzt man a.d. besseren Schutz der Weiden, auf denen bes. viele Schäden entstanden sind (problanta 6.12.14; „Spaniens wilder N - Wolfsschluchten“ BR@2014).** Von KORA (Koord. Forschungsprojekte zur Erhaltung u. zum Management der Raubtiere i.d. Schweiz) herausgegebene Newsletter „Carnivore Damage Prevention News“; die AG Herdenschutzhunde hat zus. mit dem LUGV BB einen „Leitfaden zur Eingewöhnung von -hunden in eine fremde Herde“ (L127) u. das LfULG SN Nr.16 „Schutzmaßnahmen vor dem Wolf“ herausgebracht. (kora CH 24.4.14 L106). Wie zum Ökosystem im „Yellowstone“ (S.6) ausgeführt, geht es darum, den Wolf nicht nur als Gefahr wahrzunehmen. Vielmehr könnte er eine wichtige Rolle i.d. Waldpflege spielen: Da sie Rehe, Hirsche u. Gämsen reißen, tragen sie zur Regulierung der Wildbestände bei und helfen mit, den Wald zu verjüngen. In ihrem Arbeitspapier begrüßt die CH Gebirgswaldpflegegruppe 'GWG' die natürl. Rückkehr des Wolfes. Bei den Fachleuten steht er nicht auf der Abschussliste, son38 dern wird als Beitrag zur Regulierung der Wildbestände betrachtet (RUS: Wo der Wolf is[s]t, wächst der Wald). Lt. GWG führen hohe Wildbestände dazu, dass die Verjüngung des Waldes nicht mehr alleine durch die Jagd sichergestellt wird. Folge: kritische Waldzustände, teure Maßnahmen zur Wildschadenverhütung o. zum Schutz vor Naturgefahren. Das Positionspapier „Luchs & Wolf sind willkommen“ des CH Forstvereins geht in die gleiche Richtung. (Online-Medienmagazin Infosperber“/ Nachrichtenagentur sda; 1815 CH 26.9.13 L20; Studie „Yellowstone Wolves and the Forces That Structure Natural System" Andy P. Dobson, 23.12.14 PLOS Biololgy; Ueli Handschin „Kritik an Regeln für den Wolfabschuss“ SO-Schweiz 19.1.16; s. Erwin Engeßer „Verbissschäden“ Der JÄGER in BW 2/2016; S.5 i „Nutztierhalter“)! i Schaf-/Ziegenhalter: Absolut konträr die Auffassungen der CH ARGE für Berggebiete SAB + des Alpwirtschaftl.Verb. SAV: Sie lehnen das revidierte Wolfskonzept des CH Bundesrates ab. Berggebiete seien kein Naturreservat, sondern in 1. Linie Lebens-+ Arbeitsraum, in dem es für den Wolf keinen Platz gebe. Gefordert wird, dass er wie andere Raubtiere bejagbar sein u. der Schutzstatus herabgesetzt werden müsse. Vom Grundsatz der flächigen Ausbreitung und der gesicherten Reproduktion solle man abrücken. Jährl. werden zwar ≈ 200 Schafe von Wölfen getötet; etwa 4.000 Tiere sterben gleichzeitig im Sommer auf den Alpen, weil sie nicht gut genug betreut oder gar zurückgelassen werden. Die Schafzucht wird pro J. mit 48 Mio. CHF subventioniert! Die Rolle des Wolfes muss wohl relativiert u. die Subventionszahlungen überdacht werden. (Bauernztg. CH 16.7./11.9.14; Solotuner CH 26.8.14 L188/190; 20Min CH 21.7.14/WWF L143; blick CH 25.9.14; Naturschutz CH 2.10.14 L210/240; Schweizerbauer 11.12.14; S.4 „Situation CH/Fußnote“). Es stellt sich auch bei uns die Frage, wie wir die Natur „managen“ wollen? "Rewilding Europe" wirbt dafür, dass wir die Natur viel mehr sich selbst überlassen. Die natürl. Prozesse sollten die Landschaft prägen. Das ist nicht nur besser f.d. Natur, sondern auch noch deutlich kostengünstiger. D hat einen histor. Höchstbestand an Schalenwild, da nimmt ein Raubtier wie der Wolf eine ökol. wichtige Rolle ein (Berliner 18.10.13; taz 28.9.13 SMUL-Ref.Bernd Dankert L84)! Lt. BMEL werden durch überhöhte Schadenwildbestände 38% der 20-50 cm hohen Laubbäume durch Verbiss geschädigt u. Kosten (≈ 60 €/ha/J. = 0,5 Mrd. €) durch Zuwachsverluste, Neupflanzungen u. Verbissschutz sowie f.d. Zaunbau (in D ≈70.000 km Zaun, eine Strecke, die fast 1¾ x um den Äquator geht!) verursacht. Von einem „Schädling Wolf oder Luchs“ in den Wäldern kann daher keine Rede sein, wenn sie Schalenwild erbeuten! (Wolf Magazin 2/2012 S.65). 39 Eurasischer Luchs/Nordluchs Lynx lynx - größte Raubkatze (unter den 4 Luchsarten: Kanad. -, Rot- & Pardel-Luchs), die in EU vorkommt, wo er 1950 ausgerottet wurde;z.Z. leben wieder ≈ 9.000 Expl. in EU (topagrar 17.2.15/EU-Bericht '13). Im Unterschied zum Wolf hätte der Luchs ohne die Mithilfe des Menschen keine Chance, seine alten Lebensräume in M-EU zurückzuerobern. Die wieder anges. Populationen (CH, SLO,Dinariden, Jura, Vogesen, Böhmen, Harz/NI [2000-06 im N.P. Harz 24 Expl. ausgewildert] HNA 7.1./ 27.2.14; taz 23.7.14) sind von einer langfristigen Überlebensfähigkeit noch weit entfernt. Die Luchse in Nord-HE sollen in einem Projekt (Uni Göttingen, AK HE-Luchs, Forstäm- „Augen wie ein Luchs“ (Pyhä-Häkin kansallispuisto/FIN). ter Hess.Lichtenau + Melsungen) erforscht werden.Das Untersuchungsgebiet (650 km²) besteht aus 3 angrenzenden Arealen südöstl. v. Kassel. Sie stellen ein wichtiges Bindeglied zw. den Populationen im Harz + Bayer. Wald dar. Ihnen kommt eine herausragende Bedeutung bei der künftigen Vernetzung der bisl. isolierten Population u. damit zur Erhaltung/Ausbreitung der Art in D zu. Durch Jäger erster C1-Nachw. a.d. Hohen Meißner. (Jagderleben 2.7.14; Frankf. Rundschau 4.9.14; HMULV 7/2014; HNA 29.10.14; Tageblatt 21.3.15; Nat. Geographic World 5/2005; S.18 „Situation BW/ Fußnote“). Fotofalle Bundesforst Nördl. ST konnte einen Luchs auf dem TrÜbPl Altengrabow (Jerichower Land; D-weit einziger Ort, wo Luchs & Wolf zus. vorkommen) nachweisen; aufgrund der markanten Fellzeichnung vermutete Unterart Karpatenluchs Lynx l.Carpathica (Volksstimme MD 22.2.14; Berliner Kurier 11.3.14; s. L277). Nachw. im Wartburgkreis (Rehriss) u. Ldkrs. Eichsfeld (Fotofalle; wurde vermutl. getötet OTZ 26.1.16); Luchs-Sichtung im N.P. Hainich.(MDR TH 16.7.15 L25; Thür.Allg. 16.1./12.3.15; „Die Rückkehr bedrohter Tierarten: Der Eurasische Luchs“ 3sat 3.6.15 ). * Monitoring N.P. Harz (auf 750 km²): 9/14 - 1/15 = 268 Luchs-Fotos an 60 Kamera-Standorten. Auswertung: ≈ 80 Luchse. (NZZ 5.2.15; Luchs-Nachrichten 14/15; „90 Pinselohren in HE“ DJZ 29.9.15 /HE-Luchsbericht '15; HNA 3.12.15 L201; Volksstimme SA 22.1.16); siehe www.wildtiere-bw.de, www.luchs-in-hessen.de/ + L2! BY: Die Anzahl der Luchse wird auf 20 bis 40 Tiere geschätzt (hauptsächlich im Bayer. Wald entlang der CZ Grenze sowie im Vord. Bayer. Wald). Sporadische Hinweise gibt es auch aus dem Oberpfälzer -, Steigerwald u. Fichtelgebirge.„Obwohl Luchse für Nachwuchs sorgten, stagniere die Population seit ≈ 12 J. Die illegale Nachstellung gefährdet den Bestand", so Biolog. Sybille Wölfl vom Luchsprojekt BY (Frankenpost 5.3.14). Seit Mitte ‘13 werden die Artenschutzarbeiten zum Luchs i.R. des grenzüberschreitenden Projekts INTERREG weitergeführt + gem. mit den CZ Projektpartnern fortentwickelt. Die bayer.-böhmisch-österr.Population zählt '13 (1.5.13-30.4.14) genau 63 Luchse und 23 Jungtiere (Mindestzahl Luchs40 Nachrichten 12/2013 + 14/2015; hna 2.1.14). Dazu: das 3/12 nahe des Bayer. N.P. tot aufgefundene besenderte ♀ wurde nach den patholog. Untersuchungen des IZW Berlin vergiftet.Lt. Polizeipräsidium Niederbayern wurde 5/13 am Silberberg in Bodenmais (Regen) der Kadaver eines erschossenen ♀ gefunden. Dies und das Verschwinden von 3 weiteren Expl. im = Zeitraum deuten an, dass diese Fälle möglicherw. nur die Spitze des Eisbergs darstellen u. lassen auf eine Tötung im gr. Stil mit Gefahr einer erneuten Ausrottung schließen. Aktuell: 4 abgetrennte Luchsvorderbeine von 2 Expl. (auf einen der beiden Luchse sei bereits vorher 2x geschossen worden) wurden 5/15 neben einer Fotofalle im Ldkrs. Cham gefunden (wohlgemerkt in BY, nicht im hintersten Kongo!). (N.P. Bayer. Wald 30.3.12; Jagderleben 21.5.13/22.5.15; Gregor Louisoder Umweltstiftung 22.5.13; Christian Sebald „Bermudadreieck f. Luchse“ Südd.26.5.15 L342; DJZ 2.7.15; BR 16.7.15 L33). Nicht einmal Rehe, von denen es aus Sicht der Förster u. Waldbesitzer zu viele gibt, dürfen Luchse im Bayer. Wald erbeuten. „Er gehört einfach nicht (mehr) in den gepflegten Forst“, heißt es, „und mag sich in den Karpaten oder in SLO mit Wölfen & Bären um die Rehe streiten, nicht aber in BY* oder A.“ Hier hält man sich für (zu) zivilisiert, um solch wilde Tiere zulassen zu können. Das angeblich bayerntyp. "Leben u. leben lassen" ist eine leere Phrase. (Die Welt 24.6.15 L349; S.44 „ZischWettbewerb/Anm.). * Der wirtschaftl. Schaden, der in ganz BY durch von Luchsen gerissenen Schafen entsteht, beläuft sich auf 500 €/Jahr! (Short-News 25.5.14). Das Aktionsbündnis "Unser Luchs" (BUND BY, LBV, ÖJV BY) hatte 12.000 Unterschriften an den BY LdT für eine Petition "Ehrensache Naturschutzkriminalität stoppen" übergeben. Es fordert effektivere behördliche Strukturen für die Verfolgung solcher Straftaten, u.a. eine fachk. und regional unabhängige Ermittlungseinheit einzurichten, und eine striktere Strafverfolgung. (BR 20.2.14). Sie wurde von CSU u. FW im Umweltausschuss abgelehnt, Im Gegensatz zum Bayerischen Wald zumindest hier seines Lebens sicher! (Wildpark Feldkirch / Vorarlberg). Siehe hierzu Sendung „Unkraut“ br.de 28.7.14 L150 + SPIEGEL 22/2015! obwohl der Erhaltungszustand des Luchses als „schlecht mit einem fraglichen Gesamttrend“ eingestuft ist (BfN 26.3.14; BMUB 5/14; pnp 25.5.14; L131; S.4 „Nat. Strategie“). Dazu passt dass Vorpreschen des unzust. CSU-Bundesagrarministers, den Abschuss von Wölfen zu erwägen. Nach negativen Äußerungen über die Ausbreitung v. Luchsen, Wölfen u. womögl. sogar Bären in BY steht auch der Jägerpräsident u. fr. CSU-MdL Jürgen Vocke massiv i.d. Kritik. Der Raubtier-Experte Ulrich Wotschikowsky, der in der Jagdszene hohe Anerkennung genießt, nennt ihn einen "Brandstifter" u. "Panikmacher". (SZ 17.11.15 L186) Wo ist hier die so oft v.d. Politikern hoch gelobte Vorrangstellung des Freistaates? Diese Wilderei ist ein Alleinstellungsmerkmal für BY/D (in BY Belarus/Беларусь derartiges nicht 41 bekannt)! Im Freistaat offensichtl. ein „Kavaliersdelikt“, dabei sieht der Strafrahmen i.d. entspr. §§ BNatSchG sowie BJagdG eine Geld- + Freiheitsstrafe bis zu 5 J. und Jagdwilderei nach StrafGB als auch Verstoß gegen das TierSchG bis zu 3 J. vor.(„Eine nicht hinnehmbare Art von Selbstjustiz“ SZ 17.9.14; „Trotz Schutzstatus bleiben dtsch. Behörden untätig“ ARD-Report München 21.10.14 L223; Nachrichtenagentur dts. 30.3.15 L313; Antonia Schmid „Warum es Artenschutz in Bayern so schwer hat“ BR 6.7.15 L132; S.22 „spez. Ermittlungseinheiten/PS“;„Bayern soll Soko 'Wilderer' einsetzen“ SWP 7.9.16). Es bedarf nicht nur der D-Chin. Zus.-Arbeit gegen Wilderei, sondern eines Verfahrens wegen Rechtsbeugung u. Strafvereitelung im Amt im „Land der Bayern“ (BMUB-News 10/2015)! Wie wichtig der Schutz der Luchse im Grenzgebiet BY/Böhmen/Oberösterreich f.d. Gesamtpopulation in D ist, zeigt die wissenschaftl. Studie der TU München, Uni Zürich u. der bayer. Umweltverw.: Die Schutzfläche der aneinandergrenzenden N.P. Bayer.Wald u. Šumava seien zu klein, um alleine langfristig eine Population zu tragen. Um ihnen ein größeres Verbreitungsgebiet zurückzugeben, wären neue Wege notwendig, z.B.simultane Aussetzungen in geeigneten Regionen M-EU.*(pnp 8.8.14; Mittelbayer. 20.8.14 L178; Biological Conservation 177/14; der Standard at.10.9.14; Roland Knauer „Rückkehr der Luchse“ Spektrum 26.1.15 L272; „u.a. zur Inzuchtgefahr“ WWF A 11.2.15 L281). * Seit 4 Jz. werden Wiederansiedlungsprojekte in CZ, SLO, HR, F, A + CH durchgeführt. Dabei spielt A lt .WWF eine bes. Rolle als Drehscheibe zur Vernetzung der versch. Luchspopulationen u. damit bei der Auffrischung des Genpools. Nachr.: Der Balkanluchs Lynx lynx balcanicus wurde als vom Aussterben bedroht v.d. IUCN als Unterart des Euras. Luchses in die RL aufgenommen (Newsletter Wolf 2/2016). ● Die Auswilderung von 20 Luchsen aus der CH und SK im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald/Rheinland-Pfalz 'RP' - Vosges du Nord ist 2016 geplant. Im franz. Teil, das in seiner Gesamtheit das größte zusammenhängende Waldgebiet W-EU ist, wurden bereits Luchse ausgewildert. (agrar-PR 7.5.14/Stiftung Natur & Umwelt RP; „Fuhrs Woche: Wolf und Luchs“ Die Welt 17.5.14; DeWiSt 11.12.14; Doku F@2011 „Die Rückkehr bedrohter Tierarten/Luchs“ 3Sat 1.6.15; „Wildes D - Der Pfälzerwald“ D@2012; Jürgen Müller „Karpaten-Luchse für den Pfälzerwald“ L292; s. auch L261/328 und www.luchs-rlp.de)! i Jäger: Die Befürchtung des HRL von Cochem "Wer soll denn noch Jagden pachten*, wenn es wegen des Luchses nichts mehr zu schießen gibt?" stößt bei einer Rehwildstrecke ('13/14 RP) von 79.453 St. auf Unverständnis. Dem Luchs wird ein Jahresbedarf von Ø 60 Rehen bescheinigt ( Burkhard Stöcker „Schleicher mit scharfem Blick“ WuH 12/02); berücksichtigt man dann noch die Reviergröße (je nach Anzahl von Rehen unter 80 - ≈ 200 km² Bayern wild S.63) u. für das „Waldtier“ den RP-Waldanteil von 8.340 km², rechnet jeder Viertklässler... (Jagderleben; Claudia Szellas „Ist der Luchs Konkurrenz für Jäger?“ Rhein-Ztg.4.7.14 L135/142). Bei 355 km² Wald wäre der „gefräßige Luchs-Anteil“ im Krs. Cochem-Zell (gerechnet Revier mit Ø 100-120 km²) ≈ 200 Rehe/J.! Die Jäger im Jagdj. '12/13: 367 St. Rot-, 437 Muffel-, ≈ 4.000 Rehwild + 5.380 Sauen (Blick akt. 24.4.13)! Die Auswilderung im Harz betrachtend, dürfte der Ldkrs. bei optimaler Sicht vielleicht in 10 J. 1-2 Luchse haben. Wenn der HRL diese natürl. Bestandsregulierung beklagt, hat er nicht nur sein „Gewerbe“ nicht verstanden, sondern der Kreisgruppe einen Bärendienst erwiesen. Die hat sich übrigens von den Äußerungen des HRL distanziert. (Forstrevier Kaisersesch 30.7.14; MZ 6.3.15; S.44 „i Jagdl. Auswirkungen durch den Luchs“). * Zudem kritisieren Jäger, dass Regelungen zur Jagdausübung – v. Pachtkosten bis Wildschadensregeln der Landwirte - bislang nicht an die Anwesenheit des Wolfes (Anm.: ...und in Konsequenz auch des Luchses) angepasst sind. (SZ 4.2.15; LNV AK ES 11.2.15; s. Leserbrief Der JÄGER in BW 8/2015 [S.5]; Fuhrs Woche „Mein Freund, der Luchs, ist schüchtern“ Die Welt 12.2.16 L39)! 42 ● BW: Erstmals Sept.'05 bei Beuron im Donautal festgestellt. In der Neujahrsnacht ‘07 wurde ein Luchs auf der A 8 b.Laichingen getötet ; danach erneut eine -fährte im Donautal (SWP 3.1./5.4.07). Dez. ‘09 hatte ein BUND‘ler im Bereich Schlierbach einen Luchs gehört. Mit Meldungen aus dem Nassachtal u. Oberesslingen (Jan. '10) blieb dies daher nicht auszuschließen. Anf.’12 vermeintl. Fälle im Ostalbkrs. und in der Gegend von Aufhausen (Ldkrs.GP FVA 15.11.12). In '12 nur als Sondermarke der D Post. Der 3/13 per Fotofalle im Wutachtal/S-Schwarzwald nachgewiesene Kuder ist 6/13 an den Folgen einer Erkrankung von Leber u. Nieren verendet. Lt. KORA stammte er a.d. Jura (Identifizierung anhand Fleckenmusters u. DNA-Untersuchung). Für BW gibt es ab '04-9/14 insges. 872 Meldungen, davon 23 Hinweise der Kategorie* C1, 37 C2 + 438 C 3; 358 negativ, 16 in Arbeit). (MLR 20.3.13; Der JÄGER in BW 7/2013; FVA BW 22.7.13/13.2./ 16.10.14 AG Luchs & Wolf). Vom 1.10.14-30.4.15 insges. 93 Meldungen, davon Kat. C1 10, C2 3, C3 36 (davon 8 wahrscheinl., 11 mögl., 17 unsicher), 31 negtiv, 13 in Bearb. FVA 4.5.15; vermeintlich Febr.'15 bei Hohenstadt WTB 13.8.15; SCALP S.18 „Fußnote“). FVA-Untersuchung zur Lebensraumeignung: Ohne Aussetzung in BW sehr unwahrscheinlich. Im CH-Jura 26% Ant. tödl. Verkehrsunfälle (21% illegal getötet; im Harz 13 Verkehrstote haz 10.2.15). Schätzung: durch Aussetzung ab 24-30 Tiere in 50 J. überlebensfähige Population - politische Entscheidung. (FVA-Kommunikationsprojekt 7.11.11 Murrhardt; WTB 3.4.12 Beuron). Die Luchs-Initiative BW setzt sich seit J. für ein wissenschaftl. begleitetes Wiederansiedlungsprojekt ein (Südkurier 7.1.14). Mit der Errichtung des N.P. Schwarzwald (1.1.14) wurde ein wichtiges Vorhaben auf den Weg gebracht. (Luchs-Initiative BW/Mitgl.Brief '14). In der Umfrage zur Naturbewusstseinsstudie '13 haben sich 64% f.d. Verbreitung in D ausgesprochen (BMUB/BfN 28.4.14). Das Ergebnis der Exp.-Anhörung im LdT(18.7.14) zur Ansiedlung des Luchses fasst MdL Pix, jagdpolit. Sprecher der Frakt. Bündnis 90/ Die Grünen, so zusammen: „Ohne Jäger geht es nicht. Wir brauchen uns keine Mühe zu geben, wenn die Jäger nicht dabei sind. Sie müssten in ein auf J. angelegtes Wiederansiedlungskonzept eingebunden werden.“ Die Kosten schätzt er auf 2-3 Mio. € für 20-30 Expl. Langfristig, so die Experten, biete BW Platz für 80 120 Tiere. (SWP 6.5.13). Da im Jura, i.d. Vogesen, bald in der Pfalz u. im BY Wald wieder Luchse leben, komme dem SW eine wichtige Brückenfunkion zw. den Populationen zu. Der stv. LJM Wolf Riedl spricht von Vorbehalten vieler Jäger im Land gegen den „Beutekonkurrenten Luchs“*. (Jagdstrecke BW '14/15 S.22 „i Jäger“ + 42 „RP“; Interv. mit Forstrev.-Ltr. Matthias Saecker "Es wäre schön, wenn der Luchs käme" Mittelbad. 28.10.14 L226 + L336; Bündnis 90 Die Grünen im LdT BW 31.7.14) . * Zwar hat der LJV BW die Patenschaft über Luchse in BW übernommen - bei Kuder ohne ♀ allerdings eine wohl eher kurzfristige Angelegenheit! Er schätzt, dass die notwendige Akzeptanz noch nicht vorhanden ist... (vermutl. auch wegen der Auseinandersetzung um das Jagd- & WildtiermanagementG!), u. das von einem seit 1988 anerk. Naturschutzverb.!? Im Übrigen widerlegt die Situation im Bayer. Wald, dass es mit Grünbrücken für eine überlebensfähige Luchspopulation allein nicht getan ist. Dagegen sagt der Vizepräs. des LJV RP Gundolf Bartmann: "20 Luchse fressen im J. 1.000 Rehe, aber das kann der Pfälzerwald leisten." Bereits 1995, also vor 20 J., beschäftigte sich der Verband intensiv mit der Frage der Bewahrung einer kl. vorh. Luchspopulation. Als '13 erkennbar wurde, dass die Wiederansiedlung von Luchsen über die EU umsetzbar erschien, befürwortete der LJV RP nach sorgfältigen Beratungen u. auf der Grundlage der auf den Delegiertentagungen einstimmig verabschiedeten Strategien zum Naturschutz das Projekt. Die Jäger/-innen BW mit 156.974 St.(Jagdj.'13/ 14) u. damit fast das Doppelte an Rehwildabschüssen offenbar nicht – soviel zum „Beutekonkurrenten Luchs“. „Auf der Jagd nach dem posi43 tiven Ruf“ ist das nicht! Sätze wie „Ohne Liebe zur Natur wird die Jagd absurd“ vernimmt man nur als Predigt im jährl. Hubertusgottesdienst. (Margit Haas „Hubertusgottesdienst der KJV GP“ NWZ 18.11.14; Professor Kurt Kotrschal, Uni Wien: „Die Jagd ist Wirtschaftsform, Lebensstil u. Netzwerken, aber sie ist offenbar nicht wirklich angewandter Naturschutz“ [s.S.65 „Bsp. Eichelhäher“] Die Presse 19.8.14 L169/228/272; „Luchse - zurück in D Wäldern“ planet wissen/ EinsPlus WDR@2015; MLR 22.6.15 -55-9213.21). Hierzu: „Wir ha- ben die Verpflichtung, der Biodiversität eine neue Chance zu geben. Denn wir sind dafür verantwortl., dass die Arten einst aus unserem Ökosystem verschwunden sind.“ (Carsten Nowak v. Forschungsinstitut Senckenberg Frankfurt - SPIEGEL 14.1.14; „Naturschutzfachl. Nachbesserungen zum neuen Jagdrecht“ NABU aktuell 5/2015 L302; „Neue Pfade für Wildkatze und Luchs“ PM MVI BW 31.7.15 L102; s.S. 47 „BW extra“!). „Polen macht es dem reichen BW vor. Es bedarf dazu aber Herz u n d Verstand“! i Jäger: Wie Viertklässler der Grundschule Tumringen/Lörrach dieses Image* sehen, s. Zisch-Schreibwettbewerb Herbst '14. („Der Jäger Hans im Wald“ Badische 22.10.14 L231). * „Konkurrenzsituation Luchs“: Die 45.425 bayer. Jäger/-innen erlegten im Jagdjahr '14/15 71.203 Wildschweine, 304.883 Rehe**, 10.994 Stück Rot- und 4.249 Gamswild sowie 62.039 Feldhasen, 90.796 Enten u. 14.115 Fasane (LJV Bayern); BW ('14/15 gl. Folge): 48.0178| 160.114|1.725| 454|7.713|16.496|2.400. (WFS 1/15). Anm.: Chance vertan? 90% der Be- fragten sagten, dass die Grünröcke die Luchsansiedlung in den Kalkalpen/A unterstützen sollten. Erst nachdem das LKA i.d.Gefriertruhe eines Tierpräparators Kadaver von 3 Luchsen sichergestellt hat, erfolgte die Zustimmung der A Jäger. (nachrichten at 10./11.2.15 L279; ooe.at 16.4./18.8.15 L321/101; Neues Volksblatt 3.10.15; Luchs-Nachrichten 14/15; „Ein Waldgeist kehrt zurück“ L184).** Mittel aus der 3-Jahres-Summe. Der Luchs ist zw. Febr. und April im Liebesrausch. Das Werben des Kuders ♂ ist lautstark und ungestüm. Häufig lässt sich das umworbene Weibchen ♀ von den Rufen des Luchses betören. Sie sucht ihn auf und es kommt zu einem kurzen, dafür aber heftigen Liebesakt. ♂ dulden bei ihren Liebesspielen keine Nebenbuhler. Tritt ein Rivale auf, kommt es zu heftigen Kämpfen um die Gunst des ♀. Innerhalb einer Saison hält es dem ♂ die Treue. Das ♀ verpaart sich nämlich im Jahr nur 1x mit einem einzigen ♂. Nach der Paarung gehen beide Geschlechter ganzjährig wieder getrennte Wege. (hr-online 4.2.13 + nh24 4.2./19.2.14). i Hundeführer: Gegenüber Menschen ist der Luchs extrem scheu; er nimmt lieber Reißaus als anzugreifen. Bei zufälligen Begegnungen gehen die Angriffe meistens von den Hunden aus. Sieger, manchmal auch mit tödlichem Ausgang, blieben aber immer die Luchse. (HNA 27.2.14; Nat. Geographic World 5/2005; s.S. 18 i „Hundeführer“)! 44 CH Luchsmonitoring: Forscher erproben neue Zählmethoden. Die bish. Schätzungen (Jura 52, Alpen ≈ 108) der Bestände waren oft zu optimistisch. Je kleiner die untersuchte Gegend in CR-Modellen, desto höher fällt die ermittelte Populationsdichte einer Art je km² aus. Wurde nur ein kleines Areal ausgewertet, war die errechnete Zahl der Luchse pro km² bis zu 3x so hoch wie bei der eines viel größeren Areals. Im verg. Winter wurde zw. Febr. u. April auf der rechten Rhonetal-Seite erstmals ein Monitoring mittels Fotofallen durchgeführt. 5 selbständige Luchse wurden identifiziert, was einer Dichte von ≈ 1/100 km² entspricht. Diese Untersuchung fand in Zusammenarbeit von BAFU, KORA u. der Dienststelle für Jagd, Fischerei & Wildtiere statt und wird im kommenden Frühj. auf der linken Rhonetal-Seite fortgeführt. Das Wiederansiedlungsprojekt „Luno“ in der NO-CH ist ein Erfolg. Das bestätigt ein im verg. Winter durchgeführtes Fotofallen-Monitoring von KORA. 15 selbständige Luchse u. 8 Jungtiere wurden nachgewiesen. („Fotofallen-Monitoring zu Walliser Luchsen“ 1815 CH 21.11.14; KORA 24.11.14/8.7.15; Baseler 18.12.14 L251; Kai Althoetmar „Weniger Luchse als erwartet“ Weser-Kurier 12.4.14/KORA-Studie im Integrative Zoology; Bruno Zürcher „Fotofallen“ Wochen-Ztg.CH 4.2.16 L3). i Jäger: Nicht luchstypisch ist das Kopfabschneiden der Beute, eher Fuchs; dieser traut sich aber selten an Luchsrisse heran. Das Argument „der Luchs rotte das Rehwild aus“ ist wissenschaftlich unbegründet: Ein Streckenrückgang von Schalenwild in den „Luchs & Wolf-Landkreisen“ ist generell nicht zu verzeichnen. Beutespektrum: Rehe, Rotwild (i.d.R. Kälber), jg. Wildschweine, in den Alpen gelegentlich auch Gämsen u. Murmeltiere, in Skandinavien Rentiere (i.d.R. Kälber), Polarfüchse, Schneehasen, Raufußhühner; Rotfüchse, Marder, Hasen, Kaninchen, Mäuse, Ratten u.a. Kleinsäuger, Vögel und Fische, in strengen Notzeiten auch Aas. Haustiere, v.a. Schafe, können hin und wieder ebenfalls gerissen werden. (BAYERN wild, Aktiv für große Beutegreifer S.65 + 50 „i Infobox“). In D sind die Rehwildstrecken von jährlich 570.000 in den 1960-ern auf 1,1 Mio. St. in den 2000-er J. angestiegen; > auch in den letzten 10 J. (WILDtier-Info-System der Länder D’10).* "Das Sozialverhalten der Rehe wird beeinflusst", so Dr. Marco Heurich von der N.P.-Verw. Bayer. Wald, "aber der Bestand wird nicht reguliert." (SPIEGEL 14.1.14; Dr. Christine Miller „Rehwild und Luchs - Die Angst äst mit“ PIRSCH 13/2011 45 + „Traumpaar des Waldes - Luchs und Reh versteh'n sich gut“ BAYERN wild S.65; „Mehr Wölfe und Luchse – weniger Rehe“ ptext 13.1.15 L263; Ole Anders „Luchs da, Rehe weg?“ WuH 6/15)! * 100.000 Rehkitze kommen pro Jahr in D bei der Mahd ums Leben (ZEIT 32/2015)! i Jäger - Jagdl. Auswirkungen durch den Luchs: Aus den CH Zentralalpen ist bekannt, dass Luchse beim Reh für 40% der bekannten Entnahmen verantwortlich sind, 48% gehen auf das Kto. Jagd u. 12% sind andere Mortalitätsursachen. Beim Gams lasten 20% auf der Raubkatze, ≈ 67% auf den Grünröcken, 13% andere Todesursachen. Langzeitstudien (≈ 20 J. Daten) aus dem Jura u. den CH W-Alpen zeigen, dass bei einer guten Luchsdichte (1-2/100 km²) 1 St. Schalenwild pro 1-2 km²/J. entnommen wird! In manchen Revieren wird jagdl. auch das 4-f. geerntet. Aus SLO ist bekannt, dass z.B. 1950 ≈ 2.200 Rehe erlegt wurden ('73 wurde der Luchs wieder eingebürgert; in 2000 waren es ≈50 Tsd., also mehr als das 20-f.. Auch in der CH + F Jura sind die Jagdstrecken überall, trotz Rückkehr der Luchse, weiter und z.T. stark angestiegen! Es ist also erwiesen, dass (abgesehen von Ausnahmesituationen) das Großraubwild nicht das Schalenwild ausrottet und es somit mit der Jagdausübung kompatibel ist. Trotzdem bleiben einige andere Kernfragen u. Sorgen der Jäger. Auch sollte der von Wildbiologen als „Landschaft der Angst“ bezeichnete Faktor nicht außen vor bleiben (Roland Knauer „Rückkehr der Luchse“ Spektrum 26.1.15 L272). Der Luchs ist ein Anschleichjäger (NSG Martinselkonen/NO-FIN). Eine immer wiederkehrende Frage zu Wolf & Luchs: Wie verändert sich das Verhalten des Wildes? Häufig wird behauptet, es verlasse das Revier und sei nicht mehr bejagbar, werde scheu, meide offene Flächen. Rotwild bilde Großrudel (S. 24); Wildschäden steigen. Die Reviere lassen sich nicht mehr verpachten (S.42 RP + „i Jäger“); die Jagd sei am Ende. Dies alles ist aber nicht bewiesen und größtenteils bewiesenermaßen wohl eher unbegründet! (Paolo Molinari „Was bedeutet die Anwesenheit von Luchs, Bär und Wolf für die Jagd in A?“ Vorarlberger Jagd WILDBIOLOGIE Sept./ Okt.'14). Auch die Telemetriedaten des Wildbiologen Mark Nitze (TU Dresden), der für das SMUL seit J. das Rotwild im Lausitzer Wolfsgebiet insbes. unter dem Gesichtspunkt des Verhaltens u. der Raumnutzung unter Wolfseinfluss untersucht, dokumentieren: Hier klaffen Wissenschaft & 'Erfahrungswissen' der Jäger* auseinander. Rotwild, das mit dem Wolf sein Habitat teilt, verhält sich nicht anders als das im wolfsfreien Revier. („Wildes D - Der Main“ BR@2011; Dr. Christine Miller „Kein Räuber ohne Beute“ PIRSCH 6/2014; SPIEGEL 50/2014; Ole Anders „Luchs da, Rehe weg?“ WuH 6/2015; Mark Nitze „Die Sache mit dem Wolf“ Der Silberne Bruch + Rückkehr der Wölfe“)! Siehe Ausführungen S.93 „Verwirrende Fährten“ und 118 „Wolfstage“ von Lassi Rautiainen in 46 Wie beim Wolf (S.24 „PS“) wurde in FIN auch durch die Ausbreitung des Luchses die Fuchspopulation reduziert (SLO ≈ 10%, CH-Jura 6% Nahrungsant.), seitdem gibt es mehr Kleintiere wie Raufußhühner u. Schneehasen. CH: Eine Spezialisierung auf Nutztiere durch den Luchs hat es in 40 J. nur in sieben Fällen gegeben. (Kurier at 11.10.13 L26; Spektrum 26.1.15 L272; sie„Wölfe - In Finnlands wilden Wäldern“ S.65! he Leserbrief Der JÄGER in BW 8/2015 [S.5]; WTB 15.7.15 Bühl). BW exra: CH-Luchs 'B430' ging Febr.'14 in eine Fotofalle. Seit Frühj.'15 sind zwei, evtl. auch drei Luchse aus der Schweiz in den Schwarzwald zugewandert. Am 9.4.15 wurde ein ♂ (lt. KORA aus dem CH-Jura) im Hochschwarzwald besendert (FVA BW 10./16.4./1./11.6./ 3.9.15) und von den Wildtiermanagementexperten der FVA als „Friedl“ benannt. Zuerst durchstreifte er im Schwarzwald 200 km², dann ging es gen Osten. Die BAB 81 hat er vermutl. unter der Neckartalbrücke Weitingen gekreuzt. Auf der Schwäb. Alb * ging es weiter, vor Ulm dann die Kehre Richtung Nordwesten an der A8 entlang bis Weilheim u.T. (Petra Walheim „Luchs wohl nur auf Durchreise“ und „Luchs streift über die Alb“ SWP 19.5./10.9.15 L336; Der JÄGER in BW 6 + 8/2015; „Weiterer Luchs bei Hausach im Kinzigtal...“ Badische 4.7.15 L355; KORA News 10.9.15; FVA 3./9.21.9.15). * 9.9.15 Luchsriss (Rehgeiß) bei Gruibingen Ldkrs. GP (FVA/WTB). Zwischenzeitl. wandert ein 2 .Luchs durchs Land : Lt. MLR wurde die Raubkatze per Fotofalle i.d. Nähe von Balingen (Zollernalbkreis) nachgewiesen. Anm.: Angesichts der zurückgekehrten Luchse stellt sich die Frage, ob das MLR seiner Verpflichtung gem. FFH-RL + Nat. Strategie zur Biol. Vielfalt genügend nachkommt, um ihre Überlebenschancen zu verbessern, etwa durch zusätzl. Auswilderung v.a. von Luchs♀ - verquer bspw. mit der Wasserkraftanlage i.d. Wutachschlucht (bereits früheres Luchsbiotop)? Gefordert wird eine Mahbarkeitsstudie zur Wiederansiedlung des Luchses. („Wasserkraftanlage Stallegg in der Wutachschlucht tritt Ökologie 'mit Füßen' “ LNV BW 28.8.15; Josef Kelnberger „Auf Freierspfoten“ Südd. 27.9.15; SWR-Magazin Kaffee oder Tee „Die Rückkehr des Luches“ 28.9.15; Luchs-Mitteilung 5/2015; „Zweiter Luchs wandert durchs Land“ SWP 3.12.15 wal; MLR 28.12.15 L215; „Tierisch wild im Südwesten“ SWR@2014; siehe auch Dissertationen '2011' von Angela Lüchtrath „Bewertung von Bestrebungen zum Schutz großer Beutegreifer durch betroffene Bevölkerungsgruppen am Beispiel des Luchses“ L298 und Micha Herdtfelder '2012' „Natur- und sozialwissenschaftliche Analysen anthropogen bedingter Mortalitätsfaktoren und deren Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit des Luchses Lynx lynx“ L315 sowie L2! 47 FAZIT „Großraubtiere“: „Der Umgang mit Wildtieren ist vergleichsweise einfach, mit den beteiligten Menschen schwierig“ - Aldo Leopold (1887-1948; US-Forstwissenschaftler, Wildbiologe, Jäger, Ökologe + einer der Gründer der Naturschutzbewegung. (DeWiStJahresbericht'12). Jedoch ist die größere Herausforderung in heutiger Zeit die mentale: zuzulassen, das in unserem durchorganisierten und gut kontrollierten mitteleurop. Biotop die wilde Natur immer noch mächtig ist. Die Rückkehr der großen Raubtiere (Prädatoren) ist die letzte Phase der Rettung einheim. Wildtiere, deren Bestände u. Lebensräume im 19. Jh. durch unkontrollierte Übernutzung an einem Tiefpunkt angelangt waren. Bär, Wolf & Luchs kehren heute aber nicht in eine Wildnis zurück, sondern in eine von uns Menschen dominierte Landschaft mit vielfältigen Ansprüchen versch. Nutzer. Das kann auch Konflikte auslösen. Stefan Zerbe, Prof. für Umwelt u. Angewandte Botanik Uni Bozen: "Es muss ein Umdenken i.d. Bevölkerung stattfinden. Bären & Wölfe waren ausgerottet, nun kommen sie aktiv – etwa durch Wiedereinführungsprojekte wie LIFE Ursus – bzw. passiv wieder zurück. Ein Miteinander von Menschen und Wildtieren in einer Kulturlandschaft muss wieder neu erlernt werden. Und hierzu ist sehr viel Information und Kommunikation notwendig." (KORA.ch + „Rückkehr der Wölfe“ S.65; salto bz 29.11.14; „Wolf, Bär & Co. erobern Europa“ Baseler Ztg. 18.12.14 L251)! „2012: Täglich über 700 Schalenwildunfälle auf deutschen Straßen“ (Auto aktuell 28.11.13)! Autobahnen (Foto: A8 „Albaufstieg“) und Straßen (D zählt zu den Wolfsgebieten mit den meisten Straßen weltweit) sind eine latente Gefahr, die schon manchen Artgenossen zur Strecke gebracht hat. Zuletzt a.d. A13 bei Kittlitz/BB 1 Wolf ♀ MZ 15.2.16. V.a. jg. unerfahrene Wölfe werden Unfallopfer; häufig laufen sie den Elterntieren hinterher, ohne auf den Verkehr zu achten (focus/dpa/NABU 24.2.15). D-weit wurden seit 2000 ≈ 80 Wölfe überfahren; es sind aber auch über 1 Dtzd. illegal getötete Expl. dokumentiert - nur in drei Fällen wurden die Täter ermittelt. (Stern 16.7.14 L87; SZ 24.1.15; Leitartikel „Die Wildtiere kehren zurück“ SWP 1.6.13 L27; „Rückkehr der Wilden Tiere“ Die Welt 24.2.14 L96; Claudia Ehrenstein „Raubtiere“ 1.3.15 L291; Sven Herzog „Mortalität durch Verkehrswege beim Wolf“ Säugetierkundl. Infos 9/2014; „Fuhrs Hund“ L356; S.19 „Natürlicher Erhaltungszustand/ Fußnote“). www.forum-grossraubtiere-bw.de + www.wildtiermonitoring.de. i Was tun mit einem verletzten Wolf? Streng geschützte Art; daher unterliegt der Umgang mit einem toten o. verletzten Tier strengen Rechtsvorgaben. Leicht verletzte Wölfe, die sich noch selbständig u. zügig vom Unfallort entfernen, dürfen nicht verfolgt werden, sie sollten jedoch der Unt. Naturschutzbehörde des jew. Ldkrs. (Landratsamt) gemeldet werden. Ein schwer verletzter Wolf darf nur aufgrund behördl. Genehmigung untersucht u. behandelt werden. Wolf- & Luchs-Sichtungen sowie Totfunde bitte der FVA BW (Tel. 0761-4018-274, [email protected]) melden.(Newsletter Wolf 8/14/Handlungsleitfaden BW; S.19 „Schutzkategorien“; Kontakt für Wolfssichtungen in den Bundesländern L249). 48 ● Die Umbenennung von „Raub-“ in „Greifvögel“ war der Anstoß zur Einführung des Kunstwortes Beutegreifer, das den umgangssprachlichen Begriff „Raubtier“ (darin steckt das Wort Raub im Sinne von „illegal“ - somit negativ besetzt!) ersetzen sollte. „Beutegreifer“ wäre an für sich der bessere Terminus, hat sich jedoch im allg. Sprachgebrauch kaum durchgesetzt; auch die Wissenschaft spricht weiter von der „Räuber-Beute-Beziehung“. (Elbe-Jeetzel-Zeitung 14.2.14; Wikipedia). Im Winter lebt der nordische Vielfraß meist von Rentieren (Fall-/Beutewild L268). i Was tun gegen die Angst? Wenn Großraubtiere wie Braunbär, Wolf u. Luchs in die Regionen Europas zurückkehren, in denen sie zuvor kaum noch o. überhaupt nicht mehr vorkamen, freut das Naturschützer – Bauern/Viehzüchter aber sind alarmiert. Wie kann man alle Interessen unter einen Hut bringen? Die EUKommission rief die Internetplattform „Large carnivores in the EU“ (L128) ins Leben, auf der sich Landwirte, Naturschützer, Jäger, Landbesitzer u. Wissenschaftler darüber austauschen, wie Menschen u. Großraubtiere miteinander auskommen können. „Wir müssen unsere natürl. Mitbewohner mit Respekt behandeln aber auch auf die Bedenken derjenigen eingehen, deren Leben durch die große Nähe zu diesen Tieren tatsächlich beeinträchtigt wird", sagte EU-Umweltkommissar Janez Potočnik mit Blick auf Braunbär, Wolf, Luchs und den auch Bärenmarder genannten Vielfraß (♂ Gulo gulo - Skand. ≈ 1.200 Expl. F: Urho Kekkosen kansallispuisto/FIN). Mittlerweile lebt in 21 EU-Staaten mindestens eine dieser Arten in freier Wildbahn. (n-tv.de 10.6.14). Der neueste EU-LIFE-newsletter zum Umgang mit Wolf & Co. (2013; L147/PDF)! Die Int. Alpenschutzkommission CIPRA fordert die Erhaltung der reichhaltigen biolog. Vielfalt - Großraubtiere seien ein Teil davon; der Pegel der Emotionen stehe in keinem Verhältnis zu ihren tatsächl. Vorkommen u. die durch sie verursachten Nutztierschäden. Die Alpenstaaten haben sich mehrf. für eine Koexistenz mit Großraubtieren ausgesprochen, u.a. mit der Berner Konvention, FFH-RL der EU, dem Washingtoner Artenschutzabkommen der UN. Es darf nicht vorschnell eingegriffen werden, solange die Populationen nicht gesichert sind. Davon sind wir - über den ganzen Alpenbogen betrachtet noch weit entfernt. (Andrea Mertes „Wildes D - Tierarten wie Wolf, Luchs o.Wildkatze galten hierzulande als ausgestorben - jetzt kehren sie zurück“ Schwäbische 20.9.14 L205; 1815 CH 10.12.14; Baseler 18.12.14 L251; Christina Mondolfo „Beutegreifer“ Wiener 7.10.14 L283; „Raubtiere vor der Haustüre“ HR 14.3.15 NDR@2013; „Wölfe - Fluch oder Segen“ greenpeace magazin 30.4.15 L333; „Europa und der böse Wolf“ SWP 16.9.15 + „Der Wolf beschäftigt das EU-Parlament“ Natürlich Jagd 17.9.15; siehe auch Erhalt der EU-Naturschutzrichtlinien L14)! 49 „Die großen drei kehren zurück“: Bär – Wolf – Luchs. i Raubtiere: Braunbär, Wolf und Luchs waren einst fester Bestandteil der Wälder Europas. Mit der Ausbreitung von uns Menschen jedoch wurden sie selten oder verschwanden sogar völlig. Einer der Gründe: ihr hoher Raumbedarf – diese gr. Raubtiere streifen in enormen Gebieten umher, um ihre Beute zu finden o. nach Partnern zu suchen. In der dicht besiedelten europ. Landschaft stoßen sie dabei immer wieder an Barrieren: Zäune, Straßen u. Siedlungen. Die Fragestellung zu ihrem Schutz „Gibt es in EU noch genügend geeigneten Platz, damit sich lebensund ökol. funktionsfähige Populationen entwickeln können", erklären Guillaume Chapron & Kollegen von der Uni für Agrarwissenschaften in Riddarhyttan/S. Das Ergebnis der Erhebung und die Auswertung der letzten 100 J. aus allen EU-Ländern ist überraschend positiv: Der EU-Kontinent hat es geschafft, lebensfähige Bestände der großen Raubtiere zu erhalten u. z.T. sogar wiederzugewinnen. So leben auf 1/3 der EU-Fläche mindestens eine Art der Raubtiere -Tendenz >. Das Erstaunliche an dieser Bilanz: "Alle Raubtierarten überdauern in einer von Menschen dominierten Landschaft u. größtenteils außerhalb von Schutzgebieten", so die Forscher. Wölfe, Luchse und Bären zeigen damit die Fähigkeit, mit dem Menschen zu koexistieren und sich an die veränderten Landschaften anzupassen, selbst im unmittelbaren Umfeld großer Städte. Die Nähe zum Menschen führt allerdings zu einem weiteren Problem: Der Kontakt oder auch nur die Möglichkeit, Wolf, Bär und Luchs zu begegnen weckt bei vielen Menschen Ängste und Feindschaft. Wenn man sie weiter erhalten und schützen wolle, sei es daher nötig, sowohl die ökol. als auch die sozialpolitische Situation im Auge zu behalten. (scinexx Wissenschaft 12.12.14; Eckhard Fuhr „Die Wildnis ist zurück.“ Die Welt 22.1.15 L268; „Wölfe sind Gewinner des Ostblock-Zusammenbruchs“ scinexx 26.1.15 L270). i INFOBOX: Der Braunbär kann zwar Schalenwild, insbes. Hirsche reißen. Sein Einfluss ist aber unbedeutend. Er nutzt eher Fallwild oder macht anderen Raubtieren die bereits geschlagene Beute streitig (≈40 kg bei einer Mahlzeit „Seeadler der Vogel Phönix“ WDR@2015). Braunbären gibt es dauerhaft in 22 Ländern. (s.S. 2ff.). Der Wolf ernährt sich v.a. von mittelgroßem Schalenwild * (Wildschwein bis Rothirsch)! Im Rudel kann er auch größere, ausgewachsene ♂ Tiere reißen, denen ein einzelner Beutegreifer eher aus dem Weg gehen würde. Raubtiere beeinflussen den Bestand der jeweiligen Beutetiere zu weniger als 10%. Dauerhaft in 28 Ländern. Problemfaktor: hoch! (s.S. 22 „Wolfsnahrung“; ptext 13.1.15 L263). Der Luchs ist ein exklusiver Fleischfresser; lebt zu 90% von Schalenwild. Lieblingsbeute ist das Reh, gefolgt von Gams & Rotwild, insbes. Kahlwild, Schmaltiere u. Kälber. Er wäre lokal auch eine willkommene Hilfe für den Jäger. (S.43 „PS“)! Problemfaktor gering! Rotwild kann auch bis zu 50% seiner Beute ausmachen! Dauerhaft in 23 Ländern (EU 9.000 Expl. ohne RUS, UA + Belarus; s.45 + L272). 50 i Jäger: * Beispiel 1: Statistik über die %uale Streckenentwickl. im Niederschlesischen Oberlausitzkreis 'NOL' ('08 in den neu gebildeten Ldkrs. Görlitz integriert; S.28 „i Jäger/Fußnote“) im Vergleich zu den Ges-Strecken SN: Rotwild - von 1992/93 (= 100%) bis 1999/2000 sank die -strecke im NOL + SN auf ≈ 70%. In SN pendelte sie 2000/01 + 2009/10 zw. 70% u. 60%; im NOL zw.70% 1999/2000, 150% 2004/05 u. 130% 2009/10. Sie lag im NOL ab 1999/2000 immer über der von SN! Schwarzwild: Von 1992/93 bis 1999/2001 lagen die -strecken im NOL + SN etwa gleich. Ab 1999/2000 schwankten sie stark u. erreichten 2008/09 im NOL das Max. von 400%; SN 150%. Ab 2000/01 lagen sie im NOL immer über SN. Rehwild: 1994/95 gab es einen deutl. Unterschied, SN 130%, NOL 90%; danach in SN 110-130%, im NOL 120-160% (2003/04 + 2009/10 beide ≈ 130%). Wölfe: Ab 2000 im NOL nachgewiesen, ab '02 1, ab '06 3 u. bis'11 9 Rudel. Ihre Anwesenheit hat also die Strecken nicht verringert; da sie im NOL über dem Ø von SN liegen, könnte man zu dem Ergebnis kommen, dass sie das Wild „dem Jäger vor die Büchse treiben“.(Jürgen Rosemund “Managementplan für den Wolf in BB“ Der Silberne Bruch S.65 + scinexx Wissenschaft 12.12.14 L252; S.22 „Wolfsnahrung/PS“)! Bsp. 2: Die Statistik über Jagdstrecken 19902010 (Elch-, Rot-, Schwarz-, Rehwild) in Lettland im Vergleich zu denen v. Wolf & Luchs zeigt, dass der Einfluss des Wolfs auf Schalenwildbestände keineswegs so groß ist, wie von vielen Jägern bei uns befürchtet wird. (Prof. Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel „Der baltische Weg“ WuH 2/15). PS: Erlegte Paarhufer (Reh, Hirsch, Wildschwein) – Entwickl. v. 1970-2009: CH +81%, A +87%, D +133%, Südtirol/I +134%, SK +213%, CZ +310%. (Der JÄGER in BW 3/2014 + Thünen-Inst. f. Waldökosysteme, Eberswalde). Bsp. 3: In MV wurden im Jagdj. 2014/15 insges. 129.797 Stücke Schalenwild erlegt. Das Ergebnis entspricht ziemlich genau dem Ø der verg. 10 J. (130.970 St.). Im Vergleich zum Vorj. wurde sogar deutlich mehr Schalenwild – die Hauptnahrungsquelle der Wölfe – durch die Jäger erlegt. „Die Zahlen widersprechen der weit verbreiteten Mär, dass Wölfe ein ernstzunehmender Konkurrent der Jäger sind“! (Minister f. Landw. + Umwelt PM 27.10.15) i Von Blendern u. Wolfsexperten: In letzter Zeit schießen sie wie die Frühlingsblumen a.d. Boden: die zahlr. „Wolfsexperten“, die es ins Rampenlicht drängt,um ihre Fachkenntnis* kundzutun. Es könnte uns eigentlich egal sein, wer sich mit diversen Profilneurosen in der Öffentlichkeit austobt - wenn wir nicht immer wieder darauf angesprochen würden, was denn dieser o. jener „Experte“ so alles an Unsinn von sich gegeben hat. (von Günther Bloch und Elli H. Radinger: L213/214. i Unveröffentl. [email protected]: Ausgerechnet Jäger, die maßgeblich an der Ausrottung von Bär, Wolf & Luchs beteiligt waren, wollen sich jetzt als "ritterliche Beschützer" aufspielen. Jz. haben sie argumentiert, dass sie das Wild schießen müssten, da die großen Raubtiere ja ausgestorben seien. Und jetzt, wo Wolf & Luchs wieder zurückkehren, bringen diese Teile der Jägerschaft in ein Dilemma, erweisen sich doch ihre plakatierten Bemühungen um den Natur& Artenschutz ggfs. als Heuchelei. Die reißerische Aufmachung über zwei Seiten hätte BILD nicht besser bringen können. Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass hier der Journalist seine berufl. Möglichkeiten zugunsten seines Hobbys "Jagd" missbraucht. Bei vielfältigen Artikeln der letzten Wochen stellten sich die Wolfsbegegnungen am "helllichten Tage" als "publikumsruhige Spätnachmittage o. Abenddämmerung" heraus, insbes. für jg. Wölfe ganz natürlich. Rumänien, fast 1/3 kleiner als Deutschland mit ≈ 3.000 Wölfen (in der 250.000-EinwohnerMetropole Brașov/Kronstadt die größte Raubtierdichte europaweit) zeigt uns, dass wir das Miteinander von Menschen und Wildtieren in unserer Kulturlandschaft erst wieder erlernen müssen. Die große Akzeptanz in der dortigen Bevölkerung, wie auch in Polen u. Ungarn, wünsche ich mir auch für Deutschland. Selbstverständlich gilt dabei für die Politik, die ökologische wie auch sozialpolitische Situation im Auge zu behalten u. durch unbürokratische Fördermaßnahmen die Willkommenskultur auch f.d. gr. Beutegreifer zu verbessern. Hartmut Felgner. (* Artikel v. Eckhard Fuhr + Claudia Ehrenstein „Der will nicht nur spielen“ WELT AM SONNTAG 1.3.15 L227). 51 Europäische Wildkatze Felis silvestris silvestris: Seit 1912 galt sie in BW als ausgerottet. Schwarzwald-Meldungen gab es immer wieder, der Nachweis glückte aber nie, bis '06/ 07 am Kaiserstuhl 2 überfahrene Wildkatzen gefunden wurden . Während sie in den N.P. Bayer. Wald, Eifel, Harz*, Hainich (≈ 50 Expl. Die Welt 9.2.15), Kellerwald-Edersee u. im NP Spessart schon seit geraumer Zeit leben, wurden sie nach den v.g.Funden durch die Baldrian-Lockstockmethode entlang des Rheins, im NP Stromberg und vor 3 J. im Ostalbkreis + Ldkrs. ES bestätigt. Neue Nachweise gibt es vom Mittl. Oberrhein, aus dem Raum Karlsruhe u. neuerdings auch in der Mitte u. im N des Schwarzwaldes. Der Erhaltungszustand (D/BW) der Wildkatze wird dennoch im BfN-FFH-Bericht '13 als derzeit „ungenügend“ eingestuft (BMUB-Newsletter 5/2014 + BfN 26.3.14). In der Umfrage „Naturbewusstseinsstudie '13“ haben sich 63% für ihre Verbreitung in D ausgesprochen. (SWP 7.3.07/3.11.11/23.4.14; BUND 19.11.12; FAZ 8.8.14; BMUB/BfN 28.4.14 L107; natur excl. „Wildkatzen“ BR 28.3.15). * Monitoring: Sept.'14 - Jan.'15 ≈ 240 Wildkatzen-Fotos an 60 Kamerastandorten im N.P. Harz (auf 750 km²). (NZZ 5.2.15). „Heimliche Jägerin“ (ArtSchVO-A/FFH-IV/§§/RL2/BBV/111 - NP Steigerwald/BY). Der BUND untersucht im Projekt „Wildkatzensprung“ bundesweit Verbreitung (5-7 Tsd.), Verwandtschaftsverhältnisse u. Wanderung mit Hilfe der Gentechnik; bis '17 soll eine umfassende Gendatenbank* stehen. Im Winter 2012/13 fehlten in den Regionen Stromberg-Heuchelberg, Schwäb. Alb u. Ostalb diesmal Nachweise, obwohl es dort bereits Wildkatzen gab. Bisher waren die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass das scheue Tier sich eher in großen Waldgebieten (s. zuvor!) aufhält. Um die vorhandenen Erkenntnisse mit den aktuellen Gegebenheiten vergleichen zu können, wurden 20 Wildkatzen mit GPS-Halsbändern ausgestattet. Eine Erkenntnis wurde bereits gewonnen: Sie können sich gut an ihre Umwelt anpassen u. auch in einer für sie feindlichen Umgebung überleben. Die 1. Wildkatzenkorridore im Rahmen einer Vernetzung der Lebensräume in BW werden bei Herrenberg u. Nufringen angelegt (LNV-Infobrief 1/14; SWP22.12.12/23.4./ 8.8./31.10.14 L154/225). * ≈ 3.000 gesammelte Haarproben wurden bereits analysiert. Darüber gelang der Nachweis von 519 einzelnen Wildkatzen (BfN 22.1.15 L269). Wildkatzen machen an Staatsgrenzen nicht Halt. Als Mitglied des weltweiten Netzwerkes „Friends oft the Earth“ arbeitet der BUND auf int. Ebene u. setzt sich für den EU-weiten Biotopverbund ein. Ziel ist es, eine Vernetzung auszulösen, z.B. „Grünes Band“*. 52 1. Projektpartner für das Rettungsnetz ('14 als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt!) war der N.P. Thayatal/A (hier jüngste Ergebnisse genet. Analysen von Haarproben ergeben Nachweis) . Im Sommer ‘13 konnte in HE ein Wildkatzenkorridor errichtet und im Herbst eine Lücke zw. Hainich + TH Wald geschlossen werden. In BY wurde sie erstmals seit der Ausrottung vor 160 J. wieder nachgewiesen. Mit viel Überzeugungsarbeit und Ausdauer ist es dem BUND mittlerweile gelungen, fast 500.000 m² an Flächen für grüne Korridore zu sichern, die es der Wildkatze u.v.a. gefährdeter Tierarten ermöglichen, neue Wälder zu besiedeln. BUND und FVA BW haben eine Verbreitungskarte für Wildkatzen vorgelegt. Während sie in der Rheinebene in fast allen Waldgebieten vorkommen, sind Populationen in anderen Landesteilen verstreut. Von bes. Bedeutung ist der Nachweis im Ldkrs. Tuttlingen auf der Schwäb. Alb; weitere Nachweise im Ostalbkreis, Ldkrs. ES u. Kraichgau. Febr. '15 vermeintliche Sichtung in GP-St. Gotthardt. (BUND „20 000 GRÜNE Kilometer“ S. 65; SWP 5./8.8.14/4.4.15 L154; LNV-Infobrief 10/2014; wildkatze at 27.1.15; SPIEGEL online 16.4.15; GEOlino extra Nr.29; Petra Walheim „Ausbreitung auf dem Rücken von Schafen“ SWP 3.6.15 L346). * Das Grüne Band ist ein wichtiges Refugium für bedrohte Tiere u. Pflanzen. Doch noch durchtrennen es mehrere "Löcher". Das Projekt "Lückenschluss Grünes Band" will den Biotopverbund in SA u. TH stärken – und ist dafür zum "Offiziellen Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt" erklärt worden (BUND-Newsletter 6/2015; „Neue Pfade für Wildkatze und Luchs“ PM MVI BW 31.7.15 L102). Beutespektrum: Mäuse, Vögel, Junghasen, Kaninchen, Bisam, Eichhörnchen, Siebenschläfer, Amphibien und Reptilien, Fische, Insekten, gelegentlich Aas. (wildkatze.info; Collage: Bisam, Siebenschläfer, Amsel, Zauneidechse, Grasfrosch, Rebhuhn, Sumpfschrecke, Wildkatze, Eichelhäher, Gelbhals-, Wühlmaus, Blindschleiche, Grünes Heupferd). Jäger: Der DJV empfiehlt, als Maßnahme zum Schutz der heiml. u. seltenen Wildkatze auf den Abschuss v. wildfarbenen streunenden Hauskatzen* zu verzichten (Tierschützer schätzen streunende Katzen bundesweit auf 2 Mio. SWP 20.11.15). Wissenschaftler bestätigen, dass man Wildkatzen v. wildfarbenen Hauskatzen vom Aussehen her nicht immer sicher unterscheiden kann. Die Wildkatzenforschung als Grundlage für die Biotopverbundplanung wird von den Jägern praktisch unterstützt und durch die Jagdabgabe mitfinanziert.* ≈ Hauskatzen jagen, selbst wenn sie satt sind, weil es ihnen Spaß macht. Großkatzen hingegen erbeuten nur so viel, wie sie auch fressen können. (GEOlino 8/2014). 53 Blendling": Kreuzung Wild-/Hauskatze (Nacionalni park Plitvička jezera/HR). (Der JÄGER in BW 6/2013; s. Clara Steffen „Zur Unterscheidbarkeit von Wild-/Hauskatzen u. Bedeutung der genauen Untersuchung für den Artenschutz“ L29; Gutachten „Einfluss von Hauskatzen auf die heimische Fauna und mögl. Managementmaßnahmen“ von Dr. Klaus Hackländer - Professor für Wildtierbiologie und Jagdwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien L121; Dr. Daniel Hoffmann / Game Conservancy Deuschland „Themen zu einem zielorientierten Jagdund Wildmanagement“ Der JÄGER in BW 11/2014, Christian Siedenbiedel „Überraschend viele Wildkatzen-Haare am Baldrian-Pflock“ FAZ 8.8.14)! * Lt. Landestierschutzbeauftragte Dr. Cornelie Jäger gibt es in BW die Möglichkeit für ein kommunales Katzenkastrationsgebot. (WTB FHS Rottenburg 19.11.14; NWZ 22.1.15). Nach einer Umfrage von „Skopos“ sollen ≈ 11,5 Mio. Hauskatzen in D Familien oder bei Einzelpersonen leben (Sonntag aktuell 31.1.16). Foto-Vergleich: Wildkatze (Aalstrich bis zum Schwanzanfang – Wildpark Feldkirch/A). 54 Marderhund Nyctereutes procyonoides: Sie werden etwa 50 - 60 cm lang; zusätzlich 13-18 cm Schwanzlänge. Mit einer Schulterhöhe von 20-30 cm und durch die lange Behaarung (auffallend ist der ausgeprägte Backenbart) wirken sie wesentlich gedrungener als Waschbären. Im Herbst sind Marderhunde am schwersten. Sie können dann vor der Winterruhe bis zu 7,5 kg wiegen Der Marderhund, Tanuki oder Enok, seltener auch Obstfuchs (im Deutschen hört man manchmal irreführend „Sibirischer Waschbär“), ähnelt in seiner Gestalt einer Mischform aus Marder und Hunden, oder eher noch Kleinbären und Hunden. Er gilt als Mitglied der Hundefamilie (S.1), das durch eine konvergente Evolution Aussehensmerkmale von Marderartigen erworben hat. Aus NO-Asien wurde er wegen seines Pelzes in den 1930-er J. u.a. im europ. Teil der früheren UdSSR und Belarus gezielt ausgesetzt und breitete sich nach N-, M- u. S-Europa aus. 1931 gab es die ersten Marderhunde in FIN, 1951 in RO, 1954 in A u. 1955 in PL. Seit 1962 auch in D, hier vorwiegend in den östl. Bundesländern, und in den 1980-ern in NL; neuerdings auch in der CH (KORA 5.5.15). In BW (seit 1970) ist er bislang noch eine seltene Art (Der JÄGER in BW 10/2007 + WFS-Mitteilungen 1/07) . Er ist ein sehr scheuer und nachtaktiver Bewohner von Wäldern und Regionen mit viel Unterholz und kann sehr weite Strecken wandern. Ähnlich wie der Waschbär bevorzugt der Marderhund Wassernähe, aber anders als dieser klettert er nicht (ausgen. im Buschwerk!). Siedlungen und deckungsfreie Flächen werden weitestgehend gemieden. Zu seinen natürlichen Feinden zählen Bär und Vielfraß (in Skand.), Wolf, Luchs und zusätzlich für Jungtiere der Uhu. Als Parasit befällt der Fuchsbandwurm den Marderhund. Infolge seiner expansiven Ausbreitung seit den 1990-ern wurde er weitgehend dem Jagdrecht unterstellt; in BW seit 1996. (Steven Jansen „Heimlicher Neubürger: Der Marderhund“ NATUR-SPIEGEL 1/2000 - Das Magazin für Natur und Umwelt am Niederrhein; O. Geiter / S. Homma / R. Kinzelbach „Bestandsaufnahme u. Bewertung von Neozoen in D. Untersuchung der Wirkung von Biologie u. Genetik ausgewählter Neozoen auf Ökosysteme u. Vergleich mit den potenziellen Effekten gentechnisch veränderter Organismen“ Umweltbundesamt 'UBA', Heft 25/2002; Julia Koch „Früher war alles besser“ SPIEGEL 28/2014; Wikipedia; S.57 „i Jäger“)! „Marderhund – ein nachtaktiver Beugegreifer“ (Oulangan kansallispuisto/FIN). 55 Marderhunde unterziehen sich einem jahreszeitlichen Fellwechsel; das Winterfell (Anm.: Die einzigen Wildhunde, die im NO ihres Verbreitungsgebietes eine Winterruhe halten!) und das Sommerfell gleichen einander in der Farbe, doch ist das Winterfell deutlich dichter und schwerer. Ihre Lautäußerungen ähneln eher einem Miauen oder Winseln als einem Bellen. Er nutzt vorwiegend alte Fuchs-/Dachsbaue zur Welpenaufzucht (Anfang April bis Sept. 5-10 Welpen, z.T. mehr). Die Welpen geben oft ein leises Fiepen von sich, und die Muttertiere knurren bei Gefahr. Bei der nächtlichen Suche nach einer Partnerin stößt das ♂ langgezogene heulende Schreie aus. Das Streifgebiet ist etwa 250-800 ha groß. (Wikipedia;WILD; Heimische Tiere; Die Tiere unserer Heimat; Dipl. Biol. Astrid Sutor „Kleine Hunde, weite Wege – Marderhunde unterwegs nach Westen“ PIRSCH 12/2010). Marderhunde haben Erfolg! Sie bilden zwar keine Rudel, sind aber auch keine ausgesprochenen Einzelgänger, sondern leben eher im kurzfristigen Familienverband bzw. in dauerhafter Paarbindung. Sie können in fast allen Lebensräumen heimisch werden; ihr Vorteil: Sie haben keine besonderen Vorlieben, aber dafür ein enormes Anpassungsvermögen. Und ein Familienleben, dass es ihnen erlaubt, die Jungen so gut es geht vor Fuchs, Dachs u.a. Raubfeinden zu schützen. Deshalb ist die Jungenaufzucht fest in „Väterhand“. Das ♂ bewacht und versorgt die Welpen intensiv, während die Fähe nur zum Säugen kommt. (ÖJV + Dr. Christine Miller „'Moderne' Väter auf dem Vormarsch“ PIRSCH 3/2010). Europ. Speisekarte: Kleinsäuger wie bspw. Mäuse und Maulwürfe, Vögel, Gelege, Insekten, Amphibien, Reptilien, Schnecken, Krebse, Muscheln, Fische, Beeren und Obst, Pilze, Nüsse, Eicheln, Kastanien, menschliche Abfälle, Aas. Hierzu in einer Untersuchung '06: In 77% aller Jungtiermägen fanden sich Insekten und nur in geringem Umfang Säugetiere und Vogelreste. Gut gefüllte Mägen enthielten v.a. Früchte. Bei Alttieren war der Anteil kleiner Wirbeltiere deutlich höher: neben Fröschen und Kröten insbes. Mäuse, Spitzmäuse und Maulwürfe. Der Anteil an aufgenommenem Aas war hoch. Die Hälfte der Mägen enthielten Insekten. Im Sommer und Herbst ist der Anteil an Pflanzenkost besonders hoch. Die Ergebnisse zeigen, dass er kein Jäger ist wie der Rotfuchs, sondern eher gemächlich sammelnd wie ein Dachs durch sein Revier streift. (Wikipedia). 56 Schlafhöhlen des Marderhundes werden von Zeit zu Zeit gewechselt (Biebrzański N.P./PL). i Jäger: Unter vielen Staaten hat auch D die Rio-Konvention zur Biologischen Vielfalt ebenso ratifiziert wie die Berner - und RAMSAR-Konvention*. Alle diese Vereinbarungen beinhalten die Verpflichtung der Länder, dass sich die invasiven Arten nicht etablieren sollen; sollte dies bereits erfolgt sein, besteht ein Übereinkommen dahingehend, das die Arten nach Möglichkeit wieder ausgerottet oder dass die Populationen so weit als möglich reduziert werden, sodass zumindest eine Ausbreitung in Nachbarstaaten unterbunden werden kann. Im Dez.'11 hat die EU die Biodiversitätsstrategie 2020 verabschiedet, die folgendes Ziel beinhaltet: „Bis 2020 sind die invasiven nichtheimischen Arten (Invasive Alien Species 'IAS') u. ihre Ausbreitungswege identifiziert u. priorisiert, vorrangige Arten sind in ihrer Population unter Kontrolle gebracht oder ausgerottet und die Ausbreitungsachsen sind insoweit einem Management unterzogen, dass eine Einbürgerung und Etablierung von neuen IAS nicht erfolgen kann.“ Die Invasion von nichtheimischen Arten (Neozoen) ist als eine der wesentlichen Gefährdungsursachen der globalen Biodiversität identifiziert, wobei der größte negative Effekt für heimische Tierarten durch eingeführte Beutegreifer beschrieben ist. (Dr. Daniel Hoffmann, Game Conservancy Deutschland „Themen zu einem zielorientierten Jagdund Wildmanagement“ Der JÄGER in BW 11/2014). * Übereinkommen über Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung, insbes. als Lebensraum für Wasser- und Watvögel. Jagdstrecke 2014/15 BW: Von den Neozoen (Marderhund, Amerikanischer Nerz o. Mink** [Hauptvorkommen im Nordostdeutschen Tiefland], Nutria u. Waschbär) hat der Waschbär die deutlichste Streckensteigerung erzielt. Aktuelles Ergebnis: Der Waschbär hat sein Verbreitungsgebiet D-weit in 7 J. nahezu verdoppelt und kommt jetzt fast in jedem 2. Jagdrevier vor (46% WILD-Bericht '13). Mit 941 St. sind aber nicht einmal 1% der gesamten Waschbärstrecke in D erreicht; beim Nutria waren es 1.788 und beim Marderhund 6 Stück. (Der JÄGER in BW 11/2015 und WFSMitteilungen 1/2015; „Waschbären – Einwanderer aus Wildwest“ WDR@2012; Alfred Wiedemann „Die Waschbären kommen“ SWP 16.12.14; aid/Euro-Nerz „Mink verdrängt heimischen Nerz“ Der JÄGER in BW 1/2015; „Zusammenleben zw. Menschen und Wildtieren in urbanen Siedlungsräumen“ Landtagsdrucksache BW 15/6424)! ** Europ. und Amerikanischer Nerz sind nur entfernt verwandt und können deshalb nicht untereinander gekreuzt werden. (WILD-Jahresbericht '13). 57 Goldschakal Canis aureus: Der Goldschakal ist von den Körpermaßen (zw. 80 und 95 cm lang, Schulterhöhe zw. 35 und 50 cm, Gewicht 8 bis 10 kg) zw. Wolf und Fuchs angesiedelt. Sein Name leitet sich aus dem persischen "Shigal" ab. Ursprünglich ist er im südlichen Asien, Indien, im Nahen und Mittleren Osten, sowie im nördlichen und westlichen Afrika, der Arabischen Halbinsel bis zum Balkan verbreitet. "Nicht wir finden Schakale", sagt ein Sprichwort aus dem Donaudelta - "Sie finden uns, wenn sie wollen". Seit einigen Jz. vergrößert er sein Verbreitungsgebiet weiter nach Norden und besiedelt seither Nord-I (1987) und in A die Steiermark (1987/88), Niederösterreich (1992), Salzburg (1992) u. das Burgenland (1999). Die in früheren Zeiten (bis 1920) beschriebenen „Rohrwölfe“ am Neusiedler See und dem Donaudelta waren aller Wahrscheinlichkeit nach Goldschakale. In D wurde er '03 erstmals in der Lausitz gesichtet , 2000 in BB/Lausitz und '12 im N.P. Bayerischen Wald; zwischenzeitl. auch in F, Skand. und der CH. In HE hat ein Jäger am 13.8.15 einen Goldschakal bei Schlitz im Vogelsberg fotografiert, teilte das hess. Umweltministerium mit. Aktuell: DNA-Analysen ergaben nun, dass ein Goldschakal in der Cuxhavener Küstenheide/NI unterwegs gewesen war. (Die Welt 28.7.03; Focus 5.7.12; Grafenauer Anzeiger 6.7.12; 3sat 25.3.13 L30; Joachim Striebel „Berichte vom Wolf nur Jägerlatein?“ NWZ 23.2.15 L286; FVA BW 25.2.15; Waldwissen; FAZ 28.8.15; Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. 22.10.15; KORA News 14.1.16). Im alten Ägypten ein heiliges Wesen (Teniwka Wildlife Awareness Centre/ZA). © Sonja Felgner Sie benützen ausgeklügelte Jagdtechniken. Größere Beutetiere werden zusammen mit dem Partner gejagt oder im Rudel solange gehetzt, bis sie vor Erschöpfung aufgeben und niedergerissen werden können. Wie beim Fuchs erbeutet er kleinere Beutetiere mit dem "Mäuselsprung". (Waldwissen). Sein wichtigster Feind ist der Wolf; seine Anwesenheit führt oft zur Abwanderung oder zum Tod einer Schakalfamilie. Der Goldschakal zählt nicht zu den Neozoen: Er wurde nicht vom Menschen in ein anderes Verbreitungsgebiet gebracht, profitiert aber vom Menschen mitverursachten Fehlen des Wolfes und der Klimaerwärmung und kann sein Verbreitungsgebiet infolge der steigenden Temperaturen nach M-Europa ausbreiten (KORA + Wikipedia). 58 Lebensweise: Der Goldschakal ist ein typischer Sprinter. Er wiegt nicht viel, hat aber lange, kräftige Beine, die ihm helfen, große Entfernungen mühelos zu überwinden. Sie leben gesellig, entweder paarweise oder in kleinen Familienrudeln, ortsansässig u. haben ein festes Revier, das bis zu drei km² groß ist u. von allen Gruppenmitgliedern mit Urin markiert wird. Allerdings gibt es kaum Kämpfe zw. fremden Tieren, da die meisten Auseinandersetzungen durch Drohgebärden erledigt werden. Sie verständigen sich untereinander mit einer ganzen Reihe von Winsel-, Heul- und Belllauten. (goldschakal.ch). Wie sein ebenfalls im 18. Jh. lebender russischer Kollege Peter Simon Pallas hat der schwedische Naturforscher Carl von Linné vermutet, dass der Hund nicht ausschließlich vom Wolf abstammen könne. Beide haben neben dem Wolf den Goldschakal und ebenso wie Charles Darwin ein Jh. später noch andere Hundeartige zu den Urvätern des Hundes gezählt. Selbst Konrad Lorenz vermutete noch in der Mitte des 20. Jh., dass sowohl Wolf als auch Goldschakal am Beginn der Entwicklung zum Hund gestanden haben müssten. (Dr. Klaus Büttner „Vom Wolf zum Hund“ Der Silberne Bruch S. 65 + 11 „Hunde“). Europ. Speisekarte: Rehkitze, Hirschkälber, Nager u.a. Kleinsäuger, Vögel bis Fasanengrösse, Gelege, Frösche, Eidechsen, Insekten, zu einem geringen Anteil auch Aas. In manchen Gegenden machen Pflanzen allerdings bis zu 40% der Gesamtnahrung aus. (waldwissen; Foto Goldschakal: TENIKWA Wildlife Awareness Centre/ZA © Sonja Felgner). i Fuhrs Hund: Die Verwandtschaftsverhältnisse in der Gattung Canis sind kompliziert. Wolf, Schakal u. Kojote kann man zwar nach äußerem Erscheinungsbild und Verbreitungsgebiet ganz gut auseinanderhalten. Den Wolf, von dem unsere Hunde abstammen, gibt es auf der gesamten nördlichen Hemisphäre, den kleineren Kojoten nur in USA u. die drei Arten des Schakals – Gold-, Schabrackenund Streifenschakal – in Eurasien und Afrika. Gerade der Wolf aber variiert stark in Größe und Aussehen. Von Norden nach Süden wird er immer kleiner und "schakalartiger". Für das ungeübte Auge ist ein Goldschakal von einem jungen Wolf schwer zu unterscheiden, die einem inzwischen beide in M-Europa begegnen können. (Die Welt 13.9.15 L124; S. 10 „Europäischer Wolf“ + 11 „Hunde“). 59 SPEZIAL: i Tourist Information „Wildes“ Kapital: Die Rückkehr der großen Beutegreifer stellt nicht nur Jäger, Schäfer und Landwirte, sondern auch Touristiker vor neue Herausforderungen. In den Gebieten, wo Bär, Wolf u. Luchs erstmals wieder auftreten, herrscht bei vielen Wanderern große Unsicherheit darüber, wie sie sich bei Begegnungen im Wald richtig verhalten sollen. Schon von der Körpergröße her sind sie für manche Menschen angsteinflößend. Andererseits ist die Sehnsucht nach Wildnis mit einzukalkulieren: ≈ ⅔ der Deutschen gefällt Natur umso besser, je wilder sie ist... dies gilt bes. für die Wälder*. Es besteht ein ausgeprägter Wunsch, mit Wildnis in Kontakt zu kommen. „Wir brauchen Wildnis, nicht nur um der Natur willen, sondern um unserer selbst willen“, so die Präsidentin des BfN. Doch Achtung: Das Label „Wildes D“ führt in die Irre! Reine Ursprünglichkeit ist in unserem hoch entwickelten Industriestaat kaum zu entdecken. Wildnis ist da, wo der Mensch die Landschaft nicht gestaltet. Ungezähmte Natur in D ist aber Illusion. Selbst in Teilen der N.P. werden Bäume gefällt, Wege gesichert, Totholz entfernt u. Rehe geschossen. Eine Landschaft aber, in der die Natur walten darf, wie sie will, in der auch der Mensch ein Teil ist, den keine „Betreten verboten“Schilder aussperren - das wäre Wildnis. Unter Ökologen werden solche Freiräume derzeit vermehrt diskutiert; Wirklichkeit sind sie bisher nicht. D wird also nicht unbedingt wilder - doch es gibt viele wilde Rückkehrer, weshalb eine Begegnung mit großen Beutegreifern nicht von vornherein ausgeschlossen werden kann. (BfN 28.4.14; Jürgen Wendler „Mehr Raum für wildes Leben“ Weser Kurier 10.6.14 L125; Beate Jessel „Rückzugsort für die Seele“ SPIEGEL 50/14; Maximilian Wolf „Sehnsucht nach und Angst vor der Wildnis“ TLZ 3.11.14 L230; „Waldforum“ derwesten 7.11.14; Schwäb. 20.9.14 L205;Die Welt 24.6.15 L349; Petra Walheim „Natur darf wilder werden“ + „Noch mehr Wald soll unberührt bleiben“ SWP 7.1.16; BMUB-Naturschutz-Offensive '20; S.18 + 44 „i Hundeführer“). * Ziel: 5% Wälder der Natur zu überlassen (BMUB-News 12/2015). ● Verhaltensweisen gegenüber Bären: Beste und verlässl. Strategie ist wahrscheinlich, den Bären gar nicht erst zu treffen. Wenn doch, gebietet die Vorsicht, einem Bären in fr. Wildbahn nicht zu nahe zu kommen (Sicherheitsdistanz mind. 200-300 m - auf keinen Fall versuchen, für ein interessantes Foto näher heranzugehen)! Das Sichaufrichten nutzt der Bär, um sich zu orientieren o. auch um Angreifern zu drohen, es gehört zu seinem natürl. Verhalten. Wenn er Jungtiere behütet o. Beute verteidigt, duldet er absolut keinen Eindringling. Ad. Braunbären können nicht mehr auf Bäume klettern, da die Krallen für ihr Gewicht zu schwach sind; junge Bären hingegen sind geschickte Kletterer. (S.6 „i in fr. Wildbahn“ + L361)! „Nicht unverhofft – Du läufst nie allein!“ (N.P. Nízke Tatry - Slovenský raj/SK; s. L60). 60 Den im Wald befindl. Bären eindeutige Zeichen der eigenen Präsenz geben: Mehrere Menschen sollten im lauten Gespräch dicht beieinander bleiben. Wer allein ist, sollte singen, husten oder laut Selbstgespräche führen (auf keinen Fall andere Tiere imitieren u. z.B. Pfeifen); ggfs. auch Klimpern („Bären“-Glöckchen)! Kann der Bär uns früh genug orten, zieht er sich in sehr vielen Fällen zurück. Ist man in einem Bärengebiet unterwegs, ist es oft schon vorbeugend, sich genau umzuschauen und gewisse Gebiete („Habitat-Frage“ aus der Sicht des Bären: Wo ist ein gutes Versteck, wo kühl u. schattig, wo gute Nahrung (beachte: "Beerenzeit ist Bärenzeit"!) und wo sind wenig Menschen) einfach nicht zu betreten. Falls man frische Bärenspuren (schlammiger Boden, Pfützen, Sand oder Schnee) findet, darf man nicht in dieselbe Richtung gehen. Niemals versuchen, sich einem Bären zu nähern: Falls man ihn im Wald trifft, ist der wichtigste Grundsatz: langsam weggehen! Wenn von der einen oder anderen Seite das Distanzgebot missachtet wird, kann es gefährlich werden. Niemals eine führende Bärin reizen: bspw. auf die Jungen zugehen, die Hand nach ihnen ausstrecken oder gar die ohnehin schädlichen Fütterungsversuche. Bestenfalls sich langsam und ruhig zurückziehen! Beim Campen in der Wildnis ist es am besten, alle Nahrung u. stark duftende Artikel in luftdichte Behälter zu packen u. diese möglichst weit weg vom Lagerplatz zu deponieren: An einem Baum außer Reichweite der Tiere aufhängen, dann steigen alle Gerüche nach oben, so dass der Bär sie nicht wahrnimmt. Die Flucht auf dem Baum: Einem wirklich für einen Angriff vorbereiteten Bären (Sprintgeschwindigkeit 65 km/h) muss man sehr schnell „davon klettern“ können (falls überhaupt ein geeigneter Baum mit guten Aufstiegsmöglichkeiten erreichbar ist) und das auf eine Höhe von mindestens 5 m über den Waldboden. In Bärengebieten sämtliche Wintersportaktivitäten nur auf ausgeschilderten Pisten durchführen sowie das winterliche Wandern in Felsengebieten und das Verlassen von ausgeschriebenen Wanderwegen vermeiden. Was tun, wenn ein Bär angreift: Sich in Bauchlage auf den Boden u. die Hände in den Nacken legen. Der Bär sollte so erkennen, dass keine Gefahr für ihn besteht. Tot stellen und sich nicht wehren und warten, bis der Bär weit genug weg ist. Ratschlag ist mittlerweile umstritten! Siehe L250 + L1! („Bären“ + „Dem Braunbären auf der Spur“ S.65 + 4 „Situation A/Mimik“)! Insg. befindet sich der Märchenmythos vom „Bösen Wolf“ auf dem Rückzug. Kein anderes Tier wird so mit dem ersehnten Begriff „Wildnis“ gleichgestellt wie der Wolf, obwohl er bereits vor seiner Ausrottung als „Kulturfolger“ galt. Lt. WWF haben 82% der Befragten keinerlei Ängste in Bezug auf seine Rückkehr, während 13% diesen Umstand beunruhigend finden. Von Wölfen & Luchsen geht keine direkte Gefahr aus. Allg. Infos über Verhaltensweisen und den Umgang mit den regional heimischen Wildtieren sind aber immer wünschenswert. Wie der Name schon sagt, leben Wildtiere in der Wildnis; ein Grund mehr, ihre Lebensräume zu schützen. „Der Tourist zerstört, was er sucht, wenn er es findet“, zitiert Max Rossberg, Deputy Chairman der European Wilderness Society einen klugen Kopf u. führt weiter aus „Tourismus kann nie wirklich nachhaltig sein, weil er immer etwas nimmt.“ Daher sollte gelten: kein Freizeitspaß dort, wo sich Wildtiere aufhalten. Freizeitsport gehört auf ausgewiesene Wege und Plätze. Bewegen sich Menschen abseits von Wegen u. Pisten durch Rückzugsflächen für Wildtiere („Einstände“ = Wohn- und Schlafzimmer vieler heimischer Wildtierarten), können sie umgekehrt zur Gefahr für Wildtiere werden. (WWF-Leitfaden13; Luchs-Nachrichten 12/2013; gast at 2.10.14 L255; „Perfekte Lebensräume“ SWP 25.10.14; Jasmin Krsteski „Wild, wilder, am wildesten“ Kölner Stadtanzeiger 26.1.15; Günther Rohleder „ Renaissance der Wildnis“ Deutschlandradio/Kultur 16.12.15 L204). 61 PS: In 145 Ldkrs. (v.a. in BY, BW, S-HE u. südöstl. TH) sind bei Spaziergängen im Wald jedoch Zecken weitaus gefährlicher: '14 wurden in D 265 Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis 'FSME' gemeldet; geschätzte 200.000 Personen infizieren sich jährlich an der Lymphe-Borreliose. 2007-2009 starben 45 Deutsche an Insektenstichen. (SWP 20.1.14/ 2.6.15/Robert-Koch-Institut; DJV-Jagdnetz 3.6.14; Peer Körner „Zecken erobern die Städte“ SWP 23.6.14; „Zeckenalarm im Landkreis“ NWZ 28.4.14; Abendzeitung 25.6.14). . ● Wie du dich bei einer Wolfsbegegnung verhältst: Unwahrscheinlich ist, dass dir jemals in deinem Leben ein Wolf über den Weg laufen wird. Denn sie sind scheu und gehen den Menschen aus dem Weg. Dennoch kann es vorkommen, dass einzelne Tiere ihr Gegenüber mit Interesse mustern. Besonders junge Wölfe sind von einer spielerischen Neugier getrieben, ähnlich wie junge Hunde. Aber für den Fall der Fälle denk an diese Tipps (s. hierzu auch L250!): Nach 19 Jahren Polen: am 10.2.09 erstes Wolfs-Foto ♂ im Revier der Oberförsterei Browsk/Hajnówka in der Region Puszcza Białowieska. Laufe nicht weg (Sprintgeschwindigkeit 50 km/h)! Bleib stehen und beobachte ruhig den Wolf. Wenn du mehr Abstand möchtest, zieh dich langsam zurück. Versuche nicht das Tier zu streicheln oder zu ärgern. Ermutige ihn keinesfalls, näher zu kommen, und laufe ihm nicht hinterher. Wenn du dich in seiner Nähe nicht wohl fühlst, dann kannst du ihn vertreiben, indem du in die Hände klatschst, laut redest oder mit den Armen wedelst. Es ist absolut tabu, den Wolf zu füttern! Sie lernen sonst sehr schnell, die menschliche Anwesenheit mit Futter zu verbinden, und suchen dann evtl. aktiv die Nähe von Menschen. („Problemwolf“ s.S.19 „Wolfsmanagement“)! Falls du einen Hund dabei hast: in jedem Fall anleinen und nahe bei dir behalten; dies gilt auch bei Luchsbegegnungen! (S.18 + 44 „i Hundeführer“). Erschrecke nicht, wenn du Isegrim nachts an deinem Haus vorbeischleichen siehst! Wölfe passen sich häufig an die Aktivitäten des Menschen an.Liegt eine Siedlung in ihrem Revier, werden sie diese in der Regel tagsüber meiden. Im Schutz der Dunkelheit kann es aber durchaus vorkommen, dass sie sich ähnlich wie Rehe, Waschbären, Marder u. Füchse - bewohnten Häusern nähern. Bei offensichtl. neugierigen Wölfen, die die Nähe regelrecht suchen, sofort dem Wolfsmonitoring des Bundeslandes melden (für behördl. Reaktionen)! (LfU BY; Wolf Magazin 2/12, NAJUversum, WWF-Leitf.'13 + „Aktiv für große Beutegreifer“ S.65). 62 Ein anderer Aspekt, der ebenfalls noch wenig Beachtung findet und Regelungen erfordert, ist der s.g. Wildtier-Tourismus (mit „Fernglas und Kamera“ zu den Highlights der Natur). Großraubtiere wie Bär, Wolf u. Luchs – o. auch Großwild, wie Elche ( Foto: Biebrzański Park Narodowy/PL © Marek Śleszyński - wandern seit einiger Zeit aus CZ nach BY bzw. von PL nach BB und MV ein ≈ 10 Tiere jährl. dauerhaft in D; zuletzt am 25.8.14 im Flur vor der Kantine des Siemens-Verw.-Gebäudes im DD Westen + 29.6.15 tödl. Wildunfall auf der BAB 3 bei Iggensbach/Ldkrs. Deggendorf - 60 km von der CZ Grenze entfernt) wirken als Tourismus-Magneten, auch wenn man sie eher nicht zu Gesicht bekommt. (SZ 26.8.14 L177; TV direkt/Wissen 22/2014; Eckhard Fuhr „Die Botschaft des Elchs“ Die Welt 31.8.14 L191; „Von Elchen im Garten besser Abstand halten“ SWP 14.5.14, Märk. Oderztg.14.5.14 L118; Ansgar Kretschmer „Elch-Test: Lebensraum f. Großhirsche?“ scinexx 4.7.14 L148; SHZ 4.8.15 L59; S.16 Fußn.). Hier gilt es Angebote zu entwickeln, die einerseits das Info-Bedürfnis u. die Wissensvermittlung über die Lebensart dieser Tiere berücksichtigen (z.B. im Natur- & Umweltpark Güstrow/MV lässt sich eine Raubtier-WG mit Bären, Wölfen & Luchsen - Foto: ♂ Schaugehege am Lusen/N.P. Bayer. Wald - beobachten) und andererseits den Tier- & Artenschutz als Priorität voranstellen. Faule Kompromisse sind dabei nicht angebracht, da sie nur zu Lasten der Wildtiere gehen, z.B. Gefährdung der Raufußhühner im Mangfallgebirge 63 durch „Besucherdruck“ (Sabine Dobel „Von wegen Einsamkeit“ SWP 11.12.14; S.16 „RotkäppchenSyndrom“ + 25 „Besucherdruck“). Angebote wie z.B. Wildschaugehege/großräumige Freigehege in vielen N.P., Wolfscenter Döverden und Wildpark Lüneburger Heide/NI (Grau-, Timber-, Polarwölfe), Bärenwald Müritz/MV, Wildpark Johannismühle/BB, Wildpark Bad Mergentheim, Alternativer Wolf- und Bärenpark Schwarzwald, - Bärenpark Worbis/TH, Bear's trail in N-Karelien/FIN, Safari im Grönåsens Älgpark in Småland/S, Bärenexkursion N.P. Piatra-Craiului (Katharina & Hermann Kurmes, Villa Hermani in Măgura) und -reservat Zărnești/RO, NABU-Luchspfad Baden-Baden, geführte Wanderungen „Auf Wolfsspuren in der Lausitz“ und auf dem Wolfsradweg bei Rietschen/SN, Eekholter Wolfsmeile/SH, Wolfswanderweg in BY bzw. -steig bei Waldshut-Tiengen (Ende 2016) oder WildkatzenWalderlebnispfad Bad Herrenalb/BW, sind Teil einer nachhaltigen Tourismusstrategie u. tragen zugleich zur Besucherlenkung bei. („Der entzauberte Wald“ SWP 30.11.13; Martina Backes „Das Recht aufs Paradies | Der »nachhaltige« Tourismus integriert die Kritik in der Wachstumsideologie“ iz3w L151; Michael Nikolaus „Meister Petz als Nachbar“ SWP 24.12.14; Birk Grüling „Rückkehr von Wolf, Luchs und Biber: D wird wilder“ SPIEGEL ONLINE 12.1.14 Helge Bendl „Tierisch gut“ Sonntag Aktuell 18.1.15; „Adnan unter wilden Tieren - Bären in Rumänien“ arte@2013; Rasso Knoller „Wölfe in der Walachei“ Salzburger Nachrichten 12.7.15; Badische Ztg. 27.12.15). i Beutegreifer sorgen dafür, dass sich Beutetiere besser verteilen, aufmerksamer, vorsichtiger u. heimeliger werden, s.g. Dispersionsdynamik. Dadurch mag zwar der Eindruck entstehen, als wenn mit ihrer Wiederkehr die Zahl der Wildtiere abgenommen habe. Tatsächlich lernen sie wieder, sich besser zu verstecken. (Newsletter Wolf & Co. Febr. 15; Ulrich Wotschikowsky „Die Jäger werden über die Zukunft des Wolfs entscheiden“ OHA 14.8.15 S.21). „Naturtourismus ist ‚in‘ und kann dort, wo er kompetent und behutsam entwickelt wird, zu einer geschätzten und zuverlässigen Einnahmequelle für die Anlieger der Schutzgebiete werden“ (Magazin BAYERN wild S.63; „Meister Isegrim und die Grenzen des Tourismus“ gast at 2.10.14 L211). Eine Vorbildfunktion erfüllt die Tourismusinitiative Heckengäu Natur.Nah mit der Entwicklung eines nachhaltigen freizeittouristischen Angebots, die '13 mit als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt wurde. Die '08 vom PLENUM Heckengäu/BW ins Leben gerufene Tourismusinitiative fördert das gesellschaftliche Bewusstsein für den Wert der biologischen Vielfalt (Heckengäu u.a. als Chance für Wildkatze, Luchs & Co.) u. die Verantwortung für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Kulturlandschaft. Mit ihren Bemühungen um einen naturschutzorientierten und sanften Tourismus wurde das Heckengäu als Marke entwickelt und in der Region eine Identität mit dem Naturraum geschaffen. (PLENUM-Newsletter 1/2014). i Wölfe als Tourismusfaktor: Während sich einige Bundesländer noch vehement gegen die Rückwanderung der Wölfe wehren, hat SN schon längst ihren Wert erkannt. In der Lausitz sind sie bereis ein Wirtschaftsfaktor. Menschen kommen sogar a.d.Ausland, um sie zu sehen o. ihnen zumindest nahe zu sein. Sie buchen Hotels, essen in Restaurants spezielle Wolfsmenüs u. trinken einen Schnaps namens „Wolfsblut“ (pädagog. ganz schön krass!). Oder sie buchen private Führungen und Exkursionen, damit sie wenn schon nicht einen der scheuen Vierbeiner - wenigsten Wolfsspuren sehen oder einen Wolf heulen hören. Insbes. die Gemeinde Rietschen, die am längsten mit den Wölfen zusammenlebt, weiß den Wolf als Tourismusmagneten zu nutzen: Im Erlichthof (Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz) befindet sich eine Wolfsausstellung, und wer den Lebensraum der Wölfe kennenlernen möchte, dem bietet der thematische Radwanderweg „Auf den Spuren der Oberlausitzer Wölfe“ auf 35 km die beste Gelegenheit dazu. Hinzu kommen die zahlreichen „wölfischen“ Mitbringsel, die überall verkauft wer-den. (Wolf Magazin 2/14 S.65; Thomas Askan Vierich „Meister Isegrim u. die Grenzen des Tourismus“ gast.at 2.10.14 L255; Alexander Kempf „Der größte Popstar der Oberlausitz“ SZ 3.2.15 L276). 64 NABU-Wettbewerb „Cartoons für Wölfe“ – 3.Platz: Dieter Bevers, Belgien. Redaktion: Hartmut Felgner, Landesnaturschutzverband BW e.V. - Ref. für umweltverträgl. Freizeitgestaltung & Tourismus, Wolf-Sachverständiger und Vertreter in der AG Luchs & Wolf BW (zuvor über 6 J. Sprecher des LNV-AK GP und 3 Jz. Jugend- bzw. Biotopobmann u. Wildtierbeauftragter der Kreisjägervereinigung Göppingen); D 73114 Schlat, Amselweg 7, T. 07161/989650, [email protected], www.hartmutfelgner.de. PS: Wegen der hohen Datenübertragungsmenge verringerte Fotoqualität als PDF (75 DPI)! Umschlagseiten/Collagen u. nicht näher bezeichnete Fotos: © Hartmut Felgner. U3 Text: Deutsche Wildtier Stiftung; Anm. zu U3: „Den Schlitten des Weihnachtsmanns ziehen ♀ Rentiere, denn die ♂ Paarhufer verlieren ihr Geweih im Oktober. Infolgedessen müsste Rudolph also Rudolphine heißen!“ (Marie-Hélène Frech, dpa „Als das Rentier in Baden graste“ SWP/süddeutsche heimat 25.10.14). Zu U4: jg. Braunbären, Amerik. Grau-/Timberwolf (© Jonas Bärtle), Europ. Wölfe (im Schnee: © Piotr Malczewski ), Eurasischer Luchs. Danksagung: an Ehren-Kreisjägermeister Hubert Wermter, KJV GP, für die fachl. Anregungen und redaktionellen Verbesserungen, ebenso an die Lausitzer Rundschau (S. 19) und Agentour TonWert21 (S. 31) für die Genehmigungsrechte der Fotos. Quellen (incl. Text der Fotoserie): Aktiv für große Beutegreifer – Bär, Luchs und Wolf, Christian Pichler / Gerald Plattner / Friedrich Völk, Öbf + WWF; ALASKA & KANADAS YUKON, Hannah Glaser / Wolfgang R. Weber, VISTA POINT ISBN 3-88973-174-0; Anständig essen – Ein Selbstversuch, Karen Duve, Galiani 978-3-86971-028-0; ArtSchReport 2015, BfN; BÄREN, Robert Elman, parkland 3-88059-739-1; Bewertung v. Bestrebungen zum Schutz gr. Beutegreifer durch betroffene Bevölkerungsgruppen am Bsp. des Luchses, Angela Lüchtrath, Dissertation '11 L298; Bruder Wolf - Das vergessene Versprechen, Jim Brandenburg, Tecklenborg 3-924044-23-6; Bayern wild, Gregor Louisoder Umweltstiftung; DAS GEHEIME LEBEN DER BÄUME, Peter Wohlleben, LUDWIG 978-3-453-28067-0; Dem Braunbären auf der Spur, Michaela Skuban, Leopold Stocker 978-3-7020-1327-1; Der Luchs, Luchs-Initiative BW; Der Philosoph und der Wolf, Mark Rowlands, MALIK NAT. GEOGRAPHIK 978- 3-492-40455-6; Der Wolf – Ein Raubtier in unserer Nähe, Hansjakob Baumgartner / Sandra Gloor / Jean-Marc Weber / Peter A. Dettling, Haupt 978-3-258-07274-6; Deutschlands wilde Tiere, NAT.GEOGRAPHIK ISSN 2196-9132; Die Rückkehr der Wölfe Tagungsband 29.10.10 St. Andreasberg, NABU + N.P. Harz; Die Sache mit dem Wolf - Ergebnisse der Arbeitsgruppen b.d. Tagen des Gesprächs '13, Sonderdruck „Der Silberne Bruch“; Die Zähmung des Wolfes – Eine archäologische Spurensuche, Andrea Skamletz, Keltenmuseum Hochdorf/Enz Bd.11 978-3-981-42312-9; IWANOW-SKI’S FINNLAND – Tipps für individuelle Entdecker, Iwanowski 3-933041-08-2; JAGD und WILD + Praxis der Jagd - VEB 101-175/47/64 bzw. III-9-51370 263 5; KANADAS WILDTIERE, Rup65 pert O. Matthews, Karl Müller Art.-Nr. 41317AB; Leben mit Wölfen – Leitfaden für den Umgang mit einer konfliktträchtigen Tierart in Deutschland, Ilka Rein-hardt u. Gesa Kluth, BfN-Skript.201/07; Lernen, mit dem Wolf zu leben – Fragen aus Land-, Forstw., Jagd + Tourismus, WWF D Leitf. '13; Reiseführer Natur ALASKA, Mi-chael Rudert, BLV 3-405-14816-2; Mit Wölfen leben – Das Beste aus 25 Jahren, Wolf Magazin, Elli H. Radinger, Books on Demand 97837 34757921; Natur Europa, Patrick Loertscher, Styria 3-222-12734-4; Natur- u. sozialwissenschaftl. Analysen anthropogen bedingter Mortalitätsfaktoren u. deren Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit des Luchses Lynx lynx, Micha Herdtfelder, Dissertation '12 L315; „Reisef. Südl- Skandinavien Eckart Pott/Werner Küpker, BLV 3-405-14068-4; NaturReisef. Skandinavien, Renate u. Achim Kostrzewa, KOSMOS 3-440-07925-2; Rückkehr der Wölfe, Eckhard Fuhr, Riemann 978-3570501-719; URWÄLDER im Zentrum Europas, Urs-Beat Brändli / Jaroslaw Dowhanytsch, Haupt 3-258-06695-7; Wenn der Wolf kommt... Herdenschutz auf dem Windberghof im Schwarzwald, NABU BW; Wer hat Angst vorm Wolf? und Wölfe vor der Haustür, Wolf Magazin 2/2012 + 2/2014, Elli H. Radinger, Autorenhaus 978-3-86671-101-3+8; WILDtierinformationssystem d. Länder D '11, DJV; Wild Animals of North America, Nat.Geographic Society 87044-020-9;WILDERNESS U.S.A., Nat.Geographic Society; Wildes Europa – Tiere der Welt, Greta Jansen, Lingen 135120; Wilk, Tadeusz Bud-ziński / Lech Majewski, Bosz 83-87730-86-6; Wölfe Daniel Wood - Könemann 3-89508-574-X; Wölfe - Ein Mythos kehrt zurück, Olaf Schulz, BLV 978-3-8354-0620-9; Wölfe in Deutschland, Beatrix Stoepel, Hoffmann & Campe 3-455-09470-8; Wölfe - In Finnlands wilden Wäldern, Lassi Rautiainen, Tecklenborg 978-3-393172-99-4; Der Wolf auf der Schwäbischen Alb, FVA BW + Uni Freiburg; Wolfspirit – Meine Geschichte v. Wölfen u. Wundern, Gudrun Pflüger, PATMOS 978-3-8436-0141-2; Zum Heulen schön, Meike Lechler/ Lariassa Legler, NAJUversum - Sonderheft; 20 000 GRÜNE KILOMETER, BUND 2011. Zum Hintergrund der ≈ 200 Fotos: Grizzly, American black bear, Grau-/Timberwolf, Canada lynx: 1999 3-mon. Exkursion N.P. CDN + US-AK; Braunbär, Wolf & Luchs: 2007 2-mon. Exk. N.P. FIN u. mehrwöchige Exk. N u. S; 1998/99 spezielle Bären-Exk. N.P. Vysoké, Nízke Tatry/SK u. Tatrzański N.P./PL sowie '02 LBV-Studienfahrt N.P. Rhodopen (Pomaken-Gebiet)/GR; Bär, Wolf, Luchs & Wildkatze: 2000 Wildnisgebiet Dürrenstein-Rothwald/A und '08 Nacionalni park Plitvička jezera/HR; Wolf & Luchs: wiederholt Šumava N.P, LSG ChKO Slavkovský les/CZ und Churfirsten/CH; 2010 Großschutzgebiet Rominter Heide Роминтенская пущa/ RUS u. wiederholt Puszcza Romincka/PL; 2006 N.P. Lahemaa/EST; Wolf & Goldschakal: 2002 Strandzha Natural Park/ BG; Wolf & Luchs: ≈25 J. z.T. mehrmals jährl. fast alle PL N.P., vorrangig Biebrzański N.P., Puszcza Augustowska und Białowieża-Urwald; seit Anf. 1990-er Lausitz und NSG Niederspreer Teichgebiet/SN; Luchs: '08 Triglavski N.P./SLO; Luchs & Wildkatze: wiederholt N.P. Bayer. Wald u. Harz/NI; Wildkatze: wiederholt N.P. Hainich/TH, N.P. Kellerwald-Edersee, NP Spessart/HE+BY, Fichtelgebirge, Oberpfälzer- und Steigerwald/ BY sowie Anfang 2000 zwei Exkursionen N.P. Thayatal/A. Fotoserie auszugsweise unter https://flic.kr/s/aHskm7noqC ! Weitere Fotografen (+ Fotoserie): Amt f. Jagd & Fischerei Graubünden/CH, dpa/SWP, FVA BW, Jonas Bärtle (Schlat), Federsee-Museum, Hannah & Sonja Felgner (Dürnau), fotofolie/Erni, Rolf Geiger (Lichtensteig/CH), Sven Gückel (Lausitzer Rundschau), Finn Jenkes (Bad Oeynhausen), Walter Liese & Michael Rudek (Helsa-St.Ottilien), Jerzy Jan Lipinski (leśnictwa Łozki + Łomża/PL), Piotr Malczewski (Krasnopol-Buda Ruska/PL), N.P.-Verwaltung Bayerischer Wald, Marek Śleszyński (Lipsk/PL), Hans-Jürgen Wege (Wege&tonwert21 Lüneburg). 66 Ist die Jagd angewandter Naturschutz? am Beispiel „Eichelhäher“. Er unterliegt wie alle europ. Vogelarten dem Schutz der EU-V-RL; seit 1994 allerdings in Anh.II/2 als eine der Arten gelistet, die in D bejagt werden dürfen. Gemäß §§ 7 + 44 BNatSchG eine bes. geschützte Art. Von der Aufnahme in Anh.II/2 EU-V-RL wurde bislang abgesehen; der Eichelhäher ist daher nicht in § 2 als jagdbare Art gelistet, unterliegt also nach Bundesgesetz nicht dem Jagdrecht. Über die Landesgesetzgebung unterliegt er bspw. in NW zwar dem Jagdrecht, genießt aber eine ganzjährige Schonzeit; dagegen in BY (weiteres Alleinstellungsmerkmal s. S.38 ff. „Luchse in BY“) eine 8-mon. Jagdzeit. Im -jahr '12/13 fielen ≈ 21.500 Häher der Flinte zum Opfer (BY LdTDrucksache Nr.17 29 9.5.14). Thomas Schredder, Sprecher BJV e.V. (firmiert als staatl. anerk. Naturschutzverband), spricht bei dieser „landeskulturellen Barbarei“ allen Ernstes von einer sinnvollen u. nachhaltigen Nutzung (seiner Schätzung nach 10%), argumentiert dabei mit „Omas Eichelhähersüppchen“ (Anm.: -rezepte dürften wohl kaum als "vernünftiger Grund" zum Abschuss herhalten), und verweist darauf, dass er Singvogel-Nestlinge & Gelege räubert, und zwar solange, bis keine Nahrung mehr zur Vfg. steht (Doku BR-Unkraut 17.11.14)! ...so etwas nennt sich „grünes A b i t u r “!? Dazu im NABU-Steckbrief:„Eichelhäher ernähren sich überwiegend pflanzlich (Eicheln, Kastanien, Beeren, Erbsen, Bohnen und Früchte), aber auch Insekten und Larven (für Jungvögel), kleine Reptilien, Kleinsäuger, Eier und Nestlinge stehen auf der Speisekarte.“ Laut Literatur sät ein Eichelhäher im Endeffekt ≈ 1.700 Eicheln pro Herbst so aus, dass sie auch wirklich im Frühjahr wieder als Pflanze aufgehen – dies führte dazu, dass ihn die Bayer.Staatsforsten zum Mitarbeiter des Jahres '11 kürten. Diese, wenn sie der Waldbesitzer durch Sämlinge aus der Pflanzschule ersetzen müsste, kosten pro Pflanze mit Pflanzung rd. 1 €; das wären 1.700 € als Ersatz pro Häher." (Wulf-Eberhard Müller, ehemaliger Leiter des Forstamtes Feuchtwangen, in der v.g. TV-Doku). Frage beantwortet? Selbst wenn eine solche Rechnung nur auf s.g. Mastjahre zutreffen würde, reden wir hier von einem volkswirtschaftlichen Schaden von ≈ 36,5 Mio. €/Jahr durch schießwütige Jäger... zumindest in Bayern! Eichelhäher Garrulus glandarius (Berner Konv.III/EU-VS-II,II+/§) - „Gottes erster Förster“ und gilt wegen seiner Warnrufe auch als "Waldpolizist". 67 Link-Verzeichnis: 1: http://www.touridee-usa.de/infos/baeren_s1.htm 2: www.hit-umweltstiftung.de/index.php5?p=LuchsStudie 3: http://www.wochen-zeitung.ch/Details/mit-fotofallen-wird-derzeit-bestimmt-wie-viele-luchse-hier-leben 4: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/hunde-der-beste-freund-des- menschen-stammt-aus-europaa-933681.html 5: http://www.mdr.de/nachrichten/woelfe-in-sachsen-anhalt102_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.htm 6: www.spektrum.de/artikel/1202354 7: http://www.welt.de/regionales/baden-wuerttemberg/article143892754/Wer-hat-Angst-vorm-boesenWolf.html 8: http://www.jagderleben.de/akt-wolf-abstammung-mw 9: http://www.elliradinger.de/Leseprobe_Einleitung.pdf 10: http://www.jungewelt.de/2013/10-12/005.php 11: http://www.startribune.com/local/221254011.html 12: http://www.swp.de/ulm/nachrichten/vermischtes/Von-Vollmondnaechten-undWoelfen;art4304,2261322 13: http://www.wolfsregion-lausitz.de/faq 14: http://www.eu-koordination.de/umweltnews/news/naturschutz-biodiversitaet/3573-eu-parlamentstimmt-fuer-bessere-umsetzung-der-naturschutzrichtlinien 15: http://science.orf.at/stories/1765406/ 16: http://www.neues-deutschland.de/artikel/828013.halber-freispruch-fuer-isegrim.html 17: http://www.mittelbayerische.de/panorama-nachrichten/der-bund-will-woelfe-besser-schuetzen-21934art1340498.html 18: http://www.galileo.tv/earth-nature/forscher-entschluesseln-die-wolfssprache/ 19: http://www.20min.ch/schweiz/zentralschweiz/story/23352997 20: http://www.1815.ch/wallis/aktuell/woelfe-spielen-wichtige-rolle-in-der-schweizer-waldpflege117019.html 21: http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Woelfe-im-Suedwesten-Schaefer-undNaturschuetzer-besorgt;art4319,3328624 22: http://www.badische-zeitung.de/elsass-x2x/wolfswelpen-im-elsass-entdeckt-75011835.html 23: http://www.dn.se/nyheter/vetenskap/utan-varg-exploderar-algstammen/ 24: http://www.amaroktv.de/news/schweden-wolf-und-elch 25: http://www.mdr.de/thueringen/nord-thueringen/luchs-nationalpark-hainich-harz100.html 26: http://kurier.at/chronik/oesterreich/jagd-starker-anstieg-von-abschuessen/30.533.248 27: www.swp.de/wildtiere 28: http://woelfeindeutschland.de/geschichte-der-woelfe-in-westpolen/ 29: http://www.forsten.sachsen.de/wald/download/WK_Allgemeines.pdf 30: http://www.3sat.de/page/?source=/dokumentationen/156817/index.html 31: http://wochenkurier.info/no_cache/suedbrandenburg/staedte-gemeinden/seen land/hoyerswerda/nachrichtendetails/obj/2013/11/22/leserbrief-zum-thema-der-wolfbringt-die-jaegerschaft-in-rage/ 32: 33: http://www.br.de/nachrichten/luchsmoerder-100.html 34: http://www.nzz.ch/schweiz/wir-muessen-schneller-sein-als-der-wolf-1.18581170 35: http://www.sz-online.de/nachrichten/die-frau-die-mit-dem-wolf-picknickte-2720952.html 36: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-16971-2013-12-05.html 37: http://www.taz.de/!5216898/ 38: http://www.welt.de/144697802 39: http://www.welt.de/debatte/kolumnen/Fuhrs-Woche/article152189307/Mein-Freund-der-Luchs-istschuechtern.html 40: 41: 42: http://www.echo-online.de/ratgeber/wissenschaftundtechnik/Ist-Platz-fuer-Woelfe-in-EuropasWaeldern;art478,3927990 43:Fdpa: http://www.swp.de/ulm/nachrichten/vermischtes/NOTIZEN-vom-16-Oktober2013;art4304,2255379 44: Fdpa: http://www.swr.de/blog/diedurchblicker/2013/09/24/die-rueckkehr-der-elche/ 45: Fdpa: www.mil.brandenburg.de/media_fast/4055/Elch-Managementplan_2 46: Fdpa: http://www.welt.de/120854323 47: D‘07Bay.W.0105: http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/wolf/news/16296.html 48: PL‘09Febr-3688: http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=11314 68 49: PL‘03NOPL661641-29: http://www.wolfswandern.de/nr8wolfsspurenerkennen.htm 50: 51: FIN‘07D3090: http://kurier.at/chronik/oesterreich/jagd-starker-anstieg-von-abschuessen/30.533.248 52: http://www.taz.de/Jagen-in-Schweden/!129999/ 53: http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10592-013-0446-2 54: http://www.sz-online.de/sachsen/jaeger-wollen-woelfe-fangen-2739928.html 55: http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/mlr/allgemein/wolf_handlungsleitfaden.pdf 56: http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-olpe-wenden-und-drolshagen/ausgerottet-war-derwolf-nie-aimp-id11555354.html#plx1222210770 57: http://www.sz-online.de/nachrichten/umweltministerium-kritisiert-wolfsbrief2741185.html 58: http://wolfsmonitor.de/?p=999 59: http://www.shz.de/nachrichten/deutschland-welt/nach-woelfen-und-walen-kommt-jetzt-der-elch-nachsh-id10379666.html 60: http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Vorsicht-grimmiger-Gastgeber;art4306,3375297 61: 62 A’11H. Tauern5788: http://www.maz-online.de/Lokales/Brandenburg-Havel/Landwirt-vertreibt-Woelfemit-Esel 63: http://www.meinbezirk.at/graz/magazin/unterwegs-mit-wilden-woelfen-grazer-biologin-im-interviewd1441181.html 64: 65: 66: 67: 68: http://www.20min.ch/wissen/news/story/Ohne-Wolf-und-Loewe-kollabiert-das--kosystem-26820492 69: 70: http://www.duckhome.de/tb/archives/11690-Kreisjaegermeister-Thomas-Sporn-und-der-boeseWolf.html 71: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/rueckkehr-von-wolf-luchs-und-biber- deutschland-wirdwilder-a-942945.html 72: http://www.sz-online.de/nachrichten/pferde-im-seenland-bleiben-ruhig-2750007.html 73: http://www.bo.de/nachrichten/nachrichten-regional/der-wolf-ist-im-schwarzwald-willkommen 74: 75: http://www.mdr.de/exakt/die-story/exakt-die-story-gejagte-jaeger100.html 76: http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/wolf/hintergrund/16494.html 77: 78: http://www.landeszeitung.de/blog/lokales/138387-ueber-die-ausrottung-des-untiers 79: 80: 81: 82: 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