Festprogramm

Patenbitten
Patenbitten bei der KLJB Mettenbach: Auf eine lange Freundschaft
Eine lange Freundschaft zwischen den beiden Vereinen war der Grund, warum sich die
Landjugend Postau die KLJB aus Mettenbach
als Paten für ihr 75-jähriges Gründungsfest
im kommenden Jahr gewünscht hatte. Hat
doch der Verein aus Mettenbach beim
Gründungsfest vor vier Jahren umgekehrt
auch die Postauer Landjugend als Paten
ausgewählt. Doch genau das sollte den rund
30
Mitgliedern
beim
Patenbitten
im
November zum Verhängnis werden: Erst
nach einer langen, mühsamen Bitt-Prozedur
willigte
Vorsitzender
Willi
Bayer
stellvertretend für den Verein ein. Gut
konnten sich die Mitglieder aus Postau noch
an das Patenbitten vor etwa vier Jahren erinnern. Damals knieten einige Mitglieder aus
Mettenbach vor ihnen, und buhlten um die Gunst ihrer Freunde aus Postau. Allerlei
schwierige Aufgaben hatten die Postauer dem Bittsteller auferlegt. Entsprechend groß
war die Angst in Postau im Vorfeld des Patenbittens. Denn sie wussten genau: Nun würde
die große Rache kommen. Und genauso war es. Als Sensenmann verkleidet von
dunkelsten musikalischen Tönen begleitet,
fuhr der ehemalige Vorsitzende Ferdinand
Höckinger die Scheiter in den Saal, flankiert
von der damaligen Mädchenführerin Manuela
Taglinger, die ebenfalls einen schwarzen
Kapuzenumhang trug. Ein Blumenstrauß für
die Mettenbacher Mädchenführerin Angelika
Wieselsberger sowie eine Flasche Schnaps
für Vorsitzenden Willi Bayer hatten nicht
gereicht. So dann mussten die Postauer die
einzelnen Scheiter zu einem Ganzen
zusammenbauen – dies war nicht so ganz
einfach, wie es am Anfang aussah. Ein ganz
besonderes, dreigängiges Menü haben die Mettenbacher für die Postauer kreiert. Der
Obstsalat, der eigentlich ganz lecker anmutete, war nur leider mit Essig angemacht.
Darin enthalten: Ganze Pfefferkörner. Kein Wunder, dass die Mimik der Postauer
Landjugend Bände sprach. Zum Trinken gab es Bier – allerdings warmes Bier. Kein
wahrer Genuss also. Als extrem scharf stellte
sich auch der zweite Gang heraus. Es
dauerte einige Minuten, bis die acht
Mitglieder
die
Suppe
ausgelöffelt
hatten.Unterdessen las Ferdinand Höckinger,
der sich mit Manuela Taglinger zusammen
eine köstliche Wurstplatte genehmigte, aus
der Chronik des Vereins vor, „damit ihr einen
kurzen Einblick bekommt, wie es uns
ergangen ist“. „Wir mussten Negerküsse mit
Senf essen, eine ganze harte Stunde
Schneitlknien
und
100
Liter
Bier
spendieren.“ Kein richtiges Vergnügen war
auch der Cocktail, der den Mitgliedern als Nachspeise kredenzt wurde. Unter die süßen
Zutaten waren nämlich Essiggurken gemischt. Um das Publikum zu unterhalten, mussten
die Mitglieder nebenbei ein selbst geschriebenes Lied singen – eine Hommage an die
Region „zwischen Membo, zwischen Reanbo und Irslbrunn“. Nachdem der Postauer
75 Jahre KLJB Postau
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Patenbitten
Vorsitzende Christian Laubner schließlich 150
Liter Bier zugesagt hatte, und gut eine Stunde
vergangen war, gab Willi Bayer endlich die
erlösende Zustimmung. Auch wenn es so
aussah, als habe das Scheitlknien den
Postauern im wahrsten Sinne des Wortes
etwas auf den Magen geschlagen, waren sie
doch vor allem froh, dass sie danach einen
Paten hatten, für den von Anfang an nur
Mettenbach in Frage gekommen sei, wie die
Postauer Mädchenführerin Stefanie Angstl
bereits zu Beginn gesagt hatte. Deshalb wurde
anschließend – vereint in alter Freundschaft – noch lange gefeiert.
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