Warum überhaupt Zulassungsklausuren? In welchen

FAQ
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Warum überhaupt Zulassungsklausuren?
Die Studierenden des Faches Latein haben einen Anspruch darauf, unter bestmöglichen Bedingungen arbeiten zu können, um zügig
und optimal vorbereitet zum gewünschten Abschluss zu gelangen. Zu diesen Rahmenbedingungen gehören eine günstige Betreuungsrelation in den Lehrveranstaltungen sowie ein dem jeweiligen Studienabschnitt angemessenes Niveau der vermittelten Inhalte. Um
dies zu gewährleisten, ist sicherzustellen, dass die auf Vorkenntnissen aufbauenden Lehrveranstaltungen nur von denjenigen besucht
werden, die tatsächlich über diese Vorkenntnisse verfügen. Andersfalls würde sich zum einen die Betreuungsrelation zu Ungunsten
der für die Veranstaltung qualifizierten Studierenden verändern, zum anderen, ebenfalls zu Ungunsten der qualifizierten Studierenden,
die inhaltliche Progression verlangsamen.
Die Einführung von Zulassungsklausuren ist daher im Interesse eines jeden, der sein Studium ernsthaft und zielorientiert betreibt.
In welchen Lehrveranstaltungen gibt es Zulassungsklausuren?
Zur Zeit setzt die Teilnahme am zweiten Teil der Übersetzungsübungen Unterstufe (Rep. II), den Übersetzungsübungen Mittel- und
Oberstufe (dt.-lat.) und den Übersetzungsübungen Mittel- und Oberstufe (lat.-dt.) das Bestehen einer Zulassungsklausur voraus.
Wann finden diese Klausuren statt?
In der Regel in der ersten Sitzung des Semesters. Die Teilnahme ist obligatorisch. Einen Wiederholungstermin gibt es nicht.
Warum Zulassungsklausuren am Anfang des Semesters?
Die – aus gesetzgeberischen Gründen ohnehin nur schwer zu verwirklichende – Alternative wären Klausuren am Ende des vorausgehenden Semesters, da die Ansetzung von obligatorischen Prüfungsterminen in den Semesterferien rechtlich problematisch ist. Um
aber allen Studierenden die Möglichkeit zu geben, eventuell bestehende Defizite während der vorlesungsfreien Zeit zu beheben, dürfte
es die sachgerechteste Lösung sein, unmittelbar vor Beginn einer Lehrveranstaltung zu überprüfen, ob bei den Teilnehmern die notwendigen Voraussetzungen vorhanden sind.
Muss ich am Anfang des Semesters etwa schon das können, was erst Inhalt der Lehrveranstaltung ist, an der ich teilnehmen möchte?
Nein, natürlich nicht. Sowohl der Schwierigkeitsgrad der Zulassungsklausur als auch die Art der Bewertung sind weit von dem entfernt, was in der Abschlussklausur verlangt wird. Es wird lediglich überprüft, ob die Basis vorhanden ist, auf der die Lehrveranstaltung aufbaut.
Wie viele Fehler darf man machen?
Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Für Abschlussklausuren gilt, dass die Fehlerzahl 5% der Wortzahl des zu übersetzenden
Textes nicht überschreiten darf. Bei der Bewertung von Zulassungsklausuren wird man über diesen Prozentsatz hinausgehen; wie
weit, hängt vom Schwierigkeitsgrad des Textes und der Art der Veranstaltung, aber auch von der Art der begangenen Fehler ab.
Besonderes Augenmerk wird ja darauf gerichtet, dass die vorher erlernten Fähigkeiten beherrscht sind.
Verlängert sich mein Studium durch die Zulassungsklausuren?
Nein, im Gegenteil. Sollten Sie die Zulassungsklausur nicht bestehen, so bedeutet dies, dass Sie keine Chance auf einen erfolgreichen
Abschluss der Lehrveranstaltung gehabt hätten. Sie werden somit davor bewahrt, durch eine Fehlbelegung sinnlos Arbeitszeit zu
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vergeuden, die Sie dringend zur Behebung Ihrer Defizite benötigen. Wenn Sie aber die Zulassungsklausur bestehen, werden Sie von
intensiver und effizienter Lehre im Kreise der für die jeweilige Stufe geeigneten Kommilitonen profitieren.
Was muss ich tun, um die Zulassungsklausur zu bestehen?
Die Zulassungsklausur besteht jeder, der die elementaren Studienvoraussetzungen (sichere Beherrschung der Formenlehre sowie des
Grundwortschatzes) mitbringt und sein bisheriges Studium engagiert betrieben hat. Eine spezifische Vorbereitung ist nur für diejenigen von Nöten, auf welche dies nicht zutrifft. Zur Orientierung diene folgende Checkliste der Teilnahmevoraussetzungen.
1) Übersetzungsübungen Unterstufe (Rep. II):
– sichere Beherrschung der Formenlehre (ggf. intensive Wiederholung von RH §§ 20–104)
– sichere Beherrschung des Stoffes des Rep. I (ggf. intensive Wiederholung von RH §§ 105–172 und der im Rep. I behandelten
Übungssätze)
– aktive Beherrschung des prosaischen Grundwortschatzes
Eine Überprüfung Ihres Leistungsstands wird durch die Testklausur(en) im Rep. I angeboten.
2) Übersetzungsübungen Mittelstufe (dt.-lat.):
– wie unter 1), außerdem
– sichere Beherrschung des Stoffes des Rep. II (ggf. intensive Wiederholung von RH §§ 173–264 und der im Rep. II behandelten Übungssätze)
– Vertrautheit mit der Sprache Caesars (ggf. intensive Originallektüre des Bellum Gallicum)
Eine Überprüfung Ihres Leistungsstands wird durch die Testklausur(en) im Rep. II angeboten.
3) Übersetzungsübungen Mittelstufe (lat.-dt.):
– sichere Beherrschung der Formenlehre
– sichere Beherrschung von mindestens 75% des Vokabulars der Wortkunde von Vischer
– intensive Originallektüre von mindestens 50% der in der Leseliste verzeichneten Werke
Eine Überprüfungsmöglichkeit Ihres Leistungsstands wird Ihnen die durch die Abschlussklausuren von Lektürekursen geboten.
4) Übersetzungsübungen Oberstufe (dt.-lat.):
– sichere Berherrschung des Stoffs Von Repetitorium I/II und der
Übersetzungsübungen Mittelstufe (dt.-lat.)
– Vertrautheit mit der Sprache Ciceros
5) Übersetzungen Oberstufe (lat.-dt.)
– Lektüre der Leseliste „Grundstudium“ sowie 50% der in der Leseliste „Oberstufe“
verzeichneten Texte
Zu den Abschlußklausuren der beiden zuletzt genannten Veranstaltungen ist grundsätzlich zu bemerken: Hierbei handelt es sich um
die Klausuren, die in der vorigen Studienordnung Bestandteil des Staatsexamens waren. Die Übersetzungsübungen Oberstufe richten
sich daher an Studierende, die nicht am Anfang, sondern eher am Ende des Hauptstudiums stehen.
Und wenn ich nicht bestehe?
In diesem Fall ist es wichtig, dass Sie die Ursachen bei sich selbst suchen. Wo liegen Ihre Schwächen, wo liegen Ihre Versäumnisse?
Die Wiederholung des Rep. I bzw. Rep. II ist nur dann sinnvoll, wenn Sie erkannt haben, warum der erste Besuch dieser Lehrveranstaltungen fruchtlos war, und Konsequenzen aus dieser Erkenntnis ziehen.
Elementare Defizite in Formenlehre und Wortschatz beheben Sie nicht durch die physische Anwesenheit in einer Lehrveranstaltung,
und auch nicht dadurch, dass Sie sich nur mit dem befassen, was Ihnen ausdrücklich aufgegeben wird, sondern allein durch selbständiges, systematisches Lernen.
Halten Sie sich immer wieder vor Augen, dass Sie selbst für Ihren Lernerfolg verantwortlich sind, und beschäftigen Sie sich mindestens drei Stunden pro Tag aktiv mit der lateinischen Sprache!
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