Künstlerhof Alt-Lietzow 12 Künstlerhof Alt-Lietzow 12 Alt-Lietzow 12 10587 Berlin Leitung der Initiative: Brigitte Arndt 0175 / 541 32 08 Regina Liedtke 030 / 781 28 99 altlietzow12.wordpress.com [email protected] gefördert vom Kulturbeirat Charlottenburg-Wilmersdorf 15 Jahre Künstlerhof Alt-Lietzow 12 Der Künstlerhof Alt-Lietzow 12 befindet sich hinter dem Rathaus Charlottenburg. Die Straße „Alt-Lietzow” erhielt 1937 ihren Namen und hieß vorher Lützower Straße. Das im Mittelalter gegründete Fischerdorf Lützow ist die älteste Siedlungseinheit Charlottenburgs und wurde 1239 erstmals erwähnt. Das Mosaik am Haus Alt-Lietzow 1-3 zeigt eine Ansicht des Dorfes aus dem 18. Jahrhundert. Lützow gehörte bis 1542 zum Nonnenkloster Spandau. Später schenkte es Kurfürst Friedrich III., der sich kurz darauf zu König Friedrich I. krönte, seiner kunstinteressierten Gattin Sophie Charlotte. Nach ihrem Tod im Jahre 1705 benannte der König das nahegelegene Schloss, bis dahin als Musenhof bekannt, und die umliegende Ansiedlung in „Charlottenburg” um. Sein Sohn Friedrich Wilhelm I. gemeindete Lützow 1719 nach Charlottenburg ein. Das Haus Alt-Lietzow 12 war ursprünglich eine Brauerei, dann eine Wäscherei und später eine Beerenlikörfabrik. Auf alten Architekturplänen von 1904 erkennt man noch die Lagerräume, Brenner und die späteren Waschvorrichtungen für die Wäscherei, die sich in Kellergewölben unter dem Hof befanden. An dem Gebäude ist eine Gedenktafel angebracht, die an den deutschen Schriftsteller Erich Mühsam erinnert: „Ein Anarchist, der die Gewalt hasste”. Dieser bedeutende Lyriker, Dramatiker, Essayist und Zeichner lebte und arbeitete in Alt-Lietzow, der früheren Lützower Straße. Im Jahr 1934 wurde er von den Nationalsozialisten im KZ Oranienburg ermordet. Seit 1982 arbeiten im Haus Alt-Lietzow 12 Musikinstrumentenbauer, Videofilmer, Musiker, Bildhauer, ein Goldschmied, Keramiker, Architekten und Bildende Künstler. Später kam noch eine Kunsttherapeutin, ein Journalist und ein Schriftsteller hinzu. Im Jahr 2000 entstand die Idee, verschiedene Künste an einem Platz zu konzentrieren, um über den Bezirk hinaus einen festen Platz im Austausch von Kunst und Kultur zu ermöglichen. Über viele Jahre fanden in den Räumen des Künstlerhofs Ausstellungen verschiedener Künstler statt. Auf dem Veranstaltungskalender standen Literaturabende, Konzerte, Theater, Kunstseminare, Kunst und Kulturfeste im Hof. Sie wurden in Eigeninitiative geplant und durchgeführt, teilweise mit Unterstützung und Begleitung des Kulturbüros City West. Aufgrund veränderter Mietverhältnisse konnten viele Aktivitäten in den letzten Jahren leider nicht mehr stattfinden. Dies soll sich in Zukunft wieder ändern. Die Künstlergemeinschaft dankt für die Ermutigung der Öffentlichkeit und allen Befürwortern unseres Vorhabens, den Künstlerhof wieder zu einem Ort der Kunst und Kultur zu machen. Brigitte Arndt Bildende Künstlerin und Gründerin des Künstlerhofs
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