Gebäudeplanung - Planung von Heizungsanlagen - Prof. Dr. Ulrich Hahn SS 2012 Fachhochschule Dortmund Gliederung von Heizungsanlagen (zentral) Primärenergie dezentral Heizungsanlage Wärmeerzeugung Wärmeverteilung im Keller Flur im Raum Gebäude Wärmeübergabe im Raum teilzentral Wärmeverteilung: Wasser zentral Dampf Luft kombiniert mit Lüftungsanlage Wärmeübergabe: konvektiv Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Strahlung mit Wärmerückgewinnung Planung von Heizungsanlagen 2 Primärenergie Öl {Kohle/Koks} Lagerung Holzpellets Verbrennung Abgasabfuhr Gas (Flüssiggas) Gas (Erdgas) Elektrische Energie Leitungsnetz Hilfsenergie Nah-/Fernwärme Solarenergie Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 3 Wärmeerzeuger Ölkessel Niedertemperatur Brennwert Gaskessel Niedert./Brennwert Holz, Holzpellets Feststoffkessel Kachelöfen Wärmepumpe elektrisch mit Verbrennungsmotor Elektroheizung direkt Nachtspeicher Solaranlage als Heizungsunterstützung konventionell Blockheizkraftwerk, Brennstoffzelle Nah-/ Fernwärme Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 4 Konventionelle Wärmeerzeuger (zentral) Wärmeerzeugung durch Verbrennung Gas Öl {Kohle, Koks, Holz} Pellets Heizungsraum (Keller, Dachgeschoss) Brennstofflagerung (Sicherheit) Brennstoffzufuhr Luftzufuhr Abgasabfuhr Kondensatabfuhr (Brennwertkessel) Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 5 Heizungsräume Keller/Erdgeschoss Schornsteinlänge „Kaminzug“ Feststoffe, Öl Brennstoffzufuhr Größe des Wärmeerzeugers Wärmepumpe: Ankopplung an Wärmequelle Dachgeschoss geringerer hydrostatischer Druck kurze Abgasleitungen, geringe Abgastemperatur Führung der Hauptleitungen günstiger Betriebsgeräusche Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 6 Heizungsräume Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 7 Brennstofflagerung Raum-/Tankgröße Bevorratungszeitraum Raum-/Tanklage Brandsicherheit Umweltschutz Öl: Lagerraum Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 8 Brennstofflagerung Öl: unterirdischer Tank Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 9 Brennstofflagerung Flüssiggas: unterirdischer Tank explosionsgefährdeter Raum Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung explosionsgefährdeter Raum beim Befüllen Planung von Heizungsanlagen 10 Brennstofflagerung Flüssiggas: überirdischer Tank Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 11 Brennstofflagerung Holzpellets: Lagerraum Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 12 Brennstofflagerung Holzpellets: Förderung Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 13 Wärmeträger Luft zentrales Erwärmen Gas Holz/ Pellets elektrisch direkt/ Wärmepumpe Luftverteilung frei (Konvektion) Kanalnetz Ventilatoren Hypokausten großer Volumenstrom n = 1,5 ... 3 h-1 Umluftbetrieb mit Frischluftbeimischung v < 3 m/s Luftkanäle erforderlich Raumbedarf hohe Ventilatorleistung Verteilung von Bakterien /Viren Regelung des Luftstroms schwierig (Lüftung!) Hypokausten Fachhochschule Dortmund Wärmeübergabe: Strahlung & Konvektion Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 14 Wärmeträger Luft Wann ist Luft als Wärmeträger sinnvoll? Kombination mit Lüftungsanlage Versammlungsstätten, Kaufhäuser hoher Lüftungsbedarf wenn schnelles Aufheizen erforderlich ist wenn im Sommer gekühlt werden muss Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 15 Wärmeträger Wasser geringe Massenströme zum Wärmetransport leicht zu fördern Systemtemperatur Wasserpumpen abhängig von Wärmeerzeuger Hochtemperaturkessel Niedertemperaturkessel Brennwertkessel Wärmepumpe Solaranlage Bereitstellungsverluste Wirkungsgrad besser bei kleiner Systemtemp. Wärmeübergabe Heizkörper 90/70/20, 75/65/20, 55/40/20 TV < 40°C, Fußbodenheizung TR < 25°C Flächenheizung Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 16 Wärmeträger Wasser Druckverhältnisse im Verteilnetz offenes System Freie Oberfläche (Ausgleichsgefäß) zur Umgebungsluft Ausgleichsgefäß am höchsten Punkt über Wärmeerzeuger im Wasser gelöster Sauerstoff Korrosion geschlossenes System (leichter) Überdruck des Wassers höhere Systemtemperaturen möglich Ausgleichsgefäß in der Nähe des Wärmeerzeugers Topologie des Verteilnetzes Einrohrsystem Heizkörper sind in Serie geschaltet Zweirohrsystem Heizkörper sind parallel geschaltet Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 17 Topologie des Rohrsystems 2-Rohr-System, vertikale Verteilung unterscheiden: obere vertikale Verteilung bei Dachheizzentrale ausgebaute Dachgesch. untere vertikale Verteilung einfache Montage Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 18 Topologie des Rohrsystems 2-Rohr-System, horizontale Verteilung Ringleitung Stern einfache Struktur eingeschaltete Zuleitungen warm alle Zuleitungen warm Verteiler erforderlich Wohneinheits-Heizkosten über Wärmemengenrechner Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 19 Vergleich der Rohrsysteme 2-Rohr: gleiches TV, TR unabhängige Regelung der Heizkörper 1-Rohr: Fachhochschule Dortmund Heizkörper beeinflussen sich unterschiedliche Mittentemperaturen T-Spreizung Vergrößerung der Heizflächen am Ende des Strangs kostengünstig bei großen Systemen (MFH) Bypassleitung am Heizkörper erforderlich Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 20 Wärmeübergabe Anteile Strahlung – Konvektion: Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 21 Heizkörper oder Flächenheizung? Fußbodenheizung: Niedertemperatursystem: TVorl < 45°C, TBoden < 28°C geringer Platzbedarf günstiges Höhenprofil der Temperaturverteilung Behaglichkeitsvorteil klein spezielle Bodenbeläge erforderlich sehr träge interne und solare Gewinne? Abhilfe: Trockenverlegung verstärkte Dämmung zu nicht geheizten Gebäudeteilen Wandflächenheizung: Trägheit günstig: Holzwände Außenwände: erhöhte Transmissionsverluste Deckenheizung: Kühlflächen im Sommer Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 22 Wärmeübergabe: Heizkörper Radiatoren: Strahlung Konvektion Sehr verbreitet: Plattenheizkörper Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 23 Wärmeübergabe: Heizkörper Kompaktheizkörper: Fachhochschule Dortmund Aufstellungsorte: Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 24 Wärmeübergabe: Heizkörper Stahlradiatoren: Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 25 Wärmeübergabe: Heizkörper Konvektoren: großflächiger Luftdurchtritt Schnelle Regelung Variation der Heizleistung durch die „Kaminhöhe“ Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 26 Wärmeübergabe: Heizkörper Unterflurkonvektoren: Einbauvarianten Unterschiedliche Anteile der Wärmeströme am Fenster und im Raum Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 27 Wärmeübergabe: Heizkörper Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 28 Vergleich Konvektoren - Radiatoren kleinere Maße und Massen kleinere Wärmekapazität vielfältige Einbaumöglichkeiten erweiterte Regelungsmöglichkeiten Klappen, Ventilatoren zusätzliche Verkleidung nötig schlecht zu reinigen keine Strahlungsabgabe Sonderform: Sockelheizkörper Warmluftschleier Behaglichkeit Außenwand erhöhte Transmission Knackgeräusche therm. Expansion Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung 500 W / m Q Planung von Heizungsanlagen 29 Wärmeübergabe: Heizflächen Fußbodenheizung: Wärmeträger Wasser, durch Rohre geführt Anteil Strahlung: 45 … 60 % Verlegearten: Rohre im Estrich Rohre unter Estrich sehr träge, schlecht regelbar Rohre unter Trockenestrich besser regelbar gut regelbar Dichte der Rohre erforderliche Heizleistung Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 30 Wärmeübergabe: Fußbodenheizung Zonierung der Fußbodenfläche: Verweilfläche: hier halten sich Menschen hauptsächlich auf TBoden < TRaum + 9 K (25°C bei ständigem Stehen in Arbeitsräumen) Randzone: 0,5 … 1m breiter Streifen mit erhöhtem Wärmebedarf (Außenwand, Fenster) Rohre dichter verlegen TBoden < 35°C jQ < 175 W/m² kein Abdecken des Bodens (Teppiche) Stellfläche: ca. 0,6 m breiter Streifen (Innenwände) unbeheizt (Möbel) Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 31 Wärmeübergabe: Fußbodenheizung Verlauf der Rohre im Heizfeld: ungleichmäßige Temperaturverteilung Randzonen im Vorlauf plazieren Fachhochschule Dortmund gleichmäßige gleichmäßige TemperaturverTemperaturverteilung teilung thermischer Kurz- für Randzonen schluss VL - RL günstiger als bifilar Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 32 Wärmeübergabe: Fußbodenheizung Bauliche Anforderungen: Feldgrößen: 15 … 30 m² (< 50 m²) Kantenlänge < 8 m, Seitenverhältnis < 2:1 große Räume: mehrere Heizfelder/Heizkreise leichtere Regelung Dehnfugen: zwischen Heizfeldern an Türdurchgängen, Pfeilern, Wänden nicht rechteckige Räume mit mehreren rechteckigen Heizfeldern abdecken aEstrich ≈ 12.10-6 K-1, Fugengröße > 10 mm Dämmung: zu beheizten Räumen: U ≤ 1,4 W/(m²K) zu unbeheizten Räumen/Erdreich: U ≤ 0,8 W/(m²K) wenn unter Boden Außenluft ist: U ≤ 0,5 W/(m²K) Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 33 Wärmeübergabe: Fußbodenheizung Heizkreise Raum: Heizkreise Wohnung: Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 34 Wärmeübergabe: Fußbodenheizung Heizkreisverteiler: Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 35 Wärmeübergabe: Fußbodenheizung Fußbodenbeläge: hohe Wärmeleitfähigkeit Stein, Keramik großer Wärmeleitwert: U = 100 W/(m²K) thermische Ausdehnung wie Estrich große Wärmekapazität kleiner Wärmeleitwert U = 20 W/(m²K) Holz „arbeitet“ (Temperatur, Feuchte) Spezialparkett, besondere Verlegung PVC, Kork … mäßiger Wärmeleitwert U = 40 W/(m²K) (geringe Dicke!) Holz, Parkett Teppichboden kleiner Wärmeleitwert: DIN 66 095-4 U ≥ 7 W/(m²K) alterungsbeständige Kleber elektrostatische Aufladung Metallfasern Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 36 Wärmeübergabe: Fußbodenheizung Werkstoffe für die Leitungen: Stahl DN 15, DN 20, Wandstärke 2,65 mm thermische Ausdehnung wie Estrich Außenkorrosion in feuchter Umgebung Kupfer DN 12, 15, 18, 22; Wandstärke 1 mm großer Wärmeleitwert biegsam Kunststoff Polybutylen (PB) DN 12; Wandstärke 1,8 mm Polypropylen (PP) DN 16; Wandstärke 2 mm Polyethylen (PE-X) DN 20; Wandstärke 2 mm korrosionsbeständig biegsam, sehr leicht verlegbar (Trägermatte) Knick- und Bruchgefahr O2-Diffusion Schädigung von Metall Betriebsdruck ≤ 3 bar Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 37 Wärmeübergabe: Deckenheizung Wärmeträger: Wasser, durch Rohre geführt Temperaturprofil Hohe Räume, Hallen, sonst hoher Strahlungsanteil Verfügbare Fläche > Fläche Fußbodenhzg. Auch als Kühlfläche nutzbar Bauformen: Betonheizdecke Cu- oder Stahlrohre in Decke eingegossen schlecht regelbar thermische Abgrenzung oberhalb Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 38 Wärmeübergabe: Deckenheizung Ziegelheizdecke („Klimadecke“) Deckenelemente aus stahlbewehrten Ziegelelementen Putzdecke Putzdecke, abgehängt Geringe Wärmekapazität gut regelbar Dämmung zu Geschossen oberhalb Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 39 Wärmeübergabe: Deckenheizung Lamellenheizdecken Streckmetall - Gipsputz Gipskarton Gipskassette Deckenstrahlplatten Heizpaneeldecke Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 40 Luftheizung Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 42 Luftheizung mit Perimeterverteilung Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 43 Hypokaustenheizung Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 44 Hypokaustenheizung Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 45 Fußbodenheizung: vertikale Temperaturverteilung Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 46 Fußbodenheizung trockenverlegt Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 47 Wandheizung Fachhochschule Dortmund Gebäudeplanung Planung von Heizungsanlagen 48
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