LENZBURG-SEETAL 35 AARGAUER ZEITUNG DONNERSTAG, 12. NOVEMBER 2015 ✒ Schlossgeist Trickreiche Attacken und ein Award ✒ Trojaner setzen An einer Veranstaltung zum Thema «Netzwerk-Kriminalität – Wie schütze ich mein KMU» der Hypothekarbank Lenzburg und der SWL Energie AG zeigte Referent Marc Henauer von der Informationssicherheit beim Nachrichtendienst des Bundes mit Beispielen, wie trickreich bei Computerattacken vorgegangen wird. Henauer sprach von Datensticks mit einem Vermerk «vertraulich», die an exponierten Orten, beispielsweise auch Armeekasernen, gezielt am Boden deponiert werden. Da könne sich wohl kaum ein Finder der Neugier entziehen und den Stick liegenlassen, meinte er schmunzelnd. ✒ Gastro-Oscar Hier könnten bald Loftwohnungen oder ein Museum entstehen. Denn die Thut Möbel AG verlässt ihre Produktionshallen in Möriken. ZVG Kult-Möbelfirma zieht weg Schon wieder heimst ein Gastro-Betrieb aus der Region einen Preis ein: Am Montag wurde der Birrwiler «Schifflände» bei der «Award Night» des Schweizer Publikumspreise «Best of Swiss Gastro» in Zürich Oerlikon der erste Preis in der Kategorie Classic verliehen. Ganz unbescheiden vermeldet das in der neuen Form 2013 eröffnete Lokal in seinem Newsletter: Der Preis «ist der verdiente Lohn für das ganze Team und gleichzeitig eine zusätzliche Motivation auch künftig alles in den Dienst unserer Kundschaft zu stellen.» Möriken Thut Möbel AG wechselt nach Buchs (ZH) – Ideen für die Nutzung des Gebäudes gibt es Meisterschwanden ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Die Firma Thut Möbel verlässt Möriken. Am neuen Standort im zürcherischen Buchs wird die Firma eine neue Werkstatt und einen Showroom einrichten – zusammen mit der Möbelwerkstatt Tossa. Mit der Tösstaler Firma arbeitet Thut Möbel schon seit zwei Jahren zusammen. Bisher lediglich im Bereich Verkauf und Marketing, neu auch in der Entwicklung, Produktion und Administration. Die Thut Möbel AG geniesst in der Design-Welt grosses Ansehen – unter anderem wegen ihres berühmten Schrankes, dessen Türe sich beim Öffnen wie ein Vorhang zusammenfaltet. «Natürlich haben auch wir mit der Frankenstärke zu kämpfen», sagt Benjamin Thut, Mitinhaber der Thut Möbel AG. «Das ist nicht von der Hand zu weisen.» Der Hauptgrund für den Umzug sei aber ein anderer: «Tossa und Thut Möbel sind beide Kleinbetriebe. Beide haben eine zu grosse Infrastruktur. Bei beiden sind die Maschinen zu wenig ausgelastet.» Durch den Zusammenschluss könne man die Synergien besser nutzen. Der Standort im Buchser Industriegebiet sei nicht nur günstiger als im Wohngebiet in Möriken, sondern auch grösser und biete beispielsweise die Möglichkeit, einen grossen Showroom einzurichten. «So bleiben wir konkurrenzfähig.» Zudem können die beiden Firmen am neuen Standort ihre Vision verwirklichen: kleine Design-Labels und Firmen unter einem Dach vereinen. «In Buchs zu wechseln. Das gelte auch für die acht Mitarbeiter von Tossa. Ob alle dieses Angebot nutzen, weiss Thut noch nicht. Zweimal 2 Mio. für Seniorenzentrum Museum oder Lofts in Möriken Auf dem «Hüetli»-Areal beim ehemaligen Gemeindehaus ist in Meisterschwanden ein Seniorenzentrum für betreutes Wohnen mit etwa 28 Wohnungen und 24 Pflegeplätzen vorgesehen. An der Gemeindeversammlung von heute Abend entscheiden Einwohner und Ortsbürger über eine Beteiligung an der zu gründenden Träger-Aktiengesellschaft in der Höhe von je zwei Millionen Franken. Die derart und mit eventuell Kapital von weiteren Investoren aus dem Dorf alimentierte «Hüetli AG» wird das Gebäude finanzieren; eine Spezialfirma ist als spätere Betreiberin der Anlage vorgesehen. Das Areal soll die Einwohnergemeinde im Baurecht zur Verfügung stellen. Nach einem grundsätzlichen Ja heute Abend müssen verschiedene Verträge ausgehandelt werden. Um den Beitrag finanzieren zu können, müssen die Ortsbürger Bauland im Seefeld veräussern. 25 Aren sollen zu einem Quadratmeterpreis von 1200 Franken an eine Immobilienfirma aus dem Kanton Solothurn verkauft werden. Der Erlös liegt also bei 3 Millionen Franken. Das Budget 2016 der Einwohnergemeinde sieht bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 71 Prozent einen kleinen Aufwandüberschuss von 200 000 Franken vor. (TF) Für die Liegenschaft in Möriken sucht der Möbelhersteller noch einen Käufer. «Das Interesse ist sehr gross», sagt Thut. «Uns war es wichtig, dass der Käufer die Produktionsgebäude stehen lässt, sodass die Geschichte der Thut Möbel AG weiterhin in Möriken sichtbar bleibt.» Ideen seien Loftwohnungen oder sogar ein kleines Kurt-Thut-Museum. Schliesslich sei die Geschichte der Firma eng mit dem Dorf verbunden. Vor über 80 Jahren legte sein Grossvater hier den Grundstein für das Möbelgeschäft. «Und mein Urgrossvater war der letzte Kutscher vom Schloss Wildegg», sagt Thut. Benjamin Thut Inhaber Thut Möbel AG THUT MÖBEL AG Die Möriker Wurzeln der Firma W alter Thut hat 1929 die Möbelschreinerei in Möriken gegründet. 1953 änderte sich das Angebot der Firma grundlegend. Denn Thuts Sohn Kurt entwarf nach seinem Studium an der Kunstgewerbeschule Zürich neue Produkte für die Firma. Fünf Jahre später kam zur Schreinerwerkstatt noch eine Fabrikationshalle dazu – geplant von Kurt Thut. Als er 1970 die Firma übernahm, gründete er die Thut AG. Heute führt Benjamin Thut mit seinem Bruder Daniel Thut das Unternehmen mit 12 Mitarbeitern. «Eine unserer Stärke ist, dass wir verschiedene Materialien beim Design der Möbel verwenden», sagt Benjamin Thut. «Die Möbel fallen vor allem auf durch die speziellen Ideen, die wir im Design integrieren. Beispielsweise die Türe des Faltvorhang-Schrankes, die sich beim Öffnen wie ein Vorhang zusammenfaltet. Oder der Scheren-Tisch, der sich platzsparend zusammenklappen lässt», sagt er. «Denn um sich auf dem Markt behaupten zu können, brauche es Produkte, die kein anderer habe. Zudem würden sie von A bis Z in der Schweiz produzieren. Auch das Rohmaterial wird möglichst im Inland eingekauft. Die Möbel sind deshalb im Hochpreissegment anzusiedeln. «Unsere Kunden sind kaufkräftig und haben eine Affinität zu Kunst und Design», sagt Thut. (SSU) INSERAT Othmarsingen Halle 2000 soll nun richtig belüftet werden können Die Turnhalle trägt ihr Baujahr 2000 im Namen. Sie ist 15 Jahre alt. Doch mit dem Raumklima hat es von Anfang an gehapert. Die Halle lässt sich nur unzureichend belüften und ist rasch überhitzt. Gemeindeammann Fritz Wirz bestätigt: «Die Halle wurde nach dem damaligen Minergieverständnis gebaut. Doch die Lüftung hat im Prinzip nie zufriedenstellend funktioniert.» Weil die Mängel nie richtig ersichtlich wurden, soll das Raumklima in Halle und Garderobe nun mit baulichen Massnahmen endlich verbessert werden. Dafür beantragt der Gemeinderat der Gmeind morgen Freitag einen Verpflichtungskredit von 560 000 Franken. Die Lüftungsanlage soll durch eine deutlich leistungsstärkere Anlage er- «Gemeinsam können wir auf dem Markt gegen die grossen Anbieter bestehen.» ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● VON STEFANIE SUTER der Schweiz hat es viele kleine Einzelkämpfer mit guten Produktideen», sagt Thut. In Buchs hätte es genug Platz, um mit anderen Möbeldesignern und designorientierten Firmen gemeinsam zu produzieren oder junge Designer zu fördern. Zudem baut Thut Möbel zurzeit mit anderen kleinen Labels aus der Schweiz eine gemeinsame Internetplattform auf. «Gemeinsam können wir auf dem Markt gegen die grossen Anbieter bestehen», sagt Thut. Dass die Wahl auf Buchs gefallen ist, ist nicht zufällig. Der Ort liegt etwa in der Mitte zwischen Möriken und Turbenthal, wo Tossa zurzeit noch produziert. Buchs ist rund 20 Autominuten von Möriken entfernt und hat einen besseren Anschluss an den öffentlichen Verkehr. «Der Umzug ist machbar für unsere Mitarbeiter», sagt Thut. Für alle zwölf bestehe die Möglichkeit, nach setzt werden. In der Halle werden Dachfenster eingebaut. Ost- und westseitig soll ein effizienter Sonnenschutz künftig das Aufheizen der Halle verhindern. Im Betrag enthalten sind auch Kosten für die Sanierung der schadhaften Duschen sowie diverse Unterhaltsarbeiten. In einem weiteren Geschäft geht es um die Untersuchung der früheren Kehrichtdeponien «Vorem Birch», «Hölli» und «Hübel». Der Kanton verlangt eine Voruntersuchung wegen möglicher Belastung des Grundwassers. Dafür hat der Souverän einen Verpflichtungskredit von 68 000 Franken zu sprechen. Bund und Kanton beteiligen sich an den Kosten, ebenso ist mit Beiträgen bei einer allfälligen Sanierung zu rechnen. Steuerfuss bleibt bei 110 Prozent Zur wirtschaftlichen Situation der Gemeinde sagt Ammann Fritz Wirz: «Othmarsingen steht auf einem guten Fundament. Bei einem moderaten Bevölkerungswachstum stehen wir auch weiter auf gesunden Beinen.» Das Budget 2016 bei unverändertem Steuersatz von 110 Prozent schliesst mit einem Verlust von 348 000 Franken. Der Betrag wird jedoch mit der gemäss HRM 2 für Abschreibungen geschaffenen Aufwertungsreserve verrechnet, was eine ausgeglichene Erfolgsrechnung ermöglicht. Die Nettoschuld von 5 Mio. Franken ist grossenteils ertragswirksam investiert. Die vermieteten Schulräume generieren Zinseinnahmen. (STR)
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