Italienisch gebüffelt für den Bau Sandro Contratto auf der Baustelle am Bahnhof St. Gallen, die er für die Walo Bertschinger mitbetreut. (Bild: J. Ineichen) Neben seiner Funktion als Präsident der FDP Gossau-Arnegg debattiert Sandro Contratto neu auch im Gossauer Stadtparlament. Statt nur vieles zu bemängeln, sieht der Bauingenieur die Chance, seine Ideen einzubringen. ANGELINA DONATI GOSSAU. Gleich zwei neue Gesichter der FDP Gossau-Arnegg wurden an der Januar-Sitzung des Stadtparlaments in Gossau begrüsst. Einer davon ist Sandro Contratto, der für Norbert Hälg nachrückte. Dabei standen weder Contratto noch seine Kollegin Silvia Galli Aepli zuoberst auf der Liste der Partei. Die Anfrage kam für den 45-Jährigen daher etwas überraschend. «Den Entscheid musste ich erst genau abwägen. Schliesslich ging es um Verantwortung und auch einen gewissen Aufwand, der das Amt mit sich bringt.» Integration durch Sprache Seit längerem war es die Absicht Contrattos, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Das Interesse für Politik entwickelte er während seines Studiums zum Bauingenieur an der ETH Zürich. Neben seiner Funktion als Präsident der FDP GossauArnegg und seinem Amt im Parlament gehört er ausserdem als Ratsschreiber der Ortsbürgergemeinde Gossau an. Eine vielbeschäftigte Person. «Das Wichtigste überhaupt ist, dass mir dieses Engagement Freude bereitet und ich motiviert bin.» Für Themen wie Infrastruktur, Finanzierung, Rechtssicherheit und Integration will sich der Neu-Parlamentarier stark machen. Das Gymnasium in Schwyz schloss er jedoch nicht etwa in Englisch, sondern in Italienisch ab. Was damals wie auch heute eine Besonderheit sein dürfte. «Meine italienischen Wurzeln wie auch die Tatsache, dass auf dem Bau oft italienisch gesprochen wird, hat mich zu dieser Wahl bewegt», erläutert Contratto. Sprachen sind denn auch in seinen Augen Türöffner und ein wichtiger Grundstein, sich überhaupt integrieren zu können. Vor- und Nachteile abwägen Als Parlamentarier sieht Sandro Contratto die Möglichkeit, sich und seine Ideen einbringen zu können statt vieles zu bemängeln. Bei der lokalen FDP fühlt er sich heimisch, respektiert aber die Ansichten der anderen Parteien. Es gehe um das stete Abwägen der Vor- und Nachteile. «Am Schluss zählt einzig die beste Idee.» Selbst beim Fototermin lässt sich Contratto nicht aus dem Konzept bringen. Und das, obwohl er ohne Regenschirm bei eiskaltem Schneeregen auf «seiner» Baustelle beim Bahnhof in St. Gallen während Minuten freundlich in die Kamera zu blicken hat. Diese Grossbaustelle ist ein Projekt, an dem unter anderem die Walo Bertschinger AG mitarbeitet, bei der Contratto die Funktion des Geschäftsführers des Strassen- und Tiefbaus der Region innehat. Dieser Job war es denn auch, die den Schwyzer mit seiner Frau und den beiden Töchtern nach Gossau brachte. Mittlerweile ist der Umzug in die Ostschweiz elf Jahre her. Musik als grosse Leidenschaft Und Gossau ist längst zur neuen Heimat der Familie geworden. Einen Ausgleich zur Arbeit findet der Innerschweizer im Männerchor Gossau. «Musikalisch ist aber die ganze Familie», sagt er. Gemeinsam wird musiziert: Er spielt Klavier, seine Frau Geige, begleitet werden sie durch die Töchter mit Klarinette und Cello. Neben der hauseigenen, eher klassischen Formation, trifft sich der Familienvater regelmässig mit Freunden aus Schwyz, «aus Jugend-Big-Band-Zeiten», wie er sagt, zu gemeinsamen Proben. Ab und an tritt die Band an kleinen Anlässen auf. Das Repertoire reicht von Jazz bis Rock. Ausserdem zählt sich Sandro Contratto zu den regelmässigen Kirchgängern der Katholischen Kirche. Und auch auf dem Tennisplatz ist er anzutreffen. Seine Fähigkeiten sieht er jedoch mehr in der Musik.
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