Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH) Lösungen zur Übung Aufgabe 19 Kfz-Elektrik Kfz-Elektronik Aufgabe 19: 19. An der verteilerlosen Zündanlage (RUV) eines Opel-Motors X12SZ wurden die angegebenen Oszillogramme aufgenommen (Bild 3): Weitere Daten: Bordnetzspannung 14,1 V Primärwiderstand einer Doppelfunkenspule 0,56 Ω Primärinduktivität einer Doppelfunkenspule 4,4 mH 1. Welche Kurven sind dargestellt? (im Bild bezeichnen!) 2. Ermitteln Sie Zündzeit, Schließzeit und Öffnungszeit. 3. Welcher Schließwinkel (%) muß am Schließwinkelmeßgerät angezeigt werden? 4. Welcher max. Strom ist in einer Zündspule möglich? (theoretischer und realer Wert? Erläuterung!) 5. Welchen Wert hat die je Zündvorgang gespeicherte Zündenergie? 6. Ermitteln Sie Zeitkonstante und Halbwertszeit des Ladestromverlaufes. Stellen Sie diese und weitere bekannte Größen dar (Primärstromverlauf zeichnen)! 7. Geben Sie im Bild 3 den nicht gezeigten Spannungsverlauf an (darunter zeichnen)! Welcher ist dies? 8. Bezeichnen Sie die angebenen Punkte c, d, e, f, g 9. Erläutern Sie die Änderungen bei Drehzahlsteigerung! Was bleibt unverändert? 10. Wie beeinflussen ein defekter Entstörwiderstand im Kerzenstecker und ein abgezogener intakter Kerzenstecker das Oszillographenbild der Sekundärspannung? (Bild mit Erläuterung) 11. Welche Aussagen sind zu den Größen Schließwinkel, Schließzeit, Öffnungszeit und Zündzeit möglich, wenn Bild 3 die Vorgänge einer Verteilerzündanlage darstellen würde? 12. Begründen Sie Vor- und Nachteile der verteilerlosen Zündanlage gegenüber Zündanlagen mit Verteiler. Lösung: Rechnung vereinfacht mit 3000 min-1 1 1) Welche Kurven sind dargestellt? 1. Kurve : Primärstromverlauf 2. Kurve : Sekundärspannung 2) Ermitteln von Zünd-, Schließ- und Öffnungszeit tS = 4,5 ms (aus den Proportionen im Bild entnehmen) tÖ = 15,5 ms (aus den Proportionen im Bild entnehmen) tZ = 20 ms (je Kurbelwellenumdrehung 1 Zündvorgang – siehe Bild) 3) Welcher Schließwinkel (in %) muß am Schließwinkelmeßgerät angezeigt werden? t α S = S ⋅ 100% = 22,5% tZ Welcher max. Strom ist in einer Zündspule möglich? U 14,1V I= = = 25,2 A theoretisch R 0,56Ω I = 7 A real (abgelesen) 4) 5) Wert der je Zündvorgang gespeicherten Zündenergie 4,4mH L W = ⋅i2 = ⋅ (7 A) 2 = 100mJ ; 2 2 6) Ermitteln der Zeitkonstante und Halbwertzeit des Ladestromverlaufes τ= L 4,4mH = = 7,86ms R 0,56Ω − t i (t ) = I 0 ⋅ (1 − e τ ) t − H 1 7 A = 7 A ⋅ (1 − e 7 ,86 ms ) 2 t H = 5,5ms 7) Spannungsverlauf angeben Primärspannung ist nicht angegeben 8) Bezeichnen der Punkte 1 bis 5 1. 2. 3. 4. 5. Strombegrenzung Öffnungszeit Schließzeit Brenndauer Zündspannung 2 9) Erläuterung der Änderung der Drehzahlsteigerung. Was bleibt unverändert? Vergrößerung des Schließabschnittes (Schließwinkel), Schließzeit bleibt konstant. Der Primärstrome kann den gleichen Wert erreichen. 10) Wie beeinflussen ein defekter Entstörwiderstand im Kerzenstecker und ein abgezogener intakter Kerzenstecker das Oszillographenbild der Sekundärspannung? Entstörwiderstand defekt: Brennspannungslinie schräg oder zu hoch Abgezogener Kerzenstecker: kein Funke, Schwingen im Spannungsverlauf 11) Welche Aussagen sind zu den Größen Schließwinkel, Schließzeit, Öffnungszeit und Zündzeit möglich, wenn das gegebene Bild die Vorgänge einer Verteilerzündanlage darstellen würde? tS = 4,5 ms tÖ = 5,5 ms tZ = 10 ms (je Kurbelwellenumdrehung 2 Zündvorgänge) 12) Begründen Sie Vor- und Nachteile der verteilerlosen Zündanlage gegenüber Zündanlagen mit Verteiler. Vorteil: kein Verschleiß Keine Hochspannung an rotierenden Teilen Keine defekten Verteilerkappen Nachteil: höherer Aufwand in der Elektrik (u.a. mehrere Zündspulen Zündtransformatoren) 3
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